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Fruktangehalt im Gras von Pferdeweiden während der Weidesaison ...

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Aus dem Institut für Tierernährung<br />

<strong>der</strong> Tierärztlichen Hochschule Hannover<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> <strong>Pferdeweiden</strong><br />

<strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> 2002<br />

INAUGURAL - DISSERTATION<br />

zur Erlangung des Grades einer<br />

DOKTORIN DER VETERINÄRMEDIZIN<br />

(Dr. med. vet.)<br />

durch die Tierärztliche Hochschule Hannover<br />

Vorgelegt <strong>von</strong><br />

Sandra Dahlhoff<br />

aus Rheine<br />

Hannover 2003


Wissenschaftliche Betreuung: Univ. – Prof. Dr. M. Coenen<br />

1. Gutachter: Univ. – Prof. Dr. Coenen<br />

2. Gutachter: Univ. – Prof. Dr. Lehmann<br />

Tag <strong>der</strong> mündlichen Prüfung: 21.11.2003


Meinen Eltern


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel<br />

Seite<br />

I. Einleitung 11<br />

II. Schrifttum 12<br />

1. Chemische Struktur des Fruktans 12<br />

2. Fruktanmetabolismus in <strong>der</strong> Pflanze 15<br />

3. Einflussfaktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> Pflanze 18<br />

3.1. Pflanzenart 18<br />

3.2. Jahres- und Tageszeit 23<br />

3.3. Vegetationsperiode 27<br />

3.4. Temperatur 29<br />

3.5. Lichtintensität 32<br />

3.6. Düngung 33<br />

3.7. Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide 37<br />

4. Zusammenfassung 40<br />

III. Material und Methoden 44<br />

1. Versuchsziel 44<br />

2. Versuchsaufbau 44<br />

2.1. Art und Größe <strong>der</strong> Betriebe 45<br />

2.2. Haltungsform und Fütterungspraxis in den Betrieben 47<br />

2.3. Weidemanagement in den Betrieben 50<br />

2.4. Kl<strong>im</strong>atische Bedingungen 53<br />

3. Probenentnahme und –aufbewahrung 54<br />

4. Probenvorbereitung 55


Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel<br />

Seite<br />

5. Untersuchungs- und Messmethoden 55<br />

5.1. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Rohnährstoffgehalte 55<br />

5.1.1. Ween<strong>der</strong> Trockensubstanz (TS) 55<br />

5.1.2. Rohasche (Ra) 56<br />

5.1.3. organische Substanz (oS) 56<br />

5.1.4. Rohprotein (Rp) 56<br />

5.1.5. Rohfett (Rfe) 56<br />

5.1.6. Rohfaser (Rfa) 57<br />

5.1.7. Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE) 57<br />

5.2. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen 58<br />

5.2.1. NDF 59<br />

5.2.2. ADF 59<br />

5.2.3. ADL 59<br />

5.3. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Mineralstoffe 60<br />

5.3.1. Die Mengenelemente 60<br />

5.3.1.1. Chlorid (g/kg) 60<br />

5.3.1.2. Natrium und Kalium (g/kg) 61<br />

5.3.1.3. Phosphor (g/kg) 62<br />

5.3.1.4. Calcium und Magnesium (g/kg) 62<br />

5.3.2. Die Spurenelemente 62<br />

5.3.2.1. Kupfer, Zink, Eisen und Mangan (mg/kg) 62<br />

5.3.2.2. Selen (mg/kg) 63<br />

5.4. Fruktananalyse 64<br />

6. Statistische Auswertung und Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse 68<br />

IV. Ergebnisse 70<br />

1. Rohnährstoffgehalte 70<br />

2. Gerüstsubstanzen 73<br />

3. Mineralstoffgehalte 76


Inhaltsverzeichnis<br />

Kapitel<br />

Seite<br />

3.1. Mengenelemente 76<br />

3.2. Spurenelemente 78<br />

4. <strong>Fruktangehalt</strong> 80<br />

4.1. <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> 80<br />

4.2. <strong>Fruktangehalt</strong> und Rohnährstoffe 82<br />

4.3. <strong>Fruktangehalt</strong> und Gerüstsubstanzen 84<br />

4.4. <strong>Fruktangehalt</strong> und Mineralstoffe 85<br />

4.4.1. Mengenelemente 85<br />

4.4.2. Spurenelemente 85<br />

4.5. <strong>Fruktangehalt</strong> und Witterungsbedingungen 87<br />

4.6. <strong>Fruktangehalt</strong> und Lufttemperatur 88<br />

4.7. <strong>Fruktangehalt</strong> und min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden 91<br />

4.8. <strong>Fruktangehalt</strong> und Sonnenscheindauer 93<br />

4.9. <strong>Fruktangehalt</strong> und Bedeckungsgrad 94<br />

4.10. <strong>Fruktangehalt</strong> und relative Feuchte 95<br />

4.11. <strong>Fruktangehalt</strong> und Nie<strong>der</strong>schlag 96<br />

4.12. <strong>Fruktangehalt</strong> und aktuelle Besatzdichte <strong>der</strong> Weide 97<br />

5. Zusammenfassung <strong>der</strong> Einflüsse auf den <strong>Fruktangehalt</strong> 98<br />

V. Diskussion 100<br />

1. Kritik <strong>der</strong> Methoden 100<br />

1.1. Teilnehmende Betriebe 100<br />

1.2. Weidemanagement in den Betrieben 101<br />

1.3. Kl<strong>im</strong>atische Bedingungen 102<br />

1.4. Probenentnahme 103<br />

1.5. Probenaufbewahrung und –vorbereitung 104<br />

1.6. Fruktananalyse 105<br />

2. Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse 107<br />

2.1. <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> 107


Abkürzungen / Erläuterungen<br />

Abkürzungen / Erläuterungen<br />

Es werden die offiziellen Abkürzungen für chemische Elemente und Verbindungen sowie<br />

Einheiten verwendet, zusätzlich die nachfolgend aufgeführten:<br />

Abb.<br />

ADF<br />

ADL<br />

BT<br />

bzw.<br />

ca.<br />

DP<br />

et al.<br />

Fa.<br />

FFT<br />

insges.<br />

KM<br />

LT<br />

max<br />

min<br />

MW<br />

N<br />

Nachdg.<br />

NDF<br />

NfE<br />

Nm<br />

n.n.<br />

Nov.<br />

Okt.<br />

oS<br />

p<br />

Abbildung<br />

acid detergent fiber<br />

acid detergent lignin<br />

Temperatur am Boden<br />

beziehungsweise<br />

circa<br />

Polymerisationsgrad<br />

et alii<br />

Firma<br />

Fruktan-Fruktanfruktosyltransferase<br />

insgesamt<br />

Köpermasse<br />

Lufttemperatur<br />

Max<strong>im</strong>alwert<br />

Min<strong>im</strong>alwert<br />

Mittelwert<br />

Anzahl<br />

Nachdüngung<br />

neutral detergent fiber<br />

stickstofffreie Extraktstoffe<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

nicht nachweisbar<br />

November<br />

Oktober<br />

organische Substanz<br />

Signifikanzniveau


Abkürzungen / Erläuterungen<br />

r<br />

Ra<br />

Rfa<br />

Rfe<br />

Rp<br />

s<br />

Schw.<br />

Sept.<br />

SD<br />

SST<br />

Std.<br />

Tab.<br />

tgl.<br />

TNC<br />

TS<br />

uS<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Rohasche<br />

Rohfaser<br />

Rohfett<br />

Rohprotein<br />

Standardabweichung<br />

Schwein<br />

September<br />

Sonnenscheindauer<br />

Saccharose-Saccharosefruktosyltransferase<br />

Stunden<br />

Tabelle<br />

täglich<br />

total non structural carbohydrates<br />

Trockensubstanz<br />

ursprüngliche Substanz<br />

Kleinbuchstaben in Indices kennzeichnen Signifikanzen.


I. Einleitung<br />

I. Einleitung<br />

Fruktane sind Polymerisate <strong>der</strong> Fruktose, die als pflanzliche Reservekohlenhydrate vor allem<br />

in den Gräsern <strong>der</strong> gemäßigten Zone gebildet werden. Als Produkte <strong>der</strong> Photosynthese<br />

werden sie aus Saccharose synthetisiert (POLLOCK 1986b, LONGLAND und CAIRNS<br />

2000) und bestehen aus β–glukosidisch verknüpften Fruktoseeinheiten mit häufig<br />

endständiger Glukose (HOEBREGS 1997). Die Fruktanspeicherung ist abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Photosyntheserate einerseits und <strong>von</strong> dem Verbrauch an Reservekohlenhydraten für<br />

Wachstum und Respiration <strong>der</strong> Pflanze an<strong>der</strong>erseits. Der Fruktanmetabolismus in <strong>der</strong><br />

<strong>Gras</strong>pflanze wird <strong>von</strong> einer Vielzahl <strong>von</strong> Faktoren beeinflusst, insbeson<strong>der</strong>e die Tages- und<br />

Jahreszeit, die Vegetationsperiode, kl<strong>im</strong>atische Bedingungen wie Temperatur und<br />

Lichtintensität, die Pflanzenart und Weidemanagementfaktoren spielen eine große Rolle.<br />

Die Fruktane sind in letzter Zeit neben den Proteinen in die Diskussion gekommen, die häufig<br />

zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> auftretende, durch frisches <strong>Gras</strong> bedingte Podo<strong>der</strong>matitis diffusa<br />

aseptica des Pferdes, die so genannte Hufrehe, auszulösen (LONGLAND et al. 1999,<br />

LONGLAND und CAIRNS 2000, HUNTINGTON und POLLITT 2002, POLLITT und VAN<br />

EPS 2002). Fruktane gehören aufgrund ihrer Struktur zu den <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes rasch<br />

fermentierbaren Kohlenhydraten (HOFFMAN et al. 2001). Die bei <strong>der</strong> Fermentation<br />

entstehenden Produkte können durch die vorgeschädigte Darmschle<strong>im</strong>haut in das vaskuläre<br />

System gelangen und eine Hufrehe auslösen, wobei die genaue Pathogenese noch nicht<br />

geklärt ist (CARROLL et al. 1987, KRUEGER et al. 1986, ROWE et al. 1994, ROWE 1995,<br />

HINCKLEY et al. 1996, MUNGALL et al. 2001, BAILEY et al. 2000, 2002, 2003a, b).<br />

In bisherigen Untersuchungen wurden meist nur Teilaspekte des komplexen Themas<br />

Fruktanmetabolismus untersucht, zum Beispiel die Wirkung <strong>von</strong> lediglich einem<br />

Einflussfaktor auf den <strong>Fruktangehalt</strong> o<strong>der</strong> die Fruktankonzentration in nur einer Pflanzenart.<br />

Zielsetzung <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist es, die jahreszeitlichen Schwankungen <strong>im</strong> Fruktansowie<br />

Protein- und Nährstoffgehalt in Gräsern <strong>von</strong> <strong>Pferdeweiden</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

unter hiesigen Bedingungen darzustellen. Untersucht wird dabei auch die Wirkung<br />

verschiedener Einflussfaktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong> eines auf <strong>Pferdeweiden</strong> typischerweise<br />

vertretenen <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosen-Gemisches.<br />

11


II. Schrifttum<br />

II. Schrifttum<br />

1. Chemische Struktur des Fruktans<br />

Fruktan, auch Fructosan, ein Polymerisat <strong>der</strong> Fruktose, ist ein pflanzliches<br />

Reservekohlenhydrat, das vor allem in den Gräsern <strong>der</strong> gemäßigten Zone gebildet wird. Es<br />

zählt neben Glukose, Fruktose, Saccharose und Stärke zu den nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydraten. Im Gegensatz dazu werden Hemizellulose, Zellulose und Pektin als<br />

strukturbildende Kohlenhydrate bezeichnet (VAN SOEST et al. 1991, SCHUBIGER et al.<br />

1998). Fruktane sind β-glukosidisch verknüpfte Fruktoseeinheiten mit häufig endständiger<br />

Glukose (HOEBREGS 1997), die zu den rasch fermentierbaren Kohlenhydraten gehören und<br />

<strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes mikrobiell verdaut werden (LEWIS 1996, HOFFMAN et al. 2001,<br />

HUNTINGTON und POLLITT 2002). Einige, nur aus wenigen Fruktoseeinheiten bestehende<br />

Fruktane, werden Fruktooligosaccharide genannt (HOEBREGS 1997, HUSSEIN et al. 1998).<br />

Die chemische Formel <strong>von</strong> Fruktan kann mit GF n beschrieben werden, wobei G für die<br />

Glucoseeinheit steht und F für die Fruktoseeinheiten (Abb. 1). Ein kleiner Teil <strong>der</strong> Fruktane<br />

(F m ) besitzt keine endständige Glukose. Die Anzahl <strong>der</strong> Fruktoseeinheiten wird mit n o<strong>der</strong> m<br />

bezeichnet (n/m ≥ 2).<br />

12


II. Schrifttum<br />

Abb. 1: Chemische Struktur <strong>von</strong> Saccharose, Fruktan (GF n ) und Fruktooligosacchariden (F m )<br />

(G = Glukose, F = Fruktose, n o<strong>der</strong> m = Anzahl <strong>der</strong> Fruktoseeinheiten <strong>im</strong> Molekül)<br />

Saccharose GF n F m<br />

(modifiziert nach ROBERFROID et al. 1998)<br />

Fruktane kommen in zwei linearen und einer verzweigten Form vor. Die beiden linearen<br />

Polysaccharide treten am häufigsten auf und sind folgende:<br />

1. Der Inulin-Typ: ein β(2-1)-Fruktosylpolymer, verbreitet in den Compositae<br />

2. Der Levan-Typ: ein ß(2-6)- Fruktosylpolymer, verbreitet in den Gramineae <strong>der</strong> gemäßigten<br />

Zone<br />

Eine Glukoseeinheit kann in einer α(1-2)-Bindung am Ende <strong>der</strong> Kette vorhanden sein, wie<br />

dies bei Saccharose <strong>der</strong> Fall ist (ANDERSEN und SØRENSEN 1999).<br />

Für das unverzweigte β(2-6)-verknüpfte Fruktosylpolymer wird auch die Bezeichnung<br />

„Phlein“ verwendet (KÜHBAUCH et al. 1978).<br />

Der Polymerisationsgrad (DP) <strong>der</strong> Fruktane liegt zwischen 2 und mehreren 100 (HOEBREGS<br />

1997). Der wichtigste Vertreter <strong>der</strong> Fruktane, das Inulin, das als Reservekohlenhydrat zum<br />

Beispiel <strong>im</strong> Topinambur vorkommt, hat einen DP <strong>von</strong> 2-60, <strong>während</strong> Fruktooligosaccharide,<br />

die auch Oligofruktosen genannt werden, überwiegend <strong>im</strong> DP-Bereich <strong>von</strong> 2-10 liegen<br />

(NINESS 1999, HOEBREGS 1997). KÜHBAUCH et al. (1978) berichteten <strong>von</strong> den bisher<br />

13


II. Schrifttum<br />

höchsten durchschnittlichen Polymerisationsgraden <strong>von</strong> Phlein in Lieschgras mit 299, was<br />

einem Molekulargewicht <strong>von</strong> ca. 47.000 entspricht. Die relative molekulare Masse <strong>der</strong><br />

Fruktane variiert zwischen 0,5-50 x 10 3 (HENDRY 1987).<br />

Fruktane liegen in einer flexiblen o<strong>der</strong> furanosiden Ringstruktur vor und sind relativ gut in<br />

Wasser löslich (HENDRY 1987), aufgrund dessen werden sie zusammen mit Glukose und<br />

Saccharose auch als wasserlösliche Kohlenhydrate bezeichnet (LONGLAND UND CAIRNS<br />

2000).<br />

Einen Überblick über die Zuordnung <strong>der</strong> Fruktane zu den verschiedenen<br />

Kohlenhydratfraktionen gibt Abbildung 2.<br />

14


II. Schrifttum<br />

Abb. 2: Schema <strong>der</strong> Kohlenhydratfraktionen in Futtermitteln<br />

hydrolysierbare<br />

Kohlenhydrate<br />

Nicht-<br />

Strukturbildende<br />

Kohlenhydrate<br />

Fruktane<br />

Nicht-Stärke-<br />

Polysaccharide<br />

NDF<br />

ADF<br />

Pentosen, Hexosen<br />

Disaccharide<br />

einige Oligosaccharide<br />

Stärke<br />

resistente Stärke<br />

Galakto-Oligosaccharide<br />

Frukto- Oligosaccharide<br />

Lösliche Faser<br />

- Mucine<br />

- Pektine<br />

- Polysaccharide<br />

Unlösliche Faser<br />

- Hemizellulose<br />

- Zellulose<br />

- Lignozellulose<br />

- β-Glukane<br />

durch<br />

körpereigene<br />

Enzyme<br />

verdaulich<br />

rasch<br />

mikrobiell<br />

fermentierbar<br />

langsam<br />

mikrobiell<br />

fermentierbar<br />

ADL<br />

Lignin<br />

unverdaulich<br />

(modifiziert nach HOFFMAN et al. 2001)<br />

2. Fruktanmetabolismus in <strong>der</strong> Pflanze<br />

Ein bedeutendes Reservekohlenhydrat für viele höhere Pflanzen ist Stärke. Eine nicht<br />

unbedeutende Anzahl <strong>von</strong> Pflanzenarten, darunter auch die Gräser <strong>der</strong> gemäßigten Zone,<br />

speichern jedoch nicht Stärke als Hauptreservekohlenhydrat, son<strong>der</strong>n Saccharose und das<br />

Fruktosepolymer Fruktan (HENDRY 1987). Fruktane sind Produkte <strong>der</strong> Photosynthese.<br />

15


II. Schrifttum<br />

Während <strong>der</strong> Photosynthese wird <strong>von</strong> den oberirdischen, grünen Pflanzenteilen unter<br />

Lichteinfluss atmosphärisches Kohlendioxid gebunden und für den Aufbau <strong>von</strong> Zuckern<br />

bereitgestellt. Saccharose ist dabei das Pr<strong>im</strong>ärprodukt und <strong>der</strong> Wegbereiter <strong>der</strong><br />

Fruktansynthese (POLLOCK 1986b, LONGLAND und CAIRNS 2000). Eine Anreicherung<br />

<strong>von</strong> Saccharose in <strong>der</strong> Pflanze erfolgt <strong>im</strong>mer dann, wenn günstige Photosynthesebedingungen<br />

herrschen und die Pflanze einen geringen Kohlenhydratverbrauch hat (KÜHBAUCH und<br />

VOIGTLÄNDER 1974, POLLOCK 1986a, FULKERSON und DONAGHY 2001).<br />

Sowohl die Saccharose- als auch die Fruktansynthese findet in den Mesophyllzellen <strong>der</strong><br />

Pflanze statt (CAIRNS et al. 2002). KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER (1974) sowie<br />

HOUSLEY und POLLOCK (1985) vertreten die Meinung, dass steigende<br />

Saccharosekonzentrationen die Fruktansynthese auslösen. LONGLAND und CAIRNS (2000)<br />

berichteten sogar <strong>von</strong> einem Schwellenwert <strong>der</strong> Saccharosekonzentration, nach dessen<br />

Überschreiten die Fruktansynthese und –speicherung erst beginnt. SMOUTER und SIMPSON<br />

(1991a) beobachteten dagegen eine Fruktansynthese auch in Anwesenheit nur geringer<br />

Saccharosekonzentration und unterstellten eine gewisse grundsätzliche Fruktansynthese.<br />

Das erste Enzym in <strong>der</strong> Fruktansynthese ist Saccharose-Saccharosefruktosyltransferase (SST)<br />

(POLLOCK 1984). Zunächst entstehen kurzkettige Oligofruktoside mit einem geringen<br />

Polymerisationsgrad, später werden auch höher-molekulare Fruktane gebildet (POLLOCK<br />

1986a, b). SMOUTER und SIMPSON (1989, 1991b) stellten fest, dass mittels SST aus<br />

Saccharose überwiegend 1-Kestose, ein Trisaccharid, synthetisiert wird, aber auch 6-Kestose<br />

und/o<strong>der</strong> Neokestose konnten in vielen Pflanzen nachgewiesen werden. Aus diesen<br />

Trisacchariden bildet die Fruktan-Fruktanfruktosyltransferase (FFT) Fruktane höheren<br />

Polymerisationsgrades.<br />

FFT ist jedoch nicht nur am Aufbau des Fruktans beteiligt, son<strong>der</strong>n auch an seinem Abbau. Es<br />

gestattet den reversiblen Fruktosyltransfer zwischen benachbarten Fruktanketten und ist am<br />

„Fruktan-Turnover“ beteiligt, das heißt an den unter best<strong>im</strong>mten Umweltbedingungen schnell<br />

auftretenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Molekulargröße <strong>der</strong> Fruktane <strong>von</strong> hoch- zu<br />

nie<strong>der</strong>molekularen o<strong>der</strong> umgekehrt (POLLOCK 1986a, b). Unterstützt wird FFT bei <strong>der</strong><br />

Depolymerisation <strong>der</strong> Fruktane <strong>von</strong> dem Enzym Fruktanhydrolase, welches Fruktan zu<br />

Fruktose hydrolysiert (SMOUTER und SIMPSON 1991b). Fruktose wie<strong>der</strong>um wird zu<br />

16


II. Schrifttum<br />

Saccharose synthetisiert, das als Akkzeptor für Fruktosyleinheiten <strong>von</strong> größeren<br />

Fruktosepolymeren dient (POLLOCK 1986a, b).<br />

An<strong>der</strong>e Autoren gehen da<strong>von</strong> aus, dass es aufgrund <strong>der</strong> Vielzahl unterschiedlicher<br />

Fruktanstrukturen verschiedene Enzymsysteme gibt (CHATTERTON et al. 1993). Einige<br />

Pflanzenarten scheinen dabei Fruktanoligomere zu bilden, die charakteristisch sind für eine<br />

best<strong>im</strong>mte Pflanzengruppe.<br />

Gespeichert werden Fruktane in den Vakuolen <strong>der</strong> Pflanzenzelle (POLLOCK 1986b,<br />

HENDRY 1987) und zwar auch in Geweben, in denen keine Photosynthese betrieben wird<br />

(HOUSLEY und POLLOCK 1985). Reproduktive Gewebe wie Samen und Getreidekörner<br />

enthalten ebenfalls Fruktane. Das Hauptspeicherorgan <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanzen für wasserlösliche<br />

Kohlenhydrate, und damit auch Fruktan, ist <strong>der</strong> Stängel (NOWAKOWSKI 1969,<br />

KÜHBAUCH 1972a, b, FULKERSON und DONAGHY 2001). KÜHBAUCH (1972b) sowie<br />

POLLOCK und JONES (1979) stellten fest, dass <strong>im</strong> Stängel vorwiegend hochpolymere<br />

Fruktane eingelagert werden, <strong>während</strong> <strong>im</strong> Pflanzenblatt meist kurzkettige Fruktane<br />

nachzuweisen sind.<br />

Das Ausmaß <strong>der</strong> Speicherung wasserlöslicher Kohlenhydrate ist nach FULKERSON und<br />

DONAGHY (2001) abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Photosyntheserate einerseits und dem Verbrauch <strong>von</strong><br />

Kohlenhydraten für Wachstum und Atmung <strong>der</strong> Pflanze an<strong>der</strong>erseits. Wenn <strong>der</strong> Energiebedarf<br />

<strong>der</strong> Pflanze hoch ist, z. B. in Phasen schnellen Wachstums o<strong>der</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> Blüte, sinkt <strong>der</strong><br />

<strong>Fruktangehalt</strong>; umgekehrt steigt er bei reduziertem Wachstum und gleich bleiben<strong>der</strong><br />

Photosyntheseaktivität (LONGLAND und CAIRNS 2000). In den Wachstumsperioden<br />

werden die Reservekohlenhydrate, die als Energieträger und Kohlenstofflieferanten dienen,<br />

verbraucht bzw. gar nicht erst gebildet, um Ass<strong>im</strong>ilate für die Proteinsynthese und die<br />

Produktion <strong>von</strong> Zellwand-Polysacchariden bereit zu stellen (MACKENZIE & WYLAM<br />

1957, HEHL und MENGEL 1972, POLLOCK 1986b). In Folge dessen ist nach LANG<br />

(1972) <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> umso niedriger, je höher <strong>der</strong> Rohproteingehalt <strong>der</strong> Gräser ist.<br />

Neben ihrer Funktion als Reservekohlenhydrate standen die Fruktane eine Zeit lang in <strong>der</strong><br />

Diskussion, osmoregulatorische sowie kryoprotektorische Aufgaben in <strong>der</strong> Pflanzenzelle zu<br />

übernehmen. Die Hinweise hierfür sind jedoch wenig eindeutig, so dass diese<br />

Fruktanfunktionen bezweifelt werden dürfen (POLLOCK 1986b, HENDRY 1987).<br />

17


II. Schrifttum<br />

3. Einflussfaktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> Pflanze<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> in <strong>der</strong> Pflanze ist <strong>von</strong> einer Vielzahl <strong>von</strong> Faktoren abhängig, die Einfluss<br />

nehmen auf die Photosyntheserate bzw. den Kohlenhydratverbrauch <strong>der</strong> Pflanze und somit die<br />

Fruktanspeicherung steuern.<br />

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong> sind Pflanzenart, Vegetationsstadium<br />

<strong>der</strong> Pflanze, Tages- und Jahreszeit, Lichtintensität, Temperatur, Düngestatus sowie<br />

Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide (WAITE und BOYD 1953a, b, c, KÜHBAUCH 1972a, b,<br />

LAMPETER et al. 1973, MEISTER und LEHMANN 1984, LONGLAND und CAIRNS<br />

2000).<br />

Die einzelnen Faktoren werden <strong>im</strong> Folgenden näher erläutert.<br />

3.1. Pflanzenart<br />

Fruktane sind in zehn Pflanzenfamilien weit verbreitet, darunter auch die ökonomisch<br />

bedeutende Familie <strong>der</strong> Gramineae, <strong>der</strong> Süßgräser (HENDRY 1987).<br />

OJIMA und ISAWA (1968) untersuchten 25 Gräser auf ihren <strong>Fruktangehalt</strong>. Sie fanden keine<br />

Gräser, die sowohl Fruktan als auch Stärke in höheren Konzentrationen als<br />

Reservekohlenhydrate speichern und unterteilten die <strong>Gras</strong>arten in drei Gruppen. Die Fruktan<br />

speichernde Gruppe wurde als „nördlicher Typ“ bezeichnet, <strong>der</strong> unter kühleren kl<strong>im</strong>atischen<br />

Bedingungen vorkommt. Die Stärke speichernde Gruppe, <strong>der</strong> „südliche Typ“, besteht<br />

überwiegend aus Gräsern, die an wärmere Regionen angepasst sind. Eine intermediäre<br />

Gruppe speichert sowohl Stärke als auch Saccharose.<br />

CHATTERTON et al. (1991) entwickelten eine ähnliche Einteilung und unterschieden<br />

ebenfalls zwischen Pflanzen <strong>der</strong> gemäßigten Zone, die neben geringen Saccharosemengen<br />

überwiegend Fruktane speichern, und Pflanzen warmer Regionen, die ausschließlich Stärke<br />

und Saccharose einlagern.<br />

Auch SMOUTER und SIMPSON (1989) wiesen die höchsten <strong>Fruktangehalt</strong>e in Gräsern <strong>der</strong><br />

gemäßigten Zone nach. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Unterfamilie Pooideae speicherten <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>von</strong><br />

18


II. Schrifttum<br />

bis zu 25 % in <strong>der</strong> Stängeltrockensubstanz. Sie fanden jedoch auch Gräser tropischen o<strong>der</strong><br />

subtropischen Ursprungs, die Fruktan enthielten.<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> auf europäischen <strong>Pferdeweiden</strong> vorkommenden Pflanzen variiert<br />

beträchtlich. Ryegräser wie Englisches, Italienisches o<strong>der</strong> Hybrid-Ryegras lagern deutlich<br />

höhere Mengen an Fruktan ein als Knaulgras, Wiesenschwingel o<strong>der</strong> Wiesenlieschgras<br />

(WAITE und BOYD 1953a, c, LAMPETER et al. 1973, MEISTER und LEHMANN 1984).<br />

LONGLAND et al. (1999) fanden <strong>im</strong> Englischen Ryegras, das auch Deutsches Weidelgras<br />

genannt wird, saisonal Fruktanwerte <strong>von</strong> bis zu 400 g/kg Trockenmasse. Diese Ergebnisse<br />

ließen sich jedoch in einer nachfolgenden Studie nicht bestätigen, hier wurden max<strong>im</strong>ale<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>von</strong> 120 g/kg TS erreicht (LONGLAND und MURRAY 2003).<br />

Neben Artenunterschieden wurden für Weidelgras, Knaulgras, Wiesenschwingel und<br />

Wiesenlieschgras auch Sortenunterschiede bezüglich des <strong>Fruktangehalt</strong>es nachgewiesen<br />

(KÜHBAUCH 1972a, b, MEISTER und LEHMANN 1984). VON BORSTEL und<br />

GRÄßLER (2002) untersuchten in einer Studie früh-, mittel- und spätreife di- und tetraploide<br />

Sorten des Deutschen und Welschen Weidelgrases sowie verschiedene an<strong>der</strong>e Gräserarten des<br />

Grünlandes auf ihren <strong>Fruktangehalt</strong>. Auch hier wiesen Deutsches und Welsches Weidelgras<br />

die höchsten Fruktankonzentrationen auf, Wiesenfuchsschwanz und Wiesenlieschgras<br />

enthielten die niedrigsten <strong>Fruktangehalt</strong>e. Einen Überblick über die in dieser Studie<br />

ermittelten Arten- und Sortenunterschiede geben die Abbildungen 3 und 4.<br />

19


II. Schrifttum<br />

Abb. 3: <strong>Fruktangehalt</strong>e (% TS) in Sorten des Deutschen und des Welschen Weidelgrases,<br />

erster Schnitt des gleichen Versuchsfeldes, früher (13.05.) bzw. später (05.06.)<br />

Schnittzeitpunkt<br />

16<br />

14<br />

12<br />

Fruktan (% TS) .<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

13.05.<br />

05.06.<br />

2<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

Weidelgrassorte<br />

(nach VON BORSTEL und GRÄßLER 2002)<br />

1 = Deutsches Weidelgras (früh, diploid)<br />

2 = Deutsches Weidelgras (früh, tetraploid)<br />

3 = Deutsches Weidelgras (mittel, diploid)<br />

4 = Deutsches Weidelgras (mittel, tetraploid)<br />

5 = Deutsches Weidelgras (spät, diploid)<br />

6 = Deutsches Weidelgras (spät, tetraploid)<br />

7 = Welsches Weidelgras (diploid)<br />

8 = Welsches Weidelgras (tetraploid)<br />

9 = Standard G I Gräsermischung mit einem Anteil <strong>von</strong> 10 % Deutschem Weidelgras<br />

10 = Standard G III Gräsermischung mit einem Anteil <strong>von</strong> 67 % Deutschem Weidelgras<br />

20


II. Schrifttum<br />

Abb. 4: <strong>Fruktangehalt</strong>e (% TS) in verschiedenen Gräserarten des Grünlandes, erster Schnitt<br />

des gleichen Versuchsfeldes, früher (13.05.) bzw. später (05.06.) Schnittzeitpunkt<br />

12<br />

10<br />

Fruktan (% TS) .<br />

8<br />

6<br />

4<br />

13.05.<br />

05.06.<br />

2<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />

<strong>Gras</strong>art / Sorte<br />

(nach VON BORSTEL und GRÄßLER 2002)<br />

1 = Wiesenlieschgras, Comer<br />

2 = Wiesenschwingel, Pradel<br />

3 = Rotschwingel, Gondolin<br />

4 = Knaulgras, Lidaglo<br />

5 = Rohrschwingel, Gebrauchssorte<br />

6 = Wiesenfuchsschwanz, Gebrauchssorte<br />

7 = Gemeine Rispe, Gebrauchssorte<br />

8 = Gemeine Quecke, Gebrauchssorte<br />

9 = Wolliges Honiggras, Gebrauchssorte<br />

21


II. Schrifttum<br />

Neben dem <strong>Fruktangehalt</strong> ist auch die Struktur <strong>der</strong> gespeicherten Fruktane abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Pflanzenart. So enthalten Knaulgras und Wiesenlieschgras höher-molekulare Fruktane,<br />

<strong>während</strong> Deutsches Weidelgras nie<strong>der</strong>molekulare Oligofruktane speichert (LONGLAND und<br />

CAIRNS 2000).<br />

Fruktane werden außer in Weidegräsern auch in Getreide eingelagert. Sie kommen sowohl <strong>im</strong><br />

Stängel als auch in den Getreidekörnern vor. Roggenkörner haben mit 31 g/kg Trockenmasse<br />

den höchsten <strong>Fruktangehalt</strong> unter den Getreidesorten (BACH KNUDSEN 1997). Die<br />

Fruktan- und Stärkegehalte in den verschiedenen Getreidekörnern sind in Tabelle 1<br />

vergleichend dargestellt, Tabelle 2 gibt die <strong>Fruktangehalt</strong>e in den Getreidestängeln wie<strong>der</strong>.<br />

Tab. 1: Fruktan- und Stärkegehalte in g/kg Trockensubstanz in ganzen Getreidekörnern<br />

Getreidekörner <strong>Fruktangehalt</strong> (g/kg TS) Stärkegehalt (g/kg TS)<br />

Roggen 31 613<br />

Weizen 15 651<br />

Mais 6 690<br />

Gerste 4 587<br />

Hafer 3 468<br />

(nach BACH KNUDSEN 1997)<br />

Tab. 2: <strong>Fruktangehalt</strong> und Gehalt an nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten (TNC: total non<br />

structural carbohydrates) in % <strong>der</strong> Stängeltrockensubstanz einiger Getreidearten<br />

Getreidestängel Fruktan (%) TNC (%)<br />

Hafer 23,5 39,2<br />

Weizen 23,9 47,8<br />

Gerste 17,8 29,0<br />

(nach SMOUTER und SIMPSON 1989)<br />

22


II. Schrifttum<br />

Die <strong>Fruktangehalt</strong>e in Getreidestroh sind ebenso wie in konserviertem <strong>Gras</strong>, Heu o<strong>der</strong> Silage,<br />

deutlich niedriger als <strong>im</strong> frischen Material (LONGLAND und CAIRNS 2000).<br />

Auch die Familie <strong>der</strong> Korbblütler (Compositae) speichert Fruktane. Die auf <strong>Pferdeweiden</strong><br />

vorkommenden Vertreter dieser Familie sind zum Beispiel Löwenzahn und Disteln<br />

(LONGLAND und CAIRNS 2000).<br />

Im Gegensatz zu den Gräsern speichern Leguminosen, wie Klee o<strong>der</strong> Luzerne, Stärke und<br />

Saccharose, aber kein o<strong>der</strong> nur sehr geringe Mengen Fruktan (OJIMA und ISAWA 1968,<br />

MEISTER und LEHMANN 1984).<br />

3.2. Tages- und Jahreszeit<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e können innerhalb weniger Stunden starken Schwankungen unterliegen.<br />

EAGLES (1967a) stellte Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Kohlenhydratkonzentrationen <strong>im</strong> Knaulgras <strong>im</strong><br />

Laufe des Tages fest und gab zu bedenken, dass die Tageszeit bei <strong>der</strong> Probenentnahme <strong>von</strong><br />

<strong>Gras</strong>proben zur Kohlenhydratbest<strong>im</strong>mung eine wichtige Rolle spielt.<br />

WAITE und BOYD (1953a) konnten tageszeitliche Schwankungen um 1,6 % <strong>im</strong><br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> oberirdischen Pflanzenteile <strong>von</strong> Weidelgras (Lolium perenne S23)<br />

nachweisen. Den höchsten Gehalt ermittelten sie um 12 Uhr Mittags (17,4 % <strong>der</strong> TS), den<br />

niedrigsten um 18 Uhr abends (15,8 % <strong>der</strong> TS). Die Temperatur erreichte an diesem Tag<br />

Werte <strong>von</strong> max<strong>im</strong>al 22,1°C und min<strong>im</strong>al 8,4°C <strong>während</strong> die Sonnenscheindauer 9,8 Stunden<br />

betrug.<br />

Ähnliche Schwankungen beobachteten MACKENZIE und WYLAM (1957), die Lolium<br />

perenne <strong>der</strong> Sorte S24 untersuchten. An einem sonnigen Tag <strong>im</strong> März wurde <strong>der</strong> max<strong>im</strong>ale<br />

Fruktanwert (3,1 % <strong>der</strong> TS) am frühen Nachmittag gemessen, <strong>der</strong> min<strong>im</strong>ale (1,5 % <strong>der</strong> TS)<br />

gegen 19 Uhr abends.<br />

LONGLAND und CAIRNS (2000) berichteten <strong>von</strong> relativ geringen Konzentrationen in den<br />

frühen Morgenstunden, die anstiegen zu einem Höchstwert in den Nachmittag- und frühen<br />

Abendstunden, um bis zum nächsten Morgen wie<strong>der</strong> abzusinken. In <strong>der</strong> fruktanreichen<br />

Deutschen Weidelgrassorte Aurora konnten unter sonnigen Bedingungen <strong>im</strong> Mai max<strong>im</strong>ale<br />

Fruktanwerte <strong>im</strong> Blatt zur Mittagszeit gemessen werden, <strong>während</strong> kühles, bewölktes Wetter<br />

23


II. Schrifttum<br />

<strong>im</strong> Juni zu hohen Gehalten in Blatt und Stängel am späten Nachmittag und frühen Abend<br />

führte (LONGLAND et al. 1999). Die tageszeitlichen Schwankungen <strong>von</strong> Lolium perenne<br />

Aurora sind in Abbildung 5 dargestellt.<br />

Abb. 5: Tageszeitliche Schwankungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> (% TS) <strong>von</strong> Lolium perenne Aurora<br />

unter warmen, sonnigen Wetterbedingungen <strong>im</strong> Mai <strong>im</strong> Blatt bzw. bei kühlem, bewölkten,<br />

regnerischem Wetter <strong>im</strong> Juni in Blatt und Stängel<br />

35<br />

30<br />

25<br />

Fruktan (% TS) .<br />

20<br />

15<br />

Blatt (Mai)<br />

Stängel (Juni)<br />

Blatt (Juni)<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5ºº 7ºº 9ºº 11ºº 12ºº 13ºº 15ºº 17ºº 19ºº 21ºº 0ºº 3ºº<br />

Uhrzeit<br />

(nach LONGLAND et al. 1999)<br />

24


II. Schrifttum<br />

Als Ursache für tageszeitliche Fruktanschwankungen können unterschiedliche Temperaturen,<br />

Lichtintensitäten sowie Fruktanreserven vom Vortag angesehen werden (EAGLES 1967a,<br />

LONGLAND et al. 1999, LONGLAND und CAIRNS 2000).<br />

Betrachtet man die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Laufe eines Jahres, so ergeben sich auch hier<br />

Schwankungen. McGRATH (1988) beobachtete über die Wintermonate wöchentliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Fruktanmenge <strong>von</strong> Weidelgras. Die höchsten Konzentrationen lagen <strong>im</strong><br />

späten April vor. Auch ULVUND und PESTALOZZI (1990) fanden hohe <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong><br />

Weidelgras <strong>während</strong> des Frühjahrs.<br />

SCHUBIGER et al. (1998) wiesen den höchsten Gehalt an nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydraten <strong>im</strong> Frühjahr nach, ohne dabei explizit auf den <strong>Fruktangehalt</strong> einzugehen. Sie<br />

ermittelten <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> einer Ansaatwiese über drei Jahre einen durchschnittlichen Gehalt an<br />

nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten zwischen 153 und 185 g/kg Trockensubstanz. Im<br />

Verlauf des Sommers nahm dieser Wert deutlich ab und blieb auch <strong>während</strong> des Herbstes mit<br />

Gehalten zwischen 65 und 103 g/kg TS tief. LARRSSON und STEEN (1984) berichteten<br />

dagegen <strong>von</strong> max<strong>im</strong>alen Gehalten nicht-strukturbilden<strong>der</strong> Kohlenhydrate <strong>im</strong> Weidelgras <strong>im</strong><br />

Herbst.<br />

Bei <strong>der</strong> Untersuchung eines <strong>Gras</strong>-Leguminosengemisches ermittelten HOFFMAN et al.<br />

(2001) die höchsten Gehalte an wasserlöslichen, schnell fermentierbaren Kohlenhydraten, zu<br />

denen neben den Fruktanen resistente Stärke gehört, ebenfalls <strong>im</strong> Herbst und zwar <strong>im</strong><br />

November, <strong>während</strong> <strong>der</strong> Tiefstpunkt <strong>im</strong> Februar lag. Die <strong>Fruktangehalt</strong>e in Deutschem<br />

Weidelgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras sind nach POLLOCK und JONES<br />

(1979) <strong>im</strong> Dezember am höchsten.<br />

Während <strong>der</strong> Sommermonate bewegten sich die Fruktane in unteren Konzentrationsbereichen<br />

(KÜHBAUCH 1977). Dies gilt auch für den Gesamtkohlenhydratgehalt <strong>der</strong> Pflanzen. LANG<br />

(1972) konnte auf einer Weidelgras-Weißkleeweide <strong>von</strong> Mai bis August ein Absinken des<br />

Kohlenhydratgehaltes um 1,44 % feststellen. Dem steht entgegen, dass gerade das Deutsche<br />

Weidelgras in den Sommermonaten Juli und August Fruktanwerte <strong>von</strong> bis zu 400 g/kg TS<br />

speichern kann (LONGLAND et al. 1999).<br />

Die jahreszeitlichen Schwankungen des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras wurden<br />

<strong>von</strong> LONGLAND et al. (1999) untersucht. Die Werte <strong>von</strong> April bis November sind für die<br />

25


II. Schrifttum<br />

Sorten Lolium perenne Aurora und Perma in Abbildung 6 angegeben, wobei die Sorte Aurora<br />

grundsätzlich höhere Fruktanmengen speicherte als Perma.<br />

Abb. 6: <strong>Fruktangehalt</strong> (% TS) in zwei Sorten Deutschen Weidelgrases <strong>von</strong> April bis<br />

November<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Fruktan (% TS) .<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

Aurora<br />

Perma<br />

10<br />

5<br />

0<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Monat<br />

(nach LONGLAND et al. 1999)<br />

Zusammenfassend erscheinen die Angaben über einen Zusammenhang zwischen<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> und Jahreszeit eher wi<strong>der</strong>sprüchlich. Wahrscheinlicher als saisonale Einflüsse<br />

sind wohl Faktoren wie Temperatur, Vegetationsperiode und Lichtintensität, die sich auf die<br />

Photosyntheserate sowie Wachstum und Respiration <strong>der</strong> Pflanzen auswirken (MACKENZIE<br />

26


II. Schrifttum<br />

und WYLAM 1957, LONGLAND und CAIRNS 2000). Auch die Pflanzenart und –sorte<br />

muss berücksichtigt werden. Zwar untersuchten die meisten <strong>der</strong> genannten Autoren Deutsches<br />

Weidelgras, wie bereits erwähnt gibt es jedoch innerhalb dieser Art deutliche<br />

Sortenunterschiede.<br />

3.3. Vegetationsperiode<br />

Der Nährstoffgehalt <strong>von</strong> <strong>Gras</strong> unterliegt <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> Vegetation einer Verän<strong>der</strong>ung. Mit<br />

zunehmendem Alter des <strong>Gras</strong>es n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Rohfasergehalt zu, <strong>der</strong> Gehalt an verdaulicher<br />

Energie und verdaulichem Eiweiß dagegen ab (LEWIS 1996, MEYER und COENEN 2002).<br />

Der Verlust <strong>der</strong> Verdaulichkeit des <strong>Gras</strong>es <strong>während</strong> <strong>der</strong> Vegetationsperiode ist vor allem auf<br />

einen Verlust an leicht verdaulichen, nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten bzw. an<br />

wasserlöslichen Kohlenhydraten zurückzuführen (BALLARD et al. 1990, SMOUTER et al.<br />

1995, GATFORD et al. 1999).<br />

Die Kohlenhydrate <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> unterliegen folglich einer natürlichen Variation <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />

Vegetationsperiode. Während BUDRAS et al. (2001) <strong>von</strong> sinkenden Fruktankonzentrationen<br />

mit fortschreiten<strong>der</strong> Reife <strong>der</strong> Pflanzen <strong>im</strong> Sommer und Herbst berichteten, wiesen<br />

HOFFMAN et al. (2001) eine Zunahme <strong>der</strong>selben nach. So lagen Gehalte an rasch<br />

fermentierbaren Kohlenhydraten in einem <strong>Gras</strong>-Leguminosen-Gemisch in <strong>der</strong> frühen und<br />

mittleren Vegetationsperiode bei etwa 70-80 g/kg Trockensubstanz, <strong>während</strong> sie <strong>im</strong> Herbst<br />

bis zu 120 g/kg erreichten. Auch LANG (1972) stellte eine Zunahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong><br />

<strong>Gras</strong> einer Weidelgras-Weißkleeweide mit dem Reifestadium <strong>der</strong> Pflanzen fest.<br />

KÜHBAUCH (1973) konnte bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Knaulgras zeigen, dass nicht nur <strong>der</strong><br />

Gehalt an Fruktanen mit fortschreitendem Pflanzenalter zun<strong>im</strong>mt, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

Polykondensation <strong>der</strong> Kohlenhydratkomponenten.<br />

POLLOCK and JONES (1979) und POLLOCK (1986a) wiesen in Phasen schnellen<br />

Wachstums, <strong>im</strong> April und Mai, in den Futtergräsern Deutsches Weidelgras, Wiesenschwingel<br />

und Wiesenlieschgras kein Fruktan nach. Erst in den weiteren reproduktiven<br />

Wachstumsstadien und <strong>während</strong> <strong>der</strong> Entwicklung vegetativer Triebe kam es zur<br />

Fruktanakkumulation. Eine max<strong>im</strong>ale Speicherung <strong>von</strong> Reservekohlenhydraten erfolgte in<br />

27


II. Schrifttum<br />

Zeiten restriktiven Wachstums, <strong>im</strong> späten Sommer, Herbst und Winter, wenn die<br />

Photosyntheseprodukte den vermin<strong>der</strong>ten Kohlenhydratbedarf für das Wachstum überstiegen.<br />

Der Energiebedarf <strong>der</strong> Pflanze ist demnach <strong>von</strong> entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung. So wurden<br />

<strong>während</strong> <strong>der</strong> Blütenentwicklung und zur Zeit <strong>der</strong> Samenbildung unter negativer Energiebilanz<br />

geringe Fruktankonzentration beobachtet (LONGLAND und CAIRNS 2000).<br />

Die Gesamtheit <strong>der</strong> nicht-strukturbildenden Kohlenhydrate erleidet ebenfalls Verluste<br />

<strong>während</strong> <strong>der</strong> Samenbildung, wie BALLARD et al. (1990) für das einjährige Weidelgras<br />

Lolium rigidum Gaudin und GRIFFITH (1992) für das Italienische Weidelgras Lolium<br />

multiflorum Marshall feststellten.<br />

HUNTINGTON und POLLITT (2002) bestätigten niedrige <strong>Fruktangehalt</strong>e nach Abschluss<br />

<strong>der</strong> Samenentwicklung zum Ende des Sommers hin. Sie sprechen jedoch <strong>von</strong> oft extrem<br />

hohen Fruktankonzentrationen vor und <strong>während</strong> <strong>der</strong> Blüte <strong>der</strong> Gräser. Auch MEISTER und<br />

LEHMANN (1984) ermittelten bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Italienischem Weidelgras, Hybrid-<br />

Weidelgras, Deutschem Weidelgras, Knaulgras, Wiesenschwingel und Wiesenlieschgras<br />

max<strong>im</strong>ale Gehalte an Fruktan be<strong>im</strong> „Beginn Rispenschieben“.<br />

SCHUBIGER et al. (1998) beobachteten ebenfalls zunehmende Gehalte an nichtstrukturbildenden<br />

Kohlenhydraten <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras bis zum Entwicklungsstadium<br />

„Beginn Ähren-/Rispenschieben“, die anschließend abnahmen. Sie gingen dabei jedoch nicht<br />

näher auf die <strong>Fruktangehalt</strong>e ein.<br />

Eine Umst<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> Kohlenhydratstoffwechsel mit dem Eintritt des Vegetationspunktes in<br />

das reproduktive Stadium wurde <strong>von</strong> WAITE und BOYD (1953a, b, c) festgestellt. Sie<br />

entdeckten in Wiesenlieschgras, Wiesenschwingel und Knaulgras Fruktanmax<strong>im</strong>a sowohl<br />

be<strong>im</strong> Eintritt vom vegetativen Stadium zur Blütenentwicklung als auch <strong>während</strong> <strong>der</strong><br />

Samenbildung. Der <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras stieg dagegen auch nach <strong>der</strong><br />

Blütenentwicklung weiter an und fiel erst zum Beginn <strong>der</strong> Samenbildung. MACKENZIE und<br />

WYLAM (1957) beobachteten jedoch auch für Deutsches Weidelgras eine Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Fruktankonzentration <strong>während</strong> <strong>der</strong> Vegetationsperiode, die den Erkenntnissen <strong>von</strong> WAITE<br />

und BOYD für Wiesenlieschgras, Wiesenschwingel und Knaulgras entsprach.<br />

KÜHBAUCH (1972b, 1977) sowie KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER (1974, 1975) sahen<br />

in mehreren Versuchen an verschiedenen Gräsern keinen direkten Zusammenhang zwischen<br />

mengenmäßiger bzw. qualitativer Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kohlenhydrate und <strong>der</strong> Umst<strong>im</strong>mung <strong>der</strong><br />

28


II. Schrifttum<br />

Pflanzenentwicklung vom vegetativen zum generativen Stadium. Zwar speicherten<br />

verschiedene Knaulgrassorten mit fortschreitendem Alter verstärkt Fruktane, <strong>der</strong><br />

Einlagerungsrhythmus verlief jedoch nicht parallel zu <strong>der</strong> Reifeentwicklung und die<br />

Sortenunterschiede innerhalb vergleichbarer Reifegruppen waren beträchtlich (KÜHBAUCH<br />

1972b). Ihrer Meinung nach orientierte sich die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydrate <strong>von</strong> monomeren zu polymeren Verbindungen am Mangel o<strong>der</strong> Überfluss <strong>von</strong><br />

Pr<strong>im</strong>ärass<strong>im</strong>ilaten <strong>der</strong> Photosynthese. Überflusssituationen entstanden, sobald die<br />

morphologische Differenzierung bzw. <strong>der</strong> Aufbau <strong>von</strong> Pflanzensubstanz weitgehend<br />

abgeschlossen war und mehr Ass<strong>im</strong>ilate bereitstanden, als <strong>im</strong> Betriebsstoffwechsel verbraucht<br />

wurden. In Zeiten hohen Energiebedarfes, <strong>während</strong> des Schossens, <strong>der</strong> Blüte und <strong>der</strong><br />

Samenbildung, beobachteten sie den fast vollständigen Abbau <strong>der</strong> Fruktane. Nach dem<br />

Aufbau <strong>der</strong> Pflanzenmasse erfolgte jedoch eine nahezu sprunghafte Anreicherung<br />

hochpolymerer Fruktane. (KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER 1974, 1975, KÜHBAUCH<br />

1977).<br />

3.4. Temperatur<br />

Die Temperatur hat einen großen Einfluss auf Wachstum, Photosynthese und Respiration <strong>der</strong><br />

Pflanze und somit auf ihren Kohlenhydrathaushalt (FULKERSON und DONAGHY 2001).<br />

Temperaturän<strong>der</strong>ungen wirken sich auf die Pflanzenentwicklung, die Trockenmasse und die<br />

chemische Zusammensetzung vieler <strong>Gras</strong>sorten aus (ALBERDA 1965, RÜEGG und<br />

NÖSBERGER 1977). Ein Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Temperatur und dem Gehalt an<br />

löslichen Kohlenhydraten, vor allem dem an Fruktan, ist seit langer Zeit bekannt und wird<br />

<strong>von</strong> einer Vielzahl <strong>von</strong> Autoren betont (WAITE und BOYD 1953a, b, c, EAGLES 1967b,<br />

KÜHBAUCH et al. 1978, POLLOCK 1986a, b, DONAGHY und FULKERSON 1998,<br />

LONGLAND und CAIRNS 2000). Die Beziehung zwischen Temperatur und Fruktan ist<br />

negativ, das heißt steigende Temperaturen senken den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> Pflanze, fallende<br />

führen zu einer Speicherung <strong>von</strong> Fruktan (MC GRATH 1988, SCHUBIGER et al. 1998).<br />

Der Temperatur in <strong>der</strong> Nacht kommt dabei eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Nächtliche<br />

Temperaturen um den Gefrierpunkt gefolgt <strong>von</strong> warmen, sonnigen Tagen erzeugen hohe<br />

29


II. Schrifttum<br />

Fruktankonzentrationen. Dies ist vor allem <strong>im</strong> Frühling und <strong>im</strong> Herbst <strong>der</strong> Fall (BUDRAS et<br />

al. 2001, HUNTINGTON und POLLITT 2002).<br />

Schon ALBERDA (1957) zeigte, dass die Gehalte an löslichen Kohlenhydraten <strong>im</strong> Deutschen<br />

Weidelgras bei geringen Nachttemperaturen deutlich höher lagen als unter warmen<br />

Bedingungen. Bei einer Nachttemperatur <strong>von</strong> 20°C kam es zu einer vermehrten<br />

Trockenmasseproduktion, und die Respirationsrate stieg an. Beide Faktoren bewirkten eine<br />

Abnahme <strong>der</strong> Reservekohlenhydrate. An<strong>der</strong>erseits wurde die Photosynthese aufgrund des<br />

höheren Gehaltes an grünen Blättern verstärkt und somit mehr lösliche Kohlenhydrate<br />

gebildet. Der Nettoeffekt resultierte dennoch in einem Verlust an löslichen Kohlenhydraten<br />

verglichen mit Pflanzen, die niedrigeren Nachttemperaturen (3°C) ausgesetzt waren.<br />

Bei <strong>der</strong> Untersuchung <strong>von</strong> Wiesenlieschgras zur Zeit <strong>der</strong> Blüte konnte SMITH (1968)<br />

Unterschiede <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> bei verschiedenen Temperaturen nachweisen. Bei einer Tages-<br />

/Nachttemperatur <strong>von</strong> 18,5/10°C betrug <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> in den Blättern 21,5 % <strong>der</strong> TS<br />

<strong>während</strong> er bei einer Tages-/Nachttemperatur <strong>von</strong> 29,5/21°C bei 0,7 % lag. Die<br />

Fruktankonzentration in den Stängeln und Blattscheiden erreichte Werte <strong>von</strong> 30,2 % <strong>der</strong> TS<br />

(18,5/10°C) und 9,7 % (29,5/21°C). Der Gesamtgehalt an nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydraten verhielt sich ähnlich mit entsprechenden Werten <strong>von</strong> 28,5 bzw. 6,9 % <strong>der</strong> TS<br />

in den Blättern und 38,8 bzw. 18,3 % <strong>der</strong> TS in den Stängeln und Blattscheiden.<br />

RÜEGG und NÖSBERGER (1977) setzten Wiesenschwingel verschiedenen<br />

Temperaturreg<strong>im</strong>en aus. Sie beobachteten die größte Trockenmasseentwicklung bei einer<br />

Tages-/Nachttemperatur <strong>von</strong> 16/11°C, da hier die Wachstumsperiode am längsten war. Eine<br />

Temperaturerhöhung um 10°C <strong>von</strong> 16/11°C auf 26/21°C führte zu einem Anstieg des<br />

Rohproteingehaltes <strong>der</strong> Pflanze um 50 %. Gleichzeitig fiel <strong>der</strong> durchschnittliche Gehalt an<br />

nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten um das zweifache ab, <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> selber wurde<br />

nicht ermittelt. Sie machten die unter höheren Temperaturen beschleunigte phänologische<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Pflanze und den damit verbundenen erhöhten Ass<strong>im</strong>ilateverbrauch für den<br />

Verlust an nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten verantwortlich.<br />

In einem ähnlichen Versuch konnten JELMINI und NÖSBERGER (1978a) auch für<br />

Italienisches Weidelgras einen Verlust an nicht-strukturbildenden Kohlenhydraten bei einem<br />

Temperaturanstieg nachweisen. Sie betonten jedoch, dass die Temperaturwirkung <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Pflanzenart und <strong>der</strong> Entwicklungsperiode abhängt.<br />

30


II. Schrifttum<br />

Auch EAGLES (1967b) beobachtete eine Interaktion zwischen Temperatur und Pflanzenart.<br />

So konnte er zeigen, dass <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> in einer norwegischen Knaulgraspopulation bei<br />

hohen Temperaturen (30°C) schneller sinkt als in einer portugiesischen und umgekehrt bei<br />

niedrigen Temperaturen (5°C) stärker ansteigt. Er führte dies auf unterschiedliche<br />

Photosynthese- und Respirationsraten <strong>der</strong> beiden Pflanzenarten zurück.<br />

Die wichtigste Einflussgröße auf den Gehalt an löslichen Kohlenhydraten in <strong>der</strong> Pflanze ist<br />

nach LANG (1972) die Temperatursumme zwei Tage vor <strong>der</strong> Ernte. Dies wird <strong>von</strong><br />

KÜHBAUCH (1973, 1977) bestätigt. Höhere Temperaturen kurz vor <strong>der</strong> Ernte führten zu<br />

einer Abnahme an löslichen Kohlenhydraten.<br />

Neben dem <strong>Fruktangehalt</strong> wird auch <strong>der</strong> Polymerisationsgrad <strong>der</strong> Fruktane <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Temperatur beeinflusst. Stängel und Blattscheiden <strong>von</strong> Wiesenlieschgras, das unter warmen<br />

Bedingungen wuchs (29,5/21°C Tages-/Nachttemperatur), enthielten deutlich weniger<br />

langkettige Fruktane als Pflanzen, die niedrigen Temperaturen (18,5/10°C) ausgesetzt waren<br />

(SMITH 1968).<br />

Unterschiede <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> einiger Pflanzen unter warmen und kalten Bedingungen gibt<br />

Tabelle 3 wie<strong>der</strong>.<br />

Tab. 3: <strong>Fruktangehalt</strong> (g/kg TS) einiger Pflanzenarten unter kalten (5-10°C) und warmen<br />

Bedingungen (11-25°C).<br />

Pflanzenart:<br />

5-10°C<br />

Fruktan (g/kg TS)<br />

11-25°C<br />

Knaulgras 130 8<br />

Wiesenschwingel 220 0<br />

Deutsches Weidelgras 210 10<br />

Wiesenlieschgras 111 2<br />

(nach LONGLAND und CAIRNS 2000, zitiert nach CHATTERTON et al. 1989)<br />

31


II. Schrifttum<br />

3.5. Lichtintensität<br />

Die Lichtintensität variiert mit <strong>der</strong> Tageslänge und <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong> Sonneneinstrahlung bzw.<br />

mit <strong>der</strong> Wolkendichte. Längere Photoperioden und höhere Lichtintensitäten steigern die<br />

Photosyntheserate <strong>der</strong> Pflanze und för<strong>der</strong>n die Fruktanproduktion (HOUSLEY und<br />

POLLOCK 1985, POLLOCK 1986a). Geringe Lichtintensität reduziert den Gehalt an<br />

wasserlöslichen Kohlenhydraten und Fruktan (DONAGHY und FULKERSON 1998).<br />

Verglichen mit <strong>der</strong> Temperatur hat die Strahlung jedoch nur einen untergeordneten Einfluss<br />

auf die Kohlenhydratentwicklung (KÜHBAUCH et al. 1978). Sie wirkt sich zwar auf die<br />

Photosyntheserate aus, hat aber keinen Einfluss auf die Respiration wie die Temperatur<br />

(ALBERDA 1965). LANG (1972) konnte bei seinen Untersuchungen lediglich einen<br />

angedeuteten Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Globalstrahlungssumme zehn Tage vor <strong>der</strong> Ernte<br />

und dem Saccharosegehalt, nicht aber <strong>der</strong> Fruktankonzentration, feststellen. An<strong>der</strong>e Autoren<br />

sehen dagegen eine eindeutige Beziehung zwischen Lichtintensität und <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong><br />

Pflanze (ALBERDA 1957, 1965, JELMINI und NÖSBERGER 1978b, McGRATH 1988,<br />

FULKERSON und DONAGHY 2001).<br />

Bereits ALBERDA (1957) bemerkte, dass <strong>der</strong> negative Effekt hoher Temperaturen auf den<br />

Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten zum Teil durch hohe Lichtintensität kompensiert<br />

werden kann. Mit steigen<strong>der</strong> Lichtintensität stieg <strong>der</strong> Zuckergehalt <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras<br />

bei je<strong>der</strong> Temperatur an (ALBERDA 1965).<br />

Auch in an<strong>der</strong>en Versuchen konnte <strong>der</strong> positive Effekt <strong>der</strong> Lichtintensität auf die<br />

Fruktanakkumulation nachgewiesen werden. Deutsche Weidelgraspflanzen, die vollem<br />

Sonnenlicht ausgesetzt waren, und solche, die unter Lichtverhältnissen wie an einem trüben<br />

Tag wuchsen, unterschieden sich <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>. Während die Fruktankonzentration <strong>der</strong><br />

Pflanzen vor dem Versuch 7,2 % <strong>der</strong> TS betrug, stieg sie nach zwei Tagen unter Sonnenlicht<br />

auf 8,2 % und fiel bei den geringeren Lichtverhältnissen auf 6,5 % (MACKENZIE und<br />

WYLAM 1957).<br />

JELMINI und NÖSBERGER (1978b) setzten Italienisches Weidelgras in einem<br />

Kl<strong>im</strong>akammerversuch vier verschiedenen Lichtintensitäten aus, wobei die Tageslänge und die<br />

Tages-/Nachttemperaturen gleich blieben. Von <strong>der</strong> niedrigsten (2 mW/cm 2 ; 11.000 LUX) zur<br />

32


II. Schrifttum<br />

höchsten (14 mW/cm 2 ; 65.000 LUX) Helligkeitsstufe erfuhr <strong>der</strong> Gesamtkohlenhydratgehalt<br />

eine Zunahme <strong>von</strong> 157 %.<br />

McGRATH (1988) vermutete einen umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Einfluss <strong>der</strong><br />

Lichtintensität, bzw. <strong>der</strong> Sonnenscheindauer, und <strong>der</strong> Temperatur auf die Konzentration<br />

wasserlöslicher Kohlenhydrate. Auch KÜHBAUCH (1973) machte die abnehmende<br />

Lichtintensität bei steigenden Temperaturen <strong>im</strong> Hochsommer und Herbst für eine<br />

Verringerung <strong>der</strong> wasserlöslichen Kohlenhydrate, einschließlich Fruktan, verantwortlich.<br />

POLLOCK und CAIRNS (1991) wiesen in gefrorenem <strong>Gras</strong> in Zeiten verlängerter<br />

Lichteinstrahlung exper<strong>im</strong>entell einen dramatischen Anstieg <strong>der</strong> Fruktane nach. Die<br />

gesteigerte Photosynthese erhöhte die Zuckerproduktion, <strong>während</strong> <strong>der</strong> Kohlenstoffbedarf für<br />

Wachstum und Metabolismus aufgrund des Frostes gering war. Dabei entstand ein<br />

Gesamtkohlenhydratgehalt <strong>von</strong> 60-70 % <strong>der</strong> Trockensubstanz, mit einem Fruktananteil <strong>von</strong><br />

bis zu 50 %.<br />

Nach FULKERSON und DONAGHY (2001) n<strong>im</strong>mt sowohl die Intensität als auch die Dauer<br />

<strong>der</strong> Sonneneinstrahlung Einfluss auf die Photosynthese und den Gehalt an nichtstrukturbildenden<br />

Kohlenhydraten. Diese beiden Faktoren werden ihrerseits <strong>von</strong><br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tageslänge und <strong>der</strong> Wolkendichte beeinflusst.<br />

Auch die Dichte des Pflanzenbewuchses auf <strong>der</strong> Weide beeinflusst die Lichtverhältnisse. So<br />

führt eine vermin<strong>der</strong>te Pflanzendichte zu einer besseren Lichtdurchflutung des<br />

Pflanzendaches und einer höheren Lichtabsorption <strong>der</strong> einzelnen Pflanze und wirkt sich<br />

somit positiv auf den Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten aus (SMOUTER et al. 1995).<br />

3.6. Düngung<br />

Die Fruktankonzentration des <strong>Gras</strong>es variiert mit dem Düngestatus und insbeson<strong>der</strong>e mit <strong>der</strong><br />

Stickstoffversorgung <strong>der</strong> Weide (SMITH 1968, KÜHBAUCH 1973, STEEN und LARSSON<br />

1986, LONGLAND und CAIRNS 2000).<br />

SCHUBIGER et al. (1998) stellten fest, dass die Stickstoffdüngung meistens zu einem<br />

signifikant höheren Gehalt an Fruktanen führt, da eine Stickstoffdüngung vor allem die<br />

Gräser för<strong>der</strong>t, die verantwortlich sind für das Vorkommen <strong>von</strong> Fruktan.<br />

33


II. Schrifttum<br />

FULKERSON und DONAGHY (2001) berichteten <strong>von</strong> einer anfänglichen Abnahme <strong>der</strong><br />

wasserlöslichen Kohlenhydratkonzentration <strong>im</strong> mit Stickstoff gedüngten <strong>Gras</strong>. Nach einiger<br />

Zeit nahm jedoch die Pflanzenmasse aufgrund erhöhten Wachstums zu und damit ging eine<br />

Zunahme des totalen Gehaltes an wasserlöslichen Kohlenhydraten einher.<br />

Im Gegensatz zu den oben genannten Autoren, die die Stickstoffdüngung <strong>von</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong><br />

Zusammenhang mit einer Zunahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es sehen, überwiegt bei vielen Autoren<br />

die Ansicht, Stickstoffzufuhr und <strong>Fruktangehalt</strong> korrelieren negativ miteinan<strong>der</strong> (SMITH<br />

1968, LANG 1972, HEHL und MENGEL 1972, LAMPETER et al. 1973). Bei <strong>der</strong><br />

Untersuchung <strong>von</strong> Welschem Weidelgras, Deutschem Weidelgras, Wiesenschwingel und<br />

Knaulgras wiesen LAMPETER et al. (1973) einen Rückgang des Gehaltes an löslichen<br />

Kohlenhydraten mit steigen<strong>der</strong> Stickstoffgabe nach. Auch NOWAKOWSKI (1962) und<br />

LARSSON und STEEN (1984) beobachteten geringere Gehalte an nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydraten bei Gräsern mit erhöhter Stickstoffversorgung. SMITH (1968) ging direkt<br />

auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> Wiesenlieschgras ein und fand hier ebenfalls sinkende Werte mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Stickstoffdüngung.<br />

Steigende Stickstoffgaben sind verbunden mit zunehmen<strong>der</strong> Wuchshöhe <strong>der</strong> Gräser und<br />

entsprechen<strong>der</strong> Ertragssteigerung. Sie verursachen steigende Gehalte an Nitrat und<br />

Rohprotein und eine Abnahme <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e. Im statistischen Durchschnitt verringerte<br />

jede Steigerung <strong>der</strong> Stickstoffdüngung einer Weidelgras-Weißkleeweide um 60 kg/ha den<br />

Gesamtkohlenhydratgehalt um 0,6 % (LANG 1972). Umgekehrt steigt die<br />

Fruktankonzentration unter marginalen Stickstoffbedingungen. Nach GONZALEZ et al.<br />

(1989) speicherten Deutsche Weidelgraspflanzen (Sorte Réveille) unter Stickstoffmangel (0,2<br />

mol/m³ NH 4 NO 3 ) die 2,3-fache Menge an Fruktan wie Pflanzen mit ausreichen<strong>der</strong><br />

Stickstoffversorgung (1 mol/m 3 NH 4 NO 3 ). Dabei scheint jedoch erst ein Nitratgehalt <strong>der</strong><br />

Pflanze unter 0,3 % <strong>der</strong> Trockensubstanz zu einem dramatischen Anstieg <strong>der</strong> Konzentration<br />

an löslichen Kohlenhydraten zu führen, wie ALBERDA (1965) anhand eines tetraploiden<br />

Deutschen Weidelgrases beobachtete.<br />

Neben <strong>der</strong> Stickstoffdüngung n<strong>im</strong>mt auch die Versorgung <strong>der</strong> Pflanze mit Kaliumdünger<br />

Einfluss auf den <strong>Fruktangehalt</strong>. In einem Versuch, in dem Italienisches Weidelgras (Sorte<br />

S22) verschiedenen Stickstoff- und Kaliumdüngestufen ausgesetzte war, zeigte<br />

NOWAKOWSKI (1969), dass eine steigende Kaliumzufuhr in Kombination mit einer<br />

34


II. Schrifttum<br />

Stickstoffdüngung zur Fruktanakkumulation führt. Werden Nitrat- und Kaliumdünger<br />

gleichzeitig eingesetzt, ist ihr Verhältnis zueinan<strong>der</strong> ausschlaggebend. Die höchsten totalen<br />

Gehalte an Trockensubstanz und löslichen Kohlenhydraten wurden bei einem Verhältnis <strong>von</strong><br />

160 ppm Ammoniumnitrat zu 240 ppm Kaliumchlorid ermittelt, <strong>während</strong> die höchsten<br />

Gehalte an sowohl den gesamten löslichen Kohlenhydraten als auch den Fruktanen <strong>im</strong> Stängel<br />

bei 80 ppm Ammoniumnitrat und 240 ppm Kaliumchlorid auftraten. Ein weites Verhältnis<br />

zwischen Kalium und Nitrat (240 ppm Kaliumchlorid zu 40 ppm Ammoniumnitrat) senkte die<br />

Fruktanwerte <strong>im</strong> Stängel.<br />

Auch HEHL und MENGEL (1972) untersuchten mit Kalium und Stickstoff gedüngtes<br />

Deutsches Weidelgras und Wiesenlieschgras auf ihren <strong>Fruktangehalt</strong>. Sie wiesen jedoch in<br />

den frühen Vegetationsstadien <strong>der</strong> Gräser eine Abnahme <strong>der</strong> Reservekohlenhydrate<br />

Saccharose, Fruktan und Stärke mit zunehmen<strong>der</strong> Kaliumversorgung nach. Bei einer<br />

Steigerung <strong>der</strong> Stickstoffzufuhr war die Abnahme dieser Gehalt noch sehr viel stärker. Hohe<br />

Fruktanwerte wurden in den Proben <strong>der</strong> Düngestufe ohne Kalium und mit lediglich 0,5 g<br />

Stickstoff pro Pflanzengefäß erzielt. Zum Ende <strong>der</strong> vegetativen Phase wurden dagegen mit<br />

steigen<strong>der</strong> Kaliumversorgung die Reservekohlenhydratgehalte in <strong>der</strong> Pflanze um ein<br />

Vielfaches erhöht. Eine zunehmende Stickstoffdüngung bewirkte in dieser Wachstumsphase<br />

nur eine geringfügige Abnahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es. In den jungen Gräsern können die<br />

Reservekohlenhydrate in den untersten Düngevariationen infolge Nährstoffmangels und<br />

vermin<strong>der</strong>tem Wachstums akkumulieren. Bei opt<strong>im</strong>alem Nährionenangebot jedoch werden<br />

sämtliche verfügbaren Reservekohlenhydrate für den Aufbau des Pflanzenkörpers und die<br />

Proteinsynthese verbraucht. Mit zunehmendem Pflanzenalter, wenn die Wachstumsintensität<br />

verringert ist, kommt es vor allem in den mit Stickstoff gut versorgten Gräsern bei vermehrter<br />

Kaliumzufuhr zu einem beachtlichen Anstieg <strong>der</strong> Reservekohlenhydrate.<br />

In Tabelle 4 ist <strong>der</strong> Einfluss einer kombinierten Kalium- und Stickstoffdüngung auf den<br />

Ertrag und den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanzen dargestellt. Dabei wurde zum einen eine<br />

Stickstoffdüngung <strong>von</strong> 1,5 g N als NH 4 NO 3 pro Gefäß mit verschiedenen Kaliumdüngestufen<br />

kombiniert, zum an<strong>der</strong>en eine Kaliumgabe <strong>von</strong> 2 g K 2 O als KCL mit verschiedenen<br />

Stickstoffdüngestufen.<br />

35


II. Schrifttum<br />

Tab. 4: Einfluss einer kombinierten Kalium- und Stickstoffdüngung in verschiedenen<br />

Düngestufen auf den Ertrag (g TS/Gefäß) und den <strong>Fruktangehalt</strong> (% TS) <strong>von</strong> Deutschem<br />

Weidelgras und Wiesenlieschgras <strong>während</strong> <strong>der</strong> Zeit des stärksten Wachstums <strong>der</strong> vegetativen<br />

Phase (früh) und zum Ende <strong>der</strong> vegetativen Phase (spät)<br />

N 2,0 = 2,0 g N als NH 4 NO 3<br />

Kalium (N 1,5 -Stufe) Stickstoff (K 2 -Stufe)<br />

Düngestufen:<br />

K 0 K 2 K 4 N 0,5 N 1,0 N 1,5 N 2,0<br />

Dt. Weidelgras (früh):<br />

Ertrag (g TS/Gefäß) 21,4 26,2 22,1 14,9 23,2 26,2 26,0<br />

Fruktan (% TS) 2,92 1,82 1,63 10,03 4,34 1,82 1,08<br />

Dt. Weidelgras (spät):<br />

Ertrag (g TS/Gefäß) 30,4 56,8 65,0 18,9 34,6 56,0 65,0<br />

Fruktan (% TS) 0,25 3,26 4,68 7,80 8,33 8,05 4,68<br />

Wiesenlieschgras (früh):<br />

Ertrag (g TS/Gefäß) 9,4 13,2 10,8 15,7 20,2 16,2 13,2<br />

Fruktan (% TS) 0,40 0,36 0,40 2,22 0,92 0,45 0,36<br />

Wiesenlieschgras (spät):<br />

Ertrag (g TS/Gefäß) 30,6 70,3 79,8 16,5 49,3 68,3 79,8<br />

Fruktan (% TS) 0,11 0,76 3,41 4,07 3,33 1,14 3,41<br />

(nach HEHL und MENGEL 1972)<br />

Die Nitrat- und Kalium-Gaben pro Gefäß betrugen:<br />

N 0,5 = 0,5 g N als NH 4 NO 3<br />

K 0 = keine K-Zugabe<br />

N 1,0 = 1,0 g N als NH 4 NO 3<br />

K 2 = 2 g K 2 O als KCL<br />

N 1,5 = 1,5 g N als NH 4 NO 3<br />

K 4 = 4 g K 2 O als KCL<br />

36


II. Schrifttum<br />

3.7. Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide<br />

Schnitthäufigkeit und <strong>Gras</strong>ungsintensität wirken sich auf die Pflanzenentwicklung und den<br />

Kohlenhydrathaushalt aus (DAVIES 1965, KÜHBAUCH 1977, McGRATH 1988,<br />

FULKERSON und DONAGHY 2001). Der Wie<strong>der</strong>aufwuchs stellt für die Pflanzen eine<br />

beson<strong>der</strong>e Stresssituation dar, die mit Fruktanverlusten einhergeht (KÜHBAUCH und<br />

VOIGTLÄNDER 1974). So sind die relativ niedrigen Gehalte an löslichen Kohlenhydraten in<br />

den Aufwüchsen <strong>von</strong> intensiv genutzten Dauerweiden auf den geringen Anteil des<br />

Reservekohlenhydrates Fruktan zurückzuführen (LANG 1972). Wie schnell die Pflanzen den<br />

Wie<strong>der</strong>aufwuchs bewerkstelligen, ist wie<strong>der</strong>um abhängig <strong>von</strong> Faktoren wie Reifestadium <strong>der</strong><br />

Pflanzen, Temperatur und Lichtintensität (WAITE und BOYD 1953b, ALBERDA 1957,<br />

KÜHBAUCH 1977, FULKERSON und DONAGHY 2001).<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> Nutzungsintensität auf den Kohlenhydratgehalt <strong>der</strong> Pflanze ist seit langer<br />

Zeit bekannt. ALBERDA (1957) beobachtete eine Abnahme des Gehaltes an löslichen<br />

Kohlenhydraten <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras <strong>von</strong> 6 % auf 0,5 % <strong>der</strong> Trockensubstanz innerhalb<br />

<strong>der</strong> ersten Woche nach dem Schnitt. Der Gehalt nahm dann kontinuierlich zu, um nach vier<br />

Wochen auf bis zu 12 % <strong>der</strong> TS zu steigen. Ähnliche Ergebnisse erzielten GONZALEZ et al.<br />

(1989). In den ersten sechs Tagen nach dem Schnitt wurden 60 bis 90 % <strong>der</strong> löslichen<br />

Kohlenhydrate <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras mobilisiert. Vom sechsten zum 28. Tag des<br />

Wie<strong>der</strong>aufwuchses stieg <strong>der</strong> Kohlenhydratgehalt wie<strong>der</strong> auf den ursprünglichen Wert vor dem<br />

Schnitt an.<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Schnitthäufigkeit n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Gehalt an nicht-strukturbildenden<br />

Kohlenhydraten ab. Während <strong>der</strong> erste Aufwuchs noch einen hohen Gehalt aufwies,<br />

enthielten die Sommer- und Herbstaufwüchse nach SCHUBIGER et al. (1998) deutlich<br />

weniger nicht-strukturbildende Kohlenhydrate. Auch WAITE und BOYD (1953b) fanden in<br />

den Aufwüchsen vor Mitte Juni höhere Konzentration löslicher Kohlenhydrate als in späteren.<br />

VON BORSTEL und GRÄßLER (2002) untersuchten den Einfluss des Schnitttermins auf den<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>. Sie beobachteten niedrigere <strong>Fruktangehalt</strong>e in den Gräsern des dritten o<strong>der</strong><br />

vierten Aufwuchses. Im ersten Aufwuchs fielen zudem Unterschiede zwischen frühem und<br />

spätem Schnitt auf, die jedoch nicht bei allen analysierten Gräserarten bzw. Sorten ausgeprägt<br />

37


II. Schrifttum<br />

waren (Tab.5). Der Schnittzeitpunkt ist demnach <strong>von</strong> Bedeutung, er steht jedoch in enger<br />

Beziehung zu <strong>der</strong> Vegetationsperiode, in <strong>der</strong> sich die <strong>Gras</strong>pflanzen befinden.<br />

Tab. 5: <strong>Fruktangehalt</strong>e (% TS) in den Aufwüchsen verschiedener Gräserarten und Sorten<br />

Gräserart / Sorte<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> (% TS)<br />

1. Schnitt 2. Schnitt 3. Schnitt 4. Schnitt<br />

Schnitttermin früh spät früh spät früh spät<br />

Deutsches Weidelgras<br />

(Mittel versch. Sorten)<br />

8,3 7,4 7,1 6,2 3,8 3,2 5,1<br />

Welsches Weidelgras<br />

(Mittel versch. Sorten)<br />

7,2 11,9 4,7 5,8 4,4 3,1 8,8<br />

Mischung Standard G I<br />

(10 % Dt. Weidelgras)<br />

8,8 13,5 6,0 3,5 3,5 4,8 5,5<br />

Mischung Standard G III<br />

(67 % Dt. Weidelgras)<br />

9,7 13,3 6,1 5,6 3,2 3,6 4,5<br />

Wiesenlieschgras<br />

(Comer)<br />

4,5 2,0 2,9 2,6 2,3 2,9 5,0<br />

Wiesenschwingel<br />

(Pradel)<br />

7,0 9,7 4,2 4,5 2,3 3,0 4,9<br />

Wiesenrispe<br />

(Lato)<br />

8,2 7,6 3,1<br />

Rotschwingel<br />

(Gondolin)<br />

3,8 4,7 3,8 4,0 4,8 4,4 6,3<br />

Knaulgras<br />

(Lidaglo)<br />

6,0 6,1 4,1 4,0 3,7 2,9 6,2<br />

Rohrschwingel<br />

(Gebrauchssorte)<br />

5,8 10,5 4,9 5,9 1,8 2,3 3,5<br />

Wiesenfuchschwanz<br />

(Gebrauchssorte)<br />

1,6 4,3 2,5 2,2 1,1 1,8 2,1<br />

Gemeine Rispe<br />

(Gebrauchssorte)<br />

7,2 5,9 8,5 7,5 4,6 2,8 8,5<br />

Gemeine Quecke<br />

(Gebrauchssorte)<br />

1,4 6,1 2,0 3,5 7,1 5,8<br />

Wolliges Honiggras<br />

(Gebrauchssorte)<br />

2,2 3,7 3,8 3,3 1,6 1,4 2,0<br />

(nach VON BORSTEL und GRÄßLER 2002)<br />

38


II. Schrifttum<br />

Die Nutzungsintensität verringert neben dem Gehalt auch den Polymerisationsgrad des<br />

Fruktans. Nach jedem Schnitt sinkt <strong>der</strong> Anteil hochpolymerer Fruktane deutlich ab, so dass in<br />

<strong>der</strong> anfänglichen Wie<strong>der</strong>aufwuchsphase Fruktane mit einer geringen molekularen Größe<br />

überwiegen. Zum Ende des Wie<strong>der</strong>aufwuchses, wenn genug ass<strong>im</strong>ilierende Pflanzensubstanz<br />

aufgebaut ist, und mit dem Nachlassen <strong>der</strong> Wuchsgeschwindigkeit <strong>im</strong> zweiten und dritten<br />

Aufwuchs, werden wie<strong>der</strong> Fruktane höheren Polymerisationsgrades gebildet (KÜHBAUCH<br />

und VOIGTLÄNDER 1974, KÜHBAUCH 1977, McGRATH 1988).<br />

Nach einem <strong>Gras</strong>ungsintervall ist die Konzentration wasserlöslicher Kohlenhydrate für den<br />

Wie<strong>der</strong>aufwuchs des <strong>Gras</strong>es ausschlaggebend. Die Zeit, die die Gräser zum Auffüllen ihrer<br />

Reservekohlenhydrate benötigen, best<strong>im</strong>mt die Nutzungshäufigkeit. Auf einer häufig<br />

genutzten Weide bleiben nach dem <strong>Gras</strong>en nur wenige Blätter übrig und die Pflanze muss auf<br />

ihre Reserven zurückgreifen, um neues Blattmaterial zu bilden und dadurch die<br />

Photosynthesekapazität zu erhöhen. Kann die Pflanze dies nicht schnell genug verwirklichen,<br />

stirbt sie, da die Respiration und die Erhaltungsprozesse die letzten Reserven an<br />

wasserlöslichen Kohlenhydraten aufbrauchen (FULKERSON und DONAGHY 2001). Dabei<br />

kann ein anfänglich niedriger Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten <strong>im</strong> Stängel durch<br />

eine verlängerte Wie<strong>der</strong>aufwuchszeit kompensiert werden (DONAGHY und FULKERSON<br />

1997). Ein erneutes Nutzungsintervall <strong>während</strong> des Wie<strong>der</strong>aufwuchses führt dagegen zu<br />

einem Schwinden <strong>der</strong> Reservekohlenhydrate. Es folgen Wachstumsreduktion und eine<br />

erhöhte Pflanzensterblichkeit (FULKERSON 1994).<br />

Eine zunehmende Nutzungsintensität senkt somit den Gehalt an wasserlöslichen<br />

Kohlenhydraten (DONAGHY und FULKERSON 1997, 1998).<br />

Von Bedeutung ist dabei auch, wie stark das <strong>Gras</strong> abgegrast wird. So konnte FULKERSON<br />

(1994) zeigen, dass auf zwei Zent<strong>im</strong>eter gekürztes Deutsches Weidelgras deutlich geringere<br />

Gehalte an wasserlöslichen Kohlenhydraten aufwies als <strong>Gras</strong>, das auf fünf Zent<strong>im</strong>eter gekürzt<br />

wurde.<br />

39


II. Schrifttum<br />

4. Zusammenfassung<br />

Fruktane sind Reservekohlenhydrate <strong>der</strong> Gräser <strong>der</strong> gemäßigten Zone. Sie bestehen aus β-<br />

glukosidisch verknüpften Fruktoseeinheiten mit meist endständiger Glukose. Ihr<br />

Polymerisationsgrad variiert zwischen 2 und 299. Fruktane sind Produkte <strong>der</strong> Photosynthese<br />

und werden aus Saccharose synthetisiert. Gespeichert werden sie vor allem <strong>im</strong> Stängel <strong>der</strong><br />

Pflanze. Die Akkumulation ist abhängig <strong>von</strong> <strong>der</strong> Photosyntheseaktivität einerseits und dem<br />

Verbrauch <strong>von</strong> Kohlenhydraten für Wachstum und Respiration <strong>der</strong> Pflanze an<strong>der</strong>erseits. In<br />

Zeiten hohen Energiebedarfs, zum Beispiel <strong>während</strong> des Wachstums, sinkt <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>,<br />

ist die Energiebilanz positiv, steigt er.<br />

Der Fruktanmetabolismus <strong>der</strong> Pflanze wird <strong>von</strong> vielen Faktoren beeinflusst. Pflanzenart,<br />

Jahres- und Tageszeit sowie Vegetationsperiode sind <strong>von</strong> Bedeutung. Steigende<br />

Temperaturen senken die Fruktankonzentration, niedrige führen zu einem Anstieg.<br />

Zunehmende Lichtintensität för<strong>der</strong>t die Photosyntheserate und steigert die Fruktanproduktion.<br />

Starke Stickstoffdüngung und häufige Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide verringern den<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze.<br />

Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> Faktoren, die den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> Pflanze beeinflussen, ist in<br />

Abbildung 7 dargestellt. Die Bedeutung <strong>der</strong> einzelnen Faktoren und ihre positive o<strong>der</strong><br />

negative Wirkung auf den <strong>Fruktangehalt</strong> gehen aus Abbildung 8 hervor.<br />

40


II. Schrifttum<br />

Abb. 7: Zusammenfassende Darstellung <strong>der</strong> Einflüsse auf die Reservekohlenhydrate <strong>der</strong><br />

Pflanze<br />

Pflanzenart<br />

Photosynthese<br />

(Lichtintensität, Temperatur)<br />

Sonneneinstrahlung<br />

( Jahres-/Tageszeit,<br />

Wolken)<br />

Energie<br />

Respiration<br />

(Temperatur)<br />

Wachstum<br />

(Temperatur, N 2,<br />

Vegetationsperiode,<br />

Nutzungsintensität)<br />

Reservekohlenhydrate<br />

Speicherung in<br />

<strong>der</strong> Pflanze<br />

(modifiziert nach FULKERSON und DONAGHY 2001)<br />

41


II. Schrifttum<br />

Abb. 8: Schematische Darstellung <strong>der</strong> Einflüsse <strong>der</strong> einzelnen Faktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong><br />

in <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze<br />

Temperatur ↑ / Temperatur ↓<br />

Lichtintensität ↑ / Lichtintensit ä t ↓<br />

-<br />

+<br />

+<br />

-<br />

Tages -/Nachtzeit<br />

-<br />

Nutzungsintensität ↑ /<br />

Pflanzenart<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> in<br />

<strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze<br />

+<br />

Nutzungsintensit ät↓<br />

+<br />

+<br />

Kaliumdüngung ↑ /<br />

Kaliumd ü ngung ↓<br />

-<br />

-<br />

+<br />

Jahreszeit /<br />

Vegetationsperiode ↑<br />

Stickstoffdüngung ↑ / Stickstoffdü ngung ↓<br />

Die dicken Pfeile verdeutlichen einen vermuteten stärkeren Einfluss <strong>der</strong> Faktoren auf den<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>, die dünnen bzw. gestrichelten Pfeile symbolisieren eine geringere Bedeutung,<br />

die dennoch nicht zu vernachlässigen ist. Pluszeichen an den Pfeilen stehen für einen<br />

positiven Effekt des entsprechenden Faktors auf den <strong>Fruktangehalt</strong>, Minuszeichen für einen<br />

negativen.<br />

Fruktane werden aufgrund <strong>der</strong> β-glukosidischen Verknüpfung ihrer Fruktoseeinheiten nicht<br />

<strong>im</strong> Dünndarm abgebaut, son<strong>der</strong>n unterliegen einer raschen mikrobiellen Fermentation <strong>im</strong><br />

Dickdarm des Pferdes (LEWIS 1996, LONGLAND und CAIRNS 2000, HOFFMAN et al.<br />

2001, HUNTINGTON und POLLITT 2002). Daher stehen sie seit einiger Zeit in <strong>der</strong><br />

Diskussion, die fütterungsbedingte Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica des Pferdes auszulösen.<br />

42


II. Schrifttum<br />

Fruktane akkumulieren vor allem in Gräsern, so dass <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e in diesen<br />

Pflanzen <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> <strong>von</strong> beson<strong>der</strong>em Interesse ist. Bisherige Untersuchungen<br />

ergeben jedoch keine Erkenntnisse über den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> <strong>Gras</strong>, das unter typischen<br />

Verhältnissen auf einer Pferdeweide wächst. Die Untersuchung eines auf <strong>Pferdeweiden</strong><br />

verbreiteten <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosen-Gemisches, das <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> den<br />

praxisüblichen Weidemanagementfaktoren und verschiedenen Kl<strong>im</strong>abedingungen ausgesetzt<br />

ist, fehlt bislang und ist Ziel <strong>der</strong> durchgeführten Arbeit.<br />

43


III. Material und Methoden<br />

III. Material und Methoden<br />

1. Versuchsziel<br />

Ziel dieser Studie war es, die jahreszeitlichen Schwankungen <strong>im</strong> Fruktan-, Protein- und<br />

Nährstoffgehalt <strong>von</strong> <strong>Pferdeweiden</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> aufzuzeigen.<br />

Von beson<strong>der</strong>em Interesse waren dabei die Interaktionen zwischen Tages- und Jahreszeit <strong>der</strong><br />

Probenentnahme, Witterungseinflüssen, Weidemanagement und Nutzungsintensität <strong>der</strong><br />

Weiden und den daraus resultierenden Schwankungen <strong>im</strong> Fruktan- sowie Protein- und<br />

Nährstoffgehalt.<br />

Anhand <strong>der</strong> gewonnenen <strong>Gras</strong>proben sollten folgende Parameter untersucht werden:<br />

- <strong>Fruktangehalt</strong><br />

- Ween<strong>der</strong> Nährstoffanalyse: Rohasche, organische Substanz, Rohprotein, Rohfett,<br />

Rohfaser, stickstofffreie Extraktstoffe<br />

- Gerüstsubstanzen: NDF (neutral detergent fiber), ADF (acid detergent fiber), ADL (acid<br />

detergent lignin), Zellulose, Hemizellulose<br />

- Mengen- und Spurenelemente: Chlorid, Natrium, Kalium, Phosphor, Calcium,<br />

Magnesium, Kupfer, Zink, Eisen, Mangan, Selen<br />

2. Versuchsaufbau<br />

Es wurden zehn Pferdebetriebe <strong>im</strong> Münsterland ausgewählt, die an dem Versuch teilnahmen.<br />

Je<strong>der</strong> Betrieb wurde <strong>im</strong> 4-wöchigen Rhythmus zu festgelegten Zeitpunkten aufgesucht und<br />

beprobt. Die Proben, ein <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosengemisch, <strong>im</strong> Weiteren kurz „<strong>Gras</strong>proben“<br />

genannt, wurden <strong>von</strong> Mai bis November 2002 unter standardisierten Bedingungen <strong>von</strong> einem<br />

definierten Abschnitt <strong>der</strong> Weide eines Betriebes gewonnen, wobei die Probenentnahmestellen<br />

<strong>der</strong> durchschnittlichen Vegetation <strong>der</strong> Weide entsprachen.<br />

44


III. Material und Methoden<br />

Die Besuche waren wie folgt terminiert:<br />

1. Probenentnahme: 27.05. – 30.05.2002<br />

2. Probenentnahme: 24.06. – 27.06.2002<br />

3. Probenentnahme: 22.07. – 25.07.2002<br />

4. Probenentnahme: 19.08. – 22.08.2002<br />

5. Probenentnahme: 16.09. – 19.09.2002<br />

6. Probenentnahme: 14.10. – 17.10.2002<br />

7. Probenentnahme: 11.11. – 14.11.2002<br />

Die Betriebe 1, 4 und 7 wurden jeweils um 11.30 Uhr beprobt, die Betriebe 2, 5, 8 und 10 um<br />

13.00 Uhr und die Betriebe 3, 6 und 9 um 14.30 Uhr.<br />

Während <strong>der</strong> Probenentnahme erfolgte eine detaillierte Protokollierung <strong>der</strong> aktuellen<br />

Weidebedingungen sowie <strong>der</strong> kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen. Zusätzlich wurden vom Deutschen<br />

Wetterdienst (Geschäftsbereich Basisdienste, Referat Datenservice, Postfach 10 04 65, 63007<br />

Offenbach) Kl<strong>im</strong>adaten angefor<strong>der</strong>t.<br />

2.1. Art und Größe <strong>der</strong> Betriebe<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Pferde auf den zehn Pferdebetrieben variierte zwischen 15 und 170.<br />

Um ein repräsentatives Bild zu gewinnen, wurde bei <strong>der</strong> Auswahl beson<strong>der</strong>en Wert auf ein<br />

möglichst breites Nutzungs- und Haltungsspektrum <strong>der</strong> Pferde gelegt. So befinden sich unter<br />

den ausgewählten Betrieben Freizeit-, Pensions-, Zucht- und Ausbildungsbetriebe sowie ein<br />

Vollblutgestüt und ein Ponyferienhof. Die Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Art und die<br />

Größe <strong>der</strong> besuchten Betriebe.<br />

45


III. Material und Methoden<br />

Tab. 6: Art und Anzahl (N) <strong>der</strong> Pferde pro Betrieb, sowie Nutzungsrichtung<br />

Pferde<br />

Rasse<br />

Nutzung <strong>der</strong> Pferde<br />

Betrieb<br />

Betrieb<br />

(N)<br />

Warmblut<br />

Vollblut Ponys Sport Freizeit Zucht<br />

Schulbetrieb<br />

1 15 15 X X<br />

2 20 20 X X<br />

3 95 80 15 X X X<br />

4 30 26 4 X X X<br />

5 40 40 X X X<br />

6 63 13 50 X X<br />

7 38 38 X X<br />

8 170 170 X X<br />

9 37 37 X<br />

10 22 17 5 X X X<br />

Die insgesamt vorhandene Weidefläche <strong>der</strong> einzelnen Betriebe variierte zwischen 5 und 64<br />

ha. Die Größe <strong>der</strong> Probenentnahmeweide lag zwischen 0,25 und 4 ha (Tabelle 7).<br />

46


III. Material und Methoden<br />

Tab. 7: Anzahl <strong>der</strong> Weiden <strong>der</strong> besuchten Betriebe, vorhandene Weidefläche (ha) und Größe<br />

<strong>der</strong> Probenentnahmeweide (ha)<br />

Betrieb<br />

Anzahl Weiden<br />

pro Betrieb<br />

Weidefläche<br />

insges. in ha<br />

Probenentnahmeweide<br />

in ha<br />

1 7 12 1,5<br />

2 5 5 0,5<br />

3 12 35 3<br />

4 7 12 0,25<br />

5 10 5 0,5<br />

6 11 10 0,63<br />

7 8 16 2,3<br />

8 20 40 4<br />

9 27 64 2,14<br />

10 8 9 2<br />

2.2. Haltungsform und Fütterungspraxis in den Betrieben<br />

In allen besuchten Betrieben wurde zumindest ein Teil <strong>der</strong> Pferde ganzjährig in Boxenhaltung<br />

gehalten. In den Betrieben 1, 3 und 8 wurden die Zuchtstuten sowie die Jungpferde <strong>während</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> in reiner Weidehaltung gehalten, <strong>während</strong> die Sportpferde in Boxen<br />

untergebracht waren und stundenweise Auslauf auf <strong>der</strong> Weide o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Paddock bekamen. Im<br />

Betrieb 5 waren die Jungpferde und <strong>im</strong> Betrieb 6 die Ponys <strong>im</strong> Sommer ständig auf <strong>der</strong><br />

Weide, die an<strong>der</strong>en Pferde hatten stundenweise Weideauslauf. Die Pferde <strong>der</strong> Betriebe 2, 4<br />

und 10 kamen ab April stunden- bis tageweise auf die Weide, einige Tiere des Betriebes 10<br />

auch über Nacht.<br />

47


III. Material und Methoden<br />

Die Weiden <strong>der</strong> Betriebe 7 und 9 wurden ganzjährig genutzt, die Pferde erhielten auch in den<br />

Wintermonaten zeitweise Weideauslauf.<br />

Die Anweidung <strong>im</strong> Frühjahr erfolgte in den Betrieben 3 und 6 plötzlich, wobei Betrieb 3 die<br />

Pferde zuvor <strong>im</strong> Stall mit frischem <strong>Gras</strong> anfütterte. In den an<strong>der</strong>en Betrieben wurde <strong>der</strong><br />

Weideaufenthalt zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> stundenweise verlängert.<br />

In einigen Betrieben wurde ein Teil <strong>der</strong> Pferde in Offenställen gehalten.<br />

Einen Überblick über die Haltungsformen gibt Tabelle 8.<br />

Tab. 8: Haltungsformen in den verschiedenen Betrieben<br />

Betrieb Boxenhaltung<br />

Auslauf <strong>im</strong><br />

Paddock<br />

Offenstallhaltung<br />

Weidehaltung<br />

1 ganzjährig ganzjährig Mai-Oktober Mai-Oktober<br />

2 ganzjährig <strong>im</strong> Winter April-Oktober<br />

3 ganzjährig <strong>im</strong> Winter Mai-Oktober<br />

4 ganzjährig <strong>im</strong> Winter ganzjährig April-November<br />

5 ganzjährig April-November<br />

6 ganzjährig <strong>im</strong> Winter <strong>im</strong> Winter April-November<br />

7 ganzjährig <strong>im</strong> Sommer ganzjährig<br />

8 ganzjährig April-Oktober<br />

9 ganzjährig ganzjährig<br />

10 ganzjährig <strong>im</strong> Winter April-Oktober<br />

Die Fütterungspraxis <strong>der</strong> Betriebe reichte <strong>von</strong> keinerlei Zufütterung bei Weidehaltung über<br />

alleinige Raufutter-Fütterung bis hin zur dre<strong>im</strong>al täglichen Anbietung <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Kraft-, Mineral- und Raufuttersorten. Die eingesetzten Futtermittel sind in <strong>der</strong> Tabelle 9<br />

dargestellt.<br />

48


III. Material und Methoden<br />

Tab. 9: Übersicht über die in den Betrieben eingesetzten Futtermittel<br />

Betrieb Raufutter Kraftfutter Mineralfutter Einstreu<br />

1 Heu Hafer, Mischfutter Stroh<br />

2 Heusilage Hafer, Mischfutter ja Stroh<br />

3 <strong>Gras</strong>silage und Heu Hafer, Gerste, Mais ja Stroh<br />

4 <strong>Gras</strong>silage, evtl. Heu Hafer, Gerste, Mais, Leinöl ja Stroh<br />

5 <strong>Gras</strong>silage, evtl. Heu Hafer, Gerste, Kleie, Leinmehl ja Stroh<br />

6 <strong>Gras</strong>silage Hafer, Mischfutter Stroh<br />

7 <strong>Gras</strong>silage o<strong>der</strong> Heu Hafer, Gerste, Mais, Leinöl ja Stroh<br />

8 <strong>Gras</strong>silage, evtl. Heu Hafer, Mischfutter Stroh<br />

9 Heu Hafer, Mischfutter ja Stroh<br />

10 <strong>Gras</strong>silage o<strong>der</strong> Heu Hafer, Mischfutter Stroh<br />

Fälle <strong>von</strong> Hufrehe, die bei auf <strong>der</strong> Weide gehaltenen Pferden auftraten, kamen in drei<br />

Betrieben vor. Im Betrieb 5 erlitt eine 5jährige Stute <strong>im</strong> April 2001 bei <strong>der</strong> Umstellung <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Stall- zur Weidehaltung einen schweren Fall <strong>von</strong> Hufrehe. Im Betrieb 6 stellte <strong>der</strong><br />

Hufschmied eine leichte, chronische Rehe bei einem adipösen 20jährigen Pony fest, das auf<br />

<strong>der</strong> Weide gehalten wurde. Eine adipöse 18jährige Zuchtstute des Betriebes 3, die ebenfalls<br />

auf <strong>der</strong> Weide gehalten wurde, litt <strong>im</strong> Herbst 2001 an Hufrehe. Nach Rehebeschlag, Diät und<br />

Stallhaltung stellte sich eine schnelle Besserung ein.<br />

Während des Probenentnahmezeitraumes <strong>von</strong> Mai bis Oktober 2002 traten keine<br />

Hufreheerkrankungen in den Betrieben auf.<br />

49


III. Material und Methoden<br />

2.3. Weidemanagement in den Betrieben<br />

Die Betriebe behielten ihr Weidemanagement bis auf eine Ausnahme, Betrieb 1 begann nach<br />

<strong>der</strong> ersten Probenentnahme mit dem Toppen <strong>der</strong> Weide, <strong>während</strong> des gesamten Zeitraumes<br />

<strong>der</strong> Probenentnahme bei. Die üblichen Weidepflegemaßnahmen wie Walzen, Schleppen und<br />

gelegentliches Ausschneiden <strong>der</strong> Weide wurden <strong>von</strong> nahezu allen Betrieben praktiziert. Die<br />

Weiden <strong>der</strong> Betriebe 6 und 7 wurden zusätzlich gemulcht. Betrieb 9 toppte und eggte seine<br />

Weiden. Bei dem Toppvorgang wurde das <strong>Gras</strong> in ca. 4 cm Höhe mit einem Topper<br />

abgeschnitten. Das geschnittene <strong>Gras</strong> blieb auf <strong>der</strong> Weide liegen.<br />

In zwei Betrieben (5 und 9) wurde die Probenentnahmeweide zwischenzeitlich <strong>von</strong> Rin<strong>der</strong>n<br />

beweidet.<br />

Die Pflanzenarten, die auf den Probenentnahmeweiden <strong>der</strong> einzelnen Betriebe auftraten, sind<br />

in Tabelle 10 zusammengefasst.<br />

50


III. Material und Methoden<br />

Tab. 10: Gräser und Pflanzen auf den Probenentnahmeweiden <strong>der</strong> einzelnen Betriebe<br />

Betrieb Gräser an<strong>der</strong>e Pflanzenarten<br />

Dt. Weidelgras, Welsches Weißklee, Löwenzahn, Sauerampfer,<br />

1<br />

Weidelgras, Wiesenrispengras, Kamille, Storchschnabel, Knäuel-<br />

Wiesenfuchsschwanz, Wolliges Hornkraut, Vogel-Sternmiere, Disteln,<br />

Honiggras, Kammgras, Quecke Brennesseln, Scharfer Hahnenfuß<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Dt. Weidelgras, Welsches<br />

Weidelgras, Wiesenrispengras, Einj.<br />

Rispengras, Wiesenfuchsschwanz,<br />

Knaulgras, Kammgras, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Welsches<br />

Weidelgras, Wiesenrispengras, Einj.<br />

Rispengras, Wiesenfuchsschwanz,<br />

Knaulgras, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Wiesenrispengras,<br />

Einj. Rispengras, Wolliges<br />

Honiggras, Knaulgras,<br />

Wiesenfuchsschwanz, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Wiesenrispengras,<br />

Wiesenfuchsschwanz, Wolliges<br />

Honiggras, Kammgras, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Wiesenrispengras,<br />

Einj. Rispengras,<br />

Wiesenfuchsschwanz, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Welsches<br />

Weidelgras, Wiesenfuchsschwanz,<br />

Weiche Trespe, Glatthafer, Einj.<br />

Rispengras, Knaulgras, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Welsches<br />

Weidelgras, Wiesenfuchsschwanz,<br />

Einj. Rispengras, Quecke<br />

Dt. Weidelgras, Wiesenrispengras,<br />

Wiesenschwingel,<br />

Wiesenfuchsschwanz,<br />

Wiesenlieschgras, Kammgras<br />

Dt. Weidelgras, Wiesenrispengras,<br />

Einj. Rispengras,<br />

Wiesenfuchsschwanz, Weiche<br />

Trespe, Wolliges Honiggras,<br />

Quecke<br />

Weißklee, Löwenzahn, Sauerampfer,<br />

Storchschnabel, Knäuel-Hornkraut, Hain-<br />

Sternmiere<br />

Weißklee, Roter Wiesenklee, Löwenzahn,<br />

Sauerampfer, Kamille, Hain-Sternmiere<br />

Weißklee, Löwenzahn, Vogel-Sternmiere,<br />

Disteln<br />

Weißklee, Löwenzahn, Vogel-Sternmiere,<br />

Hain-Sternmiere, Sauerampfer,<br />

Storchschnabel, Disteln, Brennesseln,<br />

Scharfer Hahnenfuß<br />

Weißklee, Löwenzahn, Vogel-Sternmiere,<br />

Hain-Sternmiere, Sauerampfer,<br />

Storchschnabel, Brennesseln, Scharfer<br />

Hahnenfuß<br />

Weißklee, Roter Wiesenklee, Löwenzahn,<br />

Sauerampfer, Staubige Margerite, Kamille,<br />

Weidenblatt-Schafgarbe, Knäuel-<br />

Hornkraut, Disteln, Scharfer Hahnenfuß<br />

Weißklee, Löwenzahn, Sauerampfer,<br />

Vogel-Sternmiere, Gemeine Schafgarbe<br />

Weißklee, Löwenzahn, Sauerampfer,<br />

Storchschnabel, Vogel-Sternmiere,<br />

Kamille, Gemeine Schafgarbe, Disteln<br />

Weißklee, Löwenzahn, Sauerampfer,<br />

Storchschnabel, Knäuel-Hornkraut, Vogel-<br />

Sternmiere, Echte Sternmiere, Gemeine<br />

Schafgarbe, Kamille, Disteln,<br />

Brennesseln, Scharfer Hahnenfuß<br />

51


III. Material und Methoden<br />

Ergebnisse zu Bodenanalysen, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lufa <strong>der</strong> Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe<br />

untersucht wurden, lagen für die Probenentnahmeweiden <strong>der</strong> Betriebe 2, 3, und 8 vor und<br />

werden in <strong>der</strong> Tabelle 11 wie<strong>der</strong>gegeben. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Betriebe 2 und 8 stammen aus<br />

dem Jahr 2000, wobei <strong>von</strong> <strong>der</strong> Probenentnahmeweide des Betriebes 8 zwei Bodenanalysen<br />

<strong>von</strong> unterschiedlichen Stellen <strong>der</strong> Weide untersucht wurden (8a und 8b). Betrieb 3 ließ die<br />

Bodenanalyse 2002 durchführen. Für den Betrieb 9 liegen die pH-Werte des Bodens aus den<br />

Jahren 2000 (9a) und 2002 (9b) vor.<br />

Tab. 11: Bodenuntersuchungsergebnisse <strong>der</strong> Betriebe 2, 3 und 8 und Boden-pH-Wert des<br />

Betriebes 9; Phosphor als P 2 O 5 , Kalium als K 2 O und Magnesium als MgO angegeben<br />

Betrieb<br />

P 2 O 5 K 2 O MgO Kupfer Bor<br />

pH-<br />

(mg/100g (mg/100g (mg/100g (mg/kg (mg/kg<br />

Wert<br />

Boden) Boden) Boden) Boden) Boden)<br />

2 5,6 17 35 10 4,9 0,41<br />

3 5,8 17 24 12<br />

8a 6,7 35 37 8<br />

8b 6,9 46 42 9<br />

9a 7,0-7,2<br />

9b 7,0-7,5<br />

Die Düngung <strong>der</strong> Weiden erfolgte grundsätzlich <strong>im</strong> Frühjahr, mit Ausnahme des Betriebes<br />

9, <strong>der</strong> nur <strong>im</strong> Herbst düngte. Die Betriebe 2, 3, 4 und 7 düngten ihre Weiden <strong>im</strong> Sommer<br />

nach. Im Betrieb 1 wurde die Probenentnahmeweide nach über drei Jahren <strong>im</strong> Juli 2002<br />

zum ersten Mal wie<strong>der</strong> mit Dünger versorgt.<br />

In Tabelle 12 sind Art und Menge <strong>der</strong> eingesetzten Düngemittel dargestellt, die in den<br />

einzelnen Betrieben variierten.<br />

52


III. Material und Methoden<br />

Tab. 12: Menge (kg/ha) und Art <strong>der</strong> verwendeten Düngemittel und evtl. Nachdüngungen<br />

(Nachdg.)<br />

verwendete Düngemittel in kg/ha<br />

Betrieb<br />

Piamon Kalk-N 2 Kainit<br />

Kalkamon<br />

Thomaskali<br />

Volldünger<br />

Rin<strong>der</strong>gülle<br />

Schw.-<br />

gülle<br />

1 50<br />

2 Nachdg. 50-60 25.000<br />

3 Nachdg. 400<br />

4 Nachdg. ca. 500 ca. 400<br />

5 ca. 200 ca. 500 15.-20.000<br />

6 200 200<br />

7 ca. 200 Nachdg. ca. 400<br />

8 200 300 600<br />

9 100 100<br />

10 200-220 225-250<br />

2.4. Kl<strong>im</strong>atische Bedingungen<br />

Zur Erfassung möglicher Einflüsse auf die zu erhebenden Parameter wurden vom Deutschen<br />

Wetterdienst folgende Kl<strong>im</strong>adaten <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wetterstation Greven für den Zeitraum 1.05.2002-<br />

30.11.2002 angefor<strong>der</strong>t:<br />

- Lufftemperatur (gemessen in 2 m Höhe)<br />

- Tägliches Max<strong>im</strong>um <strong>der</strong> Lufttemperatur<br />

- Tägliches Min<strong>im</strong>um <strong>der</strong> Lufttemperatur<br />

- Tagesmittel <strong>der</strong> Lufttemperatur<br />

53


III. Material und Methoden<br />

- min<strong>im</strong>ale tägliche Bodentemperatur (gemessen in 5 cm Höhe)<br />

- Tagesmittel <strong>der</strong> relativen Feuchte<br />

- Tagesmittel des Bedeckungsgrades<br />

- Tägliche Sonnenscheindauer<br />

- Nie<strong>der</strong>schlagshöhe<br />

- Art des Nie<strong>der</strong>schlages<br />

3. Probenentnahme und –aufbewahrung<br />

Die Entnahme des <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosengemisches erfolgte <strong>von</strong> Mai bis November<br />

2002 <strong>im</strong> 4-wöchigen Abstand. Je<strong>der</strong> Betrieb wurde am gleichen Wochentag zur gleichen<br />

Uhrzeit beprobt. Die Probenentnahme erfolgte <strong>im</strong>mer zwischen 11.30 und 15.00 Uhr.<br />

Während je<strong>der</strong> Probenentnahme fand eine detaillierte Protokollierung <strong>der</strong> aktuellen<br />

Weidebedingungen statt, wie Besatzdichte mit Pferden, Weidezustand, Wuchshöhe <strong>der</strong><br />

Pflanzen, Art und Anzahl <strong>der</strong> Probenentnahmestellen auf <strong>der</strong> Weide, kl<strong>im</strong>atische<br />

Bedingungen und Lufttemperatur.<br />

Die Proben wurden stets <strong>von</strong> einem definierten Abschnitt <strong>der</strong> Weide eines Betriebes<br />

genommen. Bei den ausgesuchten Weiden handelte es sich um Standweiden, die nicht gemäht<br />

wurden.<br />

Für die Entnahme <strong>der</strong> Proben wurde ein 1 Quadratmeter großer Rahmen an mindestens drei<br />

verschiedenen Stellen <strong>der</strong> Weide auf den Boden gelegt. Die Pflanzen innerhalb des Rahmens<br />

wurden mit einer Akku-Gartenschere in 2 cm Höhe abgeschnitten.<br />

Die Probenentnahmestellen wurden so gewählt, dass sie <strong>der</strong> durchschnittlichen Vegetation <strong>der</strong><br />

Weide entsprachen und variierten <strong>von</strong> Probenentnahme zu Probenentnahme. Geilstellen<br />

wurden dabei ausgespart.<br />

Die Einzelproben wurden in luftdichten Plastikbeuteln zu einer Sammelprobe vereinigt. Von<br />

je<strong>der</strong> Weide wurden pro Entnahmetermin 3 - 4 kg <strong>Gras</strong> gewonnen. Das Gewicht ist mit einer<br />

Fe<strong>der</strong>waage (MH 10K10, Fa. Kern & Sohn GmbH; max. 10 kg mit einer Auflösung <strong>von</strong> 10 g)<br />

best<strong>im</strong>mt worden.<br />

54


III. Material und Methoden<br />

Die Sammelproben wurden zunächst für 2 bis 3 Stunden in Kühlboxen gekühlt aufbewahrt<br />

und anschließend bei -20°C gelagert.<br />

4. Probenvorbereitung<br />

Der Trockensubstanzgehalt <strong>der</strong> Proben wurde sowohl durch fraktionierte Heißtrocknung<br />

best<strong>im</strong>mt, das heißt 6 Stunden bei 60°C, 8 Stunden bei 80°C und 24 Stunden bei 105°C <strong>im</strong><br />

Trockenschrank, als auch mittels Gefriertrocknung bei -20°C über 48 Stunden<br />

(Gefriertrocknungsanlage Gamma 1-20, Fa. Christ). Das Probenmaterial wurde vor und nach<br />

<strong>der</strong> Trocknung gewogen und <strong>der</strong> Trockensubstanzgehalt aus <strong>der</strong> Differenz berechnet.<br />

Nach <strong>der</strong> Trocknung wurden die Proben mit einer Analysenmühle (Hammermühle, Fa.<br />

Braben<strong>der</strong>; Sieblochdurchmesser 0,75 mm) gemahlen und in Plastikbehältern bei<br />

Raumtemperatur bis zur Analyse gelagert.<br />

5. Untersuchungs- und Messmethoden<br />

5.1. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Rohnährstoffgehalte<br />

Die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Rohnährstoffgehalte in den <strong>Gras</strong>proben erfolgte über die „Ween<strong>der</strong><br />

Futtermittelanalyse“ nach amtlichen Methoden des VDLUFA in <strong>der</strong> Fassung <strong>von</strong> 1976 mit<br />

den Ergänzungslieferungen 1 bis 4 <strong>von</strong> 1983, 1988, 1993 und 1997 (NAUMANN und<br />

BASSLER 1976). Es wurden dazu heiß getrocknete, gemahlene Proben verwendet.<br />

5.1.1. Ween<strong>der</strong> Trockensubstanz (TS)<br />

Die Trockensubstanz enthält sämtliche nach Trocknung nicht flüchtigen Bestandteile <strong>der</strong><br />

Probe. Zur Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Trockensubstanz wurden ca. 3 g <strong>der</strong> Probe in Porzellantiegel <strong>im</strong><br />

Trockenschrank bei 103°C über Nacht bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und nach dem<br />

Abkühlen <strong>im</strong> Exsikkator ausgewogen.<br />

55


III. Material und Methoden<br />

5.1.2. Rohasche (Ra)<br />

Die Rohasche enthält Mineralstoffe und anorganische Verunreinigungen wie Sand o<strong>der</strong><br />

Steine. Sie wurde <strong>im</strong> Anschluss an die Best<strong>im</strong>mung des Trockensubstanzgehaltes durch<br />

sechsstündige Veraschung <strong>im</strong> Muffelofen bei 600°C und anschließendem Auswiegen des <strong>im</strong><br />

Exsikkator abgekühlten Probenmaterials ermittelt.<br />

5.1.3. organische Substanz (oS)<br />

Die organische Substanz errechnet sich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> Trockensubstanz und<br />

Rohasche:<br />

oS = TS - Ra<br />

5.1.4. Rohprotein (Rp)<br />

Das Rohprotein enthält Reineiweiß und stickstoffhaltige Verbindungen nicht eiweißartiger<br />

Natur, wie Säureamide, Ammoniak, Alkaloide, N-haltige Glycoside und Harnstoff.<br />

Die Analyse des Rohproteins geschah nach dem Kjeldahlverfahren. Unter Zusatz <strong>von</strong><br />

konzentrierter Salzsäure und einem Katalysator (Kjeldahltablette, CuSO 4 /K 2 SO 4 -Gemisch)<br />

wurde die Probe bei 380°C innerhalb <strong>von</strong> vier Stunden oxidiert.<br />

Der Proteinstickstoff wird dabei in Ammoniumsulfat ((NH 4 ) 2 SO 4 ) überführt.<br />

Nach <strong>der</strong> Zugabe <strong>von</strong> 30%iger Natronlauge wurde <strong>der</strong> freigesetzte Ammoniak (NH 3 ) in<br />

vorgelegte 2%ige Borsäure überdestilliert. Durch Titration mit 0,3 molarer Salzsäure wurde<br />

<strong>der</strong> Gehalt an Ammonium ermittelt und auf Stickstoff umgerechnet. Die Multiplikation des<br />

ermittelten Stickstoffgehaltes mit dem Faktor 6,25 ergab den Rohproteingehalt.<br />

5.1.5. Rohfett (Rfe)<br />

Als Rohfett bezeichnet man eine heterogene Gruppe <strong>von</strong> Stoffen, die sich in Petroläther lösen.<br />

Neben den Fetten gehören auch ätherische Öle, Fettsäuren, Stearine, Wachse und Pigmente<br />

zur Gruppe <strong>der</strong> Rohfette.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung des Rohfettes geschah nach Säureaufschluss, wobei 3 g Probenmaterial in<br />

100 ml Wasser und 60 ml 30%iger Salzsäure 30 Minuten gekocht wurden. Die Probenlösung<br />

56


III. Material und Methoden<br />

wurde mit Wasser auf 300 ml verdünnt, über einen Faltenfilter filtriert und <strong>der</strong> Filter <strong>im</strong><br />

Trockenschrank bei 80°C über Nacht getrocknet. Es folgte eine sechsstündige Extraktion des<br />

Analysenmaterials mit Petroläther <strong>im</strong> Soxhletapparat. Der restliche Petroläther wurde über<br />

einen Rotationsdampfer abdestilliert, <strong>der</strong> Rückstand über Nacht <strong>im</strong> Trockenschrank bei 80°C<br />

getrocknet und nach Abkühlen <strong>im</strong> Exsikkator ausgewogen.<br />

5.1.6. Rohfaser (Rfa)<br />

Die Rohfaser enthält die unlöslichen Teile <strong>von</strong> Zellulose, Lignin und Pentosanen sowie Cutin<br />

und Suberin.<br />

Für die Analyse des Rohfasergehaltes wurde 1 g Probe in einen Glasfiltertiegel eingewogen<br />

und 30 Minuten mit 150 ml 1,25%iger Schwefelsäure gekocht. Die flüssige Phase wurde<br />

abgesaugt und die Probe erneut für 30 Minuten mit 150 ml 1,25%iger Natronlauge gekocht.<br />

Es folgte die Spülung des Rückstandes mit heißem Wasser. Der Glasfiltertiegel wurde über<br />

Nacht <strong>im</strong> Trockenschrank bei 105°C getrocknet und nach dem Abkühlen <strong>im</strong> Exsikkator<br />

ausgewogen.<br />

Nach dem Veraschen <strong>im</strong> Muffelofen bei 500°C für 2 Stunden und dem Abkühlen <strong>im</strong><br />

Exsikkator wurde <strong>der</strong> Glasfiltertiegel nochmals ausgewogen.<br />

5.1.7. Stickstofffreie Extraktstoffe (NfE)<br />

Die N-freien Extraktstoffe enthalten Stärke, Inulin, Zucker, Pektinstoffe sowie lösliche<br />

Anteile an Zellulose, Lignin und Pentosanen.<br />

Sie errechnen sich durch Subtraktion <strong>von</strong> Rohasche, Rohprotein, Rohfett und Rohfaser <strong>von</strong><br />

<strong>der</strong> Trockensubstanz: NfE = TS – (Ra + Rfe + Rfa + Rp)<br />

57


III. Material und Methoden<br />

5.2. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen<br />

Die Summe <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen wird nach VAN SOEST (1967) als Rückstand nach dem<br />

Kochen in neutraler Detergentienlösung erhalten (NDF, neutral detergent fiber). Den<br />

Rückstand nach dem Kochen mit saurer Detergentienlösung bezeichnet man als ADF (acid<br />

detergent fiber). Er enthält vorwiegend Zellulose und Lignin. Die Zellulose kann in diesem<br />

Rückstand durch 72%ige Schwefelsäure (H 2 SO 4 ) hydrolysiert werden. Der verbleibende<br />

Rückstand entspricht überwiegend dem Ligningehalt (ADL, acid detergent lignin).<br />

Der Zellulosegehalt berechnet sich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> ADF und ADL, <strong>der</strong> Gehalt an<br />

Hemizellulose aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> NDF und ADF:<br />

Zellulose = ADF - ADL<br />

Hemizellulose = NDF - ADF<br />

Die Gehalte an NDF, ADF und ADL wurden auf Asche korrigiert und jeweils mit folgen<strong>der</strong><br />

Formel berechnet:<br />

X = (((B 1 – (B 4 – B 3 )) – ((B 0 x (L 1 – L 2 ) / L 0 ))) / E) x 100<br />

X = NDF, ADF o<strong>der</strong> ADL<br />

B 0 = Beutelgewicht (g) vor <strong>der</strong> Probeneinwaage<br />

B 1 = Beutelgewicht (g) nach <strong>der</strong> Trocknung<br />

B 3 = Beutelgewicht (g) vor dem Veraschen<br />

B 4 = Beutelgewicht (g) nach dem Veraschen<br />

L 0 = Gewicht (g) des Leerbeutels vor dem Kochen<br />

L1 = Gewicht (g) des Leerbeutels nach <strong>der</strong> Trocknung<br />

L2 = Gewicht (g) des Leerbeutels nach dem Veraschen<br />

E = Probeneinwaage (g)<br />

Für die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen wurden gefriergetrocknete, gemahlene <strong>Gras</strong>proben<br />

verwendet.<br />

58


III. Material und Methoden<br />

5.2.1. NDF<br />

Zur Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> NDF wurden 0,5 g des Probenmaterials in Filterbeutel (F 57 Filter Bags,<br />

Fa. Ankom Technology) eingewogen. Die Beutel wurden verschweißt und in einem Fiber<br />

Analyzer (Ankom Fiber Analyzer 220, Fa. Ankom Technology, USA) für 75 Minuten in zwei<br />

Liter neutraler Detergentienlösung gekocht. Für die neutrale Detergentienlösung wurden<br />

37,22 g Titriplex und 7,18 g di-Natriumtetraborat in 700 ml destilliertem Wasser gelöst.<br />

Dodecylhydrogensulfat-Natriumsalz (60 g) und Tri-Ethylenglycol (20 ml) sowie Di-<br />

Natriumhydrogenphosphat (2298 g, gelöst in 700 ml destilliertem Wasser) wurden<br />

hinzugefügt. Das Volumen <strong>der</strong> Lösung wurde mit destilliertem Wasser auf zwei Liter<br />

eingestellt und <strong>der</strong> pH-Wert kontrolliert (pH 7). Nach diesem Kochvorgang wurde den Proben<br />

in dem Fiber Analyzer 2,4 ml α-Amylase (Fa. Sigma) gelöst in zwei Liter destilliertem<br />

Wasser für 60 Minuten bei 80°C zugesetzt. Es folgte die dre<strong>im</strong>alige Spülung <strong>der</strong> Beutel mit<br />

heißem, destilliertem Wasser und nach Entnahme <strong>der</strong> Beutel aus dem Fiber Analyzer die<br />

einmalige Spülung mit Aceton <strong>im</strong> Becherglas. Die Beutel trockneten <strong>im</strong> Trockenschrank bei<br />

105°C für zwei Stunden und wurden nach dem Abkühlen <strong>im</strong> Exsikkator ausgewogen.<br />

Anschließend folgte die Veraschung <strong>der</strong> Probe <strong>im</strong> Muffelofen bei 500°C für drei Stunden mit<br />

dem Auswiegen <strong>der</strong> Beutel vor und nach <strong>der</strong> Veraschung.<br />

5.2.2. ADF<br />

Die ADF-Best<strong>im</strong>mung vollzog sich in den gleichen Schritten wie die Best<strong>im</strong>mung des NDF.<br />

Die Probenbeutel wurden jedoch für 60 Minuten in einer sauren Detergentienlösung (40 g<br />

Hexadecyltr<strong>im</strong>ethyl-ammoniumbromid gelöst in 0,05 molarer H 2 SO 4 ) gekocht. Die<br />

Behandlung mit <strong>der</strong> α-Amylase entfiel. Nach dem Kochen wurden die Proben mit heißem,<br />

destilliertem Wasser und Aceton gespült und nach dem Trocknen ausgewogen.<br />

5.2.3. ADL<br />

Die Best<strong>im</strong>mung des ADL schloss sich an die ADF-Best<strong>im</strong>mung an. Dazu wurden die Beutel<br />

in ein Becherglas mit 72%iger H 2 SO 4 gegeben und in 30minütigen Intervallen umgerührt.<br />

Nach drei Stunden wurde die Schwefelsäure abgegossen. Die Proben wurden bis zum<br />

59


III. Material und Methoden<br />

Erreichen eines neutralen pH-Wertes mit heißem, destilliertem Wasser (90-100°C) gespült,<br />

um die Schwefelsäure zu entfernen. Das Wasser wurde durch Spülen mit Aceton entfernt. Die<br />

Trocknung erfolgte für vier Stunden bei 105°C <strong>im</strong> Trockenschrank. Nach dem Erkalten <strong>im</strong><br />

Exsikkator wurden die Beutel ausgewogen. Es schloss sich die Veraschung <strong>im</strong> Muffelofen für<br />

drei Stunden bei 500°C an. Vor und nach dem Veraschen wurden die Proben gewogen.<br />

5.3. Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Mineralstoffe<br />

Die gefriergetrockneten Proben wurden für die Mineralstoffbest<strong>im</strong>mung mittels einer<br />

Mikrowelle (mls 1200 mega, Fa. Milestone) nass verascht. Dazu wurden 0,5 g des<br />

gemahlenen Probenmaterials mit 20 ml Salpetersäure (HNO 3 ; 65%) und 1 ml<br />

Wasserstoffperoxid (H 2 O 2 , 30%) versetzt. In einem „high performance rotor“ (HPR-1000/6,<br />

FA. Milestone) wurde in sechs Probenbehältern aus modifiziertem Polytetrafluorethylen<br />

(PTFE), die jeweils ein Volumen <strong>von</strong> 50 ml haben, die organische Substanz des<br />

Probenmaterials zerstört. Der anorganische Rest, <strong>der</strong> die Mineralstoffe enthält, blieb bestehen<br />

und wurde mit destilliertem Wasser über einen aschefreien Schwarzbandfilter (Typ S+S 589,<br />

Fa. Schleicher und Schüll, 0,9 cm) in einen 50 ml Kolben überführt, bis zur Eichmarke mit<br />

destilliertem Wasser aufgefüllt und in Polyethylenflaschen aufbewahrt.<br />

5.3.1. Die Mengenelemente<br />

5.3.1.1. Chlorid (g/kg)<br />

Für die Chloridbest<strong>im</strong>mung wurden 5 g des gemahlenen Probenmaterials in einen 50 ml<br />

Kolben eingewogen, zur Hälfte mit destilliertem Wasser aufgefüllt und für 30 Minuten auf<br />

einem Rüttler geschüttelt. Der Kolben wurde bis zur Eichmarke mit destilliertem Wasser<br />

aufgefüllt und ein Teil <strong>der</strong> Suspension in ein Plastikröhrchen gegossen. Anschließend wurden<br />

die Röhrchen bei 700 g 10 Minuten zentrifugiert (Kleinzentrifuge Z 200 A, Fa. Heraeus,<br />

Rotor 12x15 ml). Die Chloridbest<strong>im</strong>mung erfolgte aus dem Überstand mit dem Chlorid-<br />

Analysator 925 (Fa. Corning).<br />

60


III. Material und Methoden<br />

Der Chlorid-Analysator arbeitet nach dem Prinzip <strong>der</strong> Fällungstitration. Zwei Generator-<br />

Silberelektroden tauchen in ein mit Säurepuffer gefülltes Becherglas. Nach Zugabe <strong>der</strong> Probe<br />

wird die Titration gestartet. Ein konstanter Strom zwischen den beiden Silberelektroden sorgt<br />

für die Abgabe einer konstanten Menge an Silberionen in die vorgelegte Lösung<br />

(Coulumbsches Prinzip). Diese Ionen fällen die vorhandenen Chloridionen aus <strong>der</strong> Lösung<br />

aus. Durch einen Kolloid-Stabilisator wird das Silberchlorid in Suspension gehalten. Sind alle<br />

Chloridionen gefällt, steigt die Leitfähigkeit sprunghaft an. Dieser Anstieg wird <strong>von</strong> den<br />

beiden Leitfähigkeits- Messelektroden erkannt und die Titration gestoppt.<br />

5.3.1.2. Natrium und Kalium (g/kg)<br />

Die Natrium- und Kaliumgehalte wurden mit einem Flammenemissions-Spektrometer (M8D-<br />

Acetylen, Fa. Dr. Lange) best<strong>im</strong>mt.<br />

Die Messung beruht auf dem Prinzip <strong>der</strong> charakteristischen Flammenfärbung bei <strong>der</strong><br />

Verbrennung <strong>von</strong> Alkal<strong>im</strong>etallen. Alle Elemente senden <strong>im</strong> atomaren o<strong>der</strong> ionisierten Zustand<br />

bei hohen Temperaturen Lichtquanten einer elementspezifischen Wellenlänge aus. Durch<br />

Anregung <strong>der</strong> Außenelektroden eines Elementes werden diese in Energieniveaus überführt,<br />

die energetisch höher liegen. Bei dem Zurückspringen aus diesem Energieniveau in den<br />

Ursprungszustand wird die vorher zugeführte Energie in Form eines Lichtquants wie<strong>der</strong> frei.<br />

Die Intensität dieses Lichtes mit <strong>der</strong> elementspezifischen Wellenlänge wird nun<br />

photometrisch gemessen und dient zur quantitativen Erfassung <strong>der</strong> zu best<strong>im</strong>menden<br />

Elemente. Durch Verwendung <strong>von</strong> austauschbaren Filterfolien können mit dem Gerät<br />

verschiedene Elemente gemessen werden.<br />

Vor <strong>der</strong> Messung erfolgte eine Verdünnung <strong>der</strong> zu analysierenden Aschelösung mit<br />

Nullasche-Lösung (Cäsiumchlorid-Aluminiumnitrat-Lösung, CsCL 2 -Al(NO 3 )-Lösung) bis die<br />

Konzentration <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Eichreihe lag (0-10 µg/ml). Die verwendeten<br />

Verdünnungsverhältnisse <strong>der</strong> Aschelösung waren 1:1,1 bzw. 1:10 für Natrium und 1:100 für<br />

Kalium.<br />

61


III. Material und Methoden<br />

5.3.1.3. Phosphor (g/kg)<br />

Die Phosphorbest<strong>im</strong>mung erfolgte color<strong>im</strong>etrisch mit einem Reaktionsgemisch aus<br />

Ammoniummolybdat und Ammoniumvanadat.<br />

Phosphor bildet hiermit eine gelbe Komplexverbindung, das Ammonium-12-molybdophosphat.<br />

Dieser Farbkomplex wurde mit einem Spektralphotometer (Durchflussphotometer<br />

CADAS 100, Fa. Dr. Lange) bei einer Wellenlänge <strong>von</strong> 365 nm gemessen.<br />

Zunächst wurden für jede Probe, für die zwei Standards und für den Nullwert 10 ml des<br />

Reaktionsgemisches in einen 50 ml Messkolben vorgelegt. Zur Erstellung <strong>der</strong> Standards<br />

wurden 50 bzw. 100 ml einer Phosphor-Stammlösung hinzugefügt. Für die Probenlösung<br />

wurden schrittweise jeweils 300 µl <strong>der</strong> Aschelösung zum Reaktionsgemisch gegeben, bis die<br />

Färbung <strong>der</strong> Probenlösung zwischen denen <strong>der</strong> beiden Standards lag. Bei den zu<br />

analysierenden Proben mussten jeweils 1500 µl <strong>der</strong> Aschelösung hinzugefügt werden. Die<br />

Messkolben wurden bis zur Eichmarke mit destilliertem Wasser aufgefüllt, gut geschüttelt<br />

und bis zum Beginn <strong>der</strong> Messung 30 Minuten stehen gelassen.<br />

5.3.1.4. Calcium und Magnesium (g/kg)<br />

Die Aschelösung wurde zur Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Calcium- und Magnesiumgehalte mit einer<br />

0,5%igen Lanthanchloridlösung <strong>im</strong> Verhältnis 1:10 für die Calciumbest<strong>im</strong>mung und 1:100 für<br />

die Magnesiumbest<strong>im</strong>mung verdünnt. Somit lagen die Konzentrationen <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

Eichreihe (0-5 µg/ml).<br />

Die Messung <strong>der</strong> Calcium- und Magnesiumgehalte erfolgte atomabsorptionsspektrometrisch<br />

(Atomabsorptionsspektrometer Unicam Solaar 969, Fa. Unicam).<br />

5.3.2. Die Spurenelemente<br />

5.3.2.1. Kupfer, Zink, Eisen und Mangan (mg/kg)<br />

Die Gehalte an Kupfer, Zink, Eisen und Mangan wurden atomabsorptionsspektrometrisch<br />

best<strong>im</strong>mt (Atomabsorptionsspektrometer Unicam Solaar 969, Fa. Unicam). Gemessen wurde<br />

62


III. Material und Methoden<br />

gegen eine Eichreihe (0-5 µg/ml). Die Aschelösung wurde unverdünnt bzw. zur Best<strong>im</strong>mung<br />

<strong>der</strong> Eisengehalte verdünnt mit dreifach destilliertem Wasser <strong>im</strong> Verhältnis 1:10 verwendet.<br />

5.3.2.2. Selen (mg/kg)<br />

Die Selenbest<strong>im</strong>mung erfolgte atomabsorptionsspektrometrisch mittels eines Hybrid-Systems<br />

(Unicam VP 90 vapour system, Fa. Unicam).<br />

In einen 100 ml Kjeldahlkolben wurde 1 g <strong>der</strong> gemahlenen Probensubstanz eingewogen und<br />

mit 15 ml Veraschungsgemisch, bestehend aus 70%iger Perchlorsäure (HClO 4 ) und 65%iger<br />

Salpetersäure (HNO 3 ) <strong>im</strong> Verhältnis 1:4, versetzt. Der Kolben wurde erwärmt.<br />

Unter Wärmezufuhr werden durch das Veraschungsgemisch organische Bestandteile <strong>der</strong><br />

Probe zu CO 2 und Wasser oxidiert und die anorganischen Bestandteile als Perchlorate und<br />

Nitrate in Lösung gebracht. Nach 60 Minuten wird das Ende des Veraschungsvorganges<br />

durch Umschlagen <strong>der</strong> Probenlösung <strong>von</strong> dunkel nach hell angezeigt. Die organischen Anteile<br />

sind aus <strong>der</strong> Probenlösung entfernt.<br />

Durch stärkere Wärmezufuhr erfolgte anschließend das Abrauchen <strong>der</strong> überschüssigen Säure<br />

und die Probe wurde fast bis zur Trockene eingedampft. Nach kurzem Abkühlen wurden 5 ml<br />

verdünnte Salzsäure (HCl, 37%; <strong>im</strong> Verhältnis 1:4 mit destilliertem Wasser) hinzugefügt und<br />

die Probenlösung nochmals aufgekocht bis weiße Dämpfe aufstiegen. Dieser Vorgang wurde<br />

wie<strong>der</strong>holt.<br />

Das Abrauchen mit Salzsäure bewirkt eine Überführung <strong>der</strong> anorganischen Verbindungen in<br />

Chloride.<br />

Nach dem Abkühlen wurde die Probe mit 10 ml halbkonzentrierter Salzsäure (HCl, 37%; <strong>im</strong><br />

Verhältnis 1:1 mit destilliertem Wasser) versetzt und eine halbe Stunde in ein siedendes<br />

Wasserbad gestellt.<br />

Bei diesem Vorgang wird das bei <strong>der</strong> Veraschung entstandene Selen V und VI zu Selen IV<br />

reduziert. Nur diese Oxidationsstufe kann zum Selenhydrid reagieren.<br />

Die entstandene Aschelösung wurde mit destilliertem Wasser in einen 25 ml Messkolben<br />

überführt und bis zur Eichmarke aufgefüllt. Die Messung <strong>der</strong> Selengehalte erfolgte gegen eine<br />

Eichreihe (0-40 µg/ml).<br />

63


III. Material und Methoden<br />

5.4. Fruktananalyse<br />

Die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e in den <strong>Gras</strong>proben erfolgte mittels eines enzymatischen<br />

Testsatzes (Megazyme ® , Fa. Megazyme International Ireland Ltd., Co. Wicklow, Ireland).<br />

Mit <strong>der</strong> Megazyme ® -Methode können <strong>Fruktangehalt</strong>e sowohl in Pflanzenmaterialien als auch<br />

in Futtermitteln best<strong>im</strong>mt werden. Zunächst wird Saccharose durch das spezifische Enzym<br />

Saccharase zu Glukose und Fruktose hydrolysiert. Gleichzeitig werden Stärke und<br />

Maltosaccharide, falls vorhanden in <strong>der</strong> Probe, <strong>von</strong> einer Enzymmischung, die β-Amylase,<br />

Pullanase und Maltase enthält, zu Glukose hydrolysiert. Diese reduzierten Zucker werden<br />

durch alkalisches Borohydrid weiter reduziert zu Zuckeralkohole. Im nächsten Schritt wird<br />

die Lösung neutralisiert und das überschüssige Borohydrid durch verdünnte Essigsäure<br />

entfernt. Das Fruktan wird mittels gereinigter Fruktanase (Exo-Inulinase) zu Fruktose und<br />

Glukose hydrolysiert und die entstehenden reduzierten Zucker, Fruktose und Glukose, bilden<br />

nach Behandlung mit dem PAHBAH ® -Enzym einen Farbkomplex, <strong>der</strong> photometrisch<br />

gemessen wird.<br />

Für Proben, die Raffinoseserienoligosaccharide enthalten, wurde aus Aspergillus niger<br />

gewonnene α-Galaktosidase zu <strong>der</strong> Enzymmischung hinzugefügt. Dieses Enzym bewirkt<br />

zusammen mit Saccharase die vollständige Hydrolyse <strong>der</strong> Raffinoseserienoligosaccharide zu<br />

Monosacchariden, die dann durch alkalisches Borohydrid entfernt werden.<br />

Probenvorbereitung:<br />

Für die Fruktananalyse wurden gefriergetrocknete, gemahlene <strong>Gras</strong>proben verwendet.<br />

Es wurde 1 g Probenmaterial in ein 200 ml Becherglas gewogen, 80 ml heißes, destilliertes<br />

Wasser hinzugefügt und für 15 Minuten bei 80°C auf einem Heißplattenmagnetrührer gerührt.<br />

Nach dem Abkühlen wurde die Flüssigkeit in einen 100 ml Messkolben überführt, bis zur<br />

Eichmarke mit destilliertem Wasser aufgefüllt und kräftig geschüttelt. Die Lösung wurde über<br />

einen aschefreien Schwarzbandfilter (Typ S+S 589, Fa. Schleicher und Schüll, 0,9 cm)<br />

in ein 200 ml Becherglas filtriert und sofort analysiert.<br />

64


III. Material und Methoden<br />

Entfernen <strong>von</strong> Saccharose, Stärke und reduzierten Zuckern:<br />

Von <strong>der</strong> Probenlösung wurden 0,2 ml in ein Glasröhrchen mit Schraubverschluß pippetiert<br />

und 0,2 ml <strong>der</strong> Enzymmischung hinzugefügt. Die Enzymmischung bestand aus 50 Units<br />

Saccharase, 500 Units ß-Amylase, 100 Units Pullanase, 1.000 Units Maltase und 5 Units<br />

Aspergillus-niger-α-Galaktosidase, gelöst in 22 ml Natriummaleatpuffer (100 mM, pH 6,5).<br />

Es folgte eine Inkubation <strong>im</strong> 40°C warmen Wasserbad für 30 Minuten. Anschließend wurden<br />

0,2 ml alkalische Borohydridlösung (50 mg Natriumborohydrid gelöst in 0,05 molarer<br />

Natronlauge) hinzugefügt, die Röhrchen kräftig geschüttelt und für 30 Minuten <strong>im</strong> Wasserbad<br />

(40°C) inkubiert. In jedes Glasröhrchen wurden 0,5 ml Essigsäure (100 mM) gegeben und die<br />

Röhrchen auf einem Magnetrührer gerührt. Somit erhielt man Lösung A.<br />

Hydrolyse und Best<strong>im</strong>mung <strong>von</strong> Fruktan:<br />

Von <strong>der</strong> Lösung A wurden 0,2 ml auf den Boden eines Glasröhrchens vorgelegt und 0,1 ml<br />

des Enzyms Fruktanase, 8.000 Units Fruktanase gelöst in 22 ml Natriumacetat (0,1M, pH<br />

4,5), hinzugefügt. Die Röhrchen wurden auf einem Magnetrührer gerührt und in einem 40°C<br />

warmen Wasserbad für 20 Minuten inkubiert. Im letzten Schritt wurden 5 ml PAHBAH ® -<br />

Reagenz zugegeben und die Proben für exakt sechs Minuten <strong>im</strong> kochenden Wasserbad<br />

inkubiert.<br />

Das PAHBAH ® -Reagenz setzte sich zusammen aus 20 ml Lösung 1 und 180 ml Lösung 2.<br />

Für die Lösung 1 wurden 10 g p-Hydroxybenzoesäurehydrazid zu 60 ml destilliertem Wasser<br />

gegeben, auf einem Magnetrührer gerührt, 10 ml konzentrierte Hydrochloridsäure hinzugefügt<br />

und die Lösung mit destilliertem Wasser auf 200 ml aufgefüllt. Für Lösung 2 wurden 24,9 g<br />

Trinatriumcitrat in 500 ml destilliertem Wasser gelöst. Calciumchloriddihydrat (2,2 g) und<br />

Natriumhydroxid (40 g) wurden zugegeben und unter Rühren gelöst. Die Lösung ist mit<br />

destilliertem Wasser auf 2 Liter aufgefüllt worden.<br />

Nach <strong>der</strong> Inkubation <strong>im</strong> kochenden Wasserbad wurden die Proben in einem kalten Wasserbad<br />

(18-20°C) für ca. fünf Minuten abgekühlt. Die photometrische Best<strong>im</strong>mung des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es erfolgte sofort <strong>im</strong> Anschluss bei einer Wellenlänge <strong>von</strong> 410 nm gegen ein<br />

Leerreagenz (UV-visible-Spectrophotometer, UV-1602, Fa. Sh<strong>im</strong>adzu).<br />

65


III. Material und Methoden<br />

Kontrollen:<br />

Bei jedem Messdurchgang liefen folgende Reagenzien mit:<br />

Leerreagenzien: 0,3 ml Natriumacetatpuffer (100 mM, pH4,5) + 5 ml PAHBAH ® -Reagenz<br />

Fruktosestandard: 0,2 ml Fruktosestandardlösung (1,5 mg/ml) gelöst in 0,9 ml<br />

Natriumacetatpuffer (100 mM, pH 4,5); jeweils 0,2 ml dieser Lösung (enthält 54,4 µg<br />

Fruktose) werden in 4 Glasröhrchen vorgelegt und 0,1 ml des Natriumacetats und 5 ml des<br />

PAHBAH ® -Reagenzes hinzugefügt<br />

Fruktan/Zellulose-Kontrollpu<strong>der</strong>: definierter Gehalt an Dahlia-Fruktan + α-Zellulose<br />

Saccharose/Zellulose-Kontrollpu<strong>der</strong>: Saccharose + α-Zellulose<br />

Gemahlenes Topinambur: analytischer <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 47,7 % (IGV, Bergholz Rehbrück)<br />

Borohydrid-Reduktionskontrolle: 0,2 ml Fruktosestandardlösung (1,5 mg/ml)<br />

Die Leerreagenzien und die vier Fruktosestandards wurden vor <strong>der</strong> Inkubation <strong>im</strong> kochenden<br />

Wasserbad eingefügt<br />

Die beiden Kontrollpu<strong>der</strong> sowie das Topinambur durchliefen ab <strong>der</strong> Probenvorbereitung die<br />

gleichen Best<strong>im</strong>mungsschritte wie die zu analysierenden <strong>Gras</strong>proben.<br />

Die Borohydrid-Reduktionskontrolle nahm ab dem Entfernen <strong>der</strong> Saccharose, Stärke und<br />

reduzierten Zucker an allen folgenden Best<strong>im</strong>mungsschritten teil. Lediglich die Behandlung<br />

mit dem Fruktanase-Enzym wurde durch die Zugabe <strong>von</strong> 0,1 ml Natriumacetatpuffer (100<br />

mM, pH 4,5) ersetzt.<br />

Berechnung des <strong>Fruktangehalt</strong>es:<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> wurde mit folgen<strong>der</strong> Formel berechnet:<br />

Fruktan (% uS des vorgetrockneten Materials) = E x F x (V:W) x 2,48<br />

E = gegen ein Leerreagenz gemessene Extinktion <strong>der</strong> Proben<br />

F = 54,4 µg dividiert durch den Mittelwert <strong>der</strong> Extinktionen <strong>der</strong> vier Fruktosestandards<br />

V = Volumen in ml<br />

W = Gewicht in mg<br />

Die mittlere Abweichung des mitgeführten Fruktan/Zellulose-Kontrollpu<strong>der</strong>s betrug 2,9 %,<br />

die <strong>der</strong> untersuchten <strong>Gras</strong>proben 1,4 %.<br />

66


III. Material und Methoden<br />

Einen schematischen Überblick über die einzelnen Schritte <strong>der</strong> Fruktananalyse gibt<br />

Abbildung 9.<br />

Abb. 9: Schematische Darstellung <strong>der</strong> Fruktananalyse<br />

Probenextraktion<br />

destilliertes Wasser<br />

80°C, 15 Minuten<br />

Entfernen <strong>von</strong> Saccharose, Stärke und reduzierten Zuckern<br />

Enzymmischung (Saccharase, β-Amylase,<br />

Pullanase, Maltase, α-Galaktosidase)<br />

Inkubation: 40°C, 30 Minuten<br />

alkalisches Borohydrid<br />

Inkubation: 40°C, 30 Minuten<br />

Essigsäure<br />

Hydrolyse <strong>von</strong> Fruktan<br />

Enzym Fruktanase<br />

Inkubation: 40°C, 20 Minuten<br />

PAHBAH ® -Reagenz<br />

Inkubation: 100°C, 6 Minuten<br />

Abkühlen: 18-20°C, 5 Minuten<br />

Photometrische Best<strong>im</strong>mung des <strong>Fruktangehalt</strong>es<br />

67


III. Material und Methoden<br />

6. Statistische Auswertung und Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

Die statistische Auswertung erfolgte mit Hilfe des Programms EXCEL ®<br />

STATISTICA ® 5, 1997. Folgende statistische Methoden wurden angewandt:<br />

2002 und<br />

- Berechnung <strong>der</strong> Mittelwerte (MW) zur Zusammenfassung <strong>der</strong> Einzelergebnisse<br />

- Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Standardabweichung (s) als Maß für die Streuung<br />

- Ermittlung des Medians als 50%-Perzentil<br />

- Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> 25%- und 75%-Perzentile<br />

- Berechnung <strong>der</strong> Min<strong>im</strong>al- und Max<strong>im</strong>alwerte (min, max)<br />

- ein- und mehrfaktorielle Varianzanalysen für den Vergleich <strong>der</strong> Varianz <strong>der</strong> Mittelwerte<br />

- Least-Significant-Difference-Test als Post-hoc-Test zur Ermittlung <strong>der</strong> Grenzdifferenz <strong>der</strong><br />

Mittelwerte<br />

- Regressions- und Korrelationsberechnungen zur Darstellung <strong>von</strong> Abhängigkeiten und<br />

Beziehungen<br />

Bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse gilt eine Überschreitungswahrscheinlichkeit <strong>von</strong> p < 0,05<br />

als signifikant. In den Tabellen, in denen die analysierten Parameter aufgeführt werden,<br />

werden die Signifikanzen in Form <strong>von</strong> unterschiedlichen Kleinbuchstaben als Indices<br />

angegeben.<br />

Die Mineralstoffgehalte, die Rohnährstoffe, die Gerüstsubstanzen und die <strong>Fruktangehalt</strong>e<br />

werden tabellarisch aufgeführt, wobei die Anzahl (N) <strong>der</strong> analysierten Proben, die Mittelwerte<br />

(MW), die Standardabweichungen (± s) und bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e zusätzlich<br />

<strong>der</strong> Median, die Min<strong>im</strong>al- und Max<strong>im</strong>alwerte und die 25-75%-Perzentile, in denen 25 bzw. 75<br />

% <strong>der</strong> ermittelten Werte liegen, angegeben werden.<br />

Zur graphischen Darstellung <strong>der</strong> Ergebnisse werden „boxplot“-Abbildungen, die die Min<strong>im</strong>alund<br />

Max<strong>im</strong>alwerte, den Median und die 25-75%-Perzentile wie<strong>der</strong>geben, sowie<br />

Säulendiagramme, die die Mittelwerte und zum Teil auch die Standardabweichungen<br />

darstellen, verwendet.<br />

68


III. Material und Methoden<br />

Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen den verschiedenen Parametern werden teils<br />

tabellarisch, teils in Punktediagrammen verdeutlicht.<br />

Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> ermittelten Ergebnisse in Tabellenform wird am Ende des<br />

Kapitels IV aufgeführt.<br />

Die Kl<strong>im</strong>adaten des Deutschen Wetterdienstes erscheinen <strong>im</strong> Tabellenanhang.<br />

69


IV. Ergebnisse<br />

IV. Ergebnisse<br />

1. Rohnährstoffgehalte<br />

Die ermittelten Rohnährstoffgehalte werden in <strong>der</strong> Tabelle 13 den Vergleichswerten aus den<br />

DLG-FUTTERWERTTABELLEN-PFERDE (1995) gegenübergestellt.<br />

Die mittleren Rohaschegehalte in den analysierten <strong>Gras</strong>proben nehmen <strong>von</strong> Mai bis<br />

September geringfügig, <strong>von</strong> September bis November signifikant zu. Insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Monaten Oktober und November liegen sie deutlich über dem DLG-Vergleichswert. Die<br />

organische Substanz errechnet sich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> Trockensubstanz und Rohasche.<br />

Die mittleren Gehalte an organischer Substanz gehen <strong>von</strong> max<strong>im</strong>alen 90,61 % TS <strong>im</strong> Mai auf<br />

min<strong>im</strong>ale 76,17 % TS <strong>im</strong> November zurück (p < 0,05). Bei den durchschnittlichen<br />

Rohproteingehalten ist ein signifikanter Anstieg <strong>von</strong> 13,13 % TS <strong>im</strong> Mai auf 21,27 % TS <strong>im</strong><br />

September zu verzeichnen, zum November sinken die Werte wie<strong>der</strong> (p < 0,05). Die<br />

Rohfettgehalte erreichen ihren max<strong>im</strong>alen Mittelwert <strong>von</strong> 3,54 % TS <strong>im</strong> August, die<br />

Zunahme <strong>von</strong> Mai bis August ist signifikant. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> nehmen die Gehalte<br />

an Rohfett wie<strong>der</strong> ab bis auf einen Tiefstwert <strong>von</strong> 2,48 % TS <strong>im</strong> November. Die analysierten<br />

Rohfettwerte liegen deutlich unterhalb des DLG-Vergleichswertes. Bei den mittleren<br />

Rohfasergehalten wird <strong>der</strong> höchste Gehalt <strong>von</strong> 25,32 % TS <strong>im</strong> Mai erzielt, <strong>während</strong> ein<br />

min<strong>im</strong>aler Gehalt <strong>von</strong> 17,73 % TS <strong>im</strong> November beobachtet wird. Der Rückgang <strong>der</strong><br />

Rohfasergehalte <strong>von</strong> Mai bis November ist statistisch abgesichert (p < 0,05). Die<br />

Rohfasergehalte in den untersuchten <strong>Gras</strong>proben erreichen nicht den in den DLG-<br />

FUTTERWERTTABELLEN-PFERDE (1995) angegebenen Rohfaserwert. Die<br />

stickstofffreien Extraktstoffe ergeben sich durch Subtraktion <strong>von</strong> Rohasche, Rohprotein,<br />

Rohfett und Rohfaser <strong>von</strong> <strong>der</strong> Trockensubstanz. Ihre mittleren Gehalte variieren zwischen<br />

max<strong>im</strong>alen 49,66 % TS <strong>im</strong> Mai und min<strong>im</strong>alen 38,38 % TS <strong>im</strong> November. Der Rückgang <strong>der</strong><br />

stickstofffreien Extraktstoffe <strong>von</strong> Mai bis November ist signifikant.<br />

70


IV. Ergebnisse<br />

Tab. 13: Mittelwerte (MW) und Standardabweichungen (± s) <strong>der</strong> Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong><br />

<strong>Gras</strong> (Angaben in % TS) in den Monaten Mai bis November<br />

N Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. DLG*<br />

Ra 10<br />

9,39 a 9,69 a 12,18 a 12,74 a<br />

± 1,31 ± 2,39 ± 2,03 ± 3,01<br />

oS** 10<br />

90,61 a 90,31 a 87,82 a 87,26 a<br />

± 1,31 ± 2,39 ± 2,03 ± 3,01<br />

Rp 10<br />

13,13 a 16,11 bce 18,54 bc 20,00 bcd<br />

± 4,04 ± 4,93 ± 3,98 ± 3,22<br />

Rfe 10<br />

2,51 a 2,49 ab 2,86 a 3,54 bc<br />

± 0,71 ± 0,52 ± 0,57 ± 050<br />

Rfa 10<br />

25,32 ac 24,91 ac 22,78 ab 23,66 a<br />

± 2,88 ± 3,37 ± 2,31 ± 2,21<br />

NfE** 10<br />

49,66 ac 46,80 a 43,64 ab 40,06 bc<br />

± 3,59 ± 4,85 ± 3,30 ± 3,36<br />

*) DLG-FUTTERWERTTABELLEN-PFERDE (1995)<br />

**) berechnet<br />

12,53 a<br />

± 1,78<br />

87,47 a<br />

± 1,78<br />

21,27 bd<br />

± 3,31<br />

3,42 bc<br />

± 0,46<br />

22,03 abd<br />

± 1,19<br />

40,74 b<br />

± 3,92<br />

17,86 bc<br />

± 8,50<br />

82,14 bc<br />

± 8,50<br />

19,41 bcd<br />

± 4,19<br />

2,92 ac<br />

± 0,57<br />

19,08 bc<br />

± 1,11<br />

40,73 b<br />

± 5,47<br />

23,83 bd<br />

± 9,26<br />

10,6<br />

76,17 bd<br />

± 9,26<br />

89,4<br />

17,58 bc<br />

± 2,95<br />

17,5<br />

2,48 ab<br />

± 0,42<br />

4,0<br />

17,73 bc<br />

± 3,54<br />

26,8<br />

38,38 bc<br />

± 5,41<br />

41,1<br />

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede mit p < 0,05<br />

innerhalb einer Zeile.<br />

Die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Rohproteingehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> werden<br />

graphisch dargestellt. Die Abbildung 10 gibt die Mittelwerte, die Min<strong>im</strong>al- und<br />

Max<strong>im</strong>alwerte, den Median und die 25-75%-Perzentile <strong>der</strong> Rohproteingehalte für den<br />

Zeitraum Mai bis November wie<strong>der</strong>.<br />

71


IV. Ergebnisse<br />

Abb. 10: Rohproteingehalte (% TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> Mai bis November<br />

30<br />

26<br />

Rohprotein (% TS)<br />

22<br />

18<br />

14<br />

10<br />

6<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

September November<br />

August Oktober<br />

Min-Max<br />

25%-75%<br />

Median<br />

Monat<br />

In <strong>der</strong> Abbildung 11 werden die Mittelwerte, die Min<strong>im</strong>al- und Max<strong>im</strong>alwerte, <strong>der</strong> Median<br />

und die 25-75%-Perzentile <strong>der</strong> Rohfasergehalte <strong>von</strong> Mai bis November verdeutlicht.<br />

72


IV. Ergebnisse<br />

Abb. 11: Rohfasergehalte (% TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> Mai bis November<br />

36<br />

32<br />

Rohfaser (% TS)<br />

28<br />

24<br />

20<br />

16<br />

12<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

September November<br />

August Oktober<br />

Min-Max<br />

25%-75%<br />

Median<br />

Monat<br />

2. Gerüstsubstanzen<br />

Die ermittelten durchschnittlichen NDF-Gehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> steigen <strong>von</strong> Mai bis Juni auf einen<br />

mittleren Höchstwert <strong>von</strong> 51,48 % <strong>der</strong> Trockensubstanz an und nehmen anschließend<br />

kontinuierlich und signifikant ab bis zu einem mittleren Min<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 36, 91 % <strong>der</strong> TS <strong>im</strong><br />

November. Der Verlauf <strong>der</strong> durchschnittlichen ADF-Gehalte <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

verhält sich ähnlich. Auch hier ist ein Anstieg in <strong>der</strong> Konzentration auf max<strong>im</strong>ale 29,16 % TS<br />

<strong>von</strong> Mai bis Juni zu verzeichnen. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> sinken die Werte (p < 0,05) und<br />

erreichen ihren Tiefstpunkt <strong>im</strong> November mit 21,05 % <strong>der</strong> TS. Die Mittelwerte des ADL<br />

zeigen eine geringe Variationsbreite. Die niedrigste mittlere Konzentration <strong>von</strong> 2,63 % <strong>der</strong> TS<br />

liegt <strong>im</strong> Mai vor. Der Gehalt n<strong>im</strong>mt zum Juni geringfügig zu, fällt bis August wie<strong>der</strong> leicht<br />

73


IV. Ergebnisse<br />

ab, steigt dann bis Oktober signifikant an auf einen Max<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 3,72 % <strong>der</strong> TS und sinkt<br />

<strong>im</strong> November wie<strong>der</strong> deutlich ab.<br />

Aus den ermittelten NDF-, ADF- und ADL-Gehalten wurden die Gehalte an Zellulose und<br />

Hemizellulose berechnet. Zellulose ergibt sich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> ADF minus ADL. Der<br />

höchste durchschnittliche Zellulosegehalt tritt mit 26,03 % <strong>der</strong> TS <strong>im</strong> Juni auf. Die Gehalte<br />

gehen bis November signifikant auf einen Min<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 18,10 % <strong>der</strong> TS zurück.<br />

Hemizellulose berechnet sich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>von</strong> NDF minus ADF. Die mittleren Gehalte<br />

an Hemizellulose verhalten sich <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> ähnlich wie die Zellulosegehalte.<br />

Die durchschnittliche max<strong>im</strong>ale Hemizellulosekonzentration <strong>von</strong> 22,85 % <strong>der</strong> TS wird <strong>im</strong><br />

Mai ermittelt, zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> nehmen die Gehalte kontinuierlich ab (p < 0,05)<br />

und erreichen schließlich <strong>im</strong> November einen Min<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 15,87 % <strong>der</strong> TS.<br />

In <strong>der</strong> Tabelle 14 sind die Gehalte <strong>der</strong> einzelnen Gerüstsubstanzfraktionen zusammengefasst.<br />

Tab. 14: Mittelwerte (MW) und Standardabweichungen (± s) <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

(Angaben in % TS) in den Monaten Mai bis November<br />

N Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov.<br />

NDF 10<br />

50,04 ac 51,48 ac 48,63 a 46,17 abd 44,30 bd 39,01 bc 36,91 bc<br />

± 4,63 ± 6,34 ± 4,08 ± 3,66 ± 2,65 ± 3,32 ± 5,60<br />

ADF 10<br />

27,19 a 29,16 ac 27,31 a 26,98 ad 25,57 ad 22,94 b 21,05 b<br />

± 2,94 ± 4,02 ± 2,38 ± 2,29 ± 2,23 ± 1,86 ± 3,67<br />

ADL 10<br />

2,63 a 3,14 ab 3,16 ab 2,92 a 3,10 ab 3,72 b 2,95 a<br />

± 0,71 ± 0,85 ± 0,85 ± 0,62 ± 0,77 ± 1,09 ± 0,57<br />

Zellulose* 10<br />

24,56 a 26,03 ac 24,15 abd 24,06 abd 22,47 bd 19,23 bc 18,10 bc<br />

± 2,60 ± 3,28 ± 1,93 ± 2,11 ± 2,16 ± 2,06 ± 3,48<br />

Hemi-<br />

22,85 a 22,32 a 21,32 a 19,20 bc 18,73 bc 16,07 bd 15,87 bd<br />

10<br />

zellulose* ± 2,05 ± 2,75 ± 4,02 ± 2,54 ± 2,10 ± 2,05 ± 2,75<br />

*) berechnet<br />

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede mit p < 0,05<br />

innerhalb einer Zeile.<br />

74


IV. Ergebnisse<br />

Die prozentualen Anteile <strong>der</strong> NDF-, ADF- und ADL-Fraktionen sind in Abbildung 12<br />

verdeutlicht. Anteilsmäßig stellt NDF die größte Fraktion dar, es folgen ADF und ADL, die<br />

Prozentanteile <strong>der</strong> einzelnen Fraktionen bleiben über den Verlauf <strong>der</strong> Sommermonate<br />

unverän<strong>der</strong>t.<br />

Abb. 12: Die Gerüstsubstanzgehalte NDF, ADF und ADL (Angabe in % TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in den<br />

Monaten Mai bis November<br />

90<br />

80<br />

Gerüstsub. (% TS) .<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

ADL<br />

ADF<br />

NDF<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Monat<br />

75


IV. Ergebnisse<br />

3. Mineralstoffgehalte<br />

Im Folgenden werden die Mengen- und Spurenelementgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> dargestellt. Zum Vergleich sind die ermittelten Werte in den entsprechenden<br />

Tabellen den Mineralstoffgehalten aus den DLG-FUTTERWERTTABELLEN (1973, 1995)<br />

gegenübergestellt.<br />

3.1. Mengenelemente<br />

Die mittleren Calciumgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> variieren <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> zwischen 4,55<br />

und 6,85 g/kg TS, wobei <strong>der</strong> niedrigste Wert <strong>im</strong> Mai und <strong>der</strong> höchste <strong>im</strong> August ermittelt<br />

wird. Von Mai bis August n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Calciumgehalt kontinuierlich zu, bis November sinkt er<br />

signifikant ab. Die durchschnittlichen Phosphorgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> verhalten sich gleichartig.<br />

Min<strong>im</strong>ale mittlere Phosphorgehalte <strong>von</strong> 3,74 g/kg TS liegen <strong>im</strong> Mai vor. Sie steigen bis<br />

August deutlich an (p < 0,05) auf einen max<strong>im</strong>alen Wert <strong>von</strong> 4,63 g/kg TS und fallen zum<br />

Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> wie<strong>der</strong> auf den ursprünglichen Wert ab (p < 0,05). Insgesamt liegen die<br />

ermittelten Phosphorgehalte geringfügig über dem DLG-Vergleichswert. Auch bei den<br />

Magnesiumgehalten ist eine signifikante Zunahme <strong>von</strong> Mai bis August zu verzeichnen. Der<br />

max<strong>im</strong>ale Mittelwert liegt hier mit 2,18 g/kg TS ebenfalls <strong>im</strong> August, <strong>der</strong> niedrigste mittlere<br />

Magnesiumwert tritt mit 1,6 g/kg TS <strong>im</strong> November auf. Die durchschnittlichen<br />

Natriumgehalte variieren zwischen 0,81 g/kg TS <strong>im</strong> November und 1,15 g/kg TS <strong>im</strong> Mai.<br />

Von Mai bis August sinken die Natriumwerte leicht, <strong>im</strong> September steigen sie kurzzeitig<br />

geringfügig an und nehmen zum November signifikant ab. Die mittleren Kaliumgehalte<br />

erreichen ihren max<strong>im</strong>alen Mittelwert <strong>von</strong> 38,62 g/kg TS <strong>im</strong> August, die Zunahme <strong>von</strong> Mai<br />

bis August erfolgt nicht kontinuierlich, jedoch lassen sich die Verän<strong>der</strong>ungen mit p < 0,05<br />

absichern. Von August bis November nehmen die Kaliumgehalte deutlich auf min<strong>im</strong>ale 25,11<br />

g/kg TS ab. Die höchsten Mittelwerte des Chloridgehaltes werden mit 13,82 g/kg TS <strong>im</strong> Mai<br />

analysiert. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> sinken sie kontinuierlich und signifikant auf den<br />

Tiefstwert <strong>von</strong> 9,67 g/kg TS <strong>im</strong> November. Die ermittelten Chloridwerte liegen grundsätzlich<br />

oberhalb des DLG-Vergleichswertes.<br />

76


IV. Ergebnisse<br />

In Tabelle 15 sind die Mittelwerte <strong>der</strong> Mengenelemente <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

dargestellt.<br />

Tab. 15: Mittelwerte (MW) und Standardabweichung (± s) <strong>der</strong> Mengenelemente <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

(Angabe in g/kg TS) in den Monaten Mai bis November<br />

N Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. DLG*<br />

Ca 10<br />

4,55 a 5,65 ac 6,60 ac 6,85 ac 6,13 acd 6,31 d<br />

± 1,17 ± 1,51 ± 2,13 ± 2,08 ± 1,52 ± 1,48<br />

P 10<br />

3,74 a 3,87 a 4,46 b 4,63 b 4,61 b 3,96 a<br />

± 0,57 ± 0,57 ± 0,68 ± 0,40 ± 0,40 ± 0,67<br />

Mg 10<br />

1,66 a 1,80 a 2,00 ab 2,18 b 2,11 b 1,97 ab<br />

± 0,35 ± 0,32 ± 0,40 ± 0,45 ± 0,53 ± 0,43<br />

Na 10<br />

1,15 a 0,97 ab 0,98 ab 0,92 ab 1,18 a 1,09 ab<br />

± 0,69 ± 0,57 ± 0,58 ± 0,56 ± 0,57 ± 0,55<br />

K 10<br />

32,70 a 29,40 acd 35,63 abd 38,62 b 37,09 ab 31,53 ad<br />

± 7,11 ± 7,29 ± 8,42 ± 5,26 ± 5,27 ± 6,37<br />

Cl 10<br />

13,82 a 11,82 a 12,94 ad 13,71 ad 11,93 abcd 10,75 abc<br />

± 8,11 ± 5,77 ± 6,02 ± 5,50 ± 5,40 ± 3,63<br />

4,87 cd<br />

± 0,98<br />

5,8<br />

3,74 a<br />

± 0,46<br />

3,6<br />

1,60 ac<br />

± 0,27<br />

1,8<br />

0,81 b<br />

± 0,21<br />

1,0<br />

25,11 c<br />

± 4,44<br />

31,0<br />

9,67 abc<br />

8,9<br />

± 2,59<br />

*) DLG-FUTTERWERTTABELLEN (1973, 1995)<br />

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede mit p < 0,05<br />

innerhalb einer Zeile.<br />

77


IV. Ergebnisse<br />

3.2. Spurenelemente<br />

Von Mai bis Juni n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> mittlere Kupfergehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> deutlich ab und erreicht einen<br />

Tiefstwert <strong>von</strong> 5,63 mg/kg TS. Von Juni bis August steigt <strong>der</strong> Kupfergehalt nahezu um das<br />

Zweifache an auf einen mittleren Max<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 10,91 mg/kg TS (p < 0,05). Der<br />

durchschnittliche Zinkgehalt erreicht einen min<strong>im</strong>alen Wert <strong>von</strong> 33,32 mg/kg TS <strong>im</strong> Mai.<br />

Von Mai bis November erfolgt ein Anstieg des Zinkgehaltes <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> auf einen max<strong>im</strong>alen<br />

Mittelwert <strong>von</strong> 45,83 mg/kg TS. Der Eisengehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> zeigt <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

eine deutliche Variation. Min<strong>im</strong>ale Gehalte <strong>von</strong> 261,9 mg/kg TS werden <strong>im</strong> Mai beobachtet,<br />

<strong>während</strong> max<strong>im</strong>ale Werte <strong>von</strong> 1450,9 mg/kg TS <strong>im</strong> November auftreten (p < 0,05). Insgesamt<br />

liegen die ermittelten Gehalte an Eisen deutlich über dem DLG-Vergleichswert. Die mittleren<br />

Mangangehalte schwanken zwischen 65,15 und 100,59 mg/kg TS und liegen damit unterhalb<br />

des DLG-Wertes. Der niedrigste Mangangehalt wird <strong>im</strong> Juli gemessen, <strong>der</strong> höchste <strong>im</strong><br />

Oktober. Die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Selengehalte wurde aufgrund <strong>der</strong> aufwendigen Analytik auf<br />

die <strong>Gras</strong>proben aus den Monaten Mai und November begrenzt. Es ist ein signifikanter<br />

Anstieg des mittleren Selengehaltes <strong>von</strong> 0,04 mg/kg TS <strong>im</strong> Mai auf 0,13 mg/kg TS <strong>im</strong><br />

November zu verzeichnen.<br />

Tabelle 16 gibt die Mittelwerte <strong>der</strong> Spurenelementgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> wie<strong>der</strong>.<br />

78


IV. Ergebnisse<br />

Tab. 16: Mittelwerte (MW) und Standardabweichung (± s) <strong>der</strong> Spurenelemente <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

(Angaben in mg/kg TS) in den Monaten Mai bis November<br />

N Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov. DLG<br />

Cu 10<br />

7,93 a<br />

± 2,91<br />

Zn 10<br />

33,32 ac<br />

± 8,37<br />

Fe 10<br />

261,9 a<br />

± 138,3<br />

Mn 10<br />

75,52 a<br />

± 43,95<br />

Se 10<br />

0,04 a<br />

± 0,04<br />

5,63 ad<br />

± 2,89<br />

9,66 abc<br />

± 3,96<br />

10,91 bc<br />

± 1,88<br />

9,72 abc<br />

± 2,99<br />

39,25 abc 44,98 ab 39,96 ab 43,11 ab<br />

± 11,78 ± 8,85 ± 5,44 ± 8,19<br />

366,7 a 346,6 a 527,2 a 377,5 a<br />

± 257,4 ± 229,6 ± 466,3 ± 252,4<br />

89,20 a 65,15 ab 81,39 a 97,68 ac<br />

± 49,74 ± 31,79 ± 33,91 ± 53,01<br />

9,59 abc 9,45 abc<br />

± 3,31 ± 1,86<br />

9,1*<br />

41,82 ab 45,83 abd<br />

± 5,80 ± 10,26<br />

36,0*<br />

985,9 bc 1450,9 bd<br />

± 633,6 ± 555,6<br />

225*<br />

100,59 ac 93,49 a<br />

± 30,01 ± 43,95<br />

144*<br />

0,13 b<br />

-- -- -- -- --<br />

0,02**<br />

± 0,06<br />

*) DLG-FUTTERWERTTABELLEN (1973)<br />

**) GRANEL (2002)<br />

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede mit p < 0,05<br />

innerhalb einer Zeile.<br />

79


IV. Ergebnisse<br />

4. <strong>Fruktangehalt</strong><br />

4.1. <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

Die mittleren <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> erreichen <strong>im</strong> Mai Höchstwerte <strong>von</strong> 56,55 g/kg TS,<br />

wobei die Gehalte mit einem Min<strong>im</strong>um <strong>von</strong> 37,85 und einem Max<strong>im</strong>um <strong>von</strong> 79,55 g/kg TS<br />

eine deutliche Variation aufweisen. Von Mai bis Juni ist ein signifikanter Rückgang des<br />

durchschnittlichen <strong>Fruktangehalt</strong>es auf 38,16 g/kg TS zu verzeichnen. Der Gehalt n<strong>im</strong>mt <strong>von</strong><br />

Juli bis August weiter ab (p = 0,0592) und erreicht <strong>im</strong> August sein Min<strong>im</strong>um <strong>von</strong> 18,31 g/kg<br />

TS. Die Fruktanwerte schwanken <strong>im</strong> August zwischen min<strong>im</strong>alen 5,5 und max<strong>im</strong>alen 29,7<br />

g/kg TS. Von August bis September erfolgt ein Anstieg des mittleren <strong>Fruktangehalt</strong>es auf<br />

31,04 g/kg TS (p < 0,05). In diesem Monat kann eine große Variationsbreite innerhalb <strong>der</strong><br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e beobachtet werden, so tritt ein min<strong>im</strong>aler Wert <strong>von</strong> 10,55 g/kg TS und ein<br />

Max<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 81,55 g/kg TS auf. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> steigen die<br />

durchschnittlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e wie<strong>der</strong> auf Werte <strong>von</strong> fast 42 g/kg TS in den Monaten<br />

Oktober und November an (p < 0,05). Im November zeigen die Gehalte mit Werten <strong>von</strong> 28,4<br />

und 69,55 g/kg TS nochmals eine große Spannbreite.<br />

Die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> lassen <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> eine jahreszeitliche Variation<br />

erkennen, die mit höheren Werten <strong>im</strong> Frühjahr und Herbst und niedrigeren in den<br />

Sommermonaten einhergeht.<br />

Eine Übersicht über die durchschnittlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e gibt Tabelle 17. Zum Vergleich<br />

sind die mittleren <strong>Fruktangehalt</strong>en sowohl in g/kg Trockensubstanz als auch in g/kg<br />

organischer Substanz angegeben, um die Verän<strong>der</strong>ung durch den Rohaschegehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>, die<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den Monaten Oktober und November auffällig sind, zu verdeutlichen.<br />

80


IV. Ergebnisse<br />

Tab. 17: Mittelwerte (MW), Standardabweichung (± s), Median, 25 %- und 75 %-Perzentil<br />

(25 %, 75 %), min<strong>im</strong>ale (min) und max<strong>im</strong>ale (max) <strong>Fruktangehalt</strong>e (in g/kg TS bzw. g/kg oS)<br />

Monat<br />

N<br />

MW ± s Median 25% 75% min max MW<br />

g/kg TS<br />

g/kg oS<br />

Mai 10 56,55 a 16,46 49,98 43,20 73,03 37,85 79,55 62,35<br />

Juni 10 38,16 bd 16,77 32,45 27,58 43,69 17,75 69,85 41,92<br />

Juli 10 30,36 b 19,80 25,65 15,45 37,01 7,55 66,55 34,44<br />

August 10 18,31 be 7,50 17,88 15,31 22,80 5,50 29,70 20,82<br />

Sept. 10 31,04 db 19,71 26,58 21,19 30,59 10,55 81,55 35,28<br />

Okt. 10 41,95 d 10,16 43,08 39,69 47,39 19,95 55,05 51,08<br />

Nov. 10 41,65 d 11,42 39,25 35,88 44,56 28,40 69,55 54,81<br />

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede mit p < 0,05<br />

innerhalb einer Spalte.<br />

Die <strong>Fruktangehalt</strong>e, die in den <strong>Gras</strong>proben <strong>der</strong> einzelnen Betriebe zu den jeweiligen<br />

Probenentnahmezeitpunkten ermittelt wurden, sind <strong>im</strong> Anhang detailliert aufgeführt.<br />

In <strong>der</strong> Abbildung 13 ist die Verän<strong>der</strong>ung des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> <strong>von</strong> Mai bis November graphisch dargestellt.<br />

81


IV. Ergebnisse<br />

Abb.13: Mittlere (± s) <strong>Fruktangehalt</strong>e (g/kg TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in den Monaten Mai bis November<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Fruktan (g/kg TS) .<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Mai Juni Juli August September Oktober November<br />

Monat<br />

4.2. <strong>Fruktangehalt</strong> und Rohnährstoffe<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und die Rohnährstoffe Rohasche, organische Substanz und<br />

Rohfaser stehen in keiner statistisch abgesicherten Beziehung zueinan<strong>der</strong> (p > 0,05). Der<br />

Rohfett- und <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> befinden sich dagegen in einem hoch signifikanten<br />

Zusammenhang, wobei steigende Rohfettgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> sinkenden<br />

Fruktankonzentrationen begleitet werden (y = -1,3928x + 7,7102, r = -0,5038, N = 10). Eine<br />

hoch signifikante Abhängigkeit besteht auch zwischen den stickstofffreien Extraktstoffen<br />

und dem <strong>Fruktangehalt</strong> (y = 0,1754x – 3,8335, r = 0,5393, N = 10). Hierbei muss jedoch<br />

82


IV. Ergebnisse<br />

4.3. <strong>Fruktangehalt</strong> und Gerüstsubstanzen<br />

Von den analysierten Gerüstsubstanzfraktionen NDF, ADF und ADL steht keine in einem<br />

statistisch abgesicherten Zusammenhang mit dem <strong>Fruktangehalt</strong>. Werden die berechneten<br />

Gerüstsubstanzfraktionen Zellulose und Hemizellulose in Beziehung gesetzt zum<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>, so lässt sich lediglich die Abhängigkeit <strong>der</strong> Fruktankonzentration vom<br />

Hemizellulosegehalt des <strong>Gras</strong>es statistisch absichern. Diese beiden Parameter korrelieren<br />

positiv miteinan<strong>der</strong> (p = 0,049). Die Regressionsgleichungen, die Korrelationskoeffizienten<br />

und die Signifikanzniveaus <strong>der</strong> einzelnen korrelierenden Parameter sind in Tabelle 18<br />

zusammengefasst.<br />

Tab. 18: <strong>Fruktangehalt</strong>e in Korrelation zu den Gerüstsubstanzfraktionen <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

korrelierende<br />

Parameter<br />

Regressionsgleichung<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Signifikanz<br />

N<br />

Fruktan versus<br />

NDF<br />

Fruktan versus<br />

ADF<br />

Fruktan versus<br />

ADL<br />

Fruktan versus<br />

Zellulose<br />

Fruktan versus<br />

Hemizellulose<br />

y = 0,0457x + 1,6210 r = 0,1682 p > 0,05 10<br />

y = 0,0336x + 2,8218 r = 0,0693 p > 0,05 10<br />

y = 0,0388x + 3,5660 r = 0,0173 p > 0,05 10<br />

y = 0,0338x + 2,9205 r = 0,0678 p > 0,05 10<br />

y = 0,1174x + 1,3982 r = 0,2360 p = 0,049 10<br />

84


IV. Ergebnisse<br />

4.4. <strong>Fruktangehalt</strong>e und Mineralstoffe<br />

4.4.1. Mengenelemente<br />

Eine Beziehung zwischen dem Natriumgehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und dem <strong>Fruktangehalt</strong> ist nicht<br />

festzustellen (r = - 0,3431). Die Chlorid- und <strong>Fruktangehalt</strong>e befinden sich dagegen in einem<br />

statistisch abgesicherten Zusammenhang, wobei es sich um eine signifikant negative<br />

Beziehung handelt (Tab. 19). Die Magnesium- und Calciumgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> stehen in einer<br />

hoch signifikanten Abhängigkeit zum <strong>Fruktangehalt</strong>, ebenso die Phosphorgehalte. Steigende<br />

Gehalte an Magnesium, Calcium und Phosphor stehen mit einer Abnahme des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es in Zusammenhang. Die engste Beziehung besteht jedoch zwischen dem<br />

Kaliumgehalt des <strong>Gras</strong>es und <strong>der</strong> Fruktankonzentration. Beide Parameter korrelieren hoch<br />

signifikant negativ miteinan<strong>der</strong>.<br />

4.4.2. Spurenelemente<br />

Die Spurenelemente Eisen und Mangan stehen in keiner statistisch abgesicherten Beziehung<br />

zum <strong>Fruktangehalt</strong> (r = -0,0002 bzw. r = -0,0083). Ein Zusammenhang zwischen dem Selenund<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> ist angedeutet, er lässt sich jedoch statistisch nicht absichern<br />

(r = -0,1556). Zu berücksichtigen ist hier die wesentlich geringere Probenanzahl zu nur<br />

jeweils zwei Beprobungszeitpunkten. Eine hoch signifikante Abhängigkeit besteht zwischen<br />

dem Kupfergehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und <strong>der</strong> Fruktankonzentration, die beiden Parameter korrelieren<br />

negativ miteinan<strong>der</strong>. Die engste Beziehung ergibt sich zwischen dem Zinkgehalt des <strong>Gras</strong>es<br />

und dem <strong>Fruktangehalt</strong>. Ihr Abhängigkeitsverhältnis ist hoch signifikant, dabei können<br />

zunehmende Zinkgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> mit einer Abnahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es in Verbindung<br />

gebracht werden. Die Regressionsgleichungen, die Korrelationskoeffizienten und die<br />

Signifikanzniveaus <strong>der</strong> korrelierenden Parameter sind in Tabelle 19 dargestellt.<br />

85


IV. Ergebnisse<br />

Tab. 19: <strong>Fruktangehalt</strong>e in Korrelation zu den Mengen- und Spurenelementen <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

korrelierende<br />

Parameter<br />

Regressionsgleichung<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Signifikanz<br />

N<br />

Fruktan versus<br />

Chlorid<br />

Fruktan versus<br />

Magnesium<br />

Fruktan versus<br />

Calcium<br />

Fruktan versus<br />

Phosphor<br />

Fruktan versus<br />

Kalium<br />

Fruktan versus<br />

Kupfer<br />

Fruktan versus<br />

Zink<br />

y = -0,0978x + 4,8682 r = -0,2922 p < 0,05 10<br />

y = -1,297x + 6,1537 r = -0,3082 p < 0,01 10<br />

y = -0,4526x + 6,3338 r = -0,4274 p < 0,01 10<br />

y = -1,2427x + 8,8342 r = -0,4443 p < 0,01 10<br />

y = -0,1158x + 7,4928 r = -0,4773 p < 0,01 10<br />

y = -0,1802x + 5,3044 r = -0,3156 p < 0,01 10<br />

y = -0,0811x + 7,026 r = -0,4048 p < 0,01 10<br />

86


IV. Ergebnisse<br />

4.5. <strong>Fruktangehalt</strong> und Witterungsbedingungen<br />

Die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in den Monaten Mai bis November werden den zur Zeit <strong>der</strong><br />

Probenentnahme herrschenden, regionalen Witterungsbedingungen zugeordnet (Abb. 15).<br />

Hierbei handelt es sich nicht um Daten des Deutschen Wetterdienstes, son<strong>der</strong>n um<br />

Wetterbedingungen, die vor Ort <strong>während</strong> <strong>der</strong> Probenentnahme protokolliert wurden. Bei<br />

sonnigem und bewölktem Wetter erreichen die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> nahezu gleiche Werte,<br />

fällt Regen, so liegen die Fruktanwerte geringfügig höher, statistisch absichern lassen sich die<br />

Unterschiede nicht (p > 0,05).<br />

Abb. 15: <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> (% TS) bei sonnigen (N = 21), bewölkten (N = 44) und<br />

regnerischen (N = 5) Witterungsbedingungen in den Monaten Mai bis November<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

Fruktan (% TS)<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

4.6. <strong>Fruktangehalt</strong>e und sonnig Lufttemperatur bewölkt Regen<br />

Witterungsbedingungen<br />

Min-Max<br />

25%-75%<br />

Median<br />

87


IV. Ergebnisse<br />

4.6. <strong>Fruktangehalt</strong>e und Lufttemperatur<br />

Es besteht eine Abhängigkeit des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>von</strong> <strong>der</strong> aktuellen Lufttemperatur vor Ort,<br />

das heißt <strong>der</strong> zur Zeit <strong>der</strong> Probenentnahme auf jedem einzelnen Betrieb in ca. 1,5 Meter Höhe<br />

vom Boden gemessenen Temperatur. Die Beziehung zwischen den beiden Parametern ist<br />

negativ und lässt sich statistisch absichern (p < 0,05), sie wird in Abbildung 16<br />

wie<strong>der</strong>gegeben.<br />

Abb. 16: <strong>Fruktangehalt</strong>e (% TS) in Korrelation zur aktuellen Lufttemperatur vor Ort zum<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

9<br />

8<br />

7<br />

y = -0,0821x + 5,2509<br />

r = -0,2546<br />

p < 0,05<br />

N = 10<br />

Fruktan (% TS) .<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

5 10 15 20 25 30 35<br />

Temperatur (°C)<br />

88


IV. Ergebnisse<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> des <strong>Gras</strong>es und die vom Deutschen Wetterdienst am Vortag <strong>der</strong><br />

Probenentnahme um 18.50 Uhr, das heißt 16 bis 20 Stunden vor <strong>der</strong> Entnahme <strong>der</strong> Proben,<br />

gemessene Lufttemperatur (Messung in 2 Meter Höhe vom Boden) stehen ebenfalls in einem<br />

statistisch gesicherten Zusammenhang. Auch die am Morgen des Probenentnahmetages um<br />

6.50 Uhr gemessene Temperatur, vier bis sechs Stunden vor <strong>der</strong> Probengewinnung, zeigt eine<br />

enge Beziehung zum <strong>Fruktangehalt</strong>. Weitere Abhängigkeitsverhältnisse ergeben sich<br />

zwischen <strong>der</strong> mittleren, täglichen Temperatur, berechnet aus 24 Einzelmessungen, am Vortag<br />

bzw. am Tag <strong>der</strong> Probenentnahme und dem <strong>Fruktangehalt</strong>. Die durchschnittliche Temperatur<br />

drei sowie vier Tage vor <strong>der</strong> Probenentnahme, berechnet aus den Mittelwerten <strong>der</strong><br />

entsprechenden Tage, und die Fruktankonzentration stehen ebenfalls in einer hoch<br />

signifikanten Beziehung zueinan<strong>der</strong>. Die genannten Parameter korrelieren stets negativ mit<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong>, das heißt steigende Temperaturen führen zu einer Abnahme <strong>der</strong><br />

Fruktankonzentration <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> korrelierenden Parameter sowie<br />

ihrer Regressionsgleichungen, Korrelationskoeffizienten und Signifikanzniveaus enthält<br />

Tabelle 20.<br />

89


IV. Ergebnisse<br />

Tab. 20: <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in Korrelation zu den verschiedenen Lufttemperaturen (LT)<br />

korrelierende<br />

Parameter<br />

Regressionsgleichung<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Signifikanz<br />

N<br />

Fruktan versus<br />

LT am Vortag<br />

(18.50 Uhr)<br />

Fruktan versus<br />

LT am Entnahmetag<br />

(6.50 Uhr)<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer LT am<br />

Entnahmetag<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer LT<br />

am Vortag<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer LT in den<br />

drei Tagen vorher<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer LT in den<br />

vier Tagen vorher<br />

y = -0,1061x + 5,3642 r = -0,3172 p < 0,01 10<br />

y = -0,1757x + 5,8637 r = -0,3820 p < 0,01 10<br />

y = -0,1731x + 6,1953 r = -0,3746 p < 0,01 10<br />

y = -0,1377x + 5,621 r = -0,390 p < 0,01 10<br />

y = -0,1347x + 5,5541 r = -0,4007 p < 0,01 10<br />

y = -0,1288x + 5,477 r = -0,3822 p < 0,01 10<br />

Die engste Beziehung besteht zwischen dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und <strong>der</strong> mittleren<br />

Lufttemperatur in den zwei Tagen (48 Stunden) vor dem Probenentnahmetag. Zur<br />

Berechnung dieses Parameters wurden die täglichen Durchschnittstemperaturen vom Vortag<br />

und zwei Tage vor dem Probenentnahmetag nochmals gemittelt. Der erhaltene<br />

Temperaturwert korreliert hoch signifikant negativ mit dem <strong>Fruktangehalt</strong> (Abb. 17), steigt<br />

<strong>der</strong> Temperaturwert an, so sinkt <strong>der</strong> Gehalt an Fruktan <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Die durchschnittliche<br />

Temperatur 48 Stunden vor dem Entnahmetag übt <strong>von</strong> allen Lufttemperaturwerten den<br />

größten Einfluss auf die Fruktankonzentration <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> aus.<br />

90


IV. Ergebnisse<br />

Abb. 17: <strong>Fruktangehalt</strong>e in Korrelation zur mittleren Lufttemperatur in den zwei Tagen vor<br />

dem Probenentnahmetag<br />

9<br />

8<br />

7<br />

y = -0,1378x + 5,6125<br />

r = -0,4021<br />

p < 0,01<br />

N = 10<br />

Fruktan (% TS) .<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

5 10 15 20 25<br />

Temperatur (°C)<br />

4.7. <strong>Fruktangehalt</strong> und min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden<br />

Wird die Fruktankonzentration in Beziehung gesetzt zur min<strong>im</strong>alen Bodentemperatur,<br />

definiert als tägliches Min<strong>im</strong>um <strong>der</strong> Temperatur in fünf Zent<strong>im</strong>eter Höhe vom Boden, so<br />

ergeben sich auch hier statistisch abgesicherte Zusammenhänge. Dabei übt <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong><br />

min<strong>im</strong>alen Bodentemperaturen in den drei Tagen vor <strong>der</strong> Probenentnahme einen größeren<br />

Einfluss auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> aus als die niedrigste Bodentemperatur am Vortag des<br />

Entnahmetages o<strong>der</strong> die mittleren min<strong>im</strong>alen Werte zwei bzw. vier Tage vorher. In allen<br />

Fällen ergeben sich hoch signifikante Abhängigkeiten und <strong>der</strong> Grundsatz, steigende<br />

91


IV. Ergebnisse<br />

Temperaturen gehen mit sinkenden <strong>Fruktangehalt</strong>en einher, gilt auch hier. Die<br />

Regressionsgleichungen, Korrelationskoeffizienten und Signifikanzniveaus zu diesen<br />

Korrelationsparametern sind in Tabelle 21 dargestellt.<br />

Tab. 21: <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in Korrelation zu den min<strong>im</strong>alen Bodentemperaturen (BT)<br />

korrelierende<br />

Parameter<br />

Regressionsgleichung<br />

Korrelationskoeffizient<br />

Signifikanz<br />

N<br />

Fruktan versus<br />

min<strong>im</strong>aler BT am<br />

Vortag<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer min<strong>im</strong>aler<br />

BT in den zwei<br />

Tagen vorher<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer min<strong>im</strong>aler<br />

BT in den drei<br />

Tagen vorher<br />

Fruktan versus<br />

mittlerer min<strong>im</strong>aler<br />

BT in den vier<br />

Tagen vorher<br />

y = -0,1459x + 4,7793 r = -0,3859 p < 0,01 10<br />

y = -0,1736x + 4,9152 r = -0,4516 p < 0,01 10<br />

y = -0,1772x + 4,8873 r = -0,4530 p < 0,01 10<br />

y = -0,1829x + 4,9684 r = -0,4306 p < 0,01 10<br />

92


IV. Ergebnisse<br />

4.8. <strong>Fruktangehalt</strong> und Sonnenscheindauer<br />

Es besteht kein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> Sonnenscheindauer und<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong>. We<strong>der</strong> die mittlere tägliche Sonnenscheindauer am Probenentnahmetag<br />

noch die des Vortages korrelieren signifikant mit dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Eine negative<br />

Korrelation zwischen dem <strong>Fruktangehalt</strong> und <strong>der</strong> mittleren Sonnenscheindauer in den zwei<br />

Tagen vor dem Probenentnahmetag ist lediglich angedeutet (Abb. 18).<br />

Abb. 18: <strong>Fruktangehalt</strong>e in Korrelation zur mittleren Sonnenscheindauer in den zwei Tagen<br />

vor dem Probenentnahmetag<br />

9<br />

Fruktan (% TS) .<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

y = -0,0549x + 3,9479<br />

r = -0,1158<br />

p > 0,05<br />

N = 10<br />

0 5 10 15 20<br />

Sonnenscheindauer (Stunden)<br />

93


IV. Ergebnisse<br />

4.9. <strong>Fruktangehalt</strong> und Bedeckungsgrad<br />

Unter dem Bedeckungsgrad wird die geschätzte Bedeckung des sichtbaren H<strong>im</strong>mels mit<br />

Wolken, angegeben in Achtel, verstanden, wobei ein Bedeckungsgrad <strong>von</strong> 0/8 für einen<br />

wolkenlosen H<strong>im</strong>mel steht und ein Bedeckungsgrad <strong>von</strong> 8/8 eine starke Bewölkung anzeigt.<br />

Der Bedeckungsgrad des H<strong>im</strong>mels und <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> stehen in keinem statistisch<br />

gesicherten Zusammenhang. Wird <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> in Beziehung gesetzt zum<br />

durchschnittlichen Bedeckungsgrad am Probenentnahmetag, am Vortag o<strong>der</strong> zwei Tage vor<br />

Entnahme <strong>der</strong> Proben, ergibt sich lediglich eine geringfügige negative Tendenz. Die engste,<br />

jedoch nicht signifikante Beziehung besteht zwischen dem <strong>Fruktangehalt</strong> und dem<br />

durchschnittlichen Bedeckungsgrad in den zwei Tagen vor <strong>der</strong> Probenentnahme (Abb. 19).<br />

Abb. 19: <strong>Fruktangehalt</strong> in Korrelation zum mittleren Bedeckungsgrad in den zwei Tagen vor<br />

dem Probenentnahmetag<br />

9<br />

Fruktan (% TS) .<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

y = -0,1581x + 4,6018<br />

r = -0,1170<br />

p > 0,05<br />

N = 10<br />

2 3 4 5 6 7 8<br />

Bedeckungsgrad (Achtel)<br />

94


IV. Ergebnisse<br />

4.10. <strong>Fruktangehalt</strong> und relative Feuchte<br />

Der <strong>Fruktangehalt</strong> und die relative Feuchte korrelieren nicht miteinan<strong>der</strong>. Während sich<br />

zwischen <strong>der</strong> mittleren relativen Feuchte am Vortag <strong>der</strong> Probenentnahme und dem<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> eine negative Beziehung andeutet (Abb. 20), scheinen <strong>Fruktangehalt</strong> und<br />

durchschnittliche relative Feuchte am Entnahmetag bzw. zwei Tage vor <strong>der</strong> Entnahme in<br />

positiver Verbindung zu stehen. Statistisch absichern lassen sich diese Beziehungen nicht.<br />

Abb. 20: <strong>Fruktangehalt</strong> in Korrelation zur mittleren relativen Feuchte am Tag vor <strong>der</strong><br />

Probenentnahme<br />

9<br />

Fruktan (% TS) .<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

y = 0,0326x + 1,1283<br />

r = 0,1619<br />

p > 0,05<br />

N = 10<br />

0<br />

60 70 80 90 100<br />

relative Feuchte (%)<br />

95


IV. Ergebnisse<br />

4.11. <strong>Fruktangehalt</strong> und Nie<strong>der</strong>schlag<br />

Der Nie<strong>der</strong>schlag fiel <strong>im</strong> Probenentnahmezeitraum stets als Regen. Die Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

und <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> stehen in keiner signifikanten Beziehung zueinan<strong>der</strong>.<br />

Zwischen <strong>der</strong> durchschnittlichen Nie<strong>der</strong>schlagsmenge in den zwei Tagen vor dem<br />

Entnahmetag <strong>der</strong> Proben und dem <strong>Fruktangehalt</strong> deutet sich ein negativer Zusammenhang an<br />

(Abb. 21). Der Einfluss <strong>der</strong> mittleren Nie<strong>der</strong>schlagsmenge am Vortag und am<br />

Probenentnahmetag auf den <strong>Fruktangehalt</strong> ist eher positiv, jedoch vernachlässigbar gering.<br />

Abb. 21: <strong>Fruktangehalt</strong> in Korrelation zur mittleren Nie<strong>der</strong>schlagsmenge in den zwei Tagen<br />

vor dem Probenentnahmetag<br />

9<br />

Fruktan (% TS) .<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

y = 0,3309x + 3,4432<br />

r = 0,1350<br />

P > 0,05<br />

N = 10<br />

0<br />

-0,5 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0<br />

Nie<strong>der</strong>schlag (mm)<br />

96


IV. Ergebnisse<br />

4.12. <strong>Fruktangehalt</strong> und aktuelle Besatzdichte <strong>der</strong> Weide<br />

Unter <strong>der</strong> Besatzdichte <strong>der</strong> Weide wird die sich am Probenentnahmetag auf <strong>der</strong><br />

entsprechenden Weide befindliche Tierzahl verstanden. Bei diesen Tieren handelt es sich bis<br />

auf eine Ausnahme, auf einer Weide befanden sich zur Zeit <strong>der</strong> Probenentnahme 36 Kühe mit<br />

ihren Kälbern, ausschließlich um Pferde. Eine statistisch abgesicherte Beziehung zwischen<br />

<strong>der</strong> aktuellen Besatzdichte <strong>der</strong> Weide und dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> besteht nicht (Abb. 22).<br />

Abb. 22: <strong>Fruktangehalt</strong> in Korrelation zur aktuellen Besatzdichte <strong>der</strong> Weide am<br />

Probenentnahmetag<br />

Fruktan (% TS) .<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

y = 0,0374x + 3,5397<br />

r = 0,1261<br />

p > 0,05<br />

N = 10<br />

0<br />

-1 3 7 11 15 19 23 27 31 35 39<br />

aktuelle Anzahl Tiere auf <strong>der</strong> Weide<br />

97


IV. Ergebnisse<br />

5. Zusammenfassung <strong>der</strong> Einflüsse auf den <strong>Fruktangehalt</strong><br />

Eine zusammenfassende Darstellung <strong>der</strong> einzelnen Faktoren, die den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

beeinflussen, gibt Tabelle 22. Es wird unterschieden zwischen nicht signifikantem (p > 0,05),<br />

signifikantem (p < 0,05) und hoch signifikantem (p < 0,01) Einfluss.<br />

Tab. 22: Einflussfaktoren auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

Faktor<br />

Einfluss auf den <strong>Fruktangehalt</strong><br />

Rohnährstoffe:<br />

Ra, oS, Rfa<br />

NfE ↑<br />

Rfe, Rp ↑<br />

nicht signifikant<br />

Fruktan ↑ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Gerüstsubstanzen:<br />

NDF, ADF, ADL, Zellulose<br />

Hemizellulose ↑<br />

nicht signifikant<br />

Fruktan ↑ (p = 0,049)<br />

Mengenelemente:<br />

Na<br />

Cl ↑<br />

Mg, Ca, P, K ↑<br />

nicht signifikant<br />

Fruktan ↓ (p < 0,05)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Spurenelemente:<br />

Fe, Mn, Se<br />

Cu, Zn ↑<br />

nicht signifikant<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

98


IV. Ergebnisse<br />

Faktor<br />

Einfluss auf den <strong>Fruktangehalt</strong><br />

Lufttemperatur (LT):<br />

LT vor Ort zur Zeit <strong>der</strong> Entnahme ↑<br />

LT am Vortag (18.50 Uhr)↑<br />

LT am Entnahmetag (6.50 Uhr) ↑<br />

mittlere LT am Entnahmetag ↑<br />

mittlere LT am Vortag ↑<br />

mittlere LT 2 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

mittlere LT 3 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

mittlere LT 4 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

Fruktan ↓ (p < 0,05)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden (BT):<br />

BT am Vortag ↑<br />

mittlere BT 2 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

mittlere BT 3 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

mittlere BT 4 Tage vor dem Entnahmetag ↑<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Fruktan ↓ (p < 0,01)<br />

Sonnenscheindauer<br />

Bedeckungsgrad<br />

relative Feuchte<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

aktuelle Besatzdichte <strong>der</strong> Weide<br />

nicht signifikant<br />

nicht signifikant<br />

nicht signifikant<br />

nicht signifikant<br />

nicht signifikant<br />

99


V. Diskussion<br />

V. Diskussion<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit sollten die jahreszeitlichen Schwankungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> in<br />

Gräsern <strong>von</strong> <strong>Pferdeweiden</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> dargestellt werden. Untersucht wurde<br />

hierzu ein auf <strong>Pferdeweiden</strong> typischerweise vertretenes <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosen-Gemisch,<br />

welches <strong>von</strong> zehn Betrieben <strong>im</strong> Münsterland gewonnen wurde. Von beson<strong>der</strong>em Interesse<br />

waren kl<strong>im</strong>atische Einflüsse wie Temperatur und Lichtintensität auf den <strong>Fruktangehalt</strong>, aber<br />

auch Nährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und Weidemanagementfaktoren, vor allem <strong>der</strong> Düngestatus<br />

<strong>der</strong> Weiden und die Besatzdichte mit Pferden wurden berücksichtigt.<br />

1. Kritik <strong>der</strong> Methoden<br />

1.1. Teilnehmende Betriebe<br />

Die an dem Versuch beteiligten Betriebe haben sich freiwillig zur Teilnahme bereit erklärt.<br />

Eine Auswahl <strong>der</strong> Betriebe fand lediglich dahingehend statt, ein möglichst breites Nutzungsund<br />

Haltungsspektrum <strong>der</strong> Pferde zugrunde zu legen, um übertragbare Ergebnisse zu erzielen.<br />

So befinden sich unter den ausgewählten Betrieben Freizeit-, Pensions-, Zucht- und<br />

Ausbildungsbetriebe sowie ein Vollblutgestüt und ein Ponyferienhof.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Pferde pro Betrieb variiert zwischen 15 und 170. Ebenso zeigen sowohl die<br />

Größe <strong>der</strong> Gesamtweidefläche <strong>der</strong> teilnehmenden Betriebe mit 5 bis 64 ha wie auch die Größe<br />

<strong>der</strong> Probenentnahmeweiden, die zwischen 0,25 und 4 ha liegt, eine große Variationsbreite,<br />

womit entsprechende Unterschiede <strong>im</strong> Weidemanagement einhergehen.<br />

In den einzelnen Betrieben werden verschiedene Haltungspraktiken betrieben. Die<br />

Boxenhaltung, zum Teil in Kombination mit Auslauf in Paddocks, überwiegt in allen<br />

Betrieben. Eine ganzjährige Weidenutzung ist lediglich in zwei Betrieben anzutreffen,<br />

<strong>während</strong> die Weiden in den an<strong>der</strong>en Betrieben in <strong>der</strong> Zeit <strong>von</strong> April bzw. Mai bis Oktober<br />

o<strong>der</strong> November genutzt werden. Dieser Zeitraum entspricht <strong>der</strong> allgemein üblichen<br />

<strong>Weidesaison</strong> für Pferde.<br />

100


V. Diskussion<br />

Insgesamt konnten auf den teilnehmenden Betrieben für die Pferdehaltung typische<br />

Bedingungen angetroffen werden, so dass eine Übertragbarkeit <strong>der</strong> gewonnenen Ergebnisse<br />

sicherlich gegeben ist.<br />

1.2. Weidemanagement in den Betrieben<br />

Hinsichtlich des Weidemanagements konnten die typischen Bedingungen in <strong>der</strong><br />

Pferdehaltung angetroffen werden, wobei durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen<br />

Betrieben auftraten. Die üblichen Weidepflegemaßnahmen wie Walzen, Schleppen und<br />

gelegentliches Ausschneiden <strong>der</strong> Weide wurden grundsätzlich <strong>von</strong> allen Betrieben praktiziert.<br />

Zwei Betriebe mulchten ihre Weiden zusätzlich, zwei an<strong>der</strong>e toppten sie, wobei <strong>von</strong> den<br />

letzteren ein Betrieb erst nach <strong>der</strong> ersten Probenentnahme mit dem Toppen begann. Ein<br />

direkter Vergleich <strong>der</strong> Weidepflegemaßnahmen ist somit zumindest zwischen jeweils zwei<br />

Betrieben möglich.<br />

In zwei Betrieben wurde die Probenentnahmeweide zwischenzeitlich <strong>von</strong> Rin<strong>der</strong>n beweidet,<br />

so dass auch hier ein Vergleich dieser beiden Betriebe untereinan<strong>der</strong> möglich ist.<br />

Ergebnisse zu Bodenanalysen, die <strong>von</strong> <strong>der</strong> Lufa Münster durchgeführt wurden, liegen für drei<br />

<strong>der</strong> untersuchten Weiden vor. Von einer weiteren Probenentnahmeweide sind die pH-Werte<br />

bekannt. Die Ergebnisse stammen aus den Jahren 2000 und 2002. Auffallend sind die<br />

deutlichen Unterschiede <strong>im</strong> pH-Wert <strong>der</strong> Böden, sie reichen <strong>von</strong> 5,6 bis 7,5. Ursächlich für<br />

die pH-Unterschiede sind einerseits verschiedene Bodentypen, an<strong>der</strong>erseits aber vor allem die<br />

Versorgung des Bodens mit Dünger, dabei führt insbeson<strong>der</strong>e Stickstoffdünger zu einem<br />

Abfall des Boden-pH-Wertes und damit zu einer Versauerung des Bodens (WHITEHEAD<br />

2000). Die Magnesiumgehalte <strong>der</strong> analysierten Bodenproben erreichen annähernd gleiche<br />

Werte, <strong>während</strong> sich die Kalium- und Phosphorgehalte in den Böden <strong>der</strong> drei Betriebe<br />

deutlich unterscheiden. Dieser Unterschied ist größtenteils auf den Düngestatus <strong>der</strong><br />

Probenentnahmeweiden zurückzuführen. Der in <strong>der</strong> Literatur angegebene Wert für den<br />

Phosphorgehalt des Bodens liegt bei 30 mg P 2 O 5 /100 g Boden, <strong>der</strong> Wert für den Kaliumgehalt<br />

beträgt 15-25 mg K 2 O/100 g Boden (MEYER und COENEN 2002). Der Phosphor-<br />

Vergleichswert wird dementsprechend <strong>von</strong> einem Betrieb überschritten, <strong>während</strong> in zwei<br />

101


V. Diskussion<br />

Betrieben die Kaliumgehalte oberhalb des angegebenen Wertes liegen. Die Überschreitung<br />

<strong>der</strong> Vergleichswerte spricht für intensiv genutzte und dementsprechend gedüngte Weiden.<br />

Der Versorgungsgrad <strong>der</strong> Probenentnahmeweiden mit Düngemitteln variiert beträchtlich<br />

zwischen den einzelnen Betrieben. Zu den eingesetzten Düngemitteln gehören Kalkamon,<br />

Thomaskali, Piamon, Kalkstickstoff, Kainit, Volldünger sowie Rin<strong>der</strong>- und Schweinegülle,<br />

somit ist ein breites Spektrum <strong>der</strong> verwendbaren Düngemittel für <strong>Pferdeweiden</strong> abgedeckt.<br />

Gedüngt wurde, wie allgemein üblich, grundsätzlich <strong>im</strong> Frühjahr, lediglich ein Betrieb düngte<br />

ausschließlich <strong>im</strong> Herbst. Einige Betriebe düngten ihre Weiden <strong>im</strong> Sommer je nach Bedarf<br />

nach. In einem Betrieb wurde die Probenentnahmeweide <strong>im</strong> Juli 2002 nach über drei Jahren<br />

erstmalig wie<strong>der</strong> mit Dünger versorgt. Lei<strong>der</strong> liegen zu diesem Betrieb keine<br />

Bodenanalysenergebnisse vor, die mit den zuvor genannten intensiv gedüngten Weiden<br />

verglichen werden könnten.<br />

Einschränkend muss hinsichtlich <strong>der</strong> Düngepraktiken <strong>der</strong> Betriebe erwähnt werden, dass Art<br />

und Menge <strong>der</strong> eingesetzten Düngemittel nicht überprüft werden konnten.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Weidemanagementpraktiken in den einzelnen Betrieben ist<br />

die Vergleichbarkeit untereinan<strong>der</strong> problematisch, jedoch werden so eine Vielzahl <strong>von</strong><br />

Faktoren erfasst, die auf pferdehaltenden Betrieben anzutreffen sind und demnach typische<br />

Bedingungen wie<strong>der</strong>geben.<br />

1.3. Kl<strong>im</strong>atische Bedingungen<br />

Die Kl<strong>im</strong>adaten für den Zeitraum 1.05.2002 - 30.11.2002 wurden <strong>von</strong> <strong>der</strong> Wetterstation<br />

Greven des Deutschen Wetterdienstes angefor<strong>der</strong>t. Die Station Greven befindet sich in ca. 35<br />

km Entfernung zu den beprobten Betrieben. Um eventuelle Kl<strong>im</strong>aunterschiede aufgrund <strong>der</strong><br />

Entfernung zur Wetterstation auszuschließen, wurden bei je<strong>der</strong> Probenentnahme auf jedem<br />

Betrieb sowohl die Temperatur in ca. 1,5 m Höhe als auch die aktuellen Wetterbedingungen<br />

protokolliert.<br />

Das sich <strong>im</strong> Probenentnahmezeitraum ergebende Temperaturspektrum ist eng gefasst und<br />

beinhaltet nur sehr wenige Temperaturwerte unter Null Grad Celsius. Es ist jedoch bekannt,<br />

dass vor allem nächtliche Temperaturen um den Gefrierpunkt gefolgt <strong>von</strong> warmen, sonnigen<br />

102


V. Diskussion<br />

Tagen hohe Fruktankonzentrationen <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> erzeugen (BUDRAS et al. 2001,<br />

HUNTINGTON und POLLITT 2002). Ein größeres Temperaturspektrum wäre<br />

erstrebenswert, dies ist jedoch kaum zu realisieren, da in den Monaten, in denen Frost<br />

erwartet werden kann, zum Beispiel in den Monaten November bis März, nur wenig <strong>Gras</strong> auf<br />

den Weiden vorhanden ist und die Anzahl <strong>der</strong> Pferde, die auf <strong>der</strong> Weide gehalten werden,<br />

deutlich zurückgeht. <strong>Fruktangehalt</strong>e zu diesen Zeitpunkten wären zwar wünschenswert, um<br />

das Spektrum zu erweitern, jedoch ist zu berücksichtigen, dass in diesen Monaten die<br />

Trockensubstanzaufnahme <strong>der</strong> Pferde aufgrund des mangelnden <strong>Gras</strong>wuchses auf den Weiden<br />

verringert ist und daher das Risiko einer Hufreheerkrankung sinkt. Ein größeres<br />

Temperaturspektrum könnte alternativ durch künstliche Bedingungen, wie ein<br />

Kl<strong>im</strong>akammerversuch (SMITH 1968, RÜEGG und NÖSBERGER 1977, JELMINI und<br />

NÖSBERGER 1978a), erzielt werden. Damit wie<strong>der</strong>um ist die Best<strong>im</strong>mung des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es unter realitätsnahen Bedingungen, wie sie auf <strong>Pferdeweiden</strong> herrschen,<br />

ausgeschlossen.<br />

1.4. Probenentnahme<br />

Die Entnahme <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben erfolgte <strong>im</strong> 4-wöchigen Abstand <strong>von</strong> einer definierten Weide<br />

eines Betriebes. Die Proben wurden in dem Zeitraum zwischen 11.30 und 15.00 Uhr<br />

gewonnen, um tageszeitliche Schwankungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>, wie sie <strong>von</strong> verschiedenen<br />

Autoren (WAITE und BOYD 1953a, MACKENZIE und WYLAM 1957, EAGLES 1967a,<br />

LONGLAND et al. 1999) beschrieben wurden, auszuschließen. Dabei wurde je<strong>der</strong> Betrieb<br />

stets am gleichen Wochentag zur gleichen Uhrzeit beprobt. Das gewählte Monatsraster bei <strong>der</strong><br />

Probenentnahme erscheint <strong>im</strong> Nachhinein als zu groß, eine häufigere Entnahme, zum Beispiel<br />

wöchentlich o<strong>der</strong> sogar täglich, wäre vorzuziehen, um einen detaillierten Überblick über die<br />

Fruktanschwankungen zu erhalten.<br />

Ziel <strong>der</strong> Probenentnahme war es, ein für die <strong>Gras</strong>aufnahme <strong>der</strong> Pferde repräsentatives<br />

Probenmaterial zu erhalten. Die Probenentnahmestellen wurden so gewählt, dass sie <strong>der</strong><br />

durchschnittlichen Vegetation <strong>der</strong> Weide entsprachen. Geilstellen, die <strong>von</strong> grasenden Pferden<br />

gemieden werden, wurden ausgespart. Um das <strong>Gras</strong>ungsverhalten <strong>der</strong> Pferde zu <strong>im</strong>itieren,<br />

103


V. Diskussion<br />

wurde das <strong>Gras</strong> in 2 cm Höhe mit einer Akku-Gartenschere geschnitten. Die Verunreinigung<br />

des Probenmaterials wurde weitestgehend vermieden. In den Betrieben, die ihre Weiden<br />

toppten, wurde das getoppte und auf <strong>der</strong> Weide liegen gelassene <strong>Gras</strong> nicht mit in die Probe<br />

genommen. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> gestaltete sich die saubere Entnahme des<br />

Probenmaterials aufgrund des geringen <strong>Gras</strong>wuchses und <strong>der</strong> zum Teil stark abgegrasten<br />

Flächen zunehmend schwieriger, so dass geringe Erdverunreinigungen trotz aller Sorgfalt<br />

nicht auszuschließen sind. Erdbe<strong>im</strong>engungen <strong>im</strong> Probenmaterial können einen höheren<br />

Aschegehalt <strong>im</strong> Weidegras vortäuschen, wodurch sich Abweichungen in allen Mengen- und<br />

Spurenelementgehalten ergeben können, insbeson<strong>der</strong>e be<strong>im</strong> Eisen (FINKLER-SCHADE<br />

1997). Die in dieser Untersuchung ermittelten Eisengehalte gehen mit erhöhten Werten<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den Monaten Oktober und November einher, so dass Hinweise auf<br />

Erdverunreinigungen gegeben sind. Ursächlich für diese Verunreinigungen ist wahrscheinlich<br />

eine natürliche Kontamination <strong>der</strong> relativ kurz über dem Boden abgeschnittenen <strong>Gras</strong>stängel<br />

durch „hochspritzendes“ Erdreich.<br />

Die aktuellen Weidebedingungen wie Besatzdichte mit Pferden, Weidezustand, Wuchshöhe<br />

des <strong>Gras</strong>es, Art und Anzahl <strong>der</strong> Probenentnahmestellen auf <strong>der</strong> Weide, kl<strong>im</strong>atische<br />

Bedingungen und botanische Zusammensetzung des Probenmaterials wurden <strong>während</strong> je<strong>der</strong><br />

Probenentnahme detailliert protokolliert.<br />

1.5. Probenaufbewahrung und –vorbereitung<br />

Vor <strong>der</strong> Analyse wurde <strong>der</strong> erste Trockensubstanzgehalt <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben sowohl durch<br />

fraktionierte Heißtrocknung als auch mittels Gefriertrocknung best<strong>im</strong>mt. Die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong><br />

Rohnährstoffe erfolgte in dem heiß getrockneten Probenmaterial, die Gerüstsubstanzen,<br />

Mengen- und Spurenelemente sowie <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> wurden dagegen in den<br />

gefriergetrockneten Proben analysiert. McGRATH (1988) stellte fest, dass das Erhitzen des<br />

Probenmaterials auf 100°C in einem Verlust aller wasserlöslichen Kohlenhydrate resultierte.<br />

Methoden wie Trocknung bei 60°C o<strong>der</strong> fraktionierte Heißtrocknung bei 100°C führten zu<br />

noch größeren Verlusten. Er analysierte <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras, das innerhalb einer Stunde<br />

nach <strong>der</strong> Entnahme gefriergetrocknet wurde, einen <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 3,74 % <strong>der</strong><br />

104


V. Diskussion<br />

Trockensubstanz, <strong>während</strong> Proben, die für 24 Stunden bei 100°C heiß getrocknet wurden,<br />

lediglich 3,13 % <strong>der</strong> TS enthielten. Die Gefriertrocknung hat demnach gegenüber <strong>der</strong><br />

Heißtrocknung deutliche Vorteile bei <strong>der</strong> Fruktananalyse. McGRATH (1988) beobachtete<br />

weiterhin eine Abnahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es durch verspätetes Gefriertrocknen. Proben, die<br />

vier Stunden nach <strong>der</strong> Entnahme gefriergetrocknet wurden (keine Angaben über die<br />

Lagerung), enthielten nur noch einen <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 2,74 % <strong>der</strong> TS. In <strong>der</strong> vorliegenden<br />

Studie betrug die Zeitspanne zwischen Entnahme <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben und ihrer Gefriertrocknung<br />

max<strong>im</strong>al acht Monate, ein Verlust des <strong>Fruktangehalt</strong>es kann somit nicht ausgeschlossen<br />

werden. Die Proben wurden jedoch nach <strong>der</strong> Entnahme schnellstmöglich eingefroren und bei<br />

-20 °C gelagert, um enzymatische Prozesse zu min<strong>im</strong>ieren. Bei <strong>der</strong> Gefriertrocknung werden<br />

die Enzyme nicht inaktiviert, so dass es auch <strong>während</strong> <strong>der</strong> anschließenden Lagerung <strong>der</strong><br />

Proben zu Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> Gehalt <strong>der</strong> wasserlöslichen Kohlenhydrate kommen kann. Diese<br />

Verän<strong>der</strong>ungen sind jedoch sogar bei längerer Lagerung gering, wie McGRATH (1988)<br />

anhand <strong>von</strong> <strong>Gras</strong>proben, die gefriergetrocknet und zwei Jahre bei Raumtemperatur<br />

aufbewahrt wurden, zeigte.<br />

Die <strong>von</strong> McGRATH (1988) festgestellten Fruktanverluste bei Heißtrocknung liefern einen<br />

Erklärungsansatz für die niedrigeren <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Heu <strong>im</strong> Vergleich zum frischen <strong>Gras</strong>.<br />

Zudem dürften enzymatische Abbauprozesse ursächlich sein für eine Abnahme <strong>der</strong><br />

Fruktankonzentrationen <strong>im</strong> Heu.<br />

1.6. Fruktananalyse<br />

Fruktane werden grundsätzlich nach Hydrolyse zu Fruktose o<strong>der</strong> Glukose best<strong>im</strong>mt. Die<br />

weitere Analyse erfolgt zum Beispiel mittels Dünnschichtchromatographie,<br />

Gaschromatographie o<strong>der</strong> „High performance anion exchange chromatography“ (HPAEC).<br />

Die zu analysierenden Probenextrakte bleiben dabei entwe<strong>der</strong> unbehandelt, o<strong>der</strong> werden mit<br />

Amyloglukosidase o<strong>der</strong> Amyloglukosidase und Fruktanase (QUEMENER et al. 1994)<br />

vorbehandelt. Eine Weiterentwicklung ist die Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> nach Hydrolyse <strong>von</strong> Fruktan<br />

erhaltenen Zucker Fruktose und Glukose mittels HPAEC-PAD (High performance anion<br />

exchange chromatography with pulsed amperemetric detection), wie sie <strong>von</strong> QUEMENER et<br />

105


V. Diskussion<br />

al. (1994) und HOEBREGS (1997) durchgeführt wurde. Nachteilig sind bei diesen Methoden<br />

jedoch die komplexe, aufwendige Analytik und die Erfor<strong>der</strong>lichkeit teurer Geräte.<br />

Eine effiziente und gut durchführbare Alternative ist die enzymatische Best<strong>im</strong>mung <strong>von</strong><br />

Fruktan, <strong>von</strong> <strong>der</strong> ANDERSEN und SØRENSEN (1999) berichteten. Fruktan wurde dabei in<br />

zwei Schritten <strong>von</strong> α-Amyloglukosidase und Fruktanase hydrolysiert. Saccharose wurde<br />

durch α-Glukosidase hydrolysiert und als Fruktose gemessen. Freie Glukose, freie Fruktose<br />

und freie Saccharose wurden in einer ersten photometrischen Messung best<strong>im</strong>mt, die Summe<br />

<strong>der</strong> Gehalte an freier Glukose und Glukose aus Stärke und Maltodextrin in einer zweiten. In<br />

einer dritten photometrischen Messung best<strong>im</strong>mten die Autoren den Gesamtgehalt an<br />

Fruktose und Glukose. Die Konzentration <strong>von</strong> Glukose und Fruktose, freigesetzt aus Fruktan,<br />

wurde schließlich aus <strong>der</strong> Differenz <strong>der</strong> Extinktionen berechnet. ANDERSEN und<br />

SØRENSEN (1999) verglichen diese enzymatische Fruktananalyse mit <strong>der</strong> HPAEC-PAD-<br />

Methode und stellten eine akzeptable Übereinst<strong>im</strong>mung bei den Ergebnissen fest. Raffinose,<br />

die überwiegend in Leguminosen vorkommt, war jedoch eine Fehlerquelle, da ca. ein Drittel<br />

<strong>der</strong> Raffinose durch Fruktanase hydrolysiert wurde und somit den zweiten Extinktionswert<br />

verfälschte.<br />

Die Megazyme ® -Methode, die in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit gewählt wurde, beruht auf <strong>der</strong><br />

enzymatischen Hydrolyse <strong>von</strong> Fruktan und lehnt sich an die amerikanische Standardmethode<br />

zur Fruktanbest<strong>im</strong>mung an. Sie ist sowohl für die Fruktananalyse in Pflanzenmaterialien als<br />

auch in Nahrungsmitteln geeignet. Im Gegensatz zu <strong>der</strong> Methode nach ANDERSEN und<br />

SØRENSEN (1999) ist nur eine photometrische Messung erfor<strong>der</strong>lich und Raffinose ist als<br />

Fehlerquelle ausgeschaltet. Saccharose wird durch eine spezifische Saccharase zu Glukose<br />

und Fruktose hydrolysiert. Gleichzeitig werden Stärke und Maltosaccharide, falls vorhanden<br />

in <strong>der</strong> Probe, durch ein Enzymgemisch, das β-Amylase, Pullanase und Maltase enthält, zu<br />

Glukose hydrolysiert. Die reduzierten Zucker werden mittels alkalischem Borohydrid zu<br />

Zuckeralkoholen reduziert. Für Proben, die eventuell Raffinoseserienoligosaccharide<br />

enthalten, wurde eine α-Galaktosidase dem Enzymgemisch zugefügt. Die freigesetzten<br />

Monosaccharide werden dann ebenfalls mit alkalischem Borohydrid entfernt. Somit ist<br />

gewährleistet, dass lediglich die aus Fruktan freigesetzten reduzierten Zucker best<strong>im</strong>mt<br />

werden. Fruktan wird durch Fruktanase zu Fruktose und Glukose hydrolysiert. Diese<br />

reduzierten Zucker werden mit dem PAHBAH ® -Enzym behandelt, wobei ein Farbkomplex<br />

106


V. Diskussion<br />

entsteht, <strong>der</strong> photometrisch gemessen wird. Der Farbeffekt ist für Fruktose und Glukose <strong>der</strong><br />

gleiche. Er verblasst mit <strong>der</strong> Zeit, daher ist eine sofortige photometrische Best<strong>im</strong>mung<br />

notwendig, wie dies auch in <strong>der</strong> durchgeführten Fruktananalyse geschehen ist.<br />

Die gewählte enzymatische Megazyme ® -Methode wäre als Routinemethode für die<br />

Fruktananalyse praktikabler als die zuvor genannten Methoden, da sie einfach durchführbar<br />

und kostengünstig ist.<br />

Angewandt wurde die Megazyme ® -Methode auch in an<strong>der</strong>en, neueren Untersuchungen (VON<br />

BORSTEL und GRÄßLER 2002), so dass eine gute Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

gewährleistet ist.<br />

2. Diskussion <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

2.1. <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

2.1.1. Temperatureffekte<br />

Die ermittelten durchschnittlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e variieren zwischen max<strong>im</strong>alen 56,6 g/kg<br />

TS <strong>im</strong> Mai und min<strong>im</strong>alen 18,3 g/kg TS <strong>im</strong> August. Es zeigt sich eine deutliche<br />

jahreszeitliche Variation <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> analysierten <strong>Gras</strong>proben. Die Gehalte<br />

nehmen <strong>von</strong> Mai bis August kontinuierlich und signifikant ab und steigen zum Ende <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> wie<strong>der</strong> an. Die jahreszeitliche Variation des <strong>Fruktangehalt</strong>es geht demnach mit<br />

höheren Werten <strong>im</strong> Frühjahr und Herbst und niedrigeren in den Sommermonaten einher. Der<br />

Rückgang <strong>der</strong> Fruktankonzentration <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>während</strong> des Sommers wird <strong>von</strong> KÜHBAUCH<br />

(1977) bestätigt, hohe <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Weidelgras <strong>während</strong> des Frühjahres fanden auch<br />

McGRATH (1988) und ULVUND und PESTALOZZI (1990). HOFFMAN et al. (2001)<br />

berichteten <strong>von</strong> den höchsten <strong>Fruktangehalt</strong>en in einem <strong>Gras</strong>-Leguminosengemisch <strong>im</strong> Herbst<br />

und zwar <strong>im</strong> November. Im Gegensatz dazu verzeichneten LONGLAND et al. (1999) einen<br />

Anstieg <strong>der</strong> Fruktankonzentration <strong>im</strong> Deutschen Weidelgras <strong>von</strong> April bis Mitte Juli und<br />

einen Rückgang <strong>der</strong> Gehalte <strong>von</strong> Mitte Juli bis November. Als Ursache für die<br />

jahreszeitlichen Schwankungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> ist neben <strong>der</strong> Lichtintensität insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Temperatur zu nennen, die sich parallel zu den Jahreszeiten än<strong>der</strong>t.<br />

107


V. Diskussion<br />

Es fällt weiterhin auf, dass die monatliche Spannbreite <strong>der</strong> mittleren <strong>Fruktangehalt</strong>e in den<br />

analysierten <strong>Gras</strong>proben zum Teil sehr weit ist. So beträgt zum Beispiel <strong>im</strong> September <strong>der</strong><br />

min<strong>im</strong>ale <strong>Fruktangehalt</strong> 10,6 g/kg TS, <strong>der</strong> max<strong>im</strong>ale Gehalt an Fruktan erreicht dagegen einen<br />

Wert <strong>von</strong> 81,6 g/kg TS. Auch in den Monaten Mai bis Juli und Oktober und November zeigen<br />

sich große Variationen, lediglich <strong>im</strong> August liegen die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>der</strong> einzelnen Betriebe<br />

mit Werten <strong>von</strong> min<strong>im</strong>alen 5,5 g/kg TS und max<strong>im</strong>alen 29,7 g/kg TS relativ eng beieinan<strong>der</strong>.<br />

Der höchste <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> untersuchten <strong>Gras</strong>proben beträgt 81,6 g/kg TS und konnte <strong>im</strong><br />

September ermittelt werden. Von beson<strong>der</strong>em Interesse <strong>im</strong> Hinblick auf die Bedingungen, die<br />

zu einem Anstieg des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> führen könnten, sind die verschiedenen<br />

Einflussfaktoren wie Temperatur, botanische Zusammensetzung <strong>der</strong> Weide und<br />

Weidemanagementfaktoren.<br />

Zur Verdeutlichung <strong>der</strong> unterschiedlichen Einflussfaktoren und ihrer Wirkung auf die<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Weidegras bietet sich die vergleichende Betrachtung <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9<br />

an. Das <strong>Gras</strong> des Betriebes 9 zeichnet sich durch hohe Gehalte an Fruktan in den Monaten<br />

Mai bis Juli aus. Von Juli bis August geht <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> um mehr als das Sechsfache<br />

zurück auf den Min<strong>im</strong>alwert <strong>von</strong> 9,6 g/kg TS, zum September erfolgt ein enormer Anstieg des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es auf 81,6 g/kg TS. Hiermit liefert <strong>der</strong> Betrieb 9 <strong>im</strong> September den höchsten<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> aller analysierten Proben. Zum Ende <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> erreichen die<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des Betriebes 9 konstante Werte <strong>von</strong> 32,1 g/kg TS. Im Gegensatz<br />

dazu fällt Betrieb 8 aufgrund sehr geringer <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in den Monaten Juni bis<br />

September auf. Der anfänglich hohe <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 76,3 g/kg TS <strong>im</strong> Mai sinkt auf einen<br />

Tiefstwert <strong>von</strong> 5,5 g/kg TS <strong>im</strong> August und liefert damit den insgesamt niedrigsten<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> aller untersuchten <strong>Gras</strong>proben. In den Monaten Oktober und November steigt<br />

<strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des Betriebes 8 auf ca. 45 g/kg TS an. Abbildung 23 gibt die<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>der</strong> beiden Betrieb <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> wie<strong>der</strong>.<br />

108


V. Diskussion<br />

Abb. 23: <strong>Fruktangehalt</strong>e (g/kg TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9 <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

90<br />

80<br />

70<br />

Fruktan (g/kg TS) .<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Betrieb 8<br />

Betrieb 9<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Monat<br />

Im Monat September liefert Betrieb 9 den höchsten und Betrieb 8 den niedrigsten<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> aller zehn Betriebe. Beide Betriebe wurden <strong>im</strong> selben Monat am selben Tag<br />

beprobt, so dass ein jahreszeitlicher Einfluss auf den <strong>Fruktangehalt</strong> auszuschließen ist. Der<br />

tageszeitliche Einfluss dürfte verschwindend gering sein, da die <strong>Gras</strong>proben des Betriebes 8<br />

um 12.00 Uhr gewonnen wurden und die des Betriebes 9 um 13.30 Uhr. Aufgrund <strong>der</strong><br />

zeitlichen Nähe <strong>der</strong> beiden Probenentnahmen zueinan<strong>der</strong> herrschten auf beiden Betrieben<br />

gleiche Witterungsbedingungen, es war bewölkt, und ähnliche Temperaturen <strong>von</strong> 17,2°C<br />

(Betrieb 8) und 18,7°C (Betrieb 9). Der Temperaturunterschied zwischen den<br />

Probenentnahmen in den beiden Betrieben betrug somit lediglich 1,5°C. Aufgrund <strong>der</strong><br />

eigenen Ergebnisse konnte festgestellt werden, dass die Lufttemperatur vor Ort zur Zeit <strong>der</strong><br />

Probenentnahme und <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in einer statistisch abgesicherten negativen<br />

Beziehung zueinan<strong>der</strong> stehen (r = -0,25). Die Erkenntnis, steigende Temperaturen führen zu<br />

109


V. Diskussion<br />

sinkenden <strong>Fruktangehalt</strong>en, wird in <strong>der</strong> Literatur <strong>von</strong> vielen Autoren bestätigt (SMITH 1968,<br />

LANG 1972, KÜHBAUCH 1977, RÜEGG und NÖSBERGER 1977, McGRATH 1988,<br />

SCHUBIGER et al. 1998). Im vorliegenden Fall weisen die Betriebe 8 und 9, trotz annähernd<br />

gleicher Temperaturen zur Zeit <strong>der</strong> Probenentnahme, jedoch sehr unterschiedliche<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> auf. Einschränkend ist anzumerken, dass es unter Berücksichtigung<br />

des Fruktanmetabolismuses in <strong>der</strong> Pflanze fragwürdig erscheint, inwieweit eine Temperatur,<br />

die direkt vor <strong>der</strong> Probenentnahme gemessen wurde, sich überhaupt auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong><br />

<strong>Gras</strong> auswirken kann. Die Temperatur beeinflusst sowohl die Photosyntheserate <strong>der</strong> Pflanze<br />

als auch ihre Respiration, wobei es sich um gegenläufige Effekte handelt. Zwar för<strong>der</strong>n<br />

steigende Temperaturen das Wachstum <strong>der</strong> Pflanze und verstärken die Photosyntheserate<br />

aufgrund des höheren Gehaltes an grünen Blättern, so dass vermehrt Fruktane gebildet<br />

werden, <strong>im</strong> Gegenzug kommt es jedoch sowohl durch die vermehrte Trockenmasseproduktion<br />

als auch aufgrund des damit verbundenen Anstiegs <strong>der</strong> Respiration zu einem Verlust an<br />

Reservekohlenhydraten (ALBERDA 1957). Der Nettoeffekt resultiert in einem Rückgang <strong>der</strong><br />

Fruktankonzentration. Die Erzielung dieser Effekte in <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze innerhalb kürzester<br />

Zeit, die Temperatur vor Ort wurde direkt vor <strong>der</strong> Probenentnahme gemessen, darf bezweifelt<br />

werden. Zur Erklärung <strong>der</strong> unterschiedlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Betrieb 8 und 9<br />

kann die Temperatur unmittelbar vor <strong>der</strong> Probenentnahme somit nicht herangezogen werden.<br />

Betrachtet man die mittlere Temperatur in den zwei Tagen vor <strong>der</strong> Probenentnahme, die in<br />

einem hoch signifikanten Zusammenhang zum <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> steht (r = -0,40), so<br />

ergeben sich identische Temperaturwerte für die beiden Betriebe. Dieser Parameter liefert<br />

demnach ebenfalls keinen Erklärungsansatz für die unterschiedlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>der</strong><br />

Betriebe 8 und 9.<br />

2.1.2. Botanische Zusammensetzung<br />

Es stellt sich die Frage, welche weiteren Faktoren verantwortlich sind für die unabhängig vom<br />

Kl<strong>im</strong>a stark differierenden <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Betrachtet man die botanische<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben <strong>der</strong> beiden beispielhaft herausgegriffenen Betriebe, so<br />

ergeben sich folgende Unterschiede. Grundsätzlich war Deutsches Weidelgras auf beiden<br />

Probenentnahmeweiden <strong>der</strong> Hauptbestandsbildner, wobei die Weide des Betriebes 9 einen<br />

110


V. Diskussion<br />

höheren Anteil an Deutschem Weidelgras aufwies als die des Betriebes 8. Auf <strong>der</strong><br />

Probenentnahmeweide des Betriebes 8 fanden sich jedoch neben dem Deutschen auch<br />

Welsches Weidelgras, zudem Wiesenfuchsschwanz, einjähriges Rispengras und geringe<br />

Anteile <strong>von</strong> Quecke. Auf <strong>der</strong> Weide des Betriebes 9 traten zusätzlich Wiesenrispengras,<br />

Wiesenschwingel, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenlieschgras und Kammgras auf. Die Kräuter<br />

und Leguminosen nahmen auf <strong>der</strong> Probenentnahmeweide 9 einen höheren Anteil in Anspruch<br />

als auf <strong>der</strong> Weide 8. Insgesamt zeichnete sich die Weide des Betriebes 8 durch eine geringere<br />

Pflanzenvielfalt aus, was auf eine intensive Nutzung schließen lässt (MEYER und COENEN<br />

2002). Die botanische Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> auf den Probenentnahmeweiden vorkommenden<br />

Pflanzenarten erfolgte zum einen direkt vor Ort, zum an<strong>der</strong>en wurden Einzelexemplare<br />

unbekannter Pflanzen geson<strong>der</strong>t gesammelt und anschließend mittels botanischer<br />

Fachliteratur best<strong>im</strong>mt. Es ist nicht auszuschließen, dass einzelne seltene Pflanzen auf <strong>der</strong><br />

Weide übersehen wurden o<strong>der</strong> ihre Best<strong>im</strong>mung nicht eindeutig war.<br />

In <strong>der</strong> Literatur wird <strong>der</strong> botanischen Zusammensetzung <strong>der</strong> Weide eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

hinsichtlich des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> zugeschrieben. Für die verschiedenen Arten und<br />

Sorten des Weidelgrases werden <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>von</strong> bis zu 12 bis 20 % <strong>der</strong> TS angegeben<br />

(MEISTER und LEHMANN 1984, VON BORSTEL und GRÄßLER 2002). In <strong>der</strong> Deutschen<br />

Weidelgras-Sorte Aurora wurden <strong>im</strong> Juli sogar <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>von</strong> bis zu 40 % nachgewiesen<br />

(LONGLAND et al. 1999), diese Werte ließen sich jedoch in einer nachfolgenden Studie mit<br />

Gehalten <strong>von</strong> max<strong>im</strong>al 12 % nicht wie<strong>der</strong>holen (LONGLAND und MURRAY 2003). Im<br />

Gegensatz dazu speichern Knaulgras, Wiesenschwingel o<strong>der</strong> Wiesenlieschgras deutlich<br />

weniger Fruktan (WAITE und BOYD 1953a, c, KÜHBAUCH 1972a, LAMPETER et al.<br />

1973, MEISTER und LEHMANN 1984). VON BORSTEL und GRÄßLER (2002) konnten in<br />

diesen Gräsern <strong>im</strong> Juni entsprechende Fruktankonzentrationen <strong>von</strong> 6,1 %, 9,7 % und 2,0 %<br />

nachweisen. Auch Wiesenfuchsschwanz, Gemeine Rispe, Gemeine Quecke und Wolliges<br />

Honiggras speicherten mit <strong>Fruktangehalt</strong>en zwischen 3,7 und 6,1 % vergleichsweise geringe<br />

Mengen des pflanzlichen Reservekohlenhydrates.<br />

Es ist verständlich, dass die Fruktankonzentrationen <strong>der</strong> analysierten <strong>Gras</strong>proben mit einem<br />

max<strong>im</strong>alen Gehalt <strong>von</strong> 8,2 % deutlich unterhalb <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Literatur angegebenen Werte für<br />

reine Weidelgrasproben liegen, da ein <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosengemisch untersucht wurde,<br />

das neben dem „fruktanreichen“ Weidelgras auch „fruktanarme“ <strong>Gras</strong>pflanzen wie<br />

111


V. Diskussion<br />

Knaulgras, Wiesenrispengras, Wiesenfuchsschwanz und Wolliges Honiggras enthielt. Auch<br />

Leguminosen wie <strong>der</strong> Weißklee, <strong>der</strong> kein o<strong>der</strong> nur sehr wenig Fruktan speichert (OJIMA und<br />

ISAWA 1968, MEISTER und LEHMANN 1984), kamen in dem Probenmaterial vor.<br />

Auffallend ist jedoch, dass <strong>im</strong> vorliegenden Fall gerade die <strong>Gras</strong>probe des Betriebes 9, die <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Betrieb 8 <strong>von</strong> einer Weide mit einer größeren Artenvielfalt und einem höheren<br />

Kräuter- und Leguminosenanteil gewonnen wurde, einen höheren <strong>Fruktangehalt</strong> aufweist. Es<br />

wäre aufgrund des Vorhandenseins „fruktanarmer“ Pflanzen wie Wiesenschwingel,<br />

Wiesenfuchsschwanz und Wiesenlieschgras und trotz des hohen Anteils an Deutschem<br />

Weidelgras, ein niedrigerer <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des Betriebes 9 zu erwarten gewesen <strong>im</strong><br />

Vergleich zum Betrieb 8, auf dessen Weide neben dem Deutschen auch Welsches Weidelgras<br />

vorkam und sich nur wenige „fruktanarme“ Pflanzen befanden.<br />

Insgesamt fällt bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Betriebe <strong>im</strong> Gegensatz zu den Betrieben 8<br />

und 9 eine nahezu identische botanische Zusammensetzung <strong>der</strong> Probenentnahmeweiden auf.<br />

Sowohl „fruktanreiche“ <strong>Gras</strong>pflanzen wie das Deutsche Weidelgras als auch „fruktanarme“<br />

Vertreter wie Wiesenrispengras, Knaulgras o<strong>der</strong> Wiesenfuchsschwanz kamen auf je<strong>der</strong> Weide<br />

vor. Aufgrund <strong>der</strong> geringen Unterschiede in <strong>der</strong> Artenvielfalt <strong>der</strong> Weiden ist eine<br />

Beeinflussung des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> durch diesen Faktor unwahrscheinlich. Aber auch<br />

wenn in <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung <strong>der</strong> Einfluss <strong>der</strong> botanischen Zusammensetzung auf<br />

den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> nicht deutlich gemacht werden konnte, ist dennoch nach Angaben<br />

<strong>der</strong> Literatur <strong>von</strong> einer engen Beziehung zwischen <strong>der</strong> Pflanzenart und dem <strong>Fruktangehalt</strong><br />

auszugehen. Dabei ist die botanische Zusammensetzung des Weidegrases nicht nur für die<br />

Menge <strong>der</strong> gespeicherten Fruktane <strong>von</strong> großer Bedeutung, son<strong>der</strong>n auch hinsichtlich ihrer<br />

Struktur. Knaulgras und Wiesenlieschgras enthalten überwiegend höher-molekulare Fruktane<br />

(KÜHBAUCH 1972a, KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER 1975), <strong>während</strong> Weidelgras vor<br />

allem nie<strong>der</strong>molekulare Oligofruktane speichert (KÜHBAUCH 1977, LONGLAND und<br />

CAIRNS 2000). In vitro Studien deuten an, dass höher-molekulare Fruktane einer<br />

langsameren Fermentation unterliegen als nie<strong>der</strong>molekulare (LONGLAND und CAIRNS<br />

2000). ROBERFROID et al. (1998) konnten in in vitro Exper<strong>im</strong>enten mit menschlichen<br />

Fäkalbakterien zeigen, dass Fruktanoligomere mit einem Depolymerisationsgrad unter zehn<br />

nahezu zwe<strong>im</strong>al so schnell gespalten werden wie höher polymere Fruktane. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

rasch fermentierbaren Kohlenhydrate, die <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes einem schnellen<br />

112


V. Diskussion<br />

mikrobiellen Abbau unterliegen, sind es jedoch, die für die Auslösung <strong>der</strong> Hufrehe<br />

verantwortlich gemacht werden (HOFFMAN et al. 2001). Auf diesen Aspekt wird unter dem<br />

Punkt 2.3. näher eingegangen.<br />

Zur Erklärung <strong>der</strong> Differenz des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>, das innerhalb eines Tages unter<br />

nahezu identischen kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen gewonnen wurde, können we<strong>der</strong> die<br />

Temperatur noch die botanische Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben beitragen.<br />

2.1.3. Weidemanagement<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Weidemanagementfaktoren unterscheiden sich die Betriebe grundlegend<br />

<strong>von</strong>einan<strong>der</strong>. Betrieb 8 praktizierte beispielsweise die üblichen Weidepflegemaßnahmen wie<br />

Schleppen, Walzen und gelegentliches Ausschneiden <strong>der</strong> Weide. Die Weide des Betriebes 9<br />

wurde dagegen getoppt, wobei das getoppte <strong>Gras</strong> als Naturdünger auf <strong>der</strong> Weide liegen blieb.<br />

Nach dem Toppen schlossen sich das Schleppen <strong>der</strong> Weide an und eine Phase des<br />

Brachliegens, bevor eine erneute Nutzungsphase mit Pferde- und anschließen<strong>der</strong><br />

Rin<strong>der</strong>beweidung folgte. Somit ergeben sich sowohl durch das Toppen als auch aufgrund <strong>der</strong><br />

Nachbeweidung durch Rin<strong>der</strong> Unterschiede <strong>im</strong> Weidemanagement zwischen den beiden<br />

Beispielsbetrieben. Hinsichtlich <strong>der</strong> Weidepflegemaßnahmen ist <strong>der</strong> Betrieb 9 vergleichbar<br />

mit dem Betrieb 1, <strong>der</strong> wenige Tage nach <strong>der</strong> ersten Probenentnahme <strong>im</strong> Mai mit dem Toppen<br />

seiner Weide begann. Eine Nachbeweidung <strong>der</strong> Probenentnahmeweide durch Rin<strong>der</strong> wurde<br />

auch <strong>von</strong> Betrieb 5 praktiziert. In <strong>der</strong> Tabelle 23 sind die Zeiträume <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

aufgeführt, in denen die drei Betriebe ihre Weiden toppten bzw. eine Rin<strong>der</strong>beweidung<br />

stattfand, Abbildung 24 zeigt vergleichend dazu die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> dieser Betriebe.<br />

113


V. Diskussion<br />

Tab. 23: Zeitpunkt des Toppens bzw. <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>beweidung in den Betrieben 1, 5 und 9<br />

Betrieb Zeitpunkt des Toppens Rin<strong>der</strong>beweidung<br />

1) Ende Mai nach <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

1<br />

9<br />

5<br />

2) Mitte Juni vor <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

3) Mitte Juli vor <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

1) Ende Mai vor <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

2) Mitte Oktober vor <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

Anfang Juli - Anfang August<br />

Ende August - Anfang September<br />

Ende September - Mitte Oktober<br />

Abb. 24: <strong>Fruktangehalt</strong>e (g/kg TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Betriebe 1, 5 und 9 <strong>von</strong> Mai bis November<br />

90<br />

80<br />

70<br />

Fruktan (g/kg TS)<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Betrieb 1<br />

Betrieb 9<br />

Betrieb 5<br />

0<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Monat<br />

114


V. Diskussion<br />

Werden die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Betrieb 1 und 9 unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

jeweiligen Topp-Zeitpunkte verglichen, so ergeben sich keine übereinst<strong>im</strong>menden<br />

Verän<strong>der</strong>ungen in den Fruktankonzentrationen <strong>der</strong> zwei Betriebe. In beiden Betrieben wurde<br />

die Weide Ende Mai getoppt, <strong>der</strong> ohnehin schon abnehmende <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des<br />

Betriebes 1 sank daraufhin weiter deutlich ab, <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des<br />

Betriebes 9 nach dem Toppen nur geringfügig zurückging. Auch in den folgenden Monaten<br />

lässt sich kein eindeutiger Einfluss des Toppens auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanzen<br />

erkennen, so stiegen die Gehalte an Fruktan in den <strong>Gras</strong>proben des Betriebes 1 nach dem<br />

Toppen Mitte Juni stark an, gingen aber nach dem Toppen des <strong>Gras</strong>es Mitte Juli deutlich<br />

zurück. Prinzipiell ist eine Abnahme <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> nach dem Toppen zu<br />

erwarten, da die Pflanzen die Reservekohlenhydrate für das Wachstum verbrauchen, und erst<br />

nach dem Überwinden <strong>der</strong> Wachstumsphase und des Energiedefizits erneut Fruktane<br />

eingelagert werden (MACKENZIE und WYLAM 1957, HEHL und MENGEL 1972,<br />

POLLOCK 1986b, LONGLAND und CAIRNS 2000, FULKERSON und DONAGHY 2001).<br />

Die Beweidung <strong>der</strong> Probenentnahmeweide mit Rin<strong>der</strong>n steht bei Betrieb 9 in Zusammenhang<br />

mit einem Rückgang des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>von</strong> 58,8 g/kg TS <strong>im</strong> Juli auf 9,6 g/kg TS <strong>im</strong><br />

August. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass nicht die Beweidung <strong>der</strong> Weide durch Rin<strong>der</strong> an<br />

sich ausschlaggebend ist für die Verän<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> des <strong>Gras</strong>es, son<strong>der</strong>n viel<br />

mehr die Nutzungsintensität, auf die <strong>im</strong> Weiteren noch eingegangen wird. Die Beobachtung,<br />

dass eine Rin<strong>der</strong>beweidung <strong>der</strong> Probenentnahmeweide mit einem Rückgang des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es einhergeht, konnte für Betrieb 5 nicht gemacht werden.<br />

Werden die Betriebe vergleichend betrachtet, die wie Betrieb 8 die üblichen<br />

Weidepflegemaßnahmen wie Walzen, Schleppen und gelegentliches Ausschneiden <strong>der</strong><br />

Weiden praktizieren, so ergeben sich auch hier keine Erkenntnisse, aus denen auf eine<br />

Beeinflussung <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> durch diese Maßnahmen geschlossen werden<br />

könnte. In <strong>der</strong> Abbildung 25 sind die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> dieser Betriebe einan<strong>der</strong><br />

gegenübergestellt, ein einheitlicher Verlauf <strong>der</strong> Fruktankonzentrationen <strong>während</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> ist, bei gleichen Weidepflegemaßnahmen, nicht zu beobachten.<br />

115


V. Diskussion<br />

Abb. 25: <strong>Fruktangehalt</strong>e (g/kg TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> die üblichen Weidepflegemaßnahmen<br />

praktizierenden Betriebe 2, 3, 4, 6, 7, 8 und 10 in den Monaten Mai bis November<br />

90<br />

80<br />

Fruktan (g/kg TS) .<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Betrieb 2<br />

Betrieb 3<br />

Betrieb 4<br />

Betrieb 6<br />

Betrieb 7<br />

Betrieb 8<br />

Betrieb 10<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Monat<br />

Es muss demnach weitere Faktoren geben, die einen Erklärungsbeitrag zu den deutlich<br />

differierenden <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> liefern.<br />

Bei Betrachtung <strong>der</strong> weiteren Weidemanagementfaktoren fällt <strong>der</strong> unterschiedliche<br />

Düngestatus <strong>der</strong> Weiden auf. Bei <strong>der</strong> Weide des Betriebes 8 handelt es sich beispielsweise<br />

um eine intensiv gedüngte Weidefläche, die jährlich <strong>im</strong> Frühjahr mit 200 kg/ha Kalkamon,<br />

300 kg/ha Kalkstickstoff und 600 kg/ha Kainit versorgt wird. Der pH-Wert des stark sandigen<br />

Lehmbodens lag <strong>im</strong> Jahr 2000 bei 6,7 – 6,9, <strong>im</strong> Vergleich dazu beträgt <strong>der</strong> pH-Wert <strong>im</strong> Boden<br />

des Betriebes 9, bei einer einmal jährlichen Düngung <strong>im</strong> Herbst <strong>von</strong> 100 kg/ha Kalkamon und<br />

100 kg/ha Thomaskali und gleichem Bodentyp 7,0-7,2. Der niedrige Boden-pH-Wert des<br />

Betriebes 8 ist wohl zurückzuführen auf eine intensive Versorgung <strong>der</strong> Weide mit<br />

Stickstoffdünger und einer damit verbundenen Versauerung des Bodens (WHITEHEAD<br />

116


V. Diskussion<br />

2000). Auch die Phosphor- (35-46 mg P 2 O 5 /100 g Boden) und Kaliumgehalte (37-42 mg<br />

K 2 O/100 g Boden) <strong>im</strong> Boden des Betriebes 8 überschreiten die <strong>von</strong> MEYER und COENEN<br />

(2002) angegebenen Werte <strong>von</strong> 30 mg P 2 O 5 /100 g Boden und 15-25 mg K 2 O/100 g Boden<br />

deutlich und geben Hinweise auf eine Überversorgung <strong>der</strong> Weide mit Dünger. In <strong>der</strong> Literatur<br />

wird überwiegend die Ansicht vertreten, steigende Stickstoffgaben führen zu einem Rückgang<br />

des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und umgekehrt, eine marginale Stickstoffversorgung <strong>der</strong> Pflanze<br />

steht <strong>im</strong> Zusammenhang mit einer vermehrten Fruktanspeicherung (SMITH 1968, LANG<br />

1972, LARSSON und STEEN 1984, GONZALEZ et al. 1989). Auch <strong>der</strong> Kaliumdüngung<br />

wird eine Beeinflussung des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> zugeschrieben. Dabei beobachtete<br />

NOWAKOWSKI (1969) in seinem Exper<strong>im</strong>ent eine Fruktanakkumulation <strong>im</strong> Weidelgras bei<br />

steigenden Kaliumgaben in Kombination mit einer Stickstoffdüngung, <strong>während</strong> HEHL und<br />

MENGEL (1972) <strong>von</strong> einer Abnahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> Weidelgras bei zunehmen<strong>der</strong><br />

Kaliumversorgung in den frühen Vegetationsstadien berichteten und erst zum Ende <strong>der</strong><br />

vegetativen Phase einen Anstieg <strong>der</strong> Reservekohlenhydrate in <strong>der</strong> Pflanze mit steigen<strong>der</strong><br />

Kaliumdüngung verzeichneten. Bei diesen Erkenntnissen muss berücksichtigt werden, dass es<br />

sich um exper<strong>im</strong>entelle Studien handelte und keine Feldbedingungen zugrunde lagen, wie <strong>im</strong><br />

vorliegenden Fall. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen <strong>der</strong> intensiven Düngung und<br />

den vergleichsweise niedrigen <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des Betriebes 8 dürfte dennoch außer<br />

Frage stehen. Im Gegenzug lassen sich die hohen Gehalte an Fruktan in den <strong>Gras</strong>proben des<br />

Betriebes 9 durch die eher mo<strong>der</strong>ate Versorgung <strong>der</strong> Probenentnahmeweide mit Dünger<br />

erklären. Die Weideflächen <strong>der</strong> beiden beispielhaft herausgegriffenen Betriebe repräsentieren<br />

somit hohe und niedrige Düngeintensitäten, denen nach vorliegenden Literaturdaten die<br />

entsprechenden <strong>Fruktangehalt</strong>e (Düngeintensität ↑ - <strong>Fruktangehalt</strong> ↓ vice versa) zugerechnet<br />

werden können.<br />

Auch bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Betriebe zeichnet sich das <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Weiden, die<br />

intensiv mit Dünger versorgt wurden, grundsätzlich durch niedrigere <strong>Fruktangehalt</strong>e aus.<br />

Durch die Düngung wird zudem eine Einflussnahme auf die Mengenelementgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

möglich. Calcium- und Magnesiumgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> werden durch eine vermehrte<br />

Stickstoffdüngung gesteigert (LANG 1972), eine zusätzliche Magnesium- und<br />

Natriumdüngung kann die Gehalte dieser Elemente <strong>im</strong> Weidegras beträchtlich erhöhen<br />

(WOLF 1971). Auch hohe Kalium- und Phosphorgehalte sprechen für eine intensive<br />

117


V. Diskussion<br />

Düngung <strong>der</strong> Weiden (FINKLER-SCHADE 1997, MEYER und COENEN 2002).<br />

Dementsprechend wird die intensivere Düngung des Betriebes 8 <strong>von</strong> höheren<br />

Mengenelementgehalten <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> begleitet <strong>im</strong> Vergleich zum Betrieb 9 (Tab. 24). Eine<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Mengenelemente mittels entsprechen<strong>der</strong> Düngung geht zwar einher mit einer<br />

Abnahme <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>, sie ist jedoch nur bedingt empfehlenswert, da eine<br />

Überdüngung <strong>der</strong> Weiden zu einer Versauerung des Bodens (WHITEHEAD 2000), einer<br />

Abnahme <strong>der</strong> Pflanzenvielfalt und einer Beeinträchtigung <strong>der</strong> Futterqualität führen kann<br />

(MEYER und COENEN 2002).<br />

Neben den Mengenelementen konnten auch für die Spurenelemente Kupfer und Zink<br />

negative Beziehungen zum <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> ermittelt werden, wobei <strong>der</strong> Kupfergehalt<br />

<strong>im</strong> <strong>Gras</strong> ebenfalls über die Düngung beeinflusst werden kann. Auch hier weist die <strong>Gras</strong>probe<br />

des Betriebes 8 <strong>im</strong> Monat September höhere Zink- und Kupfergehalte auf als die des<br />

Betriebes 9 (Tab. 24).<br />

Tab. 24: Vergleichende Darstellung einiger Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9<br />

<strong>im</strong> Monat September<br />

Betrieb<br />

Cl Mg Ca P K Cu Zn<br />

(g/kg TS)<br />

(mg/kg TS)<br />

8 14,30 1,84 5,26 4,75 38,5 9,08 46,21<br />

9 9,28 1,28 6,38 4,10 34,22 6,48 26,83<br />

Betrachtet man die Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weiden 8 und 9, so entspricht Weide 8 einer<br />

intensiv genutzten Standweide, <strong>während</strong> Weide 9 überwiegend extensiv genutzt wurde (Tab<br />

25). Zwar fand auf <strong>der</strong> Probenentnahmeweide des Betriebes 9 eine ganzjährige Weidehaltung<br />

statt, die Weide wurde jedoch auch <strong>im</strong> Winter nur zeitweise extensiv <strong>von</strong> einem Pferd<br />

beweidet. Der Betriebe 8 nutzte seine Weide <strong>von</strong> April bis Oktober.<br />

118


V. Diskussion<br />

Tab. 25: Die Größe (ha) <strong>der</strong> Probenentnahmeweiden und die Anzahl (N) <strong>der</strong> Tiere auf den<br />

Weiden <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9 zur Zeit <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

Betrieb<br />

Größe <strong>der</strong><br />

Weide<br />

N Tiere auf <strong>der</strong> Weide zur Zeit <strong>der</strong> Probenentnahme<br />

(ha) Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov.<br />

8 4 18<br />

Pferde<br />

19<br />

Pferde<br />

0<br />

16<br />

Pferde<br />

0<br />

3<br />

Pferde<br />

0<br />

9* 2,14 0 0<br />

36<br />

Kühe +<br />

Kälber<br />

0 0 0 0<br />

*) zwischen den Probenentnahmen befand sich zeitweise ein Pferd auf <strong>der</strong> Weide<br />

In bisherigen Untersuchungen wird eine vermehrte Nutzungsintensität in Verbindung<br />

gebracht mit einer Abnahme <strong>der</strong> pflanzlichen Reservekohlenhydrate und insbeson<strong>der</strong>e des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es (ALBERDA 1957, LANG 1972, KÜHBAUCH 1977, POLLOCK 1986b,<br />

GONZALEZ et al. 1989, SCHUBIGER et al. 1998, DONAGHY und FULKERSON 1998).<br />

Diesen Erkenntnissen liegen exper<strong>im</strong>entelle Studien zugrunde, in denen die zu<br />

untersuchenden Gräser geschnitten wurden. Es ist jedoch da<strong>von</strong> auszugehen, dass<br />

<strong>Gras</strong>pflanzen, die abgegrast werden, hinsichtlich ihres Fruktanmetabolismuses denen<br />

gleichen, die geschnitten werden. So werden die exper<strong>im</strong>entell ermittelten Daten zum<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> geschnittenen <strong>Gras</strong> auf die typischen Bedingungen einer Weide, auf <strong>der</strong> das<br />

<strong>Gras</strong> abgegrast wird, übertragen (FULKERSON 1994, DONAGHY und FULKERSON<br />

1997). Im vorliegenden Beispiel kann die insgesamt höhere Nutzungsintensität <strong>der</strong><br />

Probenentnahmeweide des Betriebes 8 in Einklang gebracht werden mit den niedrigen<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Die überwiegend extensive Nutzung <strong>der</strong> Weide 9 spiegelt sich in<br />

den deutlich höheren <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben wie<strong>der</strong>. Eine Ausnahme in <strong>der</strong><br />

extensiven Nutzung <strong>der</strong> Weide 9 besteht zur Zeit <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>beweidung <strong>von</strong> Anfang Juli bis<br />

Anfang August, hier herrschte mit 36 Mutterkühen und ihren Kälbern eine hohe Besatzdichte<br />

auf <strong>der</strong> Weide. Wie bereits erwähnt, kam es zeitgleich zu einem Rückgang des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>von</strong> 58,8 g/kg TS <strong>im</strong> Juli auf 9,6 g/kg TS <strong>im</strong> August. Dies bestätigt die<br />

119


V. Diskussion<br />

Vermutung, dass eine steigende Nutzungsintensität zu einer Abnahme <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e in<br />

<strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze führt und liefert die Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide als einen weiteren<br />

Erklärungsansatz für die unterschiedlichen Fruktanwerte.<br />

Tendenziell ist auch bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Betriebe eine Abnahme des<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>es <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> mit steigen<strong>der</strong> Nutzungsintensität <strong>der</strong> Probenentnahmeweide zu<br />

beobachten. Zwar führt eine hohe Besatzdichte <strong>der</strong> Weide <strong>im</strong> Einzelfall nicht unbedingt zu<br />

einem Rückgang <strong>der</strong> Fruktankonzentration <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>, insgesamt zeichnen sich aber die<br />

Betriebe mit einer höheren Nutzungsintensität <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> durch niedrigere<br />

Fruktanwerte in ihren <strong>Gras</strong>proben aus.<br />

Von Bedeutung ist die Nutzungsintensität nicht nur hinsichtlich des <strong>Fruktangehalt</strong>es, son<strong>der</strong>n<br />

auch <strong>im</strong> Bezug auf den Polymerisationsgrad <strong>der</strong> Fruktane. In mehreren Untersuchungen<br />

konnte festgestellt werden, dass <strong>der</strong> Anteil hochpolymerer Fruktane nach jedem Schnitt<br />

absinkt und in <strong>der</strong> anfänglichen Wie<strong>der</strong>aufwuchsphase nie<strong>der</strong>molekulare Fruktane<br />

überwiegen (KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER 1974, KÜHBAUCH 1977, McGRATH<br />

1988). Dieser Aspekt ist <strong>im</strong> Hinblick auf die Pathogenese <strong>der</strong> Hufrehe <strong>von</strong> Interesse und wird<br />

unter Punkt 2.3. näher erläutert.<br />

2.1.4. Rohnährstoffgehalte und Gerüstsubstanzen<br />

Im Folgenden werden nun die Rohprotein-, Rohfaser- und Hemizellulosegehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

einan<strong>der</strong> gegenübergestellt, um weitere Erklärungsansätze für die unterschiedlichen<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e zu finden. Beispielhaft erfolgt dies anhand <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9, <strong>der</strong>en<br />

Rohprotein-, Rohfaser- und Hemizellulosegehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat September in <strong>der</strong><br />

Tabelle 26 dargestellt sind.<br />

120


V. Diskussion<br />

Tab. 26: Fruktan-, Rohprotein-, Rohfaser- und Hemizellulosegehalte (% TS) <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebe 8 und 9 <strong>im</strong> Monat September<br />

Betrieb<br />

Fruktan Rohprotein Rohfaser Hemizellulose<br />

% TS<br />

8 1,06 27,33 3,81 19,73<br />

9 8,16 19,64 3,25 19,22<br />

Sowohl in den eigenen Ergebnissen als auch in <strong>der</strong> Literatur (MACKENZIE und WYLAM<br />

1957, HEHL und MENGEL 1972) wurde ein negativer Zusammenhang zwischen dem<br />

Rohprotein- und dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> festgestellt. Der <strong>Fruktangehalt</strong> ist umso<br />

niedriger, je höher <strong>der</strong> Rohproteingehalt <strong>der</strong> Gräser ist, zu dieser Erkenntnis gelangte auch<br />

LANG (1972) in seiner Untersuchung. Betrachtet man die Rohproteingehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong><br />

Betriebe 8 und 9 <strong>im</strong> Monat September, so liegt <strong>der</strong> Rohproteingehalt in <strong>der</strong> Probe des<br />

Betriebes 8 deutlich über dem des Betriebs 9. Auch <strong>im</strong> Vergleich zu dem in den DLG-<br />

FUTTERWERTTABELLEN-PFERDE (1995) angegebenen Rohproteingehalt <strong>von</strong> 23 % TS<br />

für den zweiten und alle folgenden Aufwüchse einer Intensivweide, erscheint <strong>der</strong><br />

Proteingehalt des Betriebes 8 sehr hoch. Die negative Beziehung zwischen dem Protein- und<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> kann mit den hier vorliegenden Daten bestätigt werden. Bei dem<br />

Rohproteingehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> des Betriebes 8 <strong>im</strong> Monat September handelt es sich zugleich um<br />

den insgesamt höchsten Rohproteingehalt aller zehn Betriebe. Die Probe mit dem niedrigsten<br />

Rohproteingehalt ist relativ zum Stichprobenmittel fruktanreich (Betrieb 7, Juni: Rp-Gehalt<br />

8,2 % TS, <strong>Fruktangehalt</strong> 6,3 % TS). Die inverse Beziehung zwischen dem Rohprotein- und<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> entspricht somit den Erwartungen (r = 0,52), allerdings können<br />

bei einem bekannten Rohproteingehalt <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> keine Vorhersagen zum <strong>Fruktangehalt</strong><br />

getroffen werden, da zu viele an<strong>der</strong>e Faktoren eine Rolle spielen.<br />

121


V. Diskussion<br />

Zwischen den Rohfaser- und <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> konnte keine statistisch abgesicherte<br />

Beziehung ermittelt werden. Im Gegensatz dazu wird in <strong>der</strong> Literatur die Produktion <strong>von</strong><br />

Zellwand-Polysacchariden und damit <strong>der</strong> Anstieg des Rohfasergehaltes in Verbindung<br />

gebracht mit einem Verlust des Reservekohlenhydrates Fruktan (HEHL und MENGEL<br />

1972, KÜHBAUCH und VOIGTLÄNDER 1975). Somit wäre reifes <strong>Gras</strong> für Pferde<br />

beson<strong>der</strong>s geeignet, da mit zunehmendem Alter des <strong>Gras</strong>es <strong>der</strong> Rohfasergehalt ansteigt<br />

(LEWIS 1991, MEYER und COENEN 2002) und damit <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> sinkt.<br />

Einschränkend ist allerdings zu sagen, dass in <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung keine Zunahme<br />

<strong>der</strong> Rohfasergehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> beobachtet werden konnte. Auch<br />

FINKLER-SCHADE (1997) stellte in ihrer Studie keine Zunahme son<strong>der</strong>n einen Rückgang<br />

des Rohfasergehaltes <strong>von</strong> 22,8 % TS Ende Mai/Anfang Juni auf 19,9 % TS Mitte<br />

August/Anfang September fest.<br />

Betrachtet man die Gerüstsubstanzfraktionen NDF, ADF, ADL, Zellulose und Hemizellulose,<br />

so lässt sich allenfalls ein Zusammenhang zwischen dem Hemizellulose- und dem<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> feststellen. Zwischen diesen beiden Parametern besteht eine nur<br />

schwach ausgeprägte, positive Beziehung (r = 0,24).<br />

Insgesamt wird deutlich, dass <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> einer Vielzahl <strong>von</strong> Faktoren<br />

beeinflusst wird. Die unterschiedlichen <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>der</strong> Betriebe 8 und 9 <strong>im</strong> Monat<br />

September, die beispielhaft für eine detaillierte Betrachtung <strong>der</strong> in Frage kommenden<br />

Einflussfaktoren ausgewählt wurden, geben Hinweise auf verschiedene Erklärungsansätze.<br />

Ausschlaggebend für die deutlich niedrigeren <strong>Fruktangehalt</strong>e des Betriebes 8 <strong>im</strong> Vergleich<br />

zum Betrieb 9 sind sicherlich die intensivere Düngung und die gesteigerte Nutzungsintensität<br />

sowie die höheren Rohproteingehalte. Grundsätzlich können auch in den an<strong>der</strong>en Betrieben<br />

Unterschiede in den Fruktankonzentrationen mit diesen Ansätzen erklärt werden, dabei<br />

weisen <strong>Gras</strong>proben <strong>von</strong> intensiv gedüngten und genutzten Weiden in <strong>der</strong> Regel niedrigere<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e auf. Der Einfluss des Weidemanagements auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> kann<br />

somit in allen zehn beprobten Betrieben bestätigt werden.<br />

Wünschenswert für die Zukunft wäre eine routinemäßige Analyse <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong><br />

<strong>Gras</strong>, wozu sich die in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit verwendete Megazyme ® -Testmethode<br />

122


V. Diskussion<br />

anbieten würde. Zwar lassen sich die den <strong>Fruktangehalt</strong> beeinflussenden Faktoren qualitativ<br />

isolieren, aber für eine Vorhersage des Risikopotentials sind sie nicht zu nutzen, daher ist es<br />

sinnvoll, die Rohnärstoffanalyse durch eine Fruktanbest<strong>im</strong>mung zu vervollständigen.<br />

Forschungsbedarf besteht jedoch noch hinsichtlich des Zeitpunktes, wann eine Best<strong>im</strong>mung<br />

<strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> anzuraten wäre, auch entsprechende Beprobungsintervalle müssten<br />

noch entwickelt werden.<br />

2.2. Risiko <strong>der</strong> Fruktanaufnahme be<strong>im</strong> Pferd<br />

In <strong>der</strong> Literatur sind schon seit längerer Zeit plötzlich auftretende Fälle <strong>von</strong> Hufrehe bei auf<br />

<strong>der</strong> Weide gehaltenen Pferden bekannt. In neueren Literaturangaben werden diese<br />

Hufrehefälle in Verbindung gebracht mit erhöhten <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> (HINCKLEY et<br />

al. 1996, LONGLAND et al. 1999, LONGLAND und CAIRNS 2000, BUDRAS et al. 2001,<br />

HUNTINGTON und POLLITT 2002). Fruktane gehören zu den rasch fermentierbaren<br />

Kohlenhydraten, die <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes einem schnellen mikrobiellen Abbau<br />

unterliegen (LONGLAND und CAIRNS 2000, HOFFMAN et al. 2001). Dabei scheinen die<br />

nie<strong>der</strong>molekularen Fruktane schneller fermentiert zu werden als hochpolymere Vertreter und<br />

erhöhen somit das Risiko einer Hufreheerkrankung (ROBERFROID et al. 1998,<br />

LONGLAND und CAIRNS 2000). Die nie<strong>der</strong>molekularen Fruktane finden sich insbeson<strong>der</strong>e<br />

in den verschiedenen Weidelgräsern.<br />

Exper<strong>im</strong>entell konnte eine Hufrehe mit profuser Diarrhoe nach einmaliger Gabe <strong>von</strong> 7,5 g<br />

chemisch reinem Fruktan je kg Körpermasse und Tag ausgelöst werden (HUNTINGTON und<br />

POLLITT 2002, POLLITT und VAN EPS 2002). Eine tägliche Fruktanaufnahme <strong>von</strong> 10,0<br />

bzw. 12,5 g/kg KM verstärkte die Hufrehesymptomatik noch.<br />

Der höchste <strong>Fruktangehalt</strong>, <strong>der</strong> in den analysierten <strong>Gras</strong>proben <strong>der</strong> zehn Betriebe ermittelt<br />

werden konnte, betrug 81,6 g/kg TS. Unterstellt man einem Pferd eine tägliche<br />

Trockensubstanzaufnahme <strong>von</strong> 2,5 kg pro 100 kg Körpermasse und Tag (GFE 1994), so<br />

n<strong>im</strong>mt es bei einem, über mehrere Tage konstanten, max<strong>im</strong>alen <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 82 g/kg<br />

TS <strong>im</strong> Weidegras 2,05 g Fruktan je kg Körpermasse (KM) auf. Für ein 500 kg schweres Pferd<br />

bedeutet das eine tägliche <strong>Gras</strong>trockensubstanzaufnahme <strong>von</strong> 12,5 kg und eine<br />

123


V. Diskussion<br />

Fruktanaufnahme <strong>von</strong> 1025 g pro Tag. Um eine Fruktanmenge <strong>von</strong> 7,5 g/kg KM auf einer<br />

Weide mit einem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 82 g/kg TS aufzunehmen, müsste ein Pferd bei einer TS-<br />

Aufnahme <strong>von</strong> 2,5 % mindestens 36,6 kg <strong>Gras</strong>trockensubstanz fressen, das entspricht einer<br />

Menge an Frischmasse <strong>von</strong> 183 kg (TS-Gehalt des <strong>Gras</strong>es 20 %). Ein Pferd mit einer<br />

Körpermasse <strong>von</strong> 500 kg benötigt zur Aufnahme dieser <strong>Gras</strong>menge jedoch etwa zweieinhalb<br />

bis drei Tage. Aus <strong>der</strong> gegensätzlichen Position betrachtet, müsste ein <strong>Gras</strong> ca. 330 g<br />

Fruktan/kg TS enthalten, damit ein Pferd bei dem genannten TS-Verzehr 7,5 g Fruktan/kg<br />

KM aufn<strong>im</strong>mt. Gemessen daran ist demnach ein max<strong>im</strong>al ermittelter <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> 82<br />

g/kg TS als risikolos einzuschätzen. Zu Bedenken ist auch, dass es sich bei <strong>der</strong><br />

exper<strong>im</strong>entellen Gabe des Fruktans um eine einmalige Verabreichung dieser Menge mit einer<br />

Nasenschlundsonde handelte, die innerhalb kurzer Zeit erfolgte. Auf <strong>der</strong> Weide gehaltene<br />

Pferde grasen jedoch den ganzen Tag, so dass sich auch die Fruktanaufnahme über mehrere<br />

Stunden verteilt. Im Vergleich zu einer einmaligen Verabreichung des chemisch reinen<br />

Fruktans per Nasenschlundsonde müssen bei einer Aufnahme des Fruktans aus dem <strong>Gras</strong><br />

zunächst die pflanzlichen Zellwände aufgeschlossen werden, um die Fruktane freizusetzen.<br />

Denkbar wäre zum Beispiel ein verzögerter Abbau <strong>der</strong> Fruktane <strong>im</strong> Dickdarm aufgrund <strong>der</strong><br />

notwendigen Aufspaltung <strong>der</strong> Pflanzenzellwände. MÖßELER (2003) verabreichte in ihren<br />

Untersuchungen sechs Pferden über einen Zeitraum <strong>von</strong> zehn Tagen einmal täglich neben<br />

Heu 1 g Fruktan/kg KM in Form <strong>von</strong> Topinambur. Die Aufnahme dieser Fruktanmenge löste<br />

bei keinem <strong>der</strong> Versuchspferde eine Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica aus, demnach ist die<br />

Aufnahme <strong>von</strong> 1 g Fruktan/kg KM in Kombination mit Heu scheinbar risikolos, <strong>während</strong> 7,5<br />

g/kg KM als Bolus appliziert sicher zu einer Hufrehe führen. Die Spanne zwischen diesen<br />

beiden Werten ist groß und es bedarf weiterer Untersuchungen, inwieweit die Auslösung <strong>der</strong><br />

Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica des Pferdes durch weniger als 7,5 g Fruktan/kg KM möglich<br />

ist. Darüber hinaus gibt es keine Erkenntnisse über eine mögliche Interaktion <strong>der</strong> Fruktane<br />

und an<strong>der</strong>er Rohnährstoffe <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes bei zeitgleicher Aufnahme dieser<br />

Substanzen, auch dies sollte in zukünftigen Studien geklärt werden.<br />

Die insgesamt aufzunehmenden Fruktan- und <strong>Gras</strong>mengen, die sich bei einer TS-Aufnahme<br />

<strong>von</strong> 2,5 % und einer Fruktanaufnahme <strong>von</strong> 1 bzw. 7,5 g/kg KM ergeben, sind vergleichend in<br />

Tabelle 27 dargestellt. Zusätzlich sind die täglichen Fruktanaufnahmen <strong>von</strong> 0,15 bzw. 2,05 g<br />

Fruktan/kg Körpermasse angegeben, die aus <strong>der</strong> genannten TS-Aufnahme und einem<br />

124


V. Diskussion<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>von</strong> min<strong>im</strong>alen 6 und max<strong>im</strong>alen 82 g/kg TS <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>, wie sie in <strong>der</strong><br />

vorliegenden Arbeit ermittelt werden konnten, errechnet wurden.<br />

Tab. 27: Tägliche Fruktanaufnahme (g) bei 0,15 g, 1 g, 2,05 g und 7,5 g Fruktan/kg<br />

Körpermasse (KM) und die entsprechende <strong>Gras</strong>menge (kg TS)<br />

Körper- tägliche Fruktanaufnahme (g) bei x g Fruktan/kg KM<br />

masse<br />

(kg) x = 0,15* x = 1 x = 2,05** x = 7,5<br />

<strong>Gras</strong>menge<br />

(kg TS)<br />

300 6 40 82 300 7,5<br />

400 6 40 82 300 10,0<br />

500 6 40 82 300 12,5<br />

600 6 40 82 300 15,0<br />

700 6 40 82 300 17,5<br />

*) entspricht <strong>der</strong> täglichen Fruktanaufnahme in g/kg KM bei einem min<strong>im</strong>al ermittelten<br />

Fruktanwert <strong>von</strong> 6 g/kg TS <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und einer TS-Aufnahme <strong>von</strong> 2,5 %<br />

**) entspricht <strong>der</strong> täglichen Fruktanaufnahme in g/kg KM bei einem max<strong>im</strong>al ermittelten<br />

Fruktanwert <strong>von</strong> 82 g/kg TS <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und einer TS-Aufnahme <strong>von</strong> 2,5 %<br />

Hufreheerkrankungen bei auf <strong>der</strong> Weide gehaltenen Pferden konnten <strong>im</strong><br />

Beobachtungszeitraum <strong>von</strong> Mai bis November 2002 in keinem <strong>der</strong> beprobten Betriebe<br />

beobachtet werden. Inwieweit die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Weidegras <strong>der</strong> am Versuch<br />

teilnehmenden Betriebe unter an<strong>der</strong>en Bedingungen, zum Beispiel frostige Nächte gefolgt<br />

125


V. Diskussion<br />

<strong>von</strong> sonnigen Tagen o<strong>der</strong> extensiv genutzte und wenig gedüngte Weiden, angestiegen wären<br />

und ob die für die Auslösung <strong>der</strong> Hufrehe des Pferdes erfor<strong>der</strong>liche Fruktanaufnahme möglich<br />

gewesen wäre, bleibt Spekulation. Es muss jedoch angemerkt werden, dass <strong>im</strong> Vorjahr in drei<br />

<strong>der</strong> zehn teilnehmenden Betriebe jeweils ein auf <strong>der</strong> Weide gehaltenes Pferd an <strong>der</strong><br />

Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica erkrankte. Welche Umstände zur Auslösung <strong>der</strong> Hufrehe<br />

führten, ist <strong>im</strong> Nachhinein schwierig zu beurteilen.<br />

Die Pathogenese <strong>der</strong> Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica des Pferdes liefert in <strong>der</strong> Literatur nach<br />

wie vor Anlass zur Diskussion. Ursächlich ist zunächst einmal eine Fehlfermentation mit<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Caecalflora, wie sie auch nach Aufnahme <strong>von</strong> Stärke beobachtet wird<br />

(GARNER et al. 1975, 1977, CARROL et al. 1987). Kennzeichnend sind dabei <strong>der</strong> Verlust<br />

<strong>der</strong> gram-negativen und die Dominanz <strong>von</strong> gram-positiven Bakterien (HUNTINGTON und<br />

POLLITT 2002). Insbeson<strong>der</strong>e die laktatbildenden Laktobazillen und Streptokokken, vor<br />

allem Streptococcus bovis (ROWE et al. 1994, MUNGALL et al. 2001), nehmen zu, es<br />

kommt zu einer vermehrten Milchsäurebildung und einem Abfall des pH-Wertes <strong>im</strong><br />

Darmlumen. Die Azidierung des Darminhaltes führt zu einer Reduktion <strong>der</strong> caecalen<br />

Enterobacteriaceae (GARNER et al. 1978, MOORE et al. 1979) und geht mit Defekten an den<br />

Schle<strong>im</strong>hautzellen <strong>der</strong> Darmwand und einer Erhöhung <strong>der</strong> Permeabilität <strong>der</strong>selben einher<br />

(KRUEGER et al. 1986, ROWE 1995, WEISS et al. 1998, 2000). Vasoaktive bakterielle<br />

Endotoxine (Lipopolysaccharide), die bei <strong>der</strong> Lysis <strong>der</strong> gram-negativen Enterobacteriaceae in<br />

das Caecum freigesetzt wurden, können durch die Darmwand in das vaskuläre System<br />

gelangen und eine gefäßverengende Wirkung entfalten (GARNER et al. 1978, MOORE et al.<br />

1979).<br />

In in vitro Studien konnten MUNGALL et al. (2001) nachweisen, dass verschiedene gramnegative<br />

und gram-positive Dickdarmbakterien, unter an<strong>der</strong>em auch Streptococcus bovis,<br />

Exotoxine produzieren, die eine Aktivierung <strong>der</strong> Metalloproteinasen 2 und 9 induzieren. Die<br />

Exotoxinausschüttung ist beson<strong>der</strong>s hoch nach einer durch Kohlenhydratüberschuss<br />

hervorgerufenen Zunahme dieser Bakterienspezies <strong>im</strong> Dickdarm. Einmal aktiviert führen die<br />

Metalloproteinasen zu den charakteristischen histopathologischen Verän<strong>der</strong>ungen an <strong>der</strong><br />

Hufle<strong>der</strong>haut <strong>der</strong> an Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica erkrankten Pferde.<br />

Einen an<strong>der</strong>en Erklärungsansatz für die Pathogenese <strong>der</strong> fütterungsbedingten Hufrehe des<br />

Pferdes liefern BAILEY et al. (2000, 2002, 2003a, b). In verschiedenen in vitro<br />

126


V. Diskussion<br />

Untersuchungen konnten auch sie einen Anstieg <strong>der</strong> gram-positiven Laktobazillen und<br />

Streptokokken und einen Abfall des pH-Wertes <strong>im</strong> Caecalinhalt <strong>von</strong> Pferden nach Inkubation<br />

mit Inulin beobachten. Sie vertreten jedoch die Ansicht, dass bei <strong>der</strong> bakteriellen<br />

Fermentation des Fruktans biogene Amine, unter an<strong>der</strong>em Tyramin und Tryptamin, entstehen,<br />

die durch die geschädigte Darmwand ins vaskuläre System gelangen. Dort schädigen die<br />

Amine die Thrombozyten, die normalerweise für die El<strong>im</strong>ination des Stoffes 5-<br />

Hydroxytryptamin verantwortlich sind. 5-Hydroxytryptamin hat eine starke<br />

vasokonstriktorische Wirkung, die nun zur Entfaltung kommen kann, da die geschädigten<br />

Blutzellen das 5-Hydroxytryptamin nicht mehr aufnehmen können.<br />

Welche Pathogenese <strong>der</strong> fütterungsbedingten Hufrehe des Pferdes nun zugrunde liegt, bedarf<br />

weiterer Untersuchungen. Eine Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Dickdarmflora nach <strong>der</strong> Aufnahme <strong>von</strong><br />

Fruktan und eine Auslösung <strong>der</strong> Hufrehe durch die bei <strong>der</strong> Fermentation entstehenden<br />

Stoffwechselprodukte können jedoch als gesichert angesehen werden.<br />

Im Unterschied zum Pferd werden die Fruktane bei an<strong>der</strong>en Säugetierspezies, bei denen sie<br />

ebenfalls <strong>im</strong> Dickdarm mikrobiell abgebaut bzw. bei den ruminaten Tiere <strong>im</strong> Pansen<br />

fermentiert werden (MAROUNEK et al. 1988), in Verbindung gebracht mit positiven<br />

Effekten. In verschiedenen in vitro Modellen konnten nach Inkubation mit Fruktanen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Dickdarmflora, die Bildung <strong>von</strong> flüchtigen Fettsäuren (Acetat, Butyrat,<br />

Propionat), Gas und organischen Säuren, vor allem Laktat, sowie ein Abfall des pH-Wertes<br />

beobachtet werden (MAROUNEK et al. 1988, 1997, ROBERFROID et al. 1998, RYCROFT<br />

et al. 2001). Von beson<strong>der</strong>em Interesse in <strong>der</strong> Humanmedizin ist die Steigerung <strong>der</strong> Anzahl<br />

<strong>der</strong> Bifidobakterien und Laktobazillen <strong>im</strong> Dickdarm des Menschen durch Fruktane.<br />

Fruktooligosacchariden in Nahrungsmitteln wird in <strong>der</strong> neueren Literatur eine prebiotische<br />

Wirkung zuerkannt (GIBSON und ROBERFROID 1995, ROBERFROID et al. 1998, VAN<br />

LOO et al. 1999, NINESS 1999, RYCROFT et al. 2001). Sie werden bei täglicher Aufnahme<br />

in Verbindung gebracht mit einer gesteigerten metabolischen Aktivität <strong>der</strong> intestinalen<br />

Mikroflora, einer verbesserten Mineralabsorption aus dem Darm, einer positiven Regulation<br />

des Lipid- und Cholesterinstoffwechsels und sollen eine inhibitorische Rolle spielen <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Entstehung <strong>von</strong> Kolon- und Brustkrebs. Zum Teil ließen sich diese<br />

Vermutungen in Tierversuchen bereits bestätigen, zum Teil sind weitere Untersuchungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich.<br />

127


V. Diskussion<br />

Auch in <strong>der</strong> Tierernährung sind die Fruktane in vielen Futtermitteln zu finden (HUSSEIN et<br />

al. 1998) und ihre prebiotischen Effekte werden bei den verschiedensten Tierarten genutzt. In<br />

<strong>der</strong> Nutzvieh- und Geflügelhaltung sowie bei Hund und Katze werden sie eingesetzt, um die<br />

Besiedlung des Darms mit pathogenen Bakterien, zum Beispiel Salmonellen, zu kontrollieren,<br />

den Fäkalgeruch zu reduzieren o<strong>der</strong> die Wachstumsintensität zu steigern (HUSSEIN et al.<br />

1999, FLICKINGER und FAHEY 2002).<br />

Den Fruktanen werden somit bei den Menschen und den an<strong>der</strong>en Säugetieren durchweg<br />

positive Effekte zugeschrieben. Es ist zu vermuten, dass sie auch <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes<br />

dosisabhängig eine prebiotische Wirkung entfalten können. Dies sollte in zukünftigen<br />

Untersuchungen Berücksichtigung finden. Weiter ist anzuraten, die Fruktankonzentration<br />

näher zu präzisieren, die mindestens aufgenommen werden muss, um eine Hufrehe be<strong>im</strong><br />

Pferd auszulösen. Dabei ist es sicherlich auch <strong>von</strong> Bedeutung, ob eine Adaptation <strong>der</strong> Pferde<br />

an best<strong>im</strong>mte <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> möglich ist und inwieweit die Verabreichung <strong>von</strong><br />

frischem <strong>Gras</strong> mit einem definierten <strong>Fruktangehalt</strong> die gleichen Auswirkungen auf die<br />

Darmflora des Pferdes hat wie die Gabe einer entsprechenden Menge chemisch reinen<br />

Fruktans. Im Unterschied zur Verabreichung chemisch reinen Fruktans muss bei <strong>der</strong><br />

Fruktanaufnahme auf <strong>der</strong> Weide eine mögliche Interaktion <strong>der</strong> Nährstoffe <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

berücksichtigt werden. Vor allem durch die Eiweiß- und Rohfasergehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> wird eine<br />

an<strong>der</strong>e Bakterienflora <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes angesprochen <strong>im</strong> Vergleich zu einer reinen<br />

Fruktanfermentation. Darüber hinaus gilt es zu bedenken, inwieweit die Ke<strong>im</strong>flora auf dem<br />

<strong>Gras</strong> selbst die Darmflora des Pferdes beeinflusst und ob es zu einer Interaktion mit <strong>der</strong><br />

Fruktanaufnahme kommt. Es wäre möglich, dass die Pferde <strong>im</strong> Hinblick auf eine Auslösung<br />

<strong>der</strong> Hufrehe deutlich höhere Fruktankonzentrationen <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> aufnehmen müssten, als die <strong>von</strong><br />

HUNTINGTON und POLLITT (2002) und <strong>von</strong> POLLITT und VAN EPS (2002)<br />

angegebenen Mengen chemisch reinen Fruktans. MAROUNEK et al. (1988) schlussfolgerten<br />

jedoch nach einer in vitro Studie, in <strong>der</strong> die Produktion <strong>von</strong> Säuren aus Inulin durch eine<br />

gemischte Kultur <strong>von</strong> Pansenorganismen untersucht wurde, dass Mikroorganismen, die<br />

Pflanzenfasern besiedeln, offensichtlich keine bedeutende Rolle bei <strong>der</strong> Inulinaufspaltung<br />

spielen.<br />

Insgesamt sind die Angaben zur Fermentation <strong>von</strong> Fruktan <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes und <strong>der</strong><br />

Pathogenese <strong>der</strong> fütterungsbedingten Hufrehe sowie auch einer eventuellen dosisabhängigen<br />

128


V. Diskussion<br />

prebiotischen Wirkung <strong>der</strong> Fruktane be<strong>im</strong> Pferde noch unzureichend und bedürfen weiterer<br />

Untersuchungen.<br />

3. Schlussfolgerungen<br />

Bei den <strong>Fruktangehalt</strong>en <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> fällt eine jahreszeitliche<br />

Variation auf, die mit höheren Fruktankonzentrationen <strong>im</strong> Frühjahr und Herbst und<br />

niedrigeren in den Sommermonaten einhergeht. Die ermittelten Gehalte an Fruktan in den<br />

<strong>Gras</strong>proben liegen deutlich unterhalb <strong>der</strong> Fruktanmenge, mit <strong>der</strong> exper<strong>im</strong>entell die Hufrehe<br />

des Pferdes ausgelöst werden konnte. Die Spannbreite <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>der</strong><br />

beprobten Betriebe in den einzelnen Monaten ist zum Teil beträchtlich und deutet auf einen<br />

großen Einfluss verschiedener Faktoren hin. Von Interesse sind hier neben den in <strong>der</strong><br />

Literatur betonten Einflussfaktoren Tages- und Jahreszeit, Vegetationsperiode, Temperatur<br />

und Pflanzenart insbeson<strong>der</strong>e die Weidemanagementfaktoren. Eine beson<strong>der</strong>e Rolle spielt die<br />

botanische Zusammensetzung <strong>der</strong> Weide. Hinsichtlich einer möglichen Auslösung <strong>der</strong><br />

fütterungsbedingten Hufrehe des Pferdes durch Fruktane ist zu sagen, dass sich vor allem<br />

Gräser mit niedrigen Fruktankonzentrationen, die zudem vorwiegend höher-molekulare<br />

Fruktane einlagern, als Hauptbestandsbildner für <strong>Pferdeweiden</strong> eignen. Hier sind<br />

insbeson<strong>der</strong>e Gräserarten wie Knaulgras, Wiesenlieschgras und Wiesenfuchsschwanz zu<br />

bevorzugen. Die Weidelgräser zeichnen sich grundsätzlich durch höhere <strong>Fruktangehalt</strong>e aus,<br />

wobei sie überwiegend nie<strong>der</strong>molekulare Fruktane enthalten, die <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes<br />

beson<strong>der</strong>s schnell fermentiert werden, und somit das Risiko einer Hufrehe des Pferdes<br />

erhöhen. Es kann jedoch auch bei den verschiedenen Weidelgrasarten zwischen<br />

„fruktanarmen“ und „fruktanreichen“ Sorten unterschieden werden (MEISTER und<br />

LEHMANN 1984, LONGLAND et al. 1999, VON BORSTEL und GRÄßLER 2002).<br />

Empfehlenswert ist es, in Ansaatmischungen für <strong>Pferdeweiden</strong> den Weidelgräsern den<br />

Vorzug zu geben, die nur geringe Fruktanmengen akkumulieren.<br />

Die Struktur <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>pflanze gespeicherten Fruktane wird neben <strong>der</strong> Pflanzenart auch<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Nutzungsintensität beeinflusst. Dabei muss die Wirkung <strong>der</strong> Nutzungsintensität auf<br />

den Fruktanhaushalt <strong>der</strong> Pflanze jedoch differenziert betrachtet werden, zum einen vermin<strong>der</strong>t<br />

129


V. Diskussion<br />

eine häufige Nutzungsintensität den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> und senkt das Hufreherisiko, zum<br />

an<strong>der</strong>en ist in <strong>der</strong> anfänglichen Wie<strong>der</strong>aufwuchsphase <strong>der</strong> Pflanze <strong>der</strong> Anteil<br />

nie<strong>der</strong>molekularer Fruktane erhöht und das Risiko einer Hufrehe verstärkt. Insgesamt kann<br />

jedoch eine regelmäßige Nutzung <strong>der</strong> Weide, die schon zu Beginn <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> praktiziert<br />

wird, empfohlen werden, dabei ist eventuell auch eine zusätzliche Rin<strong>der</strong>beweidung<br />

anzuraten, um eine ausreichende Nutzungsintensität zu erzielen.<br />

Eine differenzierte Betrachtungsweise ist auch <strong>im</strong> Hinblick auf die weiteren<br />

Weidemanagementfaktoren, die eine Einflussnahme auf den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

ermöglichen, anzuraten. So wird eine intensivere Düngung <strong>der</strong> <strong>Pferdeweiden</strong> zwar <strong>von</strong><br />

steigenden Mineralstoffgehalten und einer Abnahme <strong>der</strong> Fruktankonzentration <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

begleitet, sie ist jedoch nur bedingt empfehlenswert, da sie in Verbindung steht mit einer<br />

geringeren botanischen Artenvielfalt <strong>der</strong> Weide, einer Versauerung <strong>der</strong> Böden und einem<br />

möglicherweise für Pferde gesundheitsbedenklichen Anstieg best<strong>im</strong>mter Mengen- und<br />

Spurenelemente. Eine regelmäßige sinnvolle Düngung ist jedoch <strong>von</strong> Vorteil und sollte auch<br />

<strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> durchgeführt werden.<br />

Zusammenfassend kommt dem Weidemanagement <strong>im</strong> Bezug auf die <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong><br />

eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Insbeson<strong>der</strong>e über die botanische Zusammensetzung, die<br />

Düngung und die Nutzungsintensität <strong>der</strong> Weide ist eine Einflussnahme auf den <strong>Fruktangehalt</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Gras</strong> möglich. Es wird jedoch deutlich, dass die positiven und negativen Effekte <strong>der</strong><br />

einzelnen Faktoren gegeneinan<strong>der</strong> abzuwägen sind.<br />

In Zukunft bedarf es weiterer Untersuchungen zur Best<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> min<strong>im</strong>alen Fruktanmenge,<br />

die mindestens aufgenommen werden muss, um eine Hufrehe be<strong>im</strong> Pferd auszulösen. Des<br />

Weiteren müssen mögliche Interaktionen mit an<strong>der</strong>en nutritiven Faktoren <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> wie den<br />

Rohnährstoffen berücksichtigt werden. Zudem könnte <strong>der</strong> zur Freisetzung <strong>der</strong> Fruktane aus<br />

dem <strong>Gras</strong> notwendige Aufschluss <strong>der</strong> pflanzlichen Zellwände zu einem verzögerten<br />

Fruktanabbau <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes führen. Weiterhin sollte geklärt werden, inwieweit<br />

Fruktane prebiotische Effekte <strong>im</strong> Dickdarm des Pferdes erzielen, ob Pferde an best<strong>im</strong>mte<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>e adaptiert werden können und inwieweit sich die Fruktanaufnahme aus dem<br />

<strong>Gras</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Aufnahme chemisch reinen Fruktans unterscheidet.<br />

130


VI. Zusammenfassung<br />

Sandra Dahlhoff: <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>von</strong> <strong>Pferdeweiden</strong> <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> 2002<br />

VI. Zusammenfassung<br />

Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit war es, die Zusammensetzung des Weideaufwuchses <strong>während</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> darzustellen. Dazu wurden in einem typischerweise auf <strong>Pferdeweiden</strong><br />

vertretenem <strong>Gras</strong>-Kräuter-Leguminosengemisch die Nährstoffgehalte best<strong>im</strong>mt und eine<br />

Differenzierung <strong>der</strong> Kohlenhydrate vorgenommen. Ein beson<strong>der</strong>es Interesse galt dabei dem<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>. Eine hohe Fruktanaufnahme wird in Verbindung gebracht mit <strong>der</strong><br />

Auslösung <strong>der</strong> Hufrehe des Pferdes. Die verschiedenen Einflussfaktoren auf den<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> wie Jahreszeit, Wetter und Weidemanagement wurden eingehend betrachtet.<br />

Im Rahmen dieser Studie wurden zehn Pferdebetriebe (Anzahl Pferde pro Betrieb 15 - 170)<br />

<strong>im</strong> Münsterland <strong>von</strong> Mai bis November 2002 in einem 4-wöchigen Rhythmus zu festgelegten<br />

Zeitpunkten aufgesucht und beprobt. Die standardisierte Entnahme <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben erfolgte in<br />

jedem Betrieb <strong>von</strong> stets <strong>der</strong> gleichen Weide zur jeweils gleichen Uhrzeit, um tageszeitliche<br />

Schwankungen <strong>im</strong> <strong>Fruktangehalt</strong> auszuschließen.<br />

Die aktuellen Weidebedingungen wie Besatzdichte mit Pferden und Weidezustand sowie die<br />

vor Ort herrschenden kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen wurden <strong>während</strong> je<strong>der</strong> Probenentnahme<br />

detailliert protokolliert. Zusätzlich wurden vom Deutschen Wetterdienst stammende Daten zu<br />

Lufttemperatur, min<strong>im</strong>aler täglicher Bodentemperatur, relativer Feuchte, Bedeckungsgrad,<br />

täglicher Sonnenscheindauer und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge verwertet.<br />

In den gewonnenen <strong>Gras</strong>proben erfolgte die Best<strong>im</strong>mung des <strong>Fruktangehalt</strong>es, <strong>der</strong><br />

organischen Rohnährstoffe (Rohprotein, Rohfett, Rohfaser), <strong>der</strong> Gerüstsubstanzen NDF<br />

(neutral detergent fiber), ADF (acid detergent fiber), ADL (acid detergent lignin) sowie <strong>der</strong><br />

Mengen- und Spurenelemente. Die stickstofffreien Extraktstoffe, die Zellulose und die<br />

Hemizellulose wurden regelgerecht kalkuliert.<br />

131


VI. Zusammenfassung<br />

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:<br />

- Die mittleren <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> lagen zwischen min<strong>im</strong>alen 18,3 g/kg TS <strong>im</strong> August<br />

und max<strong>im</strong>alen 56,6 g/kg TS <strong>im</strong> Mai. Es war eine signifikante jahreszeitliche Variation<br />

<strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> Verlauf <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong> erkennbar (p < 0,05), die mit höheren<br />

Werten <strong>im</strong> Frühjahr und Herbst und niedrigeren in den Sommermonaten einherging (Mai<br />

56,6 ± 16,5 g/kg TS, Juni 38,2 ± 16,8 g/kg TS, Juli 30,4 ± 19,8 g/kg TS, August 18,3 ± 7,5<br />

g/kg TS, September 31,0 ± 19,7 g/kg TS, Oktober 42,0 ± 10,2 g/kg TS, November 41,7 ±<br />

11,4 g/kg TS).<br />

- Von den untersuchten Rohnährstoffen standen die stickstofffreien Extraktstoffe, die<br />

Rohfett- und die Rohproteingehalte (% TS) in einem signifikanten Verhätnis zum<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> (y = <strong>Fruktangehalt</strong> (% TS); y = 0,1754 x NfE – 3,8335, r = 0,54, p < 0,01,<br />

N = 10; y = -1,3928 x Rfe + 7,7102, r = -0,50, p < 0,01, N = 10; y = -0,2135 x Rp +<br />

7,5294, r = -0,52, p < 0,01, N = 10).<br />

- Die Gehalte <strong>der</strong> verschiedenen Faserfraktionen betrugen <strong>im</strong> Durchschnitt: Rohfaser 22,2;<br />

NDF 45,2; ADF 25,7; ADL 3,1; Zellulose 22,7 und Hemizellulose 19,5 % TS.<br />

- Bei den Gerüstsubstanzen bestand lediglich zwischen dem Hemizellulosegehalt (% TS)<br />

und <strong>der</strong> Fruktankonzentration eine schwache, positive Beziehung (y = <strong>Fruktangehalt</strong> (%<br />

TS); y = 0,1174 x Hemizellulose + 1,3982, r = 0,24, p = 0,049, N = 10).<br />

- Die mittleren Gehalte <strong>der</strong> Mengen- und Spurenelemente <strong>während</strong> <strong>der</strong> <strong>Weidesaison</strong><br />

betrugen: Ca 5,9; P 4,1; Mg 1,9; Na 1,0; K 32,9; Cl 12,1 g/kg TS und Cu 9,0; Zn 41,2; Fe<br />

616,7; Mn 86,1 und Se 0,09 mg/kg TS. Chlorid, Magnesium, Calcium, Phosphor, Kalium<br />

(g/kg TS) und Kupfer und Zink (mg/kg TS) korrelierten signifikant negativ mit dem<br />

<strong>Fruktangehalt</strong>. Eine beson<strong>der</strong>s enge Beziehung zur Fruktankonzentration zeigten <strong>der</strong><br />

Phosphor- und <strong>der</strong> Kaliumgehalt (y = <strong>Fruktangehalt</strong> (% TS); y = -1,2427 x Phosphor +<br />

8,8342, r = -0,44, p < 0,01, N = 10; y = -0,1158 x Kalium + 7,4928, r = -0,48, p < 0,01, N<br />

= 10).<br />

- Steigende Temperaturen gingen mit einer Abnahme des <strong>Fruktangehalt</strong>es einher. Der<br />

engste Zusammenhang bestand zwischen <strong>der</strong> Fruktankonzentration und <strong>der</strong><br />

Lufttemperatur in den zwei Tagen vor <strong>der</strong> Entnahme <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben (y = <strong>Fruktangehalt</strong><br />

(% TS); y = -0,1378 x Lufttemperaturwerte + 5,6125, r = -0,40, p < 0,01, N = 10) sowie<br />

<strong>der</strong> min<strong>im</strong>alen Temperatur am Boden in den drei Tagen vor <strong>der</strong> Probenentnahme (y =<br />

132


VI. Zusammenfassung<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> (% TS); y = -0,1772 x Bodentemperaturwerte + 4,8873, r = -0,45, p < 0,01,<br />

N = 10).<br />

- Die weiteren Kl<strong>im</strong>adaten wie tägliche Sonnenscheindauer, Bedeckungsgrad, relative<br />

Feuchte und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge standen in keinem signifikanten Zusammenhang zu<br />

dem <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>.<br />

- Auch zwischen <strong>der</strong> aktuellen Besatzdichte <strong>der</strong> Weide und <strong>der</strong> Fruktankonzentration<br />

konnte keine statistisch abgesicherte Beziehung nachgewiesen werden.<br />

Den Weidemanagementfaktoren kommt eine Bedeutung hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong><br />

<strong>Gras</strong> und einer möglichen Auslösung <strong>der</strong> fütterungsbedingten Hufrehe des Pferdes zu.<br />

Betriebe, die sich durch eine intensivere Düngung und Nutzung ihrer Weiden auszeichneten,<br />

fielen in <strong>der</strong> Regel durch niedrigere <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> auf.<br />

Der Einfluss <strong>der</strong> Pflanzenart auf den <strong>Fruktangehalt</strong> konnte in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit<br />

aufgrund einer nahezu identischen pflanzlichen Artenvielfalt auf den untersuchten Weiden<br />

nicht deutlich gemacht werden. Die lediglich geringen Unterschiede in <strong>der</strong> botanischen<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> Weiden beeinflussten den <strong>Fruktangehalt</strong> <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> nur in sehr engen<br />

Grenzen. Nach Angaben <strong>der</strong> Literatur spielt die Pflanzenart jedoch eine wichtige Rolle<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong>.<br />

Bedeutung erlangten die Fruktane <strong>im</strong> Hinblick auf die Auslösung <strong>der</strong> häufig zu Beginn <strong>der</strong><br />

<strong>Weidesaison</strong> auftretenden, durch frisches <strong>Gras</strong> bedingten Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica des<br />

Pferdes. Die kalkulierte Fruktanaufnahme, die auf den <strong>im</strong> Beobachtungszeitraum <strong>im</strong><br />

monatlichen Rhythmus ermittelten <strong>Fruktangehalt</strong>en basiert, liegt deutlich unterhalb <strong>der</strong><br />

Fruktanmenge, mit <strong>der</strong> exper<strong>im</strong>entell eine Hufrehe des Pferdes ausgelöst werden konnte.<br />

Inwieweit unter hiesigen Weidebedingungen grundsätzlich das Risiko einer durch Fruktane<br />

bedingten Hufrehe des Pferdes besteht, bleibt offen und bedarf weiterer Untersuchungen.<br />

133


VII. Summary<br />

Sandra Dahlhoff: Fructan concentrations in grass from horse pastures during the pasture<br />

season 2002<br />

VII. Summary<br />

The a<strong>im</strong> of this study was to monitor the grass composition during the pasture season. In a<br />

grass-herb-legume-mixture typically occuring on horse pastures the nutrient content was<br />

determined and a distinction of the carbohydrates was carried out. Of particular interest was<br />

the fructan concentration in grass. High fructan intake is consi<strong>der</strong>ed to induce laminitis of the<br />

horse. The different influences on the fructan concentration like season, weather and pasture<br />

management were observed in detail.<br />

Ten horse farms (horses per farm 15 – 170) were monitored from May to November 2002 at<br />

intervals of four weeks and at defined t<strong>im</strong>es. The standardized sample collecting took place in<br />

every farm from always the same pasture at the same t<strong>im</strong>e to avoid diurnal changes in the<br />

fructan content.<br />

The current pasture conditions such as number of grazing horses and pasture management as<br />

well as ambient conditions were documented in detail for each sampling point. Furthermore<br />

the ambient data like air temperature, min<strong>im</strong>um daily soil temperature, relative dampness,<br />

degree of coverage, daily duration of sunshine and amount of rain were or<strong>der</strong>ed from the<br />

German meteorological office.<br />

The freeze-dried samples were analyzed for the fructan content, the organic nutrients (crude<br />

protein, crude fat, crude fibre), the structural carbohydrates NDF (neutral detergent fibre),<br />

ADF (acid detergent fibre) and ADL (acid detergent lignin) as well as the major and trace<br />

elements. The nitrogen-free extracts, cellulose and hemicellulose were calculated.<br />

The following results were obtained:<br />

- The mean fructan content in grass ranged between a min<strong>im</strong>um of 18.3 g/kg dry matter<br />

(DM) in August and a max<strong>im</strong>um of 56.6 g/kg DM in May. There was a significant<br />

seasonal variation of the fructan content during the pasture season (p < 0.05) with higher<br />

values in the spring and autumn and lower in the summer months (May 56.6 ± 16.5 g/kg<br />

134


VII. Summary<br />

DM, June 38.2 ± 16.8 g/kg DM, July 30.4 ± 19.8 g/kg DM, August 18.3 ± 7.5 g/kg DM,<br />

September 31.0 ± 19.7 g/kg DM, October 42.0 ± 10.2 g/kg DM, November 41.6 ± 11.4<br />

g/kg DM).<br />

- Nitrogen-free extracts, crude fat and crude protein contents (% DM) were in a signifcant<br />

relation to the fructan content (y = fructan content (% DM); y = 0.1754 x NfE – 3.8335, r<br />

= 0.54, p < 0.01, N = 10; y = -1.3928 x crude fat + 7.7102, r = 0.50, p < 0.01, N = 10; y =<br />

-0.2135 x crude protein + 7.5294, r = -0.52, p < 0.01, N = 10).<br />

- The different fractions of fibre were on average: crude fibre 22.2, NDF 45.2, ADF 25.7,<br />

ADL 3.1, cellulose 22.7 and hemicellulose 19.5 % DM.<br />

- Consi<strong>der</strong>ing the structural carbohydrates only a weak, positive relation between the<br />

hemicellulose (% DM) and the fructan content existed (y = fructan content (% DM); y =<br />

0.1174 x hemizellulose + 1.3982, r = 0.24, p = 0.049, N = 10).<br />

- The mean major and trace element contents during the pasture season were: Calcium 5.9,<br />

phosphorus 4.1, magnesium 1.9, sodium 1.0, potassium 32.9, chloride 12.1 g/kg DM and<br />

copper 9.0, zinc 41.2, iron 616.7, manganese 86.1 and selenium 0.09 mg/kg DM.<br />

Chloride, magnesium, calcium, phosphorus, potassium (g/kg DM) and copper and zinc<br />

(mg/kg DM) were significant negatively correlated with the fructan content. A particular<br />

close relationship to the fructan concentration was analyzed for the phosphorus and the<br />

potassium concentration (y = fructan content (% DM); y = -1.2427 x phosphorus +<br />

8.8342, r = -0.44, p < 0.01, N = 10; y = -0.1158 x potassium + 7.4928, r = -0.48, p < 0.01,<br />

N = 10).<br />

- Increasing temperatures were accompanied with decreasing fructan concentrations. A<br />

close link between the fructan concentration and the average air temperature two days<br />

before taking the grass samples (y = fructan content (% DM); y = -0.1378 x air<br />

temperature values + 5.6125, r = -0.40, p < 0.01, N = 10) as well as the mean min<strong>im</strong>um<br />

soil temperature three days before sampling day (y = fructan content (% DM); y = -0.1772<br />

x soil temperature values + 4.8873, r = -0.45, p < 0.01, N = 10) could be verified.<br />

- There was no significant link between the further ambient data like daily duration of<br />

sunshine, degree of coverage, relative dampness and amount of rain and the fructan<br />

concentration of grass.<br />

135


VII. Summary<br />

- Current tr<strong>im</strong>ming density of the pasture and the fructan concentration revealled also no<br />

close relationship.<br />

The pasture management factors appear to be <strong>im</strong>portant regarding the fructan concentrations<br />

in grass and a possible risk of the feed-induced laminitis of the horse. Taking the different<br />

pasture management factors into consi<strong>der</strong>ation those farms, which were characterised by an<br />

intensive fertilization and a regular grazing practices had usually noticable lower fructan<br />

concentrations in their grass.<br />

In this present study an influence of the plant type on the fructan concentration could not be<br />

observed, because the examined pastures exhibited an almost identical vegetable diversity of<br />

species.The smale differences in the botanical composition of the pastures affected the fructan<br />

concentration in grass only in very close l<strong>im</strong>its. According to data of the literature the plant<br />

type plays an <strong>im</strong>portant role consi<strong>der</strong>ing the fructan concentrations in grass.<br />

The fructan concentration in grass is gaining greater awareness in the aetiology of<br />

Podo<strong>der</strong>matitis diffusa aseptica in the horse. The calculated fructan intake based on the<br />

monthly analyzed fructan concentrations during the observation period is significantly lower<br />

as the quantities of fructan, which are known to cause exper<strong>im</strong>entally induced laminitis in the<br />

horse. The extent of risk for the fructan caused laminitis of the horse on local pasture<br />

conditions remains open and should be in the focus of further investigations.<br />

136


VIII. Literaturverzeichnis<br />

VIII. LITERATURVERZEICHNIS<br />

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153


IX. Anhang<br />

Tab. I: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Mai<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 27,78 97,88 8,58 91,42 9,60 1,63 27,99 52,19<br />

2 17,98 97,39 10,78 89,22 16,43 3,08 23,41 46,30<br />

3 32,99 98,68 10,44 89,56 15,20 2,23 24,93 47,20<br />

4 22,05 97,36 8,63 91,37 9,45 2,10 28,76 51,07<br />

5 16,89 97,02 9,28 90,72 15,98 3,22 22,47 49,06<br />

6 15,64 97,08 11,74 88,26 21,63 4,00 20,09 42,54<br />

7 23,90 97,21 7,92 92,08 11,52 2,47 28,60 49,49<br />

8 21,07 97,80 10,12 89,88 9,51 1,96 27,40 51,00<br />

9 24,26 98,45 8,43 91,57 11,17 2,32 25,29 52,79<br />

10 24,01 97,42 8,01 91,99 10,78 2,05 24,23 54,94<br />

Tab. II: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juni<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 22,88 96,85 10,04 89,96 15,49 2,52 24,78 47,18<br />

2 22,76 96,55 9,82 90,18 16,57 2,44 24,03 47,14<br />

3 19,15 97,22 9,49 90,51 18,82 3,25 20,37 48,07<br />

4 22,39 97,10 10,28 89,72 14,21 2,60 25,54 47,37<br />

5 20,61 97,07 11,02 88,98 23,49 2,84 23,39 39,26<br />

6 20,95 97,54 11,38 88,62 22,55 3,16 21,02 41,89<br />

7 34,65 96,65 5,09 94,91 8,17 1,66 32,49 52,59<br />

8 28,13 96,67 13,97 86,03 17,79 2,52 24,83 40,89<br />

9 30,24 97,25 7,38 92,62 9,56 1,89 27,15 54,02<br />

10 28,67 96,96 8,38 91,62 14,44 2,06 25,47 49,64<br />

154


IX. Anhang<br />

Tab. III: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juli<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 17,67 96,93 10,94 89,06 18,78 2,64 23,52 44,12<br />

2 15,53 97,50 10,77 89,23 20,21 3,36 21,95 43,71<br />

3 19,22 97,71 12,59 87,41 16,58 2,70 23,23 44,90<br />

4 20,16 97,74 13,40 86,60 21,69 2,82 22,30 39,78<br />

5 16,24 98,06 12,65 87,35 17,95 2,86 22,54 44,01<br />

6 14,36 97,56 14,35 85,65 25,32 3,65 19,27 37,41<br />

7 16,22 98,61 16,12 83,88 14,20 2,51 21,50 45,66<br />

8 12,95 98,16 11,10 88,90 20,78 3,50 22,72 41,89<br />

9 22,32 95,60 9,62 90,38 11,09 1,67 28,45 49,16<br />

10 18,70 98,32 10,27 89,73 18,82 2,89 22,27 45,75<br />

Tab. IV: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat August<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 18,45 97,79 10,33 89,67 20,35 3,15 23,21 42,96<br />

2 16,51 97,86 11,44 88,56 20,34 3,92 24,22 40,08<br />

3 18,25 97,44 10,06 89,94 22,17 4,11 21,55 42,12<br />

4 26,15 98,15 13,55 86,45 15,28 3,18 27,61 40,38<br />

5 18,10 97,00 11,44 88,56 23,51 4,29 22,78 37,98<br />

6 20,56 96,77 19,43 80,57 22,22 3,27 20,46 34,63<br />

7 14,42 96,52 9,43 90,57 15,13 3,73 24,76 46,95<br />

8 14,95 95,93 15,32 84,68 16,89 2,63 26,27 38,89<br />

9 17,48 97,99 14,08 85,92 20,21 3,55 24,08 38,08<br />

10 12,87 97,07 12,36 87,64 23,90 3,59 21,63 38,52<br />

155


IX. Anhang<br />

Tab. V: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat September<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 15,07 97,29 15,21 84,79 23,33 3,00 21,17 37,28<br />

2 17,02 96,53 14,09 85,91 21,24 3,36 21,55 39,77<br />

3 18,27 96,95 11,76 88,24 17,02 3,09 21,76 46,36<br />

4 19,02 97,81 12,27 87,73 21,37 3,72 22,90 39,74<br />

5 17,62 98,56 10,86 89,14 19,48 3,21 22,12 44,34<br />

6 14,89 97,86 12,67 87,33 25,75 4,46 20,85 36,28<br />

7 18,49 97,65 10,24 89,76 18,02 3,36 23,04 45,34<br />

8 18,41 97,71 13,00 87,00 27,33 3,81 20,06 35,81<br />

9 18,10 97,24 10,39 89,61 19,64 3,25 22,83 43,89<br />

10 16,29 96,89 14,86 85,14 19,51 2,97 24,05 38,61<br />

Tab. VI: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Oktober<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 14,73 97,73 14,33 85,67 20,26 2,74 19,85 42,82<br />

2 17,88 97,80 23,72 76,28 17,08 2,49 19,33 37,38<br />

3 17,89 97,32 12,23 87,77 21,37 2,96 18,60 44,84<br />

4 16,74 97,86 11,04 88,96 19,31 3,27 20,44 45,94<br />

5 13,86 97,36 11,61 88,39 26,71 3,94 19,31 38,43<br />

6 12,39 97,92 26,76 73,24 21,24 2,98 16,85 32,17<br />

7 19,82 97,97 11,33 88,67 17,45 3,31 20,41 47,49<br />

8 18,40 97,74 11,25 88,75 22,51 3,11 17,80 45,32<br />

9 31,74 98,50 35,53 64,47 10,86 1,79 19,09 32,73<br />

10 22,35 97,88 20,84 79,16 17,27 2,62 19,11 40,17<br />

156


IX. Anhang<br />

Tab. VII: Rohnährstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat November<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS Ra oS Rp Rfe Rfa NfE<br />

% uS % TS<br />

1 13,92 97,28 17,06 82,94 20,76 2,88 17,89 41,41<br />

2 16,73 97,94 18,28 81,72 17,36 2,41 18,38 43,58<br />

3 24,73 97,73 32,33 67,67 16,88 2,09 15,04 33,65<br />

4 18,57 96,95 11,66 88,34 15,47 2,35 26,82 43,70<br />

5 16,21 98,11 13,05 86,95 19,67 2,94 18,35 46,00<br />

6 20,07 97,75 33,25 66,75 18,31 2,66 13,81 31,97<br />

7 22,52 97,76 33,35 66,65 12,07 1,80 15,96 36,82<br />

8 16,34 98,37 24,91 75,09 20,94 2,77 15,86 35,53<br />

9 23,79 98,54 36,03 63,97 14,31 1,99 17,15 30,53<br />

10 26,08 98,14 18,44 81,56 19,97 2,93 18,04 40,62<br />

Tab. VIII: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Mai<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 30,95 90,35 49,11 26,86 2,95 23,91 22,25<br />

2 19,19 93,18 44,05 24,25 1,73 22,52 19,80<br />

3 34,45 94,16 47,51 26,60 3,10 23,50 20,91<br />

4 23,05 92,33 52,00 27,66 2,41 25,25 24,34<br />

5 16,97 93,99 44,39 23,01 3,03 19,98 21,38<br />

6 16,90 93,01 39,55 20,16 1,05 19,11 19,39<br />

7 23,19 92,68 48,75 28,19 2,96 25,23 20,56<br />

8 25,16 94,36 51,40 27,85 2,16 25,69 23,55<br />

9 29,86 91,46 46,73 25,11 2,54 22,57 21,62<br />

10 22,76 94,66 41,77 23,10 2,53 20,57 18,67<br />

157


IX. Anhang<br />

Tab. IX: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juni<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 23,52 93,47 48,29 26,55 3,24 23,31 21,74<br />

2 25,69 94,96 48,15 25,76 2,75 23,01 22,39<br />

3 21,03 93,40 39,59 22,94 1,77 21,17 16,65<br />

4 32,22 95,35 55,59 30,65 3,17 27,48 24,94<br />

5 24,77 94,86 45,17 25,06 2,28 22,78 20,11<br />

6 23,18 93,86 39,39 21,67 1,73 19,94 17,72<br />

7 37,27 95,02 57,66 34,23 3,84 30,39 23,43<br />

8 29,43 95,45 47,42 28,42 3,70 24,72 19,00<br />

9 30,32 96,26 53,64 29,79 3,31 26,48 23,85<br />

10 32,09 94,65 53,07 31,38 3,98 27,40 21,69<br />

Tab. X: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juli<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 19,93 91,58 47,62 25,13 3,01 22,12 22,49<br />

2 15,94 94,65 44,56 24,00 2,55 21,45 20,56<br />

3 23,53 91,85 46,53 26,15 3,56 22,59 20,38<br />

4 18,60 93,70 47,23 26,18 2,67 23,51 21,05<br />

5 17,12 93,78 44,46 24,85 2,18 22,67 19,61<br />

6 14,28 94,26 39,69 25,46 4,29 21,17 14,23<br />

7 17,66 95,86 41,87 25,81 2,27 23,54 16,06<br />

8 16,19 75,82 34,89 21,50 2,82 18,68 13,39<br />

9 22,90 95,40 52,67 30,72 3,79 26,93 21,95<br />

10 19,49 90,48 46,85 20,73 1,78 18,95 26,12<br />

158


IX. Anhang<br />

Tab. XI: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat August<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 17,81 93,43 44,39 24,86 2,06 22,80 19,53<br />

2 17,36 94,40 45,60 26,11 2,78 23,33 19,49<br />

3 18,06 95,18 38,79 23,88 2,4 21,48 14,91<br />

4 27,29 88,04 47,64 27,09 2,30 24,79 20,55<br />

5 19,20 93,81 43,45 23,31 2,53 20,78 20,14<br />

6 23,91 94,63 40,17 22,74 2,81 19,93 17,43<br />

7 16,98 92,29 41,31 24,55 2,06 22,49 16,76<br />

8 12,85 93,60 42,33 28,15 3,92 24,23 14,18<br />

9 19,59 94,99 45,32 27,27 3,46 23,81 18,05<br />

10 14,07 95,16 42,43 24,15 3,02 21,13 18,28<br />

Tab. XII: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat September<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 17,82 92,73 41,18 22,00 1,44 20,56 19,18<br />

2 17,95 95,14 40,38 26,06 3,52 22,54 14,32<br />

3 19,75 94,47 39,51 24,95 2,96 21,99 14,56<br />

4 21,67 90,55 40,07 21,50 2,24 19,26 18,57<br />

5 20,45 95,33 46,66 26,61 3,79 22,82 20,05<br />

6 12,87 93,09 37,62 20,88 2,96 17,92 16,74<br />

7 20,94 92,15 42,56 25,86 2,28 23,58 16,70<br />

8 17,40 94,69 42,24 23,56 2,80 20,76 18,68<br />

9 19,66 94,68 44,92 26,72 3,48 23,24 18,20<br />

10 20,04 95,35 40,54 21,89 3,70 18,19 18,65<br />

159


IX. Anhang<br />

Tab. XIII: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Oktober<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 16,18 92,42 37,76 22,13 3,03 19,10 15,63<br />

2 16,90 93,50 41,08 23,71 4,45 19,26 17,37<br />

3 23,08 92,10 31,56 19,19 2,73 16,46 12,37<br />

4 18,38 94,36 36,91 21,40 6,05 15,35 15,51<br />

5 15,13 92,94 37,38 19,46 3,63 15,83 17,92<br />

6 13,09 95,02 31,98 19,64 2,85 16,79 12,34<br />

7 20,85 91,18 36,58 21,83 2,74 19,09 14,75<br />

8 19,80 95,54 37,18 21,57 3,19 18,38 15,61<br />

9 32,27 95,89 40,67 24,94 2,96 21,98 15,73<br />

10 22,48 95,77 35,04 21,53 3,28 18,25 13,51<br />

Tab. XIV: Gerüstsubstanzgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat November<br />

Betrieb<br />

1. TS 2. TS NDF ADF ADL Zellulose Hemizellulose<br />

% uS % TS<br />

1 17,45 91,77 34,00 19,51 3,40 16,11 14,49<br />

2 16,61 93,52 35,79 19,94 2,26 17,68 15,85<br />

3 23,04 95,67 31,59 19,81 2,90 16,91 11,78<br />

4 19,97 94,47 48,46 27,55 2,66 24,89 20,91<br />

5 20,26 96,31 32,23 16,24 2,44 13,80 15,99<br />

6 20,66 96,04 32,75 17,48 2,57 14,91 15,27<br />

7 23,27 90,32 30,18 17,42 2,09 15,33 12,76<br />

8 18,12 95,34 32,82 19,45 2,77 16,68 13,37<br />

9 21,78 94,23 40,11 23,75 3,88 19,87 16,36<br />

10 23,24 96,37 30,39 17,43 2,83 14,60 12,96<br />

160


IX. Anhang<br />

1 5,61 0,42 21,92 3,35 3,24 2,05 6,73 209,9 28,92 24,72 0,01<br />

2 24,39 2,50 39,33 3,82 3,82 1,66 5,27 366,1 69,64 38,70 n.n.<br />

3 5,86 0,55 29,84 3,81 5,85 1,75 11,56 623,1 49,70 39,90 0,10<br />

4 16,04 0,81 31,74 3,21 3,51 1,06 3,39 208,8 81,48 25,93 0,05<br />

5 17,83 1,94 33,57 4,19 4,70 2,11 7,38 191,0 75,77 36,27 0,03<br />

6 24,69 0,71 46,45 5,14 4,69 1,72 8,76 188,4 119,5 47,42 0,02<br />

7 4,66 0,83 32,96 3,40 3,52 1,32 4,61 164,0 62,36 34,57 0,06<br />

8 21,55 1,85 34,39 3,37 3,82 1,30 11,05 228,8 165,5 37,21 0,02<br />

9 5,92 1,06 23,13 3,28 6,54 1,58 11,09 201,4 11,88 19,74 0,11<br />

10 11,71 0,90 33,65 3,86 5,87 2,05 9,47 238,0 90,47 28,74 0,01<br />

n.n. = nicht nachweisbar<br />

Tab. XV: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Mai<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn Se<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

Tab. XVI: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juni<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

1 10,57 0,60 30,97 4,50 6,06 2,15 5,99 435,71 66,57 35,98<br />

2 17,78 2,26 29,86 3,50 3,95 1,54 6,16 400,86 59,50 41,12<br />

3 4,08 0,54 31,00 4,40 5,84 1,56 7,19 108,08 38,18 42,74<br />

4 18,01 1,09 28,48 3,59 6,10 1,47 3,51 378,68 130,17 31,87<br />

5 15,41 1,14 32,05 3,92 5,10 1,97 8,06 311,12 85,07 38,74<br />

6 14,59 0,75 38,20 4,63 8,67 2,42 7,71 295,51 85,06 41,26<br />

7 2,95 1,14 16,05 2,81 3,33 1,51 1,91 154,33 122,55 41,52<br />

8 17,18 1,39 40,71 4,22 7,04 1,92 10,52 1033,9 192,32 67,08<br />

9 5,78 0,32 21,30 3,67 5,15 1,63 1,63 211,82 19,95 21,70<br />

10 11,91 0,51 25,41 3,46 5,32 1,90 3,61 336,70 92,69 30,52<br />

161


IX. Anhang<br />

1 9,31 0,39 29,21 4,53 3,77 2,50 9,34 154,66 72,03 45,64<br />

2 16,22 1,95 42,37 4,71 4,36 1,83 19,36 200,60 85,26 52,12<br />

3 5,08 0,75 25,04 4,25 5,90 1,89 9,15 667,10 123,80 51,11<br />

4 21,76 2,02 39,38 3,73 5,54 1,74 8,70 198,79 50,71 36,12<br />

5 20,19 1,28 37,91 5,35 9,17 1,77 11,72 199,27 15,52 42,34<br />

6 14,05 0,72 45,52 5,27 9,24 2,04 6,35 384,18 59,03 60,85<br />

7 6,92 0,59 34,48 4,63 8,48 2,02 5,99 285,55 46,26 41,68<br />

8 14,58 0,93 38,65 5,04 8,72 2,06 8,07 393,15 89,49 45,71<br />

9 5,21 0,49 19,97 3,48 6,30 1,37 6,36 823,78 28,92 28,62<br />

10 16,06 0,71 43,77 3,60 4,51 2,79 11,57 159,30 80,45 45,60<br />

Tab. XVII: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Juli<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

Tab. XVIII: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat August<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

1 12,16 0,78 40,94 4,44 6,38 2,35 10,25 229,86 49,98 35,71<br />

2 22,23 2,40 45,71 4,77 5,34 2,21 12,40 182,68 64,65 38,80<br />

3 4,22 0,51 37,56 5,32 7,65 2,05 8,33 177,39 68,10 41,96<br />

4 19,83 0,92 34,64 4,31 4,04 1,70 8,68 816,54 137,21 32,61<br />

5 16,79 0,92 44,61 4,98 4,57 2,33 9,65 176,77 92,74 41,56<br />

6 14,24 0,72 35,25 4,76 10,00 2,62 12,29 1507,6 141,05 51,20<br />

7 6,29 1,07 32,18 5,33 7,53 2,70 9,50 141,99 58,66 38,75<br />

8 15,52 0,74 33,87 4,31 9,86 1,71 11,79 999,07 47,24 43,85<br />

9 13,32 0,40 35,37 3,77 7,82 1,44 13,91 730,40 63,28 41,55<br />

10 12,56 0,72 46,03 4,33 5,29 2,70 12,36 309,90 90,96 33,58<br />

162


IX. Anhang<br />

1 7,94 1,70 40,28 4,36 4,97 2,94 15,54 195,73 82,96 45,14<br />

2 18,46 2,02 39,10 4,50 6,15 2,01 6,29 256,52 62,46 44,65<br />

3 4,86 0,55 30,22 4,54 7,94 1,90 10,45 830,21 61,79 35,10<br />

4 19,90 1,31 38,10 4,17 3,47 1,56 10,29 796,61 177,01 52,80<br />

5 16,43 1,46 39,92 4,99 4,95 2,53 8,17 310,99 140,70 48,20<br />

6 14,34 0,80 45,07 5,27 7,62 2,05 13,65 182,40 43,13 49,33<br />

7 6,10 1,83 38,64 5,11 8,30 2,22 9,84 145,06 56,58 34,56<br />

8 14,30 0,82 38,50 4,75 5,26 1,84 9,08 422,40 127,83 46,21<br />

9 9,28 0,33 34,22 4,10 6,38 1,28 6,48 177,48 47,34 26,83<br />

10 7,72 1,00 26,90 4,36 6,27 2,84 7,47 458,06 177,00 48,31<br />

Tab. IXX: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat September<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

Tab. XX: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat Oktober<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

1 12,21 0,84 33,76 3,40 5,34 2,12 8,70 387,25 93,80 35,41<br />

2 16,42 2,13 32,03 3,78 4,66 1,87 10,38 363,19 73,21 39,82<br />

3 5,66 1,00 23,07 3,75 6,50 1,82 8,16 1461,4 74,13 43,72<br />

4 14,30 1,08 31,74 3,93 5,02 1,55 18,48 913,14 95,79 34,30<br />

5 12,23 1,13 39,06 4,13 5,21 2,02 8,66 346,57 64,17 46,48<br />

6 8,91 0,87 40,84 4,83 7,20 2,76 6,69 1385,4 138,20 45,94<br />

7 6,71 1,98 28,19 5,01 8,54 2,59 9,84 318,03 89,84 51,63<br />

8 14,08 0,84 33,50 4,30 6,06 1,62 8,85 1109,4 150,47 45,84<br />

9 7,33 0,54 20,24 2,70 8,92 1,43 7,16 2187,9 91,66 39,76<br />

10 9,67 0,52 32,95 3,78 5,63 1,93 8,99 1386,7 134,69 35,37<br />

163


IX. Anhang<br />

Tab. XXI: Mineralstoffgehalte <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> <strong>im</strong> Monat November<br />

Betrieb<br />

Cl Na K P Ca Mg Cu Fe Mn Zn Se<br />

g/kg TS<br />

mg/kg TS<br />

1 11,31 0,65 30,62 4,28 4,59 1,86 9,52 908,7 46,08 42,93 0,07<br />

2 12,78 1,20 27,80 3,39 4,67 1,60 10,21 794,7 59,36 43,81 0,07<br />

3 6,73 0,95 22,84 3,37 5,60 1,80 10,00 2015 93,28 49,35 0,15<br />

4 13,66 0,79 26,94 3,51 4,53 1,16 12,14 717,2 42,53 30,46 0,07<br />

5 8,82 0,94 23,62 3,47 4,68 2,02 10,80 2401 141,5 66,24 0,18<br />

6 7,39 0,79 27,28 4,45 4,12 1,60 5,32 1202 134,8 56,74 0,09<br />

7 9,17 0,67 24,69 3,70 4,26 1,73 7,87 1578 66,51 39,24 0,21<br />

8 12,05 1,04 30,58 4,43 5,42 1,48 9,81 1622 102,4 47,09 0,09<br />

9 8,20 0,51 19,74 3,37 7,17 1,23 8,58 1392 75,99 46,88 0,19<br />

10 6,63 0,62 17,02 3,44 3,70 1,52 10,32 1879 172,6 35,56 0,14<br />

164


IX. Anhang<br />

Tab. XXII: <strong>Fruktangehalt</strong>e <strong>im</strong> <strong>Gras</strong> in den Monaten Mai bis November<br />

<strong>Fruktangehalt</strong> in g/kg TS<br />

Betrieb<br />

Mai Juni Juli August Sept. Okt. Nov.<br />

1<br />

79,55<br />

(N=4)<br />

24,90<br />

(N=4,<br />

66,55<br />

(N=4,D,T)<br />

27,55<br />

(N=4)<br />

23,90<br />

(N=4)<br />

52,65<br />

(N=4)<br />

69,55<br />

(N=0)<br />

2<br />

49,90<br />

(N=4)<br />

41,25<br />

(N=2)<br />

26,30<br />

(N=0)<br />

16,80<br />

(N=0)<br />

23,55<br />

(N=2)<br />

48,15<br />

(N=2)<br />

38,80<br />

(N=0)<br />

3<br />

43,10<br />

(N=15)<br />

44,50<br />

(N=0, D)<br />

35,55<br />

(N=11)<br />

23,80<br />

(N=0)<br />

30,25<br />

(N=6)<br />

55,05<br />

(N=8)<br />

34,90<br />

(N=0)<br />

4<br />

70,40<br />

(N=3)<br />

28,70<br />

(N=0)<br />

12,80<br />

(N=4)<br />

18,95<br />

(N=0)<br />

20,40<br />

(N=0)<br />

45,10<br />

(N=0)<br />

38,85<br />

(N=0)<br />

5<br />

37,85<br />

(N=4)<br />

27,20<br />

(N=0)<br />

23,40<br />

(N=4)<br />

19,80<br />

(N=0)<br />

42,35<br />

(N=2, R)<br />

41,15<br />

(N=1, R)<br />

48,00<br />

(N=0)<br />

6<br />

41,00<br />

(N=0)<br />

35,30<br />

(N=0)<br />

10,10<br />

(N=0)<br />

14,90<br />

(N=12)<br />

17,85<br />

(N=0)<br />

41,95<br />

(N=8)<br />

40,25<br />

(N=0)<br />

7<br />

43,50<br />

(N=7)<br />

62,55<br />

(N=7)<br />

37,50<br />

(N=4)<br />

29,70<br />

(N=0)<br />

30,70<br />

(N=0)<br />

39,20<br />

(N=4)<br />

39,65<br />

(N=2)<br />

8<br />

76,25<br />

(N=18)<br />

17,75<br />

(N=19)<br />

7,55<br />

(N=0)<br />

5,50<br />

(N=16)<br />

10,55<br />

(N=0)<br />

44,20<br />

(N=3)<br />

46,00<br />

(N=0)<br />

9<br />

73,90<br />

(N=0, T)<br />

9,85<br />

(N=0)<br />

58,80<br />

(N=36*,R)<br />

9,55<br />

(N=0, R)<br />

81,55<br />

(N=0)<br />

32,05<br />

(N=0, T)<br />

32,05<br />

(N=0, D)<br />

10<br />

50,05<br />

(N=9)<br />

29,60<br />

(N=0)<br />

25,00<br />

(N=4)<br />

16,55<br />

(N=0)<br />

29,25<br />

(N=9)<br />

19,95<br />

(N=0)<br />

28,40<br />

(N=0)<br />

N = Anzahl Pferde bzw. *) Rin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Weide am Probenentnahmetag<br />

T = Weide wurde innerhalb <strong>der</strong> vorangegangenen vier Wochen getoppt<br />

D = Weide wurde innerhalb <strong>der</strong> vorangegangenen vier Wochen gedüngt<br />

R = Weide wurde innerhalb <strong>der</strong> vorangegangenen vier Wochen <strong>von</strong> Rin<strong>der</strong>n beweidet<br />

165


IX. Anhang<br />

Tab. XXIII: Wetterbedingungen vor Ort und Lufttemperaturwerte<br />

166


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIII: Wetterbedingungen vor Ort und Lufttemperaturwerte<br />

167


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIII: Wetterbedingungen vor Ort und Lufttemperaturwerte<br />

168


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIII: Wetterbedingungen vor Ort und Lufttemperaturwerte<br />

Wetterbeding. = Wetterbedingungen<br />

1 = wolkenlos bis heiter<br />

2 = leicht bis stark bewölkt<br />

3 = regnerisch<br />

z. Z. = zur Zeit<br />

Entn. = Entnahme <strong>der</strong> Proben<br />

LT = Lufttemperatur<br />

MW = Mittelwert<br />

169


IX. Anhang<br />

Tab. XXIV: min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden und Bedeckungsgrad<br />

170


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIV: min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden und Bedeckungsgrad<br />

171


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIV: min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden und Bedeckungsgrad<br />

172


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXIV: min<strong>im</strong>ale Temperatur am Boden und Bedeckungsgrad<br />

MW: Mittelwert<br />

BT: Bodentemperatur<br />

Entn.: Entnahme <strong>der</strong> Proben<br />

Bedeckung: Bedeckungsgrad mit Wolken<br />

173


IX. Anhang<br />

Tab. XXV: Sonnenscheindauer, relative Feuchte und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

174


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXV: Sonnenscheindauer, relative Feuchte und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

175


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXV: Sonnenscheindauer, relative Feuchte und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

176


IX. Anhang<br />

Fortsetzung Tab. XXV: Sonnenscheindauer, relative Feuchte und Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

MW = Mittelwert<br />

SD = Sonnenscheindauer<br />

Std. = Stunden<br />

Entn. = Entnahme <strong>der</strong> Proben<br />

rF = relative Feuchte<br />

Nm = Nie<strong>der</strong>schlagsmenge<br />

177


Danksagung<br />

Herrn Prof. Dr. M. Coenen danke ich herzlich für die Überlassung des Themas, die<br />

freundliche Aufnahme in <strong>der</strong> Tierernährung und die gewährte Unterstützung bei <strong>der</strong><br />

Fertigstellung <strong>der</strong> Arbeit.<br />

Ein ganz beson<strong>der</strong>er Dank gilt Frau Dr. Ingrid Vervuert für ihren unermüdlichen Einsatz, ihre<br />

tatkräftige Hilfe bei allen auftretenden Problemen und <strong>der</strong> stets freundlichen<br />

Aufmunterungen. Vielen Dank!<br />

Herzlich bedanken möchte ich mich auch bei Herrn Dr. Sommer <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe für die finanzielle Unterstützung. Ihm und Herrn<br />

Hülsbusch sei gedankt für die anregenden Gespräche zum Thema Weidemanagement und<br />

Pferdehaltung und die zuvorkommende Hilfe bei <strong>der</strong> Entnahme <strong>der</strong> <strong>Gras</strong>proben.<br />

Herrn Dr. Karp <strong>von</strong> <strong>der</strong> RCG Münster danke ich für die Durchführung <strong>der</strong> Ween<strong>der</strong> Analyse<br />

in den <strong>Gras</strong>proben.<br />

Ein herzlicher Dank gilt allen Mitarbeitern des Institutes für Tierernährung für die große<br />

Hilfsbereitschaft. Beson<strong>der</strong>s danke ich Claudia Mecklenburg, Kathrin Meyer und Jutta<br />

Haferkorn für ihre freundliche Unterstützung bei <strong>der</strong> Bearbeitung <strong>der</strong> Proben.<br />

Vielen Dank an die teilnehmenden Betriebe, die ihre Weiden zur Verfügung gestellt haben<br />

und alle Fragen geduldig beantworteten.<br />

Von ganzem Herzen danke ich meinen Eltern, die mich bereitwillig moralisch und finanziell<br />

unterstützten und mir stets den Rücken stärkten. Vielen Dank!<br />

Auch meinem Freund Markus sei gedankt für die Hilfe in computertechnischen<br />

Angelegenheiten und die Ablenkung zur rechten Zeit. Weiter danke ich allen Freunden und<br />

Familienmitglie<strong>der</strong>n, die zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben.

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