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STOFF/INHALT: - historischer Rückblick ... - Denkprozesse

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Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder VO SS 2002<br />

Dr. Friederike Rothe<br />

Mitschrift von Marion Harpf<br />

- Beichte: Vorläufer der Psychotherapie (erst im 13. Jhr. institutionalisiert beim 4. Laterankonzil im Jahre<br />

1215: 1X im Jahr soll gebeichtet werden, d.h. die Schuld muß bewußt werden). Beichte setzt Selbstreflexion<br />

voraus (⇒ der einfache Mensch war somit überfordert!) Sinn der Beichte: Maßstab zu vermitteln, Ordnung<br />

zu schaffen [Grundhaltung: Demut, Schuld, Reue. Quelle aller Sünden ist der Hochmut, sozusagen wenn man seinem Ego frönt!<br />

Daher Selbstverleugnung und Selbsterniedrigung]<br />

- Die Kriterien der Beicht e vor 30/40 Jahren waren sich zu beurteilen, was man in Gedanken, Worten und<br />

Taten getan hat (vgl. Psychotherapie)<br />

c. Begriff: SEELE in der NEUZEIT<br />

- Im Mittelalter war Seele unsterbliche Substanz und Gott stand im Mittelpunkt! Die Neuzeit braucht das<br />

Einwirken Gottes nicht mehr à mathematische/naturwissenschaftliche Emanzipation<br />

- Neuzeit: geozentrisches Weltbild (= Erde im Mittelpunkt; Kopernikus) wird vom heliozentrischen Weltbild<br />

(Sonne im Mittelpunkt; Keppler) abgelöst; Ablösung der alles beherrschenden Theologie<br />

- Neue physikalisch – mathematische Gesetze entstehen<br />

- man merkt: die Welt ist ein riesiger Mechanismus<br />

- die Wissenschaftler beginnen nun, sich von den Theologen zu emanzipieren: „Nur was mathematisch<br />

erfassbar ist existiert!“<br />

- es geht um QUANTITÄT, nicht um Qualität!<br />

- es geht um KAUSALITÄT [Ursachen], nicht um Finalität [Zweck]!<br />

à Aufbruch der NatWi (es geht um das Allgemeine, nicht um das Individuelle; der Einzelne kommt daher<br />

zuerst noch nicht in den Blick, da die Naturwissenschaften das Allgemeine erforschen!)<br />

⇒ das provozierte Gegenbewegungen (Romantik [Gefühlswelt wird thematisiert], Renaissance... – erst diese<br />

Strömungen ändern das Menschenbild)<br />

- Ende der Neuzeit: (19. Jhr.): die Seele ist nur noch Sammelbegriff für bestimmte Funktionen...<br />

DIE DENKER DER NEUZEIT:<br />

Réné Déscartes (1596-1650)<br />

- An Platon und Aristoteles angelehnt; betont eigene Sinneserfahrung<br />

- wendet sich der Welt zu, zu den eigenen Sinneserfahrungen (das fanden wir irgendwie nur bei Augustinus!)<br />

- er trennt zwischen SEELE und WELT (= sehr rationalistisch, heute noch grundlegend! Trennung zwischen<br />

mir und allem anderen)<br />

- „Das, was die Seele ausmacht, ist das Denken, das Bewußtsein!“ (Seele = Res cogitans = denkende<br />

Sache/Ding)<br />

- Beschränkung des Menschen auf seine Vernunft!<br />

- „Die physische Welt ist ausgedehnt, untersteht der physikalischen Welt!“<br />

- physikalische Welt = res extensa (dazu gehören z.B. auch Tiere; vgl. MA: man hat Tieren den Prozeß<br />

gemacht!)<br />

- weil das Denken weder Ort braucht, noch des Leibes bedarf, also unabhängig von der materiellen Welt ist,<br />

ist es SUBSTANZ (= Wiederholung des Substanzbegriffes wie schon früher; Seele = selbständig)<br />

Seele = Denken = Bewußtsein = Ich = Substanz = res cogitans [= unabhängig]<br />

Leib = physische Welt = Materie = Ausdehnung = Substanz = res extensa [= unabhängig]<br />

= totale Trennung von Leib und Seele (eine Zirbeldrüse im Kopf sei lediglich die Verbindungsstelle von Leib und<br />

Seele); gewiß ist, daß ich zweifle, daher bin ich Substanz, deren Natur darin besteht, zu denken. Denken bedarf<br />

keines Ortes oder Leibes, daher unabhängig, daher ist Denken Substanz; Konsequenz dieses Denkens:<br />

Bewußtseinspsychologie = Leibvergessenheit<br />

= die Welt besteht aus 2 Substanzen:<br />

• res cogitans<br />

• res extensa<br />

Persönlichkeitstheorien und Menschenbilder SS2002 Seite 8

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