Dokument_1.pdf (9386 KB) - OPUS - Universität Augsburg
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ausgeschlossen werden, und da es an öffentlichen Plätzen auch mehrmals konsumiert<br />
werden kann, besteht theoretisch keine Rivalität im Konsum.<br />
Museen haben nur ansatzweise den Charakter eines öffentlichen Gutes. Prinzipiell besteht<br />
zwar bis zum Erreichen der Kapazitätsgrenzen keine Rivalität im Konsum, 626 allerdings<br />
können Nichtzahler, im Falle von Eintrittsgeld verlangenden Museen, ausgeschlossen<br />
werden. Im Fall von zeitlich beschränkten Ausstellungen kann das Kriterium der<br />
Nichtrivalität im Konsum jedoch schnell eingeschränkt sein. SCHÖLZIG führt das<br />
Beispiel der Ausstellung "The Gates" 627 an, wo aufgrund der zeitlichen Befristung nicht<br />
alle Interessenten auch tatsächlich die Chance hatten die Ausstellung zu sehen. 628<br />
Ausgehend vom Regelfall der Nicht-Überfüllung sind Museen als meritorische Güter zu<br />
klassifizieren (vgl. Tabelle 5). 629<br />
4.2.2.2 Allgemeine Legitimation staatlichen Eingreifens in den<br />
Wettbewerb<br />
Wie im vorherigen Kapitel geschildert, werden ursprünglich private Güter durch<br />
staatliche Eingriffe in den Wettbewerb zu meritorischen Gütern. Eingriffe in das<br />
Marktgeschehen werden im Rahmen der Wohlfahrtsökonomik meist mit Marktversagen<br />
begründet. 630 Der Staat greift korrigierend in einen nicht funktionstüchtigen Marktprozess<br />
ein. Im Gegensatz zu öffentlichen Gütern ist aus Perspektive der Meritorik kein<br />
Marktversagen notwendig um einen staatlichen Eingriff in das Marktgeschehen zu<br />
rechtfertigen. 631<br />
Ein wesentlicher Unterschied zwischen meritorischen Gütern und privaten Gütern liegt in<br />
der Berücksichtigung individueller Präferenzen. Private Güter befriedigen individuelle<br />
626 Vgl. Görsch (2001, S. 29ff.).<br />
627 Anlässlich der Ausstellung "The Gates" wurden vom Künstlerehepaar Christo im New Yorker Central Park vom 12. bis zum<br />
28. Februar 2005 7.500 orangefarbene Stofftore entlang der Gehwege des Central Parks aufgestellt.<br />
628 Vgl. Schölzig (2007, S. 65).<br />
629 Analog zu anderen Kulturangeboten wie z.B. Theatern. Vgl. Solf (1993, S. 53).<br />
630 In einer marktwirtschaftlich agierenden Wirtschaft kann es auch unter der Bedingung vollständigen Wettbewerbs sein, dass<br />
die reine Marktlösung zu einer Über- oder Unterversorgung mit bestimmten Gütern führt. Vgl. Hohenemser (1984, S. 134).<br />
Dabei werden dem Markt- und Wettbewerbsprozess vielfältige Versagenstatbestände unterstellt. Vgl. Eickhof (1986, S. 468).<br />
Für eine Übersicht der aktuellen wirtschafts- und wohlfahrtstheoretischen Diskussion vgl. van der Beek (2002, S. 64ff.),<br />
Ebker (2000, 3. Kapitel) und Schölzig (2007, S. 53). Bei Dubbermann findet sich eine Übersicht über die unterschiedlichen<br />
wettbewerbstheoretischen Konzeptionen/Wettbewerbstheorien. Vgl. Dubbermann (1993, S. 61ff.).<br />
631 Vgl. Wahl-Zieger (1978, S. 238) und Molitor (1990, S. 78).<br />
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