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Dokument_1.pdf (9386 KB) - OPUS - Universität Augsburg

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unmittelbar im Anschluss an Umweltänderungen erfolgt, ist dieser Anpassungsprozess<br />

durch Verzögerungen gekennzeichnet. Daher kann man "eher von einem temporären<br />

Ungleichgewicht als von einem temporären Gleichgewicht" zwischen<br />

Umweltbedingungen und Organisation sprechen. 438<br />

Neben dem Aspekt der zeitlichen Verzögerung aufgrund von struktureller Trägheit, sieht<br />

der organisationsökologische Ansatz das Prinzip der Isomorphie nur unter der Bedingung<br />

einer relativ homogenen Umwelt als gegeben an. 439 Da die Umwelt jedoch auch aus<br />

anderen Organisationen besteht, die sich in der Regel im Rahmen alternativer<br />

Anpassungsstrategien an neue Umweltgegebenheiten anpassen müssen, ist eher von einer<br />

heterogenen Umwelt auszugehen. 440 Das Problem der Heterogenität der Umwelt kann<br />

sogar innerhalb einer Organisation bestehen, wenn Teilbereiche dieser Organisation<br />

kontrastierende Zielsetzungen verfolgen, und sich dementsprechend mit jeweils anderen<br />

Herausforderungen der Umwelt konfrontiert sehen. 441 Im Falle von Museen stehen, wie in<br />

Kap. 2.2.5.1 beschrieben, die Funktionen des Forschens und des Vermittelns in einem<br />

dauerhaften Spannungsverhältnis. Dementsprechend verfolgen der wissenschaftliche oder<br />

kuratorische Bereich und der kaufmännische Bereich eines Museums unterschiedliche,<br />

teilweise konfliktierende Ziele, und sind unterschiedlichen Umweltanforderungen<br />

ausgesetzt.<br />

HANNAN und FREEMAN 442 haben das Konzept der ökologischen Nische entwickelt,<br />

um die Anpassung von Organisationen an heterogene Umweltbedingungen beschreiben<br />

und analysieren zu können. 443 Dabei wird zwischen der "fundamentalen" und der<br />

"realisierten" Nische einer Population unterschieden. 444 Die fundamentale Nische umfasst<br />

438 Vgl. Wiedenmayer (1992, S. 22). Vgl. auch Carroll (1988, S.4).<br />

439 Vgl. Hannan (1977 und 1988, S. 10f).<br />

440 Vgl. Wiedenmayer (1992, S. 22f.).<br />

441 Vgl. Scott (1987, S. 129). Zitiert bei Wiedenmayer (1992, S. 23).<br />

442 Vgl. Hannan (1989, Kap. 5).<br />

443 Das Nischenkonzept hat das Ziel, das Wachstum von Populationen zu erklären. Es basiert auf einem bioökologischen<br />

Konzept zur Erklärung der Artenvielfalt von Tieren, welches analog auf Organisationspopulationen übertragen wurde. Vgl.<br />

Elton (1927), Hutchinson (1957) und Hannan (1989, S. 95ff.).<br />

444 Vgl. Carroll (1985, S. 1267), Wiedenmayer (1992, S. 34ff.) und Menhart (2003, S. 93).<br />

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