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STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse

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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />

Dr. Friederike Rothe<br />

Mitschrift von Marion Harpf<br />

1. repräsentierende und selektierende Funktion<br />

(um komplexe Sachverhalte erfaßbar zu machen; vgl. Wegbeschreibung zur alten Uni)<br />

à bildet Realität selektiv (d.h. in Auswahl) ab (≠ Original!!!; Modell und Original müssen etwas gemeinsam,<br />

aber auch Unterschiede haben!)<br />

à Vereinfachung der Realität<br />

ZIEL = Nützlichkeit (ich verspreche mir einen Nutzen davon; Ich kann niemals einem Modell vorwerfen, daß es<br />

vereinfacht ist! ABER: Ich darf auch nicht vergessen, daß es NICHT die Realität ist!!!<br />

2. Heuristische Funktion<br />

(d.h. ich probiere was aus!)<br />

à bei neuen Erfahrungen suchen wir nach Modellen, um Erfahrungen zu verstehen (<br />

• vgl. Wirkung von LSD in den 70er Jahren: „...als ob ein Komet auf mich zufliegen würde!“ Ich nehme zur<br />

Beschreibung Bilder her, die von woanders kommen!<br />

• vgl. Verliebt sein: wenn man begreiflich machen will, was die geliebte Person für einen ist...<br />

• vgl. wenn wir versuchen, etwas das wir schon kennen, in einem neuen Licht zu sehen; z.B. der Wechsel<br />

zwischen heliozentrischem ⇔ geozentrischem Weltbild<br />

3. Illustrierende Funktion (= Veranschaulichung)<br />

• vgl. Architekten, die kleine Modelle für die Kunden zum Anschauen, Antasten bauen<br />

• vgl. Wegbeschreibung: eine Mischung aus abstrakten und konkreten Modellen (ich verwende auch abstrakte<br />

Symbole wie z.B. „P“ für Parkplatz, „X“ für Burgen usw.)<br />

Konkret : ähnelt Wirklichkeit (Architekt)<br />

Abstrakt : Symbole, Formen repräsentieren die Wirklichkeit<br />

à immaterielle/abstrakte Modelle haben keine sinnliche Verbindung mit dem, was sie darstellen<br />

• z.B. das Dreieck im einem Auge in der Mitte als Symbol für die Trinität Gottes; das soll nicht heißen, daß<br />

Gott wie ein Dreieck aussieht und 1 Auge hat!<br />

à materielle Modelle für psychologische Technik:<br />

• z.B. der Regelkreis der Kybernetik (Heizkörper mit Temperaturangabe, Regler ‚Soll - Ist Wert‘!): die<br />

systemische Therapie hat dieses Modell verwendet, um die Dynamik innerhalb einer Familie zu<br />

veranschaulichen<br />

à man versucht, das Prozeßhafte eines Vorganges zu veranschaulichen (vgl. S. Freud: Dampfmaschine ⇒<br />

Begriff der ‚Triebabfuhr‘)<br />

[vgl. Buch von Walter Herzog!!!]<br />

= Modell in der Funktion der Analogie bzw. der Metapher!!!<br />

ANALOGIE:<br />

= daß sich 2 Verhältnisse entsprechen<br />

• z.B. „Der Mensch ist des Menschen Wolf!“ d.h. wenn es geht, fallen wir übereinander her à der Mensch und<br />

der Wolf werden miteinander in Beziehung gebracht, wir sehen den Menschen in Wolfsperspektive (bezogen<br />

auf die psychologische Verfassung, nicht auf das Äußere)! Wir haben also:<br />

fi negative Analogie: die beiden Bereiche haben nichts gemeinsam (Äußeres)<br />

fi positive Analogie: die psychische Aggressivität ähnelt dem Verhalten des Menschen (= positive Analogie<br />

zwischen Mensch und Wolf: d.h. die Bereiche haben was gemeinsam)<br />

fi neutrale Analogie: wir wissen nicht, ob es Gemeinsamkeiten zwischen den 2 Bedeutungsbildern (Mensch<br />

und Wolf) gibt oder nicht!<br />

(= wir wissen nicht, wie weit oder nicht die positive Analogie reicht)<br />

METAPHER:<br />

= eine Analogie, bei der der neutrale Aspekt dominiert! (aber ein Stück positive Analogie muß gegeben sein)<br />

= schafft Gemeinsamkeiten zwischen den 2 Bedeutungsfeldern<br />

Eine Metapher macht nur dann Sinn, wenn es in irgendeinem Sinn auch eine positive Analogie gibt!<br />

• z.B. positive Analogie zwischen Regelkreis und Familiendynamik<br />

• z.B. Mensch – Maschine (wir müssen die positive Analogie finden! à wir machen viel automatisch, wie eine<br />

Maschine! z.B. essen)<br />

Eine Metapher, wo man die Analogie nicht erkennen kann ist eine schlechte/mißglückte Metapher<br />

• z.B. amputiertes Bein (Moby Dick) – roter Faden (= Bild ist danebengegangen)<br />

Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 20

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