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STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse

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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />

Dr. Friederike Rothe<br />

Mitschrift von Marion Harpf<br />

Das Modell hilft uns beim Erkennen, aber zugleich sind wir auch die Gefangenen des Modells. Hypothesen,<br />

aber ich kann sie nicht überprüfen!<br />

Auch von der Theorie kann ich nur sagen: „Sie hat sich bewährt!“<br />

⇒ Wir haben einen unsicheren Anfang, nämlich die Wahl des Modells.<br />

Psychologische Modelle können wir nicht belegen/beweisen, wir können nur fragen: „Nützen sie uns?“<br />

Modell - Theorie - Daten<br />

⇓<br />

haben wir gewonnen, weil wir von Theorie ausgegangen sind<br />

⇒ ZIRKEL im Gedankengang (ich beweise was, was ich zuvor schon vorausgesetzt hab, das ist aber kein<br />

Beweis!) ⇒ einzige Möglichkeit ist also: wir müssen entscheiden, was für UNS nützlicher ist (Mit welchem<br />

Modell verstehe ich mehr? Wo finde ich Antworten auf meine Fragen?) ⇒ gewisse Grundannahmen machen<br />

ein Modell aus<br />

GEGENSÄTZLICHE GRUNDANNAHMEN (nach Schneewind Klaus, 1992; S. 86-87)<br />

Beispiele:<br />

Freiheit versus Determiniertheit<br />

à Ist der Mensch frei oder festgelegt? (Humanistische Psychologie ⇔ Behaviorismus)<br />

Rationalität versus Irrationalität<br />

à Plant der Mensch sein Handeln ganz bewußt oder ist er ein Spielball unbewußter Kräfte? (vgl. Psychoanalyse; man kann<br />

die beiden Annahmen nicht problemlos miteinander verbinden)<br />

Ganzheitlichkeit versus Elementarismus<br />

Konstitutionalismus versus Environmentalismus<br />

à environment = Umwelt; Auseinandersetzung: Veranlagung ⇔ Umwelt (vgl. Körpertypologie Gretschma: „Wir lernen unser<br />

Verhalten und können es daher auch wieder umlernen)<br />

Subjektivität versus Objektivität<br />

à Sind subjektive zulässige Daten oder sind zulässige Daten nur von außen objektiv beobachtbare? („objektiv<br />

beobachtbar“: Vorteil der VT, denn sie kann Veränderungen objektiv feststellen!; „subjektiv“: Humanistische<br />

Psychologie/Selbsterfahrung – kann man kaum wissenschaftlich festlegen)<br />

Proaktivität versus Reaktivität<br />

↓<br />

↓<br />

Mensch ist selbst aktiv/selbständig<br />

mein Verhalten ist nur Folge von äußeren<br />

oder inneren Bedingungen (ich reagiere)<br />

Homöostase versus Heterostase<br />

↓<br />

↓<br />

Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung eines<br />

Veränderung von Sollwerten: wir verändern<br />

Gleichgewichts und Schwankungen kompensieren<br />

uns! Es findet eine Entwicklung statt, wo wir<br />

Vgl. „Steh- auf- Männchen“ (Männchen bleibt gleich)<br />

durch Veränderung immer wieder ins<br />

Gleichgewicht kommen!<br />

Erkennbarkeit versus Unerkennbarkeit<br />

à Ist der Mensch erkennbar oder ist er als Ganzes unerkennbar? (vgl. Watson und Skinner, die beiden extremen ‚Vorläufer‘<br />

der VT: „Der Mensch ist total erkennbar!“)<br />

Historizität versus Ahistorizität<br />

à Psychoanalyse (Historizität) ⇔ VT (Ahistorizität; ich lasse die Geschichte hinter mir und lerne neu!)<br />

à Ist mein Verhalten jetzt Folge von dem was ich mal traumatisierend erlebt habe oder reagieren wir immer nur auf die<br />

jetztige Situation (ohne Geschichte)?<br />

Sozialität versus Assozialität<br />

à Inwiefern hat der andere Einfluß auf Verhalten?<br />

Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 22

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