BeLing HS 07 - Institut für Sprachwissenschaft - Universität Bern
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Aufbaukurs<br />
Prof. Dr. Elke Hentschel<br />
Vertiefungskurs <strong>Bern</strong>deutsch und Hochdeutsch im Vergleich<br />
Hauptseminar<br />
Veranstaltungsnummer 6392<br />
Zeit Donnerstag 12 – 14<br />
Dauer 27.9.<strong>07</strong> – 20.12.<strong>07</strong><br />
ECTS<br />
BA: 6, MA: 7, Liz: 7 ECTS<br />
kann als freie Leistung bezogen werden<br />
Wenn man Varietäten des Deutschen miteinander vergleichen will, ist sowohl ein eher soziolinguistischer als<br />
auch ein eher systemlinguistischer Zugang denkbar. So kann man beispielsweise ihre soziale Funktion und<br />
Akzeptanz bei verschiedenen Gruppen vergleichen oder ihre Überlebenschancen betrachten; oder aber man<br />
vergleicht phonologische, morphologische, syntaktische Eigenschaften. Daneben ist wie bei jeder<br />
dialektologischen Fragestellung natürlich auch ein sprachgeschichtlich orientierter Ansatz möglich, und auch ein<br />
Blick auf die Interferenzen zwischen den Varietäten könnte vielversprechend sein. Das Spektrum der möglichen<br />
Fragestellungen ist also sehr breit. Welcher dieser Ansatzpunkte bzw. welche Kombination davon in dieser<br />
Lehrveranstaltung im Vordergrund stehen wird, soll sich daher nach den Interessen der Teilnehmenden richten,<br />
die sich in der ersten Sitzung gemeinsam für einen Seminarplan entscheiden können.<br />
Einen Seminarplan und weitere Literaturhinweise finden Sie ab Semesterbeginn im Internet:<br />
www.cx.unibe.ch/~jasam/lehre<br />
Literaturangaben (vorläufig):<br />
• Burri, Gabriela/Imstepf, Denise (2002): "Kontrastive Grammatik <strong>Bern</strong>deutsch / Standarddeutsch - Einige<br />
ausgewählte Aspekte". Linguistik online 12, 3/2002: 19–36. (www.linguistik-online.com/12_02/burriImstepf.pdf )<br />
• Greyerz, Otto von/Bietenhard, Ruth (1997): <strong>Bern</strong>deutsches Wörterbuch für die heutige Mundart zwischen<br />
Burgdorf, Lyss und Thun. 6., erg. Aufl. Muri bei <strong>Bern</strong>: Cosmos.<br />
• Hodler, Werner (1969): <strong>Bern</strong>deutsche Syntax. <strong>Bern</strong>: Francke.<br />
• Marti, Werner (1985): <strong>Bern</strong>deutsch-Grammatik für die heutige Mundart zwischen Thun und Jura. <strong>Bern</strong>: Francke.<br />
Aufbaukurs<br />
Prof. Dr. Dr. Ernest W.B. Hess-Lüttich<br />
Vertiefungskurs Sprache, Literatur und Recht<br />
Hauptseminar<br />
Veranstaltungsnummer 6376<br />
Zeit Montag 16 – 18<br />
Dauer 24.09.20<strong>07</strong> – 17.12.20<strong>07</strong><br />
ECTS<br />
BA: 6, MA 7, Liz: 7 ECTS<br />
Das Verhältnis von Sprache, Literatur und Recht ist ein klassisches Thema der Germanistik. Jacob Grimm<br />
führte Anfang des 19. Jahrhunderts, zunächst in der germanistischen Mediävistik, die beiden Disziplinen<br />
Philologie und Rechtsgeschichte zusammen (s. auch seine Abhandlung "Von der Poesie im Recht" von<br />
1816). Zu seinen Lebzeiten meinte die Bezeichnung 'Germanist' sowohl den Philologen als auch den<br />
Erforscher altdeutschen Rechts. Interpretationen literarischer Werke mit zentraler Rechtsthematik verdanken<br />
wir gegen Ende des 19. Jh. allerdings noch eher Juristen als Literaturwissenschaftern. Literaten von Goethe<br />
und ETA Hoffmann über Heine, Storm, Kafka bis zu <strong>Bern</strong>hard Schlink und Louis Begley waren ausgebildete<br />
Juristen. Schriftsteller wie Dürrenmatt haben sich mit Fragen der Justiz immer wieder auseinandergesetzt.<br />
Ausgewählten literarischen Rechtsfällen von der Antike bis heute gilt das Seminar aber nur auf der einen<br />
Seite. Es soll nämlich in spezifischerem Sinne darum gehen, wie in literarischen Texten rechtliche<br />
Auseinandersetzung (vor Gericht) als institutionelle Kommunikation sprachlich gestaltet wird. Die Brücke zur<br />
Rechtslinguistik ergibt sich dabei von selbst. Das Thema 'Rechtssprache' ist nämlich nicht nur ein<br />
traditionelles Thema der Rhetorik, der Argumentationstheorie in der New Rhetoric und der<br />
Fachsprachenforschung, sondern unter dem Aspekt institutioneller Kommunikation im Rahmen des<br />
Rechtssystems auch eines der jüngeren kritischen Diskursforschung. Ihr verdanken wir wichtige Erkenntnisse<br />
über die sprachlichen Regeln und Restriktionen, Zwänge und Asymmetrien juristischer Verständigung. Das<br />
Seminar soll den Versuch unternehmen, zwei Forschungsstränge zusammenzuführen, die bislang<br />
voneinander keine Notiz genommen haben.<br />
Literaturangaben:<br />
• Emmel, Hildegard 1963: Das Gericht in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts, <strong>Bern</strong> / München:<br />
Francke<br />
• Haß-Zumkehr, Ulrike (ed.) 2002: Sprache und Recht, Berlin / New York: de Gruyter<br />
• Hebell, Claus 1993: Rechtstheoretische und geistesgeschichtliche Voraussetzungen für das Werk Franz<br />
Kafkas, Frankfurt/Main etc. : Lang<br />
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