Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD
Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD
Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1440<br />
1445<br />
1450<br />
1455<br />
1460<br />
1465<br />
1470<br />
1475<br />
1480<br />
1485<br />
Energiewende, kann das für Schwellenländer wie China und Indien zum Wachstumsmodell<br />
werden und damit dem Klimaschutz weltweit zum Durchbruch verhelfen. Denn klar ist: Die<br />
Energiewende bedeutet den grundlegenden Umbau der Energieversorgung und einen<br />
Quantensprung für die Modernisierung unserer Volkswirtschaft. Die Energiewende verbindet<br />
Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien. Das gilt für alle Einsatzbereiche:<br />
Strom, Wärme und Mobilität. Oberstes Ziel ist die Vermeidung eines nicht notwendigen<br />
Energieverbrauchs auch, damit durch einen sinkenden Verbrauch Energie für alle<br />
Einkommensgruppen bezahlbar bleibt.<br />
Chancen und Perspektiven der Energiewende sind allerdings gefährdet. Die Grundpfeiler<br />
unserer Energieversorgung – Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit<br />
– geraten ins Wanken. Dabei bilden diese das Fundament für das Wirtschafts- und Sozialmodell<br />
in unserem Land. Sie sind die Voraussetzung für die breite industrielle Basis Deutschlands –<br />
von der Grundstoffproduktion bis zu Hightech-Dienstleistern – deren große Bedeutung für<br />
stabile wirtschaftliche Entwicklung, Wohlstand und Arbeitsplätze in der jüngsten Finanz- und<br />
Wirtschaftskrise erneut eindrucksvoll bewiesen wurde. Sie sind wichtig für die Menschen in<br />
unserem Land.<br />
Weltweit wachsen Interesse und Nachfrage nach Zukunftsenergien und Energieeffizienz. Eine<br />
erfolgreiche Energiewende ist auch eine große Chance für den Industriestandort Deutschland.<br />
Mit dem Know-how ihrer Ingenieure und Fachkräfte können Unternehmen als Ausrüster<br />
profitieren. Ein solches Transformationsprojekt braucht angemessene politische<br />
Rahmenbedingungen und Weichenstellungen. Die Bundesregierung aus CDU/CSU und FDP ist<br />
mit ihrem „Management“ auf bestem Wege, die Energiewende gegen die Wand zu fahren. Mit<br />
ihrem Zick-Zack-Kurs ist sie zu einem unkalkulierbaren Risiko für Wirtschaftskraft und<br />
Arbeitsplätze geworden.<br />
Die Stärke Ostdeutschlands bei den Erneuerbaren Energien muss genutzt werden, der<br />
notwendige Umbau des Energiesystems kann und wird zu „der“ Standortfrage für die Zukunft<br />
werden. Dazu ist der Ausbau der Offshore-Windenergie auch vor der Ostseeküste<br />
unverzichtbar. Nur in Windparks auf See können auf regenerativer Basis große Strommengen<br />
produziert werden. Wir setzen aber ebenso (noch) auf konventionelle Energieerzeuger, wie<br />
Kohle- und Gaskraftwerke, als Brückentechnologie, solange wir sie brauchen.<br />
Die eklatante Unfähigkeit der Bundesregierung zur Steuerung und Koordinierung hat dazu<br />
geführt, dass es in Deutschland keine abgestimmte Energiepolitik zwischen Bund, Ländern,<br />
Kommunen und den übrigen Akteuren der Energiewende gibt. Hinzu kommt die ständige<br />
Flickschusterei am Förderregime für die erneuerbaren Energien, die das Vertrauen der<br />
Marktteilnehmer in den energiepolitischen Rahmen nachhaltig erschüttert hat. Das Ergebnis<br />
sind Investitionsrisiken, Planungsunsicherheit und steigende Strompreise. Auch die fehlende<br />
Abstimmung mit den europäischen Partnern hat Deutschland Ansehen als verlässlicher<br />
energiepolitischer Partner gekostet. Eine der größten industriepolitischen Chancen<br />
Deutschlands – der Aufbau einer wettbewerbs- und zukunftsfähigen Energieinfrastruktur – wird<br />
so leichtfertig verspielt.<br />
In dieser Situation ist ein Politikwechsel erforderlich, der der breiten gesellschaftlichen<br />
Verantwortung zur Realisierung der Energiewende gerecht wird und damit die Energiewende<br />
zu einem Erfolg führt. Planungs- und Investitionssicherheit, eine stabile Stromversorgung, ein<br />
hohes Maß an Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit müssen zum Kennzeichen des<br />
ökologischen Umbaus der deutschen Energiepolitik werden.<br />
36