Die periphere Vestibularisstörung - OPUS - Universität Würzburg
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7.Zusammenfassung<br />
In der vorliegenden Arbeit wurden die Datensätze von insgesamt 209 Patienten mit<br />
einseitiger <strong>periphere</strong>r <strong>Vestibularisstörung</strong> der Neurootologischen Abteilung der<br />
<strong>Universität</strong>s-HNO-Klinik <strong>Würzburg</strong> erfasst und statistisch ausgewertet. <strong>Die</strong> dabei<br />
ausgewerteten Unterlagen beinhalten den neurootologischen Anamnesebogen NODEC<br />
III, die elektronystagmographische Registrierung des Spontannystagmus, der<br />
kalorischen und rotatorischen Vestibularisprüfung sowie die Aufnahmen der Cranio-<br />
Corpo-Graphie.<br />
<strong>Die</strong> Untersuchung des Gesamtkollektivs verdeutlichte vor allem den engen<br />
Zusammenhang zwischen Störungen des akustischen Systems wie Tinnitus und<br />
Hörminderung einerseits und der <strong>periphere</strong>n <strong>Vestibularisstörung</strong> andererseits. Zur<br />
besseren Beurteilung der erfassten Daten wurden diese in einer gesonderten<br />
Betrachtung mit dem NODEC IV-Kollektiv verglichen. <strong>Die</strong> Betrachtung der<br />
Altersstruktur lässt erkennen, dass die Patienten des hier untersuchten Kollektivs im<br />
Schnitt älter sind als im NODEC IV-Kollektiv. Der Vergleich mit dem NODEC IV-<br />
Kollektiv zeigte außerdem, dass Patienten, die an einer <strong>periphere</strong>n <strong>Vestibularisstörung</strong><br />
leiden deutlich häufiger unter Vertigo, und hier vor allem unter Schwanken,<br />
Drehschwindel und Unsicherheit litten. Genauso stellt es sich auch bei einem Vergleich<br />
der vegetativen Beschwerden dar.<br />
Zur differenzierten Betrachtung einzelner Zusammenhänge wurden insgesamt sechs<br />
Unterkollektive nach Vertigosymptomatik, Alter, Geschlecht, Verhalten des<br />
Perrotatorius, Verhalten im CCG und BMI gebildet.<br />
Interessante Ergebnisse hierbei ergaben sich vor allem bei Betrachtung der Kollektive<br />
Perrotatorius und CCG.<br />
So konnte die gängige Lehrmeinung, dass sich ein Recruitmentverhalten auf der<br />
gehemmten Seite günstig auf die Erholungsaussichten des Patienten auswirkt an Hand<br />
der Vertigo- und vegetativen Symptomen veranschaulicht werden. Weiterhin konnte<br />
gezeigt werden, dass sich ein Decruitmentverhalten auf der nicht gehemmten Seite<br />
besonders positiv auf die Vertigo- und vegetative Symptomatik auswirkt und als<br />
Zeichen einer zentralen Kompensation angesehen werden kann, wofür auch die Werte<br />
des Spontannystagmus dieser Gruppe sprechen.<br />
Anderseits zeigte die Auswertung der hier vorliegenden CCGs deutlich, dass Patienten<br />
mit einer einseitigen Vestibularisläsion entgegen der allgemeinen Lehrmeinung im<br />
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