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Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD

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nachvollziehbarer zu machen, und sie ist damit ein Beitrag zur Stärkung der europäischen<br />

Demokratie.<br />

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Die <strong>SPD</strong> findet sich nicht damit ab, dass seit den ersten Wahlen zum Europaparlament im Jahr<br />

1979 die Wahlbeteiligung immer weiter gesunken ist. Appelle helfen hier nicht, um diesen<br />

Trend aufzuhalten, sondern es muss zukünftig klarer sein, welche politischen Inhalte und<br />

welche Personen zur Wahl stehen. Deshalb begrüßen wir es, dass die europäischen Parteien für<br />

die Europawahl 2014 jeweils einen gemeinsamen Spitzenkandidaten aufstellen, die oder der in<br />

allen EU-Ländern als Kandidat für die jeweilige Parteienfamilie antritt. Diese<br />

Spitzenkandidaten bewerben sich um das Amt des EU-Kommissionspräsidenten. Die <strong>SPD</strong><br />

bekennt sich dazu, dass sie zukünftig nur einen Kommissionspräsidenten mittragen wird, der<br />

zuvor als Spitzenkandidat bei der Europawahl sein politisches Programm zur Wahl gestellt hat<br />

und der eine Mehrheit im Europäischen Parlament bekommt. Ein so gewählter<br />

Kommissionspräsident, mit einer hohen parlamentarischen Legitimation als Resultat eines<br />

vorausgegangenen Wahlkampfes, macht die EU insgesamt demokratischer. Gleichzeitig<br />

werden sich dann im Europaparlament Fraktionen gegenüberstehen, die für bzw. gegen diesen<br />

Präsidenten gestimmt haben. Auch so wird ein Stück Parlamentstradition, die in den<br />

Mitgliedstaaten selbstverständlich ist, auch auf die EU Ebene gebracht. Wir wollen außerdem<br />

die Funktionsfähigkeit des Europäischen Parlamentes dadurch stärken, dass wir uns in<br />

Deutschland sowie in der EU für Sperrklauseln bei der Europawahl einsetzen.<br />

Das Prinzip der Gewaltenteilung und der vollen Parlamentarisierung der EU muss in allen<br />

Bereichen gelten, wo die EU zuständig ist. Im Zuge einer solchen Reform muss dabei geprüft<br />

werden, ob sich die Kompetenzverteilung zwischen nationaler und europäischer Ebene bewährt<br />

hat oder ob es hierbei Korrekturen bedarf. Bei diesem Prozess kann es auch zu<br />

Rückübertragungen in die Mitgliedstaaten kommen, wenn sich eine europäische Zuständigkeit<br />

als nicht sinnvoll bewährt hat. Die <strong>SPD</strong> steht hinter dem Subsidiaritätsprinzip.<br />

Eine sich vertiefenden EU, die nach der Währungsunion auch endlich die Wirtschaftsunion<br />

nachvollziehen muss, braucht nach Euro, Binnenmarkt und einer gemeinsamen Zentralbank<br />

(EZB) auch eine gemeinsame Wirtschaftsregierung. Denn es hat sich nicht bewährt, dass<br />

siebzehn und mehr Regierungen in einem gemeinsamen Währungsraum ihre unterschiedlichen<br />

ökonomischen Vorstellungen gegeneinander durchzusetzen versuchen, sondern dieser<br />

gemeinsame Währungsraum muss mit einer Stimme sprechen.<br />

Nachdem durch den Fiskalpakt und anderen europäischen Kontrollmechanismen strenge und<br />

wirkungsvolle Auflagen für die nationale Haushaltsdisziplin aufgestellt worden sind, darf nun<br />

das Thema der gemeinsamen Haftung kein Tabu mehr bleiben. Schon jetzt haftet durch die<br />

Euro-Rettungsschirme und die Politik der EZB der deutsche Steuerzahler mit Hunderten von<br />

Milliarden. Die <strong>SPD</strong> hat diese Politik mitgetragen, denn es liegt im deutschen Interesse, dass<br />

wir unsere Währung verteidigen und dass der Währungsraum nicht auseinander bricht. Ein<br />

Instrument zur Abwehr von Spekulationen gegen Staaten der Währungsunion kann dabei ein<br />

europäischer Schuldentilgungsfonds aller Mitglieder in der Währungsunion sein.<br />

Die <strong>SPD</strong> begrüßt es, dass es durch sozialdemokratischen Druck in Europa gelungen ist, die<br />

Finanztransaktionssteuer in elf EU-Mitgliedsstaaten vorzubereiten. In der Regierung werden<br />

wir die anderen Euro- und EU-Staaten ermutigen, auch diese Steuer einzuführen, durch die<br />

Spekulanten einen gerechten Anteil an der öffentlichen Finanzierung beitragen.<br />

Mehr Koordination in Europa braucht auch mehr demokratische Kontrolle und<br />

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