STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse
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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />
Dr. Friederike Rothe<br />
Mitschrift von Marion Harpf<br />
à Wo also liegt hier die Verbindung zum Maschinenmodell?<br />
♣ Persönlichkeit = Verhalten in einer bestimmten Situation, d.h. Reize von außen und genetische<br />
Konstellation des Organismus ⇒ spezifisches Verhalten Passivität, Determinismus<br />
♦ Persönlichkeit ist völlig durchschaubar und Voraussage des Verhaltens ist möglich<br />
(hier kann man nicht sagen, daß es Momente gibt, wo das Verhalten des Menschen nicht voraussagbar ist<br />
– das ist mit diesem Modell nicht vereinbar!); Verhalten in einer bestimmten Situation- kein Verhalten bleibt<br />
unerkannt, wir kennen alles ⇒ Voraussage des Verhaltens ist möglich, es wird von inneren und äußeren<br />
Reizen bestimmt ⇒ Passivität und Addition<br />
[Die empirische Psychologie betreibt eine unendliche Detailforschung und bietet kein Gesamtbild, was aber als Ziel<br />
vorgegeben wird! Das ist auch heute noch so.]<br />
Die Verhaltenstherapie (orientiert sich auch am Maschinenmodell)<br />
- es gibt eine Vielfalt von therapeutischen Methoden<br />
- eine Methode ist zwangsläufig verbunden mit der Frage: „Was ist denn das ZIEL?“ (// zum Ziel des<br />
Maschinenmodells)<br />
- gemeinsamer Ursprung: Lerntheorie (verlernen und neu lernen)<br />
- jedes Verhalten (auch gestörtes) wurde erlernt und dieses läuft nach ganz bestimmten (lerntheoretischen)<br />
Gesetzmäßigkeiten ab – gewünschtes Verhalten kann man lernen (vgl. Margraf/Yeats)<br />
- Stimuli (Reiz) → Reaktion (= SR- Schema)<br />
- Die VT basiert auf der empirischen Psychologie (diese hat das Maschinenmodell im Hintergrund)<br />
- Die VT umfaßt störungsunspezifische oder -spezifische Therapieverfahren (z.B. Zwang: man möchte step<br />
by step eine systematische Besserung der zu behandelnden Problematik erreichen und zwar auf Basis von<br />
psychologischem Änderungswissen)<br />
- Konkrete Ziele werden gemeinsam (Klient und Therapeut) verfolgt und operationalisiert; z.B. „Ich möchte<br />
mehr Selbstbewußtsein!“ – auf verschiedenen Ebenen des Handelns und Erlebens; sehr genaues<br />
Besprechen mit dem Klienten, wie das neue Verhalten aussehen soll usw.<br />
- Maßnahmen verfolgen also konkrete und operationalisierte Ziele auf den unterschiedlichen Ebenen des<br />
Verhaltens und Erlebens (z.B. „Was genau verstehen Sie unter ‚schüchtern‘?“ ‚schüchtern‘ bedeutet<br />
nämlich für jeden etwas anderes)<br />
- Die VT setzt an prädisponierenden, aufrechterhaltenden und auslösenden Reizen an!<br />
Maschinenmodell:<br />
- beruht auf der empirischen Psychologie (sie beruft sich auf das Erleben und Verhalten des Menschen) –<br />
das Erleben und Verhalten können wir erfassen (Prädisposition, wann/wo wird das Verhalten ausgelöst und<br />
aufrechterhalten?)<br />
- psychisches Verhalten kann empirisch untersucht werden<br />
- gestörtes Verhalten wird auf prädisponierende, aufrechterhaltende und auslösende Bedingungen hin<br />
analysiert<br />
- Problemverhalten wird gemeinsam identifiziert, dann dem Klienten erklärt und schließlich das Ziel festgelegt<br />
- Gemeinsam wird auch das Ziel der Behandlung festgelegt – das gestörte Verhalten des Klienten wird also<br />
in Einzelkomponenten zerlegt und eine Methode in Hinsicht aufs Ziel wird festgelegt<br />
es wird nach Gesetzmäßigkeit gesucht, nach der ein bestimmtes (gestörtes) Verhalten abläuft<br />
(„Wann tritt das denn auf? Was, wo war vorher/nachher? Welche Gefühle/Kognitionen laufen da ab?“)<br />
- Theoretische Konstrukte werden operationalisiert (z.B. Angst), d.h. in Elemente zerlegt und auslösende<br />
Reize werden untersucht; keine theoretischen Begriffe dürfen als Ziel genannt werden (nicht schüchtern,<br />
sondern konkret: wie ist es genau?)<br />
Therapieverlauf:<br />
1. Differenzierte Abklärung der auslösenden Bedingungen und der Konsequenzen des in Frage gestellten<br />
Verhaltens<br />
2. Erstellung von Hypothesen über auslösende Bedingungen und die Aufrechterhaltung<br />
3. Therapieplan<br />
4. Kontrollen<br />
Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 28