Katalog - Antiquariat Franz Siegle
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Erste Ausgabe. – „Nicht nur das genialste Werk deutscher Geschichtsschreibung, sondern auch als<br />
wissenschaftliche Leistung in vielen Punkten nicht übertroffen“ (Carter/Muir, Bücher die die Welt<br />
verändern, 337). – 1885 erschien noch ein Band über die römischen Provinzen, der schmerzlich vermisste<br />
Band über die Römische Kaiserzeit wurde erst kürzlich aus Vorlesungsnachschriften ediert.<br />
– Stellenw. etw. braunfl., Titel mit priv. Sammlungsstempel, Bd. I auch etw. gebräunt, stellenw. auch<br />
stärker, Reg.-Beginn (S. V) mit zeitgen. hs. Eintragungen (etw. durchschlagend).<br />
Eine „skandalöse Geschichte“<br />
66 [Moscherosch, J. M.], Hagenauische Geschicht und Wahrhafftiger Bericht dessen,<br />
so sich den 9. Octobris 29. Septembris 1653 Nachts mit zweyen Minnenbrüdern daselbsten<br />
zugetragen. 6 Bll. 4°. Alter Umschlag. Ohne Ort und Drucker [Straßburg?,<br />
1653]. € 480.–<br />
Erste Ausgabe (?). – „Konfessionspolemische Schrift über ein damals viel Aufsehen erregendes<br />
Lokalereignis: einige <strong>Franz</strong>iskaner hatten die katholische Kirche mit Kot beschmiert, um so die<br />
Wut der Bevölkerung gegen die Protestanten zu richten“ (Dünnhaupt 59, I). – Die Schrift erschien<br />
1653 in mehreren Ausgaben, vorliegende wurde im November gedruckt („Gegeben den 11. und<br />
1. Winter monats“). Wahrscheinlich handelt es sich um die erste Ausgabe, für die Dünnhaupt den<br />
Er scheinungstermin 1. November angibt. – Die Autorschaft Moscheroschs ist nicht gesichert,<br />
dieser veröffentlichte im selben Jahr anonym eine Alexandrinerdichtung über das Ereignis (mehrfach<br />
abgedruckt, u. a. unter dem Titel „Wunderseltzsame neue Malerei“). Nach Dünnhaupt existiert<br />
auch Evidenz für seine Verfasserschaft dieses Prosatextes. Eine alte Notiz auf der zweiten<br />
Umschlagseite des vorliegenden Exemplars setzt beide Texte miteinander in Verbindung: „Diese<br />
skandalöse Geschichte ist auch unter dem Titel gedruckt: Wunderseltzame Mahlerei, erfunden<br />
durch 3 Fran ziscaner Mönche zu Hagenau. 4. 1653. Beide Ausgaben sind aber von den Katholischen<br />
sorgfältig aufgekauft worden“. – Das zweite Blatt oben angerändert, insgesamt etwas gebräunt. –<br />
Hohenemser 513.<br />
Nr. 67