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Schmelzen und Erstarren in zwei Dimensionen Dissertation ...

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3.2 Das L<strong>in</strong>demannkriterium <strong>in</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Dimensionen</strong><br />

Sp<strong>in</strong>s nur mit e<strong>in</strong>er endlichen Anzahl von Nachbarsp<strong>in</strong>s, ist die Energie für e<strong>in</strong>e Sp<strong>in</strong>mode<br />

(z.B. Gr<strong>und</strong>zustandsmode) im e<strong>in</strong>dimensionalen Fall proportional zu L(2π/L) 2 ,<br />

im <strong>zwei</strong>dimensionalen Fall ∝ L 2 (2π/L) 2 <strong>und</strong> im dreidimensionalen Fall ∝ L 3 (2π/L) 2 ,<br />

wenn L die l<strong>in</strong>eare Ausdehnung des Sp<strong>in</strong>systems ist. Damit divergiert die Energie e<strong>in</strong>er<br />

Mode im e<strong>in</strong>- bzw. <strong>zwei</strong>dimensionalen Fall nicht mit der Systemgröße, wie sie es im<br />

dreidimensionalen Fall macht. Die Moden s<strong>in</strong>d thermisch angeregt <strong>und</strong> zerstören im<br />

langwelligen Limes die Translationssymmetrie des Systems. Dies wurde für den allgeme<strong>in</strong>eren<br />

Fall nichtharmonischer Potentiale von Merm<strong>in</strong> <strong>und</strong> Wagner [11] bewiesen.<br />

Für Kristalle, bei denen wegen möglicher Gitterplatzwechsel nicht davon ausgegangen<br />

werden kann, daß die Partikel nur mit e<strong>in</strong>er endlichen Zahl von Nachbarn wechselwirken<br />

falls sie durch den Kristall diff<strong>und</strong>ieren, wird der Beweis komplizierter. In [12] zeigte<br />

Merm<strong>in</strong>, die Bogoliubov-Ungleichung benutzend, daß die Translationssymetrie e<strong>in</strong>es<br />

<strong>zwei</strong>dimensionalen Kristalls gestört ist, während se<strong>in</strong>e Rotationssymmetrie erhalten<br />

bleibt. Für e<strong>in</strong>en harmonischen Kristall gilt,<br />

< [⃗u( R) ⃗ − ⃗u( R ⃗ ′ )] 2 > ∼ ln | R ⃗ − R ⃗ ′ | für | R ⃗ − R ⃗ ′ | → ∞ , (3.1)<br />

wenn ⃗u( R) ⃗ die Verschiebung e<strong>in</strong>es Partikels von se<strong>in</strong>em idealen Gitterpunkt R ⃗ =<br />

n 1 ⃗a 1 + n 2 ⃗a 2 (mit n i ganze Zahl <strong>und</strong> ⃗a i Basisvektor der E<strong>in</strong>heitszelle) ist. Daß <strong>in</strong> <strong>zwei</strong>dimensionalen<br />

Systemen trotzdem von e<strong>in</strong>er kristall<strong>in</strong>en Phase gesprochen wird, liegt<br />

an der schwachen logarithmischen Divergenz. Die Nahordnug ist, wie <strong>in</strong> Abbildung<br />

(1.3) des Kolloidkristalls zu erkennen, periodisch mit der für 2 <strong>Dimensionen</strong> typischen<br />

sechszähligen Symmetrie.<br />

3.2 Das L<strong>in</strong>demannkriterium <strong>in</strong> <strong>zwei</strong> <strong>Dimensionen</strong><br />

Der L<strong>in</strong>demannparameter γL<br />

3d beschreibt die Fluktuation e<strong>in</strong>es Kristallpartikels um<br />

se<strong>in</strong>e Gleichgewichtslage <strong>in</strong> E<strong>in</strong>heiten der Gitterkonstante a [13],<br />

γ 3d<br />

L = < |⃗u|2 ><br />

a 2 . (3.2)<br />

Er ist für e<strong>in</strong>en 3D-Kristall endlich <strong>und</strong> wird als Schmelzkriterium benutzt. Abhängig<br />

von der Art der Gitterstruktur schmilzt e<strong>in</strong> Kristall bei zunehmender Temperatur, wenn<br />

die Fluktuationen ≈ 10 % der Gitterkonstanten betragen. Für 2d-Systeme divergiert<br />

der L<strong>in</strong>demannparameter aufgr<strong>und</strong> der langwelligen Moden auch <strong>in</strong> der kristall<strong>in</strong>en<br />

Phase. Bedanov, Gadiyak <strong>und</strong> Lozovik [14] führten e<strong>in</strong> lokales Koord<strong>in</strong>atensystem e<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong>dem die Auslenkung e<strong>in</strong>es Teilchens j relativ zu se<strong>in</strong>en nächsten Nachbarn j + 1<br />

betrachtet wird,<br />

γ 2d<br />

L = < |⃗u j − ⃗u j+1 | 2 ><br />

a 2 . (3.3)<br />

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