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e<strong>ch</strong>nungswesen<br />

controlling 2·13<br />

&<br />

Swats<strong>ch</strong> Gap Fèr – de nöii S<strong>ch</strong>wiizer Exports<strong>ch</strong>laager!<br />

De Niggi Hayek is<strong>ch</strong> kän Mènèts<strong>ch</strong>er,<br />

sondern en Undernämer. Das ma<strong>ch</strong>t en<br />

s<strong>ch</strong>o emaal simpaatis<strong>ch</strong>. Èèr is<strong>ch</strong> mit<br />

Swat<strong>ch</strong> üssers<strong>ch</strong>t erfolgrii<strong>ch</strong> – es ri<strong>ch</strong>tigs<br />

S<strong>ch</strong>wiizer Vorzeigeundernäme! Und wil<br />

èèr sis Gäld lieber i d Produkzioon vo Uure<br />

und i nöii Aarbetsplätz inwes<strong>ch</strong>tiert, und<br />

nöd is Papier für e hundertsiitige<br />

Gs<strong>ch</strong>äftsbri<strong>ch</strong>t,<br />

wott èèr vo IFRS<br />

uf Swiss GAAP FER<br />

wä<strong>ch</strong>sle, vomene Ständärd<br />

mit 3000 Siite uf<br />

äine mit 300. Das hät<br />

aber zümpftig Lämpe<br />

gèè mit de S<strong>ch</strong>wiizer<br />

Börse, wil im SMI jedes<br />

Undernäme IFRS<br />

aawände mues! Drum<br />

hät d S<strong>ch</strong>wiizer Börse e<br />

Vernèèmlassig gma<strong>ch</strong>t.<br />

Die is<strong>ch</strong> öppe 50 zu 50<br />

use<strong>ch</strong>oo. Di äinzelne<br />

Biiträäg sind na spannend zum Läse. So<br />

<strong>ch</strong>löönet öppe d Economosuisse, das si<br />

für e sonigi Vernèèmlassig vil mee Ziit bruu<strong>ch</strong>i!<br />

Dèbii het sonen <strong>ch</strong>liine Verband wie<br />

de <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> die i äim Wu<strong>ch</strong>enändi <strong>ch</strong>öne<br />

beantworte. E paar gs<strong>ch</strong>iidi Chöpf sind<br />

halt gs<strong>ch</strong>näller als e Wasser<strong>ch</strong>opf. D Uni<br />

Lausanne hät mee oder weniger äifa<strong>ch</strong><br />

d Stellignaam vo de Swat<strong>ch</strong> abgs<strong>ch</strong>ribe.<br />

Uf Französis<strong>ch</strong>, wills gmeint händ, die z<br />

Züri mèrkeds dänn nöd. Und bi de Banke<br />

sind d Analis<strong>ch</strong>te für IFRS und iri Aarbetgèber<br />

sind für Swiss GAAP FER. D Chöle<br />

sind ebe wi<strong>ch</strong>tiger als Transparänz. Und<br />

d S<strong>ch</strong>wiiz is<strong>ch</strong> halt plötzli do<strong>ch</strong> nöd dèè<br />

grooss internazionaal Finanzplatz. Aber<br />

de Druck vo de Wirts<strong>ch</strong>aft uf d Börse is<strong>ch</strong><br />

soo grooss gsi, das die d Swat<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>lussäntli<br />

do<strong>ch</strong> nöd usegrüert hät.<br />

De <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> is<strong>ch</strong> eigentli mee für d IFRS<br />

für di ganz groosse internazionaale Undernäme<br />

ade S<strong>ch</strong>wiizer Börse. Vor allem<br />

drum, das s öis au im Ussland vers<strong>ch</strong>tönd,<br />

öises Alpe-Accounting. Sus<strong>ch</strong>t<br />

bin i au de Meinig, das es es riisigs<br />

Mons<strong>ch</strong>ter worde is<strong>ch</strong>, wo vil <strong>ch</strong>os<strong>ch</strong>t,<br />

es Undernäme nöd<br />

würkli wiiterbringt und<br />

d Läser mee verwirrt<br />

als informiert. S<strong>ch</strong>aad<br />

is<strong>ch</strong> äifa<strong>ch</strong>, das de<br />

Swiss GAAP FER für<br />

börsekotierti Konzern<br />

nöd emal d Segmäntbri<strong>ch</strong>ters<strong>ch</strong>tattig<br />

ri<strong>ch</strong>tig<br />

verlangt. Es is<strong>ch</strong> <strong>ch</strong>uum<br />

zum glaube, aber<br />

d Migros bruu<strong>ch</strong>t IFRS<br />

sogar freiwilig. Vili<strong>ch</strong>t<br />

gaat das äifa<strong>ch</strong> unders<br />

Kulturprozänt, oder si<br />

meined, sie müesed<br />

für iri groosse Verlüs<strong>ch</strong>t im Ussland au<br />

internazionaal Rä<strong>ch</strong>es<strong>ch</strong>aft ablegge.<br />

Bi dère Glägeheit hani vo mim Lieblingsprofässer<br />

wele wüsse, wie das es dänn<br />

eigentli mit dem «true and fair» segi, mit<br />

dère einzige Waret i de Rä<strong>ch</strong>nigslegig:<br />

«Lieber Herbert», hät er gs<strong>ch</strong>ribe, «Du<br />

kannst das glei<strong>ch</strong>e Unternehmen na<strong>ch</strong><br />

IFRS, Swiss GAAP FER und U.S. GAAP<br />

bilanzieren und erhältst drei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />

Resultate!» Läck, die Ständärds sind<br />

do<strong>ch</strong> äifa<strong>ch</strong> e fèrtige Mis<strong>ch</strong>t! Sis<strong>ch</strong> nöd<br />

zum glaube! Jee na<strong>ch</strong>dèm wie me rä<strong>ch</strong>net,<br />

gits vers<strong>ch</strong>idni Ergäbnis. Das is<strong>ch</strong><br />

würkli es Mèèrli, das «true and fair». Am<br />

S<strong>ch</strong>luss is<strong>ch</strong> d Rä<strong>ch</strong>nigslegig nöd emaal<br />

en exakti Wüsses<strong>ch</strong>aft – wo füert ä<strong>ch</strong>t<br />

das na ane.<br />

Und vor e paar Tääg hät en ussländis<strong>ch</strong>e<br />

Inves<strong>ch</strong>tor aaglüütet und na<strong>ch</strong> em<br />

S<strong>ch</strong>wiizer Ständärd gfrööget. I<strong>ch</strong> tüeg<br />

ems s<strong>ch</strong>näll durefaxe, hani gseit, aber er<br />

müesi uufpasse, bi öis i de S<strong>ch</strong>wiiz segs i<br />

jedem Kantoon anders<strong>ch</strong>t.<br />

De Niggi hät jetz no äis druuf gsetzt<br />

und de Gs<strong>ch</strong>äftsbri<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>o uf S<strong>ch</strong>wiizertüüts<strong>ch</strong><br />

useggèè. Und jetz hani grad<br />

na s’ Nöis<strong>ch</strong>t us Biel ghöört: er wott s<br />

nèè<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>t Jaar nume de Chèèrn-FER<br />

aawände! I<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong> jedi Wett, das d<br />

S<strong>ch</strong>wiizer Börse namal de S<strong>ch</strong>wanz iiziet!<br />

Ooni Vernèèmlassig.<br />

Herbert Mattle, Präsident <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Das offizielle Organ des <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, des grössten S<strong>ch</strong>weizer Verbandes für Re<strong>ch</strong>nungslegung, Controlling und Re<strong>ch</strong>nungswesen


Wir heissen<br />

104 Kolleginnen<br />

und Kollegen<br />

willkommen.<br />

Sie sind dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

beigetreten.<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> I Lagerstrasse 1<br />

Postfa<strong>ch</strong> I 8021 Züri<strong>ch</strong><br />

043 336 50 30<br />

Joël Cuccarède<br />

Evelyne Agner<br />

Karin Andenmatten<br />

Jeannette Brülisauer<br />

Susanne Eugster<br />

Patrick Gübeli<br />

Jurica Juric<br />

Daniela Stojanovic<br />

Sibyl Tanner<br />

Manfred Wolf<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Inei<strong>ch</strong>en<br />

Monika Jeanguenat<br />

Peter Jutzi<br />

Pia Meisinger<br />

Kerstin Tis<strong>ch</strong>ler<br />

René Wöll<br />

Damian Bu<strong>ch</strong>eli<br />

Franz Del Fatti<br />

Marlis Egli<br />

Xavier Gerts<strong>ch</strong>en<br />

Dan Hasler<br />

Christoph Hofmann<br />

Mi<strong>ch</strong>aela Jud<br />

Cindy Mäder<br />

Gabriela Meyer<br />

Peter Mösler<br />

My-Van Ngo<br />

Christoph Oberhänsli<br />

Rebecca Ringger<br />

Jolanda Ruts<strong>ch</strong>i<br />

Marco S<strong>ch</strong>är<br />

Christel S<strong>ch</strong>elling<br />

Dominik S<strong>ch</strong>önholzer<br />

Corina Spadini<br />

Susanna Spielmann<br />

Simon Spöri<br />

Karin Sprenger<br />

Markus Winter<br />

Manuela Anderegg<br />

Gurtner<br />

Monika Anderegg<br />

Daniela Bets<strong>ch</strong>art<br />

Roger Blättler<br />

Marlis Bordelais-Huber<br />

Margrit Brack<br />

Irene Brunner<br />

Franziska Flückiger<br />

Géraldine Häring<br />

Elisabeth Haueter<br />

Corinne Hefti<br />

Martin Hess<br />

Mi<strong>ch</strong>elle Huber<br />

Daniel Jenni<br />

Nicole Keus<strong>ch</strong><br />

Frank Kohns<br />

Sabine Küns<strong>ch</strong><br />

Caroline Lutziger<br />

Marianna Merz<br />

Carolina Muff<br />

Helena Müller<br />

Daniela Oehy<br />

Lucian Oertle<br />

Sandra Roos<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Rösselet<br />

Otmar S<strong>ch</strong>errer<br />

Rolf S<strong>ch</strong>wager<br />

Sabine Suter<br />

Gian Voirol<br />

Mathias von Gunten<br />

Philippe Abt<br />

Brigitta Ammann<br />

Beatrice Amsler<br />

Thomas Baumann<br />

Thomas Brändle<br />

Angela Es<strong>ch</strong>er-Greiter<br />

Patrik Fähndri<strong>ch</strong><br />

Andrea Fankhauser<br />

Stephanie Fürderer<br />

Jacqueline Gähler<br />

Stefanie Glanzmann<br />

Frank Grieder<br />

Patrick Gruhn<br />

Corina Guadagnini<br />

Daniel Heiniger<br />

Désirée Huber<br />

Elsbeth Kägi S<strong>ch</strong>weizer<br />

Nicole Keller<br />

Cécile Martenet<br />

Anita Müller<br />

Mi<strong>ch</strong>ael Muster<br />

Felice Nardiello<br />

Roger Rüs<strong>ch</strong><br />

Franziska S<strong>ch</strong>oll<br />

Judith Stephani<br />

Manuel Stoop<br />

Evelyne Suter<br />

Marco Valenti<br />

Nadia Wahlen<br />

Andrea Reto Wieland<br />

Balz Berts<strong>ch</strong>inger<br />

Sonia Cirillo<br />

Lulu Leanza<br />

Renata S<strong>ch</strong>mid<br />

Daniela S<strong>ch</strong>öpfer-Jud<br />

Anita Züsli<br />

8000 Mitglieder in der ganzen<br />

S<strong>ch</strong>weiz können si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

täus<strong>ch</strong>en: Es ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong><br />

jeden Tag bezahlt, beim<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> dabei zu sein! Der<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> ist der grösste<br />

S<strong>ch</strong>weizer Fa<strong>ch</strong>verband für<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung, Controlling<br />

und Re<strong>ch</strong>nungswesen.<br />

Der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> ist erfolgrei<strong>ch</strong>er<br />

Seminaranbieter. Der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

fördert Bekanntheit, Anerkennung<br />

und Entwicklung<br />

von Fa<strong>ch</strong>ausweis und Diplom<br />

und der dualen Ausbildung<br />

in Wirts<strong>ch</strong>aft, Öffentli<strong>ch</strong>keit<br />

und Politik; er ist vom Bund<br />

beauftragter Mitträger der<br />

eidgenössis<strong>ch</strong> anerkannten<br />

Fa<strong>ch</strong>ausweis- und Diplomprüfung.<br />

Der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> bringt<br />

seine Mitglieder an den Puls<br />

der Wirts<strong>ch</strong>aft und näher zum<br />

Erfolg. www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>


S<strong>ch</strong>weizer Kontenrahmen KMU 2013 –<br />

jetzt zum Sonderpreis vorbestellen!<br />

Ein Muss für jedes KMU: Das umfassend<br />

überarbeitete Standardwerk des<br />

S<strong>ch</strong>weizer Re<strong>ch</strong>nungswesens – mit Berücksi<strong>ch</strong>tigung<br />

des neuen Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>ts<br />

und der Entwicklung der<br />

letzten 17 Jahre!<br />

Wa<strong>ch</strong>sende Anforderungen an das Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

sowie strengere gesetzli<strong>ch</strong>e<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegungsvors<strong>ch</strong>riften ma<strong>ch</strong>en<br />

es von Zeit zu Zeit notwendig, den erstmals<br />

1947 ers<strong>ch</strong>ienenen «S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kontenrahmen KMU» anzupassen.<br />

Umso mehr, dass die letzte Überarbeitung<br />

des bei vielen no<strong>ch</strong> als «Käfer» bekannten<br />

Standardwerkes des S<strong>ch</strong>weizer<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesens 1996 erfolgte.<br />

Mit der Inkraftsetzung des neuen Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>ts<br />

im OR per 1. Januar<br />

2013 war der Zeitpunkt für eine umfassende<br />

Überarbeitung gekommen. Zudem<br />

konnte der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> vom S<strong>ch</strong>weizer<br />

Gewerbeverband die Re<strong>ch</strong>te erwerben.<br />

Statt eines Alleinautors ist es nun ein Autorenteam,<br />

das für den Kontenrahmen<br />

verantwortli<strong>ch</strong> zei<strong>ch</strong>net: Herbert Mattle,<br />

Markus Helbling und Walter Ster<strong>ch</strong>i – alles<br />

erfahrene Praktiker und eidg. dipl. Experten<br />

in Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling.<br />

Anpassung oder Neugestaltung?<br />

Es stellte si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell die Grundsatzfrage<br />

einer Anpassung oder Neugestaltung.<br />

Obwohl eine völlige Neugestaltung mit<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Entwicklungen der<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Re<strong>ch</strong>nungslegungsstandards<br />

und vermehrte Ausri<strong>ch</strong>tung auf die<br />

Erfordernisse internationaler (Konzern-)<br />

Unternehmen ihren Reiz gehabt hätte, fiel<br />

der Ents<strong>ch</strong>eid für die notwendige «sanfte»<br />

Überarbeitung und eine Aktualisierung<br />

des Bestehenden und Bewährten.<br />

Der «S<strong>ch</strong>weizer Kontenrahmen KMU»<br />

ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> somit weiterhin an kleine<br />

und mittelgrosse Produktions-, Handelsund<br />

Dienstleistungsunternehmen in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz, ungea<strong>ch</strong>tet ihrer Bran<strong>ch</strong>enzugehörigkeit<br />

und Re<strong>ch</strong>tsform.<br />

Die wi<strong>ch</strong>tigsten vorgenommenen Anpassungen<br />

betreffen den notwendigen<br />

Einbau des neuen Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>ts.<br />

Dabei hat man si<strong>ch</strong> konsequent<br />

an die gesetzli<strong>ch</strong>en Bezei<strong>ch</strong>nungen und<br />

Begriffli<strong>ch</strong>keiten gehalten. Oder man erfasst<br />

beispielsweise die Abs<strong>ch</strong>reibungen<br />

neu vor dem Finanzergebnis, um den<br />

mittlerweile au<strong>ch</strong> bei KMU zum Standard<br />

gewordenen «EBIT» direkt ausweisen zu<br />

können. Weitere Ziele der Überarbeitung<br />

waren einerseits die «Ents<strong>ch</strong>lackung» des<br />

Kontenrahmens, andererseits aber au<strong>ch</strong><br />

die Ergänzung um Fortentwicklungen<br />

wie z.B. bei den Themen Mehrwertsteuer<br />

oder Leasing.<br />

Es war au<strong>ch</strong> erstaunli<strong>ch</strong>, festzustellen<br />

und zu berücksi<strong>ch</strong>tigen, wie vernetzt<br />

und eingebunden der S<strong>ch</strong>weizer Kontenrahmen<br />

seit Jahrzehnten ist (Beispiel:<br />

Gewerbestatistik S<strong>ch</strong>weiz). Bei einzelnen<br />

Fragen wurde aber au<strong>ch</strong> klar, dass<br />

bezügli<strong>ch</strong> Umsetzung des neuen Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>ts<br />

einige Details no<strong>ch</strong><br />

unklar sind und si<strong>ch</strong> erst no<strong>ch</strong> eine Praxis<br />

entwickeln muss.<br />

Mustervors<strong>ch</strong>läge für die<br />

Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

Grosser Wert wurde auf die Mustervors<strong>ch</strong>läge<br />

zur Bilanz, Erfolgsre<strong>ch</strong>nung und<br />

Geldflussre<strong>ch</strong>nung gelegt. Kann man si<strong>ch</strong><br />

bei der Bilanz eng an den Gesetzestext<br />

halten, lässt die Erfolgsre<strong>ch</strong>nung bezügli<strong>ch</strong><br />

Zwis<strong>ch</strong>energebnissen viel Spielraum.<br />

Ein weiteres Anliegen von Herausgeber<br />

und Autoren ist es, dass der S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kontenrahmen KMU no<strong>ch</strong> vermehrt Eingang<br />

in die Ausbildung findet. Deshalb<br />

ers<strong>ch</strong>ien vorweg im Mai 2013 eine offizielle<br />

«S<strong>ch</strong>ulversion» des Kontenrahmens<br />

(www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, Kontenrahmen KMU).<br />

Es ist nun die Aufgabe der Anwender, auf<br />

Basis der «Leitplanken» des Kontenrahmens<br />

einen unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en<br />

Kontenplan zu erstellen, ausgeri<strong>ch</strong>tet auf<br />

die tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Gegebenheiten und Erfordernisse<br />

des einzelnen Unternehmens.<br />

Im September 2013 ers<strong>ch</strong>eint im Verlag<br />

SKV die aktualisierte Version des S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kontenrahmens KMU. Dieser wird<br />

dazu beitragen, die Qualität des Re<strong>ch</strong>nungswesens<br />

s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Unternehmen<br />

weiterhin ho<strong>ch</strong> zu halten. •••<br />

Profitieren Sie bis am 31. Juli 2013 von<br />

einem Sonderpreis! Der Kontenrahmen<br />

KMU kostet CH 78 und ist ab September<br />

2013 im Verlag SKV und im Bu<strong>ch</strong>handel<br />

erhältli<strong>ch</strong> (ISBN 978-3-286-51075-3).<br />

Bis am 31. Juli 2013 wird ein Sonderpreis<br />

von CHF 64 auf allen Online-<br />

Bestellungen im Webshop vom Verlag<br />

SKV gewährt (plus CHF 7 Porto / Verpackung).<br />

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Ende Juni finden Sie in den Stores eine<br />

App zum S<strong>ch</strong>ulkontenrahmen. Das<br />

App ist kostenlos und für die Betriebssysteme<br />

iOS und Android erhältli<strong>ch</strong>.<br />

Seminar<br />

«neues Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t»<br />

Mittwo<strong>ch</strong>, 11. Dezember 2013, Züri<strong>ch</strong><br />

Vermittelt wird Kompaktwissen für die<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>e Umsetzung mit Abgabe von<br />

umfassenden Checklisten. Sie erfahren<br />

aus erster Hand das Wesentli<strong>ch</strong>e zur<br />

Neuauflage des S<strong>ch</strong>weizer Kontenrahmen<br />

KMU.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

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Fa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 3


Die Weiterbildung für die kaufmännis<strong>ch</strong>e Leitung<br />

Dipl. Leiter/in Finanzen & Dienste NDS HF<br />

Eidgenössis<strong>ch</strong> anerkannt<br />

Start 7. Dur<strong>ch</strong>führung: April 2014<br />

Controlling na<strong>ch</strong> internationalen Standards<br />

Dipl. Controller/in NDS HF<br />

Eidgenössis<strong>ch</strong> anerkannt<br />

Start 26. Dur<strong>ch</strong>führung: September 2013<br />

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Steuerung in volatilen Zeiten: Szenariogestützte Planung<br />

Bei der Planung eines Unternehmens<br />

müssen neben den internen au<strong>ch</strong> die<br />

externen Faktoren berücksi<strong>ch</strong>tigt werden,<br />

um keine fals<strong>ch</strong>en Steuerungsimpulse<br />

zu setzen. Als Instrument zur<br />

Zielsetzung im Unternehmen unter ungewissen<br />

externen Entwicklungen eignet<br />

si<strong>ch</strong> die szenariogestützte Planung.<br />

Ergänzung des bestehenden<br />

Planungskonzepts<br />

Wel<strong>ch</strong>er Planungsansatz der Ri<strong>ch</strong>tige<br />

ist, hängt von der Beherrs<strong>ch</strong>barkeit von<br />

externen Umfeldveränderungen und der<br />

Volatilität des Ges<strong>ch</strong>äfts ab. Eine Einordnung<br />

ermögli<strong>ch</strong>t die Beeinflussbarkeit-Volatilität-Matrix<br />

(Abb. 1). Bei einem<br />

statis<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>äft und grosser Beeinflussbarkeit<br />

der Entwicklungsfaktoren<br />

des Ges<strong>ch</strong>äfts (Fall A) kann die Planung/<br />

Budgetierung einfa<strong>ch</strong> auf Basis von Vergangenheitswerten<br />

fortges<strong>ch</strong>rieben werden.<br />

In diesem Fall ist es ni<strong>ch</strong>t notwendig,<br />

vers<strong>ch</strong>iedene Szenarien zu bere<strong>ch</strong>nen.<br />

In einem komplexen Umfeld unter hoher<br />

Abhängigkeit von den externen Faktoren<br />

(Fall B) oder in einem dynamis<strong>ch</strong>en Umfeld<br />

mit grosser Ges<strong>ch</strong>äftsvolatilität (Fall<br />

C) kann eine Szenarioplanung sinnvoll<br />

sein. Wenn die Entwicklung stark von<br />

externen Faktoren beeinflusst wird, die<br />

sehr volatil und damit kaum beherrs<strong>ch</strong>bar<br />

sind, spri<strong>ch</strong>t man von einem turbulenten<br />

Umfeld (Fall D). In diesem Fall sollte die<br />

Planung dur<strong>ch</strong> eine Szenarioanalyse ergänzt<br />

werden. Mittels einer Simulation<br />

von Szenarien werden mögli<strong>ch</strong>e Entwicklungen<br />

geprüft, um diese in die Planung/<br />

Budgetierung einfliessen zu lassen. Die<br />

szenariogestützte Planung liefert also die<br />

Antwort auf die Frage «Was kann passieren».<br />

Sie ersetzt ni<strong>ch</strong>t die eigentli<strong>ch</strong>e<br />

Planung, sondern ergänzt diese.<br />

2. Bereitstellung des Tools<br />

Die Szenarioplanung wird von vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Planungstools als Funktionalität<br />

angeboten. Hierbei können S<strong>ch</strong>nittstellen<br />

zwis<strong>ch</strong>en den Unternehmensplanungsextern<br />

Beeinflussbarkeit<br />

intern<br />

komplex<br />

B<br />

A<br />

turbulent<br />

D<br />

C<br />

statis<strong>ch</strong><br />

dynamis<strong>ch</strong> niedriges Risiko<br />

tief<br />

Volatilität<br />

ho<strong>ch</strong><br />

tief Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit<br />

Abb. 1 Beeinflussbarkeit-Volatilität-Matrix<br />

Abb. Abb. 2 Auswirkung- 2 Auswirkung-<br />

Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit-Matrix<br />

Abb. 1 Beeinflussbarkeit-Volatilität-Matrix Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit-Matrix<br />

ho<strong>ch</strong><br />

Auswirkung<br />

tief<br />

Risiko<br />

2<br />

1<br />

Zu bea<strong>ch</strong>ten ist aber, dass nur für die<br />

relevanten externen Faktoren Szenarien<br />

erstellt werden. Eine Kategorisierung<br />

dieser Faktoren liefert die Auswirkung-<br />

Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit-Matrix (Abb.<br />

2). Ist ein Risiko der Kategorie 1 zuzuordnen<br />

(z.B. Erdbeben in der S<strong>ch</strong>weiz),<br />

dann lohnt si<strong>ch</strong> der Aufwand für die Simulation<br />

dieses externen Faktors ni<strong>ch</strong>t.<br />

In der Kategorie 2 (z.B. Veränderungen<br />

von Handelsabkommen) oder Kategorie<br />

3 (z.B. Steigerung des Erdölpreises) sieht<br />

dies anders aus. Sehr zu empfehlen ist<br />

die Berücksi<strong>ch</strong>tigung eines Faktors der<br />

Kategorie 4 (z.B. We<strong>ch</strong>selkurss<strong>ch</strong>wankungen<br />

im Absatzmarkt oder Zulieferland,<br />

Zinsveränderungen etc.), wenn von<br />

diesem Faktor der Erfolg des Unternehmens<br />

massgebli<strong>ch</strong> abhängt und er damit<br />

ein hohes Risiko darstellt.<br />

Konzeption der Szenarioplanung<br />

Im Folgenden wird die Szenarioplanung<br />

als Teil des übergreifenden Planungskonzepts<br />

aus Si<strong>ch</strong>t eines Praxisbeispiels<br />

bes<strong>ch</strong>rieben. Die Szenarioplanung wurde<br />

bei einem internationalen Konzern<br />

entwickelt, wel<strong>ch</strong>er in einer Vielzahl von<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Währungs- und Zinsräumen<br />

tätig ist. Die Profitabilität der<br />

To<strong>ch</strong>tergesells<strong>ch</strong>aften ist hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> des<br />

erwirts<strong>ch</strong>afteten Konzernbeitrags diversen<br />

We<strong>ch</strong>selkursrisiken und Zinsrisiken<br />

ausgesetzt. Das Gruppen-Management<br />

hat erkannt, dass der Erfolg der Unternehmenseinheiten<br />

ni<strong>ch</strong>t nur von der operativen<br />

Produktivität der Gesells<strong>ch</strong>aften<br />

abhängt, sondern au<strong>ch</strong> massgebli<strong>ch</strong> von<br />

externen finanziellen Faktoren beeinflusst<br />

wird. Die Unternehmensplanung wurde<br />

dur<strong>ch</strong> eine Simulation der We<strong>ch</strong>sel- und<br />

Zinsrisiken sowie der Veränderung von<br />

Rohstoffpreisen angerei<strong>ch</strong>ert, um im Falle<br />

einer signifikanten<br />

Veränderung<br />

hohes Risiko<br />

4<br />

frühzeitig Massnahmen<br />

ergreifen<br />

zu können. Bei<br />

der Konzeption<br />

der Szenarioplanung<br />

wurden fünf<br />

3<br />

Risiko S<strong>ch</strong>ritte unters<strong>ch</strong>ieden<br />

(siehe<br />

ho<strong>ch</strong><br />

Abb. 3).<br />

Roger Barth und Dr. Steffen Gross sind<br />

im Competence Center Controlling und<br />

Finanzen bei der Managementberatung<br />

Horváth & Partners in Züri<strong>ch</strong> tätig.<br />

1. Selektion der Parameter<br />

Das Planungskonzept gibt den Detaillierungsgrad<br />

der Planung an und definiert,<br />

wel<strong>ch</strong>e externen Faktoren dur<strong>ch</strong> eine<br />

Szenarioplanung simuliert werden sollen.<br />

Wie erwähnt sind ni<strong>ch</strong>t alle Faktoren für<br />

jedes Unternehmen planungsrelevant;<br />

zudem sind die Risiken unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong><br />

ho<strong>ch</strong>. Der vorgängig erwähnte Punkt<br />

«Steigerung des Erdölpreises» ist für ein<br />

Dienstleistungsunternehmen ein kleines<br />

Risiko und für ein produzierendes Unternehmen<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise ein hohes.<br />

Eine vorgängige saubere Evaluierung<br />

der Risiken gemäss der Auswirkung-Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit-Matrix<br />

ist deshalb<br />

notwendig.<br />

Die beste Variante, um die Auswirkung der<br />

Risiken zu simulieren, liegt vor, wenn eine<br />

direkte Korrelation zwis<strong>ch</strong>en einem externen<br />

und internen Faktor aufgezeigt werden<br />

kann. In dem Beispielunternehmen wurde<br />

der direkte Zusammenhang zwis<strong>ch</strong>en den<br />

einzelnen We<strong>ch</strong>selkursen und dem finanziellen<br />

Gruppenbeitrag der To<strong>ch</strong>tereinheiten<br />

aufgezeigt. Ist der Zusammenhang<br />

ni<strong>ch</strong>t mathematis<strong>ch</strong> eindeutig, so müssen<br />

Annahmen getroffen werden. So wurden<br />

gewisse Rohstoffpreise ebenfalls simuliert,<br />

aber der Zusammenhang mit dem Unternehmensergebnis<br />

konnte ni<strong>ch</strong>t eindeutig<br />

ermittelt werden.<br />

Controlling<br />

2·13 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

5


Controlling<br />

Planungskonzept<br />

- Planungsinhalt und - tiefe<br />

- Planungshorizont<br />

- Planungsprozess<br />

1<br />

Selektion der<br />

Parameter<br />

Auswahl der relevanten<br />

externen Faktoren<br />

Bestimmung der<br />

Auswirkung der externen<br />

Faktoren<br />

2 3 4<br />

Bereitstellung des<br />

Integration und<br />

Risikoanalyse<br />

Tools<br />

Präsentation<br />

Standard-Planungstools<br />

mit S<strong>ch</strong>nittstelle zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Teilplänen oder<br />

Individualisierte Excel-<br />

Lösung<br />

Abb. 3: Praxisbeispiel - Konzeption der Szenarioplanung<br />

Modulen aufgebaut werden. Die Integration<br />

erhöht die Automatisierung und den<br />

Prozessablauf, hat aber den Na<strong>ch</strong>teil,<br />

dass unternehmensspezifis<strong>ch</strong>e Bedürfnisse<br />

ni<strong>ch</strong>t immer vollständig im System<br />

abgebildet werden.<br />

Eine Alternative sind individuelle Lösungen.<br />

Hierbei wird das Simulationstool<br />

gemäss den Bedürfnissen des Unternehmens<br />

spezifis<strong>ch</strong> ausgestaltet. Eine<br />

vielfa<strong>ch</strong> benutze Software ist Excel, das<br />

eine hohe Flexibilität erlaubt. Eine Excel-<br />

Lösung bietet die Mögli<strong>ch</strong>keit, einfa<strong>ch</strong>e<br />

Regressionen zu bere<strong>ch</strong>nen und dann<br />

in das Planungstool einzugeben. Sehr<br />

komplexe Sa<strong>ch</strong>verhalte mit einer Vielzahl<br />

von externen Faktoren können hingegen<br />

besser mit einer datenbankbasierten Planungssoftware<br />

abgedeckt werden.<br />

3. Risikoanalyse<br />

Eine Simulation sieht vor, dass ni<strong>ch</strong>t nur<br />

der erwartete, sondern au<strong>ch</strong> der beste<br />

und der s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>teste Fall dur<strong>ch</strong>gespielt<br />

werden. Bei der Planung sollten deshalb<br />

immer diese drei Fälle simuliert werden.<br />

Es kann vorkommen, dass aufgrund des<br />

besten und des erwarteten Falles kein<br />

Handlungsbedarf entsteht, jedo<strong>ch</strong> der<br />

s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>teste Fall so stark von den beiden<br />

abwei<strong>ch</strong>t, dass man Vorsi<strong>ch</strong>tsmassnahmen<br />

treffen muss. In Bezug auf die Abbildung<br />

2 bedeutet dies, dass im s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>testen<br />

Fall aus einem Risiko (Fall 3) ein<br />

hohes Risiko (Fall 4) entstehen kann.<br />

Es gilt also die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keiten<br />

zu quantifizieren<br />

und zu gewi<strong>ch</strong>ten. Dies ges<strong>ch</strong>ieht in<br />

der Regel über eine Umweltanalyse oder<br />

Unternehmensentwicklung<br />

(proaktiv)<br />

Szenarioplanung<br />

Erstellung bester, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tester<br />

und erwarteter Fall<br />

Quantifizierung der<br />

Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keit<br />

Bere<strong>ch</strong>nung von<br />

alternativen Fällen<br />

Abb. 4: Reaktionszeitverkürzung dur<strong>ch</strong> proaktive Planung<br />

Integration der<br />

Simulationsergebnisse<br />

in die Planung<br />

Präsentation der<br />

Szenarien zur<br />

Meinungsbildung<br />

5<br />

Massnahmendefinition<br />

Vorbereitung und<br />

Definition von<br />

Massnahmen<br />

Ausarbeitung eines<br />

Prozesses für die<br />

Massnahmeninitiierung<br />

externe Informationen (z.B. Bran<strong>ch</strong>enverband).<br />

Wi<strong>ch</strong>tig ist zu bea<strong>ch</strong>ten, dass<br />

der erwartete Fall ni<strong>ch</strong>t den Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt<br />

aus dem besten und dem s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>testen<br />

Fall darstellt. Einzelne Szenarien müssen<br />

dementspre<strong>ch</strong>end mit Kriterien untermauert<br />

werden, warum diese Fälle angenommen<br />

werden.<br />

Bei Simulationen, für die keine verlässli<strong>ch</strong>en<br />

Aussagen über den erwarteten<br />

Fall getroffen werden können (z.B. Währungskursentwicklung<br />

in der Langzeitplanung),<br />

besteht die Mögli<strong>ch</strong>keit, eine<br />

Vielzahl von alternativen Szenarien zu<br />

bilden. Mit Hilfe von Zufallszahlen werden<br />

mögli<strong>ch</strong>e Eintritte simuliert. Gemäss dem<br />

Gesetz der grossen Zahlen geht man in<br />

einer sol<strong>ch</strong>en Monte-Carlo-Simulation<br />

davon aus, dass dur<strong>ch</strong> eine Vielzahl von<br />

Szenarien der wahre zukünftige Eintrittsfall<br />

ebenfalls simuliert wird. Der Nutzen ist<br />

hierbei, dass der erwartete Fall dem Zufall<br />

überlassen wird und ni<strong>ch</strong>t von subjektiven<br />

Eins<strong>ch</strong>ätzungen beeinflusst wird.<br />

4. Integration und Präsentation<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Szenarien simuliert wurden,<br />

gilt es zu prüfen, in wel<strong>ch</strong>er Abhängigkeit<br />

die angenommenen Veränderungen der<br />

externen Faktoren stehen. Im Beispielunternehmen<br />

hat si<strong>ch</strong> gezeigt, dass si<strong>ch</strong><br />

die Effekte aus Zinsveränderungen und<br />

We<strong>ch</strong>selkursen teilweise ausgegli<strong>ch</strong>en<br />

haben. Damit so ein Effekt na<strong>ch</strong>gewiesen<br />

werden kann, müssen die einzelnen Szenarien<br />

in die eigentli<strong>ch</strong>e Planung integriert<br />

werden, um ein Gesamtbild zu erhalten.<br />

Eine S<strong>ch</strong>wierigkeit der Simulationsplanung<br />

ist die Szenarienbildung und die<br />

Unternehmensentwicklung<br />

(reaktiv)<br />

Bester Fall<br />

Erwarteter Fall<br />

S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tester Fall<br />

2 4<br />

2<br />

Ents<strong>ch</strong>eid zur<br />

!<br />

4<br />

2<br />

!<br />

Massnahmenergreifung<br />

1 3<br />

3 Reaktionszeit<br />

Planungshorizont<br />

Planungshorizont<br />

4 Massnahmeneffekt<br />

1<br />

Massnahmendefinition<br />

Legitimation der Prämissen, die oft qualitativer<br />

Natur sind. Am S<strong>ch</strong>luss muss<br />

das Management über die Szenarien<br />

ents<strong>ch</strong>eiden, die man einplant. Für die<br />

Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung hat si<strong>ch</strong> die interaktive<br />

Präsentationsform in Klausuren<br />

mit der Ges<strong>ch</strong>äftsleitung bewährt. In der<br />

Präsentation werden Szenarien direkt vor<br />

den Augen des Managements dur<strong>ch</strong>gespielt,<br />

so dass die Auswirkungen auf das<br />

Unternehmen interaktiv diskutierbar sind.<br />

Eine saubere Dokumentation plausibilisiert<br />

den besten, s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>testen und den<br />

erwarteten Eintrittsfall.<br />

5. Massnahmendefinition<br />

Na<strong>ch</strong>dem die Szenarien simuliert und mit<br />

den internen Ges<strong>ch</strong>äftsentwicklungen<br />

verzahnt wurden, gilt es Massnahmen zu<br />

definieren, um si<strong>ch</strong> proaktiv auf mögli<strong>ch</strong>e<br />

Risiken vorzubereiten.<br />

Die Abbildung 4 links zeigt, dass in der<br />

Planungsphase bereits Szenarien dur<strong>ch</strong>geplant<br />

und Massnahmenpläne im Falle<br />

von negativen Entwicklungen definiert<br />

wurden (1). Sobald si<strong>ch</strong> das Management<br />

ents<strong>ch</strong>eidet, dass vom s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ten<br />

Fall auszugehen ist (2), kann die Reaktionszeit<br />

auf die s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Entwicklung<br />

dur<strong>ch</strong> proaktive Massnahmenpläne verkürzt<br />

werden (3). Dies hat zur Folge, dass<br />

die Massnahme frühzeitiger wirkt (4) als<br />

bei einer rein reaktiven Massnahmenumsetzung<br />

in der Abbildung re<strong>ch</strong>ts.<br />

Fazit<br />

Ein Massnahmenplan, der von mögli<strong>ch</strong>en<br />

Eintrittswahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keiten ausgeht,<br />

mag auf den ersten Blick ein unnötiger<br />

Aufwand sein. Wie aufgezeigt werden in<br />

der Praxis oftmals nur wenige wi<strong>ch</strong>tige<br />

Faktoren simuliert, die für das Unternehmen<br />

ein höheres bis hohes Risiko darstellen.<br />

Dur<strong>ch</strong> vorbereitete, korrigierende<br />

Massnahmen kann die Reaktionszeit signifikant<br />

reduziert werden, was dem Unternehmen<br />

eine erhöhte Dynamik bietet.<br />

Ebenfalls ni<strong>ch</strong>t zu verna<strong>ch</strong>lässigen ist,<br />

dass dur<strong>ch</strong> eine proaktive Massnahmenplanung<br />

au<strong>ch</strong> kreative Ideen und Innovationen<br />

gefördert werden. Dies kann au<strong>ch</strong><br />

dazu führen, dass aus der Risikobetra<strong>ch</strong>tung<br />

eine Chance wird. Zudem sollte in<br />

einem volatilen Umfeld über einen geringeren<br />

Detaillierungsgrad der Planung/<br />

Budgetierung na<strong>ch</strong>geda<strong>ch</strong>t werden, um<br />

S<strong>ch</strong>eingenauigkeiten zu vermeiden und<br />

den Planungsaufwand insgesamt zu reduzieren.<br />

•••<br />

6 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Der «neue» Lageberi<strong>ch</strong>t<br />

Ergänzung des Ges<strong>ch</strong>äftsberi<strong>ch</strong>ts wird für grössere Unternehmen Pfli<strong>ch</strong>t<br />

Dieser Beitrag liefert eine Auslegeordnung<br />

zum Lageberi<strong>ch</strong>t, den das<br />

neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t nebst<br />

Geldflussre<strong>ch</strong>nung und zusätzli<strong>ch</strong>en<br />

Anhang-Angaben von allen ordentli<strong>ch</strong><br />

revisionspfli<strong>ch</strong>tigen Unternehmen, inkl.<br />

Vereine und Stiftungen, verlangt (Art.<br />

961 OR).<br />

Der Trend in der Unternehmensberi<strong>ch</strong>terstattung<br />

heisst «integrated reporting»<br />

– eine Folge der wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en, gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

und ökologis<strong>ch</strong>en Brü<strong>ch</strong>e.<br />

Soeben legte eine weltweite «Koalition»<br />

aus Interessengruppen den<br />

Entwurf eines Rahmenkonzepts vor<br />

(www.theiirc.org). Demna<strong>ch</strong> beri<strong>ch</strong>ten<br />

Unternehmen über die S<strong>ch</strong>affung von<br />

Werten. Dabei folgen sie einem umfassenden<br />

Kapitalbegriff, der von finanzwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

über humane zu natürli<strong>ch</strong>en<br />

Kapitalien rei<strong>ch</strong>t. Die Bestandteile eines<br />

sol<strong>ch</strong>en Unternehmensberi<strong>ch</strong>ts:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lageberi<strong>ch</strong>t: ein EU-Import<br />

Der Lageberi<strong>ch</strong>t – vorges<strong>ch</strong>rieben mit der<br />

4. EU-Ri<strong>ch</strong>tlinie (1978) für Kapitalgesell-<br />

len<br />

übers<strong>ch</strong>reiten (Art. 46 i.V.m. Art.<br />

11) – hat ni<strong>ch</strong>t diese Ambition: Er stellt<br />

verlauf<br />

und die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Lage des<br />

Unternehmens so dar, dass ein den tat-<br />

des<br />

Bild entsteht. Damit erfüllt er eine die<br />

<br />

vermittelt Letztere do<strong>ch</strong> ein ebensol<strong>ch</strong>es<br />

Bild der «Vermögens-, Finanz- und Ertragslage».<br />

Bis heute wurde Art. 46 Abs.<br />

<br />

<br />

-<br />

spre<strong>ch</strong>end<br />

dar.<br />

<br />

Ungewissheiten, denen das Unternehmen<br />

ausgesetzt ist.<br />

-<br />

<br />

und Lage, die ausgewogen, umfas-<br />

<br />

messen<br />

ist.<br />

<br />

wi<strong>ch</strong>tige Leistungsindikatoren ein.<br />

<br />

der Jahresre<strong>ch</strong>nung.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz war – in vager Anlehnung<br />

an die 4. Ri<strong>ch</strong>tlinie – allen dem Aktien-<br />

<br />

ein «Jahresberi<strong>ch</strong>t» vorges<strong>ch</strong>rieben,<br />

do<strong>ch</strong> blieb die Vors<strong>ch</strong>rift toter Bu<strong>ch</strong>sta-<br />

nungslegungsre<strong>ch</strong>t<br />

(2011) s<strong>ch</strong>reibt allen<br />

zur ordentli<strong>ch</strong>en Revision verpfli<strong>ch</strong>teten<br />

<br />

<br />

wel<strong>ch</strong>es am 1. Januar 2015 oder dana<strong>ch</strong><br />

dentli<strong>ch</strong>en<br />

Revision betragen ein Vielfa<strong>ch</strong>es<br />

gegenüber denen der 4. Ri<strong>ch</strong>tlinie<br />

zum Lageberi<strong>ch</strong>t. Inhaltli<strong>ch</strong> verzi<strong>ch</strong>tet Art.<br />

<br />

Konkretisierungen der Ri<strong>ch</strong>tlinie. Au<strong>ch</strong> in<br />

-<br />

<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong>es zum Lageberi<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong> OR<br />

Jedo<strong>ch</strong> spri<strong>ch</strong>t Art. 961c Abs. 1 die für<br />

-<br />

<br />

die in der Jahresre<strong>ch</strong>nung ni<strong>ch</strong>t zum<br />

Ausdruck kommen». Wenn es in Abs. 3<br />

heisst, er dürfe «der Darstellung der wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Lage in der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

ni<strong>ch</strong>t widerspre<strong>ch</strong>en», so ist dies ange-<br />

<br />

Willkürreserven und Betonung der Vorsi<strong>ch</strong>t<br />

in den Bilanzierungsvors<strong>ch</strong>riften eng<br />

auszulegen: Er dient ni<strong>ch</strong>t zur Korrektur<br />

einer gesetzwidrigen Jahresre<strong>ch</strong>nung.<br />

-<br />

<br />

<br />

der Leitgedanke von Art. 958 Abs. 1: «Die<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung soll die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Lage des Unternehmens so darstellen,<br />

<br />

bilden können.»<br />

Dieter Pfaff, Prof. Dr. rer. pol., ist Direktor<br />

des Instituts für Betriebswirts<strong>ch</strong>aftslehre<br />

an der Universität Züri<strong>ch</strong><br />

und Vizepräsident von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>;<br />

Stephan Glanz, Dr. oec. HSG, dipl. Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfer,<br />

ist Partner Center of Excellence<br />

in Accounting, Dr. Glanz & Partner<br />

GmbH und SRG S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Revisionsgesells<strong>ch</strong>aft<br />

AG.<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

vermieden, dass das von der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

gezei<strong>ch</strong>nete Bild der «Vermögens-,<br />

Finanzierungs- und Ertragslage» einen<br />

<br />

<br />

zum Anhang der Jahresre<strong>ch</strong>nung, wel-<br />

<br />

der<br />

Anhang no<strong>ch</strong> Lageberi<strong>ch</strong>t inhaltli<strong>ch</strong><br />

abs<strong>ch</strong>liessend geregelt und Mehrfa<strong>ch</strong>an-<br />

<br />

<br />

Anhang verwiesen werden.<br />

-<br />

<br />

zugrunde liegenden Anforderungen. Das<br />

<br />

<br />

(Art. 958c Abs. 1), wel<strong>ch</strong>e – ohne die<br />

Vorsi<strong>ch</strong>t! – au<strong>ch</strong> auf den Lageberi<strong>ch</strong>t anwendbar<br />

sind:<br />

<br />

<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 7


Chef/in Finanz- und<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

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-<br />

<br />

<br />

Ausserdem gilt:<br />

<br />

bei der Jahresre<strong>ch</strong>nung.<br />

mationen<br />

können, obwohl ni<strong>ch</strong>t vor-<br />

<br />

teil<br />

des Unternehmens werden unterlassen.<br />

<br />

Annahme der Unternehmensfortführung<br />

na<strong>ch</strong>zuvollziehen, unter wel<strong>ch</strong>er<br />

die Jahresre<strong>ch</strong>nung erstellt wurde<br />

(Art. 958a).<br />

Beri<strong>ch</strong>t über Ges<strong>ch</strong>äftsverlauf und<br />

Lage<br />

Art. 961c Abs. 1 verlangt die «Darstel-<br />

-<br />

<br />

<br />

Laut Abs. 2 «muss namentli<strong>ch</strong> Auf-<br />

ben<br />

werden. Was man daraus ableiten<br />

kann:<br />

kument.<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ni<strong>ch</strong>ts Relevantes zu beri<strong>ch</strong>ten, bedarf<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

diese entwickelt hat, ob insgesamt günstig<br />

oder ungünstig und wel<strong>ch</strong>e Ereig-<br />

<br />

<br />

na<strong>ch</strong> Sa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>en auf (Wesentli<strong>ch</strong>keit<br />

vorbehalten): gesamtwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

sergewöhnli<strong>ch</strong>e<br />

Ereignisse (s. Art. 961c<br />

<br />

<br />

sie bezieht Ereignisse und Entwicklungen<br />

na<strong>ch</strong> dem Bilanzsti<strong>ch</strong>tag bis zur Bekanntgabe<br />

des Beri<strong>ch</strong>ts ein.<br />

«Darstellung der Lage» bezieht si<strong>ch</strong> auf<br />

-<br />

-<br />

<br />

ermögli<strong>ch</strong>t, werden alle wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

und sonstigen Einflussfaktoren sowie<br />

zogen.<br />

Dargestellt wird, wel<strong>ch</strong>e Bedeu-<br />

<br />

für den Fortbestand des Unternehmens<br />

beizumessen ist. Mit dem von der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

vermittelten Bild besteht<br />

entweder Einklang oder es wird an dieser<br />

Stelle zure<strong>ch</strong>tgerückt. Damit ein Bild der<br />

<br />

Ereignisse oder Entwicklungen na<strong>ch</strong> dem<br />

<br />

kunft<br />

erwartet werden (s. Art. 961c Abs.<br />

<br />

<br />

der Bekanntgabe des Beri<strong>ch</strong>ts und ist<br />

zukunftsgeri<strong>ch</strong>tet (insoweit ist der Wortlaut<br />

von Abs. 1 missglückt).<br />

darstellung<br />

ni<strong>ch</strong>t umfassend auseinander<br />

-<br />

<br />

-<br />

rei<strong>ch</strong>en<br />

strukturiert werden.<br />

Besondere Angaben im Lageberi<strong>ch</strong>t<br />

<br />

2) sind Art. 46 Abs. 2 der 4. Ri<strong>ch</strong>tlinie<br />

<br />

-<br />

<br />

wurden Angaben über Risiken und Risikomanagement<br />

von Finanzinstrumenten<br />

sowie zum IKS und Risikomanagement-<br />

<br />

<br />

stellen<br />

bereits im Anhang anzugeben ist<br />

<br />

<br />

zur ordentli<strong>ch</strong>en Revision und zur Konzernre<strong>ch</strong>nung<br />

verdeutli<strong>ch</strong>t werden. Die<br />

verlangte Anzahl im Jahresdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt auf Monatsbasis zu bere<strong>ch</strong>nen.<br />

-<br />

<br />

stanziellen<br />

Angaben über die Unternehmensrisiken<br />

und deren Management:<br />

<br />

Instrumente des Risikomanagements<br />

-<br />

<br />

rung<br />

dieser Risiken<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

finanziellen Risiken im Anhang begnügten<br />

sie si<strong>ch</strong> meist mit Leerformeln.<br />

<br />

-bestand werden im Beri<strong>ch</strong>t sowieso thematisiert.<br />

Damit die Angabe für die wei-<br />

<br />

men<br />

werden. Die Unters<strong>ch</strong>eidung von<br />

Bestellung und Auftrag ist angebra<strong>ch</strong>t<br />

mit Blick auf Auftragsproduzenten oder<br />

Dienstleister.<br />

fen<br />

nur Unternehmen, bei denen diese<br />

<br />

Bran<strong>ch</strong>en entfallen oft die grössten In-<br />

gaben<br />

sind dann für die Beurteilung der<br />

wieso<br />

Beri<strong>ch</strong>tsgegenstand). Konkretere<br />

<br />

auf s<strong>ch</strong>utzwürdige Interessen des Unternehmens<br />

wird an dieser Stelle besondere<br />

<br />

aber etwa beri<strong>ch</strong>ten über den Aufwand<br />

<br />

ventionen,<br />

wesentli<strong>ch</strong>e Resultate, Anzahl<br />

<br />

se<br />

seit dem Bilanzsti<strong>ch</strong>tag, überhaupt<br />

aller wesentli<strong>ch</strong>en – günstigen oder un-<br />

-<br />

<br />

der aktuellen Lage. Der Wortlaut bezieht<br />

<br />

<br />

zügli<strong>ch</strong><br />

sowohl<br />

<br />

dem Bilanzsti<strong>ch</strong>tag (die eine wesentli<strong>ch</strong>e<br />

Auswirkung in der Jahresre<strong>ch</strong>-<br />

<br />

-<br />

<br />

kann auf entspre<strong>ch</strong>ende Stellen im Anhang<br />

verwiesen werden (Redundanzen:<br />

den<br />

Fakten erst na<strong>ch</strong> Einberufung der<br />

sammlung<br />

usw. bekannt, ist der Lage-<br />

<br />

si<strong>ch</strong> mit anderen Mitteln ausglei<strong>ch</strong>en<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 9


Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

ri<strong>ch</strong>t).<br />

<br />

auf die absehbare Entwicklung einzutre-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

es allerdings ni<strong>ch</strong>t um Fakten, sondern<br />

um Erwartungen der Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

Angaben (mit Vorzug Intervallprognosen)<br />

und grössere Unsi<strong>ch</strong>erheiten kenntli<strong>ch</strong> zu<br />

ma<strong>ch</strong>en. Mit Blick auf die Folgeberi<strong>ch</strong>terstattung<br />

ist wi<strong>ch</strong>tig, dass zugrunde<br />

liegende Annahmen intern dokumentiert<br />

-<br />

<br />

Bekanntgabe des Lageberi<strong>ch</strong>ts sind bereits<br />

einige Monate verstri<strong>ch</strong>en).<br />

Konzernlageberi<strong>ch</strong>t<br />

<br />

so lautet:<br />

1<br />

-<br />

<br />

<br />

2<br />

Der Lageberi<strong>ch</strong>t muss namentli<strong>ch</strong> Aufs<strong>ch</strong>luss geben über:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

3<br />

Der Lageberi<strong>ch</strong>t darf der Darstellung der wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Lage in der Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

ni<strong>ch</strong>t widerspre<strong>ch</strong>en.<br />

Wird eine Konzernre<strong>ch</strong>nung erstellt, kann<br />

si<strong>ch</strong> der Lageberi<strong>ch</strong>t nur integral auf den<br />

samtheit<br />

der Konzernunternehmen ein<br />

einziges Unternehmen. Art. 961c Abs. 1<br />

ist allerdings so formuliert, dass ausserdem<br />

ein «stand-alone»-Lageberi<strong>ch</strong>t für<br />

das kontrollierende Unternehmen erstellt<br />

werden muss (der die kontrollierten Unternehmen<br />

als «Beteiligungen» behan-<br />

<br />

dürfte no<strong>ch</strong> zu reden geben.<br />

Fazit<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz ist der Lageberi<strong>ch</strong>t (no<strong>ch</strong>)<br />

kaum standardisiert, sondern weitgehend<br />

Ermessenssa<strong>ch</strong>e – das bedeutet au<strong>ch</strong><br />

Verantwortung! Entspre<strong>ch</strong>end gross ist<br />

der Erstellungsaufwand, solange Strukturen<br />

und Datenkranz ni<strong>ch</strong>t bereit stehen.<br />

Wird das neue Re<strong>ch</strong>t vorzeitig ange-<br />

<br />

aufzunehmen. A<strong>ch</strong>tung: Der Lageberi<strong>ch</strong>t<br />

ist zwar ni<strong>ch</strong>t direkt prüfungspfli<strong>ch</strong>tig,<br />

do<strong>ch</strong> muss der Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfer Unstimmigkeiten<br />

gegenüber der Jahres-<br />

<br />

Korrekturen veranlassen. •••<br />

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10 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Einges<strong>ch</strong>ränkte Bu<strong>ch</strong>führung statt<br />

einges<strong>ch</strong>ränkter Revision?<br />

Das neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t erlaubt<br />

neben der einges<strong>ch</strong>ränkten Revision<br />

au<strong>ch</strong> eine vereinfa<strong>ch</strong>te Bu<strong>ch</strong>führung. Der<br />

Beitrag zeigt, worauf Sie a<strong>ch</strong>ten müssen.<br />

Seit gut fünf Jahren gilt in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Art. 727a OR: «Sind die Voraussetzungen<br />

für eine ordentli<strong>ch</strong>e Revision ni<strong>ch</strong>t<br />

gegeben, so muss die Gesells<strong>ch</strong>aft ihre<br />

Jahresre<strong>ch</strong>nung dur<strong>ch</strong> eine Revisionsstelle<br />

einges<strong>ch</strong>ränkt prüfen lassen». Nur<br />

zwei bis drei Prozent aller Gesells<strong>ch</strong>aften<br />

unterliegen seither no<strong>ch</strong> den Vors<strong>ch</strong>riften<br />

über die ordentli<strong>ch</strong>e Revision, der Rest<br />

kann na<strong>ch</strong> den Vors<strong>ch</strong>riften zur einges<strong>ch</strong>ränkten<br />

Revision revidiert werden.<br />

Weniger Aufwand auf Kosten der<br />

Si<strong>ch</strong>erheit?<br />

Einnahmen, Ausgaben, Vermögen,<br />

fertig: die neue Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

und für wen sie gilt<br />

Das neue S<strong>ch</strong>weizer Bu<strong>ch</strong>führungsre<strong>ch</strong>t<br />

unters<strong>ch</strong>eidet in Bezug auf die einzuhaltenden<br />

Vors<strong>ch</strong>riften ni<strong>ch</strong>t primär na<strong>ch</strong> der<br />

Re<strong>ch</strong>tsform der Unternehmen, sondern<br />

na<strong>ch</strong> Grösse oder na<strong>ch</strong> Ausmass einer<br />

wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Tätigkeit der Re<strong>ch</strong>tsträger.<br />

Die Abbildung illustriert das entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Konzept. Daraus wird ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>,<br />

dass es neu einen Kreis von Unternehmen<br />

gibt, der von der ordentli<strong>ch</strong>en (im<br />

Sinne der «normalen resp. regulären»)<br />

Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t na<strong>ch</strong> Art. 957a OR<br />

befreit ist, jedo<strong>ch</strong> eine als «Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leinre<strong>ch</strong>nung»<br />

bezei<strong>ch</strong>nete Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

zu erfüllen hat.<br />

Marco Passardi, Prof. Dr., Dozent und<br />

Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen<br />

Zug (IFZ) der Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Luzern,<br />

Lehrbeauftragter der Universität Züri<strong>ch</strong>,<br />

Mitglied SIFER | Treuhand Suisse.<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

Der Gesetzgeber verfolgte mit diesem<br />

Konzept das Ziel, eine preisgünstige Revision<br />

mit einges<strong>ch</strong>ränktem Umfang für<br />

kleine und mittlere Unternehmen einzuführen.<br />

Die Eins<strong>ch</strong>ränkung des Umfangs<br />

der Revision kann in einem gewissen<br />

Ausmass Kosten senkend wirken, impliziert<br />

aber au<strong>ch</strong>, dass die Revision<br />

mitunter geringere Si<strong>ch</strong>erheit bietet. Mit<br />

dem Erlass des revidierten Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t<br />

per 1.1.2013 (Art. 957 ff.<br />

OR) hat der Gesetzgeber eine ähnli<strong>ch</strong>e<br />

Differenzierung au<strong>ch</strong> in Bezug auf die<br />

Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t getätigt. Er bringt<br />

dies spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t so deutli<strong>ch</strong><br />

wie im Revisionsre<strong>ch</strong>t zum Ausdruck.<br />

Einges<strong>ch</strong>ränkte Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

•Einzelunternehmen und Personengesells<strong>ch</strong>aften mit Vorjahresumsatzerlösen<br />

< CHF 500000<br />

•Stiftungen und Vereine ohne Pfli<strong>ch</strong>t zum Handelsregistereintrag<br />

•Von der Pfli<strong>ch</strong>t zur Bezei<strong>ch</strong>nung einer Revisionsstelle befreite<br />

Stiftungen<br />

Sinngemäss hat der Gesetzgeber damit<br />

eine einges<strong>ch</strong>ränkte Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

gemeint und so im neuen Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t<br />

ähnli<strong>ch</strong> agiert, wie er dies<br />

bereits 2008 getan hat, als er zwei Arten<br />

von Revisionen einführte. Gemäss Art.<br />

957 Abs. 2 OR versteht der Gesetzgeber<br />

unter einer einges<strong>ch</strong>ränkten Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

sowohl eine Bu<strong>ch</strong>führung<br />

über Einnahmen und Ausgaben sowie<br />

au<strong>ch</strong> eine sol<strong>ch</strong>e über die Vermögenslage.<br />

Letzteres ers<strong>ch</strong>eint mitunter s<strong>ch</strong>wer<br />

verständli<strong>ch</strong>, da die Bu<strong>ch</strong>führung als sol<strong>ch</strong>es<br />

ni<strong>ch</strong>t die Vermögenslage darstellen<br />

kann, sondern hö<strong>ch</strong>stens die Basis zur<br />

Ermittlung der Vermögenslage ist.<br />

Art. 957 Abs. 2<br />

und 3 OR<br />

Keine Pfli<strong>ch</strong>t zur Vornahme einer einges<strong>ch</strong>ränkten oder ordentli<strong>ch</strong>en Revision.<br />

Ordentli<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t<br />

•Einzelunternehmen und Personengesells<strong>ch</strong>aften mit Vorjahresumsatzerlösen<br />

>_ CHF 500000<br />

•Juristis<strong>ch</strong>e Personen*<br />

* Mit Ausnahme der in Art. 957 Abs. 2 Ziff. 2 und 3 OR bezei<strong>ch</strong>neten<br />

Stiftungen und Vereine.<br />

Art. 957a i.V.m.<br />

Art 957 Abs. 1<br />

OR<br />

Pfli<strong>ch</strong>t zur Vornahme einer einges<strong>ch</strong>ränkten oder ordentli<strong>ch</strong>en Revision.<br />

Abbildung: Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t im revidierten Obligationenre<strong>ch</strong>t<br />

(angepasste Version der Abbildung aus Fontana/Passardi 2013, S. 20)<br />

Die Abbildung verdeutli<strong>ch</strong>t, dass wir die<br />

häufig formulierte Aussage, wona<strong>ch</strong> das<br />

neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t uneinges<strong>ch</strong>ränkt<br />

re<strong>ch</strong>tsformneutral sei, differenziert<br />

zu betra<strong>ch</strong>ten haben: Wohl war dies<br />

in der Bots<strong>ch</strong>aft des Bundesrates (2007)<br />

no<strong>ch</strong> so, aber wegen der parlamentaris<strong>ch</strong>en<br />

Differenzen wurde dieses Ansinnen<br />

ni<strong>ch</strong>t konsequent umgesetzt: Gewisse<br />

Re<strong>ch</strong>tsformen wie z.B. Stiftungen<br />

erhalten eine Sonderbehandlung (z.T.<br />

unabhängig von deren Grösse). Au<strong>ch</strong><br />

das Ziel der Grössenabhängigkeit wurde<br />

hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t<br />

über alle Re<strong>ch</strong>tsformen hinweg genau<br />

glei<strong>ch</strong> umgesetzt. So ist beispielsweise<br />

ein eher kleines Unternehmen mit einem<br />

Umsatz von CHF 250‘000 in der Re<strong>ch</strong>tsform<br />

einer Aktiengesells<strong>ch</strong>aft ordentli<strong>ch</strong><br />

bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>tig, während eine Anwaltskanzlei<br />

mit CHF 400‘000 Umsatz<br />

nur einges<strong>ch</strong>ränkt Bu<strong>ch</strong> zu führen hat,<br />

sofern sie als Personengesells<strong>ch</strong>aft ausgestaltet<br />

ist.<br />

Einges<strong>ch</strong>ränkte Revision im Falle der<br />

einges<strong>ch</strong>ränkten Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>t?<br />

Was spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> ähnli<strong>ch</strong> aussieht, wird in<br />

der Praxis wohl nie zusammentreffen:<br />

Gerade wenn ein Unternehmen nur einges<strong>ch</strong>ränkt<br />

bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>tig ist,<br />

unterliegt es keinerlei Pfli<strong>ch</strong>ten zur Vornahme<br />

einer (einges<strong>ch</strong>ränkten) Revision.<br />

Unternehmen, die neu nur no<strong>ch</strong> der<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 11


Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

Pfli<strong>ch</strong>t zur Erstellung einer Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leinre<strong>ch</strong>nung<br />

unterliegen, könnten mitunter<br />

geneigt sein, si<strong>ch</strong> mit dem Gedanken<br />

auseinanderzusetzen, au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> diese<br />

vom Parlament als «Erlei<strong>ch</strong>terung» geda<strong>ch</strong>te<br />

Variante zu wählen.<br />

Zu berücksi<strong>ch</strong>tigen ist bei sol<strong>ch</strong>en Gedankenspielen,<br />

dass Bu<strong>ch</strong>führung kein<br />

Selbstzweck sein darf, sondern eine<br />

vorbereitende Tätigkeit zur Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

darstellt. Diesbezügli<strong>ch</strong> sind<br />

dur<strong>ch</strong> den Willen des Parlaments bei<br />

einges<strong>ch</strong>ränkt Bu<strong>ch</strong>führungspfli<strong>ch</strong>tigen<br />

grosse Ents<strong>ch</strong>eidungsspielräume ges<strong>ch</strong>affen<br />

worden. Revisoren, Treuhänder<br />

und Accountingverantwortli<strong>ch</strong>e werden<br />

stark gefordert sein, die sie mandatierenden<br />

Unternehmen bei dieser Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung<br />

zu begleiten, um die dem<br />

Einzelfall und den Bedürfnissen ange-<br />

messenste Ausgestaltungsvariante der<br />

Bu<strong>ch</strong>führungs- und Revisionspfli<strong>ch</strong>t zu<br />

eruieren.<br />

Bundesrätin Widmer-S<strong>ch</strong>lumpf warnt<br />

Vermutli<strong>ch</strong> dürfte in der Praxis aber die<br />

von Frau Bundesrätin Widmer-S<strong>ch</strong>lumpf<br />

getätigte Aussage wegweisend sein:<br />

«Es ist davon auszugehen, dass die<br />

Steuerbehörden mehr als eine Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leinre<strong>ch</strong>nung<br />

verlangen werden. In<br />

diesem Sinne liegt mit der Anhebung der<br />

S<strong>ch</strong>welle (…) auf CHF 500‘000 nur eine<br />

S<strong>ch</strong>einerlei<strong>ch</strong>terung für KMU vor» (Verhandlung<br />

vom 20.9.2010 im Nationalrat).<br />

Mit anderen Worten: Das Steuerre<strong>ch</strong>t<br />

wird na<strong>ch</strong> wie vor sehr häufig massgebli<strong>ch</strong><br />

sein, wenn es um die sinnvolle Ausgestaltung<br />

der OR-Bu<strong>ch</strong>führung geht.<br />

•••<br />

Literaturhinweis:<br />

Fontana, Marco/Passardi, Marco: Das<br />

neue kaufmännis<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>führungsre<strong>ch</strong>t<br />

na<strong>ch</strong> OR: Gedanken zur «Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leinre<strong>ch</strong>nung»,<br />

in: Der Treuhandexperte<br />

(TREX) 1/2013, S. 20.<br />

Bea<strong>ch</strong>ten Sie au<strong>ch</strong> den <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Leitfaden<br />

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12 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Das «Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>lein» auf den Punkt gebra<strong>ch</strong>t<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Leitfaden zur Einnahmen-Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

Das neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t sieht<br />

Erlei<strong>ch</strong>terungen für Kleinstunternehmen<br />

vor, die si<strong>ch</strong> statt doppelter Bu<strong>ch</strong>haltung<br />

auf das Führen einer reinen<br />

Einnahmen-Ausgabenre<strong>ch</strong>nung und<br />

der Vermögenslage bes<strong>ch</strong>ränken können.<br />

Bei genauerer Betra<strong>ch</strong>tung muss<br />

bezweifelt werden, dass si<strong>ch</strong> die vom<br />

Gesetzgeber bezweckte Erlei<strong>ch</strong>terung<br />

realisieren lässt. <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> empfiehlt daher<br />

dringend eine an den Anforderungen<br />

des Ges<strong>ch</strong>äfts orientierte (minimale)<br />

doppelte Bu<strong>ch</strong>haltung.<br />

Ausgangslage<br />

Für Kleinstunternehmen besteht gemäss<br />

Art. 957 Abs. 2 nOR die Mögli<strong>ch</strong>keit,<br />

«ledigli<strong>ch</strong> über die Einnahmen<br />

und Ausgaben sowie über die Vermögenslage»<br />

Bu<strong>ch</strong> zu führen. Betroffen<br />

von dieser «Erlei<strong>ch</strong>terung» des neuen<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>ts (Inkraftsetzung<br />

per 1.1.2013: erster Einzelabs<strong>ch</strong>luss<br />

zwingend na<strong>ch</strong> neuem Re<strong>ch</strong>t<br />

per 31.12.2015, frühere Anwendung<br />

aber mögli<strong>ch</strong>) sind:<br />

• «Einzelunternehmen und Personengesells<strong>ch</strong>aften<br />

mit weniger als<br />

500000 Franken Umsatzerlös im<br />

letzten Ges<strong>ch</strong>äftsjahr»<br />

• «diejenigen Vereine und Stiftungen,<br />

die ni<strong>ch</strong>t verpfli<strong>ch</strong>tet sind, si<strong>ch</strong> ins<br />

Handelsregister eintragen zu lassen»<br />

• «Stiftungen, die na<strong>ch</strong> Artikel 83b Abs.<br />

2 ZGB von der Pfli<strong>ch</strong>t zur Bezei<strong>ch</strong>nung<br />

einer Revisionsstelle befreit sind».<br />

Bestimmung der Umsatzgrösse von<br />

CHF 500000<br />

In Art. 959b nOR wird für die Darstellungsform<br />

der Erfolgsre<strong>ch</strong>nung der Begriff<br />

«Nettoerlöse aus Lieferungen und<br />

Leistungen» verwendet. Die Begriffe<br />

«Nettoerlöse» oder «Nettoumsatz» sind<br />

identis<strong>ch</strong> mit dem in Art. 957 nOR verwendeten<br />

Grössenkriterium des «Umsatzerlöses».<br />

Erlösminderungen sind<br />

demzufolge bei der Bestimmung des<br />

Umsatzerlös zu berücksi<strong>ch</strong>tigen bzw.<br />

sind vom Bruttoerlös abzuziehen.<br />

Mögli<strong>ch</strong>e Erlösminderungen sind Mehrwertsteuer,<br />

Rabatte, Skonti, Mängelrügen,<br />

Debitorenverluste, Umsatzboni,<br />

Treueprämien, Rabattvergütungen,<br />

Rückvergütungen, Stornierungen, Rücknahme<br />

von Ums<strong>ch</strong>liessungen usw.<br />

Der «Umsatzerlös» na<strong>ch</strong> Art. 957 Abs.<br />

2 nOR und damit die «Nettoerlöse» sind<br />

immer ohne MWST zu betra<strong>ch</strong>ten.<br />

Grundsätze ordnungsmässiger<br />

Bu<strong>ch</strong>führung<br />

Au<strong>ch</strong> bei einer Bu<strong>ch</strong>führung über die Einnahmen<br />

und Ausgaben sowie über die<br />

Vermögenslage gelten die Grundsätze<br />

ordnungsmässiger Bu<strong>ch</strong>führung (GoB)<br />

sinngemäss (Art. 957a Abs. 2 nOR):<br />

• «die vollständige, wahrheitsgetreue<br />

und systematis<strong>ch</strong>e Erfassung der<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsvorfälle und Sa<strong>ch</strong>verhalte»<br />

(Ziff.1)<br />

• «der Belegna<strong>ch</strong>weis für die einzelnen<br />

Bu<strong>ch</strong>ungsvorgänge» (Ziff. 2)<br />

• «die Klarheit» (Ziff. 3)<br />

• «die Zweckmässigkeit mit Blick auf die<br />

Art und Grösse des Unternehmens»<br />

(Ziff. 4)<br />

• «die Na<strong>ch</strong>prüfbarkeit» (Ziff. 5).<br />

Dies bedeutet z.B., dass bei allen Einnahmen<br />

und Ausgaben ausser dem<br />

Zeitpunkt des Ges<strong>ch</strong>äftsvorfalls au<strong>ch</strong> die<br />

Namen der Leistungserbringer und der<br />

-empfänger anzugeben sind. Bei den<br />

Ausgaben ist immer au<strong>ch</strong> der Zahlungsgrund<br />

oder -zweck zu vermerken.<br />

Na<strong>ch</strong>prüfbarkeit setzt voraus, dass die<br />

Prüfspur jederzeit gewährleistet sein<br />

muss. Darunter versteht man die Verfolgung<br />

der Ges<strong>ch</strong>äftsvorfälle sowohl vom<br />

Einzelbeleg über die Einnahmen- und<br />

Ausgabenre<strong>ch</strong>nung – für Mehrwertsteuerpfli<strong>ch</strong>tige<br />

bis zur Mehrwertsteuerabre<strong>ch</strong>nung<br />

als au<strong>ch</strong> in umgekehrter Ri<strong>ch</strong>tung.<br />

Na<strong>ch</strong>weis der Einnahmen- und<br />

Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

Die Einnahmen- und Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

muss pro Konto der flüssigen Mittel des<br />

Unternehmens anhand eines Kassa-,<br />

Post- oder Bankbu<strong>ch</strong>s oder einer glei<strong>ch</strong>wertigen<br />

Aufstellung erstellt werden. Als<br />

glei<strong>ch</strong>wertige Aufstellung können aber<br />

au<strong>ch</strong> die Originale der Auszüge der Ges<strong>ch</strong>äftskonti<br />

von Post oder Bank dienen.<br />

Diese werden in der Regel mit internen<br />

Kontierungshinweisen ergänzt.<br />

Die Führung eines Kassabu<strong>ch</strong>s als Bestandteil<br />

der Einnahmen- und Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

ist für Kleinstunternehmen mit<br />

regem Barverkehr (z.B. für Betriebe im<br />

Gastgewerbe, Coiffeursalon, Kiosk, Dorfladen<br />

und dgl.) unabdingbar. Das Kassabu<strong>ch</strong><br />

ist der Dreh- und Angelpunkt aller<br />

Aufzei<strong>ch</strong>nungen. Im Kassabu<strong>ch</strong> sind die<br />

Einnahmen und Ausgaben fortlaufend,<br />

lückenlos und zeitnah aufzuzei<strong>ch</strong>nen<br />

und dur<strong>ch</strong> «Kassastürze» (Festhalten des<br />

Kassabestandes) regelmässig zu kontrollieren.<br />

Bei der Führung des Kassa-, Post- oder<br />

Bankbu<strong>ch</strong>s muss die Integrität (E<strong>ch</strong>tzeit<br />

und Unverfäls<strong>ch</strong>barkeit) im Sinne von Art.<br />

3 GeBüV (Ges<strong>ch</strong>äftsbü<strong>ch</strong>erverordnung)<br />

gewährleistet sein.<br />

Na<strong>ch</strong>weis der Vermögenslage<br />

Neben der Einnahmen- und Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

müssen die Anfangs- und Endbestände<br />

der Vermögensteile (wie z.B.<br />

flüssige Mittel [Kassa, Bank], Forderungen,<br />

Vorräte, unfertige Erzeugnisse, no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t fakturierte Dienstleistungen, Vorauszahlungen<br />

oder Anlagegüter) separat<br />

festgehalten werden.<br />

Lieferantenre<strong>ch</strong>nungen sowie Anzahlungen<br />

von Kunden sind als «Minusposition»<br />

bei den Vermögensteilen in Abzug zu<br />

bringen. Als Ausgangslage für die Erfassung<br />

von Vermögensteilen mit Anfangsund<br />

Endbestand könnte das «kantonale<br />

Hilfsblatt» für die Steuererklärung der<br />

Staatssteuer dienen.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Aufzei<strong>ch</strong>nungen zur fortlaufenden<br />

Feststellung der einzelnen Vermögensteile<br />

notwendiger- oder sinnvollerweise<br />

zu führen sind, hängt au<strong>ch</strong> von der<br />

Art und Grösse des Unternehmens ab.<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 13


Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

Bu<strong>ch</strong>ungsbelege<br />

Als Bu<strong>ch</strong>ungsbelege gelten alle s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en<br />

Aufzei<strong>ch</strong>nungen auf Papier und in<br />

elektronis<strong>ch</strong>er oder verglei<strong>ch</strong>barer Form,<br />

die notwendig sind, um den einer Bu<strong>ch</strong>ung<br />

zugrunde liegenden Ges<strong>ch</strong>äftsvorfall<br />

oder Sa<strong>ch</strong>verhalt na<strong>ch</strong>vollziehen zu<br />

können. So gelten beispielsweise au<strong>ch</strong><br />

Debitoren- oder Lieferantenre<strong>ch</strong>nungen<br />

als Bu<strong>ch</strong>ungsbelege. Ges<strong>ch</strong>äftskorrespondenz<br />

kann einen teilweisen oder<br />

vollständigen Bu<strong>ch</strong>ungsbeleg gemäss<br />

Art. 957a Abs. 3 nOR darstellen. Jede<br />

Bu<strong>ch</strong>ung muss belegt werden können<br />

(Art. 957a Abs. 2 Ziff. 2 und 5 nOR).<br />

Aufbewahrung der Ges<strong>ch</strong>äftsbü<strong>ch</strong>er<br />

und Belege<br />

Die Ges<strong>ch</strong>äftsbü<strong>ch</strong>er und die Bu<strong>ch</strong>ungsbelege<br />

sind während zehn Jahren aufzubewahren<br />

(Art. 958f Abs. 1 nOR). Die<br />

Aufbewahrungsfrist beginnt mit dem Ablauf<br />

des Ges<strong>ch</strong>äftsjahres.<br />

Die Ges<strong>ch</strong>äftsbü<strong>ch</strong>er und die Bu<strong>ch</strong>ungsbelege<br />

können auf Papier, elektronis<strong>ch</strong><br />

oder in verglei<strong>ch</strong>barer Weise aufbewahrt<br />

werden, soweit dadur<strong>ch</strong> die Übereinstimmung<br />

mit den zugrunde liegenden<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsvorfällen und Sa<strong>ch</strong>verhalten<br />

gewährleistet ist und wenn sie jederzeit<br />

lesbar gema<strong>ch</strong>t werden können. Ge-<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> – grösster S<strong>ch</strong>weizer Verband<br />

für Re<strong>ch</strong>nungslegung, Controlling und<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen. Seit 1936.<br />

Das «Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>lein» auf den Punkt gebra<strong>ch</strong>t<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Leitfaden zur Einnahmen-<br />

Ausgabenre<strong>ch</strong>nung<br />

s<strong>ch</strong>äftskorrespondenzen müssen in Zukunft<br />

nur no<strong>ch</strong> aufbewahrt werden, wenn<br />

sie die Funktion eines Bu<strong>ch</strong>ungsbelegs<br />

haben. Ferner sind au<strong>ch</strong> die Bestimmungen<br />

der Verordnung des EFD über<br />

elektronis<strong>ch</strong>e Daten und Informationen<br />

(EIDI-V) zu berücksi<strong>ch</strong>tigen.<br />

Beurteilung der<br />

«Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leinre<strong>ch</strong>nung»<br />

Die vom Parlament gut gemeinte Entlastung<br />

der KMU ist Augenwis<strong>ch</strong>erei und<br />

verfehlt bei genauerem Hinsehen ihr eigentli<strong>ch</strong>es<br />

Ziel: Dem mögli<strong>ch</strong>en, aber äusserst<br />

fragli<strong>ch</strong>en Zeit- und Effizienzgewinn<br />

stehen zahlrei<strong>ch</strong>e Na<strong>ch</strong>teile entgegen:<br />

• Die zusätzli<strong>ch</strong>e Vermögensaufstellung<br />

im Falle des «Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>leins» bedingt<br />

mehr oder minder aufwändige Erhebungen<br />

im Na<strong>ch</strong>hinein.<br />

• Der Fiskus verlangt bei einfa<strong>ch</strong>er Bu<strong>ch</strong>haltung<br />

weitergehende Aufstellungen<br />

zwecks Gewinnbesteuerung (Art. 58<br />

Abs. 2 DBG [juristis<strong>ch</strong>e Personen] und<br />

Art. 18 DBG [natürli<strong>ch</strong>e Personen ohne<br />

Bu<strong>ch</strong>führung]). Beispiele sind die na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong>e<br />

Bewertung der Vorräte, die<br />

Erstellung einer Abs<strong>ch</strong>reibungstabelle<br />

der Sa<strong>ch</strong>anlagen, die Ermittlung der<br />

Umsatzerlöse und des Bruttogewinns).<br />

• Der Ermessensspielraum der stillen<br />

Reserven wird unter Umständen (zum<br />

Na<strong>ch</strong>teil des Steuerpfli<strong>ch</strong>tigen) ni<strong>ch</strong>t<br />

ausges<strong>ch</strong>öpft.<br />

• Die formellen Anforderungen der<br />

MWST sind mit einer Einnahmen-/<br />

Ausgabenre<strong>ch</strong>nung nur s<strong>ch</strong>wierig zu<br />

erfüllen; Kleinstunternehmen unterliegen<br />

der MWST in der Regel ab einem<br />

Umsatz von CHF 100000.<br />

• Aufgrund der fehlenden Systematik einer<br />

doppelten Bu<strong>ch</strong>haltung steigt die<br />

Fehleranfälligkeit.<br />

• Die Glaubwürdigkeit gegenüber Steuerbehörden,<br />

Kapitalgebern und anderen<br />

Interessengruppen kann leiden.<br />

• Nur eine zeitli<strong>ch</strong> und sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> abgegrenzte<br />

Vermögensaufstellung und<br />

Erfolgsre<strong>ch</strong>nung kann ein wertvolles<br />

Instrument der finanziellen Führung<br />

sein, au<strong>ch</strong> um die ständige und existentiell<br />

unabdingbare Zahlungsbereits<strong>ch</strong>aft<br />

zu gewährleisten.<br />

Empfehlung von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> empfiehlt, auf die Bu<strong>ch</strong>führung<br />

anhand einer reinen Einnahmen- und<br />

Ausgabenre<strong>ch</strong>nung («Mil<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>lein») zu<br />

verzi<strong>ch</strong>ten und eine, an den Anforderungen<br />

der jeweiligen Gesells<strong>ch</strong>aft orientierte<br />

(minimale) doppelte Bu<strong>ch</strong>haltung zu<br />

führen. Dies kann, je na<strong>ch</strong> vorhandenem<br />

Bu<strong>ch</strong>haltungswissen im KMU, in unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er<br />

Weise ges<strong>ch</strong>ehen:<br />

• Führung einer doppelten Bu<strong>ch</strong>haltung<br />

mit einem minimalem Kontenplan<br />

(Kontenrahmen siehe Anhang)<br />

• Führung eines elektronis<strong>ch</strong>en Kassen-<br />

und Bankenbu<strong>ch</strong>es und Erfassung<br />

der Ges<strong>ch</strong>äftsvorfälle mit 2 Mögli<strong>ch</strong>keiten:<br />

• Erfassung ohne Gegenkonto und<br />

die Bu<strong>ch</strong>ung des Gegenkontos<br />

zusammen mit den Abs<strong>ch</strong>lussbu<strong>ch</strong>ungen<br />

dur<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>mann<br />

• Erfassung mit Gegenkonto und<br />

Abs<strong>ch</strong>lussbu<strong>ch</strong>ungen dur<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>mann<br />

• Auslagerung der Bu<strong>ch</strong>führung an einen<br />

Treuhänder (mit Mitglieds<strong>ch</strong>aft<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, Treuhand Suisse oder Treuhand<br />

Kammer)<br />

• Weiterführung der bereits bestehenden<br />

Bu<strong>ch</strong>haltung<br />

Hinweis: Der Leitfaden wie au<strong>ch</strong> ein<br />

empfohlener (minimaler) Kontenrahmen<br />

für Kleinstunternehmen ist abrufbar auf<br />

www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, Publikationen, Re<strong>ch</strong>nungswesen.<br />

•••<br />

14 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


IFRS Update: Strategis<strong>ch</strong>e Wei<strong>ch</strong>enstellungen im Kontrast<br />

zum Tagesges<strong>ch</strong>äft des IASB<br />

Der Ankündigung von Hans Hoogervorst<br />

im Zeitpunkt seiner Amtsaufnahme,<br />

das IASB wolle seinen S<strong>ch</strong>werpunkt<br />

von einem regelbasierten Standardsetzungsansatz<br />

in Ri<strong>ch</strong>tung einer grundlegenden<br />

Diskussion der Relevanz der<br />

finanziellen Beri<strong>ch</strong>terstattung verlagern,<br />

s<strong>ch</strong>einen nun Taten folgen. S<strong>ch</strong>aut man<br />

si<strong>ch</strong> die Aktivitäten des IASB seit Beginn<br />

des laufenden Jahres an, fallen<br />

diesbezügli<strong>ch</strong> zwei erwähnenswerte<br />

Entwicklungen auf, eine Initiative zur<br />

Redimensionierung der Offenlegung<br />

und eine Kooperation mit dem International<br />

Integrated Reporting Council. Daneben<br />

bleibt das Tagesges<strong>ch</strong>äft vorerst<br />

no<strong>ch</strong> der Liebe zum Detail verhaftet.<br />

Massnahmen gegen überbordende<br />

Offenlegungsvors<strong>ch</strong>riften<br />

Ende Januar 2013 führte das IASB ein<br />

Hearing zum Thema Offenlegung dur<strong>ch</strong>.<br />

Grundlage dafür bildete eine bereits im<br />

Dezember initialisierte globale Umfrage,<br />

aus der hervorgeht, dass über 80% der<br />

225 Antwortenden ein Problem mit Inhalt<br />

und / oder Umfang der Offenlegung haben.<br />

Ni<strong>ch</strong>t ganz überras<strong>ch</strong>end bemängeln<br />

die Anwender vor allem die Menge<br />

an Offenlegungsvors<strong>ch</strong>riften, während<br />

die Bilanzleser bzw. Finanzanalysten den<br />

Zugang zu den unternehmensspezifis<strong>ch</strong>en<br />

Angaben für verbesserungswürdig<br />

halten. Beide Aspekte sind aber ni<strong>ch</strong>t nur<br />

eine Frage der Standards, sondern au<strong>ch</strong><br />

eine Frage der Anwendung dieser Standards.<br />

So könnten beispielsweise Wesentli<strong>ch</strong>keitsüberlegungen<br />

dazu dienen,<br />

den Anhang zu entlasten und dadur<strong>ch</strong><br />

den Blick auf das Relevante zu s<strong>ch</strong>ärfen.<br />

Denn wesentli<strong>ch</strong> ist ja letztli<strong>ch</strong>, was für<br />

die Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung des Bilanzlesers<br />

relevant ist.<br />

Die Beurteilung der Relevanz einer Angabe<br />

bzw. der Wesentli<strong>ch</strong>keit einer fehlenden<br />

Angabe im Anhang ist ni<strong>ch</strong>t zuletzt<br />

au<strong>ch</strong> für den Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfer eine<br />

Herausforderung. Zuweilen definiert die<br />

Börsenaufsi<strong>ch</strong>t (d.h. in der S<strong>ch</strong>weiz die<br />

SIX Ex<strong>ch</strong>ange Regulation in ihrem Runds<strong>ch</strong>reiben<br />

Nr. 2 zu IFRS oder im Rahmen<br />

von konkreten Verfahren), wel<strong>ch</strong>e Offenlegungen<br />

ihr besonders wi<strong>ch</strong>tig sind, so<br />

zum Beispiel:<br />

• die Überleitung vom erwarteten zum<br />

effektiven Ertragssteuersatz und die<br />

Angabe der ni<strong>ch</strong>t aktivierten Verlustvorträge<br />

mit ihren Verfalldaten gemäss<br />

IAS 12;<br />

• die na<strong>ch</strong> der Art der Ents<strong>ch</strong>ädigung<br />

gegliederte Offenlegung der Management-Vergütungen<br />

gemäss IAS 24;<br />

• die in der Ausgabe 1/13 dieser Zeits<strong>ch</strong>rift<br />

thematisierten Angaben zum<br />

Goodwill-Impairment-Test gemäss<br />

IAS 36;<br />

• die detaillierten Angaben zu den Fair<br />

Values von Finanzinstrumenten gemäss<br />

IFRS 7; oder<br />

• die offenlegungspfli<strong>ch</strong>tigen Angaben<br />

zu den operativen Segmenten gemäss<br />

IFRS 8, eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> einer aussagekräftigen<br />

Überleitungsre<strong>ch</strong>nung von<br />

den dargestellten Segmentzahlen zu<br />

den konsolidierten Gesamtbeträgen.<br />

Verkommt die Erstellung des Anhangs<br />

zu einer Compliance-Übung, verfehlt die<br />

Offenlegung ihre Wirkung. Generis<strong>ch</strong>e<br />

(«boilerplate») Aussagen und «information<br />

overload» sind die Folge, und das<br />

Management konzentriert si<strong>ch</strong> in der<br />

Kommunikation relevanter Aussagen vermehrt<br />

auf den (weitgehend unregulierten<br />

und ungeprüften) Lageberi<strong>ch</strong>t. Das IASB<br />

hat einen ersten, wenn au<strong>ch</strong> kleinen<br />

S<strong>ch</strong>ritt getan und wird die Erkenntnisse<br />

insbesondere bei der Überarbeitung des<br />

Rahmenkonzepts berücksi<strong>ch</strong>tigen. Inzwis<strong>ch</strong>en<br />

ist ein Ende der Offenlegungsflut<br />

im Tagesges<strong>ch</strong>äft aber ni<strong>ch</strong>t abzusehen,<br />

wie die Ausführungen weiter unten zum<br />

Thema Finanzinstrumente zeigen.<br />

Zusammenarbeit mit dem International<br />

Integrated Reporting Council<br />

Philipp Hallauer, lic. oec. HSG, diplomierter<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfer, Partner und Leiter<br />

National Quality & Risk Management<br />

von KPMG S<strong>ch</strong>weiz, von 1995 bis 2000<br />

unterstützte er als te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Berater<br />

die S<strong>ch</strong>weizer Delegation (Vereinigung<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Industrie-Holdinggesells<strong>ch</strong>aften)<br />

im Board des IASC in London.<br />

Später war er unter anderem Mitglied der<br />

Expertengruppe der S<strong>ch</strong>weizer Börse und<br />

der Kommission für Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfung<br />

der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Treuhand-Kammer.<br />

Im Februar unterzei<strong>ch</strong>neten das IASB und<br />

das International Integrated Reporting<br />

Council (IIRC) ein Memorandum of Understanding<br />

(MoU), das die Vertiefung der<br />

Zusammenarbeit der beiden Institutionen<br />

in Ri<strong>ch</strong>tung eines Rahmenkonzepts für<br />

eine integrierte Unternehmensberi<strong>ch</strong>terstattung<br />

vorsieht. Ziel des IIRC ist es<br />

einen Rahmen zu s<strong>ch</strong>affen, mittels dem<br />

die Unternehmen auf integrierte, klare,<br />

prägnante und verglei<strong>ch</strong>bare Weise über<br />

ihre Strategie, Governance, finanzielle<br />

Performance und ihre Aussi<strong>ch</strong>ten beri<strong>ch</strong>ten<br />

können. Unter dem MoU verpfli<strong>ch</strong>ten<br />

si<strong>ch</strong> die beiden Organisationen zur gegenseitigen<br />

Information über ihre Projekte<br />

und Zielsetzungen, zu einem laufenden<br />

Meinungsaustaus<strong>ch</strong> sowie zur Auslotung<br />

von Mögli<strong>ch</strong>keiten zur Harmonisierung<br />

der «Integrated Reporting Initiative» mit<br />

dem Regelwerk der IFRS. Integrierte Unternehmensberi<strong>ch</strong>terstattung<br />

ist vor dem<br />

Hintergrund des oft kritisierten «information<br />

overload» s<strong>ch</strong>on seit langem ein<br />

Thema, wurde aber dur<strong>ch</strong> das IIRC erst<br />

im April dieses Jahres mit einem «Draft<br />

Framework» konkretisiert, das bis<br />

15. Juli 2013 in die Vernehmlassung gegeben<br />

wurde. Bereits für Dezember 2013<br />

wurde ein erstes Rahmenkonzept zu diesem<br />

Thema in Aussi<strong>ch</strong>t gestellt. Hö<strong>ch</strong>ste<br />

Zeit also, dass das IASB auf diesen Zug<br />

aufspringt.<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung von Arbeitnehmerbeiträgen<br />

bei der Festsetzung des<br />

Pensionsaufwandes<br />

Es s<strong>ch</strong>eint zu einer Untugend des IASB<br />

zu werden, neue Standards na<strong>ch</strong> Inkraft-<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 15


Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

treten bereits wieder Anpassungen zu<br />

unterziehen. Ob das auf unsorgfältiges<br />

Standardsetting oder eine ras<strong>ch</strong>e Reaktion<br />

auf Erfahrungen in der Implementierungsphase<br />

zurückzuführen ist, bleibe<br />

dahingestellt.<br />

Im März hat das IASB auf Empfehlung<br />

des IFRS Interpretations Committee<br />

Vors<strong>ch</strong>läge für Anpassungen des am 1.<br />

Januar 2013 in Kraft gesetzten IAS 19<br />

Revised, «Leistungen an Arbeitnehmende»,<br />

veröffentli<strong>ch</strong>t. Die Vernehmlassung<br />

läuft bis 25. Juli 2013. Der Exposure<br />

Draft 2013/4 behandelt die Frage, wie<br />

Arbeitnehmerbeiträge bei der Bemessung<br />

des laufenden Dienstzeitaufwandes<br />

zu berücksi<strong>ch</strong>tigen sind. Soweit diese<br />

Beiträge einzig mit der Arbeitsleistung<br />

der Beri<strong>ch</strong>tsperiode verbunden sind<br />

(zum Beispiel in Form eines festen Prozentsatzes<br />

auf dem versi<strong>ch</strong>erten Gehalt),<br />

sollen sie direkt vom laufenden Dienstzeitaufwand<br />

in Abzug gebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

Falls die Beiträge aber beispielsweise mit<br />

steigender Anzahl Dienstjahre ansteigen,<br />

sind die höheren Beiträge der Zukunft<br />

indirekt mit der Arbeitsleistung des Beri<strong>ch</strong>tsjahres<br />

verbunden (da dieses ja zur<br />

Anzahl Dienstjahre beiträgt). In diesem<br />

Fall sollen sie im Sinne von negativen Vorsorgeleistungen<br />

glei<strong>ch</strong> wie die positiven<br />

Altersleistungen linear über die Dienstzeit<br />

verteilt werden.<br />

In der S<strong>ch</strong>weiz sind die Arbeitnehmerbeiträge<br />

meist ni<strong>ch</strong>t über die ganze Bes<strong>ch</strong>äftigungsdauer<br />

fixiert. Sie sind zwar meist<br />

au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t von der Anzahl Dienstjahre<br />

abhängig, variieren aber je na<strong>ch</strong> Alter<br />

des Arbeitnehmers. Daraus kann gefolgert<br />

werden, dass für jeden Bes<strong>ch</strong>äftigten<br />

unter Annahme einer bestimmten<br />

Bes<strong>ch</strong>äftigungsdauer die erwarteten<br />

Beiträge ermittelt und über die Dienstzeitdauer<br />

verteilt werden können. Die Beri<strong>ch</strong>tsperiode<br />

trägt damit zum Errei<strong>ch</strong>en<br />

der nä<strong>ch</strong>sten Altersstufe bei, so dass<br />

der Arbeitnehmerbeitrag mögli<strong>ch</strong>erweise<br />

ni<strong>ch</strong>t «einzig mit der Arbeitsleistung der jeweiligen<br />

Beri<strong>ch</strong>tsperiode verbunden» ist.<br />

Andere Stimmen vertreten die Meinung,<br />

dass zwei glei<strong>ch</strong>altrige Arbeitnehmer mit<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>er Bes<strong>ch</strong>äftigungsdauer<br />

in einer Beri<strong>ch</strong>tsperiode denselben (prozentualen)<br />

Beitrag einzahlen müssten und<br />

somit die Bedingung für einen direkten<br />

Abzug des Jahresbeitrags vom Dienstzeitaufwand<br />

derselben Periode erfüllt sei.<br />

Dieses Beispiel zeigt sehr s<strong>ch</strong>ön, wohin<br />

«rules-based standardsetting» führt,<br />

nämli<strong>ch</strong> von der Lösung einer spezifis<strong>ch</strong>en<br />

Fragestellung zur Unklarheit bei<br />

der nä<strong>ch</strong>sten! Die Praxis wird weisen, wie<br />

die S<strong>ch</strong>weiz mit dieser Anpassung umgeht.<br />

Neuigkeiten auf der Grossbaustelle der<br />

Finanzinstrumente<br />

Blick zurück: Seit 2008 arbeitet das IASB<br />

daran, das komplexe Regelwerk des IAS<br />

39 dur<strong>ch</strong> einen einfa<strong>ch</strong>eren, neuen Standard<br />

für Finanzinstrumente zu ersetzen.<br />

Die Arbeiten wurden in drei Teilberei<strong>ch</strong>e<br />

unterteilt:<br />

• Klassifizierung und Bewertung<br />

• Impairment-Methodologie<br />

• Hedge Accounting<br />

Derzeit liegt ein neuer Standard – IFRS 9<br />

– zum ersten dieser drei Teilberei<strong>ch</strong>e vor.<br />

Dieser soll per 1. Januar 2015 in Kraft treten,<br />

au<strong>ch</strong> wenn inzwis<strong>ch</strong>en bereits wieder<br />

limitierte Anpassungen, insbesondere<br />

die Wiedereinführung der Kategorie «Fair<br />

Value through Other Comprehensive Income»,<br />

dazu vorges<strong>ch</strong>lagen wurden.<br />

Im März 2013 wurde ein zweiter Exposure<br />

Draft 2013/3 zum Thema Impairment<br />

von S<strong>ch</strong>uldinstrumenten veröffentli<strong>ch</strong>t.<br />

Dieser reagiert auf die oft gehörte Kritik,<br />

es sei im Umfeld der Finanzkrise «zu wenig<br />

- zu spät» wertberi<strong>ch</strong>tigt worden. Die<br />

Vernehmlassung läuft bis 5. Juli 2013.<br />

Na<strong>ch</strong> diesen Vors<strong>ch</strong>lägen, die vornehmli<strong>ch</strong><br />

(aber ni<strong>ch</strong>t nur) Banken, Versi<strong>ch</strong>erungen<br />

und andere Finanzinstitute betreffen,<br />

sollen ni<strong>ch</strong>t mehr nur vor dem Bilanzsti<strong>ch</strong>tag<br />

eingetretene, sondern au<strong>ch</strong> zukünftig<br />

erwartete Kreditverluste verbu<strong>ch</strong>t<br />

werden. Diese sollen bereits im Zeitpunkt<br />

der erstmaligen Erfassung aufgrund eines<br />

12-monatigen Horizonts ges<strong>ch</strong>ätzt<br />

und erfolgswirksam verbu<strong>ch</strong>t werden.<br />

Tritt später eine wesentli<strong>ch</strong>e Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung<br />

der Bonität der Gegenpartei ein,<br />

ist der Bere<strong>ch</strong>nung des Ausfalls die gesamte<br />

Restlaufzeit zugrunde zu legen.<br />

Dieses Modell hätte ni<strong>ch</strong>t nur weitrei<strong>ch</strong>ende<br />

Auswirkungen auf die Systeme<br />

von Finanzinstituten, sondern au<strong>ch</strong> zum<br />

Teil drastis<strong>ch</strong> höhere Wertberi<strong>ch</strong>tigungen<br />

mit entspre<strong>ch</strong>end negativem Einfluss auf<br />

das Eigenkapital und die Performance-<br />

Kennzahlen zur Folge. Die Festlegung der<br />

Wertberi<strong>ch</strong>tigungen wäre zudem mit hohem<br />

Ermessen und entspre<strong>ch</strong>end weitrei<strong>ch</strong>enden<br />

Offenlegungen verbunden.<br />

Der Berei<strong>ch</strong> des Hedge Accounting<br />

umfasst die Teilprojekte «Allgemeines<br />

Hedging» und «Makro-Hedging». Während<br />

das erstere kurz vor dem Abs<strong>ch</strong>luss<br />

steht und als Teil von IFRS 9 per 1. Januar<br />

2015 in Kraft treten sollte, wird das<br />

letztere wohl no<strong>ch</strong> einige Zeit in Anspru<strong>ch</strong><br />

nehmen. Im Laufe der Debatte zum allgemeinen<br />

Hedge-Accounting kamen in<br />

Europa Zweifel auf, ob das unter IAS 39<br />

derzeit zulässige Portfolio-Hedging unter<br />

IFRS 9 no<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong> wäre. Auf Druck der<br />

EFRAG (European Financial Reporting<br />

Advisory Group - zuständig für die fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e<br />

Unterstützung der Europäis<strong>ch</strong>en<br />

Kommission bezügli<strong>ch</strong> der Anwendung<br />

der IFRS in der Europäis<strong>ch</strong>en Union) hat<br />

das IASB nun überras<strong>ch</strong>end ents<strong>ch</strong>ieden,<br />

den Anwendern ein einmaliges Wahlre<strong>ch</strong>t<br />

einzuräumen, per 1. Januar 2015 entweder<br />

das allgemeine Hedge-Accounting-<br />

Modell von IFRS 9 anzuwenden oder<br />

aber das Hedge-Accounting von IAS 39<br />

bis zur Inkraftsetzung der Bestimmungen<br />

zum Makro-Hedging weiterzuführen. Die<br />

zusätzli<strong>ch</strong>en Offenlegungsbestimmungen<br />

des IFRS 9 zum Risikomanagement und<br />

zum Hedging werden aber ungea<strong>ch</strong>tet<br />

dieses Wahlre<strong>ch</strong>ts befolgt werden müssen.<br />

Aus der Si<strong>ch</strong>t der Anwender ist<br />

dieser pragmatis<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eid wohl zu<br />

begrüssen; der Verglei<strong>ch</strong>barkeit der Abs<strong>ch</strong>lüsse<br />

ist er allerdings kaum förderli<strong>ch</strong>.<br />

Ausblick<br />

Am 15. Mai kündigte Georg Fis<strong>ch</strong>er (GF)<br />

an, ab 2013 auf Swiss GAAP FER umzustellen.<br />

Begründet wurde der S<strong>ch</strong>ritt<br />

mit der na<strong>ch</strong> IFRS ni<strong>ch</strong>t mehr zulässigen<br />

Quotenkonsolidierung eines wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Joint Ventures (IFRS 11) und der Volatilität<br />

im Eigenkapital, die dur<strong>ch</strong> die neu<br />

verlangte vollständige Erfassung von<br />

Verpfli<strong>ch</strong>tungen aus der Personalvorsorge<br />

(IAS 19 Revised) erzeugt wird. Damit<br />

tritt GF einer stetig grösser werdenden<br />

Gemeinde von kleineren und mittleren<br />

S<strong>ch</strong>weizer Konzernen bei, die mit den<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegungsents<strong>ch</strong>eiden des<br />

IASB, aber au<strong>ch</strong> der Komplexität des<br />

Regelwerks und dem damit verbundenen<br />

Fehlerrisiko immer mehr Mühe haben.<br />

Zwei verbleibende S<strong>ch</strong>lüsselprojekte werden<br />

diesem Trend wohl weiteren S<strong>ch</strong>ub<br />

verleihen: Umsatzerfassung und Leasing.<br />

Der finale Standard zur Umsatzerfassung<br />

wird im 3. Quartal erwartet. Am 17.<br />

Mai hat das IASB einen neuen Entwurf<br />

zum Thema Leasing veröffentli<strong>ch</strong>t, der<br />

rund 90 Seiten umfasst, in einer «Basis<br />

for Conclusions» auf weiteren rund 130<br />

Seiten begründet und auf nahezu weiteren<br />

40 Seiten mit illustrativen Beispielen<br />

ergänzt wird. Der Autor wird si<strong>ch</strong> in der<br />

nä<strong>ch</strong>sten Ausgabe näher mit diesem<br />

Thema befassen.<br />

•••<br />

16 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


IAS 19 Employee Benefits (Revised)<br />

Mehr Transparenz hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> Auswirkungen der Personalvorsorge<br />

Die Bestimmungen von IAS 19 Employee<br />

Benefits (Revised) – kurz: IAS<br />

19 R – sind für Ges<strong>ch</strong>äftsjahre anzuwenden,<br />

die am 1. Januar 2013 oder<br />

später beginnen. Die Stossri<strong>ch</strong>tung ist<br />

klar: Mit den geänderten Bestimmungen<br />

gehören die Glättungseffekte der<br />

Korridormethode der Vergangenheit<br />

an. Künftig ist es ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong>,<br />

versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e Gewinne<br />

und Verluste über die Restdienstzeit<br />

verzögert zu erfassen. Neu ist der<br />

Finanzierungssaldo ohne Ausnahme<br />

(«funded status») direkt in der Bilanz<br />

auszuweisen.<br />

Für Unternehmen, die na<strong>ch</strong> IFRS bilanzieren,<br />

sind die Auswirkungen von IAS 19<br />

R vielfa<strong>ch</strong> sowohl auf die Bilanz wie au<strong>ch</strong><br />

auf die Erfolgsre<strong>ch</strong>nung erhebli<strong>ch</strong>. Mit folgenden<br />

vier Neuerungen müssen si<strong>ch</strong> die<br />

Finanzabteilungen dieser Unternehmen<br />

auseinandersetzen:<br />

Die Abs<strong>ch</strong>affung der Korridormethode<br />

führt in vielen Fällen dazu, dass eine<br />

höhere Nettoverpfli<strong>ch</strong>tung in der Bilanz<br />

ausgewiesen werden muss als bisher.<br />

Denn auf Grund der in den letzten Jahren<br />

auf Rekordtiefs gesunkenen Zinsen<br />

übersteigen die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

na<strong>ch</strong> IAS 19 das vorhandene Vorsorgevermögen<br />

in den meisten Fällen<br />

deutli<strong>ch</strong>. Vielfa<strong>ch</strong> haben si<strong>ch</strong> unterdessen<br />

erhebli<strong>ch</strong>e versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e<br />

Verluste akkumuliert, die wegen<br />

der Korridormethode no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t in der<br />

Erfolgsre<strong>ch</strong>nung erfasst wurden. Dadur<strong>ch</strong><br />

wurde die in der Bilanz ausgewiesene<br />

Nettoverpfli<strong>ch</strong>tung geringer. In<br />

einzelnen Fällen war es sogar mögli<strong>ch</strong>,<br />

dass die no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfassten versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>en<br />

Verluste grösser<br />

waren als der negative Finanzierungssaldo.<br />

In dieser Situation konnte das<br />

Unternehmen na<strong>ch</strong> IAS 19 sogar ein<br />

Netto-Vorsorgevermögen ausweisen,<br />

was offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dem Grundsatz<br />

von «true and fair view» entspri<strong>ch</strong>t. Mit<br />

der Abs<strong>ch</strong>affung der Korridormethode<br />

kann dieser Mangel des bisherigen IAS<br />

19-Regelwerks behoben werden. Im<br />

Gegenzug werden neu allerdings die<br />

S<strong>ch</strong>wankungen im Eigenkapital künftig<br />

grösser.<br />

Einführung des Nettozinsaufwand-<br />

Konzepts<br />

Olivier Vaccaro, eidg. dipl. Pensionsversi<strong>ch</strong>erungsexperte,<br />

stv. Managing Director;<br />

Martin Siegrist, eidg. dipl. Pensionsversi<strong>ch</strong>erungsexperte,<br />

Principal Consultant;<br />

beide Aon Hewitt (Switzerland) AG. Aon<br />

Hewitt ist weltweit führender Anbieter von<br />

Human Resources Lösungen und ist mit<br />

29‘000 Mitarbeitern in 90 Ländern vertreten.<br />

Standorte in der S<strong>ch</strong>weiz in Bern,<br />

Genf, Neu<strong>ch</strong>âtel, Nyon und Züri<strong>ch</strong> mit total<br />

200 Mitarbeitern.<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

• Abs<strong>ch</strong>affung der Korridormethode<br />

• Einführung des Nettozinsaufwand-<br />

Konzepts<br />

• Berücksi<strong>ch</strong>tigung der künftigen Entwicklung<br />

der Sterbli<strong>ch</strong>keit<br />

• Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Risikoaufteilung<br />

(«risk sharing»)<br />

Zudem sind die Verwaltungskosten separat<br />

als Aufwand auszuweisen und im<br />

Anhang zur Jahresre<strong>ch</strong>nung umfangrei<strong>ch</strong>ere<br />

Informationen offen zu legen. Im<br />

Folgenden werden die Auswirkungen der<br />

vier wi<strong>ch</strong>tigsten – vorerwähnten – Änderungen<br />

näher beleu<strong>ch</strong>tet.<br />

Abs<strong>ch</strong>affung der Korridormethode<br />

Der erwartete Ertrag hat als Komponente<br />

der Vorsorgekosten na<strong>ch</strong> IAS 19<br />

bisher zu einer Entlastung geführt. Nun<br />

wird er abgebaut und mit dem Nettozinsaufwand-Konzept<br />

ersetzt, das auf dem<br />

Diskontierungszinssatz basiert. Diese<br />

Änderung führt zu deutli<strong>ch</strong> höheren Vorsorgekosten.<br />

Denn die erwartete Anlagerendite<br />

ist in den meisten Fällen höher<br />

als der Diskontierungszinssatz, weil die<br />

S<strong>ch</strong>weizer Pensionskassen einen Teil ihres<br />

Vorsorgevermögens in höher rentierende<br />

Anlagen wie Aktien und Immobilien<br />

investieren. Der Diskontierungszinssatz<br />

wird hingegen anhand der aktuellen Renditen<br />

von ho<strong>ch</strong>klassigen Unternehmensobligationen<br />

bestimmt. Entspre<strong>ch</strong>end<br />

führte die höhere Annahme des erwarteten<br />

Ertrags bisher zu einer Reduktion der<br />

Vorsorgekosten.<br />

Neu ist der erwartete Anlageertrag<br />

ebenfalls mit dem per Bilanzsti<strong>ch</strong>tag<br />

festgelegten Diskontierungszinssatz zu<br />

bestimmen. Die Auswirkungen sind offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>:<br />

Die Vorsorgekosten steigen<br />

dur<strong>ch</strong> diese Massnahme für 2013 deutli<strong>ch</strong><br />

an. Je na<strong>ch</strong> Konstellation können sie<br />

si<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zum bisherigen Standard<br />

um mehr als 15% erhöhen.<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung künftige Entwicklung<br />

der Sterbli<strong>ch</strong>keit<br />

In IAS 19 R § 82 ist neu ausdrückli<strong>ch</strong><br />

geregelt, dass die künftige Entwicklung<br />

der Sterbli<strong>ch</strong>keit in der Bewertung der<br />

Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden muss. Bis anhin wurden die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

und der laufende<br />

Dienstzeitaufwand («service cost») in den<br />

meisten Fällen mit Periodentafeln bere<strong>ch</strong>net.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> wurden die Werte um<br />

0.3%–0.5% pro Jahr seit der Publikation<br />

der Periodentafel erhöht. Damit wird zwar<br />

die bis zum Bewertungssti<strong>ch</strong>tag gestiegene<br />

Lebenserwartung abgedeckt. Der<br />

künftigen Entwicklung der Sterbli<strong>ch</strong>keit<br />

wird mit diesem Ansatz allerdings ni<strong>ch</strong>t<br />

Re<strong>ch</strong>nung getragen. Hierzu bieten si<strong>ch</strong><br />

Generationentafeln an, die für die Bewertung<br />

der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen na<strong>ch</strong><br />

IAS 19 R vielfa<strong>ch</strong> empfohlen werden.<br />

In der praktis<strong>ch</strong>en Umsetzung dieser<br />

neuen Vorgabe hat si<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> der<br />

Bewertung der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

der Rentenbezüger inzwis<strong>ch</strong>en ein Konsens<br />

herauskristallisiert: Hierfür sind Generationentafeln<br />

zu verwenden. Bei der<br />

Bewertung der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

2·13 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

17


Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

der aktiven Versi<strong>ch</strong>erten sind hingegen<br />

unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Lösungswege zu beoba<strong>ch</strong>ten.<br />

Werden die Altersleistungen im<br />

klassis<strong>ch</strong>en Leistungsprimat versi<strong>ch</strong>ert,<br />

ist ebenfalls die Anwendung von Generationentafeln<br />

angezeigt.<br />

In den meisten Fällen werden in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz die Altersleistungen allerdings<br />

im Beitragsprimat angespart. Mit dem<br />

Umwandlungssatz wird das Sparkapital,<br />

das bei der Pensionierung in der Pensionskasse<br />

vorhanden ist, in eine lebenslängli<strong>ch</strong>e<br />

Altersrente umgewandelt. Im<br />

Verglei<strong>ch</strong> zu den versi<strong>ch</strong>erungste<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong><br />

korrekten Werten sind die reglementaris<strong>ch</strong>en<br />

Umwandlungssätze vielfa<strong>ch</strong> zu<br />

ho<strong>ch</strong>, und es kann davon ausgegangen<br />

werden, dass diese in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren<br />

reduziert werden. Deshalb lässt si<strong>ch</strong><br />

mit guten Gründen argumentieren, dass<br />

mit der Verwendung von Generationentafelbarwerten<br />

die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

übers<strong>ch</strong>ätzt werden. Eine spätere Reduktion<br />

der reglementaris<strong>ch</strong>en Umwandlungssätze<br />

führt zu tieferen Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

na<strong>ch</strong> IAS 19.<br />

Aus diesem Grund lässt si<strong>ch</strong> in der Praxis<br />

beoba<strong>ch</strong>ten, dass die Unternehmen die<br />

Entwicklung der Sterbli<strong>ch</strong>keit im Sinne<br />

von IAS 19 R bei aktiven Versi<strong>ch</strong>erten<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigen, indem die Periodentafeln<br />

z.B. für fünf Jahre über den Bewertungssti<strong>ch</strong>tag<br />

hinaus projiziert werden.<br />

Somit werden in diesem Fall für die Bewertung<br />

der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen der<br />

aktiven Versi<strong>ch</strong>erten na<strong>ch</strong> IAS 19 R per<br />

31.12.2013 auf das Jahr 2018 projizierte<br />

Sterbewahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>keiten verwendet.<br />

Hierbei ist das Management gefordert,<br />

unter Würdigung der Vorsorgepläne des<br />

Unternehmens und na<strong>ch</strong> Rückspra<strong>ch</strong>e<br />

mit der Revisionsstelle realistis<strong>ch</strong>e Annahmen<br />

zu treffen.<br />

Wird mittels eines mathematis<strong>ch</strong>en Modells<br />

die künftige Entwicklung der Sterbli<strong>ch</strong>keit<br />

in der Bewertung der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

berücksi<strong>ch</strong>tigt, erhöhen<br />

si<strong>ch</strong> diese und der laufende Dienstzeitaufwand<br />

um rund 3% bis 8%.<br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung der Risikoaufteilung<br />

(«risk sharing»)<br />

Eine weitere Neuerung besteht darin,<br />

dass na<strong>ch</strong> IAS 19 R § 93 reglementaris<strong>ch</strong>e<br />

Arbeitnehmerbeiträge die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung<br />

verringern. Für die S<strong>ch</strong>weizer<br />

Vorsorgepläne wird die Regelung so<br />

interpretiert, dass anhand der reglementaris<strong>ch</strong>en<br />

Arbeitnehmerbeiträge und unter<br />

Anwendung der Projected Unit Credit-Methode<br />

eine Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung<br />

bere<strong>ch</strong>net wird, die dem Arbeitnehmer<br />

zuzuordnen ist.<br />

Die Auswirkungen dieses «risk sharing»<br />

sind umso grösser, je stärker die Beitragsskala<br />

mit zunehmendem Alter steigt.<br />

Bleiben die Beitragssätze der Arbeitnehmer<br />

über alle Alter glei<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong>, hat das<br />

«risk sharing» in den meisten Fällen keinen<br />

Einfluss.<br />

Zu bea<strong>ch</strong>ten ist hierbei, dass die Destinatäre<br />

zwar während ihres Erwerbslebens<br />

dazu verpfli<strong>ch</strong>tet werden können<br />

mitzuhelfen, ihre Vorsorgeeinri<strong>ch</strong>tung zu<br />

sanieren. Dies kann in Form von Minderverzinsungen<br />

ihres Sparkapitals, einer<br />

Reduktion der Umwandlungssätze oder<br />

dur<strong>ch</strong> Sanierungsbeiträge ges<strong>ch</strong>ehen.<br />

Rentenbezüger können allerdings für<br />

eine Sanierung in den meisten Fällen<br />

ni<strong>ch</strong>t beigezogen werden. Deshalb muss<br />

die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung na<strong>ch</strong> IAS 19 R<br />

im Zeitpunkt des Übertritts zu den Rentenbezügern<br />

wieder vollumfängli<strong>ch</strong> dem<br />

Arbeitgeber zugeordnet werden.<br />

Daraus folgt, dass die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung,<br />

die das Unternehmen während des<br />

Ansparprozesses unter Einbezug des<br />

«risk sharing» ausweisen muss, tiefer<br />

ausfällt als bisher. Im Zeitpunkt der Pensionierung<br />

ist die Höhe der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung<br />

vor und na<strong>ch</strong> Anwendung des<br />

«risk sharing» jedo<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> ho<strong>ch</strong>. Wenn<br />

die Sparbeitragssätze mit zunehmendem<br />

Alter steigen, erhöht si<strong>ch</strong> deshalb der laufende<br />

Dienstzeitaufwand im Verglei<strong>ch</strong> zur<br />

bisherigen Bewertungsmethode um rund<br />

2% bis 4%.<br />

Implementierung<br />

Wie dargelegt wurde, führen die wi<strong>ch</strong>tigsten<br />

Änderungen von IAS 19 R in den<br />

meisten Fällen zu deutli<strong>ch</strong> höheren Vorsorgekosten.<br />

Um unliebsame Überras<strong>ch</strong>ungen<br />

am Jahresende zu vermeiden,<br />

empfiehlt es si<strong>ch</strong>, die Auswirkungen der<br />

Neuerungen detailliert zu analysieren.<br />

Überdies sind au<strong>ch</strong> die Vorjahreszahlen<br />

na<strong>ch</strong> IAS 19 R aufzubereiten. Hier rei<strong>ch</strong>t<br />

es allerdings, wenn die Effekte des «risk<br />

sharing» und des Nettozinsaufwand-<br />

Konzepts mit den Sterbetafeln ermittelt<br />

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18 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


werden, die z.B. für die Bewertung per<br />

31.12.2011 verwendet worden waren.<br />

Zu bea<strong>ch</strong>ten ist zudem, dass bei der<br />

erstmaligen Anwendung von IAS 19 R<br />

die no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfassten versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>en<br />

Gewinne und Verluste<br />

im Eigenkapital zu verbu<strong>ch</strong>en sind («restatement»).<br />

Entspre<strong>ch</strong>end verändert si<strong>ch</strong><br />

das Eigenkapital im glei<strong>ch</strong>en Ausmass,<br />

wie versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e Gewinne<br />

(Erhöhung des Eigenkapitals) bzw.<br />

Verluste (Reduktion des Eigenkapitals) zu<br />

erfassen sind. In den Folgejahren sind<br />

sämtli<strong>ch</strong>e versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>en<br />

Gewinne und Verluste eines Jahres umgehend<br />

im sonstigen Ergebnis («other<br />

comprehensive income») auszuweisen.<br />

In Abbildung 1 sind die Auswirkungen der<br />

Änderungen als Folge von IAS 19 R in einem<br />

vereinfa<strong>ch</strong>ten Beispiel dargestellt.<br />

Dabei wird davon ausgegangen, dass die<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft per 31.12.2012 letztmals<br />

die Korridormethode anwendet. Mit Blick<br />

auf die anstehenden Änderungen wurden<br />

in diesem Beispiel die Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

per 31.12.2012 bereits unter<br />

Einbezug der künftigen Entwicklung der<br />

Lebenserwartung bere<strong>ch</strong>net.<br />

Wie aus dem Bere<strong>ch</strong>nungsbeispiel ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

ist, muss die Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

IFRS für KMU<br />

Die Neuerungen von IAS 19 R betreffen ni<strong>ch</strong>t den Standard IFRS für KMU. Das bedeutet,<br />

dass Unternehmen, die IFRS für KMU anwenden, dies unverändert tun, und zwar<br />

mit den Erlei<strong>ch</strong>terungen, wel<strong>ch</strong>e gegenüber dem bisherigen IAS 19 gewährt werden.<br />

Die Korridormethode ist hier s<strong>ch</strong>on bisher ni<strong>ch</strong>t vorgesehen. Es steht diesen Gesells<strong>ch</strong>aften<br />

frei, ob sie – mit entspre<strong>ch</strong>ender Begründung – weiterhin Periodentafeln verwenden<br />

oder ob sie auf Generationentafeln umstellen. Au<strong>ch</strong> der erwartete Ertrag, der<br />

in die Ermittlung der Vorsorgekosten einfliesst, darf wie bisher anhand der per Sti<strong>ch</strong>tag<br />

massgebenden Vermögensaufteilung bestimmt werden, so dass si<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zu<br />

den Vorjahren au<strong>ch</strong> in den Vorsorgekosten keine Änderungen ergeben.<br />

rückwirkend per 01.01.2012 no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />

erfasste versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e<br />

Verluste von CHF 20.0 Mio. dur<strong>ch</strong> Eigenkapital<br />

absorbieren. Dem steht ein kleiner<br />

positiver Effekt auf der Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung<br />

von CHF 1.8 Mio. gegenüber,<br />

der si<strong>ch</strong> aus der erstmaligen Anwendung<br />

der Risikoaufteilung («risk sharing») ergibt.<br />

Insgesamt reduziert si<strong>ch</strong> das Eigenkapital<br />

per 01.01.2012 um CHF 18.2 Mio<br />

und per 31.12.2012 um weitere CHF 4.1<br />

Mio.<br />

Wie das Beispiel verdeutli<strong>ch</strong>t, fallen unter<br />

IAS 19 R au<strong>ch</strong> die höheren Vorsorgekosten<br />

mit rund 24% im Jahr 2012 und<br />

rund 15% im Jahr 2013 ins Gewi<strong>ch</strong>t. Den<br />

grössten Anteil hat dabei die Umstellung<br />

auf das Nettozinsaufwand-Konzept.<br />

Mit der Abs<strong>ch</strong>affung der Korridormethode<br />

sind ab den Ges<strong>ch</strong>äftsabs<strong>ch</strong>lüssen<br />

2013 die ganzen Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tungen<br />

in der Bilanz ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Dies erhöht<br />

die Transparenz der Verpfli<strong>ch</strong>tungen, die<br />

ein Arbeitgeber im Rahmen der berufli<strong>ch</strong>en<br />

Vorsorge eingegangen ist. Überdies<br />

verbessert si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Verglei<strong>ch</strong>barkeit<br />

der Unternehmensergebnisse. Vorwiegend<br />

auf Grund des Nettozinsaufwand-<br />

Konzepts steigen die Vorsorgekosten<br />

na<strong>ch</strong> IAS 19 R im Verglei<strong>ch</strong> zu den heutigen<br />

Regelungen deutli<strong>ch</strong>. Dies wiederum<br />

wird den Druck auf die Vorsorgepläne erhöhen,<br />

um die Vorsorgeleistungen anzupassen,<br />

damit die Vorsorgekosten na<strong>ch</strong><br />

IAS 19 R künftig wieder tiefer ausfallen<br />

werden.<br />

•••<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

Auswirkungen IAS19 Revised (illustratives Beispiel)<br />

Netto-Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung und Vorsorgekosten Korridormethode<br />

Netto-Vorsorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung 01.01.2012 31.12.2012 31.12.2013 Vorsorgekosten 2012 2013<br />

Vorsorgevermögen 120.0 127.0 134.4 Laufender Netto-Dienstzeitaufwand (4.7) (5.1)<br />

Defined Benefit Obligation (DBO) (150.0) (161.5) (168.8) Zinskosten (2.7) (2.9)<br />

Finanzierungssaldo (30.0) (34.5) (34.4) Erwarteter Vermögensertrag 3.4 3.6<br />

No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfasste versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e<br />

Amortisation versi<strong>ch</strong>erungs-<br />

Gewinne / Verluste 20.0 24.3 23.5<br />

mathematis<strong>ch</strong>e Verluste (0.5) (0.8)<br />

Netto-Vorsorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung (10.0) (10.2) (10.9) Vorsorgekosten (4.5) (5.2)<br />

Netto-Vorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung und Vorsorgekosten ISA19 Revised<br />

Netto-Vorsorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung 01.01.2012 31.12.2012 31.12.2013 Vorsorgekosten 2012 2013<br />

Vorsorgevermögen 120.0 127.0 134.4 Laufender Netto-Dienstzeitaufwand (4.9) (5.3)<br />

Defined Benefit Obligation (DBO) (148.2) (159.5) (166.9) Netto-Zinsaufwand (0.5) (0.5)<br />

Finanzierungssaldo (28.2) (32.5) (32.5) Verwaltungskosten (0.2) (0.2)<br />

No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t erfasste versi<strong>ch</strong>erungsmathematis<strong>ch</strong>e<br />

Amortisation versi<strong>ch</strong>erungs-<br />

Gewinne / Verluste - - -<br />

mathematis<strong>ch</strong>e Verluste - -<br />

Netto-Vorsorsorgeverpfli<strong>ch</strong>tung (28.2) (32.5) (32.5) Vorsorgekosten (5.6) (6.0)<br />

Veränderung in % 182% 219% 198% Veränderung in % 24% 15%<br />

Annahmen:<br />

Diskontierungszinssatz 1.80% 1.80% 1.80%<br />

Erwarteter Ertrag 2.80% 2.80% 2.80%<br />

Künftige Lohnerhöhung pro Jahr 2.00% 2.00% 2.00%<br />

Rentenerhöhung pro Jahr 0.00% 0.00% 0.00%<br />

Abbildung 1<br />

2·13 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

19


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20 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Irish Stew: 26. Internationale XBRL-Konferenz, Dublin<br />

In den Dubliner Docklands lässt si<strong>ch</strong><br />

das Auf und Ab der Konjunktur dreidimensional<br />

ablesen: Hier stehen die<br />

backsteinernen Zeugen aus viktorianis<strong>ch</strong>er<br />

Prosperität neben den Bauruinen<br />

des jüngsten Crashs und den funkelnden<br />

Glas- und Aluminiumfassaden aus<br />

der Ära des keltis<strong>ch</strong>en Tigers. Eines<br />

dieser im letzten Boom erri<strong>ch</strong>teten Gebäude<br />

ist das Convention Centre, das<br />

Mitte April 2013 den 26. internationalen<br />

XBRL Kongress beherbergte. Ein Ort<br />

also, der hervorragend zu XBRL passt,<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> soll diese elektronis<strong>ch</strong>e<br />

Standardspra<strong>ch</strong>e für Ges<strong>ch</strong>äftsberi<strong>ch</strong>te<br />

unter anderem au<strong>ch</strong> dazu beitragen,<br />

Konjunkturs<strong>ch</strong>wankungen besser vorherzusagen<br />

und mögli<strong>ch</strong>st zu glätten.<br />

41 Länder, über 250 Teilnehmer<br />

«Ma<strong>ch</strong>en Sie si<strong>ch</strong> vernetzte Ges<strong>ch</strong>äftsberi<strong>ch</strong>terstattung<br />

zunutze», war das Thema<br />

des diesjährigen Frühjahrstreffens. Wie<br />

bei allen Kongressen dieser Art geht es<br />

dur<strong>ch</strong>aus um Vernetzung – in erster Linie<br />

aber um Vernetzung unter den beteiligten<br />

Personen.<br />

An keinem anderen Ort treffen si<strong>ch</strong><br />

glei<strong>ch</strong>zeitig so viele XBRL-Experten und<br />

sol<strong>ch</strong>e, die es werden mö<strong>ch</strong>ten. Aus 41<br />

Ländern angereist, konnten si<strong>ch</strong> über<br />

250 Interessierte auf den neusten Stand<br />

bringen lassen oder selber von ihren letzten<br />

Erkenntnissen beri<strong>ch</strong>ten. Und davon<br />

gab es einige: Im Moment sind 55 aktuelle<br />

Projekte aus 19 Ländern offiziell bei<br />

XBRL International gelistet.<br />

Dänemark: ein Vorbild für Standard<br />

Business Reporting in der S<strong>ch</strong>weiz?<br />

Ein au<strong>ch</strong> für die S<strong>ch</strong>weiz sehr interessanter<br />

Ansatz kommt aus Dänemark:<br />

Dort wurde eine integrierte Taxonomie für<br />

Steuern, Statistik, Kreditwesen usw. entwickelt.<br />

Dies reduziert die ungefähr 200<br />

Datensätze, die Unternehmen an Behörden<br />

abliefern müssen, auf einige wenige.<br />

Dänemark wird alle gesammelten<br />

Daten kostenlos zur Verfügung stellen,<br />

denn man re<strong>ch</strong>net mit der sogenannten<br />

«Crowd insight»: Nebst dem Effizienzgewinn<br />

für die Unternehmen wird mit diesen<br />

Daten von allen Nutzern gemeinsam ein<br />

weiterer Mehrwert erbra<strong>ch</strong>t. Und no<strong>ch</strong><br />

ein Vorteil wurde entdeckt: Au<strong>ch</strong> kleinere<br />

dänis<strong>ch</strong>e Unternehmen geraten langsam<br />

in den Radar potentieller Investoren, denn<br />

Datenaggregatoren nehmen nun au<strong>ch</strong><br />

kleinere Unternehmen ins Programm auf,<br />

da XBRL-Daten günstiger zu bekommen<br />

und zu verarbeiten sind.<br />

Ist es no<strong>ch</strong> zu früh für die effiziente<br />

Analyse via XBRL?<br />

No<strong>ch</strong> wird von Analysten einiges an<br />

Copy-Paste-Arbeit abverlangt. Denn bis<br />

sie si<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf XBRL-Daten<br />

abstützen können, wird Zeit vergehen,<br />

sollen do<strong>ch</strong> stets historis<strong>ch</strong>e Daten in die<br />

Analyse mit einbezogen werden können.<br />

Und sol<strong>ch</strong>e historis<strong>ch</strong>en Daten liegen<br />

naturgemäss no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t vor. Trotzdem:<br />

Die XBRL-Te<strong>ch</strong>nologie entwickelt si<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>nell. Die amerikanis<strong>ch</strong>e Börsenaufsi<strong>ch</strong>t<br />

SEC setzt zum Beispiel neu eine<br />

Detektiv-Software ein, die Betrug aufdecken<br />

kann. «Madoff hätte gegen unseren<br />

«Robo-Cop» keine Chance gehabt»,<br />

erklärte dazu der SEC-Vertreter. Au<strong>ch</strong><br />

Japan, China und Australien arbeiten an<br />

ähnli<strong>ch</strong>en XBRL-basierten Systemen, die<br />

Kriminellen das Leben s<strong>ch</strong>wer ma<strong>ch</strong>en.<br />

Systeme, die natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der ganz<br />

normalen Analyse neue Perspektiven eröffnen<br />

werden.<br />

Einführung von XBRL: «Top-down»<br />

oder «Bottom-up»?<br />

Über die Art der Einführung von XBRL<br />

bestehen vers<strong>ch</strong>iedene Meinungen. Einige<br />

Länder, wie etwa die Niederlande,<br />

setzen darauf, zuerst die grossen Unternehmen<br />

in die XBRL-Pfli<strong>ch</strong>t zu nehmen,<br />

da der Aufwand für kleinere Unternehmen<br />

zu gross sei. Dies mag au<strong>ch</strong> damit<br />

zusammen hängen, dass die Niederlande<br />

als eines der ersten Länder ein XBRL-<br />

Programm angetrieben hatten – zu einer<br />

Zeit, als die benötigten Werkzeuge no<strong>ch</strong><br />

gar ni<strong>ch</strong>t in dem Umfang zur Verfügung<br />

standen wie heute. Der Pionier USA hat<br />

ebenfalls einen Top-down-Ansatz gewählt,<br />

hier waren zuerst die gross kapitalisierten<br />

Unternehmen XBRL-pfli<strong>ch</strong>tig<br />

(ca. 200), seit einem Jahr betrifft es nun<br />

Gerhard Reinecke, Management Digital<br />

Data AG, Lenzburg. MDD automatisiert<br />

die Produktion von Finanz- und Ges<strong>ch</strong>äftsberi<strong>ch</strong>ten,<br />

ohne Medienbrü<strong>ch</strong>e ab<br />

Konsolidierung bis Publikation.<br />

alle rund 9000 von der SEC kontrollierten<br />

Unternehmen. Dass man mit der Einführung<br />

au<strong>ch</strong> bei kleineren und mittleren<br />

Unternehmen anfangen kann, beweist<br />

Grossbritannien, wo mittlerweile bereits<br />

zwei Millionen Steuer-Filings erfolgt sind.<br />

Mit dieser Ausweitung der Zielgruppen<br />

manifestiert si<strong>ch</strong> natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> eine stärkere<br />

Na<strong>ch</strong>frage na<strong>ch</strong> Dienstleistungen<br />

und Software. Es ist davon auszugehen,<br />

dass si<strong>ch</strong> immer weitere Anbieter auf den<br />

Markt drängen, dass die Ausgaben für<br />

Fors<strong>ch</strong>ung und Entwicklung auf diesem<br />

Gebiet ein Mehrfa<strong>ch</strong>es der bisherigen<br />

Budgets ausma<strong>ch</strong>en werden. Die Tendenz<br />

geht dahin, den Aufwand für Unternehmen,<br />

die neu in XBRL rapportieren<br />

sollen, laufend zu verkleinern.<br />

Und was kommt sonst no<strong>ch</strong> auf uns zu?<br />

Eine weitere Tendenz geht in Ri<strong>ch</strong>tung<br />

des erweiterten Reportings. So gibt es<br />

unterdessen XBRL-Taxonomien für die<br />

Global Reporting Initiative GRI und das<br />

Carbon Disclosure Project CDP. Integrated<br />

Reporting sei die Revolution im<br />

Reporting. Wi<strong>ch</strong>tig für die Bewertung<br />

eines Unternehmens seien nämli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

andere Facts als rein bu<strong>ch</strong>halteris<strong>ch</strong>e<br />

– und dies zunehmend. Das bedeutet,<br />

dass no<strong>ch</strong> viel mehr Daten verarbeitet<br />

werden müssen, was nur via Automatisierung<br />

effizient mögli<strong>ch</strong> sein kann. Und<br />

dass dieser Automatisierungs-Standard<br />

XBRL sein muss, darüber herrs<strong>ch</strong>te bei<br />

den 250 Konferenzteilnehmern aus allen<br />

Kontinenten Einigkeit.<br />

•••<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

2·13 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

21


Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> gibt den Ton an<br />

Sei es in Sa<strong>ch</strong>en Fa<strong>ch</strong>prüfungen, Weiterbildungen<br />

oder Publikationen: Der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

ist in vielen Berei<strong>ch</strong>en tonangebend. Das<br />

wurde einmal mehr an der 77. Generalversammlung<br />

in Basel klar. Dafür, dass neben<br />

dem Ton au<strong>ch</strong> der Takt stimmte, sorgten die<br />

Ausnahme-Trommler von Top Secret.<br />

lange Tradition der Berufe im Finanzsektor<br />

hinwies und si<strong>ch</strong> überzeugt zeigte, dass die<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Mitglieder ni<strong>ch</strong>t nur den ri<strong>ch</strong>tigen Beruf,<br />

sondern mit der Messe Basel au<strong>ch</strong> den<br />

ri<strong>ch</strong>tigen Sitzungsort gewählt hätten.<br />

Lobbyarbeit für 8000 Mitglieder<br />

Der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> liebt die Gegensätze: Na<strong>ch</strong> der<br />

Generalversammlung 2012 im altehrwürdigen<br />

S<strong>ch</strong>loss Sargans lud der Verband seine<br />

Mitglieder in diesem Jahr in die Räumli<strong>ch</strong>keiten<br />

der futuristis<strong>ch</strong> anmutenden neuen<br />

Messe Basel. Und deren Dimensionen beeindruckten<br />

ni<strong>ch</strong>t nur, sondern offenbarten<br />

au<strong>ch</strong> ihre Tücken, denn ni<strong>ch</strong>t alle der rund<br />

140 Teilnehmer fanden auf Anhieb den ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Eingang zur Generalversammlung.<br />

Kein Wunder, ist do<strong>ch</strong> der Messeplatz Basel<br />

mit seinen 150’000 m 2 Flä<strong>ch</strong>e der grösste<br />

Messeplatz der S<strong>ch</strong>weiz, wie der Regierungsrat<br />

des Kantons Basel-Stadt Christoph<br />

Bruts<strong>ch</strong>in in seiner Begrüssungsrede zu Beginn<br />

des Anlasses ausführte. Der SP-Politiker<br />

und Vorsteher des Wirts<strong>ch</strong>aftsdepartements<br />

nutzte denn au<strong>ch</strong> die Gunst der Stunde, um<br />

die Stärke des Wirts<strong>ch</strong>aftsstandorts Basel<br />

mit seinem überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> hohen Bruttoinlandprodukt<br />

und seiner Bedeutung als<br />

internationalem Verkehrsknotenpunkt hervorzuheben.<br />

Und er leitete ges<strong>ch</strong>ickt zur <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-<br />

Generalversammlung über, indem er auf die<br />

Verbandspräsident Herbert Mattle nahm den<br />

Ball auf und wies auf die Vorteile des <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

hin: Fast 8000 Mitglieder gehören gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong><br />

dem Verband an, wel<strong>ch</strong>er im<br />

Jahr 2012 einmal mehr ni<strong>ch</strong>t nur wertvolle<br />

Lobbyarbeit betrieb und eine repräsentative<br />

Gehaltserhebung unter seinen Mitgliedern<br />

dur<strong>ch</strong>führte, sondern au<strong>ch</strong> ein breites Spektrum<br />

an Weiterbildungen anbot. «Eine weitere<br />

Stärke des <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> sind aber, zusammen mit<br />

dem KV S<strong>ch</strong>weiz, au<strong>ch</strong> die gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong>geführten höheren Fa<strong>ch</strong>prüfungen,<br />

wel<strong>ch</strong>e über eine hohe Anerkennung in<br />

Wirts<strong>ch</strong>aft und Verwaltung verfügen», erklärte<br />

Herbert Mattle.<br />

Ein Beitrag, der si<strong>ch</strong> lohnt<br />

In seinem Ausblick verwies der Präsident<br />

s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ohne Stolz auf die neusten<br />

Publikationen des Verbands. Besonders erwähnenswert<br />

ist der S<strong>ch</strong>ulkontenrahmen KMU<br />

und der vollständig überarbeite S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kontenrahmen KMU, dessen Re<strong>ch</strong>te <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

22<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

dem Gewerbeverband abgekauft hat. «Zudem»,<br />

hob Herbert Mattle hervor, «werden<br />

wir neue S<strong>ch</strong>ulungs- und Büroräume im 3.<br />

Stock im Kaufleuten Züri<strong>ch</strong> beziehen, was<br />

einer Aufwertung unseres Verbandssitzes<br />

glei<strong>ch</strong>kommt.»<br />

Und Herbert Mattle erwähnte weiter den politis<strong>ch</strong>en<br />

Beirat, das verbandseigene Stellenvermittlungsangebot<br />

<strong>veb</strong>job, wel<strong>ch</strong>es weiter<br />

ausgebaut werden soll, und den <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-<br />

Gehaltsre<strong>ch</strong>ner. Alles Angebote, von wel<strong>ch</strong>en<br />

die Mitglieder in hohem Masse profitieren<br />

können. Derart, dass der Mitgliederbeitrag,<br />

der si<strong>ch</strong> seit 20 Jahren auf 120 Franken beläuft,<br />

wieder einstimmig gutgeheissen wurde.<br />

«Denn», so erklärte Herbert Mattle, «re<strong>ch</strong>net<br />

man die Veranstaltungen und die diversen<br />

Vergünstigungen mit ein, so belaufen si<strong>ch</strong> die<br />

Leistungen von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> an jedes einzelne Mitglied<br />

auf über 750 Franken».<br />

Trommelwirbel zum S<strong>ch</strong>luss<br />

So ging die Versammlung nahtlos vom offiziellen<br />

in den gemütli<strong>ch</strong>en Teil über, wo si<strong>ch</strong> die<br />

Mitglieder beim Apéro und ans<strong>ch</strong>liessenden<br />

Na<strong>ch</strong>tessen rege in allen mögli<strong>ch</strong>en Dialekten<br />

austaus<strong>ch</strong>ten und den Auftritt der begnadeten<br />

Trommler von Top Secret geniessen<br />

konnten. Womit <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, um den Kreis zu<br />

s<strong>ch</strong>liessen, dem Versammlungsort Basel einmal<br />

mehr an diesem Abend seinen Respekt<br />

zollte.<br />

•••<br />

Aber au<strong>ch</strong> alle anderen Ges<strong>ch</strong>äfte der 77.<br />

Generalversammlung wie die Jahresre<strong>ch</strong>nung<br />

2012 und das Budget 2013 hiessen<br />

die Mitglieder diskussionslos und einstimmig<br />

gut. Und die Versammlung spra<strong>ch</strong> dem<br />

Vorstandsmitglied Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger und<br />

Franz Rupf einmal mehr ihr Vertrauen aus<br />

und bestätigte die Leiterin der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />

und den Revisor mit grossem Applaus für<br />

vier weitere Jahre in ihren Ämtern.<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 & controlling 23


<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> – grösster S<strong>ch</strong>weizer Verband<br />

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Wir gratulieren herzli<strong>ch</strong>!<br />

Berufsprüfung Fa<strong>ch</strong>frau / Fa<strong>ch</strong>mann im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen 2013: Corinne Aegerter · Ruedi Aes<strong>ch</strong>limann · Jacqueline<br />

Affolter · Corinna Aggeler · Marie-Theres Aggeler-Blees · Muzafer Alioski · Raphael Ammann · Svetlana Ammann · Kerem Anarat · Daniel<br />

Anderegg · Monika Anderegg · Ramona Anderegg · Sara Arcuri · Pamela Arn · Karin Attiger · Nadja Ba<strong>ch</strong>ofen · Viviane Badrutt · Christian<br />

Ballmer · Martina Bangerter · Martin Barciaga · Tobias Bauert · Barbara Baumann · Thomas Baumann · Bianca Baumgartner · Andrea<br />

Baumgartner-S<strong>ch</strong>witzer · Daniela Beaud · Ramon Benninger · Natalia Bernet · Fabio Berts<strong>ch</strong>inger · Andrea Bets<strong>ch</strong>art · Adrian Beyeler<br />

Séverine Birrer · Ramona Bleiker · Corinne Blum · Fabienne Bluns<strong>ch</strong>i · Daniela Boller · Jasmin Bolliger · Kevin Bomhardt · Myriam Bonnevaux<br />

Giovanni Bono · Marcel Bottazzini · Dominique Bouverat · Josef Brand · Sara Bre<strong>ch</strong>bühl · Tamara Brennwald · Graziella Brügger · Dominique<br />

Brunner · Franziska Brunner · Irene Brunner · Johann Bu<strong>ch</strong>er · Christine Bu<strong>ch</strong>s · Vanessa Bühler · Prisca Bünter · Daniel Jürg Büttiker · Krystin<br />

Chau · Annamaria Chiappetta · Tamara Christen · Thomas Christen · Aurelia Cinquemani · Darija Conigliaro · Zeljka Coric · Christian Dällenba<strong>ch</strong><br />

Peter Dalvai · Kevin Dasen · Fabio De Battista · Giovanni De Cia · Marco Degen · Semra Demir · Eva Dettwiler · Deborah Diethelm · Joannis<br />

Dimopoulos · Tanja Diriwä<strong>ch</strong>ter · Samra Donlic · Andrea Dückers · Silke Durka · Regula Eder · Marlis Egli · Rebekka Ei<strong>ch</strong>er · Martina Eiholzer<br />

Sabine Engelking · Mario Enzler · Miriam Es<strong>ch</strong>le · Flavio Fanconi · Matthias Fäs · Niklaus Fässler · Khira Fel<strong>ch</strong>lin · Karin Felder · Linda Feller<br />

Lars Fie<strong>ch</strong>ter · Patrick Fluri · Wenke Förster · Pascal Franz · Gloria Frauenfelder · Marco Fröhli<strong>ch</strong>er · Yvo Fu<strong>ch</strong>s · Yolanda Furrer · Sarah Gall<br />

David Galliker · Liz Galliker · Andrea Gallo · Walter Gargasole · Marco Gartwyl · Mi<strong>ch</strong>èle Gattlen · Isabella Gauts<strong>ch</strong>i · Sabine Gauts<strong>ch</strong>i · Romina<br />

Gehrig · Mario Gemperle · Fabienne Chantal Gerber-Ulri<strong>ch</strong> · Natas<strong>ch</strong>a Maria Gerner · Sabrina Gholampour-Fahandari · Angela Gisler · Lindsay<br />

Gnesa · Sofija Gogovska · Petra Graber · Jael Graf · Nadine Graf · Jasmin Grob · Medea Grosjean · Thomas Gruber · Matthias Gstöhl · Pascal<br />

Guillaume · Sonja Güler · Giuseppina Gulino · Leman Güner-Yilmaz · Claudia Gysin · André Haas · Remo Hämmerli · Rudolf Hampel · Raïna<br />

Hänggi · Sarina Hänni · Frauke Hansen · Géraldine Häring · Daniel Hartmann · Dan Hasler · Elisabeth Haueter · Carmen Hausammann · Sandro<br />

Hediger · Corinne Hefti · Tobias Hegner · Martin Hess · Monika Hess · Pascal Hess · Mi<strong>ch</strong>aela Heuberger · Sandra Hirs<strong>ch</strong>i · Tobias Hirs<strong>ch</strong>i · René<br />

Ho<strong>ch</strong>strasser · Susanna Hofer-Aeberhardt · Christine Horvath · Mi<strong>ch</strong>aela Hosang · Kathrin Howald · Brigitte Huba<strong>ch</strong>er · Désirée Huber · Mi<strong>ch</strong>elle<br />

Huber · Christof Hug · Mi<strong>ch</strong>èle Imfeld · Bruno Imhof · Martina Inei<strong>ch</strong>en · Caroline Ingold · Nicole Ipser · Ursula Is<strong>ch</strong> · René Iten · Vesna Jakovljevic<br />

Lukas Jauslin · Daniel Jenni · Andreas Jud · Mi<strong>ch</strong>aela Maria Jud · Fabio Yannick Jung · Martin Jungo · Martina Jutzi · Marc Kaltenrieder<br />

Ramona Kathriner · Sonja Kaufmann · Remo Keist · Peter Kiener · Ok-Sun Kim · Sas<strong>ch</strong>a Daniel Kleiner · Benedikt Ko<strong>ch</strong> · Miriam Kohler<br />

Frank Kohns · Roman Koller · Inna Kopyl · Anita Krähenbühl · Manuela Kramer · Snjezana Kresko · Jonas Kuhn · Markus Kühne · Rosmarie<br />

Kull Seidler · Regula Kümmerli · Evelyne Küng · Philipp Kunz · Thomas Kunz · Nadine Kurth · Robert Küttel · To Nhung Lam · Vanessa Lanter<br />

Ursula Leuenberg · Martina Leuthold · Alexandra Lilg · Marcel Loretz · Marc Lucas · Roland Ludi · Moira Lüs<strong>ch</strong>er · Karin Lüthi · Renato Lutz<br />

Viviane Manets<strong>ch</strong> · Sarah Vanessa Mangold · Sarah Martinelli · Raquel Martins Alagöz · Nina Märzke-Wenk · Liana Mastrandrea · Corinne<br />

Matter · Samuel Mattle · Andreas Mayer · Americo Mazzariello · Aurelia Medaglia · Regula Meier · Natalie Meister · Alisa Merz · Claudia Meyer<br />

Daniel Meyer · Debora Miani · Danijel Miodragovic · Hua Mock · Mi<strong>ch</strong>ael Mooser · Alain Morger · Nicole Moser · Sibille Moser · Edona Mulaku<br />

Hyseni · Helena Müller · Patrik Müller · Peramina Nadarajah · Mi<strong>ch</strong>el Naeher · Dinah Näf · Tiziano Nardella · Hansruedi Neuens<strong>ch</strong>wander<br />

Silvia Niederberger · Christoph Oberhänsli · Silvia Obrist · Lucian Oertle · Bettina Olczyk · Patricia Osterwalder · Boris Parolini · Ksenia Peikert<br />

Thomas Perl · Nicole Peter · Stefanie Peter · Monika Pfister · Mi<strong>ch</strong>ela Pollini Stäheli · Giuseppe Pomarico · Stephanie Preining · Nathalie Probst<br />

Nicole Quidort · Susanne Rei<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong> · Iwan Alexander Reifler · Marco Reinstadler · Dominik Reumer · Nadine Riedener · Rebecca Ringger<br />

Daniela Rodriguez Veiga-Zeyrek · Yevheniy Rohner · Sandra Roos · Mi<strong>ch</strong>ael Rösselet · Fabienne Roth · Jeannette Roth · Erika Röthlisberger-<br />

Kipfer · Judith Rozza · Corinne Rüber · Evelyne Rüegsegger · Jolanda Ruts<strong>ch</strong>i · Raphael Ruts<strong>ch</strong>i · Suzan Satilmis · Katerina Scaglia · Marco<br />

S<strong>ch</strong>är · Nicole S<strong>ch</strong>är · Yvonne S<strong>ch</strong>är · Jeannine S<strong>ch</strong>ärli · Olga S<strong>ch</strong>attmaier · Sibylle S<strong>ch</strong>atzmann · Victoria S<strong>ch</strong>eiwiller · Tobias S<strong>ch</strong>enker · Sara<br />

S<strong>ch</strong>ibli · Patrick S<strong>ch</strong>ilter · Myriam S<strong>ch</strong>lienger · Simon S<strong>ch</strong>mutz · Mi<strong>ch</strong>ael S<strong>ch</strong>neider · Pascal S<strong>ch</strong>neider · Andrea S<strong>ch</strong>neiter · Marco S<strong>ch</strong>nyder<br />

Sandra S<strong>ch</strong>reuder · Andrea S<strong>ch</strong>uhma<strong>ch</strong>er · Manuela S<strong>ch</strong>üpba<strong>ch</strong> · Cornelia S<strong>ch</strong>warz · Zuzana S<strong>ch</strong>warz · Marie-Theres S<strong>ch</strong>warz-Böller<br />

Claudia S<strong>ch</strong>wendener · Corinne S<strong>ch</strong>wyter · Sandro Sembeni · Mi<strong>ch</strong>el Siegrist · Souriya Sihabouth · Andreas Soliva · Beatrix Solms-Wildenfels<br />

Erika Sommer · Martin Sommer · Cristina Sourlis · Corina Spadini · Susanna Spielmann · Simon Spöri · Nadja Staffelba<strong>ch</strong> · Séverine Stalder<br />

Fabienne Steiger · Bianca Steiner · Pirmin Steiner · Gilberte Stettler · Katja Stöckli · Simon Stöckli · Priska Stoller · Sandra Strähl · Benjamin<br />

Strebel · Sonja Strickler · Patricia Stucki · Daniel Studer · Rahel Stutz · Rebekka Suhner · Patrick Summermatter · Niklaus Suter · Sabine Suter<br />

Daniela Swoboda · Lisa Taiana · Sibyl Tanner · Susanna Tarantino · Andrea Tauber · Claudia Thorn · Patrick Titi · Cindy Troxler · Mi<strong>ch</strong>ael Ts<strong>ch</strong>anz<br />

Irène Ts<strong>ch</strong>ümperlin · Ramona Tuor · Mirsada Turina · Severin Umbri<strong>ch</strong>t · Luciana Unternährer · Madeleine Uttinger · Adriano A. Valadas<br />

Sereina Valaulta · Mark van Baalen · Marina Vescovo · Tereza Vidakovic · Nigetha Vijayakumaran · Tamara Villar · Alexander Vogt · Anita von<br />

Arb · Mathias von Gunten · Nadia Wahlen · Sandro Waltisberg · Simon Weber · Nicole Wegmüller · Kathrin Weidmann · Corine Weishaupt<br />

David Weishaupt · Andrea Wey · Marcel Weyermann · Tanja Widmer · Andrea Wieland · Adrian Wiget · Nicole Wigger · Reto Willener · Elvira<br />

Winkler · Markus Winter · Olivia Wittwer · Marina Wulls<strong>ch</strong>leger · Thomas Wulls<strong>ch</strong>leger · Anja Wüst · Nadia Wyss · Thi Hong Ha Wyssmann<br />

Orhan Yildiz · Dilek Yilmaz · Denise Zegers · Nadine Zehnder · Stefanie Ziegler · Christine Zierlinger · Martin Zuber · Azra Zulji · Jennifer<br />

Zumstein · Rita Zür<strong>ch</strong>er<br />

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Jonny Bü<strong>ch</strong>ele · Dieter Christ · Alain Devaud · Monique Dietisheim · Hasan Dilsiz · Stefan Distel · Christina Eggenberger · Roman Ei<strong>ch</strong>enberger<br />

Roger Eisenring · Patrik Epple · Susanne Friedlin · Marco Furter · Flurin Gantenbein · Christoph Glatthard · Ri<strong>ch</strong>ard Graber · Patrick Gysin<br />

Jolanda Hämmerli · Daniel Huber · Roger Imhof · Silvan Imstepf · Beatrice Kiener · Martin Koba · Rolf Koller · Martin Kradolfer · Andreas<br />

Krähemann · Anika Loga · Stefan Loser · Joel Lüs<strong>ch</strong>er · Jolanda Maurer · Jason Roman Meier · Stephan Meier · Mario Meli · Patrick Mös<strong>ch</strong><br />

Stephan Mü<strong>ch</strong>er · Angela Müller · Marco Müller · Barbara Nellen · Frank Neyerlin · Daniel Niederhauser · Niculina Notegen · Marcel Nyfeler<br />

Daniel Peterhans · Claudio Pozzy · Patrick Roder · Markus Rohrer · Sven Roost · Mark Ross · Karin Rothermann · Daniel Rüegg · Rebecca<br />

Rües<strong>ch</strong> · Reto Sahli · Mi<strong>ch</strong>ael S<strong>ch</strong>eidegger · Fabienne S<strong>ch</strong>lienger · Martin S<strong>ch</strong>mid · Dominik S<strong>ch</strong>önholzer · Stefanie S<strong>ch</strong>önthal · Daniel S<strong>ch</strong>uler<br />

Mirjam Spörri · Sarah Spühler · Pascal Stalder · Daniel Steuble · Andrea Strassmann · Christoph Studer · Cornelia Stutz · Christa Stutz Stäger<br />

Fabio Luca Tognarini · Andreas Troxler · Sabrina Truninger · Silvia Ulri<strong>ch</strong> · Vreni Ulri<strong>ch</strong> · Daniel Vicentini · Peter Vogelba<strong>ch</strong>er · Christian Vogt<br />

Christian von Rotz · Angela Wagner · Daniel Waldmeier · Alexander Widmer · Kevin Wong · Andreas Zogg · Fabienne Zurmühle · Daniel Zysset<br />

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24 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Immobilieninvestments in der S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Steuerli<strong>ch</strong>e Überlegungen.<br />

Beim Ents<strong>ch</strong>eid, ob eine s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e<br />

Immobilie direkt oder indirekt erworben<br />

werden soll, spielen steuerli<strong>ch</strong>e<br />

Überlegungen eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle. Unsere<br />

Fa<strong>ch</strong>autoren präsentieren Kern-<br />

Wissen in übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Form.<br />

ni<strong>ch</strong>t detailliert auf die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

steuerli<strong>ch</strong>en Regimes der Kantone ein,<br />

sondern bieten grundsätzli<strong>ch</strong>e Informationen.<br />

Was ist zu tun?<br />

Steuern<br />

Die Ausgangssituation...<br />

Erwirbt eine natürli<strong>ch</strong>e Person eine Immobilie<br />

direkt, hält sie diese entweder im<br />

Privat- oder Ges<strong>ch</strong>äftsvermögen. Erfolgt<br />

hingegen ein Erwerb in den Indirektbesitz,<br />

wird eine Kapitalgesells<strong>ch</strong>aft (AG<br />

oder GmbH) zwis<strong>ch</strong>enges<strong>ch</strong>altet.<br />

…und ihre Folgen.<br />

Die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Halteformen haben<br />

Auswirkungen beim Erwerb, der laufenden<br />

Besteuerung während der Besitzperiode<br />

sowie bei der Veräusserung.<br />

Na<strong>ch</strong>folgend wesentli<strong>ch</strong>e Merkmale,<br />

wel<strong>ch</strong>e die Me<strong>ch</strong>anismen für den Ents<strong>ch</strong>eid<br />

der optimalen Erwerbsform aus<br />

Steuersi<strong>ch</strong>t aufzeigen. Dabei gehen wir<br />

Es empfiehlt si<strong>ch</strong> dringend, den Einzelfall<br />

auf die steuerli<strong>ch</strong> optimale Halteform zu<br />

prüfen. Bei Immobilieninvestments geht<br />

es oft um grössere Beträge, die bei einer<br />

optimalen Halteform eingespart werden<br />

können. Wenn beispielsweise eine nur<br />

kurze Haltedauer vorgesehen ist, kann die<br />

Grundstückgewinnsteuerbelastung auf<br />

Gewinnen erhebli<strong>ch</strong> höher sein als bei ordentli<strong>ch</strong>er<br />

Gewinnbesteuerung. Ein Indirektbesitz<br />

s<strong>ch</strong>irmt gegen die Qualifikation<br />

als gewerbsmässiger Werts<strong>ch</strong>riftenhandel<br />

ab, wel<strong>ch</strong>e zu einer Gesamtbelastung<br />

von bis zu rund 45 % (je na<strong>ch</strong> Wohnsitz;<br />

inkl. AHV von 9.5%) führen kann.<br />

Neben steuerli<strong>ch</strong>en Faktoren sind aber<br />

au<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Aspekte mit einzubeziehen<br />

und die Struktur sowie die Finanzierungssituation<br />

ist mit Kreditgebern abzustimmen.<br />

Peter Happe, Dr., dt. Steuerberater,<br />

C.P.A. und Fa<strong>ch</strong>berater für internationales<br />

Steuerre<strong>ch</strong>t; Reto Giger, lic. iur.,<br />

eidg. dipl. Steuerexperte: beide Partner<br />

bei GIGER Tax AG, Zug und Stans,<br />

www.gigertax.<strong>ch</strong><br />

Ein Immobilieninvestment mit internationaler<br />

Anknüpfung ist zusätzli<strong>ch</strong> herausfordernd,<br />

denn dann sind steuerli<strong>ch</strong>e (inklusive<br />

Doppelbesteuerungsabkommen),<br />

re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Rahmenbedinungen<br />

in zwei oder mehr Ländern<br />

zu prüfen.<br />

•••<br />

* Grundstückgewinnsteuersystem auf kantonaler Ebene (beim monistis<strong>ch</strong>en System werden Grundstückgewinne au<strong>ch</strong> beim<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsvermögen mit der separaten Grundstückgewinnsteuer erfasst, beim dualistis<strong>ch</strong>en nur beim Privatvermögen). Die<br />

Unters<strong>ch</strong>eidung zwis<strong>ch</strong>en Privat- und Ges<strong>ch</strong>äftsvermögen hängt von vers<strong>ch</strong>iedenen Kriterien ab, u.a. von der Nutzung.<br />

Kanton<br />

AG<br />

AI<br />

AR<br />

BL<br />

BS<br />

BE<br />

FR<br />

GE<br />

GL<br />

GR<br />

JU<br />

LU<br />

NE<br />

NW<br />

OW<br />

SG<br />

SH<br />

SZ<br />

SO<br />

TG<br />

TI<br />

UR<br />

VS<br />

VD<br />

ZG<br />

ZH<br />

(mehrheitli<strong>ch</strong>) dualistitis<strong>ch</strong> • • • • • • • • • • • • • •<br />

(mehrheitli<strong>ch</strong>) monistis<strong>ch</strong> • • • • • • • • •<br />

Mis<strong>ch</strong>system • • •<br />

** vgl. Reto Giger in «Steuern und Immobilien», Hauseigentümerverband S<strong>ch</strong>weiz / Balmer-Etienne, 2007<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

25<br />

&


Steuern<br />

Steuerfolgen beim Erwerb<br />

Handänderungssteuer<br />

Grundstückgewinnsteuer oder<br />

Gewinnsteuer *<br />

Mehrwertsteuer<br />

Laufende Besteuerung **<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Doppelbelastung<br />

Eigenmietwert und<br />

Mietzinszahlung<br />

Liegens<strong>ch</strong>aftenunterhalt<br />

S<strong>ch</strong>uldzinsen<br />

Privatvermögen,<br />

Direktbesitz<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsvermögen,<br />

Direktbesitz<br />

Indirektbesitz<br />

(AG oder GmbH)<br />

Fällt an, bei Indirektbesitz ist die sog. wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Handänderung bei Immobiliengesells<strong>ch</strong>aften<br />

zu analysieren. Steuerbefreiungen und -aufs<strong>ch</strong>übe zu prüfen. Es existieren Kantone ohne Handänderungssteuerpfli<strong>ch</strong>t.<br />

Kostenübernahme oder Aufteilung der Handänderungssteuer zwis<strong>ch</strong>en<br />

Käufer und Verkäufer zu prüfen.<br />

Pfli<strong>ch</strong>tig ist grundsätzli<strong>ch</strong> der Veräusserer. Vorsi<strong>ch</strong>t betreffend Solidarhaftung des Erwerbers,<br />

wenn der Veräusserer die Steuern ni<strong>ch</strong>t bezahlt. Dualistis<strong>ch</strong>es versus monistis<strong>ch</strong>es System zu<br />

unters<strong>ch</strong>eiden, je na<strong>ch</strong> Kanton, was zur Anwendung der Grundstückgewinnsteuer oder der Gewinnsteuer<br />

(beim Indirektbesitz und beim Ges<strong>ch</strong>äftsvermögen) führt. Allfällige Spezialregelungen<br />

beim Immobilienhändler.<br />

Frage, ob Vertragspartei(en) mehrwertsteuerpfli<strong>ch</strong>tig sind, werden oder aus der Mehrwertsteuerpfli<strong>ch</strong>t<br />

entlassen werden. Nutzungsänderungen analysieren. Zu prüfen, ob Immobilienerwerb vor<br />

oder na<strong>ch</strong> Spatensti<strong>ch</strong> sinnvoll ist.<br />

Nein Nein Ja. Sowohl auf Einkünften wie<br />

Vermögen; allenfalls privilegierte<br />

Besteuerung / Milderung<br />

der Doppelbelastung.<br />

Mögli<strong>ch</strong>keit der Bre<strong>ch</strong>ung<br />

der Progression beim Inhaber<br />

infolge Thesaurierung und<br />

zeitli<strong>ch</strong> verzögerter Auss<strong>ch</strong>üttung<br />

von Gewinnen.<br />

Bei selbst bewohnten Liegens<strong>ch</strong>aften:<br />

Versteuerung zu reduziertem<br />

Ansatz im Verglei<strong>ch</strong><br />

zur Marktmiete. Bei vermieteten<br />

Liegens<strong>ch</strong>aften: Versteuerung<br />

effektiv erzielte Miete;<br />

Vorbehalt Vorzugsmiete.<br />

Anstelle effektiver Kosten<br />

Paus<strong>ch</strong>ale zu prüfen.<br />

Bes<strong>ch</strong>ränkung S<strong>ch</strong>uldzinsenabzug<br />

(Vermögenserträge<br />

zzgl. TCHF 50).<br />

Abgrenzung Ges<strong>ch</strong>äfts- und<br />

Privatvermögen, prinzipiell<br />

Drittverglei<strong>ch</strong>smiete massgebend.<br />

Effektive Unterhaltskosten<br />

abzugsfähig.<br />

Effektive S<strong>ch</strong>uldzinsen<br />

abzugsfähig, keine Bes<strong>ch</strong>ränkung.<br />

Abs<strong>ch</strong>reibungen Ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong> Mögli<strong>ch</strong><br />

Berücksi<strong>ch</strong>tigung von<br />

Verlusten<br />

Sozialversi<strong>ch</strong>erungsabgaben<br />

Vermögens- resp. Kapitalbesteuerung<br />

Minimalsteuer / Mindeststeuer<br />

Liegens<strong>ch</strong>aftensteuer<br />

Mehrwertsteuer<br />

Exitbesteuerung<br />

Wiedereingebra<strong>ch</strong>te Abs<strong>ch</strong>reibungen<br />

Dividendenbesteuerung auf<br />

Gewinnauss<strong>ch</strong>üttung<br />

Mehrwertsteuer<br />

Allenfalls verre<strong>ch</strong>enbar mit<br />

übrigen Erträgen derselben<br />

Steuerperiode; ni<strong>ch</strong>t periodenübergreifend.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> nein (Spezialfall<br />

AHV auf Vermögen).<br />

Liegens<strong>ch</strong>aftswert zu reduziertem<br />

Ansatz für die Vermögenssteuer.<br />

Au<strong>ch</strong> periodenübergreifende<br />

Verlustverre<strong>ch</strong>nung mögli<strong>ch</strong>.<br />

Ja, auf Mieteinkommen (na<strong>ch</strong><br />

Abzügen) und Verkaufsgewinn.<br />

Besteuerung des Ges<strong>ch</strong>äftsvermögens.<br />

Ist Miete von Aktionären zu<br />

bezahlen, muss diese mind.<br />

Kosten der Liegens<strong>ch</strong>aft in AG<br />

abdecken («Bellatrix-Praxis»),<br />

prinzipiell Drittverglei<strong>ch</strong>smiete<br />

massgebend.<br />

Effektive Unterhaltskosten<br />

abzugsfähig.<br />

Effektive S<strong>ch</strong>uldzinsen<br />

abzugsfähig, keine Bes<strong>ch</strong>ränkung.<br />

Au<strong>ch</strong> periodenübergreifende<br />

Verlustverre<strong>ch</strong>nung mögli<strong>ch</strong>.<br />

Ja, auf Lohnzahlung dur<strong>ch</strong><br />

AG.<br />

Pro memoria, je na<strong>ch</strong> kantonaler Regelung.<br />

Pro memoria, je na<strong>ch</strong> kantonaler Regelung.<br />

Je na<strong>ch</strong> Verwendungszweck zu prüfen.<br />

Grundsätzli<strong>ch</strong> analog zum Erwerb. Na<strong>ch</strong>stehend einige zusätzli<strong>ch</strong>e Hinweise.<br />

n/a<br />

Besteuerung Eigenkapital der<br />

AG sowie Vermögenssteuerwert<br />

der Aktien beim Aktionär.<br />

Abgrenzung zwis<strong>ch</strong>en Grundstückgewinnsteuer und ordentli<strong>ch</strong>er<br />

Gewinnsteuer betreffend den Veräusserungsgewinn.<br />

n/a n/a Vgl. Information zur wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Doppelbelastung.<br />

Vgl. vorstehend.<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

26 controlling<br />

2·13<br />

&


Jetzt klopft au<strong>ch</strong> bei der MWST die Zukunft an.<br />

S<strong>ch</strong>on lange spri<strong>ch</strong>t die ESTV vom<br />

elektronis<strong>ch</strong>en Datenaustaus<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />

den Steuerpfli<strong>ch</strong>tigen und der<br />

Behörde. Mit dem Relaun<strong>ch</strong> der Homepage<br />

www.estv.admin.<strong>ch</strong> wurde ein<br />

erster S<strong>ch</strong>ritt gema<strong>ch</strong>t. Nun folgen Erweiterungen.<br />

Eine Handy-App zur MWST? Online anmelden?<br />

Es tut si<strong>ch</strong> was bei der ESTV.<br />

r&c bringt Ihnen die aktuelle Übersi<strong>ch</strong>t:<br />

Online-Anmeldung bei der MWST<br />

Seit Mitte Mai können si<strong>ch</strong> Unternehmen<br />

bei der MWST elektronis<strong>ch</strong> anmelden.<br />

Vorbei sind die komplizierten Zeiten mit<br />

dem Ausfüllen und der Einrei<strong>ch</strong>ung eines<br />

Fragebogens. Neu erfassen und spei<strong>ch</strong>ern<br />

Sie Ihre Unternehmensdaten online<br />

auf der fünf Seiten umfassenden elektronis<strong>ch</strong>en<br />

Anmeldung, wel<strong>ch</strong>e Sie dann<br />

au<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong> online an die ESTV übermitteln.<br />

Dabei können Sie au<strong>ch</strong> den Antrag<br />

auf die vereinnahmte Abre<strong>ch</strong>nungsart sowie<br />

die allfällige Unterstellungserklärung<br />

über die Wahl einer anderen Abre<strong>ch</strong>nungsmethode<br />

(Saldosteuersatz- oder<br />

Paus<strong>ch</strong>alsteuersatzmethode) stellen. Der<br />

Druck und Versand per Post entfallen.<br />

Nähere Details unter www.estv.admin.<strong>ch</strong>.<br />

Für Apple und Android: die App zur<br />

MWST<br />

Die ESTV stellt den Steuerpfli<strong>ch</strong>tigen<br />

eine Applikation zur Verfügung, dank der<br />

si<strong>ch</strong> vers<strong>ch</strong>iedene Dokumentationen zur<br />

Mehrwertsteuer in drei Landesspra<strong>ch</strong>en<br />

abrufen lassen:<br />

1. Bundesgesetz vom 12.6.2009 über<br />

die MWST<br />

2. Mehrwertsteuerverordnung<br />

3. MWST-Info (1 – 20)<br />

4. MWST-Bran<strong>ch</strong>en-Info (1 – 26)<br />

5. MWST-Praxis-Info (1 – 5)<br />

Die Darstellung: Sie sehen sämtli<strong>ch</strong>e<br />

Dokumente als Gesamtübersi<strong>ch</strong>t. Das<br />

Scrollen in den Dokumenten gestaltet<br />

si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t und flüssig. Die iOS-Version<br />

(Apple) erlaubt die freie Textsu<strong>ch</strong>e innerhalb<br />

eines Dokuments. Au<strong>ch</strong> können Seitenvermerke<br />

sowie Notizen erfasst und<br />

dur<strong>ch</strong> eine Exportfunktion gespei<strong>ch</strong>ert<br />

werden.<br />

Bald obligatoris<strong>ch</strong>: UID-Nummer<br />

MWST-Abre<strong>ch</strong>nungspfli<strong>ch</strong>t Immobilienverkauf na<strong>ch</strong> Neu- und Umbauten<br />

Die MWST-Praxis-Info 05 mit den bedeutenden Änderungen zur MWST-Bran<strong>ch</strong>en-Info<br />

04 Baugewerbe wurde definitiv in Kraft gesetzt. Für die MWST-Abre<strong>ch</strong>nungspfli<strong>ch</strong>t<br />

kann ab sofort bzw. au<strong>ch</strong> rückwirkend ab 1.1.2010 auf Baubeginn abgestützt werden.<br />

Für Bauten ab dem 1.7.2013 ist nur no<strong>ch</strong> die neue Praxis anwendbar (siehe au<strong>ch</strong> r&c<br />

1/13).<br />

Armin Suppiger, dipl. Experte in Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

und Controlling, MWST-<br />

Experte FH, VATAR AG, Luzern<br />

Ab dem 1.1.2011 ist das neue UID-<br />

Gesetz in Kraft. Jedem Steuerpfli<strong>ch</strong>tigen<br />

wurde eine neue Unternehmens-<br />

Identifikations-Nummer zugestellt (z.B.<br />

CHE-123.456.789 MWST). Die Abfrage<br />

der UID-Nummern ist über den Link<br />

www.uid.admin.<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>. Gut zu wissen:<br />

Ab dem 1.1.2014 darf bei der MWST<br />

nur no<strong>ch</strong> die neue UID-Nummer verwendet<br />

werden und die bisherige 6-stellige<br />

«Referenznummer» wird hinfällig.<br />

Ein Drittel der Bundeseinnahmen:<br />

Zahlen zur MWST<br />

Die Eidgenossens<strong>ch</strong>aft erwirts<strong>ch</strong>aftet<br />

rund ein Drittel der Bundeseinnahmen<br />

mit der MWST. Im Jahr 2011 betrugen<br />

die Einnahmen aus der MWST fast CHF<br />

21 Milliarden Franken. Tägli<strong>ch</strong>e Einnahmen<br />

für den Bund dur<strong>ch</strong> die MWST:<br />

CHF 56.8 Millionen. In den 10 Jahren seit<br />

2001 konnten die Einnahmen um CHF<br />

3.798 Mia. (+ 22.3 %) gesteigert werden.<br />

Von den Steuerpfli<strong>ch</strong>tigen re<strong>ch</strong>nen rund<br />

108‘000 Steuerpfli<strong>ch</strong>tige halbjährli<strong>ch</strong> und<br />

um die 223‘000 quartalsweise mit der<br />

ESTV ab.<br />

•••<br />

Steuern<br />

Neuste Publikationen (2. Entwurf vom 30.4.2013)<br />

Publikation Bezei<strong>ch</strong>nung Zweck<br />

MWST-Praxis-Info 06: Neues Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t; «Vereinfa<strong>ch</strong>te/ Ergänzung zur MWST-Info<br />

einges<strong>ch</strong>ränkte» Bu<strong>ch</strong>führung und die MWST «Bu<strong>ch</strong>führung und Re<strong>ch</strong>nungslegung»<br />

MWST-Info 21: Neue Steuerpfli<strong>ch</strong>tige Wi<strong>ch</strong>tigste Informationen beim Start<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

27<br />

&


Steuern<br />

Chancen und Risiken der EU-Mehrwertsteuer<br />

Die Mehrwertsteuer ist in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

ein komplexes Thema, das sehr beratungsintensiv<br />

sein kann. Im Wirts<strong>ch</strong>aftsverkehr<br />

mit EU-Unternehmen<br />

sind für S<strong>ch</strong>weizer KMU weitere Hürden<br />

zu meistern. So unters<strong>ch</strong>eiden<br />

si<strong>ch</strong> etwa die Registrierungsbedingungen<br />

oder die steuerbaren bzw. von<br />

der Steuer ausgenommenen Umsätze<br />

innerhalb der EU-Länder deutli<strong>ch</strong>, was<br />

für S<strong>ch</strong>weizer Unternehmen zu einer<br />

Re<strong>ch</strong>tsunsi<strong>ch</strong>erheit führen kann. <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

hat deshalb im Frühling ein exklusives<br />

Seminar rund um das Thema EU-Mehrwertsteuer<br />

dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Exklusives Seminar<br />

Mehrwertsteuer-Experten aus Ländern<br />

der Europäis<strong>ch</strong>en Union und der S<strong>ch</strong>weiz<br />

gaben einen sehr guten Überblick über<br />

die Mehrwertsteuersystematik zwis<strong>ch</strong>en<br />

der S<strong>ch</strong>weiz und den EU-Ländern.<br />

Die fünf Mehrwertsteuer-Experten aus<br />

Deuts<strong>ch</strong>land, Frankrei<strong>ch</strong>, Österrei<strong>ch</strong>,<br />

Ungarn und der Niederlande beleu<strong>ch</strong>teten<br />

das Thema aus der Perspektive ihrer<br />

jeweiligen Länder. Über 80 Teilnehmer,<br />

die in ihrer berufli<strong>ch</strong>en Praxis mit der EU-<br />

Mehrwertsteuer zu tun haben, profitierten<br />

vom Fa<strong>ch</strong>wissen der Referenten.<br />

Unters<strong>ch</strong>iede in der<br />

EU-MWST-Gesetzgebung<br />

Am Seminar ging es um Fragen, die im<br />

berufli<strong>ch</strong>en Umfeld immer wieder auftau<strong>ch</strong>en.<br />

So wurde aufgezeigt, wann<br />

Der S<strong>ch</strong>weizer Steuerberater Rolf Hoppler<br />

erklärte am <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Seminar im Züri<strong>ch</strong><br />

Marriott Hotel die Grundlagen der Mehrwertsteuer<br />

zwis<strong>ch</strong>en der S<strong>ch</strong>weiz und<br />

der EU.<br />

Ausländis<strong>ch</strong>e Mehrwertsteuer-Experten erklärten die formellen und materiellen Bedingungen<br />

für S<strong>ch</strong>weizer Unternehmen in der EU.<br />

man si<strong>ch</strong> als S<strong>ch</strong>weizer KMU registrieren<br />

muss, wel<strong>ch</strong>e Umsätze steuerbar oder<br />

von der Mehrwertsteuer ausgenommen<br />

sind oder wie die Bu<strong>ch</strong>haltung zu führen<br />

ist. Gerade die Registrierung ist ni<strong>ch</strong>t in<br />

jedem Fall zwingend. Sie kann aber freiwillig<br />

vorgenommen werden, wenn etwa<br />

dadur<strong>ch</strong> die MWST optimiert werden<br />

kann. Formelle und materielle Unters<strong>ch</strong>iede<br />

in der EU-MWST-Gesetzgebung<br />

ers<strong>ch</strong>weren jedo<strong>ch</strong> die steuerli<strong>ch</strong>e Beurteilung.<br />

Für S<strong>ch</strong>weizer Unternehmen<br />

gibt es deshalb im grenzübers<strong>ch</strong>reitenden<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsverkehr vers<strong>ch</strong>iedene<br />

Aspekte, die bei der korrekten Deklaration,<br />

Registrierung und Abre<strong>ch</strong>nung der<br />

Mehrwertsteuer berücksi<strong>ch</strong>tigt werden<br />

müssen.<br />

Als Podcast zum Na<strong>ch</strong>hören<br />

Die Referate des EU-Mehrwertsteuer-<br />

Seminars wurden aufgenommen und<br />

werden von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> exklusiv als Podcast<br />

inklusive Seminarunterlagen zum Download<br />

angeboten. Die entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Referate und das Begleitmaterial stehen<br />

auf der Medien-Seite <strong>veb</strong>media.<strong>ch</strong> zur<br />

Verfügung. Die Referate können entweder<br />

als Podcast abonniert oder direkt auf<br />

der Webseite gehört werden. Dort stehen<br />

au<strong>ch</strong> alle Slides und Referat-Materialien<br />

zum Download bereit. Dies lohnt si<strong>ch</strong> für<br />

alle, die berufli<strong>ch</strong> mit der EU-Mehrwert-<br />

steuer zu tun haben, und speziell natürli<strong>ch</strong><br />

für die Seminarteilnehmer, wel<strong>ch</strong>e<br />

ihre Eindrücke vertiefen oder die Referate<br />

no<strong>ch</strong> einmal hören wollen.<br />

Experten aus se<strong>ch</strong>s Ländern<br />

Zu Beginn des Seminars führte Rolf<br />

Hoppler, S<strong>ch</strong>weizer MWST-Experte, in<br />

die Thematik der EU-Mehrwertsteuer ein.<br />

Er zeigte dabei die Grundsätze der Steuersystematik<br />

zwis<strong>ch</strong>en der S<strong>ch</strong>weiz und<br />

der EU auf. Mit Deuts<strong>ch</strong>land, als einer der<br />

wi<strong>ch</strong>tigsten Handelspartner der S<strong>ch</strong>weiz,<br />

haben viele S<strong>ch</strong>weizer KMU zu tun. Deshalb<br />

waren die Ausführungen von Dieter<br />

Ludäs<strong>ch</strong>er und Susanne Filsinger des<br />

Finanzamts Konstanz besonders aufs<strong>ch</strong>lussrei<strong>ch</strong><br />

für die Seminarteilnehmer.<br />

Aus Österrei<strong>ch</strong> reiste der Wirts<strong>ch</strong>aftsprüfer<br />

und Steuerberater Martin Bauer an,<br />

der in einer Steuerberatungsgesells<strong>ch</strong>aft<br />

in Feldkir<strong>ch</strong> arbeitet. Von der niederländis<strong>ch</strong>en<br />

Steuerbehörde in Heerlen kam<br />

Peter Geurten na<strong>ch</strong> Züri<strong>ch</strong>, der als Mehrwertsteuer-Experte<br />

für ausländis<strong>ch</strong>e Unternehmen<br />

verantwortli<strong>ch</strong> ist. Aus Ungarn<br />

waren mit Anett Spirk und Dávid Kökény<br />

zwei Steuerprüfer der Nationalen Steuerund<br />

Zollverwaltung Ungarns anwesend.<br />

Einblicke in das französis<strong>ch</strong>e Steuersystem<br />

gab s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> die Steuerberaterin<br />

Cécile Guyot aus dem Elsass. Alle se<strong>ch</strong>s<br />

Experten referierten auf Deuts<strong>ch</strong>. •••<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

28 controlling<br />

2·13<br />

&


Viel Geld auf dem Spiel:<br />

Finanzdienstleistungen und EU MWST.<br />

Wann unterliegen Finanzdienstleistungen<br />

in der EU der MWST? Wann sind<br />

sie steuerbefreit oder von der Steuer<br />

ausgenommen? Und stellt eine Empfehlung<br />

zum Kauf oder Verkauf von<br />

Wertpapieren eine steuerbare Beratungsleistung<br />

dar? S<strong>ch</strong>wierige Fragen<br />

mit vielen Abgrenzungsproblematiken.<br />

Nehmen wir es glei<strong>ch</strong> voraus: Die Abgrenzungskriterien<br />

sind weder in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

no<strong>ch</strong> in der EU gefestigt. Betroffen sind<br />

neben Banken au<strong>ch</strong> Börsenkommunikationsgesells<strong>ch</strong>aften,<br />

Beratungsinstitutionen<br />

und Vermögensverwalter. Es kann<br />

um sehr viel Geld gehen, wenn die EU<br />

Mehrwertsteuersätze zwis<strong>ch</strong>en 15% und<br />

27% plötzli<strong>ch</strong> konkreter werden.<br />

EU Grundsatz für den Vorsteuerabzug<br />

Soweit eine steuerpfli<strong>ch</strong>tige Person Gegenstände<br />

und/oder Dienstleistungen für<br />

steuerbare Zwecke verwendet (also zur<br />

Erzielung von steuerbaren und/oder von<br />

der Steuer befreiten Umsätzen), ist diese<br />

Person zum Vorsteuerabzug bere<strong>ch</strong>tigt<br />

(Art. 168 der EU MWST-Systemri<strong>ch</strong>tlinie).<br />

Die direkte Zuordnung der Leistung und<br />

Kosten sollte gewahrt werden.<br />

Leistungsempfänger in der EU oder<br />

ni<strong>ch</strong>t in der EU?<br />

Die EU MWST-Systemri<strong>ch</strong>tlinie ma<strong>ch</strong>t<br />

das Vorsteuerabzugsre<strong>ch</strong>t bei der Erzielung<br />

bestimmter von der Steuer ausgenommenen<br />

Umsätze davon abhängig,<br />

wo der Leistungsempfänger ansässig ist.<br />

Wenn ein Unternehmen mit Sitz in der<br />

EU von der Steuer ausgenommene bestimmte<br />

Finanzdienstleistungen für ausserhalb<br />

der EU domizilierte Empfänger<br />

erbringt, wird das Vorsteuerabzugsre<strong>ch</strong>t<br />

für den Leistungserbringer gewährt (Art.<br />

169 lit. c der EU MWST-Systemri<strong>ch</strong>tlinie).<br />

Dies fördert Ges<strong>ch</strong>äfte mit Leistungsempfängern<br />

ausserhalb der EU.<br />

Wenn das EU-Unternehmen jedo<strong>ch</strong> die<br />

glei<strong>ch</strong>e von der Steuer ausgenommene<br />

Leistung einem in der EU ansässigen<br />

Empfänger erbringt, darf es für dieses<br />

Ges<strong>ch</strong>äft keinen Vorsteuerabzug geltend<br />

ma<strong>ch</strong>en.<br />

Fallbeispiel vom Geri<strong>ch</strong>tshof der<br />

Europäis<strong>ch</strong>en Union (EuGH)<br />

Was von der Steuer ausgenommen ist<br />

und wel<strong>ch</strong>e Leistungen steuerbar sind,<br />

bes<strong>ch</strong>äftigte kürzli<strong>ch</strong> den Europäis<strong>ch</strong>en<br />

Geri<strong>ch</strong>tshof («EuGH»). Der Bundesfinanzhof<br />

Deuts<strong>ch</strong>land wollte im Zusammenhang<br />

mit Wertpapieren genau wissen,<br />

wie steuerbare Beratungsleistungen oder<br />

Beratungsleistungen ohne Vorsteuerabzugsre<strong>ch</strong>t<br />

(ausgenommene Leistung) zu<br />

beurteilen seien.<br />

EuGH Ents<strong>ch</strong>eid (7.3.2013 – Rs.<br />

C-275/11, GfBk Gesells<strong>ch</strong>aft für Börsenkommunikation<br />

mbH, Deuts<strong>ch</strong>land).<br />

Der Fall: Die deuts<strong>ch</strong>e GfBk hatte mit<br />

einer lokalen Kollektivkapitalanlagegesells<strong>ch</strong>aft<br />

(«KAG») einen Vertrag abges<strong>ch</strong>lossen.<br />

Sie lieferte:<br />

• Beratung für Verwaltung des Fondsvermögens;<br />

• Empfehlungen für den allfälligen Kauf<br />

und Verkauf von Wertpapieren.<br />

Die GfBk musste die deuts<strong>ch</strong>en gesetzli<strong>ch</strong>en<br />

Anlagebes<strong>ch</strong>ränkungen und die<br />

Anlagebedingungen berücksi<strong>ch</strong>tigen. Die<br />

GfBk erhielt von der KAG eine Vergütung<br />

für ihre Beratungsleistung. Diese Vergütung<br />

erfolgte auf der Grundlage eines vom monatli<strong>ch</strong>en<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittswert des Sondervermögens<br />

bere<strong>ch</strong>neten Prozentsatzes.<br />

Der Bundesfinanzhof Deuts<strong>ch</strong>land wollte<br />

nun geklärt haben, ob die Empfehlungen<br />

für den Kauf- und Verkauf von Wertpapieren<br />

seitens der GfBk eine steuerbare<br />

Leistung in Deuts<strong>ch</strong>land darstellen. Wel<strong>ch</strong>e<br />

Beratungsleistungen sind von der<br />

Mehrwertsteuer ausgenommen?<br />

Die Überlegungen des EuGH: Für die<br />

Abgrenzung ist ents<strong>ch</strong>eidend, ob die<br />

erbra<strong>ch</strong>te Beratungsleistung eine enge<br />

Verbindung zu einer der KAG eigenen<br />

Tätigkeit aufweist, wel<strong>ch</strong>e bewirkt, dass<br />

sie spezifis<strong>ch</strong>e und wesentli<strong>ch</strong>e Funktion<br />

der Vermögensverwaltung erfüllt.<br />

Als Begründung führte der EuGH aus,<br />

dass Leistungen, die in der Abgabe von<br />

Monika Molnár, Dr., LL.M., Expertin für<br />

internationales Mehrwertsteuerre<strong>ch</strong>t und<br />

Zollre<strong>ch</strong>t, IBFD, Treureva AG, Züri<strong>ch</strong><br />

Empfehlungen zum An- und Verkauf von<br />

Vermögenswerten gegenüber der KAG<br />

bestehen, eine enge Verbindung zu der<br />

spezifis<strong>ch</strong>en Tätigkeit aufweisen, wenn<br />

es darum geht, das bes<strong>ch</strong>affte Geld für<br />

gemeinsame Re<strong>ch</strong>nung in Wertpapieren<br />

anzulegen.<br />

Das Urteil: Beratungsdienstleistungen für<br />

Wertpapieranlagen, wel<strong>ch</strong>e Dritte gegenüber<br />

einer KAG (in ihrer Rolle als Verwalterin<br />

eines Sondervermögens) erbringen,<br />

sind von der Umsatzsteuer ausgenomen.<br />

Konsequenzen des EuGH-Ents<strong>ch</strong>eides<br />

innerhalb der EU<br />

Empfehlungen (Beratungsleistung) können<br />

nur dann als ausgenommene Leistung<br />

qualifiziert werden, wenn sie im<br />

Grossen und Ganzen ein eigenständiges<br />

Ganzes bilden und diese für die Verwaltung<br />

von Sondervermögen dur<strong>ch</strong> Kapitalanlagegesells<strong>ch</strong>aften<br />

spezifis<strong>ch</strong> und<br />

wesentli<strong>ch</strong> sind.<br />

Vermögensverwaltung und Beratungsleistungen,<br />

wel<strong>ch</strong>e bei der Direktanlage<br />

anfallen, um so den Fondsanleger mit<br />

einem Direktanleger glei<strong>ch</strong>zustellen, sollten<br />

weiterhin als steuerbare Beratungsleistungen<br />

angesehen werden. Kontrollaufgaben<br />

und Überwa<strong>ch</strong>ungsfunktionen<br />

betreffend Fonds bleiben grundsätzli<strong>ch</strong><br />

Steuern<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

29<br />

&


Steuern<br />

steuerbare Leistungen, da diese keine<br />

Verwaltungsaufgaben darstellen. Diese<br />

werden normalerweise dur<strong>ch</strong> Verwahrstellen<br />

(Depotstellen/Banken) ausgeführt.<br />

Fazit<br />

Bestimmte Beratungsleistungen können<br />

als «von der Mehrwertsteuer ausgenommen»<br />

qualifiziert werden, au<strong>ch</strong> wenn sie<br />

ni<strong>ch</strong>t explizit im Ausnahmekatalog aufgeführt<br />

sind.<br />

S<strong>ch</strong>weizer Unternehmungen, wel<strong>ch</strong>e<br />

grenzübers<strong>ch</strong>reitende Vertragsverhältnisse<br />

für Vermögensverwaltung eingehen,<br />

sollten die Leistungen vorab na<strong>ch</strong> Mehrwertsteuerkonformität<br />

prüfen. Wurde die<br />

ausländis<strong>ch</strong>e Mehrwertsteuer inkorrekt in<br />

Re<strong>ch</strong>nung gestellt, beeinflusst dies ihre<br />

Liquidität. Das Korrekturverfahren kann<br />

langwierig werden. Eine Vorabklärung<br />

ist daher immer empfehlenswert – beim<br />

Leistungserbringer genauso wie beim<br />

Leistungsempfänger.<br />

Nur die Vertragsparteien kennen die Vertragsverhältnisse<br />

und können bestimmen,<br />

wel<strong>ch</strong>e Tätigkeit für wel<strong>ch</strong>e Leistung<br />

erbra<strong>ch</strong>t wird. Klar ist: Die Materie wird<br />

selbst für die Steuerbehörde komplex. Inwiefern<br />

si<strong>ch</strong> dieser EuGH-Ents<strong>ch</strong>eid auf<br />

die Praxis der Eidgenössis<strong>ch</strong>en Steuerverwaltung<br />

auswirkt, bleibt derzeit offen.<br />

Wir empfehlen S<strong>ch</strong>weizer Unternehmen<br />

mit Auslandbeziehungen in diesem Berei<strong>ch</strong>,<br />

die Umsetzung innerhalb der EU<br />

sorgfältig zu beoba<strong>ch</strong>ten. •••<br />

Von wem und a<br />

stammt dieses<br />

«Der offizielle Charakter der Erfo<br />

Auftritt in der Öffentli<strong>ch</strong>keit frisi<br />

man darf dieses Bild des eitlen F<br />

enzimmer ist normalerweise dum<br />

Bilanzfriseur lässt seine S<strong>ch</strong>öne<br />

als sie ist, damit die Spuren des<br />

Allerdings hat er den Vorteil vor<br />

vierte S<strong>ch</strong>önheit später verausg<br />

Bis am 12. Mai 2013 sin<br />

korrekte Antwort lautet<br />

Eugen S<strong>ch</strong>malenba<strong>ch</strong> aus dem Jahr 1919<br />

Wir gratulieren Herrn W<br />

die Flas<strong>ch</strong>e Champag<br />

France, entgegennehm<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

30 controlling<br />

2·13<br />

&


Wi<strong>ch</strong>tiges für Ihren Berufsalltag<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsre<strong>ch</strong>t<br />

Unter Umständen zu liquidieren: GmbH<br />

ohne Revisionsstelle<br />

Na<strong>ch</strong> OR 731b i.V.m. OR 819 kann der<br />

Handelsregisterführer, ein Gesells<strong>ch</strong>after<br />

oder ein Gläubiger dem Geri<strong>ch</strong>t beantragen,<br />

die erforderli<strong>ch</strong>en Massnahmen<br />

zu ergreifen, falls einer GmbH eines der<br />

vorges<strong>ch</strong>riebenen Organe fehlt oder eines<br />

dieser Organe ni<strong>ch</strong>t re<strong>ch</strong>tmässig<br />

zusammengesetzt ist. Das Geri<strong>ch</strong>t kann<br />

insbesondere der Gesells<strong>ch</strong>aft unter Androhung<br />

ihrer Auflösung eine Frist ansetzen,<br />

binnen derer der re<strong>ch</strong>tmässige<br />

Zustand wieder herzustellen ist (OR 731b<br />

I Ziff. 1), das fehlende Organ oder einen<br />

Sa<strong>ch</strong>verwalter ernennen (OR 731b I Ziff.<br />

2) oder die Gesells<strong>ch</strong>aft auflösen und ihre<br />

Liquidation na<strong>ch</strong> den Vors<strong>ch</strong>riften über<br />

den Konkurs anordnen (OR 731b I Ziff. 3).<br />

Mit OR 731b hat der Gesetzgeber eine<br />

einheitli<strong>ch</strong>e Ordnung für die Behebung<br />

und Sanktionierung organisatoris<strong>ch</strong>er<br />

Mängel einer Gesells<strong>ch</strong>aft ges<strong>ch</strong>affen.<br />

Die Behebung von Organisationsmängeln<br />

steht im Interesse eines funktionierenden<br />

Re<strong>ch</strong>tsverkehrs und kann die<br />

Interessen von Anspru<strong>ch</strong>sgruppen (Stakeholder)<br />

berühren, die si<strong>ch</strong> am Verfahren<br />

na<strong>ch</strong> OR 731b ni<strong>ch</strong>t beteiligen bzw. ni<strong>ch</strong>t<br />

beteiligen können (Arbeitnehmer, Gläubiger,<br />

Gesells<strong>ch</strong>after). Fehlt der Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

die Revisionsstelle und wurde der<br />

Mangel innert ri<strong>ch</strong>terli<strong>ch</strong> angesetzter Frist<br />

ni<strong>ch</strong>t behoben, ist die Ernennung des<br />

fehlenden Organs grundsätzli<strong>ch</strong> die angemessene<br />

Massnahme zur Beseitigung<br />

des Organisationsmangels. Ernennt das<br />

Geri<strong>ch</strong>t die fehlende Revisionsstelle, so<br />

bestimmt es gemäss OR 731b II die Dauer,<br />

für die die Ernennung gültig ist, und<br />

verpfli<strong>ch</strong>tet die Gesells<strong>ch</strong>aft, die Kosten<br />

zu tragen und den ernannten Personen<br />

einen Vors<strong>ch</strong>uss zu leisten. Das Geri<strong>ch</strong>t<br />

kann der Gesells<strong>ch</strong>aft glei<strong>ch</strong>zeitig unter<br />

Androhung der Auflösung bei Ni<strong>ch</strong>tbea<strong>ch</strong>tung<br />

eine Frist zur Bezahlung des<br />

Vors<strong>ch</strong>usses ansetzen (4A_411/2012;<br />

BGer, 22.11.2012).<br />

Eins<strong>ch</strong>ränken re<strong>ch</strong>tens, verbieten illegal:<br />

Austrittsre<strong>ch</strong>t des Genossens<strong>ch</strong>afters<br />

Gemäss OR 842 I ist jeder Genossens<strong>ch</strong>after<br />

bere<strong>ch</strong>tigt, aus der Genossen-<br />

s<strong>ch</strong>aft auszutreten, solange ni<strong>ch</strong>t deren<br />

Auflösung bes<strong>ch</strong>lossen worden ist.<br />

Dieses gesetzli<strong>ch</strong>e Austrittsre<strong>ch</strong>t kann<br />

weder statutaris<strong>ch</strong> wegbedungen no<strong>ch</strong><br />

anderweitig entzogen werden. Demgegenüber<br />

sind Eins<strong>ch</strong>ränkungen des Austrittsre<strong>ch</strong>ts<br />

auf statutaris<strong>ch</strong>er oder vertragli<strong>ch</strong>er<br />

Basis zulässig; so können die<br />

Statuten den Austretenden gemäss OR<br />

842 II zur Zahlung einer angemessenen<br />

Auslösesumme verpfli<strong>ch</strong>ten, wenn na<strong>ch</strong><br />

den Umständen der Genossens<strong>ch</strong>aft<br />

dur<strong>ch</strong> den Austritt ein erhebli<strong>ch</strong>er S<strong>ch</strong>aden<br />

erwä<strong>ch</strong>st oder ihr Fortbestand gefährdet<br />

ist. Ferner kann das Austrittsre<strong>ch</strong>t<br />

au<strong>ch</strong> in zeitli<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t bes<strong>ch</strong>ränkt<br />

und ein Austritt für einen Zeitraum von bis<br />

zu fünf Jahren ausges<strong>ch</strong>lossen werden<br />

(OR 842 III). Statutaris<strong>ch</strong>e Bestimmungen,<br />

wel<strong>ch</strong>e ähnli<strong>ch</strong> einer Strafklausel<br />

die Pfli<strong>ch</strong>t zur Bezahlung einer sog. unabhängigen<br />

Auslösesumme statuieren,<br />

d.h. eine Auslösesumme verlangen,<br />

ohne dass die Genossens<strong>ch</strong>aft hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

einer allfälligen dur<strong>ch</strong> den Austritt<br />

verursa<strong>ch</strong>ten Bena<strong>ch</strong>teiligung beweispfli<strong>ch</strong>tig<br />

wäre, sind unzulässig, da sie<br />

die Ausübung des Austrittsre<strong>ch</strong>ts massiv<br />

ers<strong>ch</strong>weren oder gar verunmögli<strong>ch</strong>en.<br />

Sol<strong>ch</strong>e Bestimmungen, wie au<strong>ch</strong> eine<br />

übermässige Ers<strong>ch</strong>werung des Austritts<br />

im Sinne von OR 842 III sind gemäss OR<br />

20 ni<strong>ch</strong>tig. Ni<strong>ch</strong>tige Bes<strong>ch</strong>lüsse können<br />

jederzeit und von jedermann und somit<br />

au<strong>ch</strong> von einem Genossens<strong>ch</strong>after, wel<strong>ch</strong>er<br />

dem entspre<strong>ch</strong>enden Bes<strong>ch</strong>luss zugestimmt<br />

hat, angefo<strong>ch</strong>ten werden; die<br />

Ni<strong>ch</strong>tigkeit ist von Amtes wegen festzustellen<br />

(4A_356/2012 BGer, 16.10.2012).<br />

Na<strong>ch</strong> bestem Wissen informieren: Pfli<strong>ch</strong>ten<br />

der Bank bei der Anlageberatung<br />

na<strong>ch</strong> OR 398 II<br />

Hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der vertragsre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Sorgfalts-<br />

und Treuepfli<strong>ch</strong>t der Bank bei der<br />

Abwicklung von Börsenges<strong>ch</strong>äften für<br />

die Kunds<strong>ch</strong>aft wird zwis<strong>ch</strong>en drei vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Vertragsbeziehungen differenziert:<br />

der Vermögensverwaltung, der<br />

Anlageberatung und der blossen Konto-/<br />

Depot-Beziehung. Die Zuständigkeit des<br />

Kunden für den Anlageents<strong>ch</strong>eid unters<strong>ch</strong>eidet<br />

die Anlageberatung von der<br />

Vermögensverwaltung, bei der die Bank<br />

die auszuführenden Transaktionen im<br />

Rahmen der Sorgfalts- und Treuepfli<strong>ch</strong>t<br />

sowie der vereinbarten Anlagestrategie<br />

selbst vornimmt. Der Anlageberatungskunde<br />

hat das Risiko, das mit einem Anlageents<strong>ch</strong>eid<br />

verbunden ist, grundsätzli<strong>ch</strong><br />

au<strong>ch</strong> dann selber zu tragen, wenn<br />

er dem Rat der Bank gefolgt ist und er<br />

muss wissen, dass auf einen Rat, der<br />

ein zukünftiges und ungewisses Ereignis<br />

zur Grundlage hat, kein si<strong>ch</strong>erer Verlass<br />

sein kann. Wie weit die Aufklärungs- und<br />

Beratungspfli<strong>ch</strong>t bei der Anlageberatung<br />

im Einzelnen geht, kann ni<strong>ch</strong>t allgemein<br />

festgelegt werden, sondern hängt von<br />

den Umständen des Einzelfalls ab, namentli<strong>ch</strong><br />

von der Ausgestaltung des jeweiligen<br />

Beratungsverhältnisses sowie<br />

der Erfahrung und den Kenntnissen des<br />

Kunden. Die Bank muss den Kunden<br />

insbesondere über die Gewinn<strong>ch</strong>ancen<br />

und Verlustrisiken aufklären. Werden für<br />

eine Investition Kredite aufgenommen,<br />

so geht die Aufklärungspfli<strong>ch</strong>t der Bank<br />

weiter. Die Bank muss den Kunden unter<br />

Umständen darauf hinweisen, dass<br />

seine Anlagestrategie ni<strong>ch</strong>t angemessen<br />

ist. Hält der Kunde, der auf die Verlustrisiken<br />

hingewiesen wurde, an seiner Anlagestrategie<br />

fest, so trifft die Bank keine<br />

Verantwortung. Weiter haftet die Bank<br />

für einen objektiv fals<strong>ch</strong>en Rat nur, wenn<br />

dieser im Zeitpunkt seiner Erteilung offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

unvernünftig war (4A_444/2012;<br />

BGer 10.12.2012).<br />

Fals<strong>ch</strong> geda<strong>ch</strong>t, Herr Student: Ausbildungskredit<br />

ist kein Kleinkredit<br />

Die Regeln zum S<strong>ch</strong>utz vor Kleinkrediten<br />

gelten laut Bundesgeri<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t für<br />

Ausbildungsdarlehen. Ein Berner Student<br />

kann seiner Bank die Rückzahlung<br />

des geborgten Geldes deshalb ni<strong>ch</strong>t mit<br />

dem Argument verweigern, dass sie seine<br />

Kreditfähigkeit ungeprüft gelassen hat<br />

(BGE 4A_575/2012).<br />

Wer ist ab wann Aktionär? Kapitalveränderungen<br />

in einer AG na<strong>ch</strong> OR 683<br />

Bei einer Kapitalerhöhung kann an die<br />

Stelle neuer Aktien au<strong>ch</strong> die Erhöhung<br />

des Nennwerts der bestehenden Titel<br />

treten. Da bei Namenaktien keine vollständige<br />

Liberierungspfli<strong>ch</strong>t besteht,<br />

kann bei einer Gesells<strong>ch</strong>aft, die nur über<br />

voll liberiertes Aktienkapital verfügt, eine<br />

Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

2·13 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

31


Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Kapitalerhöhung dur<strong>ch</strong>geführt werden,<br />

ohne dass dazu zusätzli<strong>ch</strong>e Mittel liberiert<br />

werden müssen. Diese Art der Kapitalerhöhung<br />

setzt jedo<strong>ch</strong> voraus, dass<br />

die Zei<strong>ch</strong>nung dur<strong>ch</strong> die bisherigen Aktionäre<br />

erfolgt, da gar keine andere Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

besteht, als dass jeder Zei<strong>ch</strong>ner<br />

bereits Aktionär ist und mindestens 20%<br />

des Aktienkapitals einbezahlt hat. Ein<br />

Zei<strong>ch</strong>ner von Inhaberaktien kann si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t von seiner Pfli<strong>ch</strong>t, den Nennwert<br />

einzubezahlen, befreien, indem ein Dritter<br />

mit Zustimmung der Gesells<strong>ch</strong>aft<br />

seine S<strong>ch</strong>uld übernimmt, da eine sol<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>uldübernahme eine Umgehung von<br />

OR 683 bewirken würde. Ob es si<strong>ch</strong> bei<br />

Namenaktien glei<strong>ch</strong>ermassen verhält,<br />

konnte im vorliegenden Ents<strong>ch</strong>eid ni<strong>ch</strong>t<br />

geklärt werden, da si<strong>ch</strong> die Parteien mit<br />

keinem Wort zu einer sol<strong>ch</strong>en mögli<strong>ch</strong>en<br />

Grundlage äusserten (4A_512/2012;<br />

BGer, 28.1.2013).<br />

Fa<strong>ch</strong>praxis im Fokus der RAB: Keine Zulassung<br />

als Revisionsexperte<br />

X stellte am 17. Dezember 2007 bei der<br />

Eidgenössis<strong>ch</strong>en Revisionsaufsi<strong>ch</strong>tsbehörde<br />

(RAB) ein Gesu<strong>ch</strong> um Zulassung<br />

als Revisionsexperte. Na<strong>ch</strong> einer summaris<strong>ch</strong>en<br />

Prüfung erteilte die RAB die provisoris<strong>ch</strong>e<br />

Zulassung am 27. Dezember<br />

2007. X ergänzte dana<strong>ch</strong> das Gesu<strong>ch</strong><br />

dur<strong>ch</strong> weitere Unterlagen und Belege.<br />

Daraufhin wies die RAB das Gesu<strong>ch</strong> um<br />

Zulassung als Revisionsexperte am 17.<br />

September 2009 ab mit der Begründung,<br />

dass X die Anforderungen an die Fa<strong>ch</strong>praxis<br />

ni<strong>ch</strong>t erfülle. Gemäss RAG 4 IV<br />

muss die Fa<strong>ch</strong>praxis vorwiegend auf den<br />

Gebieten des Re<strong>ch</strong>nungswesens und<br />

der Re<strong>ch</strong>nungsrevision erworben worden<br />

sein, davon mindestens zwei Drittel unter<br />

Beaufsi<strong>ch</strong>tigung dur<strong>ch</strong> eine zugelassene<br />

Revisionsexpertin oder einen zugelassenen<br />

Revisionsexperten oder dur<strong>ch</strong> eine<br />

ausländis<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>person mit verglei<strong>ch</strong>barer<br />

Qualifikation. Na<strong>ch</strong> der Re<strong>ch</strong>tspre<strong>ch</strong>ung<br />

genügt es dabei, wenn die<br />

Tätigkeit zu 75 % einer Vollzeittätigkeit<br />

ausgeübt wurde. Na<strong>ch</strong> konstanter Praxis<br />

wird die Fa<strong>ch</strong>praxis vor dem Beginn der<br />

Ausbildung hingegen ni<strong>ch</strong>t angere<strong>ch</strong>net.<br />

Na<strong>ch</strong> RAV 7 gilt die Fa<strong>ch</strong>praxis als unter<br />

Beaufsi<strong>ch</strong>tigung erworben, wenn die Gesu<strong>ch</strong>stellerin<br />

oder der Gesu<strong>ch</strong>steller einer<br />

Fa<strong>ch</strong>person, wel<strong>ch</strong>e die gesetzli<strong>ch</strong>en<br />

Anforderungen erfüllt, formell unterstellt<br />

war und die Tätigkeit weisungsgebunden<br />

ausgeübt hat. Eine Tätigkeit unter Beaufsi<strong>ch</strong>tigung<br />

einer Person der glei<strong>ch</strong>en hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>en<br />

Stellung gilt somit ni<strong>ch</strong>t als<br />

beaufsi<strong>ch</strong>tigte Fa<strong>ch</strong>praxis (B-5830/2011;<br />

BVGer, 31.12.2012).<br />

•••<br />

Evangelis<strong>ch</strong>er<br />

Frauenbund Züri<strong>ch</strong> efz<br />

Ein kantonaler Verein<br />

Vorstandskollegin für den Finanzberei<strong>ch</strong> gesu<strong>ch</strong>t<br />

Der efz ist ein 125-jähriger ni<strong>ch</strong>t profitorientierter, kir<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und konfessionell unabhängiger Verein mit gegen hundert<br />

Mitarbeitenden. Er engagiert si<strong>ch</strong> mit vers<strong>ch</strong>iedenen Angeboten für die Anliegen von Frauen und Kindern und verwaltet<br />

Liegens<strong>ch</strong>aften wie die Siedlung Brahmshof mit 65 Wohnungen. Für die anspru<strong>ch</strong>svolle und spannende Aufgabe,<br />

die Finanzen unseres Vereins zu verantworten, su<strong>ch</strong>en wir eine aufges<strong>ch</strong>lossene, initiative und gerne au<strong>ch</strong> humorvolle<br />

Vorstandskollegin.<br />

Sie sind Fa<strong>ch</strong>frau Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen, Treuhänderin oder Expertin Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling<br />

mit einem eidgenössis<strong>ch</strong> anerkannten Abs<strong>ch</strong>luss und berufli<strong>ch</strong>er Praxis.<br />

Sie haben Erfahrung in strategis<strong>ch</strong>er Arbeit dur<strong>ch</strong> ein behördli<strong>ch</strong>es, politis<strong>ch</strong>es oder ein Vorstandsamt.<br />

Sie können klar in Wort und S<strong>ch</strong>rift kommunizieren und haben Führungserfahrung.<br />

Sie arbeiten gerne in einer von Frauen geführten Institution.<br />

Sie wohnen in der Stadt oder im Kanton Züri<strong>ch</strong> und können monatli<strong>ch</strong> rund 10 Stunden für den Verein<br />

einsetzen (Vorstandssitzungen, Arbeitsgruppen und strategis<strong>ch</strong>e Berei<strong>ch</strong>sführung).<br />

Wir bieten ein interessantes Ehrenamt mit angemessener Ents<strong>ch</strong>ädigung und Weiterbildungsmögli<strong>ch</strong>keiten; weitere<br />

Informationen auf unserer Website: www.vefz.<strong>ch</strong><br />

Ihre Bewerbungen per Mail oder Fragen ri<strong>ch</strong>ten Sie bitte an efz-Präsidentin M. Müller: margarita.mueller@hispeed.<strong>ch</strong><br />

32 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Einmal mehr geprüft und für gut befunden:<br />

S<strong>ch</strong>weizer Fa<strong>ch</strong>leute beweisen si<strong>ch</strong>.<br />

Eine erfolgrei<strong>ch</strong>e Fa<strong>ch</strong>prüfung in unserer<br />

Bran<strong>ch</strong>e ist und bleibt für viele aus der<br />

ganzen S<strong>ch</strong>weiz ein hohes und begehrtes<br />

Ziel. Hier unser beliebter Blick hinter<br />

die Kulissen.<br />

Insgesamt nahmen knapp 1000 Kandidatinnen<br />

und Kandidaten an der Berufsprüfung<br />

und knapp 170 Kandidatinnen<br />

und Kandidaten an der Höheren Fa<strong>ch</strong>prüfung<br />

teil.<br />

Man<strong>ch</strong> eine und einer wurde do<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> nervös…<br />

No<strong>ch</strong> kurz vor den Prüfungsterminen<br />

spürten wir im Sekretariat die steigende<br />

Nervosität der Kandidierenden. Kleines<br />

Beispiel: Obwohl die Hilfsmittelliste re<strong>ch</strong>tzeitig<br />

vers<strong>ch</strong>ickt und publiziert wurde, kamen<br />

Anfragen betreffend dem Einsatz von<br />

Fa<strong>ch</strong>unterlagen. Man wollte si<strong>ch</strong> – zur Beruhigung<br />

– einfa<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong>mals absi<strong>ch</strong>ern,<br />

ob die Hilfsmittelliste au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> stimmt.<br />

Berufsprüfung Reglement 2010<br />

Von 970 Kandidatinnen und Kandidaten<br />

haben 593 bestanden, was einer Quote<br />

von 61.1% entspri<strong>ch</strong>t.<br />

Höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung Reglement 2008<br />

Von 168 Kandidatinnen und Kandidaten<br />

haben 111 bestanden, was einer Quote<br />

von 66.1% entspri<strong>ch</strong>t.<br />

Berufsprüfung und Höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung:<br />

die besten Noten<br />

Der beste Notendur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt wurde in<br />

der Berufsprüfung na<strong>ch</strong> Reglement 2010<br />

mit Note 5,7 erzielt. Gar 5,8 dürfen wir<br />

als Top-Resultat in der «Ausmar<strong>ch</strong>ung»<br />

bei der Höheren Fa<strong>ch</strong>prüfung na<strong>ch</strong> Reglement<br />

2008 vermelden.<br />

Sämtli<strong>ch</strong>e Statistiken finden Sie unter<br />

www.examen.<strong>ch</strong>, dort au<strong>ch</strong> mit den<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitten pro Prüfungsfa<strong>ch</strong> und<br />

Spra<strong>ch</strong>gebiet.<br />

Die Damenriege, ohne die es ni<strong>ch</strong>t ginge<br />

Jörg O<strong>ch</strong>senbein, Teamleiter Prüfungsorganisation<br />

Verein für Höhere Prüfungen<br />

im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

Ausbildung · Weiterbildung<br />

Aus Si<strong>ch</strong>t der Prüfungsorganisation<br />

Aus organisatoris<strong>ch</strong>er Si<strong>ch</strong>t konnten die<br />

Prüfungen 2013 wiederum ohne grössere<br />

Zwis<strong>ch</strong>enfälle dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

Dies haben wir au<strong>ch</strong> unserem Leiter Logistik,<br />

Martin Sommer, zu verdanken,<br />

der zusammen mit Maurizio Sensi für die<br />

gesamte Prüfungslogistik verantwortli<strong>ch</strong><br />

war.<br />

Gerade au<strong>ch</strong> in der Berufsprüfung, wo<br />

615 Kandidatinnen und Kandidaten in<br />

zwei Räumen in Winterthur antraten,<br />

gab es einiges an Prüfungsunterlagen<br />

und Hilfsmitteln zu transportieren und zu<br />

überwa<strong>ch</strong>en.<br />

Aus Si<strong>ch</strong>t der Prüfungsleitung darf kommuniziert<br />

werden, dass die Disziplin der<br />

Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort<br />

sehr ho<strong>ch</strong> war. Au<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong> hatten<br />

wir keine Zwis<strong>ch</strong>enfälle zu verzei<strong>ch</strong>nen.<br />

Ein grosser Dank gilt natürli<strong>ch</strong> an dieser<br />

Stelle au<strong>ch</strong> allen Kandidatinnen und Kandidaten,<br />

sowie unseren zahlrei<strong>ch</strong>en Aufsi<strong>ch</strong>tspersonen.<br />

Prüfungsresultate<br />

Die Erfolgsquoten bei der Berufs- und der<br />

Höheren Fa<strong>ch</strong>prüfung waren wie folgt:<br />

Danke, liebe Dalya Abo El Nor. Sie hatte<br />

die Prüfungen in der Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz<br />

zeitweise alleine zu betreuen, und wir<br />

s<strong>ch</strong>ätzen Deinen Einsatz sehr. Merci bien,<br />

liebe Myriam Racine für Deinen Effort in<br />

der Romandie und Grazie, liebe Ornella<br />

Piana im Tessin.<br />

Gerne danke i<strong>ch</strong> hier au<strong>ch</strong> Nicole Gretler<br />

für ihren mehrjährigen Einsatz in allem,<br />

was irgendwie mit den Prüfungen zu tun<br />

hatte. Seit einem knappen halben Jahr ist<br />

sie nun für die Organisation unserer neuen<br />

Prüfungen des Vereins der Sozialversi<strong>ch</strong>erungs-Fa<strong>ch</strong>leute<br />

zuständig.<br />

Für die höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung in der<br />

Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz zei<strong>ch</strong>net seit kurzem<br />

Laura Luca als Prüfungsorganisatorin<br />

verantwortli<strong>ch</strong>. Sie hat bereits praktis<strong>ch</strong>e<br />

Erfahrung und wird in der Einführung<br />

von Dalya Abo El Nor begleitet und unterstützt.<br />

Frau Luca, wir wüns<strong>ch</strong>en Ihnen<br />

einen guten Start!<br />

S<strong>ch</strong>ön, dass unsere Profis jederzeit<br />

ihre gute Laune behalten<br />

Um unsere eidgenössis<strong>ch</strong>en Prüfungen<br />

im grossen Umfang perfekt zu planen,<br />

brau<strong>ch</strong>t unser Team – neben Organisationstalent<br />

und Termintreue – genügend<br />

Dur<strong>ch</strong>haltewillen und si<strong>ch</strong>er eine Portion<br />

Humor. Besten Dank allen Verantwortli<strong>ch</strong>en<br />

für ihr grosses Engagement!<br />

Prüfungen 2013, Terminplan 2014<br />

Auf unserer Website www.examen.<strong>ch</strong><br />

finden Sie viele Informationen zu den<br />

Prüfungen. Für Fragen stehen wir Ihnen<br />

gerne unter der Telefonnummer<br />

044 283 45 46 (Berufsprüfung), 044 283<br />

45 90 (Höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung) oder per<br />

E-Mail, re<strong>ch</strong>nungswesen_controlling@kvs<strong>ch</strong>weiz.<strong>ch</strong><br />

zur Verfügung. •••<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

33<br />

&


Ausbildung · Weiterbildung<br />

Aus der Controller-Akademie<br />

In jeder Ausgabe bringt uns die Controller-Akademie<br />

einen Aus- und Überblick<br />

über ihr vielfältiges Ausbildungsprogramm.<br />

Hier der aktuelle Stand.<br />

Diplomprüfung: Expertin/Experte in<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling<br />

Die vom <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> massgebli<strong>ch</strong> mitgestaltete<br />

Controller Akademie darf weitere Erfolgsmeldungen<br />

verbu<strong>ch</strong>en: An den eidgenössis<strong>ch</strong>en<br />

Prüfungen 2013 erzielten unsere<br />

Kandidaten ein weit überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>es<br />

Resultat. 90% unserer Studenten mit internem<br />

Diplom (und 6 S<strong>ch</strong>üler ohne diese<br />

Tests) meisterten ihren Abs<strong>ch</strong>luss erfolgrei<strong>ch</strong>.<br />

Sie lassen den Deuts<strong>ch</strong>weizer<br />

Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt von 70% blass aussehen und<br />

beweisen eindrückli<strong>ch</strong> unser hohes Unterri<strong>ch</strong>tsniveau.<br />

Gefeiert haben wir auf der<br />

s<strong>ch</strong>önen ETH-Da<strong>ch</strong>terrasse – mit viel Raum<br />

und Zeit für anregende Gesprä<strong>ch</strong>e. Bemerkenswert:<br />

Au<strong>ch</strong> unsere Kooperationss<strong>ch</strong>ulen<br />

in Bern und Basel melden sehr gute<br />

Resultate. In Bern haben 22 von 23 Studierenden<br />

bestanden, in Basel 11 von 14.<br />

Weiter geht es nun am 20. Oktober 2013.<br />

Dann beginnt der nä<strong>ch</strong>ste Studiengang mit<br />

einem Kickoff-Seminar in Brunnen. Vorgesehen<br />

ist neben der normalen fünfsemestrigen<br />

Ausbildung au<strong>ch</strong> wieder eine Intensivklasse<br />

in 3 Semestern.<br />

Neu: Credit-Manager/in für aktives<br />

Debitorenmanagement<br />

ger/in ma<strong>ch</strong>t Sie fit für gesetzeskonforme<br />

Lohnabre<strong>ch</strong>nungen – in grossen wie kleinen<br />

Unternehmen ein «Must», denn aufgrund<br />

der umfassenden Thematik steigen<br />

die Anforderungen in diesem Berufsfeld<br />

laufend. Der Studiengang bietet Ihnen in<br />

einem praxisorientierten und spezifis<strong>ch</strong>en<br />

Unterri<strong>ch</strong>t spezialisiertes Wissen (vom<br />

AHV-Abre<strong>ch</strong>nungsverfahren bis zur letzten<br />

Zulage), mit dem Sie au<strong>ch</strong> die anspru<strong>ch</strong>svollen<br />

Probleme der Lohnadministration<br />

professionell lösen.<br />

Neu: HRM 2<br />

Für Verantwortli<strong>ch</strong>e von Gemeinden und<br />

Kantonen bieten wir einen 3-tägigen Studiengang<br />

zum «Harmonisierten Re<strong>ch</strong>nungsmodell»<br />

HRM 2 an. Ab 27. August 2013 in<br />

Bern und ab 22. Oktober 2013 in Züri<strong>ch</strong>.<br />

Die Weiterentwicklung des «Harmonisierten<br />

Re<strong>ch</strong>nungsmodells» – obligatoris<strong>ch</strong> für<br />

alle S<strong>ch</strong>weizer Gemeinden und Kantone<br />

– stellt Ents<strong>ch</strong>eidungsträger, Finanzverantwortli<strong>ch</strong>e<br />

und Kontrollorgane öffentli<strong>ch</strong>er<br />

Verwaltungen vor eine grosse Herausforderung.<br />

Erfahren Sie, wo die Neuerungen<br />

die Re<strong>ch</strong>nungslegung sowie das Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

beeinflussen und wie die erfolgrei<strong>ch</strong>e<br />

Einführung gelingt.<br />

Im November s<strong>ch</strong>on zum vierten Mal im<br />

Angebot: EMBA in Controlling und Consulting<br />

für Experten in Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

und Controlling<br />

Hansueli von Gunten, lic. und mag. rer.<br />

pol., Ges<strong>ch</strong>äftsleiter der Controller Akademie<br />

AG in Züri<strong>ch</strong>.<br />

ähnli<strong>ch</strong>en Ausbildungen die eidgenössis<strong>ch</strong><br />

diplomierte Expertenausbildung<br />

ni<strong>ch</strong>t oder no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t absolvieren wollen,<br />

bietet die Controller Akademie ab 23.<br />

Oktober 2013 zum fünften Mal einen Modul-Studiengang<br />

Controlling an. Jedes<br />

Modul kann freiwillig mit einer Prüfung<br />

abges<strong>ch</strong>lossen werden. Inhaltli<strong>ch</strong> sind<br />

die Module klar voneinander abgegrenzt,<br />

beinhalten auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Controlling-<br />

Themen und können au<strong>ch</strong> einzeln besu<strong>ch</strong>t<br />

werden. Der Studiengang dauert<br />

ein Semester. Die Rückmeldungen der<br />

bisherigen Teilnehmenden sind alle sehr<br />

positiv.<br />

Praxisstudium Chef/in Finanz- und<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

In Kooperation mit dem Verein für Credit Management<br />

bieten wir ab 24. Oktober 2013<br />

eine Ausbildung an, die zum Fa<strong>ch</strong>mann<br />

bzw. zur Fa<strong>ch</strong>frau im Debitorenmanagement<br />

führt. Sie dauert 7 Halbtage und kann<br />

mit einer freiwilligen Prüfung abges<strong>ch</strong>lossen<br />

werden. Dabei erarbeiten Sie si<strong>ch</strong> alle Prozesse<br />

rund um die Entstehung und Bearbeitung<br />

von Kundenforderungen. Von der<br />

Bonitätsprüfung und -überwa<strong>ch</strong>ung, um<br />

mögli<strong>ch</strong>e Zahlungsausfallrisiken frühzeitig<br />

zu erkennen, bis hin zum Mahnwesen und<br />

zur Realisierung von Forderungen.<br />

Neu: Payroll Manager/in für umfassende<br />

Lohnabwicklung<br />

10 Halbtage ab 7. November 2013: Unser<br />

neuer Studiengang Payroll Mana-<br />

Als dipl. Experten in Re<strong>ch</strong>nungslegung und<br />

Controlling können Sie in kurzer Zeit einen<br />

Executive Master in Business Administration<br />

(EMBA) in Controlling und Consulting<br />

absolvieren. Ab November 2013 bietet<br />

Ihnen die Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Bern diesen<br />

EMBA in Kooperation mit <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> und der<br />

Controller Akademie an. Ihre Ausbildung<br />

führt Sie zu einem international bekannten<br />

Abs<strong>ch</strong>luss mit akademis<strong>ch</strong>em Titel. Ihr Vorteil<br />

als dipl. Expertin und Experte: Sie belegen<br />

nur no<strong>ch</strong> ein Semester zu 25 Tagen<br />

Unterri<strong>ch</strong>t und verfassen eine Masterarbeit.<br />

126 Lektionen in se<strong>ch</strong>s Modulen:<br />

Studiengang Controlling<br />

Für alle, die mit dem Fa<strong>ch</strong>ausweis im<br />

Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen oder mit<br />

Eine weitere Option für alle, die mit dem<br />

Fa<strong>ch</strong>ausweis oder einer ähnli<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>ulis<strong>ch</strong>en<br />

Laufbahn die eidgenössis<strong>ch</strong> diplomierte<br />

Expertenausbildung ni<strong>ch</strong>t oder<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t absolvieren wollen: der Modul-Studiengang<br />

im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen,<br />

mit dem Sie si<strong>ch</strong> ab 22.<br />

Oktober 2013 den Weg zum Chef bzw.<br />

zur Chefin Ihres Fa<strong>ch</strong>berei<strong>ch</strong>s ebnen.<br />

Das Praxisstudium beinhaltet sieben Module<br />

zu je 6 Lektionen. Jedes Modul kann<br />

freiwillig mit einer Prüfung abges<strong>ch</strong>lossen<br />

werden. Inhaltli<strong>ch</strong> sind die Module<br />

klar voneinander abgegrenzt, beinhalten<br />

auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Themen aus dem Finanzund<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen plus ein Modul<br />

Mitarbeiterführung. Sie können au<strong>ch</strong> einzeln<br />

besu<strong>ch</strong>t werden. Der Studiengang<br />

dauert ein Semester.<br />

•••<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

34 controlling<br />

2·13<br />

&


Himmlis<strong>ch</strong>e und magis<strong>ch</strong>e Momente in Bern<br />

«Up in the Sky» sang die Band Acoustic<br />

Trip und wie im Himmel fühlten si<strong>ch</strong> an<br />

diesem Junina<strong>ch</strong>mittag wohl au<strong>ch</strong> die<br />

zahlrei<strong>ch</strong>en Frauen und Männer, die in<br />

Bern ihre Abs<strong>ch</strong>lüsse in den Fa<strong>ch</strong>gebieten<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen, Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

und Controlling feiern konnten.<br />

Oben an der hohen Decke des prunkvollen<br />

Saals strahlten die rei<strong>ch</strong> verzierten<br />

Kronleu<strong>ch</strong>ter, und unten taten es ihnen<br />

die Prüfungsabsolventen glei<strong>ch</strong>: Über<br />

700 haben in diesem Jahr die Berufsprüfung<br />

für Fa<strong>ch</strong>leute im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

sowie die höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung<br />

für Experten in Re<strong>ch</strong>nungslegung<br />

und Controlling bestanden und hatten<br />

deshalb allen Grund, dieses Ereignis mit<br />

ihren Verwandten und Freunden im stilvollen<br />

Ambiente des Kulturcasinos Bern<br />

zu feiern.<br />

«Erfüllen Sie si<strong>ch</strong> ihre Träume»<br />

Herbert Mattle, Präsident von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>,<br />

einem der beiden Trägervereine der gesamts<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Prüfungen, gratulierte<br />

den Anwesenden zum Erfolg und<br />

sagte ihnen eine sorgenfreie Zukunft voraus:<br />

«Sie feiern zwar den Abs<strong>ch</strong>luss ihrer<br />

Prüfungen», meinte er, «es ist aber au<strong>ch</strong><br />

der Beginn einer erfolgrei<strong>ch</strong>en berufli<strong>ch</strong>en<br />

Karriere». Und er warb für die stete<br />

Weiterbildung, für deren Qualität der<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> dank regelmässiger Anpassung<br />

der Prüfungsinhalte bürgt: «Unsere Gehaltsumfrage<br />

zeigt, dass der Lohnunters<strong>ch</strong>ied<br />

zwis<strong>ch</strong>en dem Fa<strong>ch</strong>ausweis und<br />

dem Diplom 40‘000 Franken pro Jahr beträgt»,<br />

sagte er und fügte lä<strong>ch</strong>elnd hinzu:<br />

«Sie sehen, mit einem zusätzli<strong>ch</strong>en zeitli<strong>ch</strong>en<br />

Aufwand von zwei bis drei Jahren<br />

können sie si<strong>ch</strong> alle ihre Träume erfüllen<br />

– einen Ferrari oder eine neue Kü<strong>ch</strong>e...».<br />

Langjährige Kommissionsmitglieder treten ab<br />

Und hatte die La<strong>ch</strong>er damit auf seiner<br />

Seite.<br />

Herbert Mattle bedauerte einzig, dass<br />

der Anteil der Frauen bei den höheren<br />

Ausbildungen drastis<strong>ch</strong> abnehme: Bei<br />

den Diplomierten seien die Frauen mit<br />

27 Prozent ganz klar in der Unterzahl.<br />

Und fügte an: «Frauen sind gerade für<br />

diese Berufe bestens geeignet. Denn<br />

Männer sind zwar wi<strong>ch</strong>tig, aber Frauen<br />

sind magis<strong>ch</strong>.»<br />

Frauen mit ausgezei<strong>ch</strong>neten Resultaten<br />

Bei der ans<strong>ch</strong>liessenden Ehrung der<br />

besten Prüfungsresultate zeigte si<strong>ch</strong>,<br />

dass gerade au<strong>ch</strong> die Frauen ausserordentli<strong>ch</strong>e<br />

Leistungen vollbra<strong>ch</strong>t hatten:<br />

So legte Andrea Strassmann mit einer<br />

Note von 5,8 die beste höhere Fa<strong>ch</strong>prüfung<br />

im Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling<br />

ab.<br />

23 Jahre lang hat Marcel Sottas die Ges<strong>ch</strong>icke der Prüfungskommission auf umsi<strong>ch</strong>tige<br />

Art geleitet. Nun hat der 68-Jährige sein Amt als Präsident niedergelegt. Ebenfalls<br />

zurückgetreten sind die weiteren langjährigen Kommissionsmitglieder René Curti und<br />

Marlis S<strong>ch</strong>malzl. Der Verein für die höheren Prüfungen in Re<strong>ch</strong>nungswesen und Controlling<br />

bedankt si<strong>ch</strong> bei ihnen für ihre wertvolle Arbeit, die sie Jahr für Jahr im Dienste<br />

der Prüfungsqualität geleistet haben.<br />

Und au<strong>ch</strong> die Berufsprüfung für Fa<strong>ch</strong>leute<br />

im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen absolvierten<br />

sehr viele Frauen mit grossem<br />

Erfolg: Von den 593, wel<strong>ch</strong>e die Prüfung<br />

bestanden hatten, belegten 22 die vorderen<br />

37 Ränge. Das beste Resultat erzielte<br />

Raphael Ruts<strong>ch</strong>i mit einer Note von<br />

5,7. Die <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Ges<strong>ch</strong>äftsführerin Melitta<br />

Bis<strong>ch</strong>ofberger, Swisco-Präsident Joseph<br />

Catalano und ACF-Präsident Lorenzo<br />

Fontana liessen es si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nehmen,<br />

den besten unter ihnen persönli<strong>ch</strong> zum<br />

Erfolg zu gratulieren und ihnen ein Präsent<br />

zu überrei<strong>ch</strong>en.<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> setzt si<strong>ch</strong> ein<br />

Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger rief die anwesenden<br />

Frauen und Männer s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong><br />

dazu auf, am Ball zu bleiben und dem<br />

Verband beizutreten. Denn <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> biete<br />

seinen Mitgliedern ni<strong>ch</strong>t nur vielfältige<br />

Aus- und Weiterbildungen, sondern<br />

au<strong>ch</strong> interessante Fa<strong>ch</strong>publikationen<br />

und eine Stellenvermittlung an.<br />

Bevors s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zum wohlverdienten<br />

Apéro überging, sorgte das Trio Acoustic<br />

Trip no<strong>ch</strong>mals für magis<strong>ch</strong>e Momente<br />

unter den glitzernden Kronleu<strong>ch</strong>tern.<br />

Na<strong>ch</strong> dem himmlis<strong>ch</strong>en «Up in the Sky»<br />

folgte «You’re beautiful», das si<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong><br />

als Kompliment an die wunders<strong>ch</strong>öne<br />

Festgemeins<strong>ch</strong>aft geda<strong>ch</strong>t war. •••<br />

Ausbildung · Weiterbildung<br />

2·13<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

35


Persönli<strong>ch</strong><br />

«Meines Era<strong>ch</strong>tens beinhaltet kompetente Führung,<br />

dass man bereit ist, Verantwortung an Mitarbeitende<br />

abzugeben.»<br />

In unserer Reihe «Persönli<strong>ch</strong>» stellen<br />

wir Ihnen heute Corinne Rudolphi vor.<br />

Sie ist Ges<strong>ch</strong>äftsleiterin des Verlags<br />

SKV, eines Fa<strong>ch</strong>verlags für Lehrmittel<br />

und Fa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er innerhalb des KV<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Das Interview führte Herbert<br />

Mattle, Präsident <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>.<br />

Corinne Rudolphi, bitte erzählen Sie<br />

uns über Ihren Werdegang.<br />

Corinne Rudolphi: I<strong>ch</strong> bin von Beruf ursprüngli<strong>ch</strong><br />

Sortimentsbu<strong>ch</strong>händlerin und<br />

habe später die HWV absolviert. Im<br />

Grunde ist das eine logis<strong>ch</strong>e Reihenfolge:<br />

Die Fa<strong>ch</strong>sortimente faszinierten mi<strong>ch</strong> immer,<br />

besonders die Re<strong>ch</strong>tswissens<strong>ch</strong>aften.<br />

Die HWV bra<strong>ch</strong>te mi<strong>ch</strong> näher zum<br />

Thema, zum Produkt.<br />

Und Bu<strong>ch</strong>händlerin war s<strong>ch</strong>on immer<br />

Ihr Berufswuns<strong>ch</strong>?<br />

Früher ni<strong>ch</strong>t. Die Psy<strong>ch</strong>iatriepflege hatte<br />

es mir angetan. Andererseits führten<br />

meine Urgrosseltern eine Bu<strong>ch</strong>handlung<br />

in Züri<strong>ch</strong>. Man kann also sagen, Bü<strong>ch</strong>er<br />

liegen in der Familie, das mag bei der Berufswahl<br />

mitgespielt haben.<br />

Und dana<strong>ch</strong>?<br />

Der Verlag SKV su<strong>ch</strong>te 1992 eine Lektorin<br />

mit Bran<strong>ch</strong>enwissen. I<strong>ch</strong> kam vom<br />

Fa<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong>handel, i<strong>ch</strong> hatte die HWV, und<br />

i<strong>ch</strong> wurde eingestellt.<br />

Nun haben Lektoren ja ni<strong>ch</strong>t überall die<br />

glei<strong>ch</strong>e Rolle. Aber beim Verlag SKV<br />

kommt viel Spannendes zusammen und<br />

so habe i<strong>ch</strong> diese Aufgabe 18 Jahre lang<br />

genossen: Das Lektorat arbeitet mit am<br />

Konzept, am Inhalt unserer Fa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er.<br />

Es pflegt sie spra<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> und liest letztli<strong>ch</strong><br />

das Gut zum Druck, es ist also im ganzen<br />

Prozess der Entstehung involviert. In meinen<br />

Jahren als Lektorin hatten wir viele<br />

neue Projekte. Wir alle engagierten uns<br />

enorm und der Verlag gewann zusätzli<strong>ch</strong>e<br />

Marktanteile.<br />

Passt das au<strong>ch</strong> den Autoren, wenn Sie<br />

so stark eingreifen?<br />

Viele s<strong>ch</strong>ätzen die Mitarbeit und verstehen<br />

es als Unterstützung. Und wir überarbeiten<br />

bewusst im Einverständnis und<br />

unter Wahrung des individuellen Stils der<br />

Verfasser.<br />

Es versteht si<strong>ch</strong> von selbst, dass wir viel<br />

vom Privatleben unserer «Kreativen» mitbekommen.<br />

Probleme zuhause oder in<br />

anderen Berei<strong>ch</strong>en wirken si<strong>ch</strong> unmittelbar<br />

auf die Leistungsfähigkeit aus. Unsere<br />

s<strong>ch</strong>reibenden Fa<strong>ch</strong>leute sind ja berufli<strong>ch</strong><br />

sehr engagiert. Sie «ers<strong>ch</strong>affen» ihre<br />

Werke im Grunde nebenbei. Das kann<br />

s<strong>ch</strong>on hohen Druck verursa<strong>ch</strong>en.<br />

Lernen Sie selber au<strong>ch</strong> etwas?<br />

Natürli<strong>ch</strong>. Gerade bei der Arbeit mit Praktikern.<br />

Man erfährt viel.<br />

Realisieren Sie denn alle angeda<strong>ch</strong>ten<br />

Bu<strong>ch</strong>projekte?<br />

Von zehn Ideen viellei<strong>ch</strong>t zwei. Au<strong>ch</strong> ein<br />

Abbru<strong>ch</strong>, selbst mitten im Projekt, ist<br />

ni<strong>ch</strong>t völlig ungewöhnli<strong>ch</strong>. Und der Zeitdruck<br />

ist enorm. Zwei bis drei Jahre zur<br />

Umsetzung, so wie früher, sind heute<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr ma<strong>ch</strong>bar.<br />

2010 kam dann das Engagement als<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsleiterin.<br />

2010 wurde der damalige Stelleninhaber<br />

pensioniert. Unser Verband, der KV<br />

S<strong>ch</strong>weiz, war gefordert. Die neue Person<br />

sollte die Anliegen des Verbands und sein<br />

politis<strong>ch</strong>es System verstehen und dazu<br />

das Know-how mitbringen, wel<strong>ch</strong>es man<br />

im Verlagswesen unbedingt brau<strong>ch</strong>t.<br />

I<strong>ch</strong> wurde angefragt und habe na<strong>ch</strong> kurzer<br />

Bedenkzeit gerne Ja gesagt. Diesen<br />

S<strong>ch</strong>ritt habe i<strong>ch</strong> nie bereut, au<strong>ch</strong> wenn<br />

i<strong>ch</strong> damals ni<strong>ch</strong>t abs<strong>ch</strong>ätzen konnte, was<br />

auf mi<strong>ch</strong> zukommen würde.<br />

Vom Team in eine Führungsposition –<br />

ein Problem?<br />

Die Führungsposition forderte mi<strong>ch</strong><br />

glei<strong>ch</strong> zu Beginn. Wir erarbeiteten eine<br />

neue Strategie, was au<strong>ch</strong> bedeutete: Zurück<br />

zu den Kernkompetenzen. Logistik,<br />

die Auslieferung als Ges<strong>ch</strong>äftsberei<strong>ch</strong>,<br />

gehörte ni<strong>ch</strong>t mehr dazu. Die Folge war<br />

eine Umstrukturierung. Das war hart…<br />

Das war hart ... weil Sie plötzli<strong>ch</strong> die<br />

Chefin waren?<br />

Wenn man lange im Team zusammenarbeitet,<br />

lernt man seine Kolleginnen und<br />

Kollegen natürli<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> kennen.<br />

Und Restrukturierungsmassnahmen tref-<br />

Corinne Rudolphi, Ges<strong>ch</strong>äftsleiterin Verlag<br />

SKV<br />

fen letztli<strong>ch</strong> alle. Vor diesem Hintergrund<br />

war die Situation ni<strong>ch</strong>t lei<strong>ch</strong>t, aber bra<strong>ch</strong>te<br />

eine wertvolle Erfahrung mit si<strong>ch</strong>.<br />

Entwickelten Sie die neue Strategie alleine?<br />

Nein, wir hatten wertvolle, professionelle<br />

Unterstützung dur<strong>ch</strong> Externe. Deren<br />

Team hat uns sehr gut beraten.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Optionen hatten Sie denn?<br />

Ja nun .... beibehalten und versu<strong>ch</strong>en zu<br />

optimieren. Oder die Frage für den Verlag<br />

beantworten, wel<strong>ch</strong>e Kompetenzen es in<br />

der Zukunft brau<strong>ch</strong>t.<br />

Den Verlag SKV gibt es seit 88 Jahren<br />

und wir sind seit jeher erfolgrei<strong>ch</strong> in den<br />

Berei<strong>ch</strong>en der kaufmännis<strong>ch</strong>en Grundbildung,<br />

der Weiterbildung und der Berufspraxis.<br />

Wir haben ausgezei<strong>ch</strong>nete Praxisautoren.<br />

Wir bearbeiten und pflegen<br />

diesen Markt mit einem kleinen aber starken<br />

Team. Auf diesen Stärken aufbauend<br />

wollen wir neue Kompetenzen hinzugewinnen,<br />

vor allem im digitalen Berei<strong>ch</strong>, in<br />

der Programmgestaltung, im Marketing.<br />

Dazu haben wir neue Stellen ges<strong>ch</strong>affen.<br />

Neu nutzen wir au<strong>ch</strong> wieder unsere Nähe<br />

zum KV S<strong>ch</strong>weiz und seinen Bildungsinstitutionen.<br />

Wie würden Sie Ihren Führungsstil bes<strong>ch</strong>reiben?<br />

Mein Team, das «Mitenand» ist mir wi<strong>ch</strong>tig.<br />

I<strong>ch</strong> halte ni<strong>ch</strong>t viel von striktem Hierar<strong>ch</strong>ie-<br />

und Funktionsdenken. Es muss<br />

ni<strong>ch</strong>t alles über meinen Tis<strong>ch</strong>. Meines Era<strong>ch</strong>tens<br />

beinhaltet kompetente Führung,<br />

dass man bereit ist, Verantwortung an<br />

Mitarbeitende abzugeben.<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

36 controlling<br />

2·13<br />

&


Und was ist Ihr Ziel für den Verlag SKV?<br />

Unser Ziel ist es, DER führende Verlag<br />

für Lernmedien in der kaufmännis<strong>ch</strong>-betriebswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Bildung und Praxis<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz zu sein.<br />

Wie s<strong>ch</strong>reibt frau ein gutes Bu<strong>ch</strong>?<br />

Aus Überzeugung, mit einem gewissen<br />

Sendungsbewusstsein, mit Qualitätsdenken.<br />

Geld als alleinige Motivation ist<br />

kein gutes Rezept. Trotzdem muss man<br />

natürli<strong>ch</strong> spüren, was der Markt verlangt.<br />

Und was dürfen Autorinnen und Autoren<br />

bei Ihnen erwarten?<br />

Teamarbeit, angefangen bei dem Miteinander<br />

zwis<strong>ch</strong>en Autor und Verlag. Ein neues<br />

Bu<strong>ch</strong> ist ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> ein zusätzli<strong>ch</strong>es<br />

im Programm. Wir sagen unseren Gegenübern:<br />

Wir ma<strong>ch</strong>en das Bu<strong>ch</strong> gemeinsam,<br />

wir wollen es optimal am Markt positionieren.<br />

Sie und wir sind stolz darauf.<br />

Wel<strong>ch</strong>e Filter wenden Sie denn für die<br />

Bu<strong>ch</strong>auswahl an?<br />

In meiner jetzigen Rolle muss i<strong>ch</strong> stark<br />

den Markt bea<strong>ch</strong>ten. Früher als Lektorin?<br />

Da ging es mir besonders um die Güte<br />

der Inhalte. Einen Vorteil haben wir ja als<br />

Lehrmittelverlag. Ist ein Produkt gut in<br />

den S<strong>ch</strong>ulen positioniert, wird es über<br />

Jahre eingesetzt. Und so s<strong>ch</strong>affen wir es<br />

au<strong>ch</strong> auf unserem kleinen Markt grössere<br />

Auflagen zu realisieren. Das ist dann<br />

s<strong>ch</strong>on super.<br />

Wie gestaltet si<strong>ch</strong> die Zusammenarbeit<br />

mit der Wests<strong>ch</strong>weiz und dem Tessin?<br />

Es mir ein persönli<strong>ch</strong>es Anliegen, dass in<br />

dieser Ri<strong>ch</strong>tung kooperiert wird. Deshalb<br />

sind wir dankbar für die gute Beziehung<br />

zu «Editions Loisirs et Pédagogie» in Lausanne.<br />

Deren Fa<strong>ch</strong>leute übernehmen nun<br />

die Übersetzungen und pflegen die Bü<strong>ch</strong>er<br />

auf dem Wests<strong>ch</strong>weizer Markt. Das<br />

Tessin ist von si<strong>ch</strong> aus sehr aktiv und wir<br />

vergeben oft Inhalte als Lizenzen.<br />

Gibt es SKV-Bestseller?<br />

(s<strong>ch</strong>munzelt): Das Tastaturs<strong>ch</strong>reiben verkauft<br />

si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> wie vor prima, besonders<br />

seit wir das Produkt au<strong>ch</strong> online anbieten.<br />

Stark laufen au<strong>ch</strong> unsere Titel im<br />

Re<strong>ch</strong>nungswesen, Wirts<strong>ch</strong>aft und Gesells<strong>ch</strong>aft,<br />

Deuts<strong>ch</strong> und IKA.<br />

Sie haben Online-Produkte erwähnt.<br />

Wohin geht die Reise? E-Books?<br />

Das bes<strong>ch</strong>äftigt alle Verlage. Das Nutzerverhalten<br />

ändert si<strong>ch</strong>. Wir müssen uns<br />

fragen, was die neue Generation unserer<br />

Kunden will.<br />

Dabei können wir ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> vom Bu<strong>ch</strong><br />

ausgehen. Wie bereiten wir die Inhalte<br />

auf? Wir sind no<strong>ch</strong> zu stark im Layout-<br />

Denken. Das Doppelseitenprinzip auf Tablets<br />

funktioniert aber ni<strong>ch</strong>t.<br />

Und das heisst ...?<br />

Das Content-Management, der Workflow<br />

im Verlag, muss komplett neu werden.<br />

Das brau<strong>ch</strong>t neue Ideen, andere Prozesse.<br />

Beim S<strong>ch</strong>reiben der Inhalte darf man<br />

ni<strong>ch</strong>t bereits die klassis<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>gestaltung<br />

vor Augen haben. Auf eine Art geht<br />

man zum Kern der inhaltli<strong>ch</strong>en Bedeutung<br />

einer Aussage zurück. Die Gestaltung,<br />

die Aufbereitung kann dann je na<strong>ch</strong><br />

Medium ganz anders sein.<br />

Es gibt Verlage, die sehen digitale Angebote<br />

als Nebenprodukt des Print. I<strong>ch</strong><br />

finde, digital muss eigenständig werden.<br />

Sonst kann man ja die mediale Vielfältigkeit<br />

gar ni<strong>ch</strong>t nutzen.<br />

Das funktioniert jetzt s<strong>ch</strong>on ganz gut bei<br />

unseren Enhanced Books und dem Tastaturs<strong>ch</strong>reiben.<br />

Mat<strong>ch</strong>ents<strong>ch</strong>eidend ist<br />

aber vor allem, was in den S<strong>ch</strong>ulen ges<strong>ch</strong>ieht.<br />

Inhalte auf einem Tablet anstelle<br />

in einem Bu<strong>ch</strong> zu haben, ist hö<strong>ch</strong>stens<br />

ein Anfang. Aber wie sieht der didaktis<strong>ch</strong>e<br />

Einsatz aus? Wie werden Medien in<br />

den Unterri<strong>ch</strong>t eingebunden? Was brau<strong>ch</strong>en<br />

und wollen die Studierenden?<br />

Da frage i<strong>ch</strong> Sie nun: Was wählen Lernende<br />

in zehn Jahren als Lehrmittel?<br />

Hm ... wel<strong>ch</strong>es Medium? I<strong>ch</strong> weiss es<br />

ni<strong>ch</strong>t. Gesi<strong>ch</strong>ertes Wissen, didaktis<strong>ch</strong><br />

aufbereitet Inhalte? Das ganz bestimmt.<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> und der SKV veröffentli<strong>ch</strong>en<br />

im September 2013 gemeinsam die<br />

Neuauflage «S<strong>ch</strong>weizer Kontenrahmen<br />

KMU», komplett angepasst ans aktuelle<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t. Wie stehen<br />

Sie zu sol<strong>ch</strong>en Kooperationen?<br />

Es ist immer gut, Kompetenzen zu verbinden.<br />

Ganz klar: Das «Thema» ist bei<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> prima aufgehoben. Mi<strong>ch</strong> freut,<br />

dass der Verlag SKV dabei mit im Team<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

37<br />

&<br />

ist, denn im weiteren Sinne bewegen wir<br />

uns alle zusammen in der «KV-Welt».<br />

Und wie i<strong>ch</strong> ganz am Anfang sagte:<br />

Gut dur<strong>ch</strong>da<strong>ch</strong>te Fa<strong>ch</strong>bü<strong>ch</strong>er faszinieren<br />

mi<strong>ch</strong>. «Kontenrahmen KMU» halte<br />

i<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on aus dieser Perspektive für ein<br />

enorm wi<strong>ch</strong>tiges Projekt, das wir sehr<br />

gerne mitbetreuen.<br />

Danke! Und neuerdings betreuen Sie<br />

dieses und alle anderen Projekte als<br />

vom KV S<strong>ch</strong>weiz ausgegliederte Aktiengesells<strong>ch</strong>aft.<br />

Warum?<br />

Klären wir glei<strong>ch</strong> ein mögli<strong>ch</strong>es Missverständnis:<br />

Wir ziehen ni<strong>ch</strong>t auf die berühmte<br />

Grüne Wiese und weg vom KV<br />

S<strong>ch</strong>weiz. Wir bleiben bei der Zentrale.<br />

Und wir waren als Verlag s<strong>ch</strong>on immer<br />

ein Profitcenter, weshalb si<strong>ch</strong> für die Mitarbeitenden<br />

intern ni<strong>ch</strong>t viel ändert. Der<br />

KV S<strong>ch</strong>weiz wollte mit diesem S<strong>ch</strong>ritt den<br />

Verlag in seiner Entwicklung unterstützen<br />

und fördern. Glei<strong>ch</strong>zeitig haben wir die<br />

Chance, unseren Austaus<strong>ch</strong> in der ganzen<br />

KV-Gruppe als eigenständiges Mitglied<br />

besser wahrzunehmen.<br />

Zum S<strong>ch</strong>luss eine meiner Lieblingsfragen.<br />

Sie liegen abends im Bett und<br />

Simsalabim: Vor Ihnen steht eine gute<br />

Fee! Sie haben für den Verlag SKV drei<br />

Wüns<strong>ch</strong>e frei. Was darf es sein?<br />

(überlegt): Fülle leben, egal ob finanziell,<br />

ideell oder einfa<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im Kreativen. Die<br />

Leute mit und im Verlag SKV sollen aus<br />

dem Vollen s<strong>ch</strong>öpfen, si<strong>ch</strong> entwickeln<br />

können und Spass haben im Beruf. Ihre<br />

Persönli<strong>ch</strong>keit leben.<br />

Zweitens würde i<strong>ch</strong> gerne Neues ausprobieren,<br />

viellei<strong>ch</strong>t einmal ein Bu<strong>ch</strong> mit Lernenden<br />

entwickeln – ohne Gedanken an<br />

einen sofortigen Return on Investment.<br />

Und zuletzt ... viellei<strong>ch</strong>t eine Villa am See?<br />

Das wäre au<strong>ch</strong> eine s<strong>ch</strong>öne Art der Fülle.<br />

Viel Glück mit diesen Wüns<strong>ch</strong>en und<br />

Herzli<strong>ch</strong>en Dank fürs Gesprä<strong>ch</strong>! •••<br />

Persönli<strong>ch</strong>


Swisco<br />

Moments magiques à Berne<br />

Alors que le Band Acoustic Trip entonnait<br />

«Up in the sky», <strong>ch</strong>acun des nombreux<br />

participants à la promotion 2013<br />

se sentait transporté dans le ciel en ce<br />

bel après-midi de juin, au «Berner Kultur-Casino»,<br />

à Berne.<br />

Les lauréats de cette année se sont retrouvés<br />

nombreux dans cette somptueuse<br />

salle au plafond décoré de lustres scintillants.<br />

En effet, ils étaient plus de 700, accompagnés<br />

de parents et amis à fêter la<br />

réussite de l’examen de brevet fédéral de<br />

spécialiste en finance et en comptabilité<br />

et de diplôme fédéral d’expert en finance<br />

et en controlling.<br />

«Réalisez vos rêves»<br />

Herbert Mattle, Président de <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>,<br />

l’une des deux associations faîtières des<br />

examens pour toute la Suisse, félicitait<br />

toutes les personnes présentes pour<br />

leur succès et leur prévoyait un avenir<br />

sans nuage. «Certes, vous célébrez la fin<br />

de vos examens, mais cela correspond<br />

également au début d’une carrière professionnelle<br />

prospère». Il ne manqua pas<br />

de souligner l’importance du perfectionnement<br />

professionnel, dont <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> peut<br />

garantir la qualité grâce aux adaptations<br />

constantes du contenu des examens:<br />

«Notre enquête sur les salaires démontre<br />

clairement que l’écart entre la rétribution<br />

des titulaires du brevet et ceux du diplôme<br />

se monte à frs. 40‘000. – par an!» et<br />

d’ajouter d’un ton allègre: «Vous le constatez<br />

par vous-même, un investissement<br />

en temps de deux à trois ans vous permet<br />

de concrétiser vos rêves, qu’ils soient<br />

sous la forme d’une Ferrari ou d’une<br />

nouvelle cuisine!».<br />

Herbert Mattle ne devait déplorer que<br />

le fait que la proportion des femmes<br />

suivant une telle formation supérieure<br />

Des membres de la commission tirent leur révérence<br />

diminue drastiquement. Cette année, elles<br />

ne représentaient en effet que 27%<br />

des lauréats au diplôme; et d’ajouter:<br />

«Les femmes sont beaucoup plus adaptées<br />

à l’exercice de notre profession. Les<br />

hommes sont peut être importants, mais<br />

les femmes y sont magiques!».<br />

Les femmes ont réalisé des résultats<br />

admirables<br />

La publication des meilleurs résultats aux<br />

examens a démontré que les femmes<br />

surtout avaient accompli des performances<br />

extraordinaires. C’est ainsi qu’Andrea<br />

Strassmann a réalisé, avec une notre de<br />

5.8, la meilleure moyenne aux examens<br />

supérieurs d’expert en finance et en controlling.<br />

Au niveau du brevet de spécialiste<br />

en finance et en comptabilité, les femmes<br />

ont également remporté de grands succès;<br />

22 femmes figuraient dans les 37<br />

premiers rangs des 593 candidats ayant<br />

réussi leurs examens. Le meilleur résultat<br />

fut atteint par Raphael Ruts<strong>ch</strong>i avec une<br />

moyenne de 5.7. Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger<br />

– responsable de la gestion de <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>,<br />

Marcel Sottas a tenu les rênes de la commission des examens de façon constante<br />

durant ces 23 dernières années; il remet aujourd’hui sa fonction de président. Quittent<br />

également le navire, René Curti et Marlis S<strong>ch</strong>malzl, également membres de longue<br />

date. L‘association faîtière pour les examens supérieurs de comtabilité et controlling<br />

les remercie sincèrement pour leur précieuse collaboration au service de la qualité des<br />

examens.<br />

Joseph Catalano – président de swisco<br />

et Lorenzo Fontana – président de l’ACF,<br />

n’ont bien entendu pas manqué de féliciter<br />

personnellement les meilleurs candidats<br />

en leur remettant un petit présent.<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> s‘engage<br />

Afin de rester compétitif, Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger<br />

a encouragé les personnes<br />

présentes à adhérer à notre association<br />

professionnelle. Veb.<strong>ch</strong> offre en effet une<br />

grande palette de séminaires, cours de<br />

formation et de perfectionnement professionnels,<br />

une littérature spécialisée<br />

ainsi qu’un conseil de placement en personnel.<br />

Joseph Catalano, félicite, à son tour,<br />

tous les nouveaux lauréats et a présenté<br />

la nouvelle swisco-académy, laquelle<br />

offrira dès l’automne 2013, à raison de<br />

deux journées par semaine, à Yverdonles-Bains,<br />

des cours de formation pour<br />

l’obtention du brevet de spécialiste en<br />

finance et en controlling et du brevet<br />

fédéral d’agent fiduciaire. Il serait dès lors<br />

possible de se présenter simultanément<br />

aux deux examens.<br />

Enfin, avant de pouvoir profiter d’un<br />

apéritif bien mérité, le Trio Accoustic Trip<br />

a de nouveau proposé des moments magiques<br />

sous le dôme étincelant de la salle.<br />

Après la céleste «Up in the sky», «You’re<br />

beautiful» a contribué à l’ambiance festive<br />

de cette cérémonie.<br />

•••<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

38 & controlling 2·13


Una sfida centrale per il Canton Ticino è di adattare<br />

la formazione alle necessità odierne.<br />

Nella nostra serie «Personalità» vi presentiamo<br />

oggi il Consigliere agli Stati<br />

Fabio Abate. L’intervista è stata effettuata<br />

da Herbert Mattle, presidente del<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, e Thomas Ernst, membro del<br />

comitato ACF.<br />

Signor Abate, Lei è ticinese o svizzero?<br />

Sono entrambi.<br />

Ho costatato <strong>ch</strong>e Lei è diventato molto<br />

presto, a 34 anni, Consigliere Nazionale.<br />

Come è riuscito in questa impresa?<br />

Ho avuto occasione di svolgere la mia<br />

prima campagna elettorale già nel 1999.<br />

È stata per me un’esperienza importante,<br />

nonostante <strong>ch</strong>e alla fine non avessi<br />

successo. Nell’estate del 2000, in un incidente<br />

stradale in Italia, morì Giuseppe<br />

Buffi, Consigliere di Stato ticinese. In seguito<br />

Gabriele Gendotti, allora Consigliere<br />

Nazionale subentrò a Buffi quale Consigliere<br />

di Stato. Questo mi aprì le porte a<br />

Berna. Dovetti decidere se continuare la<br />

mia attività nell’esecutivo del mio comune<br />

o se occupare il posto liberatosi nel Consiglio<br />

Nazionale. Avevo nutrito da sempre<br />

un interesse per la politica federale per<br />

cui non volli perdere il treno e mi decisi<br />

per Berna.<br />

E non la disturbò il fatto <strong>ch</strong>e la strada<br />

per Berna avesse un solo tunnel?<br />

(ride). Ho studiato all’Università di Berna<br />

perciò conosco benissimo tutte le strade<br />

<strong>ch</strong>e portano alla capitale. La strada del<br />

Sempione e quella del San Gottardo, ma<br />

an<strong>ch</strong>e quella del Susten, in estate. Le conosco<br />

tutte.<br />

Come è arrivato al PLR?<br />

Come in altri ambiti, la famiglia ha giocato<br />

un ruolo importante. Discutevamo<br />

spesso di temi politici attuali. Mio nonno<br />

è stato per 40 anni sindaco di un piccolo<br />

comune. An<strong>ch</strong>e mio padre è stato funzionario<br />

e ha sempre avuto particolare<br />

interesse per la politica. Entrambi erano<br />

membri del PLR.<br />

Dapprima in Consiglio Nazionale e dal<br />

2011 ricopre la carica di Consigliere<br />

degli Stati per il Canton Ticino. Ci sono<br />

delle differenze tra i due parlamenti?<br />

La più grande differenza è la minor pressione<br />

mediatica nel Consiglio degli Stati.<br />

Quando subentrai a 34 anni in Consiglio<br />

Nazionale, la pressione era già notevole.<br />

Questa pressione è comunque aumentata<br />

di anno in anno. Il politico ticinese è abituato<br />

al circo mediatico, poi<strong>ch</strong>é nel cantone<br />

abbiamo una densità di media molto<br />

alta. Abbiamo più giornali, due televisioni<br />

e diverse radio <strong>ch</strong>e permettono la visibilità<br />

pubblica ai politici. In Consiglio Nazionale<br />

è oggi indispensabile essere presenti nei<br />

media per comprovare costantemente la<br />

propria attività. Nella camera piccola per<br />

contro la pressione mediatica è inferiore.<br />

Nella piccola camera i rappresentanti si<br />

sentono meno osservati. Il voyeurismo è<br />

lasciato fuori dalla porta.<br />

Una seconda differenza è l’efficienza. Le<br />

sedute commissionali del Consiglio Nazionale<br />

sono lunghe e possono terminare<br />

an<strong>ch</strong>e senza risultati concreti. Obiettivi<br />

fissati non vengono raggiunti. Nelle commissioni<br />

del Consiglio degli Stati le sedute<br />

sono più efficienti. Le sedute avvengono<br />

in commissioni aventi fino a dieci parlamentari<br />

e in tempi relativamente stretti<br />

vengono riconosciuti i problemi, definite<br />

possibili soluzioni e presa una decisione.<br />

Un’ulteriore differenzazione è costituita<br />

dalla politicizzazione. Il Consiglio degli<br />

Stati non rappresenta una platea ideale<br />

per profilarsi, come invece succede al<br />

Consiglio Nazionale nel quale le lotte di<br />

trincea dei singoli partiti sono all’ordine<br />

del giorno. Preponderante sono le discussioni<br />

di merito e la risoluzione di problemati<strong>ch</strong>e.<br />

La politica del partito è meno<br />

accentuata, poi<strong>ch</strong>é un membro del parlamento<br />

non è stato scelto unicamente per<br />

la sua appartenenza politica, ma soprattutto<br />

per i sui meriti, la sua forza di argomentare<br />

e la propria personalità.<br />

Nel passato i Consiglieri degli Stati erano<br />

eletti dal Consiglio di Stato o parlamento<br />

cantonali. Oggi i Consiglieri degli<br />

Stati sono eletti dal popolo. Potrebbe<br />

immaginarsi la reintroduzione della nomina<br />

da parte degli esecutivi cantonali?<br />

Oppure questa modalità di elezione non<br />

sarebbe più attuale?<br />

No. Una reintroduzione della nomina dei<br />

Consiglieri degli Stati da parte degli esecutivi<br />

cantonali è per me impensabile.<br />

Fabio Abate, notaio e avvocato, Consigliere<br />

agli Stati, Ticino<br />

Le votazioni e le nomine popolari sono<br />

una parte importante della democrazia<br />

in Svizzera. Inoltre diversi cambiamenti<br />

sono intervenuti da allora. La fiducia nei<br />

governi cantonali era maggiore rispetto<br />

a oggi. Le possibilità del cittadino di informarsi<br />

e di potersi creare un’opinione<br />

sono oggi notevolmente semplificate dai<br />

media. Questi cambiamenti in ambito<br />

politico e sociale fanno sì <strong>ch</strong>e la nomina<br />

da parte della cittadinanza sia la migliore<br />

opzione.<br />

Da Consigliere degli Stati è possibile<br />

determinare cambiamenti in ambito politico?<br />

Un Consigliere degli Stati deve essere credibile.<br />

Se quest’affidabilità viene meno, gli<br />

altri membri del parlamento non lo considerano.<br />

La credibilità politica si compone<br />

dalla personalità del consigliere, dalla<br />

preparazione degli affari in discussione e<br />

dal suo modo di comportarsi. Se si è credibili,<br />

gli altri membri del consiglio ti ascoltano<br />

ed è possibile influenzare gli esiti<br />

delle discussioni parlamentari. Inoltre, per<br />

ottenere ascolto dagli altri parlamentari,<br />

bisogna dimostrare interesse per gli ac-<br />

Svizzera italiana<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

2·13 controlling<br />

39<br />

&


Svizzera italiana<br />

cadimenti a livello nazionale. Altrimenti un<br />

parlamentare è considerato alla stregua<br />

di un lobbista del cantone di provenienza.<br />

Un Consigliere degli Stati rappresenta<br />

naturalmente gli interessi cantonali, ma in<br />

primo luogo deve poter dimostrare <strong>ch</strong>e<br />

questi interessi sono subordinati al bene<br />

della Svizzera intera e <strong>ch</strong>e riesce quindi<br />

a superare le frontiere cantonali nella sua<br />

attività parlamentare. Solamente in seguito<br />

potrà impegnarsi in ri<strong>ch</strong>ieste particolari<br />

del proprio cantone. Se viene dibattuta<br />

la legge sull’asilo, quale Consigliere degli<br />

Stati non possono essere focalizzate unicamente<br />

le problemati<strong>ch</strong>e di Chiasso, e<br />

se si discute di pianificazione, non devono<br />

essere al centro solamente gli interessi<br />

delle zone turisti<strong>ch</strong>e del nostro paese.<br />

Quali sono al momento attuale le maggiori<br />

preoccupazioni del Canton Ticino?<br />

Una sfida centrale del Canton Ticino<br />

è l’adattamento della formazione alle<br />

necessità odierne. Un paio di parole<br />

in francese e un diploma di una scuola<br />

universitaria non sono più sufficienti per<br />

concorrenziare altri giovani sul mercato<br />

del lavoro. I giovani ticinesi hanno un<br />

potenziale enorme. Per l’integrazione<br />

in Svizzera è molto più importante <strong>ch</strong>e i<br />

nostri giovani conoscano bene la lingua<br />

tedesca. Quella inglese è importante solo<br />

in secondo piano. Questa importante<br />

realtà non è ancora stata recepita interamente<br />

in Ticino.<br />

Un’altra sfida per il Cantone di confine<br />

Ticino è la libera circolazione delle persone.<br />

Di principio la libera circolazione<br />

esiste in Ticino da sempre. Nel grande<br />

studio di avvocatura in cui ho lavorato<br />

anni fa, le segretarie provenivano già allora<br />

dall’Italia. I lavoratori del settore edile<br />

provenivano an<strong>ch</strong>’essi dall’Italia. Oggi<br />

per contro sono scalzati an<strong>ch</strong>e i lavoratori<br />

svizzeri/ticinesi ben formati. Il dumping<br />

salariale di lavoratori altamente qualificati<br />

è oggi una realtà in Ticino.<br />

La terza e ultima sfida è per me la realizzazione<br />

della NFTA. La NFTA è una vera<br />

opportunità per favorire l’integrazione. I<br />

ticinesi potranno raggiungere in un tempo<br />

relativamente breve città come Zurigo<br />

e gli zurighesi potrebbero ricercare posti<br />

di lavoro in Ticino.<br />

Significa <strong>ch</strong>e queste problemati<strong>ch</strong>e<br />

sono più importanti per il Ticino della<br />

consapevolezza di non avere un Consigliere<br />

Federale?<br />

È un’illusione <strong>ch</strong>e un Consigliere Federale<br />

possa praticare una politica regionale. Un<br />

Consigliere Federale avrebbe unicamente<br />

carattere simbolico. In questo senso non<br />

possiamo dimenticare <strong>ch</strong>e molti cantoni,<br />

come ad esempio il Canton Uri, contrariamente<br />

al Ticino, non hanno mai avuto<br />

un Consigliere Federale.<br />

Dobbiamo concentrare le nostre forze in<br />

altri ambiti. Naturalmente è importante<br />

avere un Consiglio Federale equilibrato,<br />

<strong>ch</strong>e possa rappresentare doverosamente<br />

le regioni di confine. Condizione è però<br />

<strong>ch</strong>e vi siano delle personalità a disposizione<br />

per questo compito.<br />

Come potrebbe essere stimolato il turismo<br />

nel Canton Ticino?<br />

Il turismo nel Canton Ticino soffre, come<br />

tra l’altro in tutta la Svizzera, di problemi<br />

strutturali. La forza del franco svizzero e<br />

la globalizzazione contribuiscono in egual<br />

maniera al problema. Ancora po<strong>ch</strong>i<br />

anni fa, per una vacanza di corta durata,<br />

ci s’indirizzava al Ticino. Oggi si può<br />

volare al sud per 90 fran<strong>ch</strong>i. In Canton<br />

Ticino manca an<strong>ch</strong>e la continuità. Molti<br />

imprenditori hanno omesso di disciplinare<br />

la successione della propria azienda e<br />

non hanno investito sufficientemente nelle<br />

infrastrutture. I giovani ticinesi hanno<br />

altre prospettive. Non sono più disposti<br />

a lavorare nel settore del turismo ma preferiscono<br />

lo studio di materie economi<strong>ch</strong>e<br />

a S. Gallo o lo studio al politecnico di<br />

Zurigo.<br />

Lei sta argomentando da una posizione<br />

privilegiata. Quanto appoggio riceve<br />

dai colleghi ticinesi? I politici ticinesi<br />

rappresentano per lo più gli interessi<br />

cantonali. Proprio una posizione privilegiata<br />

come la Sua, non dovrebbe<br />

suscitare l’accettazione delle cer<strong>ch</strong>ie<br />

interessate?<br />

Purtroppo questa realtà non è sempre<br />

condivisa da parte della popolazione ticinese.<br />

Esiste una sfiducia nell’operato<br />

della politica e manca la volontà di interessarsi<br />

della politica Svizzera e di integrarsi<br />

nel paese.<br />

Professionalmente Lei è avvocato e<br />

notaio. Nel contempo riveste il ruolo di<br />

Consigliere degli Stati. Quanto tempo le<br />

rimane?<br />

Effettivamente ho una settimana lavorativa<br />

di otto giorni (ride). Già il primo giorno<br />

a Berna ho anticipato <strong>ch</strong>e non mi sarà<br />

possibile fare tutto. Pongo delle <strong>ch</strong>iare<br />

priorità e cerco di lavorare efficientemente<br />

negli ambiti scelti. La medesima cosa<br />

vale per la mia professione. Per esempio<br />

mi sono congedato dal diritto penale,<br />

poi<strong>ch</strong>é i clienti incarcerati non possono<br />

attendere fin<strong>ch</strong>é Fabio Abate ritorni da<br />

una seduta commissionale e sia a disposizione<br />

del magistrato inquirente. Per<br />

questo motivo mi limito al notariato e al<br />

diritto amministrativo. Naturalmente si<br />

tratta di molto lavoro, ma solamente così<br />

si può avanzare.<br />

Le rimane del tempo libero e cosa fa nel<br />

suo tempo libero?<br />

Ho una famiglia con la quale passo molto<br />

tempo. I miei figli hanno 8 e 11 anni. Loro<br />

sanno <strong>ch</strong>e cosa significa essere a Berna.<br />

Sport e movimento li faccio con la famiglia.<br />

Leggo molto e sento volentieri brani<br />

musicali, in particolare Jazz moderno.<br />

Inoltre amo il calcio. Ho un abbonamento<br />

annuale dell’AC Milan e naturalmente<br />

dell’Ambrì. Alcune volte la mia famiglia<br />

mi raggiunge a Berna e questo lo trovo<br />

importante, affin<strong>ch</strong>é i miei figli possano<br />

rendersi conto del lavoro <strong>ch</strong>e svolge il<br />

loro padre.<br />

Un mandato in Consiglio Federale sarebbe<br />

per Lei un’opzione?<br />

No. Non sarebbe un’opzione. E questa<br />

decisione l’ho comunicata ufficialmente<br />

già due anni fa. Non ho mai avuto<br />

l’ambizione di diventare Consigliere Federale<br />

e di conseguenza non mi sono<br />

impegnato in tal senso. E nemmeno mi<br />

sono mosso in questa direzione nel legislativo,<br />

ad esempio attraverso la nomina<br />

in specifi<strong>ch</strong>e commissioni, o, infine,<br />

nell’assunzione di cari<strong>ch</strong>e nel mio partito.<br />

Inoltre credo <strong>ch</strong>e il mio posto ideale sia<br />

nel legislativo e non nell’esecutivo.<br />

Questa notte una fata le fa visita e le<br />

regala la possibilità di esprimere tre<br />

desideri per il Canton Ticino e per Lei<br />

stesso. Quali desideri esprimerebbe?<br />

Per me e la mia famiglia auguro salute.<br />

Per il Canton Ticino auguro <strong>ch</strong>e i giovani<br />

ticinesi siano un po’ meno ticinesi e<br />

un po’ più svizzeri. E per la Svizzera mi<br />

auguro la risoluzione dei problemi con la<br />

Comunità Europea.<br />

•••<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

40 controlling<br />

2·13<br />

&


Twitter für persönli<strong>ch</strong>e Netzwerke und<br />

Informationsvorsprung<br />

Kurz vor dem Fren<strong>ch</strong> Open hat nun<br />

au<strong>ch</strong> Roger Federer endli<strong>ch</strong> einen Twitter-Account.<br />

Dies war einer S<strong>ch</strong>weizer<br />

Boulevard-Zeitung sogar mehrere Artikel<br />

wert. Innerhalb von wenigen Tagen<br />

folgten bereits 200’000 Leute dem<br />

S<strong>ch</strong>weizer Tennis-Spieler. No<strong>ch</strong> viel<br />

mehr «Follower» hat der portugiesis<strong>ch</strong>e<br />

Fussballstar Cristiano Ronaldo, nämli<strong>ch</strong><br />

fast 20 Millionen. Dies zeigt: Twitter ist<br />

au<strong>ch</strong> sieben Jahre na<strong>ch</strong> der Gründung<br />

ein relevanter Social-Media-Service.<br />

Mens<strong>ch</strong>en folgen ihren Idolen aus Sport<br />

und Showbusiness auf Twitter um näher<br />

bei ihnen zu sein und mehr Informationen<br />

zu bekommen als nur Medienmitteilungen<br />

und Home-Stories in Ho<strong>ch</strong>glanzmagazinen.<br />

Dies ist der «massenmediale»<br />

Teil von Twitter, wenn 200’000 oder 20<br />

Millionen «Follower» einem Star folgen.<br />

Twitter hat aber au<strong>ch</strong> eine viel kleinere,<br />

intimere und kommunikativere Komponente.<br />

Dann nämli<strong>ch</strong>, wenn man Leuten<br />

mit ähnli<strong>ch</strong>en Interessen folgt, um von<br />

ihnen zu lernen und si<strong>ch</strong> mit ihnen auszutaus<strong>ch</strong>en.<br />

Neue Quelle für Informationen<br />

Twitter ist zu einer wi<strong>ch</strong>tigen und seriösen<br />

Quelle in der tägli<strong>ch</strong>en Informationsbes<strong>ch</strong>affung<br />

geworden. Fast jeder liest<br />

eine Tageszeitung, hört Radio, surft im<br />

Internet oder hat viellei<strong>ch</strong>t gar News und<br />

Blogs per RSS-Feed abonniert. Do<strong>ch</strong><br />

Twitter geht no<strong>ch</strong> eine Stufe weiter: Der<br />

Dienst lebt davon, dass viele User Links<br />

zu Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten, Artikeln und Blogeinträgen<br />

mit anderen teilen und kurze persönli<strong>ch</strong>e<br />

Mitteilungen aus dem Alltag posten.<br />

Findet man jemanden, der si<strong>ch</strong> für das<br />

glei<strong>ch</strong>e Themengebiet interessiert, «folgt»<br />

man ihm und erhält fortan s<strong>ch</strong>nell und unkompliziert<br />

seine Textbeiträge und Empfehlungen.<br />

Im besten Fall gelangt man so<br />

au<strong>ch</strong> an Insiderwissen, dass sonst nirgendwo<br />

zugängli<strong>ch</strong> ist.<br />

Dies s<strong>ch</strong>afft Vertrauen, Transparenz, viellei<strong>ch</strong>t<br />

gar Sympathie – und ein ganz neues,<br />

persönli<strong>ch</strong>es Informations-Netzwerk,<br />

aus dem viellei<strong>ch</strong>t sogar na<strong>ch</strong>haltige Beziehungen<br />

entstehen.<br />

Na<strong>ch</strong>haltige Netzwerke<br />

S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> kann Twitter au<strong>ch</strong> in einer altbekannten<br />

Situation eine völlig neue Beziehungsqualität<br />

s<strong>ch</strong>affen: Wer erinnert<br />

si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t an Konferenzbesu<strong>ch</strong>e oder<br />

Seminare, auf denen man bei Apéros, in<br />

Pausen und bei Mittagessen Berufskollegen<br />

oder Glei<strong>ch</strong>gesinnte kennenlernt und<br />

si<strong>ch</strong> mit ihnen unterhält? Hand aufs Herz:<br />

Meist bleibt davon ni<strong>ch</strong>t viel mehr als eine<br />

Visitenkarte, die dann im Karteikasten<br />

vers<strong>ch</strong>windet – obwohl die Unterhaltung<br />

viellei<strong>ch</strong>t äusserst spannend und anregend<br />

war. Twitter kann in diesem Fall viel<br />

leisten – unkompliziert und unverbindli<strong>ch</strong><br />

können diese neu gewonnenen Bekannts<strong>ch</strong>aften<br />

weiter gepflegt werden. Der<br />

Austaus<strong>ch</strong> mit Personen, die si<strong>ch</strong> für das<br />

glei<strong>ch</strong>e Thema interessieren, war no<strong>ch</strong><br />

nie so einfa<strong>ch</strong>. Es kann ein völlig neues<br />

Netzwerk mit qualitativ ho<strong>ch</strong>stehenden<br />

Beziehungen entstehen und erweitert<br />

werden. Denn Twitter zeigt au<strong>ch</strong>, mit<br />

wem die eigenen Kontakte vernetzt sind<br />

– gut mögli<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> da no<strong>ch</strong><br />

weitere spannende Persönli<strong>ch</strong>keiten finden<br />

lassen.<br />

•••<br />

Tobias Kil<strong>ch</strong>ör, Ges<strong>ch</strong>äftsführer<br />

mezzo|media GmbH, Mürren<br />

Au<strong>ch</strong> Themen aus der Finanzbran<strong>ch</strong>e,<br />

wie das neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsgesetz,<br />

werden auf Twitter diskutiert.<br />

<strong>veb</strong>media<br />

Besonders interessant ist an Twitter,<br />

dass die Quellen ni<strong>ch</strong>t unbekannt sind,<br />

sondern dass hinter den Empfehlungen<br />

Mens<strong>ch</strong>en stehen, die man kennt oder<br />

die man im Laufe der Zeit kennenlernt.<br />

Ein Superstar wie Cristiano Ronaldo hat<br />

fast 20 Millionen Follower.<br />

Roger Federer hat sieben Jahre na<strong>ch</strong> der<br />

Gründung von Twitter nun au<strong>ch</strong> einen eigenen<br />

Account.<br />

2·13<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

41


Regionalgruppen<br />

S<strong>ch</strong>weizweit in Ihrer Nähe: <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> Regionalgruppen<br />

Die <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> Regionalgruppen sind der<br />

fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e und oft au<strong>ch</strong> gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Treffpunkt der Mitglieder Ihrer Wohnregion.<br />

Sie öffnen Ihnen die Tür zu einem<br />

weitverzweigten Netzwerk engagierter<br />

Fa<strong>ch</strong>leute. Nutzen Sie dieses zur Kontakt-<br />

und Beziehungspflege – zum privaten<br />

und berufli<strong>ch</strong>en Austaus<strong>ch</strong> auf<br />

hohem Niveau. Exklusiv für Mitglieder:<br />

alle Veranstaltungen unter dem Titel netzwerk<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>. Hier unterstützen wir Sie<br />

aktiv beim Networking, immer na<strong>ch</strong> dem<br />

Motto: «Alleine addiere i<strong>ch</strong>. Gemeinsam<br />

multiplizieren wir.»<br />

Als Mitglied von <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> gehören Sie automatis<strong>ch</strong><br />

zur Regionalgruppe Ihrer Wahl.<br />

Zum Aktualisieren und Ändern nutzen Sie<br />

Ihr persönli<strong>ch</strong>es Login auf www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>.<br />

Ohne Ihre Angabe erfolgt die Zuteilung<br />

aufgrund Ihres Wohnortes.<br />

Bern Espace Mittelland<br />

Nordwests<strong>ch</strong>weiz<br />

Zentrals<strong>ch</strong>weiz<br />

Andrea Wyss, Präsidentin<br />

Landoltstrasse 95<br />

3007 Bern<br />

Telefon P 031 387 72 10<br />

bern@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

•Regionaler Netzwerkanlass MWST<br />

17. September 2013<br />

•netzwerk <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>: Der neue<br />

Kontenrahmen KMU<br />

21. Oktober 2013<br />

Silvan Krummena<strong>ch</strong>er, Präsident<br />

Florastrasse 1A<br />

2540 Gren<strong>ch</strong>en<br />

Telefon G 061 266 31 91<br />

nordwests<strong>ch</strong>weiz@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

•netzwerk <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>: Der neue<br />

Kontenrahmen KMU<br />

15. Oktober 2013<br />

Osts<strong>ch</strong>weiz-Fürstentum Lie<strong>ch</strong>tenstein<br />

Franz J. Rupf, Präsident<br />

Quaderstrasse 5, 7000 Chur<br />

Telefon 081 252 07 22<br />

Fax 081 253 33 73<br />

osts<strong>ch</strong>weiz@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Karl Gasser, Präsident<br />

Türla<strong>ch</strong>erstr. 18, 6060 Sarnen<br />

Telefon 041 660 63 85<br />

zentrals<strong>ch</strong>weiz@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

•2. Inners<strong>ch</strong>weizer Controller Ride<br />

31. August 2013<br />

•netzwerk <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>: Der neue<br />

Kontenrahmen KMU<br />

22. Oktober 2013<br />

Züri<strong>ch</strong><br />

Peter Herger, Präsident<br />

Adetswilerstrasse 8a, 8344 Bäretswil<br />

Telefon G 081 710 56 00<br />

zueri<strong>ch</strong>@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

•netzwerk <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>: Der neue<br />

Kontenrahmen KMU<br />

8. Oktober 2013, St. Gallen<br />

30. Oktober 2013, Chur<br />

Aktuelle Veranstaltungen<br />

•netzwerk <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>: Der neue<br />

Kontenrahmen KMU<br />

23. Oktober 2013<br />

2. Inners<strong>ch</strong>weizer Controller Ride<br />

Am Samstag, 31. August 2013, findet<br />

der 2. Inners<strong>ch</strong>weizer Controller Ride<br />

statt. Es sind alle Cabriolet- und Töff-<br />

Fahrer re<strong>ch</strong>t herzli<strong>ch</strong> eingeladen. Wir<br />

treffen uns zwis<strong>ch</strong>en 9.00 und 9.30 Uhr<br />

im Raum Luzern zum gemeinsamen Ausfahren.<br />

Alle die si<strong>ch</strong> anmelden werden zur<br />

gegeben Zeit die entspre<strong>ch</strong>enden Daten<br />

direkt an ihre E-Mail Adresse erhalten.<br />

Thomas Widmer und Luc Rösli freuen<br />

si<strong>ch</strong>, zusammen mit allen interessierten<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Mitgliedern einen tollen Tag zu<br />

verbringen. Anmeldungen ab sofort an<br />

Luc Rösli, info@rbs-ag.<strong>ch</strong>. Das Organisationskomitee<br />

freut si<strong>ch</strong> auf diesen ungezwungenen<br />

gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Anlass.<br />

42 re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

2·13


Aus der <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Ges<strong>ch</strong>äftsstelle<br />

Mutation der persönli<strong>ch</strong>en Daten<br />

Jedes Mitglied hat ein Login, wel<strong>ch</strong>es<br />

aus der hinterlegten E-Mailadresse und<br />

einem Passwort besteht. Dadur<strong>ch</strong> haben<br />

Sie Zugriff auf die persönli<strong>ch</strong>en Stammdaten,<br />

wel<strong>ch</strong>e in unserer Datenbank gespei<strong>ch</strong>ert<br />

sind. Bitte bea<strong>ch</strong>ten Sie: Das<br />

Login ist persönli<strong>ch</strong>. Wenn Sie mit Ihrem<br />

Login eine andere Person für eine Weiterbildung<br />

anmelden und Ihre Daten mit<br />

den neuen Informationen übers<strong>ch</strong>reiben,<br />

dann gibt es Ihre Daten ni<strong>ch</strong>t mehr. Wir<br />

sind Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dem<br />

online-Anmeldeprozess die entspre<strong>ch</strong>ende<br />

Aufmerksamkeit zukommen lassen.<br />

Neu: Gehaltsre<strong>ch</strong>ner auf www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Mit den Ergebnissen aus der Gehaltserhebung<br />

2012 haben wir einen Gehaltsre<strong>ch</strong>ner<br />

programmiert. Abrufbar sind<br />

die Saläre unserer Ausbildungstiteln,<br />

dem Fa<strong>ch</strong>ausweis im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

und dem dipl. Experten in<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling. Die<br />

Zahlen sind aufgeteilt in sieben Regionen.<br />

Sie erhalten immer den tiefsten und den<br />

hö<strong>ch</strong>sten Wert sowie den Median. Sind<br />

Sie gespannt auf Ihren Wert? Mit dieser<br />

Adresse geht es zum Gehaltsre<strong>ch</strong>ner<br />

http://gehaltsre<strong>ch</strong>ner.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>/ So erfahren<br />

Sie s<strong>ch</strong>nell wo Sie gehaltsmässig<br />

stehen.<br />

getAbstract<br />

Seit 2007 haben unsere Mitglieder mit<br />

ihrem persönli<strong>ch</strong>en Login Zugriff auf die<br />

Zusammenfassungen von Businessbü<strong>ch</strong>ern<br />

bei getAbstract. Aktuell nutzen<br />

rund 2000 Mitglieder diese Dienstleistung.<br />

Sehr gross na<strong>ch</strong>gefragt werden<br />

die Titel im Berei<strong>ch</strong> Leadership & Management<br />

gefolgt von Career & Self-<br />

Development und Economics & Politics.<br />

Ganz spannend sind die drei Top Download-Titel:<br />

An 1. Stelle steht «Networking<br />

für Networking-Hasser», an 2. Stelle ist<br />

«S<strong>ch</strong>nelles Denken, langsames Denken»<br />

und Rang 3 belegt «Die Kunst des klaren<br />

Denkens». Wir freuen uns, wenn Sie dieses<br />

exklusive Mitgliederangebot nutzen.<br />

Online Mitgliederverzei<strong>ch</strong>nis<br />

Auf www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> führen wir ein Mitgliederverzei<strong>ch</strong>nis<br />

(Menü Mitglieder, Mitglieder<br />

su<strong>ch</strong>en). Jedes Mitglied wird mit<br />

Namen und Vornamen aufgeführt. Über<br />

die Publikation von Firma, Ort und E-Mail<br />

ents<strong>ch</strong>eiden Sie selber. Die Mutationsfunktion<br />

befindet si<strong>ch</strong> im ges<strong>ch</strong>ützten<br />

Berei<strong>ch</strong> unter dem Link Profil anpassen.<br />

Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger, Ges<strong>ch</strong>äftsführerin<br />

und Mitglied des <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>-Vorstandes.<br />

App für S<strong>ch</strong>ulkontenrahmen KMU<br />

Aufgrund der Überarbeitung des «S<strong>ch</strong>weizer<br />

Kontenrahmen KMU» dur<strong>ch</strong> <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

wurde au<strong>ch</strong> ein S<strong>ch</strong>ulkontenrahmen erstellt.<br />

Dieser hat seinen Platz vorwiegend<br />

im Bildungsberei<strong>ch</strong> und die Autoren freuen<br />

si<strong>ch</strong>, wenn die S<strong>ch</strong>ulversion vermehrt<br />

den Eingang in die Ausbildung findet. Damit<br />

der S<strong>ch</strong>ulkontenrahmen immer dabei<br />

ist steht in den Stores eine App für iOS<br />

und Android zum kostenlosen Download<br />

zur Verfügung.<br />

•••<br />

Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> Gehaltsre<strong>ch</strong>ner<br />

Bitte wählen Sie eine Region<br />

2·13<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling<br />

43


Aus dem <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Veranstaltungen und Adressen<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Lagerstrasse 1, Postfa<strong>ch</strong> 1262<br />

8021 Züri<strong>ch</strong><br />

Telefon 043 336 50 30<br />

Fax 043 336 50 33<br />

www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, info@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

acf.<strong>ch</strong><br />

Ass. dei contabili-controller diplomati<br />

federali – Gruppo della svizzera italiana<br />

Lorenzo Fontana, Presidente<br />

6963 Lugano-Cureggia<br />

Telefono/Fax 091 966 03 35<br />

www.acf.<strong>ch</strong>, iguarisco@acf.<strong>ch</strong><br />

swisco.<strong>ch</strong><br />

Chambre des experts en finance<br />

et en controlling<br />

Rue de Neu<strong>ch</strong>âtel 1<br />

1400 Yverdon-les-Bains<br />

Tél. 024 425 21 72, Fax 024 425 21 71<br />

www.swisco.<strong>ch</strong>, info@swisco.<strong>ch</strong><br />

Politis<strong>ch</strong>er Beirat<br />

Nationalrat Daniel Josits<strong>ch</strong> (SP)<br />

Nationalrat Hans Kaufmann (SVP)<br />

Nationalrat Pirmin S<strong>ch</strong>wander (SVP)<br />

Ständerat Fabio Abate (FDP)<br />

Ständerat Konrad Graber (CVP)<br />

Ständerat Paul Niederberger (CVP)<br />

Controller Akademie AG Züri<strong>ch</strong><br />

• 4.9.2013, Beginn Studiengang IFRS-<br />

Accountant, Züri<strong>ch</strong><br />

• 20.10.2013, Beginn Studiengang für<br />

eidg. dipl. Expertinnen/Experten in<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling (in<br />

5 oder 3 Semestern), Züri<strong>ch</strong><br />

• 22.10.2013 Beginn Praxisstudium<br />

Chef/in Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen,<br />

Züri<strong>ch</strong><br />

• 23.10.2013 Beginn Praxisstudium<br />

Controlling, Züri<strong>ch</strong><br />

• 23.10.2013 Beginn International-<br />

Business-Spezialist für Re<strong>ch</strong>nungslegung,<br />

Steuern und Re<strong>ch</strong>t, Züri<strong>ch</strong><br />

• 24.10.2013 Beginn Kompetenz-Zertifikat<br />

für Finanzbu<strong>ch</strong>haltung, Sozialversi<strong>ch</strong>erungen,<br />

Steuern und Re<strong>ch</strong>t in<br />

der S<strong>ch</strong>weiz, Züri<strong>ch</strong><br />

• 29. + 30.10.2013, IFRS Update (Tage<br />

einzeln bu<strong>ch</strong>bar), Züri<strong>ch</strong><br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> demnä<strong>ch</strong>st<br />

Tagesseminare<br />

• IKS: Tipps und Erfahrungen aus der<br />

Praxis<br />

20. November 2013<br />

• Einges<strong>ch</strong>ränkte Revision<br />

3. Dezember 2013<br />

• Das neue Re<strong>ch</strong>nungslegungsre<strong>ch</strong>t<br />

11. Dezember 2013<br />

Lehrgänge / Kurse<br />

• Die einges<strong>ch</strong>ränkte Revision:<br />

Start am 26. August 2013<br />

• Umstrukturierung:<br />

Start am 27. August 2013<br />

• Experte Swiss GAAP FER:<br />

Start am 28. August 2013<br />

• EU-MWST:<br />

Start am 28. August 2013<br />

• CH-Mehrwertsteuer:<br />

Start am 29. August 2013<br />

• Personaladministration:<br />

Start am 10. September 2013<br />

• Unternehmensbewertung/<br />

Na<strong>ch</strong>folgeregelung:<br />

Start am 11. September 2013<br />

Das Veranstaltungsangebot wird<br />

laufend ergänzt. Besu<strong>ch</strong>en Sie uns auf<br />

www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>.<br />

Impressum<br />

Unsere Partner<br />

«re<strong>ch</strong>nungswesen & controlling», Fa<strong>ch</strong>informationen des S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Verbandes der dipl. Experten in<br />

Re<strong>ch</strong>nungslegung und Controlling und der Inhaber des eidg. Fa<strong>ch</strong>ausweises im Finanz- und Re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Ers<strong>ch</strong>eint vierteljährli<strong>ch</strong> in einer Auflage von 12‘000 Exemplaren<br />

Redaktion: Herbert Mattle, Präsident, Obfelden; Dieter Pfaff, Vizepräsident, Wettswil; Melitta Bis<strong>ch</strong>ofberger,<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsführerin<br />

Inserate und Auskünfte: Ges<strong>ch</strong>äftsstelle <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, Lagerstrasse 1, 8004 Züri<strong>ch</strong>, Telefon 043 336 50 30,<br />

Fax 043 336 50 33, info@<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>, www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong><br />

Layout, Druck und Versand: Druckzentrum AG, Züri<strong>ch</strong> Süd, Rainstrasse 3, 8143 Stallikon<br />

Bezug: «re<strong>ch</strong>nungswesen & controlling» kann kostenlos bezogen werden bei <strong>veb</strong>.<strong>ch</strong> oder steht zum<br />

Download zur Verfügung (www.<strong>veb</strong>.<strong>ch</strong>/Publikationen/r&c)<br />

Re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Hinweis: Na<strong>ch</strong>druck mit Quellenangabe gestattet.<br />

Adressänderungen: Bitte melden Sie Mutationen der Ges<strong>ch</strong>äftsstelle.<br />

44<br />

re<strong>ch</strong>nungswesen<br />

& controlling 2·13

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