Beschlussbuch [ PDF , 4,6 MB ] - SPD
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von Graduiertenschulen hat einen Schwung erfahren. Es ist wichtig, dass diese positive<br />
Entwicklung auch zukünftig fortgesetzt wird.<br />
2040<br />
2045<br />
2050<br />
2055<br />
2060<br />
2065<br />
Das Prinzip der „Guten Arbeit“ muss auch in Wissenschaft und Forschung gelten. Wir<br />
wollen für Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung mehr unbefristete<br />
Beschäftigungschancen und verlässliche Berufsperspektiven schaffen, auch und gerade jenseits<br />
der Professur auf Lebenszeit, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Klar<br />
ist aber auch, dass Befristungen und Zeitverträge bei Qualifizierungsstellen nicht zu vermeiden<br />
sind. Wir werden im Wissenschaftszeitvertragsgesetz Mindeststandards für Befristungen<br />
schaffen und für mehr Gestaltungsspielräume der Tarifparteien sorgen.<br />
Um den zahlreichen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, die<br />
insbesondere im Rahmen der Exzellenzinitiative in das deutsche Wissenschaftssystem<br />
gekommen sind, verlässliche Karriereperspektiven zu bieten, brauchen wir zusätzliche<br />
Stellen in allen Personalkategorien: Professuren, Juniorprofessuren und akademischer<br />
Mittelbau.<br />
Frauen sind in Wissenschaft und Forschung nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. Wir<br />
wollen den Frauenanteil im Wissenschaftssystem durch am Kaskadenmodell orientierte<br />
Zielquoten nachhaltig erhöhen. In wissenschaftlichen Führungsgremien wollen wir einen Anteil<br />
von mindestens 40 Prozent erreichen.<br />
Transparenz und Partizipation bei der Festlegung von Forschungszielen und deren finanzieller<br />
Ausstattung wird von der Zivilgesellschaft zu Recht eingefordert. Wir richten daher beim<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung ein Wissenschaftsforum ein, in dem der<br />
Zivilgesellschaft eine signifikante Partizipation, insbesondere bei der Bearbeitung zentraler<br />
Zukunftsfragen (z.B. Klimawandel, Energiewende, Ernährungssicherheit, Urbanisierung,<br />
Armutsbekämpfung), in öffentlich geförderten Projekten sichergestellt wird. Das<br />
Wissenschaftsforum unterhält zudem einen eigenen Wissenschaftsfonds, durch den<br />
partizipative und transdisziplinäre Projekte mit besonderer gesamtgesellschaftlicher<br />
Ausrichtung zusätzlich unterstützt werden können.<br />
Niemand darf zurückbleiben.<br />
2070<br />
2075<br />
2080<br />
2085<br />
Niemand darf zurückbleiben. Unser Bildungssektor muss immer wieder neue Chancen eröffnen<br />
und durchlässig sein. Das ist in Deutschland bisher nicht erreicht. Im Gegenteil: 7,5 Millionen<br />
Menschen in Deutschland verfügen heute nicht über notwendige Lese- und<br />
Schreibkompetenzen. Rund 2,2 Millionen junge Erwachsene unter 35 haben keinen<br />
Berufsabschluss und bleiben überwiegend in gering bezahlten Hilfstätigkeiten. Wir wollen<br />
diesen Gruppen durch gezielte Maßnahmen neue Perspektiven eröffnen. Mit einer<br />
Alphabetisierungs-Dekade wollen wir die direkten Grundbildungsangebote ausbauen.<br />
Jungen Erwachsenen ohne Schulabschluss wollen wir eine nachholende, vollwertige<br />
Qualifizierung anbieten.<br />
Wir wollen einen Rechtsanspruch auf Weiterbildung für alle, der den Bürgerinnen und Bürgern<br />
gute Beratung, abgesicherte Freistellungsphasen garantiert. In diesem Sinne wollen wir die<br />
Arbeitslosenversicherung zu einer Arbeitsversicherung weiterentwickeln. Die Tarifpartner<br />
wollen wir unterstützen, tarifliche Weiterbildungsvereinbarungen zu treffen und mit<br />
Weiterbildungsfonds abzusichern. Denjenigen Berufstätigen, die ihren beruflichen Aufstieg<br />
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