STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse
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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />
Dr. Friederike Rothe<br />
Mitschrift von Marion Harpf<br />
Vgl. Lammetrie (18. Jhr.): „L’homme machine“: zum 1. Mal erscheint die Metapher „Maschine“ für den<br />
Menschen!<br />
(?) Vgl. Renaissance: Neuerlebung des Menschen als Naturereignis ≅ Mensch als mechanistisches<br />
Geschöpf<br />
Vgl. Ende 40er: Kommunikationstheorie nach Shannon und Weaver: bis heute ist dieses (banale?) „Sender<br />
⇒ Empfänger – Modell“ geblieben!<br />
Vgl. dann: Computermodell: ist völlig vom Programm abhängig, d.h. von außen gesteuert! „Probleme mit<br />
der Festplatte... „ (= Probleme mit der Erinnerung);<br />
das Problem hier bzw. die Grenzen: Was ist das Subjekt? Das Ich? Wer ist es, der wahrnimmt? Es gibt<br />
keine Entwicklung – Wer denkt dann? Wie soll man sich einen Denkprozeß vorstellen, ohne jemanden der<br />
einen Denkprozeß hat? Die zentrale Instanz fehlt!!! Wer ist das Ich/die zentrale Instanz??? Wer macht das<br />
Ich aus?<br />
Wie bestimmt das MODELL eine THEORIE???<br />
Vgl. Empirische Persönlichkeitstheorien: (es gibt verschiedene Persönlichkeitstheorien, so wie es verschiedene<br />
Maschinen gibt)<br />
Faktorenanalytische Persönlichkeitstheorien sind mathematische/statistische Verfahren, um Verhaltensweisen<br />
zu analysieren bzw. um sämtliche Verhaltensbereiche zu strukturieren. [s. Schneewind, S. 210, Faktorenanalyse]<br />
Theorien sind Verfahren, um Verhaltensweisen zu analysieren, die für jedes beliebige Individuum gültig<br />
sind. Hier auch Strukturmodell der Persönlichkeit. R. B. Cattell, Eysenck, Guilford zeigen, wie differenziert ein<br />
Modell sein kann.<br />
Die empirische Persönlichkeitspsychologie geht davon aus, daß der Gegenstand (= das Erleben und das<br />
Verhalten des Menschen) Gesetzmäßigkeiten unterliegt, und man kann ihn in Zahlen ausdrücken. Ich kann<br />
aber nur konkretes Verhalten messen und muß so das hypothetische Konstrukt (auch Faktor genannt)<br />
operationalisieren.<br />
Häufig wird der empirischen Psychologie vorgeworfen, sie habe ein primitives Bild vom Menschen, was<br />
aber oft nicht stimmt.<br />
Man versucht, die Grunddimensionen des Verhaltens zu erinnern. Verschiedene Konstrukte (s. Superkonstrukt-<br />
Pyramide oben)! Hier wird gefragt, ob alle Konstrukte gleich bedeutsam sind...<br />
fi Raymond B. CATTELL<br />
Cattell vertritt das faktorenanalytische Persönlichkeitsmodell; d.h. wir alle reagieren unterschiedlich auf ein<br />
und dieselbe Situation. z.B. Flugzeugabsturz mit Überlebenden: manche sind ein Leben lang traumatisiert, für andere hat es<br />
keine Folgen.<br />
Nach ihm ist „Persönlichkeit“ das Verhalten eines Menschen in einer bestimmten Situation.<br />
Versucht, das gesamte menschliche Verhalten auf überschaubare Organismusvariablen zurückzuführen ⇒<br />
das menschliche Verhalten ist durch mehrere Faktoren bestimmt!!!<br />
z.B. eine schlechte Note kann nicht nur auf Unintelligenz zurückzuführen sein, sondern da können auch<br />
Liebeskummer, Verliebtheit, Konzentrationsschwäche, Depressionen usw. eine Rolle spielen. Die Situation<br />
und die Verfassung eines Menschen spielen also auch eine Rolle.<br />
Cattell wollte eine möglichst genaue Vorhersage von Verhaltensweisen von Menschen in verschiedenen<br />
Situationen [= neu!!!]!<br />
Persönlichkeit = Verhalten eines<br />
Menschen in einer bestimmten<br />
Situation<br />
Strukturale Aspekte:<br />
= Eigenschaftsdimensionen (traits);<br />
die dem Verhalten zugrunde liegenden<br />
Eigenschaften und Zustände<br />
Prozessuale Aspekte:<br />
= Mechanismen der Veränderung des<br />
Verhaltens im zeitlichen Ablauf<br />
⇓ ⇓ ⇓<br />
Motive Temperamente Fähigkeiten<br />
Warum? Wie? Womit? =drei Hauptbereiche des Verhaltens (= die Persönlichkeitssphäre)<br />
Welches sind die grundlegenden Faktoren jedes<br />
dieser 3 Bereiche? Dazu bediente er sich 3er<br />
Datenquellen:<br />
Datenquellen:<br />
• L- Daten: objektive Daten des Lebens, z.B. Kinderkrankheiten usw. (auch durch Verwandte...)<br />
• Q- Daten: subjektive Daten: Selbsteinschätzung der Person über Fragebogen; subjektiv<br />
• T- Daten: Test- Daten; Informationen über Verhalten in standardisierten Situationen gesammelt<br />
Persönlichkeitstheorien<br />
Situation<br />
und Menschenbilder<br />
= Organismusvariablen (=<br />
SS2002<br />
Eigenschaften, das was von der Person selbst kommt)<br />
Seite 26<br />
und Reizvariablen (= fokaler Reiz und Hintergrundreiz)