Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD
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durch Bildung durch Lehrgänge oder ein Studium in die Hand nehmen, wollen wir helfen,<br />
unabhängig von ihrem Alter oder bisherigen Bildungsstand. Das Aufstiegsstipendium für<br />
beruflich Qualifizierte wollen wir zu einem Förderanspruch für ein Studium ohne Abitur<br />
weiterentwickeln.<br />
Wir wollen, dass die vielen Menschen mit ausländischen Berufs- und Hochschulabschlüssen<br />
nicht mehr unterhalb ihres Qualifikationsniveaus arbeiten bzw. als ungelernt gelten müssen.<br />
Das 2012 verabschiedete Anerkennungsgesetz für ausländische Abschlüsse konnte die<br />
Erwartungen auf eine Trendwende in der restriktiven Anerkennungspraxis in keiner Weise<br />
erfüllen.<br />
Deshalb ist es erforderlich die Anerkennungsverfahren zu beschleunigen, die persönliche<br />
Beratung von Betroffenen sicherzustellen und anfallende Gebühren oder Kosten für<br />
Anpassungsmaßnahmen auf einem sozial verträglichen Niveau zu halten. Das ist eine<br />
wesentliche Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration in unserem Land. Nicht nur die<br />
Betroffenen selbst profitieren von einer konsequenteren Anerkennung ihrer<br />
Bildungsabschlüsse, auch für unsere Wirtschaft ist es in Zeiten eines Fachkräftemangels von<br />
hoher Wichtigkeit.<br />
III.2 Gleichberechtigung und Gleichstellung verwirklichen.<br />
Wir leben in einer vielfältigen Gesellschaft, in der Menschen ganz unterschiedliche Leben<br />
führen. Wir streben eine Gesellschaft an, in der jeder Mensch sich frei entfalten kann,<br />
ohne die Würde und Freiheit anderer zu verletzen. Wir widersetzen uns jeder Form der<br />
Diskriminierung. Jeder Form des Sexismus und allen Formen von frauenverachtendem<br />
Verhalten und Gewalt gegen Frauen sagen wir den Kampf an. Politik muss das Rüstzeug<br />
bereit stellen für unterschiedliche Lebensmodelle. Unser Leitbild ist eine offene und sozial<br />
gerechte Gesellschaft, in der jede und jeder ohne Angst verschieden sein kann.<br />
Die umfassende und chancengleiche Möglichkeit der Teilhabe ist Grundvoraussetzung dafür,<br />
dass Menschen sich als Teil der Gesellschaft verstehen und sich in ihr engagieren. Wir wollen<br />
eine Gesellschaft, deren sozialer Zusammenhalt durch gegenseitige Wertschätzung und<br />
Anerkennung im Umgang miteinander in jeder Situation gestärkt wird. Wir wollen eine<br />
Gesellschaft, die sich jeder Form der Diskriminierung widersetzt und eine Kultur des<br />
Widerspruchs fördert, wenn bewusst oder unbewusst Rechte und Würde des Menschen verletzt<br />
werden, und einen Staat, der diese Würde und Rechte wirksam schützt. Wir bekämpfen jede<br />
Form der Diskriminierung, ob wegen Herkunft, Geschlecht, sexueller Identität, Religion und<br />
Weltanschauung, Behinderung oder Alter. Deswegen wollen wir die Gleichheitsrechte im<br />
Grundgesetz Art. 3 um die sexuelle Identität ergänzen. Wir gehen entschieden vor gegen<br />
Homophobie und tragen zur Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und<br />
intergeschlechtlichen Menschen bei. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) werden<br />
wir weiterentwickeln und eine bessere Finanzierung für die Antidiskriminierungsstelle des<br />
Bundes sicherstellen. Wir achten und schätzen die Religionsfreiheit und die religiöse und<br />
weltanschauliche Vielfalt in Deutschland. Deutschlands große Stärke ist seine vielfältige<br />
Gesellschaft. Integration findet aus der Mitte der Gesellschaft statt.<br />
Frei in ihren Entscheidungen sein und den eigenen Lebensentwurf verwirklichen - das wollen<br />
auch gleichgeschlechtliche Paare. Die Gleichstellung von eingetragenen Lebenspartnerschaften<br />
allein mittels Gerichtsurteilen ist für uns keine politische Option. Wir wollen die Ehe für<br />
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