Katalog - Antiquariat Franz Siegle
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43<br />
75 Persoz, Jean(-François), Introduction a l’étude de la chimie moléculaire. Mit 1 lithogr.<br />
Tafel und 9 Falttabellen. XV, 893 Seiten. Mod. Pappband mit Rückenschild. Paris<br />
und Straßburg, Mathias u.a., Derivaux, 1839. € 400.–<br />
Erste Ausgabe; “an influential book on the chemistry of molecular combinations” (DSB 10, 532). –<br />
“Persoz (1805–1868) was at first préparateur to Thenard at the Collège de France (1826–32), then<br />
professor of chemistry in Strasburg (1833) and of dyeing and calico-printing at the Conservatoire<br />
des Arts et Métiers, Paris (1852). He published a memoir on the molecular state of compound<br />
bodies, and a large book on this subject, emphasising the importance of the comparison of the<br />
weights of equal volumes of vapour as giving the ratios of the molecular weights” (Partington IV,<br />
429). – Stellenw. stockfl., einige Wasserrändchen. – Ferchl 404.<br />
Prachtvoll gebunden<br />
76 Plutarch, Biographien. Mit Anmerkungen von G. B. von Schirach. Mit 8 gestoch.<br />
Frontispizen und 8 gestoch. Titeln. Halblederbände der Zeit mit 2 Rückenschildchen<br />
und reicher ornamentaler Rückenvergoldung. Wien und Prag, Haas, 1796. € 1.200.–<br />
„Biographisches Werk des Plutarch, das den Namen seines Verfassers über die Jahrhunderte trug<br />
und ihn zuzeiten – etwa im 17. und vor allem im 18. Jh. – zu einem der meistgelesenen antiken<br />
Autoren machte“ (KNLL 13, 460). – „Für die vorliegende Übersetzung der ‚Parallelen Lebensbeschrei<br />
bungen‘ – ganz im Sinne des damaligen Kosmopolitismus hatte Plutarch immer je einen<br />
Römer und einen Griechen geschildert und die beiden ähnlichen Charaktere miteinander verglichen<br />
– berief sich auch Schirach… auf das französische Vorbild von André Dacier und auf seinen<br />
deutschen Vorgänger Johann Christoph Kind, dessen Plutarch-Ausgabe in Leipzig 1745–54 erschienen<br />
war. Mit Recht betonte er, daß Plutarch ein enges Verhältnis zu den schönen Künsten hatte,<br />
daß er philosophisch-moralisch wirken und Vorbilder geben wollte“ (Marbacher <strong>Katalog</strong>e 37:<br />
Weltliteratur. Die Lust am Übersetzen im Jahrhundert Goethes, S. 470, 11). – Einbände gering bestoßen,<br />
innen nur stellenw. gering fleckig. – Hoffmann, Lex. d. Lit. der Griechen III, 209. – Siehe<br />
Einbandabbildung 2. Umschlagseite.<br />
77 Porta, G. B. della, Menschliche Physiognomy, das ist, Ein gewisse Weiß und Regel,<br />
wie man auß der eusserlichen Gestalt, Statur, unnd Form deß Menschlichen Leibs, und<br />
dessen Gliedmassen abnehmen, urtheilen und schliessen könne, wie derselbige auch innerlich<br />
von Gemüt geschaffen, gesinnet und geartet sey, In vier unterschiedene Bücher<br />
abgetheilet… in Lateinischer Sprach beschrieben. Nun aber in unsere hochteutsche<br />
Sprach verbracht. Mit kl. Holzschn.-Titelvign., Holzschn.-Porträt und 83 Text holzschnitten.<br />
9 Bll., 608 Seiten, 8 Bll. Mod. Pergamentband mit hs. Rückentitel. Frankfurt<br />
am Main, R. Beatus, 1601. € 1.900.–<br />
Die berühmte „Physiognomia“ des großen Universalgelehrten der Renaissance, in der seltenen<br />
ersten deutschen Ausgabe!<br />
„Während seiner Tätigkeit als Arzt hatte Porta häufig Gelegenheit, seine Patienten zu beobachten<br />
und ihren Charakter und Gesichtsausdruck zu studieren. Die Ergebnisse seiner Studien sind in seiner<br />
‚Physiognomik‘ niedergelegt, die ein eindrucksvolles und überzeugendes System darbietet, das<br />
man nicht ohne weiteres ablehnen sollte. Portas frühe Versuche auf dem Gebiete der Physiognomik<br />
beeinflußten Joh. K. Lavater (1741–1801) sehr stark. L. bringt Auszüge aus Portas Schriften und<br />
gibt auch Illustrationen aus dessen Werk wieder“ (Seligmann, Weltreich der Magie, 264). – „He was<br />
the founder of physiognomy“ (Garrison/Morton 150, zur Erstausgabe von 1586). „…he clearly established<br />
the doctrine of the correspondence between the external form of the body and the internal<br />
character of the person… Porta was examined by the Inquisition some time prior to 1580, and in<br />
1592 all further publication of the his work was prohibited… A proposed Italian edition of his treatise<br />
on human physiognomy was prohibited in 1593“ (DSB XI, 95 ff.). – 1 Blatt (597/98) durch<br />
Papierfehler mit Buchstabenverlust, Titel am Rand teilw. hinterlegt. Durchgehend etw. gebräunt<br />
und braunfl., stellenw. etw. wasserrandig. Guter Gesamtzustand. Am Ende 10 Bll. eingebunden, davon<br />
7 Bll. mit hs. Notizen, eine Art von Grimoire des 18. Jhdts. – VD17 23:293011T/Variante B.<br />
Graesse, Bibl. mag., S. 101. Kein Ex. bei Krivatsy, Paisey (Brit. Libr.), Waller, Wellcome, Caillet, etc.<br />
verzeichnet. – Siehe Abbildung Seite 44.