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Bötsch beschützt Biobeiträge Seite 4 Investieren trotz ... - Bioaktuell.ch

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B E T R IEB S WIRTS CHA F T<br />

<strong>Investieren</strong>: ein Leitfaden<br />

<strong>Investieren</strong> kann <strong>trotz</strong> Wirts<strong>ch</strong>aftskrise sinnvoll sein. Aber Betriebsleiterin und Betriebsleiter müssen<br />

genau wissen, was sie wollen. Und eine umsi<strong>ch</strong>tige Planung ist bei grösseren Vorhaben unabdingbar.<br />

bioaktuell bringt einen kleinen Leitfaden, der si<strong>ch</strong>erstellen hilft, dass mögli<strong>ch</strong>st wenig s<strong>ch</strong>iefgeht. Dazu<br />

beri<strong>ch</strong>ten zwei Landwirte in kurzen Interviews von ihren Erfahrungen mit grösseren Investitionen. Sie<br />

geben Tipps für Kolleginnen und Kollegen.<br />

Das Da<strong>ch</strong> leckt, der Traktor gibt den<br />

Geist auf, das jetzige Betriebskonzept<br />

hat keine Zukunft mehr – Investitionen<br />

fragen man<strong>ch</strong>mal ni<strong>ch</strong>t dana<strong>ch</strong>, ob die<br />

Banken zusammenbre<strong>ch</strong>en oder die Welt<br />

in einer Wirts<strong>ch</strong>aftskrise steckt. Sie sind<br />

einfa<strong>ch</strong> nötig. Aber natürli<strong>ch</strong> hat das momentane<br />

Weltges<strong>ch</strong>ehen einen Einfluss.<br />

Die Zukunft ist unsi<strong>ch</strong>er und man fragt<br />

si<strong>ch</strong> zweimal, ob man Geld in die Hand<br />

nehmen soll oder ob man lieber selber<br />

Je grösser das Projekt, desto<br />

wi<strong>ch</strong>tiger eine genaue Planung.<br />

Hand anlegt. Viellei<strong>ch</strong>t ents<strong>ch</strong>eidet man<br />

si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> dafür, das Leck im Da<strong>ch</strong> mit<br />

Plastikfolie notdürftig abzudecken anstatt<br />

die Planung des längst fälligen neuen<br />

Da<strong>ch</strong>stocks in Angriff zu nehmen.<br />

Sinnvolles und tragbares <strong>Investieren</strong><br />

<strong>trotz</strong> Krise ist keine unlösbare Auf-<br />

gabe. Wi<strong>ch</strong>tig ist eine gute Planung, vor<br />

allem bei grösseren Investitionen. Viele<br />

Betriebe haben einen besonders starken<br />

und ökonomis<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tigen Betriebszweig<br />

– das kann die Mil<strong>ch</strong>wirts<strong>ch</strong>aft<br />

oder der Obstbau sein – und damit ein<br />

«Klumpenrisiko».<br />

Bevor ein Ents<strong>ch</strong>eid für oder gegen<br />

eine Investition fallen kann, müssen einige<br />

Fragen geklärt sein. – Geld kann man<br />

nur einmal ausgeben.<br />

Rahmenbedingungen<br />

g<br />

und Grundsatzents<strong>ch</strong>eid<br />

Die gegenwärtige Finanz- und Wirts<strong>ch</strong>aftskrise<br />

zeigt bisher kaum Einfluss<br />

auf die landwirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen.<br />

Die Kreditzugängli<strong>ch</strong>keit ist<br />

unverändert; in der Landwirts<strong>ch</strong>aft gibt<br />

es ja die Mögli<strong>ch</strong>keit der zinslosen Darlehen,<br />

und da ist na<strong>ch</strong> wie vor Geld vorhanden.<br />

Allerdings haben wir im Moment historis<strong>ch</strong><br />

tiefe Zinsen. Das könnte zu vors<strong>ch</strong>nellem<br />

<strong>Investieren</strong> verleiten, weil man<br />

denkt, «das Geld sei billig». Aber in ein<br />

paar Jahren werden die Zinsen vermutli<strong>ch</strong><br />

wieder steigen. Die finanzielle Belastung<br />

muss au<strong>ch</strong> dann no<strong>ch</strong> tragbar sein!<br />

Ein weiteres krisenbedingtes Risiko<br />

besteht darin, dass die Solvenz von<br />

Marktpartnern ni<strong>ch</strong>t mehr so selbstverständli<strong>ch</strong><br />

ist. Besonders bei grösseren<br />

«Brocken» gilt es zu prüfen, mit wem<br />

man zusammenarbeiten will.<br />

Gründe für Investitionen gibt es viele,<br />

und in jedem Fall sollte man si<strong>ch</strong> überlegen:<br />

– Passt die Investition ins Betriebskonzept?<br />

– Ist sie wirkli<strong>ch</strong> nötig?<br />

– Ist sie jetzt nötig?<br />

– Was bedeutet es langfristig, wenn i<strong>ch</strong><br />

diese Investition jetzt wage?<br />

Investitionen spuren<br />

die Zukunft vor<br />

Hat man das Geld ausgegeben, fehlt es<br />

ni<strong>ch</strong>t nur für andere Zwecke. Investitionen,<br />

besonders grössere, fixieren überdies<br />

die Betriebsstrukturen. Oft sind no<strong>ch</strong> die<br />

Na<strong>ch</strong>folger daran gebunden; ihre Optionen<br />

mögli<strong>ch</strong>erweise einges<strong>ch</strong>ränkt.<br />

Geld kann man<br />

nur einmal ausgeben.<br />

Dann sind da no<strong>ch</strong> die Zukunftserwartungen<br />

oder Aussi<strong>ch</strong>ten: Wie entwickeln<br />

si<strong>ch</strong> die Rahmenbedingungen und<br />

wel<strong>ch</strong>en Einfluss haben sie auf die gewählten<br />

Optionen? Soll i<strong>ch</strong> zum Beispiel<br />

in die Mil<strong>ch</strong>viehhaltung investieren, obwohl<br />

der Mil<strong>ch</strong>preis sinkt und immer<br />

mehr Käsereien zugehen?<br />

«Nein, i<strong>ch</strong> bin eher ni<strong>ch</strong>t risikofreudig»<br />

bioaktuell: Ihr habt in den letzten Jahren<br />

immer wieder investiert. Was genau habt<br />

ihr gema<strong>ch</strong>t?<br />

Hans Hauser: 1990 baute i<strong>ch</strong> den Jau<strong>ch</strong>etrog,<br />

1993 eine Remise darauf. Von<br />

2002 bis 2006 haben wir einen isolierten<br />

Da<strong>ch</strong>stock auf das Wohnhaus gesetzt und<br />

darin zwei Zimmer eingebaut.<br />

Worauf habt ihr beim Umbau speziell gea<strong>ch</strong>tet?<br />

Eine wi<strong>ch</strong>tige Frage betraf das Treppenhaus.<br />

Es handelt si<strong>ch</strong> um ein Zweifamilienhaus,<br />

senkre<strong>ch</strong>t getrennt. Man plant<br />

einen neuen Da<strong>ch</strong>stock und damit au<strong>ch</strong><br />

den Zugang zum Estri<strong>ch</strong>. Und dann sieht<br />

Hans Hauser aus S<strong>ch</strong>önenberg ZH.<br />

Bild: zVg<br />

man, dass die ganze Hauseinteilung dran<br />

hängt. Lassen wir den s<strong>ch</strong>malen, engen<br />

Aufstieg in der einen Wohnung mit Zugang<br />

zum Estri<strong>ch</strong> nur über die Na<strong>ch</strong>barswohnung?<br />

Oder wollen wir ein Treppenhaus<br />

für die gemeinsame Nutzung? Wir<br />

haben vorläufig die s<strong>ch</strong>male Treppe bestehen<br />

lassen – «man kommt ja hinauf».<br />

Aber sol<strong>ch</strong>e Dinge s<strong>ch</strong>aut man wohl besser<br />

mit einem Ar<strong>ch</strong>itekten an.<br />

2008 haben wir unter dem Vorda<strong>ch</strong><br />

des Stalles Liegeboxen eingebaut, Sonnenkollektoren<br />

für Warmwasser und eine<br />

Spei<strong>ch</strong>erheizung installiert. Da ist die<br />

Planung in einigen Belangen etwas abverreckt.<br />

8 bioaktuell 6/09

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