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Michael Risse & Christian Kazan - FaMI

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Einleitung in den Maßnahmenkatalog<br />

Die Erkenntnis steht an erster Stelle<br />

Die Bedeutung der Selbstvermarktung für staatliche Archive<br />

Bevor mit der eigentlichen Analyse der Außendarstellung<br />

staatlicher Archive begonnen werden kann, muss zunächst deren<br />

Zweck und Wirkung im Bereich der öffentlichen Verwaltung<br />

geklärt werden.<br />

Es stellen sich die Fragen nach dem Warum und Wofür der<br />

Außendarstellung, wo sich doch die Kernaufgabe der<br />

Staatsarchive seit vielen Jahrzehnten mit der Übernahme und<br />

Sicherung der Überlieferungen aller staatlichen Behörden im<br />

entsprechenden Zuständigkeitsbereich beschreiben lässt. Ein<br />

ungefährdetes Bestehen scheint damit für die nahe und ferne<br />

Zukunft als gesichert. Und durch Erschließung, Bereitstellung und<br />

Benutzung sind der Öffentlichkeit doch genügend Mittel gegeben,<br />

sich der einzigartigen Informationen, welche jedes staatliche<br />

Archiv unbestritten verwahrt, zu bedienen. Also warum etwas<br />

daran ändern?<br />

Das Ziel eines modernen Archivs sollte es neben der Bewältigung<br />

der traditionellen Aufgaben (Übernahme, Erschließung, Sicherung,<br />

etc.), sein, sich der Gesellschaft zu öffnen, eine neue Klientel,<br />

welche bisher vielleicht nicht einmal wusste, was sich hinter den<br />

„meterdicken“ Mauern staatlicher Archive verbirgt, anzusprechen<br />

und die Selbstdarstellung den veränderten Bedürfnissen der<br />

potenziellen Nutzer anzupassen. Zwar befindet man sich nicht auf<br />

dem freien Markt, doch entscheiden auch hier die „Kunden“ nach<br />

ganz persönlichen Maßgaben darüber, welche Informationen sie<br />

brauchen und wie sie diese erlangen wollen. Und so gilt es auch<br />

für staatliche Archive sich der breiten Öffentlichkeit zu<br />

präsentieren, für sich und seine einmalige Informationsüberlieferung<br />

zu werben und so ein Selbstportrait zu schaffen, welches<br />

sich nicht zwanghaft von der Masse abheben muss, aber doch stets<br />

an das Bestehen erinnert. Denn was schadet einer öffentlichen<br />

Einrichtung mehr, als das Nicht-Wahrgenommenwerden?<br />

Man könnte jetzt entgegnen und sagen, dass der Benutzung der<br />

Bestände durch die Öffentlichkeit nur eine sekundäre Bedeutung<br />

zukommt und in erster Linie die eigene Verwaltung von der Arbeit<br />

staatlicher Archive profitieren soll. Dies will hier auch nicht<br />

bestritten werden, jedoch steht es der Förderung der öffentlichen<br />

Benutzung auch keineswegs entgegen. Denn gerade aus der<br />

Situation des öffentlichen Interesses heraus, kann der Eigennutz<br />

des öffentlichen Engagements abgeleitet werden: die Stärkung der<br />

eigenen Position in der internen Bundes- bzw. Länderverwaltung.<br />

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