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42. Jahrgang, Nummer 1, Amras, im März 2006

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KIRCHENCHOR AMRAS<br />

Kirchenchor <strong>Amras</strong><br />

Probe <strong>im</strong> Stiegenhaus (FOTO PARIGGER)<br />

Unter dem Titel „Die Odyssee der <strong>Amras</strong>er<br />

Vereine” schrieb Michaela Spirk-<br />

Paulmichl am 22.02. in der Tiroler Tageszeitung<br />

über die <strong>Amras</strong>er Vereine und<br />

speziell darüber, wie sie „weit verstreut<br />

und nur notdürftig untergebracht” sind.<br />

Im Bild sah man den Kirchenchor be<strong>im</strong><br />

Proben <strong>im</strong> Stiegenhaus des Gemeindesaales.<br />

Vom Chor war nur ein Teil zu<br />

sehen, dafür vermittelte das Bild einen<br />

Eindruck vom „Ambiente”, also von der<br />

“st<strong>im</strong>mungsvollen Umgebung” (Licht, Atmosphäre,<br />

Gegenstände), in diesem<br />

Falle vom Stiegengeländer und vom<br />

Kücheneinbau.<br />

(Man weiß es: Die erwähnte „Odyssee”<br />

ist ursprünglich das erzählende Gedicht<br />

von der zehnjährigen „Irrfahrt des<br />

Odysseus” nach dem Krieg um Troja).<br />

Die „Irrfahrt” bezüglich Proberaum begann<br />

für den jetzigen Kirchenchor bereits<br />

<strong>im</strong> Jahre 1951 mit der Gründung des<br />

„<strong>Amras</strong>er Jugendchores”. St<strong>im</strong>mt nicht<br />

ganz, denn wir durften uns zehn Jahre<br />

lang in der Stube be<strong>im</strong> Stecherbauern<br />

wohl fühlen, konnten dort nicht nur proben,<br />

sondern auch gemeinsam zu Silvester<br />

oder bei anderen Anlässen feiern.<br />

Die große Stecherfamilie nahm es auf<br />

sich, viele Abende auf die Benützung ihrer<br />

Stube zu verzichten (in unserem ersten<br />

Chorjahr hielten wir z.B. 86 Chorproben<br />

ab!). Ohne dieses Entgegenkommen<br />

wäre der Aufbau eines Chores,<br />

unseres jetzigen Kirchenchores, nicht zustande<br />

gekommen.<br />

Nach zehn Jahren ist<br />

uns klar geworden, dass<br />

es Zeit ist, eine Änderung<br />

herbei zu führen.<br />

Damit begann aber nun<br />

wirklich eine „Irrfahrt”:<br />

Einige Jahre benützten<br />

wir die Pfarrkanzlei <strong>im</strong><br />

Widum als Proberaum,<br />

dann einen der zwei<br />

Gruppenräume <strong>im</strong> Kindergarten,<br />

beide viel<br />

zu klein und schon deswegen<br />

ungeeignet,<br />

nach dem nächsten<br />

Bauabschnitt übersiedelten<br />

wir in einen der<br />

(unfreundlichen) Kellerräume, wo das Singen<br />

keine Freude machen konnte. Man<br />

musste aber durchhalten, bis das neue<br />

Schulhaus (erster Bauabschnitt 1978) bezugsfertig<br />

war. Da ein Klassenraum anfangs<br />

nicht ständig besetzt war, sondern<br />

lediglich als „Medienraum” genützt wurde,<br />

bekamen wir dort endlich einen<br />

Raum, der groß genug war, wo ein Klavier<br />

Platz hatte und die akustischen<br />

Verhältnisse passten. Als aber auch<br />

dieser Klassenraum seitens der Schule<br />

benötigt wurde, begann die Suche aufs<br />

Neue. Die gerade noch mögliche Notlösung<br />

hieß Schulküche! Chorleiter<br />

Günther Zechberger und seine getreue<br />

Sängerschar musste sich damit abfinden.<br />

Als mir nach 12 Jahren Unterbrechung<br />

Ende 1998 die Chorleitung wieder übertragen<br />

wurde, forderte ich eine bessere<br />

Lösung. Mag. Ferdinand Neu, der Obmann<br />

der „Arbeitsgemeinschaft <strong>Amras</strong>”,<br />

konnte bewirken, dass der Gemeindesaal<br />

- so er nicht anderwärtig vergeben<br />

ist - für die Chorproben genützt<br />

werden darf. Die Freude darüber war groß<br />

- endlich genug Platz und eine gute<br />

Akustik - sie hatte aber ein Ablaufdatum,<br />

einmal deswegen, weil der Raum nach<br />

den Veranstaltungen verraucht und <strong>im</strong><br />

Winter nicht geheizt war und dann nach<br />

der Ausstattung mit einer den Lärm<br />

dämpfende Deckenverkleidung die Akustik<br />

<strong>im</strong> Raum so extrem stumpf wurde,<br />

dass ein mehrstündiges Proben nicht<br />

mehr erträglich war.<br />

Wir verließen den Gemeindesaal und versuchten<br />

es <strong>im</strong> Stiegenhaus. Und da<br />

proben wir seitdem. Wir schätzen es,<br />

dass es hier <strong>im</strong> Winter warm und <strong>im</strong> Sommer<br />

kühl ist, dass wir ausreichend Platz<br />

haben und dass es recht „dankbar”<br />

klingt. Die Kameraden der Schützenkompanie,<br />

die gelegentlich vorbei kommen,<br />

wenn sie <strong>im</strong> Schützenhe<strong>im</strong> zu tun<br />

haben, bedeuten für uns keine Störung,<br />

und wir gönnen es ihnen gerne, dass sie<br />

auf diese Weise mit Kirchenmusik in<br />

Berührung kommen. Die Turner, die<br />

sich viel zu erzählen haben, bevor sie<br />

das Haus verlassen, ärgern sich hoffentlich<br />

nicht, wenn sie etwas lauter<br />

sprechen müssen, weil der Chor halt<br />

manchmal auch ein „Forte” singen<br />

muss. Ungut ist es für alle, die an so einem<br />

Probenabend <strong>im</strong> Haus zu tun hatten,<br />

nur einmal gewesen, als nämlich einige<br />

besonders humorgeladene Burschen<br />

eine Stinkbombe über die Kellerstiege<br />

geworfen haben …<br />

Wenn nun, wie angekündigt, <strong>im</strong> Herbst<br />

<strong>2006</strong> mit dem Ausbau des „Oberen<br />

Gratl” in der Geyrstraße zum <strong>Amras</strong>er Vereinshaus<br />

begonnen wird, gilt für die<br />

<strong>Amras</strong>er Vereine, so auch für den Kirchenchor,<br />

die Hoffnung, dass diese<br />

„Irrfahrt” nun bald ein Ende hat.<br />

Amtsdirektor i.R. Kurt Trenkwalder<br />

- ein Siebziger!<br />

Er hat sich als Obmann<br />

des SC <strong>Amras</strong><br />

sehr verdient gemacht,<br />

ist <strong>im</strong>mer<br />

noch Funktionär bei<br />

der „Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Amras</strong>”<br />

und er war ein sehr<br />

aktives Mitglied<br />

be<strong>im</strong> <strong>Amras</strong>er Kirchenchor. Ein Musterbeispiel<br />

für einen, der nach <strong>Amras</strong><br />

zugezogen ist, sich nicht abgekapselt<br />

hat, sondern bereit war, seine Fähigkeiten<br />

in die Ortsgemeinschaft einzubringen.<br />

Sein Vater Gottfried Trenkwalder, Schuldirektor<br />

in Ampass, erstand 1954 in<br />

der Luigenstraße (jetzt Hermann-Gmeiner-Straße)<br />

ein Grundstück und baute<br />

darauf für seine große Familie - 3 Töch-<br />

18 www.amras.at<br />

AMRASER BOTE <strong>2006</strong>

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