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Schmelzen und Erstarren in zwei Dimensionen Dissertation ...

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3.6 Dispersionsrelation<br />

für drei verschiedene Wechselwirkungsstärken Γ. Die offenen Kreise stehen für e<strong>in</strong>en<br />

weichen Kristall (Γ = 75), die offenen Quadrate für e<strong>in</strong>en harten (Γ = 175) <strong>und</strong> die<br />

schwarzen Dreiecke stehen für e<strong>in</strong>en sehr harten (Γ = 250) Kristall. Aus den Datensätzen<br />

der Kolloidkoord<strong>in</strong>aten s<strong>in</strong>d für jede Wechselwirkungsstärke 2000 statistisch<br />

unabhängige Konfigurationen der Kolloide im Ortsraum genommen worden <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

der Symmetrie angepassten Basis transformiert worden. Dazu wurde das kartesische<br />

Koord<strong>in</strong>atensystem gedreht, bis e<strong>in</strong>e der drei Vorzugsrichtungen des Kristalls parallel<br />

zur y-Achse lag. Das Verschiebungsfeld wurde bestimmt, <strong>in</strong>dem über e<strong>in</strong>en endlichen<br />

Zeitraum die Koord<strong>in</strong>aten e<strong>in</strong>es jeden Kolloids gemittelt wurden. Dieser Mittelwert<br />

stellt die Gleichgewichtslage e<strong>in</strong>es Kolloids dar <strong>und</strong> wurde von den jeweiligen Koord<strong>in</strong>aten<br />

subtrahiert. Danach wurden die gedrehten Koord<strong>in</strong>aten der Verschiebungsvektoren<br />

<strong>in</strong> die Basis e<strong>in</strong>es hexagonalen Kristalls transformiert (die Transformationsmatrizen<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anhang (A) beschrieben), fouriertransformiert <strong>und</strong> über alle Konfigurationen<br />

gemittelt. Um die für <strong>zwei</strong>dimensionale Systeme typischen langreichweitigen Fluktuationen,<br />

welche dem fluiden Charakter e<strong>in</strong>es 2d-Kristalls auf langen Skalen entsprechen,<br />

abzuseparieren, wurde die Mittelung zur Bestimmung der Gleichgewichtslage e<strong>in</strong>es Kolloids<br />

für e<strong>in</strong> Zeitfenster von 25, 40 <strong>und</strong> 60 sec bei Γ = 250, 175 bzw. 75 jeweils neu<br />

durchgeführt. Von dem zur Verfügung stehenden Bildausschnitt von 835 × 620 µm 2<br />

wurde e<strong>in</strong> Unterfenster von 440×440 µm 2 , das ca. 1300 Kolloide enthielt, ausgewertet.<br />

Abbildung 3.7: Die Symmetriepunkte der ersten Brillou<strong>in</strong>zone s<strong>in</strong>d<br />

durch Γ (Mittelpunkt), M (Mitte e<strong>in</strong>er Kante) <strong>und</strong> K (Ecke) gegeben,<br />

so daß ⃗q entlang Γ → M e<strong>in</strong> Phonon mit abnehmender Wellenlänge <strong>in</strong><br />

Richtung der Ecke e<strong>in</strong>es Hexagons des Kristalls im Ortsraum ist.<br />

Wie zu erwarten, ist die Bandstruktur l<strong>in</strong>ear <strong>in</strong> der Wechselwirkungsstärke Γ, so daß bei<br />

Division der Ord<strong>in</strong>ate durch Γ die Datenpunkte zu selben q-Werten aufe<strong>in</strong>ander liegen.<br />

Der obere Ast entspricht den longitud<strong>in</strong>alen, der untere Ast den transversalen Phononen.<br />

Die Übere<strong>in</strong>stimmung ist sogar für die stehenden Wellen am Brillou<strong>in</strong>zonenrand<br />

sehr gut. Für kle<strong>in</strong>e ⃗q liefert M → Γ <strong>und</strong> K → Γ die selben Werte. Im langwelligen<br />

Limes gleichen sich die Dispersionen für Phononen unterschiedlicher Kristallrichtungen,<br />

die Gittertheorie wird isotrop. Gleichzeitig wird die Gittertheorie im Limes q → 0<br />

homogen. Anschaulich ist klar, daß die diskrete Gitterstruktur für beliebig lange Wellenlängen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Kont<strong>in</strong>uum übergeht. Dies legt nahe, die Dispersionsrelationen mit der<br />

Elastizitätstheorie zu vergleichen.<br />

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