STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse
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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />
Dr. Friederike Rothe<br />
Mitschrift von Marion Harpf<br />
- Bsp. ANGST: kann man NIE direkt messen, sondern man kann nur empirische Sachverhalten wie z.B.<br />
Indikatoren der Angst darstellen;<br />
- Angst ist etwas Theoretisches, etwas Erdachtes = ein HYPOTHETISCHES KONSTRUKT (= organisiert von<br />
vielen Beobachtungen)<br />
- z.B. Angst vor physischer Verletzung kann ich nicht beobachten/messen wie eine Körpergröße ⇒ ich muß<br />
sie OPERATIONALISIEREN!!! (= in Handlungen, Erleben ersetzen, zeigen)<br />
à<br />
man geht davon aus, daß z.B. Ängste ZEITLICH STABIL sind (d.h. sie treten immer wieder in ähnlichen<br />
Situationen auf!) – durch Tests (ankreuzen) kann man immer wieder den Ausbreitungsgrad feststellen! (⇒<br />
auch die empirische Wissenschaft nimmt entgegen vieler Vorwürfe das Individuum wahr) – die empirische<br />
Psychologie sagt, daß die Merkmale des Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind: also wird auch das<br />
Individuum oft registriert! (Vorwürfe nicht berechtigt!)<br />
- Dispositionen und Eigenschaften kann nur die EMPIRIE messen: beobachtbar ist nur das aktuelle<br />
Verhalten, die Bereitschaft zu Verhalten kann ich nur daraus schließen...<br />
Frage: Wonach fragen wir, wenn wir fragen: „Ist das ein ‚warmherziger‘ Mensch?“?<br />
à wir OPERATIONALISIEREN, um Hinweise auf “Warmherzigkeit” zu finden! “Warmherzigkeit ist ein relativer<br />
Begriff, deshalb ist die Operationalisierung auch schwierig!<br />
WICHTIG !!!:<br />
Zwischen einem Konstrukt (= z.B. Warmherzigkeit“) und zwischen dem was ich konkret in der Empirie messen<br />
kann, muß es eine INTERSUBJEKTIV NACHVOLLZIEHBARE BEZIEHUNG geben!!!<br />
Die Operationalisierung stellt eine Verbindung zwischen dem Konstrukt und der Empirie her!<br />
- vgl. „Intelligenz“: das ist ein sehr großes Konstrukt und muß deshalb unterteilt werden in z.B. Gedächtnis<br />
u.v.m. – ich habe also viele Teilkonstrukte!<br />
z. B. wendet man Leistungstest an: man standardisiert (jeder steht vor der gleichen Situation) –<br />
Operationalisierung! Man kann dadurch feststellen, wie hoch eine Dimension bei einer Person ist (s. IQ-<br />
Erhebung) ⇒ man kann sehr im Detail den einzelnen (!) Menschen erheben (wir alle unterscheiden uns in<br />
der Ausprägung unserer Merkmale, in der Kombination unserer Merkmalsänderungen)<br />
- Merkmale = relativ überdauernd und stabil (wir erwarten, daß der Mensch in ähnlichen Situationen/Stimuli<br />
gleiches Verhalten zeigt! Wir alle haben in gleichen Situationen unterschiedliche Verhalten im Bezug auf<br />
andere Menschen! z.B. Höhenangst: wir erwarten STABILITÄT und KONSISTENZ im Verhalten eines<br />
Menschen ⇒ nur aufgrund dessen können wir überhaupt Voraussagen machen! (vgl. unberechenbare<br />
Menschen machen uns nervös/Angst)<br />
- Vgl. die Ordnung im Tagesablauf ist wichtig für den Menschen und gibt ihm Stabilität! Verhaltensweisen und<br />
Denkmuster ändern ist sehr schwierig!!!<br />
- Wichtig ist immer die Frage: „Habe ich etwas unter Kontrolle oder hat es mich unter Kontrolle?“ (z.B. immer<br />
„Ja“ sagen: Gefühl von „Ich kann nicht anders...“?)<br />
- Man geht davon aus, daß auch psychologische Merkmale normal verteilt sind (was aber nicht<br />
bewiesen ist!); z.B. daß „Intelligenz“ in der Bevölkerung normal verteilt ist (dasselbe hatten wir vorhin bzgl.<br />
Körpergröße):<br />
Unterschiede bei Hypothetischen Konstrukten:<br />
- „Kann ich ein solches Konstrukt vollständig auf Protokollsätze zurückführen oder nicht?“<br />
Bsp. Abfahrtweltmeister:<br />
Ich kann dem Abfahrtweltmeister nicht ansehen, daß er einer ist, also ist er ein Konstrukt! Ich kann es aber<br />
an den Punkten, die er gewonnen hat, festmachen! = Abstraktion; hat nur einzelne Protokollsätze (=<br />
Punkte) zum Inhalt! Das Gesamt der Protokollsätze ergibt den Abfahrtweltmeister! ⇒ Der Sachverhalt<br />
„Abfahrtweltmeister“ wird durch Operationen vollständig definiert!<br />
Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 12