Demografische Entwicklung in Herdecke - Stadt Herdecke

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Unter „Sonstiges“ wünschten sich die Befragten vor allem, die Erreichbarkeit der (Freizeit-) Angebote in der Stadt zu verbessern. Neben den Fragen zu altengerechten Wohneinrichtungen wurden auch Fragen zu anderen Formen des Wohnens im Alter gestellt. So können es sich 30 % der Befragten vorstellen, mit ihrer Familie in einem Mehrgenerationenhaus zu leben. 44 % lehnen dies strikt ab und 3 % wohnen bereits mit ihren Nachkommen unter einem Dach. Deutlich mehr Menschen (47 %) können sich jedoch vorstellen, in einem Mehrgenerationenhaus ohne ihre eigene Familie zu leben. 28 % der Befragten können sich dagegen eine solche Wohnform nicht vorstellen. Auf die Frage, ob bei alltäglichen Aufgaben gelegentlich Unterstützung von Nöten wäre, antworteten 61 % der Befragten mit einem klaren Nein. Die restlichen Befragten wären durchaus bereit, Hilfen anzunehmen, z.B. beim Putzen (22 %), bei kleineren Reparaturen im Haushalt (15 %), beim Einkaufen (4 %) und beim Kochen (4%). Bei Behördenangelegenheiten wünschten sich 12 % eine Unterstützung. Während 61 % der Befragten angaben, selbst keine Unterstützung im Alltag zu benötigen, könnten sich dagegen 52 % der Befragten vorstellen, ihrerseits selbst hilfebedürftige, ältere Menschen zu unterstützen. Hier besteht ein hohes Potential an ehrenamtlicher, sozialer Mithilfe (vgl. unten auf der Seite „Seniorenbegleiter“). Die unterschiedlichen Freizeitangebote für Senioren in Herdecke kennen 77 % der Befragten. Besonders die Angebote der Stadt Herdecke, der AWO, die kirchlichen Angebote sowie die reichhaltige Auswahl an Sportangeboten der Herdecker Vereine sind bekannt. Trotz des relativ hohen Bekanntheitsgrades der Angebote werden sie nur von 38 % der Befragten regelmäßig genutzt. Weitere Angebote für das Leben im Alter in Herdecke werden kontinuierlich entwickelt und ausgebaut. So wurde 2010 im Rahmen einer Zukunftswerkstatt „Wie will ich in Herdecke alt werden?“ vom Herdecker Sozialamt das von der „Johanniter-Unfall-Hilfe“ entwickelte Konzept „Seniorenbegleiter“ initiiert. Hier soll gezielt durch speziell ausgebildete, ehrenamtliche Mitbürger(innen) mit Lebenserfahrung der Einsamkeit im Alter entgegengesteuert werden. 30
Inzwischen (Stand 08/2013) haben sich 21 Seniorenbegleiter(innen) erfolgreich ausbilden lassen. Damit kann dieser freiwillige Hilfedienst auch weiterhin die deutlich steigende Nachfrage [noch] decken. In Herdecke sind 12 Seniorengruppen, Altenclubs und Begegnungsstätten in unterschiedlicher Trägerschaft sowie selbstverantwortlich aktiv. Betreuungs- und Pflegesituation Aufgrund der stark zunehmenden Anzahl älterer Menschen muss sich auch Herdecke damit auseinandersetzen, die dadurch anwachsende Zahl von Pflegebedürftigen mit einer ausreichenden Zahl an Dienstleistern und mit guter Qualität zu versorgen. Das individuelle Risiko, pflegebedürftig zu werden, hat sich zwar kaum verändert, aber allein schon durch die längere Lebenszeit im Alter wird die Zahl der Pflegebedürftigen stark steigen. Das stellt sowohl die Gesellschaft, als auch die Familien vor große Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Betreuung und Versorgung ihrer pflegebedürftigen Mitmenschen. Die Prognosen zur Entwicklung der Pflegebedürftigkeit basieren auf einem Status-Quo- Szenario, das auch im Pflegebericht 2010 des Ennepe-Ruhr-Kreises Anwendung findet. (Pflegebericht 2010 des EN-Kreises, abgerufen 05/2013). Danach wird davon ausgegangen, dass sich die Pflegebedürftigkeit innerhalb bestimmter Altersgruppen weiterhin so entwickeln wird, wie es sich derzeit anhand der Pflegestatistik ermitteln lässt. Die Altenhilfeplanung erfolgt durch den Ennepe-Ruhr-Kreis als Träger der Sozialhilfe. Für Herdecke wird sich demnach der Bedarf sowohl an stationären, als auch insbesondere an ambulanten Pflegeplätzen merklich erhöhen, denn wie oben schon dargestellt (vgl. Abb. 19, S. 25), steigt die Anzahl der über 75-Jährigen in Herdecke und damit auch die der Pflegebedürftigen über 75 Jahre bereits in naher Zukunft deutlich an. Da es immer besser gelingt, gesundheitliche Beeinträchtigungen ins hohe Alter zu verschieben, steigt das Pflegerisiko vor allem ab dem neunten Lebensjahrzehnt. 31
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