1 Die subzelluläre Lokalisation und Wirkung auf a-Tubulin von ...
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Wir konnten in Zellen, die GFP-Konstrukte des Spastin-Wildtyps überexprimierten <strong>und</strong> in<br />
denen das α-<strong>Tubulin</strong> markiert war, ebenfalls eine starke Verringerung <strong>von</strong> α-<strong>Tubulin</strong> im<br />
Vergleich zu den Kontrollen beobachten. Bei S44L zeigte sich ebenfalls eine Verminderung<br />
des α-<strong>Tubulin</strong>s, verglichen mit den Kontrollen. Bei K388R war keine signifikante Reduktion<br />
im Vergleich zu den Kontrollen erkennbar.<br />
S44L ist ein Genpolymorphismus der SPG4. Es liegt eine Basenveränderung außerhalb der<br />
AAA-Domäne zugr<strong>und</strong>e. Sie löst bei homozygoten Trägern eine milde Form der Erkrankung<br />
aus. Bei zusätzlichem Vorliegen einer in der AAA-Domäne liegenden SPG4-Mutation konnte<br />
man ein früheres Erkrankungsalter, sowie einen schwereren Verl<strong>auf</strong> der Erkrankung zeigen,<br />
verglichen mit der alleinigen Mutation in der AAA-Domäne. Möglicherweise wird durch<br />
Phosphorilierung die Proteinbindung gehemmt (Svenson et al. 2004).<br />
In Drosophila konnte ein Spastin-Homologon nachgewiesen werden, das ebenso wie das<br />
humane eine ATPase-Aktivität <strong>und</strong> eine MIT <strong>auf</strong>weist (Kammermeier et al. 2003).<br />
Drosophila <strong>und</strong> ihr Dspastin bietet sich so als komplexes „in vivo“ Modell an. Bei Versuchen<br />
wurde in den Dspastin-Haushalt <strong>auf</strong> RNA-Ebene <strong>und</strong> mit Überexpression eingegriffen. Bei<br />
einem verminderten Spiegel <strong>von</strong> Spastin konnte an der neuromuskulären Synapse eine<br />
übermäßige Zunahme <strong>von</strong> stabilisierten <strong>Tubulin</strong> festgestellt werden. <strong>Die</strong>s hatte Auswirkungen<br />
<strong>auf</strong> die Morphologie <strong>und</strong> das Wachstum der Synapse. <strong>Die</strong> synaptische Fläche des betroffenen<br />
Nerven nahm zu, die Neurotransmission ab. Eine Erhöhung des Spiegels bewirkte das mit<br />
einer Abnahme des abnorm stabilisierten <strong>Tubulin</strong> die synaptische Fläche abnahm <strong>und</strong> die<br />
Neurotransmission zu (Trotta et al. 2004). <strong>Die</strong>ser Zusammenhang zwischen Dspastin, der<br />
Fläche der Nervenendigung <strong>und</strong> der Stärke der Neurotransmission lässt sich mit der<br />
Abhängigkeit des Transports <strong>von</strong> Proteinen <strong>und</strong> Zellorganellen <strong>von</strong> Mikrotubuli erklären<br />
(Kammermeier et al. 2003). Da sich diese Form <strong>von</strong> stabilisiertem Spastin normalerweise<br />
nicht in synaptischen Nervenendigungen findet, sondern in den Axonen, könnte sie bei<br />
Anreicherung durch eine defekte Spastinfunktion das Wachstum des Nerven behindern.<br />
Reaktiv könnte sich die Neurotransmission erhöhen um die kleinere Fläche zu kompensieren.<br />
Bei unmäßig vielem Spastin erleichtert der Abbau der Mikrotubuli hingegen das Wachstum<br />
der Nervenendigung. Somit scheint Spastin im Sinne einer negativen Kontrolle der<br />
Mikrotubuli zu wirken (Trotta et al. 2004).<br />
Sicher scheint, dass Spastin Mikrotubuli abbaut. <strong>Die</strong>s geschieht ATP-abhängig über die<br />
Bindungsdomäne, der so genannten MIT. In Zellen mit GFP-Spastinmutanten konnte eine<br />
ungewöhnliche Clusterung <strong>von</strong> Peroxisomen <strong>und</strong> Mitochondrien gezeigt werden<br />
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