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Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD

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Ein neues soziales Gleichgewicht in Deutschland.<br />

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Arbeit, Anstrengung und Fleiß lohnen sich für viele Menschen in Deutschland nicht mehr.<br />

Schulerfolg und Bildungslaufbahn hängen mehr als sonst irgendwo in Europa vom Einkommen<br />

der Eltern ab. Trotz guter Ausbildung oder Studium finden immer weniger einen sicheren und<br />

angemessen bezahlten Einstieg in den Beruf. Zu viele Familien und vor allem Alleinerziehende<br />

sind von Armut bedroht. Eine gute Gesundheitsversorgung und Pflege gibt es längst nicht mehr<br />

für alle. Die Lasten für die Finanzierung unseres Gemeinwesens sind unfair verteilt: Menschen<br />

mit normalem Einkommen tragen immer mehr, Kapital- und Vermögenseinkünfte und sehr<br />

große Einkommen immer weniger. Und nicht zuletzt: Heimat geht verloren, weil Städte und<br />

Gemeinden finanziell so ausgeblutet sind, dass kulturelle und soziale Angebote geschlossen,<br />

Stadtteile und Infrastruktur vernachlässigt werden. Die soziale und kulturelle Spaltung<br />

Deutschlands ist in den letzten Jahren gewachsen.<br />

Das alles muss sich wieder ändern. Deutschland ist nicht wirtschaftlich stark und erfolgreich<br />

geworden, weil die Ungleichheit wuchs, sondern weil die Idee der sozialen Marktwirtschaft alle<br />

Menschen teilhaben lassen wollte, am wachsenden Wohlstand unseres Landes. Wir wollen<br />

deshalb die Sozialpartnerschaft und ihre Institutionen stärken. Wir wollen mehr<br />

Verteilungsgerechtigkeit bei Einkommen und Vermögen erreichen. Dazu tragen zuerst gerechte<br />

Löhne bei, aber auch eine Politik, die öffentliche Aufgaben gerecht finanziert. Wir wollen dafür<br />

sorgen, dass gute Ausbildung und gute Arbeit wieder guten Lohn und sichere Arbeit zur Folge<br />

haben. Und dass endlich Frauen und Männer in Deutschland für gleiche und gleichwertige<br />

Arbeit auch den gleichen Lohn bekommen, und die Vereinbarkeit von Beruf, Kindererziehung<br />

und Unterstützung bei Pflege in unserem Land zur Normalität wird. Wir wollen gleichwertige<br />

Lebensverhältnisse im Osten wie Westen Deutschlands erreichen. Wir wollen, dass unsere<br />

Städte und Gemeinden sozial und kulturell lebendig bleiben und Junge wie Ältere guten und<br />

bezahlbaren Wohnraum finden. Wir wollen die Chance des Alters nutzen und die<br />

Herausforderung durch eine moderne und gerechte Politik meistern. Wir wollen, dass<br />

Menschen in Deutschland keine Angst mehr vor Armut im Alter haben müssen. Und wir<br />

werden dafür sorgen, dass Gesundheit und Pflege wieder Kernaufgabe unseres Sozialstaates<br />

werden und nicht die Privatisierung dieser Aufgaben immer mehr zur Zwei- oder Dreiklassen-<br />

Gesellschaft führt.<br />

Wir wollen mehr als vier Jahre regieren, denn es wird Zeit brauchen, um alle Maßnahmen für<br />

eine Neubegründung der sozialen Marktwirtschaft und mehr soziale Gerechtigkeit auf den Weg<br />

zu bringen und ihre nachhaltige Finanzierung sicher zu stellen. Deshalb beschreiben wir in<br />

diesem Programm Projekte, die wir in den nächsten vier Jahren umsetzen wollen ebenso wie<br />

solche, die nur mittelfristig zu erreichen sind und machen dies durch die jeweiligen<br />

Formulierungen deutlich. Denn die einzelnen Forderungen können nur umgesetzt werden, wenn<br />

ausreichende Finanzmittel zur Verfügung stehen. Um die Handlungsfähigkeit des Staates zu<br />

erhöhen, wollen wir Steuermittel verantwortungsvoll einsetzen, konjunkturelle Mehreinnahmen<br />

für den Schuldenabbau nutzen sowie die Einnahmen der öffentlichen Hand grundsätzlich<br />

verbessern.<br />

Den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes sichern.<br />

Wir wissen: Vor uns stehen stürmische Zeiten. Die europäische Krise macht vor Landesgrenzen<br />

keinen Halt. Die Politik der konservativen deutschen Bundesregierung hat alle Länder Europas<br />

zeitgleich in eine reine Kürzungs- und Austeritätspolitik ohne jeden Wachstumsimpuls<br />

gezwungen. In der Folge bricht das Wirtschaftswachstum Europas ein. Statt sinkender<br />

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