Die periphere Vestibularisstörung - OPUS - Universität Würzburg
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Einnahme von aminoglycosidischen Antibiotika, die ototoxisch wirken, sowie von<br />
Barbituraten und Sedativa, da diese zu falschen Nystagmusbildern führen können.<br />
Um auch den Verlauf der Erkrankung beurteilen zu können gibt der Patient in Punkt 18<br />
„Untersuchung, Beschwerden“ abschließend noch Auskunft darüber, ob sein Zustand<br />
unverändert ist; sich leicht oder deutlich gebessert bzw. verschlechtert hat.<br />
2.3. <strong>Die</strong> polygraphische Elektronystagmographie (ENG)<br />
<strong>Die</strong> elektrophysiologische Grundlage der Elektronystagmographie ist die<br />
Dipoleigenschaft des Auges. Zwischen der elektropositiven Kornea und der<br />
elektronegativen Retina besteht ein Potentialgefälle von ca. 1mV. Jede Augenbewegung<br />
führt zu Spannungsänderungen, die mittels geeigneter Ableitung durch Hautelektroden<br />
aufgezeichnet werden können. <strong>Die</strong> Spannungsänderung ist dabei proportional zu<br />
Amplitude und Frequenz des Nystagmus.<br />
Das einzelne Nystagmussignal setzt sich aus einer langsamen Augenablenkbewegung<br />
und der schnellen Augenrückstellbewegung zusammen. Im Einzelnen unterscheidet<br />
man am dreiecksförmigen Nystagmussignal folgende Parameter (nach Prof. Dr.<br />
Claussen):<br />
1. die schnelle Nystagmusphase, die definitionsgemäß die Richtung des Nystagmus<br />
festlegt<br />
2. die langsame Nystagmusphase<br />
3. die Geschwindigkeit und Dauer der schnellen Nystagmusphase<br />
4. die Geschwindigkeit und Dauer der langsamen Nystagmusphase<br />
5. die Nystagmusamplitude in Mikrovolt<br />
6. die Gesamtdauer des Nystagmusschlags<br />
7. die Abweichung der Augenachse während des Nystagmusschlags aus der<br />
Augenmittellage<br />
Bei der klinischen Auswertung spielt die Bestimmung der Nystagmusschlagrate pro<br />
Zeiteinheit die wichtigste Rolle.<br />
Zur Registrierung der horizontalen Augenbewegungen werden die<br />
Silberchloridelektroden in den lateralen Augenwinkeln und auf der Nasenwurzel<br />
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