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STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse

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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />

Dr. Friederike Rothe<br />

Mitschrift von Marion Harpf<br />

F A Z I T: Wir haben ganz klar maschinelle Anteile an uns!!!<br />

DAS ORGANISMUSMODELL (vgl. Herzog, S. 163-168)<br />

Organismus =<br />

lebend<br />

dynamisch<br />

werdend<br />

vergehend<br />

ein Kreislauf (steht nie still...)<br />

Prozeß mit einer ganz eigenen Dynamik<br />

Jeder Teil ist nur als Teil bedeutsam, nicht für sich alleine<br />

- Vergleich der Psyche des Menschen mit einem Organismus<br />

- z.B. Sonnenblumenkerne brauchen Erde, Sonne, Dünger, Temperatur zum Wachsen<br />

- die Sonnenblume besteht aus Wurzel, Blätter, Stängel, Blüten (wie eine Maschine)<br />

- ohne Blätter funktioniert die Pflanze nicht (wie Maschine, wenn Ersatzteile fehlen)- Unterschied:<br />

es ist ein entscheidender Unterschied, ob eine Pflanze lebt oder tot ist! (vgl. die Leiche eines geliebten<br />

Menschen erscheint uns plötzlich so anders als der Mensch, als er noch lebendig war)<br />

- Organismus sein = lebendig sein; LEBEN aber heißt = Veränderung (werden, Entwicklung, Vergehen)<br />

- Der Organismus ist immer in Bewegung, lebt immer (die Maschine steht, sie wächst nicht und wird nicht<br />

plötzlich ein Flugzeug – keine Entwicklung; aus einem Sonnenblumenkern kann aber eine Sonnenblume<br />

werden); Stillstand = Tod/Ende<br />

- Hier passiert eine völlige Veränderung/Entwicklung!!!<br />

- [Eine Maschine wird durch äußere Kräfte in Bewegung gesetzt] – Pflanze??? à fehlt der Pflanze etwas,<br />

erlangt sie keine optimale Gestalt oder keine Entwicklung!!! Im Organismus gibt es eine Kraft, die diese mit<br />

Hilfe einer äußeren Kraft realisieren will<br />

- Die Elemente sind nur z.T. austauschbar; eine Pflanze entwickelt sich auch in künstlichen Substraten (vgl.<br />

Niederlande – Tomaten, die in Watte gehüllt werden, damit sie reifen) – es würde nichts passieren, wenn<br />

die Gestalt der Sonnenblume nicht in diesem Kern genetisch verankert wäre!!! Aber die entsprechenden<br />

äußeren Bedingungen müssen gegeben sein.<br />

- Die Maschine hat KEIN Leben, der Organismus JA! (Maschine: Teile müssen zusammenarbeiten, damit<br />

etwas herauskommt und nicht ist wie eine Maschine- es entsteht etwas, das nichts mit einer Maschine zu<br />

tun hat; die Pflanze aber produziert nur sich selbst, will nur sich selbst erhalten)<br />

- Der Organismus will v.a. leben und sich hin zu seiner optimalen Gestalt entwickeln, allerdings schafft er das<br />

nicht aus sich heraus allein (er braucht die Umweltbedingungen dazu!) = Prozeß, ein lebendiges,<br />

dynamisches etwas, das erst mit dem Tod endet à der Organismus hat Prozeßstruktur! (Teile sind nur als<br />

Momente eines Organismus bedeutsam: ein Blatt für sich alleine hat keine Bedeutung, ist ein „Leichenteil“)<br />

à Organismus = wenn wir die Gesamtheit dies er Teile in einer lebendigen, dynamischen Gesamtheit<br />

meinen<br />

- Antropomorphe Beschreibung: Pflanze will leben wie genetisch angelegt. Sonnenblume wird keine Nelke.<br />

Äußere Umstände müssen passen für die optimale Entwicklung<br />

→ vgl. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!“ = Nonsens- Satz!!! (oft von Gestalttherapeuten zitiert...)<br />

...ist ein logischer Widerspruch!!! Ein Ganzes kann nicht zugleich die Summe seiner Teile sein! Die Gesamtsumme dieser Teile bleibt das<br />

Ganze! Es geht hier um 2 verschiedene Bedeutungen des „Ganzen“ (mathematische und nicht- mathematische Bedeutung)! Das Ganze ist<br />

in unterschiedlichem Sinne gemeint. Ich muß mit „dem Ganzen“ was meinen, das nicht die Summe seiner Teile ist. Ich muß mich also<br />

entscheiden, welche Definition vom „Ganzen“ ich verwende.<br />

Was heißt Organismus- Sein? (s. Herzog)<br />

= biologisches Modell, das im Austausch mit seiner Umwelt steht; das Organismusmodell versteht den<br />

Menschen als System (vgl. Maschine: abgeschlossene Einheiten)<br />

Aristoteles: Seele = antelechiales Prinzip, hat das Ziel in sich selbst! Sinngemäß ist das hier das, was wir beim<br />

Organismusmodell hören!!!<br />

Erst mit Darwin erkannte man, daß die Umwelt einen massiven Einfluß auf den Organismus auslöst!<br />

Beginn der Neuzeit: Leibniz – Monaden: in sich ges chlossene Einheiten, Elemente, die von außen nicht beeinflußbar sind!<br />

Alles ist Veränderung unterworfen, aber das geschieht von Innen heraus!<br />

[Maschine trennt zwischen starren Elementen, die von außen bewegt werden! Das ist beim Organismusmodell nicht<br />

dieselbe Struktur]<br />

Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 30

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