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Dokument_1.pdf (9386 KB) - OPUS - Universität Augsburg

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Ausstellungen werden, desto erdrückender wird für den einzelnen Besucher die Last der<br />

Kunstgeschichte". 264<br />

Trotz dieser Krise setzt sich die Expansion der Kunstmuseen, wie auch die der gesamten<br />

Museumslandschaft weiterhin fort. In der Zwischenkriegszeit werden weiterhin<br />

regelmäßig neue Kunstmuseen gegründet (vgl. Abb. 13). Im Nationalsozialismus<br />

gewinnen Kunstmuseen vor allem politisch an Bedeutung, was sicherlich auch darauf<br />

zurückzuführen ist, dass Hitler "sich zeitlebens für einen zu Höherem berufenen Künstler"<br />

hält, und dass "(p)olitische Ziele und künstlerische Ausdrucksweisen (…) für Hitler in<br />

direktem Zusammenhang" stehen. 265 LÜCKERATH führt an, dass in dieser Zeit "die<br />

perfekteste Form des Missbrauchs von Kunst und Kunstmuseen für politische Zwecke, die<br />

es in der Geschichte gegeben hat" stattfindet. 266 Die Kulturpolitik Hitlers hat das Ziel "die<br />

Kultur von den Erscheinungen einer verfallenden Welt zu säubern und sie in den Dienst<br />

einer sittlichen Staats- und Kulturidee zu stellen". 267 Dazu wird die Kunst in gute und<br />

schlechte, "entartete" Kunst eingeteilt, und Kunstmuseen werden "gereinigt". Nicht den<br />

Vorstellungen entsprechende Künstler werden mit Ausstellungsverboten belegt, und<br />

Künstler wie Arno Breker oder Architekten wie Speer werden hingegen unterstützt und<br />

gefördert. Auch die Idee einer Nationalgalerie wird verfolgt, allerdings nie realisiert.<br />

Durch den zweiten Weltkrieg wird ein Großteil der Kunstmuseen total bzw. teilweise<br />

zerstört. 268 Die Nachkriegszeit ist daher durch zwei Phasen geprägt: eine Phase des<br />

Wiederaufbaus, die von 1950 bis 1970 andauert und eine Phase des Wachstums, die seit<br />

ca. 1970 andauert. 269 Neben der Behebung der baulichen Kriegsschäden, ist die Zeit des<br />

Wiederaufbaus auch durch die Wiederzusammenstellung und Aufarbeitung der durch die<br />

nationalsozialistische Kulturpolitik zerstörten Sammlungen geprägt.<br />

264 Friedrich Naumann zitiert bei Sheehan (2002, S. 215f.).<br />

265 Hitler hat bereits 1923 gefordert dass Kunst, Literatur und Theater in den Dienst der politischen Erneuerung gestellt werden<br />

sollen. Vgl. Lückerath (1993, S. 143).<br />

266 Lückerath (1993, S. 143).<br />

267 Lückerath (1993, S. 144).<br />

268 Vgl. Lückerath (1993, S. 149).<br />

269 Lückerath (1993).<br />

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