Katalog - Antiquariat Franz Siegle

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Völlig komplettes Exemplar dieses frühen und bedeutenden physiologischen Lehrbuches zweier
Heidelberger Physiologen, dem Brüderpaar Arnold. – Nach ihrer Lehrtätigkeit in Heidelberg folgten
beide 1835 einem Ruf an die Züricher Universität. Friedrich Arnold kehrte 1852, nach weiteren
Stationen in Tübingen und Freiburg, nach Heidelberg zurück, Johann Wilhelm Arnold beendete
bereits 1841 seine akadem. Laufbahn und ließ sich als prakt. Arzt in Heidelberg nieder.
Während der Züricher Zeit entstand zum großen Teil ihr hier vorliegendes, großes Lehrbuch der
Physiologie. In diesem „sind namentlich die Ergebnisse von A.’s histologischen Arbeiten niedergelegt,
die er bereits 1832 begonnen hatte. Diesselben haben, abgesehen von mannigfaltigen Einzelforschungen,
insbesondere wegen der daraus abgeleiteten Theorie über den Bau und die Ent wickelung
des von ihm angenommenen histologischen Elements im thierischen Körper eine hervorragende
Bedeutung“ (Hirsch-H. I, 210 f., dat. fälschlich 1836–40). – Max Fürbringer berichtet in
Friedrich, Heidelberger Professoren, S. 40–50, ausführl. über dieses groß und umfassend angelegten
Werkes). – Komplette Ex. sind in deutschen Bibliotheken relativ selten, da das Werk in einem
Zeitraum von 6 Jahren in Zürich erschienen ist. Wahrscheinlich aus diesem Grunde ist dieses Werk
ind er sonst so hervorragenden ‚Geschichte der Physio
logie‘ von K. E. Rothschuh nicht einmal erwähnt.
– Papierbedingt etw. stockfl., Einbände etw. bestoßen,
2 Rückenschildchen etwas abge blättert, 5 Tafeln
sind in einen falschen Teilband eingebunden; sehr
guter Gesamtzustand. – Nicht in den Katalogen von
Waller, Wellcome und der Josephin. Bibl. Wien verzeichnet.
3 Baader, Franz (von), Fermenta Cog ni ­
tio nis. Hefte 1–6 (alles Erschienene) und Zusatz
band, gebunden in 1 Band. Späterer Halbleder
band mit Rückenschild. Berlin (Heft 6:
Leip zig), Reimer (Heft 6: J. C. Hinrichs), 1822–
1825. € 850.–
Erste Ausgabe. – Diese Artikel, die philosophische
Fragen verschiedenster Herkunft behandeln, verbindet
einzig die allen gemeinsame Auflehnung gegen mechanistisch-rationalistische
Deutungen menschlicher,
besonders religiöser Probleme. – Mit dem später und
in einem anderen Verlag erschienenen 6. Heft „Proben
religiöser Philosopheme älterer Zeit“. So komplett sehr
selten! – Geringe Gebrauchsspuren. – Jost/Saltzwedel
41–45,47.
Beigebunden: Baader, Franz von, Bemerkungen über
einige antireligiöse Philosopheme unsrer Zeit. 66 Seiten.
Leipzig, Tauchnitz, 1824. – Jost/Saltzwedel 46.
Nr. 3
4 Bergasse, Nicolas, Considérations sur le magnétisme animal, ou sur la théorie du
monde et des êtres organisés. d’après les principes de M. Mesmer. 149 Seiten. Mod.
Pappband mit Rückenschild. Den Haag, 1784. € 650.-
Erste Ausgabe der berühmten Schrift. – Der Advokat Bergasse rührte seit 1781 offiziell die Werbetrommel
für Mesmer und verfasste die Mehrzahl der Schriften zur Verteidigung des Mesmerismus.
B. weist darauf hin, daß die offizielle Wissenschaft von jeher sich innerhalb der Schranken altbackenen
Wissens bewege und bahnbrechende Genies immer verfolgt habe (Schürer-Waldheim). –
„Bergasse and Mesmer had their disagreements and although in ‚Considérations‘ Bergasse
vigorously defends Mesmer against all attacks, divergences of doctrine do nevertheless appear.“
(Crabtree 36). – Titel mit kleiner Beschädigung (ausgebessert), zu Beginn etw. fleckig und leicht
wasserrandig; unbeschn. Ex., dadurch in den Rändern teils angestaubt und etw. fleckig. – Caillet
979. Nicht in der Norman Library.