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Dokument_1.pdf (9386 KB) - OPUS - Universität Augsburg

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Verschiedene Entwicklungen der deutschen Geschichte haben signifikanten Einfluss auf<br />

die Entwicklungsgeschichte von kulturhistorischen Musen gehabt. EDELER stellt fest:<br />

"Mehrere sich gegenseitig beeinflussende Faktoren, wie die Aufklärung, der<br />

Spätabsolutismus, die Revolutionen gesellschaftlicher und sozioökonomischer Art mit<br />

beginnender Demokratisierung, Liberalismus und Emanzipation des Bürgertums als<br />

Folgen auf der einen Seite und veränderten Besitz- und Agrarverhältnissen und<br />

beginnender Industrialisierung auf der anderen, veränderten im 18. und 19. Jahrhundert<br />

das Verhältnis der Menschen zur Geschichte." 295<br />

2.3.2.2 Wirtschaftliche Einflussfaktoren<br />

Neben signifikanten politischen 296 Einflüssen, haben folgende wirtschaftliche Faktoren<br />

Einfluss auf die Expansion des kulturhistorischen Museumswesens:<br />

• Fortschreitende Industrialisierung und technischer Fortschritt fördern seit Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts die Entstehung von volkskundlich-kulturhistorischen Museen.<br />

Die mit der Industrialisierung und dem technischen Fortschritt einhergehende<br />

Veränderung der Lebenswelten weckt in der Bevölkerung das Bedürfnis<br />

kulturhistorische Zeugnisse und "abgenutzte Lebensformen" in Museen zu<br />

konservieren. 297 "Das Heimatbewusstsein war (…) Ausdruck eines ambivalenten<br />

Orientierungsbedürfnisses in einer sich wandelnden Welt, Ausdruck eines<br />

emotionalen Kulturkonservatismus, und aktive Anpassung an Fortschritt und<br />

Modernisierung." 298<br />

• Die im Zuge zunehmender Internationalisierung "oft unbestimmt als Bedrohung<br />

empfundene Aussicht in naher Zukunft in einem größeren Zusammenhang Europa<br />

aufzugehen, welcher wie eine Krake immer mehr Identität aufsaugen könnte, (…)<br />

295 Edeler (1988, S. 28). Vgl. dazu auch Burian (1977, S. 16).<br />

296 Mit dem durch die Reichseinigung herbeigeführten Erstarken des Nationalgefühls beginnen sich die Deutschen verstärkt mit<br />

ihrer nationalen Vergangenheit und Kultur zu beschäftigen. Vgl. Edeler (1988, S. 33). "In Zeiten extremer sozialer und<br />

politischer Konflikte waren die vaterländischen Heimatideale nicht mehr nur ein Merkmal bürgerlicher Kultur, sondern<br />

wurden von Seiten des Staates als integrierender ideologischer Faktor auch in der Institution 'Museum' eingesetzt." Roth<br />

(1990, S. 33).<br />

297 Vgl. Roth (1990, S. 33) und Lörwald (2000, S. 64).<br />

298 Roth (1990, S. 33).<br />

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