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Bötsch beschützt Biobeiträge Seite 4 Investieren trotz ... - Bioaktuell.ch

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Bilder: Daniel Gorba<br />

auf die eigenen Anliegen aufmerksam<br />

zu ma<strong>ch</strong>en. Arbenz: «Das Gesprä<strong>ch</strong> von<br />

Mens<strong>ch</strong> zu Mens<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t den Handel<br />

fairer.»<br />

Bauer we<strong>ch</strong>selt seinen Hut<br />

Christian Buts<strong>ch</strong>er, Präsident des Vereins<br />

für biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Landwirts<strong>ch</strong>aft,<br />

stellte anhand der Demeter-Strukturen<br />

fest, dass die Verarbeitung und der<br />

Handel aus einem Bedürfnis der Konsumierenden<br />

entstanden sind. Die Kosumentenvereine,<br />

die in grösseren Städten<br />

entstanden, hatten das Bedürfnis,<br />

biologis<strong>ch</strong>-dynamis<strong>ch</strong>e Produkte beziehen<br />

zu können, au<strong>ch</strong> wenn es direkt auf<br />

einem Hof ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong> war. Dieser<br />

Vorgang ma<strong>ch</strong>e deutli<strong>ch</strong>, dass an der sozialen<br />

Charta sämtli<strong>ch</strong>e Wirts<strong>ch</strong>aftspartner<br />

beteiligt sein müssen.<br />

«Es sollte keine Gremien geben», betonte<br />

Buts<strong>ch</strong>er, «in denen eines der drei<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftsglieder Produktion, Handel,<br />

Konsum ni<strong>ch</strong>t vertreten ist.» Sogar<br />

in der Direktvermarktung seien alle drei<br />

Glieder vertreten. Nur werde der Bauer,<br />

wenn er den Hof verlasse, um die Konsumierenden<br />

zu beliefern, zum Händler.<br />

«Da we<strong>ch</strong>selt er den Hut, dessen muss<br />

man si<strong>ch</strong> bewusst sein.»<br />

Au<strong>ch</strong> im Plenum wurde diskutiert,<br />

ob es mögli<strong>ch</strong> und sinnvoll sei, den Handel<br />

und die Verarbeitung auszus<strong>ch</strong>alten.<br />

Do<strong>ch</strong> bald wurde deutli<strong>ch</strong>, dass man ihn<br />

«einfa<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t wegkriegt» und Strategien<br />

gefragt sind, um das Wirts<strong>ch</strong>aftsgefüge<br />

mit Integration des Handels sozial und<br />

fair zu gestalten.<br />

Tragende Vielfalt der Abnehmer<br />

Dies bestätigte Nationalrätin Maya Graf,<br />

die zusammen mit Mann, Bruder und<br />

S<strong>ch</strong>wägerin ihren Betrieb bewirts<strong>ch</strong>aftet,<br />

der stark auf Obstbau ausgeri<strong>ch</strong>tet ist.<br />

Der Hof umfasst 500 Obstbäume, davon<br />

200 Ho<strong>ch</strong>stammbäume und vor allem<br />

Kirs<strong>ch</strong>en. Ein Drittel der Kirs<strong>ch</strong>en kann<br />

der Hof direkt absetzen, für den Rest ist<br />

er auf den Frü<strong>ch</strong>tehandel angewiesen.<br />

«Wir betra<strong>ch</strong>ten es als sehr wi<strong>ch</strong>tig, an<br />

viele kleinere Abnehmer vermarkten zu<br />

können», sagte Graf. Wenn man diese<br />

Vielfalt der kleinen Strukturen ni<strong>ch</strong>t pflege,<br />

begebe man si<strong>ch</strong> in Abhängigkeiten.<br />

Auf dem Hof, der seit dem Jahr 2000<br />

als Gemeins<strong>ch</strong>aft wirts<strong>ch</strong>aftet, wird das<br />

Erwirts<strong>ch</strong>aftete geteilt, und den Rest des<br />

benötigten Einkommens holen si<strong>ch</strong> beide<br />

Familien dur<strong>ch</strong> Zuerwerb. Biolandbau<br />

und soziales Wirts<strong>ch</strong>aften gehören für<br />

Maya Graf untrennbar und fast selbstverständli<strong>ch</strong><br />

zusammen. Soziale Überlegungen<br />

spielten in ihrem Alltag denn<br />

au<strong>ch</strong> eine gewi<strong>ch</strong>tige Rolle.<br />

Preise je na<strong>ch</strong> Einkommen<br />

Au<strong>ch</strong> beim Gemüsebaubetrieb Jardins de<br />

Cocagne im Kanton Genf dur<strong>ch</strong>dringt<br />

der soziale Aspekt den Alltag. Die Kunds<strong>ch</strong>aft<br />

ist vertragli<strong>ch</strong> mit der Produktion<br />

verbunden, mit ihren Anteils<strong>ch</strong>einen<br />

sind die Konsumentinnen und Konsumenten<br />

Mitbesitzende des Betriebs.<br />

Menge, Qualität und Preis werden gemeinsam<br />

ausgehandelt, sagte Rudi Berli,<br />

der Produktepreis passe si<strong>ch</strong> dem Einkommen<br />

der Kunds<strong>ch</strong>aft an – sofern<br />

dies gewüns<strong>ch</strong>t ist. Die Konsumenten<br />

können auf freiwilliger Basis zur Bemessung<br />

der Preise ihre Einkommensklasse<br />

angeben. Wer ni<strong>ch</strong>t mitma<strong>ch</strong>en will,<br />

zahlt einen Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittspreis. «Diese<br />

Deklaration basiert auf Vertrauen», betonte<br />

Berli, «es liegt uns fern, beim Steueramt<br />

Erkundigungen einzuholen.» Mit<br />

einer Besteuerung habe diese Form der<br />

Einbindung indessen s<strong>ch</strong>on au<strong>ch</strong> zu tun,<br />

denn mit der Preisabstufung s<strong>ch</strong>affe der<br />

Betrieb einen Ausglei<strong>ch</strong>, der sonst dur<strong>ch</strong><br />

die Steuerbehörde geleistet werde.<br />

Alfred S<strong>ch</strong>ädeli<br />

bioaktuell 6/09 23

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