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ZT | Dezember 2013

Ausgabe 21 - 12/13

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„MIT DIPLOMATISCHEM GESCHICK IST ES<br />

MÖGLICH, NEIN ZU SAGEN, OHNE DEN<br />

BITTSTELLER VOR DEN KOPF ZU STOSSEN.<br />

und unmissverständlich Nein sagen zu können<br />

und andererseits die Fragenden nicht vor den<br />

Kopf zu stoßen, sodass die Beziehung unbelastet<br />

bleibt. Einen großen Schritt in Richtung<br />

Ziel gehen Sie bereits, wenn Sie bestimmte Reaktionen<br />

vermeiden. Dazu zählen zum Bespiel<br />

fadenscheinige Ausreden, Ausflüchte und vage<br />

Antworten sowie das Herunterspielen des Problems.<br />

Auch wenn Sie ungebeten Lösungsvorschläge<br />

machen, wie das Ganze auch ohne Ihre<br />

Hilfe zu machen sei, kommt das in der Regel<br />

nicht so gut an. – Besser, diplomatischer sind<br />

folgende Möglichkeiten:<br />

• Sagen Sie nur das zu, was Sie auch tatsächlich<br />

halten können und wollen.<br />

• Zeigen Sie auch bei einer Absage Verständnis<br />

für das Anliegen.<br />

• Formulieren Sie Ihr Nein direkt und unmissverständlich.<br />

• Begründen Sie Ihr Nein plausibel und<br />

wahrheitsgemäß.<br />

• Wenn möglich, verbinden Sie Ihr Nein mit<br />

einer eingeschränkten Zusage. So können<br />

Sie eventuell eine Teilaufgabe übernehmen<br />

oder stehen für einen bestimmten<br />

Zeitraum zur Verfügung.<br />

• Knüpfen Sie Ihre Zusage bei Bedarf an<br />

eine Gegenleistung, um chronischen Bittstellern<br />

zu signalisieren, dass Sie sich nicht<br />

ausnutzen lassen.<br />

Das heißt natürlich nicht, dass Sie nun jedes<br />

Anliegen ausschlagen sollten, nur damit Sie als<br />

konsequente Person wahrgenommen werden.<br />

Entscheidend ist vielmehr, dass Sie bei aller<br />

Hilfsbereitschaft Ihre eigenen Bedürfnisse und<br />

Interessen nicht vernachlässigen und das dem<br />

Fragenden verdeutlichen, ohne sein Anliegen<br />

abzuwerten. Für Ihre Beziehung zum Fragenden<br />

ist es sogar vorteilhafter, ausgewählte Bitten<br />

oder Anfragen mit echtem Engagement<br />

zu erfüllen, anstatt auf viele oder wiederholte<br />

Anliegen nur halbherzig oder widerwillig einzugehen.<br />

Beziehungen stärken und erhalten<br />

Ein wesentliches Ziel der Diplomatie bleibt,<br />

gute Beziehungen zu erhalten, sie zu stärken<br />

und neue Beziehungen einzugehen. Das gelingt<br />

dann am besten, wenn wir uns selbst gut<br />

kennen. Kenne ich meine eigenen wunden<br />

Punkte und weiß ich, dass ich auf bestimmte<br />

Vorhaltungen schnell ein bisschen empfindlich<br />

reagiere, kann ich mich leichter von dem Automatismus<br />

lösen, in Nachrichten immer einen<br />

Vorwurf zu hören. Genauso sollte ich das Bild,<br />

das ich mir von meinem Gegenüber mache, hin<br />

und wieder hinterfragen, um auch hier eingeschliffene<br />

Reaktionsweisen aufzudecken, die<br />

mich an alternativen Interpretationen hindern.<br />

Dies ist eine solide Basis dafür, die eigenen Ziele<br />

auf dem diplomatischen Wege schneller und<br />

leichter zu erreichen.<br />

***<br />

Stéphane Etrillard<br />

Autorenprofil<br />

Stéphane Etrillard ist internationaler Keynote Speaker und zählt zu den meistgefragten und besthonorierten Top-Wirtschaftstrainern im deutschsprachigen<br />

Raum. Der mehrsprachige Vortragsredner gilt als führender europäischer Experte für „persönliche Souveränität“ sowie für die Bereiche Rhetorik,<br />

Körpersprache und Selbst-PR. In seiner Freizeit beschäftigt er sich leidenschaftlich mit Philosophie, Literatur und Klaviermusik. Sein einzigartiges Knowhow<br />

ist in den letzten 18 Jahren in der Beobachtung und Begleitung von mehreren Tausend Führungs- und Nachwuchskräften aus unterschiedlichsten<br />

Branchen entstanden. Zudem wurde er als Ausnahmepersönlichkeit unter die Top 100 Speakers aufgenommen.<br />

stéphane etrillard<br />

www.etrillard.com<br />

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