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Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau

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Projektbild<br />

Bestandsanalyse, Entwicklungsszenarien<br />

und Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion<br />

Vorabzug Stand <strong>13</strong>.03.20<strong>13</strong><br />

Entwicklung des Südzuckergeländes<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>


Impressum<br />

Auftraggeber<br />

Projektsteuerung<br />

nextparx-Gruppe<br />

Philipp-Reis-Straße 14<br />

63303 Dreieich<br />

vertreten durch:<br />

Oliver Schmitt<br />

Telefon: 06103 - 8 00 06 0<br />

Fax: 06103 - 8 00 06 66<br />

Email: schmitt@nextparx.de<br />

Stadtbauplan GmbH<br />

Rheinstraße 40 - 42<br />

64283 Darmstadt<br />

vertreten durch:<br />

Hans Rausch<br />

Telefon: 06151 - 99 57 0<br />

Fax: 06151 - 99 57 30<br />

E-Mail: suedzucker@stadtbauplan.de<br />

Bearbeitung:<br />

Eva Baumgarten-Weng<br />

Stefanie Buchholz<br />

Tim Eckhardt<br />

Julia Finke<br />

Thomas Fischer<br />

Dafni Pagé<br />

Daniel Rausch<br />

Nicolas Schröter<br />

Nadine Wagner<br />

Harishan Yogendran<br />

Darmstadt, März 20<strong>13</strong><br />

Impressum<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Impressum 3<br />

Auftraggeber 3<br />

Projektsteuerung 3<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Einleitung 5<br />

Anlass, Handlungserfordernis, Ziel 5<br />

Vorgehensweise 6<br />

Teil A<br />

Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen 7<br />

Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 8<br />

Lage und Verkehr 8<br />

Geschichte 10<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> heute 11<br />

Das Südzuckergelände 12<br />

Geschichte 12<br />

Heute 14<br />

Nutzungs- und Infrastruktur 16<br />

Stadtbild / Baustruktur 18<br />

Körnigkeit 18<br />

Gebäudehöhen/Geschossigkeit 20<br />

Verkehr 22<br />

Erschließungsnetz 22<br />

Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord 24<br />

Technische Infrastruktur 28<br />

Natur- und Umweltbelange 30<br />

Arten und Biotope 30<br />

Boden 36<br />

Klima 38<br />

Wasser 40<br />

Engel- und Zuckerteiche 41<br />

Lärmimmissionen 42<br />

Fluglärm 42<br />

Schienenverkehrslärm 46<br />

Straßenverkehrslärm 48<br />

Gewerbelärm 49<br />

Zwischenfazit 49<br />

Bestehende Planungen 50<br />

Regionaler Flächennutzungsplan 50<br />

Bebauungspläne 52<br />

Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020 54<br />

Zusammenfassende Analyse 56<br />

Potentiale 56<br />

Konflikte 58<br />

Teil B<br />

Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion 61<br />

Szenarienentwicklung 62<br />

Schritt 1 62<br />

Schritt 2 64<br />

Schritt 3 64<br />

Fazit 65<br />

Entwurfsprinzipien 66<br />

Entwurf 68<br />

Stand 11/2012 68<br />

Stand 03/20<strong>13</strong> 70<br />

Planungsvariante 1 70<br />

Planungsvariante 2 72<br />

Planungsvariante 3 73<br />

Quellenverzeichnis 74<br />

4 Inhaltsverzeichnis


Einleitung<br />

Anlass, Handlungserfordernis, Ziel<br />

Aus dem Diskussionsprozess um die<br />

Ansiedlung von REWE entstand die Forderung<br />

nach einer fachlich fundierten<br />

neutralen Entwicklungsperspektive für<br />

das Südzuckergelände.<br />

Die vorliegenden Bausteine „Bestandsanalyse“<br />

sowie „Szenarienentwicklung“<br />

bilden die Grundlage für die weitere<br />

Entwicklung des zwischenzeitlich<br />

von der nextparx-Gruppe erworbenen<br />

Geländes.<br />

Die Südzucker AG mit Sitz in Mannheim<br />

ist der größte europäische Zuckerproduzent<br />

und einer der größten Nahrungsmittelkonzerne<br />

Deutschlands. Einer ihrer<br />

Standorte war die Zuckerfabrik in <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>.<br />

Nach Aufgabe des Standortes im Jahr<br />

2007 und erfolgter Altlastensanierung im<br />

Jahr 2010 stand das ca. 27 ha große ehemalige<br />

Fabrikgelände der Südzucker AG<br />

zum Verkauf.<br />

Nach Schließung des Werkes wurden<br />

verschiedene Ideen zur Nachnutzung des<br />

Geländes, von einem Gewerbegebiet mit<br />

Schwerpunkt landwirtschaftliche Maschinen<br />

bis zum Standort für ein Geothermiekraftwerk,<br />

entwickelt und hierzu bereits<br />

erste Schritte in Richtung einer baurechtlichen<br />

Umsetzung gemacht.<br />

Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage<br />

des Standortes machte im April 2010<br />

die REWE-Gruppe ein Kaufangebot mit<br />

dem Ziel, auf dem Südzuckergelände ein<br />

Lager anzusiedeln.<br />

Das Projekt wurde in der Bevölkerung<br />

kontrovers diskutiert. Neben positiven<br />

Stimmen gab es vor allem seitens einer<br />

im Juni 2010 gegründeten Bürgerinitiative<br />

„Zukunft GG“ Kritik an dem Vorhaben.<br />

Ende August 2010 wurde das Vorhaben<br />

im beiderseitigen Einvernehmen beendet.<br />

Konkrete Anfragen verschiedenster<br />

potentieller Nutzer lagen seitdem vor,<br />

wurden mit Verweis auf eine fehlende<br />

abgestimmte Grundlage für die Nachnutzung<br />

des Geländes bisher von der Stadt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> jedoch nicht weiter verfolgt.<br />

Forderungen an die zukünftige Nutzung<br />

des Geländes werden aus verschiedensten<br />

Richtungen gestellt; es herrscht<br />

Unsicherheit auf Seiten der Bürger, der<br />

Stadt <strong>Groß</strong> <strong>Gerau</strong>, der Eigentümer und<br />

möglicher Interessenten, die einer geordneten<br />

Entwicklung des Standortes entgegenstehen.<br />

Im August 2012 wurde daher das Büro<br />

Stadtbauplan mit der Erarbeitung einer<br />

umfassenden Bestandsanalyse sowie<br />

verschiedener Szenarien als Grundlage<br />

einer Entwicklungskonzeption für<br />

das zwischenzeitlich von der nextparx-<br />

Gruppe erworbene ehemalige Südzuckergelände<br />

beauftragt.<br />

Einleitung<br />

5


Einleitung<br />

Vorgehensweise<br />

Für die in dieser Broschüre vorliegende<br />

Bestandsanalyse wurden durch das Büro<br />

Stadtbauplan ab Oktober 2012 mehrere<br />

Begehungen des Plangebietes und seiner<br />

Umgebung unternommen. Dabei<br />

wurden die wesentlichen Sachverhalte<br />

auch fotografisch dokumentiert. Zusätzlich<br />

zu den vor Ort durchgeführten<br />

Bestandsaufnahmen fand eine Auswertung<br />

von Luftbildern sowie bestehender<br />

Planungen und Daten statt.<br />

Eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten<br />

Ergebnisse werden je Thema in<br />

einer „Infobox“ dargestellt.<br />

Nach ausführlicher Erarbeitung der<br />

Bestandsanalyse und der Betrachtung<br />

der Rahmenbedingungen für das Südzuckergelände<br />

wird eine zusammenfassende<br />

Analyse in Form eines Potentialund<br />

eines Konfliktplanes gezeigt.<br />

Aufbauend hierauf werden für die<br />

zukünftige Entwicklung des Südzuckergeländes<br />

verschiedene Szenarien möglicher<br />

Nutzungen untersucht. Eine detaillierte<br />

Beschreibung der Vorgehensweise<br />

hierzu erfolgt im entsprechenden Kapitel<br />

der vorliegenden Broschüre.<br />

Nach der Ermittlung eines bestmöglichen<br />

Nutzungsszenarios werden auf Basis der<br />

bisherigen Erkenntnisse erste Entwurfsprinzipien<br />

abgeleitet und schließlich in<br />

eine städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion übertragen.<br />

6 Einleitung


Teil A<br />

Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen<br />

Teil A Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen<br />

7


Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

nausdruck Lage und (Kein Verkehr amtlicher Auszug)<br />

L3482<br />

Nauheim<br />

A67<br />

Frankfurt<br />

Mainz<br />

L3040<br />

44<br />

L3040<br />

L3094<br />

Südzuckergelände<br />

L3094<br />

Worfelden<br />

GG - Kernstadt<br />

Klein-<strong>Gerau</strong><br />

L3094<br />

Wallerstädten<br />

44<br />

Dornberg<br />

42<br />

Berkach<br />

Büttelborn<br />

Darmstadt<br />

L3303<br />

A67<br />

44<br />

Dornheim<br />

Lage der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> (Quelle: Website Hessenviewer)<br />

8 Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>


Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Lage und Verkehr<br />

Die verkehrsgünstige Lage im Rhein-<br />

Main-Gebiet stellt eine bedeutende<br />

Stärke des Mittelzentrums <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

dar. Ausschlaggebend hierfür sind vor<br />

allem der Anschluss an die Bundesautobahn<br />

67, die kurze Entfernung<br />

zum Flughafen Rhein-Main sowie der<br />

Anschluss an den für den Güterverkehr<br />

wichtigen Verkehrskorridor Rotterdam-<br />

Mailand.<br />

Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist Kreisstadt des<br />

Landkreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und übernimmt<br />

gegenüber seinem Umfeld die Funktion<br />

eines Mittelzentrums.<br />

Der Landkreis liegt in Südhessen und<br />

wird im Norden vom Main und im Westen<br />

vom Rhein gefasst. Im Osten beginnen<br />

die Ausläufer des Odenwaldes.<br />

Die Stadt liegt im südlichen Rhein-Main-<br />

Gebiet, im Norden des Hessischen Rieds<br />

in der Oberrheinischen Tiefebene.<br />

Angrenzende Städte und Gemeinden<br />

sind im Norden die Gemeinde Nauheim,<br />

im Nordosten die Stadt Mörfelden-Walldorf,<br />

im Osten die Gemeinde Büttelborn,<br />

im Südosten die Stadt Griesheim (Landkreis<br />

Darmstadt-Dieburg), im Süden die<br />

Stadt Riedstadt sowie im Westen die<br />

Gemeinde Trebur.<br />

Die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> fasst die<br />

Stadtteile Wallerstädten, Berkach und<br />

Dornheim zusammen.<br />

Eigenes Wachstum, die Eingemeindung<br />

von Dornberg (1939) und Berkach (1972)<br />

und schließlich der Zusammenschluss<br />

mit den Gemeinden Dornheim und Wallerstädten<br />

im Rahmen der Gebietsreform<br />

1977 sorgten für ein stetiges Wachstum<br />

der Einwohnerzahl.<br />

Heute wohnen in der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

ca. 24.000 Menschen.<br />

Über die an <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> grenzende Bundesautobahn<br />

67 sind es knapp 14 km<br />

bis nach Darmstadt und etwa 30 km bis<br />

nach Frankfurt und Mainz.<br />

Der Flughafen Rhein-Main ist in weniger<br />

als 20 Minuten mit dem Auto zu erreichen.<br />

Die parallel zur Autobahn verlaufende<br />

Bundesstraße B44 / B42 verbindet die<br />

Städte Bischofsheim, Nauheim, Büttelborn,<br />

Weiterstadt und Darmstadt sowie<br />

die Autobahnen A60, A67 und A5 miteinander.<br />

Drei Bahn-Haltepunkte - davon 1 S-Bahn-<br />

Anschluss - innerhalb des Rhein-Main-<br />

Verkehrsverbundes mit den regionalen<br />

Zielen Frankfurt/Mannheim und Darmstadt/Mainz-Wiesbaden<br />

komplettieren<br />

die sehr gute Verkehrsinfrastruktur.<br />

Hohe Bedeutung für den Güterverkehr<br />

hat die Anbindung an den Verkehrskorridor<br />

Rotterdam-Mailand.<br />

Wiesbaden<br />

Mainz<br />

35 min.<br />

20 min.<br />

10 min.<br />

GG<br />

Frankfurt<br />

Die zentrale Lage der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

stellt in Verbindung mit ihrer günstigen<br />

Verkehrsanbindung eine bedeutende<br />

Stärke dar.<br />

Mannheim<br />

Darmstadt<br />

Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

9


Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Geschichte<br />

Mit dem Bau der Eisenbahn von Darmstadt<br />

nach Mainz gewann die Industrialisierung<br />

im 19. Jahrhundert an Bedeutung.<br />

Schon Mitte des 20. Jahrhunderts<br />

hatte sich <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> zu einem attraktiven<br />

Wirtschaftsstandort entwickelt.<br />

Die Geschichte <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s reicht weit<br />

zurück. Schon in der römischen Zeit<br />

hatte das heutige Stadtgebiet eine hohe<br />

Bedeutung. Überreste aus dieser Zeit<br />

wurden vor allem in dem Stadtteil Auf<br />

Esch gefunden.<br />

Die erste urkundliche Erwähnung <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>s geht auf eine Schenkungsurkunde<br />

des Mainzer Erzbischhofs Hatto<br />

im Jahre 910 zurück. In der Folgezeit<br />

herrschten in der Region die Herren von<br />

Dornberg, bei denen es sich möglicherweise<br />

um Dienstleute der staufischen<br />

Kaiser in der Frankfurter Pfalz handelte.<br />

1160 wurde eine Wasserburg auf dem<br />

Gebiet des heutigen Dornberg erstmals<br />

erwähnt (heute: Schloss Dornberg).<br />

Die Nachfolger der Herren von Dornberg,<br />

die Grafen von Katzenelnbogen, erwirkten<br />

<strong>13</strong>98 die Stadtrechte für <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />

1479 starb Graf Philipp der Ältere von<br />

Katzenelnbogen ohne männlichen Nachfolger<br />

und die Grafschaft fiel an die Landgrafschaft<br />

Hessen.<br />

In den Jahren 1578 bis 1579 wurde das<br />

Rathaus in der Frankfurter Straße gebaut.<br />

Während des 30-jährigen Krieges wurde<br />

die Stadtkirche von kaiserlichen Truppen<br />

in Brand gesetzt. Die Bevölkerung<br />

der Stadt ging in den Folgejahren stark<br />

zurück. Am Ende des Krieges lebten nur<br />

noch 50 Personen in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />

Gegen eine Zahlung von 24.000 Gulden<br />

erneuerte Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt<br />

1663 die Stadtrechte.<br />

Damit wurde die Position der Stadt weiter<br />

gestärkt.<br />

1858 und 1879 wurde <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> an die<br />

Hessische Ludwigsbahn, die zwischen<br />

Darmstadt - Mainz und Frankfurt am<br />

Main - Mannheim verkehrte, angeschlossen.<br />

Die drei Bahnhöfe, <strong>Groß</strong> <strong>Gerau</strong>, GG-<br />

Dornberg und GG-Dornheim entstanden.<br />

Die Folge war, dass mehrere Fabriken in<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> gegründet wurden und die<br />

Industrialisierung in der Stadt begann:<br />

1850: Ölfabrik Wolf<br />

1860: Ölfabrik Schönenberg<br />

1862: Käserei Horst<br />

1868: Union Brauerei<br />

1870: Likörfabrik Hirsch<br />

1883: Zuckerfabrik<br />

1893: Fagro<br />

1899: Helvetia Konserven<br />

Ende des 2. Weltkrieges wurden weite<br />

Teile des Marktplatz-Bereiches, der<br />

Darmstädter Straße und der Helwigstraße<br />

bei einem Luftangriff der englischen<br />

Royal Air Force zerstört.<br />

Nach Kriegsende herrschte zunächst<br />

eine Versorgungsnot, die sich durch<br />

schlechte Ernte sowie die Aufnahme<br />

zahlreicher Flüchtlinge verschärfte. Ab<br />

1950 begann der wirtschaftliche Aufschwung.<br />

Der Landkreis <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> war 1950 der<br />

am stärksten industrialisierte Kreis der<br />

Bundesrepublik mit einem Jahresumsatz<br />

der Industrie von über 1 Milliarde DM<br />

und einer Arbeitslosenquote von 2,1 %.<br />

Frankfurter Straße / Rathaus<br />

Helwigstraße / Evangelische Kirche<br />

Postkartenmotiv Zuckerfabrik<br />

Postkartenmotiv Helvetia-Konservenfabrik<br />

10 Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>


Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> heute<br />

Neben den historischen Stadtstrukturen<br />

prägen großflächige Gewerbe- und<br />

Industrieflächen das Stadtbild. In den<br />

letzten Jahren wurden verstärkt ehemals<br />

produzierende Gewerbestandorte<br />

zu Dienstleistungs- und Logistikflächen<br />

umgenutzt.<br />

Heute ist <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> eine Kreisstadt mit<br />

stabiler gewerblicher Basis und einem<br />

vielfältigem Arbeitsplatzangebot (Einpendlerüberschuss<br />

> 1.100, ca. 9.700<br />

Beschäftigte im Jahr 2010). Im Mittelzentren-Ranking<br />

der IHK Darmstadt liegt die<br />

Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> auf Platz fünf. Besonders<br />

punktet der Standort in den Themenblöcken<br />

Verkehrsinfrastruktur sowie<br />

Kaufkraft und Einzelhandel. Neben dem<br />

guten Abschneiden in diesem Ranking<br />

wurde die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> im<br />

März 2012 von der IHK Darmstadt Rhein<br />

Main Neckar mit dem neuen Gütesiegel<br />

„Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und<br />

Führungskräfte“ ausgezeichnet.<br />

Gleichzeitig ist die Stadt stark durch ihre<br />

Geschichte geprägt. Erkennbar ist dies<br />

sowohl in der Stadtstruktur der Kernstadt<br />

und der Randzonen, aber auch im Stadtbild<br />

und in den verschiedenen stadtbildprägenden<br />

Bauwerken. So weist zum<br />

Beispiel die Stadtstruktur der Kernstadt<br />

durch die Kleinteiligkeit der Gebäude<br />

und die Enge der Straßenräume auf eine<br />

mittelalterliche Siedlungsstruktur hin.<br />

Hier wird das Stadtbild zu großen Teilen<br />

durch Fachwerkhäuser geprägt. Identitätsstiftende<br />

Gebäude für <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

sind unter anderem der Wasserturm,<br />

das historische Rathaus, das Dornberger<br />

Schloss sowie der Turm der evangelischen<br />

Stadtkirche.<br />

Viele der im 19. Jahrhundert gegründeten<br />

Unternehmen wirtschafteten erfolgreich<br />

und prägten das Erscheinungsbild<br />

der Stadt.<br />

Heute ist die Zukunft präsent, vertreten<br />

durch eine enorme Bandbreite an kleinen,<br />

mittleren und großen Betrieben.<br />

Branchenschwerpunkte in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

sind: Handel, Gastgewerbe, Verkehr ca.<br />

26 %, Finanzierung, Unternehmensdienstleister<br />

ca. 18 %, produzierendes<br />

Gewerbe ca. 24 %, öffentliche und private<br />

Dienstleister ca. 31,5 % und Landwirtschaft<br />

ca. 0,5.<br />

Insbesondere das verarbeitende<br />

Gewerbe wird repräsentiert durch große,<br />

schon seit Jahrzehnten bestehende<br />

Unternehmen, wie Procter & Gamble<br />

(Körperpflege und Arzneimittel) und die<br />

Erlenbacher Backwaren GmbH. Auch das<br />

Regionalzentrum vom Frischespezialisten<br />

von Stöver ist schon lange in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

beheimatet.<br />

Die Entwicklung von Produktion zu<br />

Dienstleistung lässt sich auch in <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong> ablesen. In den letzten Jahren<br />

wurden einige Konversionsflächen umgenutzt,<br />

so entstand beispielsweise am<br />

ehem. Firmensitz der Fa. Fagro (Pressund<br />

Stanzwerk) unmittelbar nördlich an<br />

die Kernstadt angrenzend ein Logistikstandort.<br />

Dieser Trend ist auch in der Nachnutzung<br />

anderer ehemaliger gewerblicher<br />

Standorte ablesbar. Es werden vor allem<br />

Standorte für Nutzer mit hohem Flächenbedarf<br />

nachgefragt, insbesondere aufgrund<br />

der verkehrsgünstigen Lage <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>s aus dem Bereich Logistik.<br />

Marktplatz<br />

Kirchstraße<br />

Procter & Gamble<br />

Industriegebiet Im Schachen<br />

Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

11


Das Südzuckergelände<br />

Geschichte<br />

Klärbecken<br />

Gleisanschluss<br />

Silos<br />

Haupterschließung/<br />

Andienung<br />

Betriebswohnungen<br />

Luftbild des Südzuckergeländes, Stand 2006 (Quelle: Website Hessenviewer)<br />

12 Das Südzuckergelände


Das Südzuckergelände<br />

Geschichte<br />

Das ca. 27 ha große Grundstück wurde<br />

intensiv über 125 Jahre industriell<br />

genutzt (24h-Betrieb während der Erntezeit)<br />

und war etwa zu 2/3 nutzungsspezifisch<br />

u.a. mit Hallen, Silos und<br />

Klärbecken bebaut.<br />

Der Abriss aller Gebäude und Becken<br />

ist erfolgt, derzeit liegt das Grundstück<br />

brach.<br />

Das Südzuckergelände befindet sich im<br />

Nord-Westen der <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er Kernstadt,<br />

schließt in nördlicher Richtung an<br />

das bestehende Industriegebiet im Schachen<br />

und in südlicher Richtung an die<br />

Innenstadt an.<br />

Die Zuckerfabrik wurde 1883 von dem<br />

Rübenzuckerfachmann Bergsträßer und<br />

dem Landwirt Anton Schudt gegründet.<br />

Sie gehört seit dem Zusammenschluss<br />

der deutschen Zuckerfabriken 1926 zur<br />

Südzucker AG. Das Werk war mit seinen<br />

knapp <strong>13</strong>0 Mitarbeitern der größte<br />

Zuckerproduzent Hessens.<br />

Während der Erntezeit der Zuckerrüben<br />

von Ende September bis Ende Dezember<br />

wurden in der Fabrik pro Tag ca.<br />

9.200 Tonnen im 24-Stundenbetrieb verarbeitet.<br />

Daraus wurden 1.400 Tonnen<br />

Zucker gewonnen. In den Silos konnten<br />

bis zu 93.000 Tonnen Zucker gelagert<br />

werden.<br />

Die Fabrik war nur während der Erntezeit<br />

voll in Betrieb. Ansonsten fanden auf<br />

dem Gelände Wartungsarbeiten statt.<br />

Knapp 125 Jahre nach der Eröffnung des<br />

Werkes wurde es im Dezember 2007<br />

geschlossen.<br />

Mit der Schließung reagierte die Südzucker<br />

AG auf Forderungen der Europäischen<br />

Union, die mit Änderungen der<br />

Zuckermarktordnung die Zuckerproduktion<br />

drosselte und den Garantiepreis für<br />

die Zuckerrübenbauern um etwa ein Drittel<br />

gekürzt hatte.<br />

Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan<br />

erstellt; Landwirten wurde durch Entschädigungszahlungen<br />

der Ausstieg aus<br />

dem Rübenbau erleichtert.<br />

Zwei Jahre nach der Schließung begannen<br />

die Abrissarbeiten der Zuckerfabrik,<br />

die vollständige (Altlasten-)Sanierung<br />

wurde 2010 abgeschlossen.<br />

Zu Zeiten des Produktionsbetriebes<br />

wurde das Gelände vom Nordring über<br />

die Mainzer Straße etwa in Grundstücksmitte<br />

erschlossen.<br />

Die Gebäude der Zuckerfabrik konzentrierten<br />

sich im Wesentlichen im mittleren<br />

Grundstücksbereich entlang der<br />

Gleisanlagen, die im Kreuzungspunkt mit<br />

der Fabrikstraße quer auf das Gelände<br />

geführt waren. Ebenfalls an den Gleisanlagen<br />

im nordöstlichen Teil des Grundstücks<br />

waren die drei ortsprägenden ca.<br />

45 m hohen Silos angeordnet.<br />

Im Norden waren die Klärbecken gelegen,<br />

die über ein Rohrleitungssystem die<br />

mit dem aus der Zuckerproduktion anfallenden<br />

geklärten Abwasser ebenfalls<br />

zu Südzucker gehörenden sogenannten<br />

„Engel- und Zuckerteiche“ speisten.<br />

Diese befinden sich heute noch außerhalb<br />

des Südzuckergeländes in westlicher<br />

Richtung.<br />

Der südliche Teil des Grundstücks wurde<br />

schon damals von noch heute bestehenden<br />

Baumgruppen und Grünbereichen<br />

geprägt. Hier befanden sich, ebenfalls<br />

erschlossen von der Mainzer Straße,<br />

auch die Betriebswohnungen der Firma<br />

Südzucker.<br />

Blick auf Zuckersilos vor dem Abriss von der Fabrikstraße aus (Quelle: Armin Kübelbeck, Autor)<br />

Das Südzuckergelände<br />

<strong>13</strong>


Fabrikstr.<br />

Das Südzuckergelände<br />

Heute<br />

sdruck (Kein amtlicher Auszug)<br />

Hans-Böckler-Str.<br />

Nordring<br />

Wohngebiet<br />

„Nördlich der Bahn“<br />

L ...<br />

Südzuckergelände<br />

Mainzer Str.<br />

Kirchgartenstr.<br />

Mühlbach<br />

Kernstadt<br />

Europakreisel<br />

Bahnhof<br />

Real-<br />

Markt<br />

Marktplatz<br />

Das Plangebiet (Quelle: Website Hessenviewer - Luftbild Stand: 27.10.2011)<br />

14 Das Südzuckergelände


Das Südzuckergelände<br />

Heute<br />

Das heute brachliegende Gelände<br />

wurde zwischenzeitlich von der nextparx-Gruppe<br />

aufgekauft.<br />

Das circa 27 ha große Gelände der ehemaligen<br />

Südzuckerfabrik war bis Ende<br />

2012 im Besitz der Südzucker AG und<br />

wurde seit Schließung des Standortes<br />

teilweise zurückgebaut.<br />

Außer einigen Vegetationen und Baumbeständen<br />

liegt das Grundstück brach.<br />

Nur eine kleine Mauer im Süden des<br />

Geländes, die an verschiedenen Stellen<br />

durch kleine Tore unterbrochen ist, erinnert<br />

an seine alte Funktion.<br />

Zwischenzeitlich wurde das Grundstück<br />

von der nextparx-Gruppe aufgekauft.<br />

Blick von Ludwig-Kayser-Straße<br />

Blick über Gelände Richtung Osten<br />

ehem. Zufahrt von Mainzer Straße<br />

Blick von Mainzer Straße<br />

Das Südzuckergelände<br />

15


Nutzungs- und Infrastruktur<br />

Industriegebiet<br />

Im Schachen<br />

mit Schwerpunkt Logistik<br />

Landwirtschaftliche Flächen<br />

Gewerbe<br />

Wohnen<br />

Brache<br />

Gewerbe<br />

Wohnen<br />

Landwirtschaftliche Flächen<br />

Wohnen<br />

Mischgebiet<br />

Gewerbe<br />

Wohnen<br />

Wohnen<br />

Kernstadt / Zentraler<br />

Versorgungsbereich<br />

Wohnen<br />

Wohnen<br />

Nutzungsverteilung/Ifrastruktur ehemaliges Südzuckergelände und Umfeld<br />

16 Nutzungs- und Infrastruktur


Nutzungs- und Infrastruktur<br />

Aufgrund der gewachsenen Gemengelage<br />

bildet das Grundstück die Schnittstelle<br />

zwischen Gewerbe im Norden<br />

und Ausläufern der Kernstadt im Süden.<br />

Angebote des täglichen und periodischen<br />

Bedarfs befinden sich in fußläufiger<br />

Entfernung.<br />

Das Südzuckergelände grenzt im Südosten<br />

unmittelbar an die Kernstadt mit der<br />

lagetypischen Nutzungsmischung, wobei<br />

die Wohnnutzung unmittelbar an das<br />

Gelände angrenzend dominiert.<br />

Die südwestlich angrenzende Bebauung<br />

zwischen dem Plangebiet und dem<br />

Südring zeigt eine stark durchwachsene<br />

Nutzungstrukur im Sinne eines Mischgebietes.<br />

Neben einem Einkaufszentrum<br />

prägen mehrere Kfz-Betriebe das Gebiet.<br />

Das im Norden gelegene Industriegebiet<br />

„Im Schachen“ wird zum <strong>Groß</strong>teil<br />

von Logistikunternehmen wie zum Beispiel<br />

der Nagel-Group, dem Logistikkonzern<br />

Gefco und dem Unternehmen Rhenus<br />

Logistics genutzt.<br />

Auch kleinere Betriebe (Gebrauchtwarenhändler,<br />

Straßen- und Kanalbau, Gerüstbau)<br />

und einzelne Lagerhallen sind hier<br />

angesiedelt.<br />

Im Südwesten und Nordosten befinden<br />

sich landwirtschaftliche Nutzflächen<br />

sowie vereinzelt Kleingärten.<br />

Durch die Innenstadtnähe und die Nachbarschaft<br />

zu „real“ ist das Plangebiet<br />

optimal mit Angeboten des täglichen und<br />

periodischen Bedarfs in fußläufiger Entfernung<br />

versorgt.<br />

Das Plangebiet befindet sich im Zentrum<br />

unterschiedlichster Nutzungsstrukturen.<br />

Damit bildet es die Schnittestelle<br />

zwischen Wohnnutzung, Gewerbegebiet<br />

und landwirtschaftlichen Flächen.<br />

Industriegebiet Im Schachen<br />

Mischgebiet Mainzer Straße<br />

Tankstelle<br />

Real-Markt<br />

Kindertagesstätten<br />

Banken<br />

Ärzte<br />

Freiwillige Feuerwehr<br />

Wohnen Mainzer Straße<br />

Wohnen Kirchgartenstraße<br />

Nutzungs- und Infrastruktur<br />

17


Stadtbild / Baustruktur<br />

Körnigkeit<br />

Schwarzplan der Kernstadt<br />

18 Stadtbild / Baustruktur


Stadtbild / Baustruktur<br />

Körnigkeit<br />

Das Stadtbild von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> wird<br />

in großen Teilen geprägt von großflächigen<br />

Gewerbe- und Industriegebieten,<br />

häufig in direkter Nachbarschaft zu<br />

Wohnnutzungen.<br />

Ein starker Kontrast zwischen Kleinstrukturen<br />

im Inneren und <strong>Groß</strong>strukturen<br />

in den Randbereichen prägt das<br />

Stadtbild, die verschiedenen Nutzungen<br />

sind aufgrund ihrer Körnigkeit klar<br />

ablesbar.<br />

Kartenausdruck (Kein amtlicher Auszug)<br />

Das Stadtbild von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> wird in<br />

großen Teilen geprägt von großflächigen<br />

Gewerbe- und Industriegebieten, die<br />

sich vorwiegend entlang der Autobahn,<br />

den Stadteinfahrten oder auf bereits historisch<br />

industriell genutzten Flächen in<br />

Innenstadtnähe angesiedelt haben.<br />

Insbesondere hierdurch ist häufig eine<br />

direkte Nachbarschaft von Wohnen und<br />

Gewerbe anzutreffen.<br />

Industriegebiet<br />

„Im Schachen“<br />

Konversionsfläche<br />

„Südzucker“<br />

Wohngebiet<br />

„Nördlich der<br />

Bahn“<br />

„Nordring“<br />

Gewerbegebiet<br />

„Nordring“<br />

Gewerbegebiet<br />

„Münchener Str.“<br />

Wohnen<br />

Wohngebiet<br />

„Nördlich der<br />

Autobahn“<br />

Industriegebiet<br />

„Procter Gamblestraße“<br />

Gewerbegebiet<br />

„Wasserweg“<br />

Aufgrund der Körnigkeit lassen sich die<br />

unterschiedlichen Nutzungen im Stadtgrundriss<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s klar ablesen. Der<br />

Unterschied zwischen den <strong>Groß</strong>- und den<br />

Kleinstrukturen ist hier besonders markant.<br />

Im Gesamten lässt sich eine grobe Einteilung<br />

von innen nach außen wie folgt<br />

vornehmen:<br />

--Kernstadt/Innenbereich mit kleinteiliger<br />

durchmischter Nutzung und überwiegend<br />

geschlossenen Strukturen<br />

--Umrandung mit überwiegender Wohnnutzung<br />

und kleinteiliger offener Bauweise;<br />

hier ist u.a. die Anordung entlang<br />

der Straßen deutlich zu erkennen<br />

--Randzonen mit gewerblichen oder<br />

Gemeinbedarfsflächen; insbesondere<br />

im Nord-Osten und in einem dazu vergleichsweise<br />

kleineren Bereich im<br />

Nord-Westen befinden sich mehrere<br />

sehr großmaßstäbliche Elemente<br />

--vereinzelte Ableger unterschiedlicher<br />

Nutzung und damit unterschiedlich großer<br />

Körnung<br />

--100 m:<br />

1 : 12500<br />

Mischgebiet „An<br />

der Mainzer Str.“<br />

grobe Nutzungsverteilung Kernstadt<br />

Kernstadt<br />

Wohnen<br />

Mischnutzung<br />

Gewerbe<br />

„Behördenzentrum“<br />

„Behördenzentrum“<br />

Kernstadt<br />

Kernstadt<br />

Gewerbegebiet<br />

„Odenwaldstr.“<br />

Kartenausdruck (Kein amtlicher Auszug) - 1 -<br />

Stadtbild / Baustruktur<br />

19


Stadtbild / Baustruktur<br />

Gebäudehöhen/Geschossigkeit<br />

Kirche<br />

Wohnhochhaus<br />

Kirche<br />

Gebäudehöhen/Geschossigkeiten ehemaliges Südzucker-Gelände heute<br />

20 Stadtbild / Baustruktur


Stadtbild / Baustruktur<br />

Gebäudehöhen/Geschossigkeit<br />

Die gewachsene Gemengelage des<br />

Umfeldes spiegelt sich auch in der heterogenen<br />

Geschossigkeit wider:<br />

Wohnen ist in der Regel 1-2-geschossig,<br />

Gewerbe variiert von einem bis zu<br />

5 Geschossen; Ausnahme bildet die<br />

5-geschossige Lärmschutzbebaung entlang<br />

der Bahn / Fabrikstraße.<br />

Die historische Industrienutzung zeigte<br />

ebenfalls eine heterogene Geschossigkeit<br />

mit Hochpunkten bis zu 45 Meter<br />

Höhe.<br />

Entsprechend der Größe und dem Charakter<br />

einer Kleinstadt weist <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

eine überwiegend 2-geschossige Bebauung<br />

auf.<br />

Dies gilt auch für den Bereich süd-östlich<br />

des Plangebietes unterhalb der Kirchgartenstraße.<br />

Die Bebauung der Fabrikstraße<br />

hebt sich mit ihrer 5-geschossigen<br />

Lärmschutzbebauung entlang der Bahn<br />

deutlich vom restlichen Gesamtbild ab.<br />

In den Gewerbegebieten nord- und südöstlich<br />

des Plangebietes reichen die<br />

Höhen von einem Geschoss bis zu fünf<br />

Geschossen.<br />

Zuckersilos<br />

Der historische Vergleichsplan zeigt die<br />

ehemalige Bebauung der Zuckerfabrik.<br />

Sowohl die Silos mit 45 Metern Höhe als<br />

auch der Schornstein sind deutlich höher<br />

als die umgebende Bebauung.<br />

Gebäudehöhen/Geschossigkeiten ehemaliges Südzuckergelände historisch<br />

entspricht ca. 1 - 2 Geschossen<br />

entspricht ca. 3 - 5 Geschossen<br />

entspricht ca. 5+ Geschossen<br />

Unbekannt<br />

Blick in die Annastraße<br />

Zuckersilos vor dem Abriss<br />

Stadtbild / Baustruktur<br />

21


Verkehr<br />

Erschließungsnetz<br />

A67<br />

Nordring<br />

H<br />

Hans-Böckler-Straße<br />

L3094<br />

Ludwig-Kayser-Straße<br />

Mainzer Straße<br />

H<br />

Oppenheimer Str.<br />

Fabrikstraße<br />

Kirchgartenstraße<br />

Adolf-Kolping-Str.<br />

Schützenstraße<br />

Mainzer Straße<br />

Römerkreisel<br />

Europakreisel<br />

H<br />

H<br />

H<br />

Frankfurter Straße<br />

H<br />

Südring<br />

H<br />

H<br />

Erschließungskonzept Kernstadt<br />

22 Verkehr


Verkehr<br />

Erschließungsnetz<br />

Das Südzuckergelände ist über die an<br />

der westlichen Grundstücksgrenze<br />

verlaufende Mainzer Straße an den<br />

Nordring/A67 bzw. über die südl. verlaufende<br />

Oppenheimer Straße an die<br />

L3094 gut an das übergeordnete Verkehrsnetz<br />

angebunden. Die Innenstadt<br />

ist fußläufig erreichbar, eine Bushaltestelle<br />

befindet sich süd-westl. des<br />

Grundstückes (Real-Markt). Die Reaktivierung<br />

des geländeeigenen Gleisanschlusses<br />

für Güterverkehr soll im weiteren<br />

Verfahren geprüft werden.<br />

Das Plangebiet grenzt im Norden unmittelbar<br />

an den Nordring, die nordwestliche<br />

Umgehungsstraße <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s. Diese<br />

bindet das Südzuckergelände nach Norden<br />

über den Römerkreisel an die Frankfurter<br />

Straße und damit an die A67 an.<br />

Die Fahrzeit mit dem PKW beträgt ca. 3<br />

Minuten. Im Süden mündet der Nordring<br />

in die von Nordwest nach Südost verlaufende<br />

L3094, die die Verbindung zu den<br />

Nachbarstädten und südlich gelegenen<br />

Stadtteilen <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s darstellt. Das<br />

Südzuckergelände ist damit sowohl regional<br />

als auch überregional gut angebunden.<br />

Eine zweite Anbindung an das übergeordnete<br />

Verkehrssnetz besteht derzeit<br />

über die Mainzer Straße, die an der südwestlichen<br />

Plangebietsgrenze verläuft.<br />

Diese schließt im Süden an die Oppenheimer<br />

Straße an, die ebenfalls an den<br />

Südring/L3094 angebunden ist.<br />

Über die Mainzer Straße und die östlich<br />

des Plangebiets verlaufende Kirchgarten-/Fabrikstraße<br />

ist das Südzuckergelände<br />

gut an das innerstädtische Verkehrsnetz<br />

angebunden.<br />

H<br />

Bundesautobahn<br />

Hauptsammelstraße<br />

Sammelstraße<br />

Bahnhof <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Bahn<br />

Bushaltestelle<br />

best. Zufahrt<br />

Aufgrund der teils engen Straßenquerschnitte<br />

im Kernbereich ist dieses teilweise<br />

über Einbahnstraßen geregelt.<br />

Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze<br />

des Südzuckergeländes verläuft<br />

die Bahnlinie Mainz-Darmstadt bzw.<br />

Genua-Rotterdam, der Bahnhof ist fußläufig<br />

in nur 10 Minuten zu erreichen.<br />

Von dort aus bestehen direkte Fahrverbindungen<br />

Richtung Mainz und Darmstadt.<br />

Der historische Gleisanschluss des<br />

Geländes für Güterverkehr wurde im<br />

Rahmen des Rückbaus und der Altlastensanierung<br />

entfernt. Es bestehen lediglich<br />

Fragmente des Gleisbettes parallel<br />

zur Bahnstrecke im Norden. Die Möglichkeit<br />

eines neuen Anschlusses soll im<br />

weiteren Verfahren geprüft werden.<br />

Die Buslinien verlaufen zum größten Teil<br />

entlang der Frankfurter Straße, sammeln<br />

sich am Marktplatz und verbinden die<br />

Städte und Gemeinden des gesamten<br />

Landkreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>. Die zum Plangebiet<br />

nächstgelegene Bushaltestelle<br />

befindet sich an der Oppenheimer Straße<br />

und wird im 30 Minuten-Takt von den<br />

Buslinien 22 und 61 bedient. Die Linie<br />

22 verläuft von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> über Trebur<br />

nach Rüsselsheim. Die Linie 61 fährt die<br />

Gemeinde Nauheim an.<br />

Die Innenstadt ist fußläufig in weniger<br />

als 5 Minuten erreichbar, separate Radwege<br />

bestehen nicht.<br />

Bahnstrecke Richtung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

L3094 mit Blick auf Im Schachen<br />

Fabrikstraße<br />

Nordring-Brücke zu L3094<br />

Verkehr<br />

23


Verkehr<br />

Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord<br />

Verkehrsuntersuchung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord<br />

- Bestandsanalyse -<br />

Qualität des Verkehrsablaufs - Status Quo<br />

6<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Verkehrsuntersuchung 7<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord<br />

- Verkehrsprognose 2020 -<br />

• relevante Knotenpunkte<br />

Qualität des Verkehrsablaufs<br />

KP2 -Status B44/ AS QuoA67 Rampe Nord (QSV = B)<br />

KP3 - B44/ AS A67 Rampe Süd (QSV = B)<br />

KP4 - Römerkreisel (QSV = E)<br />

KP6 - Nordring/ H.-Böckler-Str. (QSV = F)<br />

KP7 - L3482/ Nordring (QSV = B)<br />

KP8 - L3482/ L3092/ Oppenh. Str. (QSV = D)<br />

- leistungsfähig (QSV: A - D)<br />

Qualität des Verkehrsablaufs - Prognose-Nullfall<br />

5 |<br />

7<br />

6<br />

8<br />

Handlungsbedarf<br />

- an der Kapazitätsgrenze (QSV: E)<br />

- überlastet (QSV: F)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

Handlungsbedarf<br />

Ergebnis:<br />

Handlungsbedarf bereits heute vorhanden,<br />

insbesondere Anbindung GE Schachen<br />

• relevante Knotenpunkte<br />

Qualität des Verkehrsablaufs Stand: 24.08.2011<br />

KP2 -<br />

Prognose-Nullfall<br />

B44/ AS A67 Rampe<br />

2020<br />

Nord (QSV = C)<br />

KP3 - B44/ AS A67 Rampe Süd (QSV = C)<br />

KP4 - Römerkreisel (QSV = F)<br />

KP6 - Nordring/ H.-Böckler-Str. (QSV = F)<br />

KP7 - L3482/ Nordring (QSV = B)<br />

KP8 - L3482/ L3092/ Oppenh. Str. (QSV = D)<br />

relevante Knotenpunkte:<br />

ggf. zusätzlicher<br />

Handlungsbedarf<br />

8<br />

- leistungsfähig (QSV: A - D)<br />

- an der Kapazitätsgrenze (QSV: E)<br />

- überlastet (QSV: F)<br />

Auszüge aus Verkehrsuntersuchung von Habermehl & Follmann vom 01.03.2012<br />

10 |<br />

Ergebnis:<br />

2 - B44 / AS A67 Rampe Nord<br />

Verschärfung der Defizite mit<br />

entsprechendem<br />

3 - B44 / AS A67 Rampe<br />

Handlungsbedarf<br />

Süd<br />

-4 - bauliche Römerkreisel Maßnahmen am<br />

6 Römerkreisel - Nordring / Hans-Böckler-Straße<br />

+ GE Schachen<br />

- 7 -(betriebliche L3094 / Nordring Maßnahmen LSA)<br />

8 - L3094 / L3092<br />

Stand: 24.08.2011<br />

24 Verkehr


Verkehr<br />

Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord<br />

Die Kapazitätsobergrenzen des Verkehrsnetzes<br />

sind kritisch zu betrachten,<br />

bereits jetzt besteht ohne neue<br />

Nutzung des Südzuckergeländes Handlungsbedarf<br />

für den Römerkreisel und<br />

die Kreuzung Nordring/Hans-Böckler-<br />

Straße.<br />

Im Jahr 2012 wurde das Ingenieurbüro<br />

Habermehl & Follmann von der Stadt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> mit einer Verkehrsstudie für<br />

den Bereich <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord beauftragt,<br />

die nachfolgende Punkte umfasst:<br />

--eine verkehrliche Bewertung der Status-Quo-Situation<br />

des städtischen<br />

Netzes im Nordteil,<br />

--Nachweis der verkehrlichen Erschließung<br />

des Südzuckergeländes mit<br />

--Prüfung möglicher Nutzungsszenarien<br />

--Definition des erforderlichen Handlungsbedarfs<br />

im Verkehrsnetz,<br />

--Entwicklung eines zukunftsfähigen<br />

Verkehrskonzepts für die Prognose<br />

GG-2020,<br />

--Empfehlung eines Maßnahmenkonzepts<br />

für eine stufenweise Gesamtentwicklung<br />

von GG-Nord.<br />

In einem nächsten Schritt wurde in einer<br />

mehrteiligen Prognose die verkehrliche<br />

Entwicklung bis 2020 skizziert. In einzelnen<br />

Szenarien wurden die oben genannten<br />

Punkte erneut betrachtet und die<br />

Auswirkungen der einzelnen Entwicklungen<br />

beurteilt. Die Lösungskonzepte<br />

werden in allen folgenden Szenarien als<br />

umgesetzt betrachtet:<br />

L3094 von Nordwesten kommend<br />

Römerkreisel<br />

Grundlage bildet eine detaillierte<br />

Bestandsanalyse mit Ermittlung der<br />

Querschnittsbelastungen an acht Stellen<br />

im Stadtgebiet. Die Belastungszahlen<br />

wurden an den großen zu-/abführenden<br />

Straßen, am Nordring sowie an der südlichen<br />

Umgehungsstraße (B44/L3094)<br />

erhoben. Zusammen mit einer Bewertung<br />

des Verkehrsablaufes kommt die<br />

Studie zu dem Ergebnis, dass schon im<br />

Bestand der Römerkreisel seine Kapazitätsgrenze<br />

erreicht und die Kreuzung<br />

Nordring/Hans-Böckler-Straße diese<br />

sogar schon überschritten hat.<br />

Nordring<br />

Kreuzung L3094/Nordring<br />

Verkehr<br />

25


Verkehr<br />

Szenario „Nullfall“<br />

Im sog. Nullfall wird die Situation bewertet,<br />

die sich ohne jegliche Entwicklung<br />

auf dem Südzuckergelände einstellen<br />

würde. daraus ist ggf. ein Handlungsbedarf<br />

ableitbar. Hier kommt die Studie zu<br />

dem Ergebnis, dass aufgrund regionaler<br />

und lokaler Maßnahmen das Verkehrsaufkommen<br />

im gesamten Bereich GG-<br />

Nord merklich ansteigen wird. Allein der<br />

Römerkreisel wird eine Mehrbelastung<br />

von geschätzt 10% zu tragen haben.<br />

Die Bewertung des Verkehrsablaufes<br />

ergibt in Folge der Mehrbelastung einen<br />

Handlungsbedarf in Form von baulichen<br />

Maßnahmen am Römerkreisel und bei<br />

der Anbindung des Industriegebietes<br />

„Im Schachen“. Möglicherweise ist auch<br />

schon zu diesem Zeitpunkt im Bereich<br />

des Knotenpunktes L3482/L3094/B44/<br />

Oppenheimer Straße Handlungsbedarf<br />

gegeben.<br />

Folgende Lösungsansätze für die problematischen<br />

Bereiche können auch in den<br />

weiteren Szenarien aufgegriffen werden:<br />

I. Der Römerkreisel sollte ohne Lichtsignalanlage<br />

(LSA) zu einem sog. „Turbokreisel“<br />

ausgebaut werden. Dies könnte<br />

den benötigten Durchsatz gewährleisten.<br />

Eine LSA wird nicht empfohlen, da für<br />

die erforderlichen Fahrstreifen und die<br />

Aufstellflächen kein Platz vorhanden ist,<br />

und auch notwendige Verflechtungsbereiche<br />

nicht untergebracht werden können.<br />

II. Für die Anbindung des Industriegebietes<br />

„Im Schachen“ wird prinzipiell empfohlen,<br />

die Hans-Böckler-Straße nur noch<br />

als Einfahrt freizugeben und am nordwestlichen<br />

Ende einen neuen Knotenpunkt<br />

als Ausfahrmöglichkeit direkt an<br />

die L3094 zu schaffen. Die Anbindung<br />

des Südzuckergeländes sollte laut Studie<br />

ebenfalls an den Nordring, aber versetzt<br />

zur Hans-Böckler-Straße erfolgen.<br />

Die empfohlenen Maßnahmen könnten<br />

hier aus verkehrstechnischer Sicht<br />

sowohl mit Kreiseln als auch mit LSA-<br />

Kreuzungen erfolgen, die bauliche<br />

Umsetzung wäre jeweils vor Ort zu prüfen.<br />

III. Am dritten Problembereich – dem<br />

Knotenpunkt L3482/L3094/B44/Oppenheimer<br />

Straße – wurde ebenfalls der Einsatz<br />

eines Kreisels untersucht. Aufgrund<br />

örtlicher Zwangspunkte und einer nicht<br />

gesicherten Fußgänger- und Radfahrerführung<br />

wird hier aber eine Ertüchtigung<br />

der vorhandenen LSA empfohlen, um<br />

dem wachsenden Verkehrsaufkommen<br />

gerecht zu werden.<br />

Szenario „Südzucker FNP“<br />

Die erste Prognose, die eine Entwicklung<br />

des Südzuckergeländes berücksichtigt,<br />

hält sich an die Vorgaben des Flächennutzungsplanes.<br />

Dies beinhaltet<br />

eine Dreiteilung des Geländes in ca. 14,0<br />

ha Gewerbegebiet, ca. 4,4 ha Mischgebiet<br />

und ca. 9,1 ha Wohngebiet. Daraus<br />

resultiert eine Mehrbelastung von<br />

insg. ca. 4.500 Kfz/24h. Diese werden an<br />

vier Knoten abgeführt (Zugang Nordring,<br />

zweimal Mainzer Straße, Fabrikstraße).<br />

Diese Mehrbelastungen werden laut Studie<br />

von den ertüchtigten Knotenpunkten<br />

bis auf eine Ausnahme leistungsfähig<br />

abgewickelt. Der Römerkreisel ist<br />

mit dem angenommenen Kfz-Aufkommen<br />

deutlich überlastet, da ein <strong>Groß</strong>teil<br />

der zusätzlichen Belastung über den Nordring<br />

abfließen wird, welcher über den<br />

Römerkreisel den Zugang zur Autobahn<br />

darstellt. Aufgrund dieser Überlastung<br />

wird das Szenario FNP als nicht umsetzbar<br />

betrachtet.<br />

Szenario „Südzucker GE“<br />

Diese Betrachtung geht von dem Fall<br />

aus, dass das gesamte Südzuckergelände<br />

als Gewerbegebiet mit Logistiknutzung<br />

auf ca. 27 ha entwickelt wird. Hieraus<br />

ergeben sich laut Berechnung knapp<br />

3.300 Kfz/24h. Allerdings werden diese<br />

komplett über den angenommenen<br />

Zugang auf den Nordring abgewickelt,<br />

was ebenfalls zu einer Überlastung des<br />

Römerkreisels führt.<br />

Aus diesem Grund wird auch das Szenario<br />

GE als nicht umsetzbar bewertet.<br />

26 Verkehr


Verkehr<br />

Die Belastungsobergenze für eine<br />

Nachnutzung des Südzuckergeländes<br />

liegt bei ca. 3.500 Kfz/24h, der Nachweis<br />

über die Leistungsfähigkeit für<br />

den aktuellen Entwurfsstand (s. Seite<br />

70 ff.) mit leicht geänderter Nutzungsverteilung<br />

wird derzeit überprüft.<br />

Szenario „Südzucker FNP, optimiert“<br />

Die Ausgangslage in diesem Szenario<br />

ist ähnlich der Variante, die sich komplett<br />

am FNP orientiert, nur wird hier kein<br />

Mischgebiet vorgesehen. Dementsprechend<br />

werden in diesem Szenario die<br />

Flächenanteile leicht verändert. Die Ausgangslage<br />

wird angesetzt mit ca. 15 ha<br />

Gewerbegebiet, ca. 9 ha Wohngebiet<br />

und einer Grünfläche von ca. 3 ha, die<br />

aus verkehrlicher Sicht irrelevant bleibt.<br />

Aus diesen Annahmen entsteht eine entwicklungsbedingte<br />

Mehrbelastung von<br />

ca. 3.600 Kfz/24h, welche an drei Punkten<br />

abgeführt wird (Zugang Nordring,<br />

Mainzer Straße, Fabrikstraße).<br />

Da sich hier die Belastung nicht ausschließlich<br />

auf den Nordring auswirkt,<br />

sondern auch teilweise über das innerstädtische<br />

Netz aufgenommen wird,<br />

sieht die Studie den Römerkreisel hier<br />

als noch leistungsfähig an.<br />

Aus diesem Grund wird dieses Szenario<br />

als umsetzbar erachtet, da der Römerkreisel<br />

durch Ertüchtigung und Mehrbelastung<br />

eine ungefähr gleiche Auslastung<br />

wie im Bestand erfährt.<br />

Belastungsobergrenzen<br />

Die maximale verkehrliche Zusatzbelastung,<br />

die das Netz bei Durchführung der<br />

oben genannten Ertüchtigungen verkraften<br />

kann, wird mit ca. 3.500 Kfz/24h<br />

angegeben. In der durchgeführten<br />

Berechnung wird hier mit 20 ha Logistikanteil<br />

gerechnet, aus dem dann eine<br />

Belastung von ca. 2.300 Kfz/24h resultiert.<br />

Des Weiteren wird von einer integrierten<br />

Dienstleisterfläche von ca. 2 ha<br />

ausgegangen, was zusätzliche Belastungen<br />

von ca. 1.200 Kfz/24h nach sich<br />

zieht. Dadurch wäre rein rechnerisch die<br />

mögliche Mehrbelastung eines ertüchtigten<br />

Verkehrsnetzes in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ausgeschöpft.<br />

(vgl. Habermehl & Follmann,<br />

2012)<br />

Verkehr<br />

27


Technische Infrastruktur<br />

Hessenwasser<br />

Zentralkläranlage<br />

Ver- und Entsorgungsleitungen und -anschlüsse des ehemaligen Südzuckergeländes<br />

28 Technische Infrastruktur


Technische Infrastruktur<br />

Das Gelände kann problemlos an bestehende<br />

Versorgungsleitungen für Wasser,<br />

Strom, Gas und Telekommunikation<br />

angeschlossen werden. Stromleitungen<br />

verlaufen dabei über das<br />

Gelände selbst, so dass Leitungsrechte<br />

zu beachten sind. Die Entwässerung<br />

hat im Trennsystem zu erfolgen. Das<br />

Schmutzwasser kann voraussichtlich an<br />

die städtische Kanalisation angeschlossen<br />

werden. Die Entsorgung des Niederschlagwassers<br />

ist noch zu klären.<br />

Versorgung<br />

Wasser<br />

Die Wasserversorgung ist in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

als kommunale Aufgabe durch die Wasserversorgungssatzung<br />

geregelt.<br />

Entlang des Nordrings, zwischen dem<br />

Südzuckergelände und dem Industriegebiet<br />

Im Schachen verläuft eine Fernwasserleitung<br />

der Hessenwasser GmbH.<br />

Für die weiteren Trinkwasserleitungen<br />

entlang den Rändern des Plangebietes<br />

ist das Wasserwerk <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er-Land<br />

zuständig.<br />

Bei den Wasserleitungen auf dem Südzuckergelände<br />

(hellblau) handelte es sich<br />

in der Vergangenheit um Privatleitungen<br />

der Südzucker AG.<br />

Die Anschlussleitungen für das Grundstück<br />

sind aktuell nicht mehr vorhanden,<br />

da diese zurückgebaut wurden um stehendes<br />

Wasser und eine damit verbundene<br />

Gefahr der Verkeimung zu vermeiden.<br />

Strom<br />

Der zuständige Regionalversorger ist die<br />

Stadtwerke <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Versorgungs<br />

GmbH.<br />

Stromleitungen verlaufen parallel zur<br />

Fabrikstraße bzw. Mainzer Straße, zum<br />

anderen von der Nauheimer Straße ausgehend<br />

über das Südzucker-Grundstück<br />

zu den Gleisanlagen und dann parallel<br />

zu den Schienen weiter in Richtung Nordring.<br />

Gas<br />

Der zuständige Versorger ist die HEAG<br />

Südhessische Energie AG (HSE).<br />

Es gibt keine Leitungen, die direkt auf<br />

das Südzuckergelände führen. Lediglich<br />

eine Endkappe befindet sich an der<br />

Grenze zum Grundstück in der Mainzer<br />

Straße auf Höhe der ehemaligen<br />

Betriebswohnungen der Südzucker Mitarbeiter.<br />

Kabelfernsehen / Telefon<br />

Das Gelände kann jederzeit an die bestehenden<br />

Leitungen der Umgebung angeschlossen<br />

werden.<br />

Entsorgung<br />

Die Abwasserbeseitigung ist in <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong> als kommunale Aufgabe durch die<br />

Entwässerungssatzung geregelt.<br />

Die Entsorgung von Abwasser soll<br />

gemäß Entwässerungkonzeption im<br />

Trennsystem erfolgen.<br />

Das anfallende Schmutzwasser kann voraussichtlich<br />

an die städtische Kanalisation<br />

(insgesamt 4 Schächte) angeschlossen<br />

werden.<br />

Es sind zudem noch 3 Abwasserleitungen<br />

vorhanden, die vorbei an den Engelund<br />

Zuckerteichen führen und ggf. mit<br />

der städtischen Kläranlage verbunden<br />

werden können.<br />

Das anfallende Niederschlagswasser soll<br />

soweit wie möglich auf dem Gelände<br />

versickert werden (Mulden, Sickerbecken).<br />

Aufgrund des Grundwasserstandes<br />

sind die Versickerungsmöglichkeiten<br />

noch zu prüfen, ggf. kann die Einleitung<br />

in den Mühlbach vorgesehen werden.<br />

Eine zeitnahe Abstimmung mit der Unteren<br />

Wasserbehörde ist geplant.<br />

Strom<br />

Trinkwasser<br />

ehem. private Wasserleitungen<br />

Abwasser<br />

Gas<br />

Kabelfernsehen<br />

Telefon<br />

Technische Infrastruktur<br />

29


Natur- und Umweltbelange<br />

Arten und Biotope<br />

Vorbemerkung<br />

Beschreibung des Bestands<br />

Die Gliederung der im Folgenden dargestellten<br />

Umweltbelange wurden in<br />

Anlehnung an Anlage 1 zum BauGB entwickelt.<br />

Die vorliegenden Bestandsaufnahme<br />

der Natur- und Umweltbelange<br />

dient somit als Grundlage für den im<br />

Bauleitplan zu entwickelnden Umweltbericht<br />

nach § 2a BauGB.<br />

Biotope<br />

Im Zuge einer Vorbegehung des Geländes<br />

im Oktober 2012 konnten erste<br />

Abschätzungen zum natürlichen Entwicklungszustand<br />

des Geländes getroffen<br />

werden. Prägende Grünbestände befinden<br />

sich überwiegend in den Randbereichen<br />

des Areals. Insbesondere die Bereiche<br />

der ehemaligen Betriebswohnungsgärten<br />

sowie der süd-östliche Randbereich<br />

des Areals weisen teilweise einen<br />

bedeutenden Altbaumbestand auf. Entlang<br />

der Fabrikstraße erstreckt sich eine<br />

ausgewachsene Heckenstruktur, welche<br />

das Areal deutlich von der angrenzenden<br />

Wohnbebauung abgrenzt und eine klare<br />

Kante bildet.<br />

Die Brücke im Norden des Areals wird<br />

von einer großen Pappel-Allee gefasst.<br />

Zur Feststellung der aktuellen Biotopvorkommen<br />

wird ab Februar 20<strong>13</strong> über den<br />

Zeitraum einer Vegetationsperiode eine<br />

Biotopkartierung durchgeführt.<br />

Aus naturschutzfachlicher Sicht weisen<br />

die vorhandenen Grünbestände unterschiedliche<br />

Wertigkeiten auf.<br />

Bestandsgrün im Süden, ehem. Hausgärten Grüninsel im Westen des Geländes Blick über das Gelände Richtung Osten<br />

Ursprüngliche Fabrikmauer an der Mainzer Str.<br />

Bestandsgrün im Südosten<br />

Ehemalige Gleisanlagen mit Gehölzsaum<br />

30 Natur- und Umweltbelange


Gebüsche<br />

0,0<strong>75</strong> ha<br />

Röhrichte 10 m²<br />

0,00<strong>75</strong> ha<br />

feuchte Anuellengesellschaften<br />

3,3284 ha<br />

Baum-/Strauchreihe<br />

1,1942 ha<br />

trockene Anuellengesellschaften<br />

17,459 ha<br />

Feldgehölz<br />

0,0922 ha Brache<br />

0,0541 ha<br />

Baum-/Strauchreihe<br />

1,1942 ha<br />

Feldgehölz<br />

0,0891 ha<br />

Gleisanlagen<br />

1,6307 ha<br />

Silbergras 5m²<br />

0,0006 ha<br />

Feldgehölz<br />

0,0534 ha<br />

Schotterweg<br />

ruderalisierte Scherrasen 0,1171 ha<br />

0,289 ha<br />

ruderalisierte Scherrasen<br />

0,5249 ha<br />

Feldgehölz<br />

0,<strong>13</strong>89 ha<br />

Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />

1,2886 ha<br />

Brache mit Initialgebüschen<br />

0,5778 ha<br />

Baum-/Strauchreihe<br />

1,1942 ha<br />

Brache mit Initialgebüschen<br />

0,5778 ha<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

Arten und Biotope<br />

Nach Brachfallen des Geländes ist<br />

eine fortschreitende Wiederbesiedlung<br />

durch Flora und Fauna zu erkennen.<br />

Prägende Grünbestände befinden sich<br />

überwiegend in den Randbereichen.<br />

Floristische Untersuchungen werden in<br />

20<strong>13</strong> fortgesetzt.<br />

Im Zuge der ersten Kartierung lassen<br />

sich folgende Einheiten grob differenzieren:<br />

--Einzelbäume und Baumgruppen, Baumhecken<br />

--Feldgehölze, Gebüsche, Hecken und<br />

Säume<br />

--ehemalige Gärten<br />

--Gleisanlagen<br />

--Anuellengesellschaften, Ruderalfluren<br />

--Grasland, versch. Rasentypen<br />

--Brachen, vegetationsarme kahle Flächen<br />

Aktuelle lokale Angaben zu Biotopen<br />

werden nach Fertigstellung der floristischen<br />

Untersuchung ergänzt.<br />

Biotoptypen<br />

trockene Anuellengesellschaften<br />

feuchte Anuellengesellschaften<br />

Brache<br />

Brache mit Initialgebüschen<br />

Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />

ruderalisierte Scherrasen<br />

Gebüsche<br />

trockene Feldgehölz Anuellengesellschaften<br />

Baum-/Strauchreihe<br />

Gleisanlagen<br />

Röhrichte 10 m²<br />

feuchte Schotterweg Anuellengesellschaften<br />

Silbergras 5m²<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Brache<br />

Brache mit Initialgebüschen<br />

Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />

ruderalisierte Scherrasen<br />

Gebüsche<br />

Feldgehölz<br />

Baum-/Strauchreihe<br />

Gleisanalage<br />

·<br />

0 12,5 25 50 <strong>75</strong> 100 125 150 1<strong>75</strong> 200<br />

Meter<br />

Röhrichte 10m²<br />

Projekt<br />

Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

ehemaliges Südzuckergelände<br />

Schotterweg<br />

Bauherr / Auftraggeber<br />

hbm<br />

Silbergras 5m²<br />

Projektbearbeitung<br />

BG NATUR - Dipl.-Biol. Jens Tauchert<br />

Alemannenstraße 3<br />

D-55299 Nackenheim<br />

Plandetails<br />

bearbeitet: 26.06.2012Jens Tauchert<br />

gezeichnet: 26.06.2012Jens Tauchert<br />

geändert: 04.10.2012Jens Tauchert<br />

Untersuchungsgebiet<br />

Biotopkartierung ehemaliges Südzuckergelände<br />

Maßstab:<br />

1:1.500<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

31


Natur- und Umweltbelange<br />

Arten und Biotope<br />

Es wird ein Vorkommen der nach FFH-<br />

RL unter Schutz gestellten Mauereidechse<br />

vermutet. Detaillierte Aussagen<br />

können erst nach Abschluss der faunistische<br />

Untersuchung in 20<strong>13</strong> getroffen<br />

werden. Sollten im Zuge dessen die vermuteten<br />

Artenvorkommen belegt werden,<br />

müssen entsprechende Kompensationsmaßnahmen<br />

und/oder Umsiedlungsmaßnahmen<br />

geplant werden.<br />

Arten<br />

Das einst nahezu vollständig versiegelte<br />

Südzucker-Gelände wurde im Jahr 2010<br />

vollständig abgeräumt und liegt seither<br />

brach. Ohne gegenwirkende Maßnahmen<br />

ist, auf Grund der angrenzenden<br />

natürlichen Flächen, eine schnell<br />

voranschreitende Sukzession zu erwarten.<br />

Auch eine Einwanderung unter<br />

Schutz gestellter Arten aus den umliegenden<br />

Habitaten (Gleisanlagen, Natura<br />

2000-Gebiete) kann nicht ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Hervorgehend aus dem Protokoll<br />

zum Scopingtermin zum Bebauungsplan<br />

„Südzucker-Gelände“ zur einstigen<br />

Rewe-Planung (Skibbe/Jansen),<br />

wird über ein Vorkommen der Mauereidechse<br />

(Podarcis muralis) im Süden<br />

des Geländes diskutiert. Weitere Hinweise<br />

zu einem Mauereidechsenvorkommen<br />

finden sich im Artikel von Ingo<br />

Kober in der Zeitschrift „elaphe“ der<br />

Deutschen Gesellschaft für Herpetologie<br />

und Terrarienkunde (Heft 1/2010<br />

Jahrgang 18). Hier wird ausführlich eine<br />

Mauereidechsenpopulation dokumentiert,<br />

welche sich an der im Süden des<br />

Südzucker-Geländes verlaufenden Backsteinmauer<br />

etabliert hatte. Die Art ist im<br />

Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und<br />

steht somit unter besonderem Rechtsschutz<br />

der EU. Dieser Artenschutz gilt<br />

unabhängig von Schutzgebieten in ganz<br />

Europa. Zusätzlich besteht für die Art<br />

eine strenge Unterschutzstellung nach<br />

dem Bundesnaturschutzgesetz (Besonders<br />

geschützte Art nach BNatschG).<br />

Die Feststellung der tatsächlichen Artenvorkommen<br />

auf dem <strong>Südzuckerareal</strong><br />

kann jedoch nur durch eine faunistische<br />

Erhebung erfolgen.<br />

Während der Vorbegehung konnte diesbezüglich<br />

eine erste Abschätzung zum<br />

Untersuchungsbedarf getätigt werden.<br />

Demnach werden spezielle Untersuchungen<br />

zum Vorkommen von Fledermäusen,<br />

Vögeln (Specht, Offenlandarten), Amphibien<br />

(Kreuzkröte, Wechselkröte), Reptilien<br />

(Mauereidechse, Zauneidechse) und<br />

Insekten (Heuschrecken, Schmetterlinge,<br />

Falter) nötig. Die Untersuchungen<br />

werden mit 4 bis 9 Begehungen, je nach<br />

zu untersuchender Art, im Zeitraum von<br />

Mai bis September veranschlagt. Sollten<br />

im Zuge dessen die vermuteten Artenvorkommen<br />

belegt werden, müssen entsprechende<br />

Kompensationsmaßnahmen<br />

und/oder Umsiedlungsmaßnahmen<br />

geplant werden.<br />

Aktuelle lokale Angaben zu faunistischen<br />

Belangen werden nach Fertigstellung<br />

des Faunistischen Gutachtens ergänzt.<br />

Aufgrund der vorliegenden Datengrundlage<br />

sowie bisherigen Ortbegehungen<br />

ist vorgesehen insbesondere folgende<br />

Tierarten/-gruppen zu untersuchen:<br />

--Fledermäuse<br />

--Vögel<br />

--Amphibien<br />

--Reptilien<br />

--Heuschrecken<br />

32 Natur- und Umweltbelange


Natur- und Umweltbelange<br />

Arten und Biotope<br />

Schutzgebiete<br />

Eine landschaftliche Besonderheit stellt<br />

die Alt-Neckarschlinge dar, welche westlich<br />

des ehemaligen Südzuckergeländes<br />

verläuft. Sie weist die typische Flora<br />

und Fauna des hessischen Rieds auf und<br />

große Teile gehören dem Schutzgebietssystem<br />

Natura 2000 an.<br />

Die betreffenden Flächen wurden als<br />

Vogelschutzgebiete (VSG), nach der<br />

Vogelschutzrichtline (Richtlinie 2009/147/<br />

EG über die Erhaltung der wildlebenden<br />

Vogelarten) ausgewiesen. In diesem<br />

Bereich befinden sich auch die zum Südzuckergelände<br />

gehördenden sogenannten<br />

Engel- und Zuckerteiche<br />

VSG 6217-403 „Hessische Altneckarschlinge<br />

Westlich und südlich des ehemaligen<br />

Südzuckergeländes liegen Teile des Vorranggebietes<br />

6217-403 „Hessische Altneckarschlinge“.<br />

Das Gebiet mit FFH-<br />

Gebietsvorschlag umfasste, gemäß Standarddatenbogenauszug<br />

des Hessischen<br />

Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz (HMU-<br />

ELV), eine Fläche von ca. 2.779 ha und<br />

liegt zu etwa 50% im Landkreis <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>. Weitere Flächen befinden sich in<br />

den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und<br />

Bergstraße. Das Gebiet wird als „mehr<br />

oder weniger durchgängiges Band von<br />

Feuchtgebietskomplexen im Verlauf des<br />

verlandeten Altneckars bzw. des Rheinrandflusses<br />

mit Feuchtwiesen, Röhrichten,<br />

Seggenriedern und Bruchwäldern“<br />

beschrieben und dient dem Schutz von<br />

„Vorkommen einer Vielzahl seltener und<br />

bestandsbedrohter Brut- und Zugvogelarten,<br />

insbesondere Vogelarten nach<br />

Anhang I EU-VSRL mit zum Teil landesweiter<br />

Bedeutung (u.a. Rohrweihe, Tüpfelralle,<br />

Wachtelkönig, Blaukehlchen,<br />

<strong>Groß</strong>er Brachvogel)“.<br />

VSG 6016-402 „Streuobstwiesen bei<br />

Nauheim und Königstädten“<br />

Nördlich des Plangebietes erstreckt sich<br />

das ausgewiesene FFH-Gebiet 6016-<br />

402 „Streuobstwiesen bei Nauheim und<br />

Königstädten“. Es umfasst, gemäß Standarddatenbogenauszug<br />

des HMUELV<br />

eine Fläche von etwa 496 ha und befindet<br />

sich vollständig im Landkreis <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>. Das Gebiet wird als „größtenteils<br />

offene Landschaft der flachen, sandigen<br />

Untermainebene mit Streuobstflächen,<br />

trockenen Waldabschnitten mit Kiefern,<br />

Eichen, Robinien, sowie Feldfluren mit<br />

Äckern, Gärten und einem kleinflächigen<br />

Abtragungsgebiet“ und als „bestes und<br />

einzig dauerhaft besetztes hessisches<br />

Brutgebiet für Wiedehopf, hervorragendes<br />

Brutareal für Heidelerche, Gartenrotschwanz,<br />

Wendehals u. a. Arten sowie<br />

einer der besten Vermehrungsräume für<br />

wärmeliebende gefährdete Zugvogelarten“<br />

beschrieben.<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

33


Natur- und Umweltbelange<br />

Arten und Biotope<br />

Nach Abschluss der faunistischen<br />

Untersuchung wird parallel zum<br />

Umweltbericht voraussichtlich eine<br />

FFH-Vorprüfung vorgenommen werden.<br />

NSG „Erlenwiesen und Kratzenau von<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und Nauheim“<br />

Teilweise überlagern sich die Natura<br />

2000-Gebiet mit Naturschutzgebieten<br />

(NSG). So sind Teile des EU-VSG „6217-<br />

403“ gleichzeitig als NSG „Erlenwiesen<br />

u. Kratzenau von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und<br />

Nauheim“ ausgewiesen. Geschützt<br />

sind hier insbesondere die Auwaldreste,<br />

Erlenbestände, Grünlandgesellschaften,<br />

vor allem den Glatthaferwiesen des<br />

Schwarzbachdammes und den Feuchtwiesen,<br />

den Röhrichten, Seggenriedern<br />

und Hochstaudenfluren mit den dort vorkommenden<br />

Tier- und Pflanzenarten.<br />

NSG Kollenbruch<br />

Das NSG Kollenbruch von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

befindet sich südwestlich vom <strong>Südzuckerareal</strong>.<br />

Es überlagert hier ebenso das<br />

EU-VSG „6217-403“ und schützt die<br />

bestandsgefährdeten Tier und Pflanzenarten<br />

der hier vorkommenden Feuchtgebiete<br />

(Quelle: Homepage der Kreisstadt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>).<br />

FFH-Gebiete<br />

Vogelschutzgebiet<br />

Naturschutzgebiete<br />

6016 - 304<br />

6016 - 402<br />

6217 - 403<br />

6016 - 304<br />

1433 - 029<br />

1433 - 010<br />

Wald bei <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Streuobst - Trockenwiese<br />

bei Nauheim und Königsstädten<br />

Hessische Altneckarschlinge<br />

Mönchbruch und Wälder<br />

bei Mörfelden-Walldorf und<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Erlenwiese und Kratzenau<br />

von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und Nauheim<br />

Kollenbruch von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

34 Natur- und Umweltbelange


Natur- und Umweltbelange<br />

6016 - 304<br />

6017 - 401<br />

6016 - 402<br />

6217 - 403<br />

1433 - 029<br />

ehem. Südzuckergelände<br />

6217 - 403<br />

Engel- und<br />

Zuckerteiche<br />

1433 - 010<br />

6217 - 403<br />

Schutzgebiete im Umfeld des ehemaligen Südzuckergeländes<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

35


Natur- und Umweltbelange<br />

Boden<br />

Die lehmigen Böden im Plangebiet können<br />

ggf. zu Problemen bei der Versickerung<br />

von anfallendem Niederschlagswasser<br />

führen.<br />

Beschreibung des Bestands<br />

Das Plangebiet liegt am Rand der Naturraum<br />

Haupteinheitengruppen „Nördliches<br />

Oberrheintiefland“ sowie dem<br />

nördlich angrenzenden „Rhein-Main-<br />

Tiefland“. Auf naturräumlicher Ebene<br />

teilt sich das Plangebiet in den „Hegbach-Apfelbach-Grund“<br />

und den „<strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>er Sand“.<br />

Auffällig für die Untermainebene ist das<br />

weitgehende Fehlen von Löß. Daher<br />

sind die überwiegend sandigen Böden<br />

relativ nährstoffarm. Ein verhältnismäßig<br />

großer Teil der Untermainebene ist<br />

noch mit Wald bedeckt, ohne dass indessen<br />

die Waldverteilung einen besonderen<br />

ökologischen Zeigerwert hätte, vielmehr<br />

ist sie historisch bedingt. Des der<br />

Tieflage entsprechenden günstigen Klimas<br />

wegen, findet sich neben Ackerbau<br />

vor allem auch Obstbau sowie in jüngster<br />

Zeit verbreitet Sozialbrache (Brachfallen<br />

landwirtschaftlicher Nutzflächen infolge<br />

Nutzungsaufgabe aufgrund von Strukturwandel).<br />

Mit zunehmend flächenhafter<br />

Überbauung sind wesentliche Änderungen<br />

des vorgegebenen Naturhaushaltes,<br />

insbesondere des Lokalklimas und des<br />

Abflussregimes, verbunden.<br />

Die Hessische Rheinebene umfasst den<br />

Hauptteil der rechtsrheinischen Niederterrasse<br />

zwischen den heutigen Mündungen<br />

von Main und Neckar.<br />

Sie bildet zusammen mit dem hessischen<br />

Teil der Nördlichen Oberrheinniederung<br />

das sogenannte „Hessische<br />

Ried“.<br />

Als sandige Niederterrasse umfasst<br />

sie, neben Flugsand- und Dünengebieten,<br />

ausgedehnte Flächen, die mit<br />

Neckarschwemmlehm bedeckt sind<br />

sowie das als feuchte Rinne in Erscheinung<br />

tretende Altneckarbett (vgl. Meyen/<br />

Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen<br />

Gliederung Deutschlands und<br />

Klausing: Die naturräumlichen Einheiten<br />

auf Blatt 151 Darmstadt).<br />

Die heutige Oberflächengestalt wie auch<br />

der geologische Untergrund wurde in<br />

erster Linie durch Flüsse und windbedingte<br />

Prozesse geprägt. Dabei wechselten<br />

zeitlich und räumlich Einflüsse von<br />

Rhein, Altneckar und Bäche des Messeler<br />

Hügelland bzw. auch des Mains.<br />

Gemäß Landschaftspflegerischem Gutachten<br />

für den Bereich der Kreisstadt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist für das Boden- und Standortmosaik,<br />

die Entwicklung des Nutzungsgefüges<br />

und das heutige Erscheinungsbild<br />

der Landschaft die Entstehung<br />

als ehemalige Aue oder renzente Aue<br />

von besonderer Bedeutung.<br />

Die für das Plangebiet relevanten geologisch-bodenkundlichen<br />

Einheiten stellen<br />

sich wie folgt dar:<br />

Junge Hochflutablagerungen<br />

--Verbreitung:<br />

entlang der größeren Bäche, in den<br />

ehemaligen Rinnen des Altneckars<br />

sowie in der Rheinniederung.<br />

--dominante Bodentypen:<br />

Auengley, Kalkgley, Pararendzina, Pelosol-Gley,<br />

Pseudogley, Gley, Brauner<br />

Auenboden, oft stark kolluvial geprägt,<br />

stellenweise stärker humos bis anmoorig,<br />

heutige Entwicklungstendenz oft zu<br />

Braunerde.<br />

--Bodenarten:<br />

lehmiger Schluff, sandiger Lehm,<br />

toniger Lehm, lehmiger Ton; gelegtlich<br />

und vor allem im Unterboden lehmigsandig<br />

bis sandig-kiesig.<br />

Ältere Hochflutablagerungen<br />

- - Verbreitung:<br />

Niederterrassenplatten zwischen den<br />

ehemaligen Neckar-Abflußschottern<br />

oder Flugsand<br />

- - dominante Bodentypen:<br />

Parabraunerde, lokal Pararendzina,<br />

Rendzina und Pelosol aus ursprünglichen<br />

Aue- oder Grundwasserböden,<br />

stellenweise Übergänge zu Gley oder<br />

Pseudogley, lokal als Folge anthropogener<br />

Materialanhäufung kolluvial<br />

geprägte sog. „Ackerberge“, in ihrer<br />

Umgebung verkürzte Bodenprofile.<br />

- - Bodenarten:<br />

Lehm sowie schluffig-toniger Lehm<br />

bis lehmiger Schluff, z. T. sandig oder<br />

tonig; im Unterboden i. a. sandig-kiesig.<br />

36 Natur- und Umweltbelange


Natur- und Umweltbelange<br />

Boden<br />

Die Altlasten wurden vollständig<br />

saniert; das Gelände ist im Hinblick<br />

auf die gewerbliche Nachnutzung aus<br />

bodenschutzrechtlicher Sicht ohne Nutzungsbeschränkungen<br />

nutzbar.<br />

Die Eignung der derzeitigen Bodenverhältnisse/Stand<br />

der Altlastensanierung<br />

für eine Wohnnutzung wird derzeit im<br />

Rahmen eines Bodengutachtens untersucht.<br />

Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />

Jüngere Flugsande<br />

--Verbreitung:<br />

Flugsandgebiete des Hegbach-Apfelbach-Grundes<br />

und kleine inselhafte Vorkommen<br />

im Neckarried; oft allmählicher<br />

Übergang zwischen Flugsand und<br />

Schlick.<br />

--dominante Bodentypen:<br />

Braunerde, Parabraunerde, z. T. mit<br />

Übergängen zu rezentem oder reliktischem<br />

Gley bzw. Pseudogley (z. B.<br />

Gley-Parabraunerde, Gley-Braunerde,<br />

auch Pseudogley-Gley), lokal Übergänge<br />

zu Pararendzina, stellenweise<br />

auch stärker podsolig bis podsolierte<br />

Braunerde.<br />

--Bodenarten:<br />

Sand, schluffiger Sand, lehmiger<br />

Sand bis sandiger Lehm, gelegentlich<br />

höherer Kiesgehalt, Oberboden lokal in<br />

Gewässernähe lehmig-tonig.<br />

Aktuelle lokale Angaben zum Schutzgut<br />

Boden werden nach Fertigstellung eines<br />

Bodengutachtens ergänzt.<br />

Altlasten<br />

Die folgenden Informationen zum Thema<br />

Altlasten stammen aus dem „Endbericht<br />

Altlasten vom 17.05.2010“, welcher<br />

unter der Leitung der R&H Umwelt<br />

abbruchbegleitend erstellt wurde.<br />

Demnach wurden ölkontaminierte Flächen<br />

und eine unerwartet vorgefundene<br />

Altablagerung durch Bodenaustausch -<br />

teilweise mit begleitender Bauwasserhaltung<br />

- und anschließender Entsorgung<br />

des Bodenaushubs saniert.<br />

Die Bauwasserhaltungsanlage bestand<br />

aus einer Vakuumpumpe, Kleinfilterbrunnen<br />

und einer Grundwasserreinigungsanlage.<br />

Bei der Grundwasserabsenkung<br />

wurden rund 29.500 cbm Grundwasser<br />

gefördert und nach Aufbereitung des<br />

geförderten Grundwassers in die Kanalisation<br />

eingeleitet. Die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />

wurden eingehalten.<br />

Die kontaminierten Schichten wurden<br />

zumeist 3,0 m tief und maximal 4,0<br />

m tief ausgekoffert. Die Beweissicherungbeprobung<br />

ergab überwiegend keine<br />

oder nur geringfügig belastete Böden.<br />

Nur in zwei Teilbereichen wurden tolerable<br />

Restbelastungen aus Gründen der<br />

Verhältnismäßigkeit im Untergrund belassen.<br />

Von diesen gingen nach halbquantitativ<br />

erstellten Bilanzierungen keine<br />

Grundwassergefährdungen aus.<br />

Die ausgekofferten Böden, rund 7.500<br />

cbm der LAGA-Klassen Z 1.2 bis Z 5 wurden<br />

in einem Bereitstellungslager aufgehaldet,<br />

nach LAGA PN 98 abfalltechnisch<br />

untersucht und im Auftrag der Südzucker<br />

AG über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe<br />

entsorgt. Die freigemessenen<br />

Sanierungsbereiche wurden nach einem<br />

definierten, mit der Bodenschutzbehörde<br />

abgestimmten Einbauplan verfüllt.<br />

Die sanierten Flächen sind im Hinblick<br />

auf die gewerbliche Nachnutzung aus<br />

bodenschutzrechtlicher Sicht ohne Nutzungsbeschränkungen<br />

nutzbar, gemäß<br />

Stellungnahme des RP Darmstadt vom<br />

3.2.2011 ist das Verfahren der Bodensanierung<br />

abgeschlossen.<br />

Die Eignung der derzeitigen Bodenverhältnisse/Stand<br />

der Altlastensanierung<br />

für eine Wohnnutzung des Geländes<br />

wird zur Zeit durch das Ingenieurbüro<br />

IBU für Baugrund- und Umweltconsult<br />

HOFMANN, Hohenahr, überprüft. Bei<br />

Bedarf werden entsprechende Maßnahmen<br />

zur weiteren Sanierung eingeleitet.<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

37


Natur- und Umweltbelange<br />

Klima<br />

Beschreibung des Bestands<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> liegt in einem der wärmsten<br />

und niederschlagärmsten Gebiete<br />

Mitteleuropas mit gemäßigt - kontinentalem<br />

Klimacharakter (warme Sommer,<br />

milde Winter). Das Landschaftsplanerische<br />

Gutachten der Stadt <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>, bezeichnet das Bioklima <strong>Groß</strong>-<br />

<strong>Gerau</strong>s wegen der großen Anzahl von<br />

Schwületagen (Ø 25-30 Tage/Jahr) und<br />

aufgrund relativ geringer Durchlüftung<br />

(geringe Windgeschwindigkeiten, Ø 2-3<br />

m/sec) als „intensiv belastet“. Hinzu<br />

kommen die typischen Immissionsbelastungen<br />

des Ballungsraums Rhein Main,<br />

welche aus dem starken Verkehrsaufkommen<br />

und den Industrieansiedlungen<br />

in der Region resultieren.<br />

Ausschnitt aus dem landschaftsplanerischen Gutachten<br />

Wald mit angenehmen Bioklima<br />

siedlungsnahe, klima-ökologische<br />

Ausgleichsfläche<br />

für Belüftung von Siedlungen<br />

wichtiger großflächiger<br />

Bereich / Frischluftbahn / Kaltluftabfluss<br />

für Ausfilterung von Luftschadst.<br />

wichtige Fläche<br />

straßenbegleitender Gehölzstreifen<br />

mit Immissionsschutzzfunktion<br />

Hauptverk.straße mit lufthygienisch<br />

belastetem Bereich<br />

dicht bebaute, stark versiegelte<br />

Flächen<br />

mäßig dicht bebaute, mäßig<br />

versiegelte Flächen<br />

durchlüftungshemmende Barriere<br />

am Siedlungsrand<br />

Aufgrund der sehr geringen Reliefenergie<br />

der Umgebung treten keine „internen“<br />

Berg-Talwindsysteme auf. Winde<br />

von meist geringer Stärke wehen vorwiegend<br />

aus südwestlichen Richtungen.<br />

Ein sekundäres Maximum bilden<br />

nordöstliche, bzw. nordwestliche Winde.<br />

Diese Winde können bodennahe Lokalwinde<br />

(z.B. Kaltluftabflüsse, Flurwinde)<br />

in gewisser Weise „anschieben“ und<br />

haben somit für die Durchlüftung der<br />

Siedlungskörper durchaus eine Bedeutung.<br />

Klimarelevante Flächen, welche im direkten<br />

Zusammenhang mit dem Planungsgebiet<br />

stehen, sind die ackerbaulich<br />

genutzten Flächen, die Grünlandflächen<br />

in den Tieflagen der Altneckarschlingen<br />

sowie die Brachfläche des Südzuckergeländes<br />

an sich.<br />

38 Natur- und Umweltbelange


Natur- und Umweltbelange<br />

Klima<br />

Für die Belüftung der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

wichtige Lokalwinde sind störanfällig<br />

gegenüber großen Baukörpern.<br />

Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />

Die genannten Flächen zeichnen sich<br />

in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte,<br />

durch geringe Erwärmung und starke<br />

Abkühlung in der Nacht aus. Im Bereich<br />

der Altneckarschlingen findet zudem eine<br />

sehr gute Kaltluftbildung statt. Initiiert<br />

durch die Temperaturunterschiede können<br />

sich zwischen den Siedlungsbereichen<br />

und den genannten Flächen bodennahe<br />

Lokalwinde in Form von Flurwinden<br />

(tagsüber) und Kaltluftabflüssen (nachts)<br />

ausbilden. Jedoch erreichen diese Lokalwinde<br />

aufgrund der örtlichen Gegebenheiten<br />

(allg. Geländeebenheit und Tieflage<br />

der Altneckarschlingen) nur geringe<br />

Windgeschwindigkeiten, geringe vertikale<br />

Mächtigkeiten sowie begrenzte<br />

räumliche Reichweiten. Es wird daher<br />

angenommen, dass die Lokalwinde nur<br />

eine geringe Wirksamkeit besitzen.<br />

Bezogen auf die oben genannte Problematik<br />

ist gleichzeitig von einer besonderen<br />

Störanfälligkeit dieser Lokalwinde<br />

auszugehen. Bauliche Maßnahmen, insbesondere<br />

Änderungen der Flächennutzung<br />

sowie die Errichtung von großen<br />

Baukörpern in bislang unbebauten oder<br />

nur lückig bebauten Bereichen, können<br />

somit das Lokalklima deutlich verändern<br />

und beeinträchtigen.<br />

Vorbelastungen, welche sich negativ auf<br />

die Wirksamkeit bodennaher Winde im<br />

Planungsgebiet auswirken, sind durch<br />

die teilweise dichte Bebauung mit geringem<br />

Vegetationsanteil sowie durch die<br />

am Siedlungsrand verlaufenden Straßen<br />

und Bahnlinien, vorallem in Kombination<br />

mit Dammbauwerken gegeben. Die Straßen<br />

und die Gleisanlagen erhitzen sich<br />

und wirken dadurch als Barriere für Ausgleichsströmungen.<br />

Das Landschaftsplanerische Gutachten<br />

weist in diesem Zusammenhang auf die<br />

Notwendigkeit der Freihaltung siedlungsnaher,<br />

klimaaktiver Freiflächen hin, sowie<br />

auf die besondere Bedeutung innerörtlicher,<br />

klimaaktiver Grünflächen. Diese sollen<br />

wegen ihrer positiven Wirkungen auf<br />

das lokale Siedlungsklima erhalten und<br />

möglichst weiterentwickelt werden.<br />

Da für das Planungsgebiet keine speziellen<br />

lokalklimatischen Messdaten vorliegen,<br />

empfiehlt das Landschaftsplanerische<br />

Gutachten, bei vorraussichtlich<br />

klimatisch bedeutsamen Nutzungsänderungen<br />

bzw. bei großflächigen Siedlungsentwicklungen,<br />

Messungen bezogen<br />

auf das Lokalklima des Vorhabensbereiches<br />

durchzuführen.<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

39


Natur- und Umweltbelange<br />

Wasser<br />

Beschreibung des Bestands<br />

Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />

Oberflächengewässer<br />

Im Plangebiet (ehemaliges Südzucker-<br />

Gelände) befinden sich keine Oberflächengewässer.<br />

Grundwasser<br />

Einen Überblick über den Grundwasserhaushalt,<br />

insbesondere die Entwicklung<br />

der Grundwasserstände in den letzten<br />

Jahrzehnten, gibt der Grundwasserbewirtschaftungsplan<br />

Hessisches Ried<br />

(RP Darmstadt 1999). Er zeigt die Abhängigkeit<br />

der Grundwasserstände von anthropogenen<br />

Eingriffen wie Rheinbegradigung<br />

und -ausbau, Meliorationen und<br />

Grundwasserförderung auf.<br />

Nicht nur reliktische Gleymerkmale, die<br />

in den Böden des Raumes <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

weit verbereitet sind, sondern auch Messungen<br />

an den Grundwasserpegeln belegen,<br />

dass die Flurabstände früher geringer<br />

waren als heute. Seit den sechziger<br />

Jahren war - insbesondere als Folge<br />

der Wasserentnahmen durch die <strong>Groß</strong>wasserwerke<br />

(z. B. Wasserwerk Dornheim<br />

der Riedwerke Kreis <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>,<br />

Wasserwerk <strong>Gerau</strong>er Land) - ein allmähliches<br />

Absinken des Grundwasserspiegels<br />

im Ried zu beobachten. Aber auch örtliche<br />

Grundwasserbrunnen der Industrie<br />

(z. B. Zuckerrübenverarbeitung) führen<br />

zu flachen Entnahmetrichtern; daneben<br />

nimmt das Beregnen der Ackerflächen<br />

das Grundwasserdargebot ebenfalls sehr<br />

in Anspruch.<br />

Seit Ende der siebziger Jahre haben sich<br />

infolgedessen die Grundwasserstände<br />

auf ein neues Gleichgewicht auf niedrigem<br />

Niveau eingestellt; zusätzlich treten,<br />

je nach Jahreszeit sowie in Abhängigkeit<br />

von trockenen bzw. feuchten Perioden,<br />

Schwankungen auf.<br />

Durch Inbetriebnahme der Infiltrierungsanlage<br />

Eschollbrücken des Wasserverbandes<br />

„Hessisches Ried“ wird versucht,<br />

die Grundwasserstände anzuheben<br />

und zu stabilisieren.<br />

Aktuelle lokale Angaben zum Grundwasserhaushalt<br />

und Flurabstand werden<br />

nach Fertigstellung des Bodengutachtens<br />

ergänzt.<br />

Laut Grundwasserbewirtschaftungsplan<br />

des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />

(1999) ist die (natürliche) gesteinsbedingte<br />

Grundwasserbeschaffenheit zum<br />

Teil maßgeblich anthropogen beeinflußt<br />

bzw. überprägt. Als wesentliche Belastungsquellen<br />

werden genannt:<br />

--zum Teil noch übermäßiger Einsatz von<br />

Nährstoffen (Düngemittel) sowie von<br />

Pflanzenschutz und -behandlungsmitteln<br />

auf landwirtschaftlich und gärtnerisch<br />

genutzten Flächen<br />

--Versickerung belasteter oberirdischer<br />

Gewässer<br />

--diffuser Eintrag luftgetragener Schadstoffe<br />

in den Untergrund<br />

--unsachgemäßer Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen an Gewerbe- und<br />

Industriestandorten (einschließlich Altstandorten)<br />

--nicht ordnungsgemäß abgedichtete<br />

Abfallablagerung<br />

Die diffusen, linienförmigen und punktuellen<br />

Belastungsquellen stellen mittel-<br />

bis langfristig ein erhebliches Gefährdungspotenzial<br />

für das für die Trinkwasserversorgung<br />

nutzbare Grundwasserdargebot<br />

dar (vgl. Landschaftspflegerisches<br />

Gutachten für den Bereich der Kreisstadt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>).<br />

40 Natur- und Umweltbelange


Natur- und Umweltbelange<br />

Engel- und Zuckerteiche<br />

Im Zuge der Entwicklungen des Südzuckergeländes<br />

empfiehlt es sich die<br />

Engel- und Zuckerteiche als mögliche<br />

Kompensationsfläche in die Planung<br />

mit einzubeziehen.<br />

Ca. 1,5 km westlich des ehemaligen Fabrikgeländes<br />

der Südzucker AG befinden<br />

sich, im Geltungsbereich des EU-VSG<br />

„6217-403“, die sogenannten Engel- und<br />

Zuckerteiche (s. Karte S. 35). Die von<br />

Dämmen umschlossenen Teiche umfassen<br />

eine Fläche von ca. 20 ha und wurden<br />

als Sedimentationsteiche für das<br />

auf dem Produktionsgelände anfallende<br />

Abwasser (vorgeklärtes Produktionswasser<br />

und Niederschlagswasser) künstlich<br />

angelegt. Die so geschaffenen Stillgewässer<br />

mit wechselnden Wasserständen<br />

haben heute wahrscheinlich<br />

eine Bedeutung für verschiedene Arten<br />

(insbesondere Wasservögel). Wie auch<br />

schon im Scoping-Termin-Protokoll zur<br />

ehemaligen REWE Planung festgehalten,<br />

empfiehlt sich daher eine Abschätzung,<br />

beziehungsweise eine Voruntersuchung<br />

des Gebietes bezüglich der tatsächlichen<br />

Artenvorkommen.<br />

luftbild SZ Übersicht ohne Schutzgebiete (Kein amtlicher Auszug)<br />

Je nachdem wie im Laufe der Entwicklung<br />

mit den Teichen umgegangen<br />

werden soll, empfiehlt sich auch eine<br />

Abschätzung der Auswirkungen auf die<br />

Teiche, gesetzt den Fall, dass die Wasserspeisung<br />

durch das <strong>Südzuckerareal</strong><br />

wegfällt. Denn seit der Stilllegung des<br />

<strong>Südzuckerareal</strong>s fallen die Teiche nach<br />

und nach trocken.<br />

Im Zusammenhang der ehem. REWE<br />

Planung wurde über den Erhalt der Teiche<br />

und die weitere Nutzung des Retentionsraumes<br />

für das zukünftig anfallende<br />

Niederschlagswasser nachgedacht. Als<br />

Alternative wurde der Rückbau der Teiche,<br />

einhergehend mit einer Renaturierung<br />

der Flächen als Auenbereich mit<br />

Einbeziehung des Mühlengrabens vorgeschlagen.<br />

Ähnliche Überlegungen sind auch für die<br />

aktuelle Entwicklungsplanung anzustellen.<br />

Bezogen auf die genannten Alternativen<br />

empfiehlt es sich, das Verhältnis<br />

zwischen der Eingriffsintensität und<br />

der Inwertsetzung der Flächen durch die<br />

Renaturierung, abzuschätzen. Ein Wertverlust<br />

durch den Rückbau sollte vermieden<br />

werden.<br />

Wall entlang der Engel- und Zuckerteiche<br />

Engelteich<br />

Lage der Engel- und Zuckerteiche (Quelle: Website Hessenviewer)<br />

Engelteich<br />

1 : 12169<br />

--398 m:<br />

Natur- und Umweltbelange<br />

41<br />

luftbild SZ Übersicht ohne Schutzgebiete (Kein amtlicher Auszug) - 1 -


Lärmimmissionen<br />

Fluglärm<br />

2961<br />

2<strong>13</strong>1<br />

1961<br />

1811<br />

2951<br />

2121<br />

1971<br />

1801<br />

31<br />

2941<br />

2101<br />

2111<br />

1991<br />

1981<br />

3181<br />

3171<br />

1791<br />

2001<br />

3191<br />

3161<br />

1781<br />

2091<br />

2011<br />

2501<br />

3201<br />

2491<br />

2481<br />

3151<br />

1771<br />

2081<br />

2021<br />

2031<br />

2071<br />

2041<br />

2531<br />

2061 2051<br />

2541 3241<br />

2551<br />

3251<br />

2561<br />

3261<br />

2571<br />

3271<br />

2581<br />

3281<br />

2591<br />

2511<br />

3221<br />

2521<br />

3231<br />

2471<br />

2461<br />

2451<br />

2441<br />

2431<br />

3141<br />

3<strong>13</strong>1<br />

3121<br />

3111<br />

3101<br />

1761<br />

1<strong>75</strong>1<br />

1741<br />

1731<br />

1721<br />

1711<br />

1<br />

170<br />

2601<br />

3291<br />

2421<br />

3091<br />

2611<br />

3301<br />

2621<br />

3311<br />

2411<br />

3081<br />

3331<br />

3321<br />

2401<br />

3071<br />

3341<br />

2391<br />

3061<br />

2381<br />

3051<br />

Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt Main, Anlage 2, Karte 1, Oktober 2011<br />

2371<br />

3041<br />

42 Lärmimmissionen<br />

2361<br />

3031<br />

3021


Lärmimmissionen<br />

Fluglärm<br />

Die Einschätzung zu Lärmimmissionen<br />

wurde im Wesentlichen durch die<br />

Rechtsanwälte Dolde Mayen & Partner,<br />

Bonn, sowie IBK - Ingenieur- und<br />

Beratungsbüro Kohnen, Freinsheim,<br />

erarbeitet.<br />

Die gesetzliche Grundlage in Form von<br />

Schutzzonen schränkt die Art der baulichen<br />

Nutzung stark ein.<br />

Auf dem Grundstück ist Wohnen entweder<br />

gar nicht oder nur mit besonderen<br />

festgesetzten Schallschutzanforderungen<br />

möglich.<br />

Mit dem „Gesetz zum Schutz gegen<br />

Fluglärm“ (FluLärmG - Fluglärmgesetz)<br />

aus dem Jahr 2007 sowie den dazugehörigen<br />

Verordnungen wurden Grundlagen<br />

definiert, in welcher Weise den Lärmauswirkungen<br />

des Flugbetriebes zu begegnen<br />

ist.<br />

Im Umkreis von Flughäfen wird durch<br />

Landesverordnung ein Lärmschutzbereich<br />

mit zwei Tag-Schutzzonen und<br />

einer Nacht-Schutzzone festgelegt. Die<br />

Schutzzonen werden nach der Kontur<br />

des äquivalenten Dauerschallpegels und<br />

die Nacht-Schutzzone zusätzlich nach<br />

der Anzahl der Überschreitungen eines<br />

bestimmten Maximalpegels bestimmt.<br />

Maßgebend ist das Verkehrsaufkommen<br />

der sechs verkehrsreichsten Monate des<br />

Prognosejahrs. Einzelheiten des Erfassungs-<br />

und Berechnungsverfahrens<br />

regelt die 1. FlugLärmSV. Die Schutzzonen<br />

führen zu Baubeschränkungen bzw.<br />

lassen Bauvorhaben nur bei passivem<br />

Schallschutz zu.<br />

Begrenzungskurven<br />

mit Nummern der Kurvenpunkte<br />

Tag-Schutzzone 1<br />

>= 60 dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 2<br />

>= 55 dB(A)<br />

Nacht-Schutzzone<br />

>= 50 dB(A)<br />

Die Anforderungen an den passsiven<br />

Schallschutz ergeben sich aus der 2.<br />

FlugLärmSV. Grundsätzlich dürfen in keiner<br />

Schutzzone Krankenhäuser, Altenheime,<br />

Erholungsheime und ähnliche<br />

schutzbedürftige Einrichtungen errichtet<br />

werden. Für Schulen, Kindergärten<br />

und andere schutzbedürftige Einrichtungen<br />

gilt in beiden Tag-Schutzzonen ein<br />

grundsätzliches Bauverbot. Wohnungen<br />

dürfen, außer in Ausnahmefällen<br />

(etwa, wenn das Grundstück bisher nach<br />

§ 34 BauGB bebaubar war), weder in<br />

der Nacht-Schutzzone noch in der Tag-<br />

Schutzzone 1 errichtet werden. In der<br />

Tag-Schutzzone 2 setzt die Errichtung<br />

von Wohnungen passiven Schallschutz<br />

voraus.<br />

Nach der Verordnung über die Festsetzung<br />

des Lärmschutzbereichs für den<br />

Verkehrsflughafen Frankfurt Main vom<br />

30.09.2011 wird die Tag-Schutzzone 1<br />

durch die Kontur des Dauerschallpegels<br />

60 dB(A) und die Tag-Schutzzone 2 durch<br />

Kontur des Dauerschallpegels von 55<br />

dB(A), jeweils am Tag (06:00 bis 22:00)<br />

bestimmt. Die Nacht-Schutzzone richtet<br />

sich nach der Kontur des Dauerschallpegels<br />

von mindestens 50 dB(A) außen<br />

bzw. mindestens sechs Überschreitungen<br />

eines Maximalpegels von 53 dB(A)<br />

im Innenraum pro Nacht. Maßgebend<br />

sind die sechs verkehrsreichsten Monate<br />

des Prognosejahres 2020. Ein Grundstück<br />

liegt innerhalb einer Schutzzone,<br />

wenn es von dieser angeschnitten wird.<br />

Die Kurvenpunkte in der links aufgeführten<br />

Übersichtskarte geben in einer weiteren<br />

Anlage der Lärmschutzbereichsverordnung<br />

ganz genaue Koordinaten für die<br />

Begrenzung der Schutzzonen an.<br />

Lärmimmissionen<br />

43


2621<br />

2941<br />

3341<br />

2951<br />

2611<br />

2961<br />

3331<br />

2071<br />

2061<br />

2081<br />

2601<br />

60<br />

2091<br />

3321<br />

2101<br />

2051<br />

2591<br />

2111<br />

3311<br />

2121<br />

2041<br />

2<strong>13</strong>1<br />

2581<br />

3301<br />

2031<br />

61<br />

2571<br />

3291<br />

2021<br />

2561<br />

3281<br />

2011<br />

3271<br />

2551<br />

2001<br />

61<br />

1991<br />

L Aeq Tag<br />

< 60 dB(A)<br />

= 65 dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 65 - 70 dB(A)<br />

≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />

Tag-Schutzzone 2 - L Aeq Tag<br />

mit Nummern der Kurvenpunkte<br />

1981<br />

≥ 60 dB(A)<br />

≥ 55 dB(A)<br />

0 50 100 200 300 400 500<br />

Meter<br />

3261<br />

L Aeq Tag<br />

= 65 dB(A)<br />

L Aeq Nacht = 55 dB(A) < 60 dB(A)<br />

< 50 dB(A) ≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 50 - 55 dB(A) ≥ 65 - 70 dB(A)<br />

≥ 55 - 60 dB(A) ≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A) ≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ 65 dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />

≥ 60 dB(A)<br />

Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone - L Aeq Nacht ≥ 50 2 - dB(A) L Aeq Tag oder ≥ 55 mindestens dB(A)<br />

6 Fluglärmereignisse mit einem L Amax ≥ 53 dB(A) innen<br />

mit Nummern der mit Kurvenpunkte Nummern der Kurvenpunkte<br />

0 50 100 0 50200100 300200 400300 500400 500<br />

Meter Meter<br />

L Aeq Nacht = 55 dB(A)<br />

< 50 dB(A)<br />

≥ 50 - 55 dB(A)<br />

≥ 55 - 60 dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 65 dB(A)<br />

2541<br />

3251<br />

2531<br />

1971<br />

3241<br />

2521<br />

1961<br />

3231<br />

2511<br />

3221<br />

3211<br />

2501<br />

3201<br />

2491<br />

3191<br />

3181<br />

2481<br />

2471<br />

2461<br />

3171<br />

2451<br />

50<br />

2441<br />

2431<br />

2421<br />

2411<br />

49<br />

50<br />

3161<br />

51<br />

3151<br />

50<br />

51<br />

52<br />

3141<br />

3<strong>13</strong>1<br />

51<br />

3121<br />

53<br />

3111<br />

52<br />

55<br />

3101<br />

55<br />

3091<br />

56<br />

59<br />

3081<br />

L Aeq Tag<br />

< 60 dB(A)<br />

= 65 dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 65 - 70 dB(A)<br />

≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />

Tag-Schutzzone 2 - L Aeq Tag<br />

mit Nummern der Kurvenpunkte<br />

≥ 60 dB(A)<br />

≥ 55 dB(A)<br />

0 50 100 200 300 400 500<br />

Meter<br />

L Aeq Tag<br />

= 65 dB(A)<br />

L Aeq Nacht = 55 dB(A) < 60 dB(A)<br />

< 50 dB(A) ≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 50 - 55 dB(A) ≥ 65 - 70 dB(A)<br />

≥ 55 - 60 dB(A) ≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A) ≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />

≥ 65 dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />

≥ 60 dB(A)<br />

Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone - L Aeq Nacht ≥ 50 2 - dB(A) L Aeq Tag oder ≥ 55 mindestens dB(A)<br />

6 Fluglärmereignisse mit einem L Amax ≥ 53 dB(A) innen<br />

mit Nummern der Kurvenpunkte<br />

mit Nummern der Kurvenpunkte<br />

0 50 100 0 50200100 300200 400300 500400 500<br />

Meter Meter<br />

L Aeq Nacht = 55 dB(A)<br />

< 50 dB(A)<br />

≥ 50 - 55 dB(A)<br />

≥ 55 - 60 dB(A)<br />

≥ 60 - 65 dB(A)<br />

≥ 65 dB(A)<br />

Lärmimmissionen<br />

Fluglärm<br />

32 460000<br />

32 460500<br />

32 461000<br />

32 461500<br />

32 462000<br />

32 462500<br />

32 463000<br />

32 463500<br />

32 464000<br />

32 464500<br />

32 465000<br />

Nauheim<br />

1 2<br />

5 6 7 8 9 10<br />

11 12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />

3<br />

4<br />

1 2 3 4<br />

5 6 7 8 9 10<br />

11 12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

58<br />

59<br />

60<br />

60<br />

59<br />

5532500<br />

5533000<br />

5532000<br />

5531000<br />

5531500<br />

5531000 5531500 5532000 5532500 5533000<br />

25 26 27 28 29 30 31 32<br />

33 34 35 36 37 38 39<br />

40 41 42 43 44<br />

45 46 47 48 49 50 51<br />

52 53 54 55 56 57 58 59<br />

60 61 63 64 65<br />

68<br />

71<br />

60<br />

59<br />

58<br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />

Detailkarte Tag-Schutzzone<br />

Blatt 46<br />

Maßstab 1 : 5.000 ±<br />

57<br />

55<br />

56<br />

Woogsdamm<br />

57<br />

58<br />

5531000<br />

5531500<br />

5532000<br />

5532500<br />

5533000<br />

25 26 27 28 29 30 31 32<br />

33 34 35 36 37 38 39<br />

40 41 42 43 44<br />

45 46 47 48 49 50 51<br />

52 53 54 55 56 57 58 59<br />

60 61 63 64 65<br />

68<br />

71<br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />

Detailkarte Tag-Schutzzone<br />

Blatt 47<br />

Maßstab 1 : 5.000 ±<br />

58<br />

Projektion: UTM Zone 32, Ellipsoid GRS 80, Datum ETRS89<br />

Kartengrundlage: Geobasisdaten © Hessisches Landesamt für<br />

Bodenmanagement und Geoinformation 2011<br />

Projektion: UTM Zone 32, Ellipsoid GRS 80, Datum ETRS89<br />

Kartengrundlage: Geobasisdaten © Hessisches Landesamt für<br />

Bodenmanagement und Geoinformation 2011<br />

32 460000<br />

32460000<br />

59<br />

51<br />

49<br />

32 460500<br />

58<br />

32 460500<br />

32460500<br />

Nauheim<br />

50<br />

57<br />

51<br />

56<br />

32 461000 32 461000<br />

32461000<br />

55<br />

Wallerstädten<br />

32 460500 32 461000 32 461500<br />

52<br />

32 461500 32 461500<br />

32461500<br />

51<br />

53<br />

Gemeinde<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

50<br />

5532500<br />

5533000<br />

5532000<br />

5531000<br />

5531500<br />

5531000 5531500 5532000 5532500 5533000<br />

32 462000<br />

51<br />

57<br />

5530500<br />

5528000 5528500 5529000 5529500 5530000 5530500<br />

18 19 20 21 2211<br />

2312<br />

24<strong>13</strong><br />

56<br />

7<br />

165<br />

14<br />

33 34 3525 3626 3727 3828 3929 30 31 32<br />

5530000<br />

5529500<br />

5529000<br />

5528500<br />

33 4034 4<strong>13</strong>5 4236 4337 4438 39<br />

46 47 4840 4941 5042<br />

5143<br />

44<br />

32462500<br />

3<br />

8 9<br />

176<br />

26 27 28 2918<br />

3019<br />

3120<br />

21 22 23 24<br />

55<br />

52 53 5445 5546 5647 5748 5849 5950 51<br />

32 462500<br />

60 61 6252 6353 54 55 6456 6557 6658 59<br />

6760 6861 63 6964 65<br />

1<br />

4<br />

102<br />

3 4<br />

7 8 9 10<br />

15 16 17<br />

74 <strong>75</strong><br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Flughafen Frankfurt/Main Frankfurt/Main (EDDF) (EDDF)<br />

Detailkarte Detailkarte Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone<br />

Blatt 46 Blatt 53<br />

Maßstab 1 : 5.000 Maßstab 1 : 5.000 ± ±<br />

Projektion: UTM Projektion: Zone 32, UTM Ellipsoid Zone 32, GRS Ellipsoid 80, Datum GRS ETRS89 80, Datum ETRS89<br />

Kartengrundlage: Kartengrundlage: Geobasisdaten Geobasisdaten © Hessisches © Landesamt Hessisches für Landesamt für<br />

Bodenmanagement Bodenmanagement und Geoinformation und Geoinformation 2011 2011<br />

5528000<br />

32 462000<br />

32462000<br />

5<br />

12 <strong>13</strong> 14<br />

50<br />

70 71<br />

68<br />

72 73<br />

71<br />

49<br />

32 462500<br />

6<br />

15<br />

54<br />

50<br />

51<br />

32 463000 32 463000<br />

32463000<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

52<br />

32 463500 32 463500<br />

32463500<br />

50<br />

51<br />

32 464000 32 464000<br />

32464000<br />

Woogsdamm<br />

52<br />

Beurteilungszeitraum<br />

32 464500 32 464500<br />

32 465000 32 465000<br />

32464500<br />

32465000<br />

Tag 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

32 462000 32 462500 32 463000 32 463500 32 464000 32 464500 32 465000<br />

53<br />

54<br />

5530500<br />

5530000<br />

5529500<br />

5529000<br />

5528500<br />

5528000<br />

18 19 20 21 2211<br />

2312<br />

24<strong>13</strong><br />

3 4<br />

7 8 9 1 102<br />

3 4<br />

165<br />

176<br />

7 8 9 10<br />

14 15 16 17<br />

26 27 28 2918<br />

3019<br />

3120<br />

21 22 23 24<br />

33 34 3525 3626 3727 3828 3929 30 31 32<br />

= 65 dB(A)<br />

33 4034 4<strong>13</strong>5 4236 4337 4438 39<br />

46 47 4840 4941 5042<br />

5143<br />

44<br />

52 53 5445 5546 5647 5748 5849 5950 51<br />

< 60 dB(A)<br />

60 61 6252 6353 54 55 6456 6557 6658 59<br />

6760 6861 63 6964 65<br />

70 71<br />

68<br />

71<br />

>= 60 - 65 dB(A)<br />

72 73<br />

74 <strong>75</strong><br />

>= 65 - 70 dB(A)<br />

>= 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

>= <strong>75</strong> dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 1 >= 60 dB(A)<br />

Tag-Schutzzone 2 >= 55 dB(A)<br />

5533000<br />

5532500<br />

5532000<br />

5531000<br />

5531500<br />

12 <strong>13</strong><br />

5 6<br />

14 15<br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Flughafen Frankfurt/Main Frankfurt/Main (EDDF) (EDDF)<br />

Detailkarte Detailkarte Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone<br />

Blatt 47 Blatt 54<br />

Beurteilungszeitraum<br />

Nacht 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr<br />

Maßstab 1 : 5.000 Maßstab 1 : 5.000 ± ±<br />

Projektion: UTM Projektion: Zone 32, UTM Ellipsoid Zone 32, GRS Ellipsoid 80, Datum GRS ETRS89 80, Datum ETRS89<br />

Kartengrundlage: Kartengrundlage: Geobasisdaten Geobasisdaten © Hessisches © Landesamt Hessisches für Landesamt für<br />

Bodenmanagement Bodenmanagement und Geoinformation und Geoinformation 2011 2011<br />

32460000<br />

32460500 32460500<br />

52<br />

32461000 32461000<br />

32461500 32461500<br />

32462000<br />

32462000<br />

32462500<br />

32462500<br />

32463000<br />

32463000<br />

32463500<br />

32463500<br />

32464000<br />

32464000<br />

32464500<br />

32464500<br />

32465000<br />

32465000<br />

49<br />

44 Lärmimmissionen<br />

50<br />

49<br />

Gemeinde<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

5529500<br />

5530000<br />

5530500<br />

5528500<br />

5529000<br />

5528500 5529000 5529500 5530000 5530500<br />

49<br />

5 6 7<br />

12 <strong>13</strong> 14 15 16<br />

3<br />

8 9<br />

17<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

26 27 28 29 30 31<br />

33 34 35 36 37 38 39<br />

40 41 42 43 44<br />

46 47 48 49 50 51<br />

52 53 54 55 56 57 58 59<br />

60 61 62 63 64 65 66<br />

67 68 69<br />

70 71<br />

72 73<br />

74 <strong>75</strong><br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt Main, Detailkarten 46, 47, 53, 54, Oktober 2011<br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />

Detailkarte Nacht-Schutzzone<br />

Blatt 53<br />

4<br />

10<br />

5530500<br />

5 6 7 8 9 10<br />

12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />

= 55 dB(A)<br />

18 19 20 21 22 23 24<br />

26 27 28 29 30 31<br />

33 34 35 36 37 38 39<br />

< 50 dB(A)<br />

40 41 42 43 44<br />

46 47 48 49 50 51<br />

52 53 54 55 56 57 58 59<br />

>= 50 - 55 dB(A)<br />

60 61 62 63 64 65 66<br />

67 68 69<br />

70 71<br />

>= 55 - 60 dB(A)<br />

72 73<br />

74 <strong>75</strong><br />

>= 60 - 65 dB(A)<br />

>= 65 dB(A)<br />

Nacht-Schutzzone >= 50 dB(A)<br />

oder mind. 6 Fluglärmereignisse<br />

mit einem Lärmpegel >= 53 dB(A)<br />

5530000<br />

5529500<br />

5528500<br />

5529000<br />

3 4<br />

Lärmschutzbereich<br />

Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />

Detailkarte Nacht-Schutzzone<br />

Blatt 54


Lärmimmissionen<br />

Fluglärm<br />

Wohnen ist in der Nacht-Schutzzone<br />

nur möglich, wenn ein Bauvorhaben<br />

schon vor der Festsetzung des<br />

Lärmschutzbereichs nach § 34 BauGB<br />

zulässig war. In der Tag-Schutzzone 2<br />

kann Wohnen aus Sicht des FluglärmG<br />

jedenfalls dann planerisch zugelassen<br />

werden, wenn das bisher einheitliche<br />

Südzucker-Grundstück geteilt wird und<br />

wenn die künftige Wohnbebauung<br />

über passiven Schallschutz verfügt.<br />

Bei einer planerischen Zulassung von<br />

Wohnnutzung ist durch geeignete Festsetzungen<br />

dem Umstand Rechnung zu<br />

tragen, dass Außenwohnbereiche mit<br />

einem Dauerschallpegel von 60 dB(A)<br />

und mehr am Tag beaufschlagt sein<br />

können.<br />

Der größte Teil des Südzuckergeländes<br />

liegt in der Tag-Schutzzone 2, knapp<br />

die Hälfte des Grundstücks (der nordwestliche<br />

Teil) in der Nacht-Schutzzone.<br />

Ein Bebauungsplan darf auf dem<br />

Gelände grundsätzlich keine Krankenhäuser,<br />

Altenheime, Erholungsheime und<br />

ähnliche schutzbedürftige Einrichtungen<br />

zulassen. In der Tag-Schutzzone 2 gilt<br />

Gleiches für Schulen, Kindergärten und<br />

ähnliche in gleichem Maße schutzbedürftige<br />

Einrichtungen. Des Weiteren darf<br />

der Bebauungsplan im nordwestlichen<br />

Teil keine Wohnbebauung zulassen.<br />

Die planungsrechtliche Zulassung von<br />

Wohnbebauung ist nur auf den Flächen<br />

außerhalb der Nacht-Schutzzone und nur<br />

dann zulässig, wenn diese Flächen von<br />

dem Ausgangsgrundstück abgeschrieben<br />

werden (derzeit handelt es sich bei<br />

dem Areal um ein Buchgrundstück, das<br />

von der Nacht-Schutzzone angeschnitten<br />

wird). Eine Bebauung der Flächen in<br />

der Nacht-Schutzzone nach § 34 BauGB<br />

scheidet aus. Soweit die relevanten Teilflächen<br />

in der Tag-Schutzzone 2 liegen,<br />

steht das FlugLärmG alleine einer planerischen<br />

Zulassung von Wohnbebauung<br />

nicht entgegen, wenn die Anforderung<br />

der 2. FlugLärmSV an den passiven<br />

Schallschutz eingehalten werden.<br />

Das Plangebiet liegt innerhalb des Siedlungsbeschränkungsbereichs<br />

des Regionalen<br />

Flächennutzungsplans 2010 und<br />

damit innerhalb der Kontur, für die 2020<br />

nach Maßgabe der Leitlinie zur Beurteilung<br />

von Fluglärm durch die Immissionsschutzbehörden<br />

der Länder (LAI-Leitlinie)<br />

eine Fluglärmbelastung von 60 dB(A)<br />

und mehr prognostiziert wird (siehe<br />

Karte Kapitel RegFNP). Die LAI-Leitlinie<br />

geht von einer 100:100-Betrachtung<br />

aus, betrachtet also jede Betriebsrichtung<br />

gesondert und nicht nur die Verhältnisse<br />

während der sechs verkehrsreichsten<br />

Monate am Flughafen. Im Ergebnis<br />

führt dies zu einer prognostisch höheren<br />

Lärmbelastung als die Prognose nach<br />

dem FlugLärmG.<br />

In der Realität können Außenwohnbereiche<br />

daher zu einem erheblichen Teil<br />

des Jahres allein durch den Fluglärm mit<br />

einem Dauerschallpegel von 60 dB(A)<br />

beaufschlagt werden.<br />

An die Festlegung eines Raumordnungsziels,<br />

wie es ein Siedlungsbeschränkungsbereich<br />

darstellt, ist die kommunale<br />

Bauleitplanung gebunden. Die Ausweisung<br />

neuer Wohnbauflächen / Mischgebiete<br />

im Rahmen der Bauleitplanung<br />

ist hier grundsätzlich unzulässig. Weil es<br />

sich bei dem Südzucker-Gelände jedoch<br />

um Flächen innerhalb des Siedlungsbestandes<br />

für städtebauliche Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

handelt, steht der<br />

Siedlungsbeschränkungsbereich der Ausweisung<br />

von Wohn- und Mischgebieten<br />

im vorliegenden Fall jedoch nicht entgegen.<br />

Unabhängig davon muss die Bauleitplanung<br />

die Fluglärmbelastung berücksichtigen.<br />

Lärmimmissionen<br />

45


Lärmimmissionen<br />

Schienenverkehrslärm<br />

Eine weitere Lärmart, die auf das Plangebiet<br />

einwirkt, ist der Schienenverkehrslärm.<br />

Nordöstlich des Planungsgebietes grenzt<br />

unmittelbar die Zugstrecke 3530 der<br />

Deutschen Bahn AG, die von Darmstadt<br />

nach Mainz verläuft. Diese Zugstrecke ist<br />

Teil der europäischen Güterverkehrsstrecke<br />

Rotterdam - Genua und wird über<br />

den europäischen Nord-Süd-Güterverkehr<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen,<br />

wenn der Gotthard-Basistunnel und<br />

die ausgebaute Rheintalbahn zwischen<br />

Karlsruhe und Basel in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

Von IBK (Ingenieur- und Beratungsbüro<br />

Kohnen) wurden erste Berechnungen zur<br />

Ermittlung der Geräuscheinwirkungen<br />

auf dem Südzucker-Gelände im Prognosejahr<br />

2025 durchgeführt.<br />

Die Berechnung der Geräuscheinwirkungen<br />

liegt für unterschiedliche Beurteilungszeiträume<br />

Tag (6.00 - 22.00 Uhr)<br />

und Nacht (22.00 - 6.00 Uhr) vor.<br />

Die von der Deutschen Bahn bereitgestellten<br />

Zugzahlen für das entsprechende<br />

Jahr bilden dabei die Berechnungsgrundlage<br />

für die schalltechnische Untersuchung.<br />

Die zu erwartenden Zugzahlen liegen<br />

dabei am Tag bei 127 (davon ca. 100<br />

Güterzüge) und nachts bei 85 Zügen (ca.<br />

80 Güterzüge) mit einer Länge von bis zu<br />

700m.<br />

Für die Berechnung selbst gilt die<br />

Annahme einer freien Fläche ohne<br />

Bebauung. Die flächendeckenden Isophonenkarten<br />

gelten für die beispielhafte<br />

Immissionsorthöhe des 1. Obergeschosses.<br />

Als Beurteilungsgrundlage dient die DIN<br />

18005 Teil 1 „Schallschutz im Städtebau“,<br />

mit dem dazugehörigen Beiblatt<br />

1 mit den Orientierungswerten für die<br />

unterschiedlichen Gebietsarten.<br />

Die Isophonenkarten sind farblich so skaliert,<br />

dass auf Flächen mit einer grünen<br />

Darstellung die Orientierungswerte für<br />

ein Allgemeines Wohngebiet (Tag/Nacht<br />

55/45 dB(A)), auf gelben Flächen die Orientierungswerte<br />

für ein Mischgebiet<br />

(Tag/Nacht 60/50 dB(A)) und auf orangenen<br />

Flächen die Orientierungswerte für<br />

ein Gewerbegebiet (Tag/Nacht 65/55<br />

dB(A)) eingehalten werden.<br />

Des Weiteren werden die Übergänge zur<br />

Gesundheitsgefahr durch rote Flächen<br />

kenntlich gemacht. Diese liegen am Tag<br />

bei > 70 dB(A) und in der Nacht bei > 60<br />

dB(A).<br />

Die dargestellten Ergebnisse der Berechnung<br />

zeigen, dass am Tag knapp ein Drittel<br />

der Grundstücksfläche den Orientierungswert<br />

für ein Allgemeines Wohngebiet<br />

und zwei Drittel den Wert für ein<br />

Mischgebiet einhalten.<br />

Nachts dagegen wird nur auf einem kleinen<br />

Teil der Orientierungswert für ein<br />

Gewerbegebiet eingehalten.<br />

Auf knapp der Hälfte der Grundstücksfläche<br />

wird nachts der Schwellenwert<br />

für eine Gesundheitsgefahr von 60 dB(A)<br />

überschritten.<br />

46 Lärmimmissionen


Lärmimmissionen<br />

Schienenverkehrslärm<br />

Ohne aktive Schallschutzmaßnahmen<br />

(Gebäuderiegel, Lärmschutzwände,<br />

Geländemodellierung) kann der für<br />

2025 prognostizierte Schienenverkehrslärm<br />

ungehindert auf das Grundstück<br />

und die angrenzende Bebauung<br />

einwirken. Ohne umfangreiche aktive<br />

Lärmschutzmaßnahmen sind angesichts<br />

der Überschreitung der Orientierungswerte<br />

auf wesentlichen Teilen<br />

des Grundstücks weder Wohnnoch<br />

Mischgebiete zulässig. Die<br />

Immissionen des Schienenverkehrs<br />

werden zudem trotz der Durchführung<br />

entsprechender aktiver Schallschutzmaßnahmen<br />

passive Schallschutzmaßnahmen<br />

für Wohnnutzungen<br />

erforderlich machen.<br />

Beurteilungszeitraum<br />

Tag 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />

Emissionsband Schiene<br />

Lärmschutzwand<br />


Lärmimmissionen<br />

Straßenverkehrslärm<br />

Für eine abschließende Einschätzung<br />

fehlen Aussagen über die schalltechnischen<br />

Auswirkungen der örtlichen Straßen,<br />

wie z.B. des Nordrings, der Mainzer<br />

Straße sowie der Fabrikstraße. Die<br />

Geräuscheinwirkungen aller Straßen<br />

werden im weiteren Verfahren ermittelt.<br />

Soweit erforderlich, werden die<br />

notwendigen aktiven und passiven<br />

Schallschutzmaßnahmen für künftige<br />

schutzbedürftige Nutzungen im Plangebiet<br />

entwickelt.<br />

erung Hessen 2012 Straße Lnight<br />

3<br />

Lärmkartierung L night<br />

(Quelle: Website Hessenviewer)<br />

2012 HLUG; Geobasisdaten: © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation<br />

Untersuchungsumfang -<br />

Hauptverkehrsstraßen<br />

45 dB(A)<br />

>45 - 50 dB(A)<br />

>50 - 55 dB(A)<br />

>55 - 60 dB(A)<br />

>60 - 65 dB(A)<br />

>65 - 70 dB(A)<br />

>70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />

><strong>75</strong> dB(A)<br />

Der Hessenviewer zur Lärmkartierung<br />

2012 zum Straßenlärm von Hauptverkehrsstraßen<br />

zeigt, dass das Südzuckergelände<br />

durch den Straßenverkehrslärm<br />

der Autobahn A 67 und der Landesstraße<br />

L 3094 beaufschlagt ist.<br />

Die Lärmkartierung stellt die<br />

Geräuscheinwirkungen für das Jahr<br />

2012 dar. Die Kartierung differenziert in<br />

die Lärmindizes L den<br />

(Tag/Abend/Nacht)<br />

und L night<br />

. Der L night<br />

entspricht näherungsweise<br />

dem Beurteilungspegel Nacht<br />

(22.00 - 6.00 Uhr) nach RLS-90. Der L den<br />

ist höher als der entsprechende Beurteilungspegel<br />

Tag (6.00 - 22.00 Uhr) nach<br />

RLS-90.<br />

Die Darstellung des L den<br />

zeigt, dass weite<br />

Teile des Südzuckergeländes derzeit in<br />

der Zeit von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr mit<br />

einem Schallpegel von weniger als 55<br />

dB(A) beaufschlagt sind. Lediglich auf<br />

Teilbereichen in unmittelbarer Zuordnung<br />

zur Landesstraße L 3094 werden<br />

Pegel von 55-65 dB(A) erreicht. Damit<br />

liegt die Belastung durch den Straßenverkehrslärm<br />

der Hauptverkehrsstraßen derzeit<br />

in weiten Teilen unterhalb des Orientierungswerts<br />

für ein Allgemeines Wohngebiet.<br />

Lediglich auf kleineren Teilbereichen<br />

in unmittelbarer Zuordnung zur L<br />

3094 wird der Orientierungswert für ein<br />

Mischgebiet überschritten.<br />

Die Darstellung des L night<br />

zeigt, dass im<br />

Zeitraum Nacht (22.00 - 6.00 Uhr) im<br />

südöstlichen Teil des Plangebietes ein<br />

Pegel von weniger als 45 dB(A) einwirkt.<br />

Auf diesen Teilflächen wird der Orientierungswert<br />

für ein Allgemeines Wohngebiet<br />

eingehalten. Im nordwestlichen<br />

Teil des Plangebietes liegt der Pegel im<br />

Wesentlichen zwischen 45 und 50 dB(A).<br />

Lediglich auf Flächen unmittelbar an der<br />

L 3094 ist dieser Pegel höher. Somit wird<br />

im nordwestlichen Teil des Plangebietes<br />

in weiten Teilen der Orientierungswert<br />

für ein Mischgebiet einhalten.<br />

Im Zuge der Lärmkartierung 2012 wurden<br />

nur die überörtlichen Hauptverkehrsstraßen<br />

kartiert. Nicht berücksichtigt<br />

wurden die Geräuscheinwirkungen aufgrund<br />

der dem Plangebiet nahe gelegenen<br />

örtlich bedeutsamen Straßen, wie<br />

z.B. der Nordring, die Mainzer Straße und<br />

die Fabrikstraße. Die Geräuscheinwirkungen<br />

dieser Straßen werden im weiteren<br />

Verfahren untersucht und mit den Geräuschen<br />

der Hauptverkehrsstraßen überlagert.<br />

Für die Bauleitplanung ist eine Hochrechnung<br />

der Verkehrszahlen auf das Prognosejahr<br />

2025 erforderlich. Hinsichtlich der<br />

Hauptverkehrsstraßen wird sich aufgrund<br />

der Hochrechnung der Verkehrsmengen<br />

allerdings kein grundsätzlich anderes Bild<br />

ergeben.<br />

48 Lärmimmissionen


Lärmimmissionen<br />

Gewerbelärm<br />

Eine abschließende Einschätzung zum<br />

Gewerbelärm lässt sich derzeit nicht<br />

treffen. Entsprechende Untersuchungen<br />

werden im weiteren Verfahren durchgeführt.<br />

Es ist davon auszugehen, dass<br />

für gewerbl. Nutzungen im Plangebiet<br />

eine Geräuschkontingentierung erarbeitet<br />

und im Bebauungsplan festgesetzt<br />

wird. Dies gewährleistet, dass von den<br />

geplanten gewerbl. Flächen keine schädlichen<br />

Umwelteinwirkungen auf die vorhandenen<br />

/ geplanten schutzbedürftigen<br />

Nutzungen ausgehen.<br />

Zwischenfazit<br />

Neben der lärmartspezifischen Ermittlung<br />

/ Bewertung der Geräuscheinwirkungen<br />

des Flug-, Straßen-, Schienenu.<br />

Gewerbelärms muss sich die Stadt<br />

im Zuge der B-Plan-Aufstellung mit der<br />

Gesamtgeräuschbelastung aufgrund der<br />

Überlagerung der Lärmarten auseinandersetzen.<br />

Dabei wird die Erarbeitung<br />

eines umfassenden Schallschutzkonzeptes<br />

erforderlich. Von besonderer Bedeutung<br />

wird die Gewährleistung gesunder<br />

Wohnverhältnisse auf den Außenwohnbereichen<br />

der Wohnungen sein.<br />

Als weitere Aufgabenstellung sind die<br />

schalltechnischen Auswirkungen des<br />

Gewerbelärms zu untersuchen. Dabei<br />

sind zum einen die Geräuscheinwirkungen<br />

der vorhandenen gewerblichen Nutzungen<br />

auf das Plangebiet zu ermitteln<br />

und zu bewerten. Bei den relevanten<br />

gewerblichen Nutzungen handelt es<br />

sich zum einen um gewerblich-industrielle<br />

Nutzungen im Norden des Nordrings<br />

sowie um gewerbliche Nutzungen und<br />

Einzelhandelsnutzungen im Bereich der<br />

Mainzer Straße. Zum anderen sind die<br />

Geräuscheinwirkungen aufgrund der im<br />

Plangebiet beabsichtigten gewerblichen<br />

Nutzung auf die vorhandenen schutzbedürftigen<br />

Nutzungen außerhalb des Plangebiets<br />

sowie die im Plangebiet geplanten<br />

künftigen schutzbedürftigen Nutzungen<br />

zu untersuchen. Im Zuge der<br />

Planung ist sicherzustellen, dass in Überlagerung<br />

der vorhandenen und der künftig<br />

zu erwartenden Geräuscheinwirkungen<br />

gewerblicher Quellen die zulässigen<br />

Orientierungswerte der DIN 18005 bzw.<br />

die Immissionsrichtwerte der TA Lärm<br />

eingehalten werden. Die hierzu erforderlichen<br />

Untersuchungen werden im weiteren<br />

Verfahren durchgeführt.<br />

Lärmimmissionen<br />

49


Bestehende Planungen<br />

Nahversorgung<br />

Regionaler Flächennutzungsplan<br />

Legende<br />

Hauptkarte<br />

Siedlungsstruktur<br />

Nahversorgung<br />

Sport<br />

Regionaler Flä<br />

Regionaler Legende<br />

Flä<br />

Schule<br />

Legende Hauptkarte Sonderbaufläche Siedlungsstruktur<br />

Hauptkarte<br />

Siedlungsstruktur Sondergebiet<br />

Hauptkarte <br />

Hauptkarte<br />

Siedlungsstruktur <br />

für den großflächigen Einzelhandel<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Islam.Kulturzentrum<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

Wohnbaufläche,<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Bestand/geplant<br />

Siedlungsstruktur<br />

Hauptkarte<br />

Siedlungsstruktur<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

Siedlungsstruktur<br />

Siedlungsstruktur Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

Wohnbaufläche,<br />

Gemischte Baufläche,<br />

Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Krankenhaus<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Krankenhaus<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Weiterführende Schule<br />

Weiterführende Schule<br />

Kultur<br />

Kultur<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

Weiterführende Schule<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Kultur<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Wohnbaufläche, für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

Gewerbliche <br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

Vorranggebiet Wohnbaufläche,<br />

Bund<br />

Bestand/geplant<br />

<br />

Gewerbliche<br />

Grünfläche<br />

Baufläche, Bestand/geplant<br />

(ohne Gemischte Symbol: Parkanlage) Baufläche,<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Krankenhaus<br />

<br />

Sicherheit größerer Spielplatz, und Ordnung Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

Gewerbliche Baufläche,<br />

Regionaler Flächennutzungsplan<br />

Krankenhaus<br />

Wohnungsferne Bestand/geplant<br />

Baufläche,<br />

Gärten<br />

<br />

Bestand/geplant<br />

Weiterführende für Schule Gemeindebedarf,<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Weiterführende Friedhof<br />

für den Gemeinbedarf, Schule<br />

Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Krankenhaus<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

mit hohem Grünanteil (textl. Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche<br />

Sondergebiet für den<br />

mit gewerblichem<br />

großflächigen<br />

Charakter<br />

Einzelhandel<br />

(textl. Zweckbestimmung)<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />

Schule<br />

Kultur<br />

Kultur<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

<br />

Verkehr Krankenhaus<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Fläche Sonderbaufläche Weiterführende<br />

für den Straßenverkehr<br />

mit hohem Grünanteil Schule<br />

(textl. Zweckbestimmung)<br />

Weiterführende Sonderbaufläche Schule<br />

mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

Legende<br />

Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Kultur<br />

Kultur<br />

mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Regionaler Flächennutzungsplan<br />

Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)* <br />

Sondergebiet<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

für den großflächigen Einzelhandel<br />

Sondergebiet<br />

Sonderbaufläche,<br />

für den großflächigen Einzelhandel<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

<br />

<br />

Sonderbaufläche Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sondergebiet <br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

für den großflächigen Einzelhandel<br />

<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Sondergebiet (ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

für den großflächigen Einzelhandel<br />

<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Bund<br />

Grünfläche<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

<br />

<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Bund<br />

Grünfläche<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Grünfläche<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

Sportanlage, größerer Spielplatz, Freibad, Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz, Tiergehege<br />

<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Grünfläche<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

Vorranggebiet Bund<br />

<br />

Sonstige Bestand/geplant<br />

regional bedeutsame Straße oder örtliche Hauptverkehrsstraße,<br />

mindestens vierstreifig, Bestand/geplant ** <br />

Hauptkarte<br />

Rechtsgrundlage<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Siedlungsbeschränkungs-<br />

<br />

Hauptkarte<br />

Einkaufszentrum 9<br />

<br />

Rechtsgrundlage<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Siedlungsstruktur<br />

<br />

verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

Grünfläche<br />

Grünfläche<br />

(ohne<br />

Ausbaustrecke<br />

Symbol: Parkanlage)<br />

Straße<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

Legende<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Siedlungsstruktur<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Grünfläche (Parkanlage)<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />

THW<br />

Vorranggebiet für Landwirtschaft<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />

<br />

<br />

Vorranggebiet<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Straßentunnel<br />

Sportanlage,<br />

für Landwirtschaft<br />

größerer<br />

Klein-Gera<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Fläche Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz, <br />

Sportanlage, für die Freibad, Landbewirtschaftung<br />

Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

größerer<br />

Kinderspielplatz<br />

Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

Vorranggebiet P+R-Platz (ab Bund ca. 50 Stellplätzen)<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

Grünfläche Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />

<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Fläche für die Landbewirtschaftung<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Wald, Bestand/Zuwachs<br />

Wohnferne Gärten<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

Fläche Sportanlage, Wohnungsferne Gärten<br />

größerer für Spielplatz, den Freibad, Schienenverkehr<br />

Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz, Tiergehege<br />

Hauptkarte<br />

<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Wald, Bestand/Zuwachs<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

GROSS-GERAU<br />

§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Rechtsgrundlage<br />

Sportanlage, größerer Spielplatz, Freibad, Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz,<br />

Tiergehege<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

Friedhof<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Wohnungsferne Gärten Bestand/geplant<br />

Verkehr<br />

Verkehr<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

<br />

Krankenhaus<br />

Siedlungsstruktur<br />

<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />

Natur und Landschaft Friedhof<br />

s.o.<br />

Natur und Landschaft<br />

<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet Schienenverkehrsstrecke<br />

für Natur und Landschaft<br />

s.o.<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />

Land- und Forstwirtschaft Vorranggebiet<br />

Friedhof<br />

für Natur und Landschaft<br />

Krankenhaus<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

Weiterführende Schule<br />

Regional Friedhof<br />

bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

Fläche für den Straßenverkehr<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

Friedhof Fläche für den Straßenverkehr<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />

Verkehr<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, für Landwirtschaft Bestand/geplant **<br />

<br />

Friedhof<br />

Kultur<br />

Verkehr<br />

<br />

s.o.<br />

Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft<br />

s.o.<br />

Vorbehaltsgebiet Vorranggebiet für Natur für und Landschaft Landwirtschaft<br />

Weiterführende Schule<br />

s.o.<br />

Ökologisch bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />

s.o.<br />

Bundesfernstraße,<br />

nutzungsplan<br />

mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

Bundesfernstraße, zur Ausbaustrecke Pflege zur Schiene<br />

den Straßenverkehr<br />

Entwicklung mindestens vierstreifig, von Boden, Bestand/geplant<br />

Natur und Landschaft<br />

<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Verkehr<br />

<br />

Verkehr<br />

Fläche Bundesfernstraße, für den Straßenverkehr<br />

zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

Verkehr<br />

Bundesfernstraße,<br />

Bundesfernstraße, zweimindestens<br />

oder dreistreifig,<br />

vierstreifig, Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

Fläche für den Straßenverkehr<br />

Bundesfernstraße,<br />

Fläche für den Straßenverkehr<br />

mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

Fläche für den Straßenverkehr<br />

Bundesfernstraße,<br />

Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

zwei- oder dreistreifig, Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

mindestens vierstreifig, **<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

Fläche für die Landbewirtschaftung<br />

Kultur<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

<br />

2010<br />

Einkaufszentrum<br />

s.o.<br />

8<br />

Ökologisch bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />

zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />

!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet<br />

Vorranggebiet<br />

Trassensicherung für Regionalparkkorridor<br />

für Regionalparkkorridor<br />

für Regionalparkkorridor<br />

stillgelegter Strecke<br />

<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Wald, Bestand/Zuwachs<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Dornberg<br />

§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />

<br />

!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet Sonstige Bahntunnel regional ** Regionaler bedeutsame Grünzug Straße oder örtliche Haupt-<br />

<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

s.o.<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

Sonstige Bundesfernstraße, zwei- oder Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

Sonstige verkehrsstraße, regional mindestens bedeutsame vierstreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

Sonstige regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder örtliche Haupt-<br />

**<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

Sonstige verkehrsstraße, regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

<br />

regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

<br />

<br />

Vorranggebiet<br />

Vorranggebiet<br />

Regionaler Grünzug<br />

Regionaler<br />

Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

s.o.<br />

Natur und Landschaft<br />

<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

s.o.<br />

Vorbehaltsgebiet Grünzug für besondere Klimafunktionen<br />

Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

<br />

Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet<br />

Krankenhaus<br />

Haltepunkt im Regionalverkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

s.o.<br />

Still- Fließgewässer<br />

Natur und Landschaft<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Ausbaustrecke Straße<br />

s.o.<br />

Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen<br />

Fläche für Versorgungsanlagen,<br />

für für die für vorbeugenden Natur Abfallentsorgung<br />

und Landschaft<br />

<br />

Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />

s.o.<br />

Still- und Fließgewässer<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Vorbehaltsgebiet Ausbaustrecke Straße<br />

Weiterführende Schule<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Hochwasserschutz<br />

Haltepunkt im S-Bahn-Verkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />

§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />

Straßentunnel<br />

Ausbaustrecke Straße<br />

Sonstige verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

Ausbaustrecke regional<br />

Straße<br />

bedeutsame oder örtliche <br />

Haupt-<br />

Sonstige P+R-Platz verkehrsstraße, regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />

<br />

<br />

Ökologisch Straßentunnel bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />

Kultur<br />

s.o.<br />

Haltepunkt im U-/Stadt- oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />

(ab ca. 50 Stellplätzen)<br />

P+R-Platz verkehrsstraße,<br />

Ausbaustrecke<br />

Straßentunnel<br />

(ab ca. zwei- 50 Stellplätzen)<br />

oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

Fläche für den Luftverkehr,<br />

Straße<br />

Bestand/geplant<br />

Ausbaustrecke Straße<br />

Straßentunnel<br />

Überörtliche Fahrradroute, Ausbaustrecke Bestand/geplant<br />

Überörtliche<br />

P+R-Platz (ab Fahrradroute,<br />

ca.<br />

Straße<br />

50 Stellplätzen)<br />

Bestand/geplant<br />

Flughafen, Bestand/geplant<br />

Straßentunnel<br />

P+R-Platz<br />

Straßentunnel<br />

(ab ca. 50 Stellplätzen)<br />

Straßentunnel<br />

Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />

P+R-Platz (ab ca. 50 Stellplätzen)<br />

P+R-Platz Überörtliche<br />

(ab Fahrradroute,<br />

ca. 50 Stellplätzen)<br />

P+R-Platz (ab ca. 50 Stellplätzen)<br />

Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />

Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />

Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

Ausbaustrecke Schiene<br />

Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />

Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

Ausbaustrecke Fläche für den Schienenverkehr<br />

Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />

Ausbaustrecke Schiene<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />

Ausbaustrecke Schiene<br />

Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

<br />

Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

<br />

Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

Ausbaustrecke Fläche für den Schienenverkehr<br />

Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />

<br />

zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Nr.1 <br />

Vorranggebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

Auszug Regionaler Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

Flächennutzungsplan, Ballungsraum Rhein-Main 2010<br />

und Abwasserbeseitigung,<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />

§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />

<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

Abs.3 Nr.1 HLPG<br />

Bestand<br />

Grünfläche<br />

Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />

§ 5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />

!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet für Regionalparkkorridor<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />

Einrichtung zur Abwasserentsorgung<br />

(ohne Symbol: Parkanlage)<br />

Grünfläche<br />

Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />

§ 5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />

Wallerstädten<br />

(ohne Sonderbaufläche Symbol: Parkanlage) mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

Rechtsgrundlage<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet Regionaler Grünzug<br />

Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />

Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

Verkehrslandeplatz, Bestand/geplant<br />

Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />

s.o.<br />

<br />

(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />

Versorgungsanlagen, Regional Abfallentsorgung bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke und Abwasserbeseitigung oder<br />

örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />

<br />

Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung<br />

und Ausbaustrecke Abwasserbeseitigung, Bestand/geplant<br />

<br />

Still- und Fließgewässer<br />

Friedhof<br />

s.o.<br />

Rohstoffsicherung<br />

Land- und Forstwirtschaft Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

s.o.<br />

Rohstoffsicherung<br />

größerer Spielplatz, Kleintierzucht,<br />

Berkach<br />

Stadt-, Gemeindegrenze<br />

Hundedressur, Tiergehege<br />

Vorbehaltsgebiet oberflächennaher Lagerstätten<br />

<br />

s.o.<br />

Vorranggebiet für Landwirtschaft<br />

§ 9 Abs.4 Nr.6 HLPG i.V.m.<br />

Vorbehaltsgebiet Grenze des rechtlichen oberflächennaher Geltungsbereiches Lagerstätten des<br />

Wohnungsferne Gärten<br />

§ 6 Abs.3 s.o. Nr.1 HLPG<br />

Vorranggebiet Regionalen Flächennutzungsplanes<br />

§ 5 Abs.2 Nr.9a BauGB<br />

für den Abbau oberflächennaher Lagerstätten, Bestand/geplant<br />

s.o.<br />

Fläche für die Landbewirtschaftung<br />

§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />

<br />

<br />

Vorranggebiet<br />

Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />

für vorbeugenden Abbau oberflächennaher Hochwasserschutz Lagerstätten, Bestand/geplant<br />

Friedhof<br />

§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />

<br />

Büttelborn<br />

§ 9 Abs.4 Nr.6 HLPG i.V.m.<br />

§ 6 Abs.3 s.o. Nr.2 HLPG<br />

§ 5 Abs.2 Nr.9a BauGB<br />

Trassensicherung stillgelegter Einrichtung Strecke<br />

Trassensicherung der Elektrizitätsversorgung stillgelegter Strecke- Kraftwerk, Bestand/geplant<br />

Wald, Bestand/Zuwachs<br />

§ 9 Abs.4 Nr.5 HLPG i.V.m.<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

Vorranggebiet Bund<br />

Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />

§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />

Beikarte 2: Regionaler Abgrenzung unterschiedlicher Einzelhandel<br />

§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />

Nutzungen<br />

Verkehr<br />

§ 5 Abs.2 Nr.9b BauGB<br />

(siehe auch Hauptkarte)<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

Abgrenzung unterschiedlicher Nutzungen<br />

Verkehr<br />

Grünfläche<br />

5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />

Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />

Fläche für den Straßenverkehr<br />

§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />

Natur und Landschaft (ohne Symbol: Parkanlage)<br />

§ 5 Abs.2 Nr.3 BauGB<br />

Versorgungskern<br />

Bahntunnel Fläche für den Straßenverkehr<br />

Einrichtung **<br />

§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />

Kennzeichnung Ausbaustrecke Schiene<br />

<br />

Bahntunnel **<br />

Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />

Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

Regionalverkehr, 50 Bestehende Planungen<br />

Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />

Bahntunnel **<br />

Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />

aus Bahntunnel Genehmigungsbescheid<br />

der ** Elektrizitätsversorgung - Umspannstation, Bestand/geplant<br />

<br />

Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />

Fernverkehr, Regionalverkehr, Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

§<br />

9<br />

5<br />

Abs.4<br />

Abs.2<br />

Nr.3<br />

Nr.3<br />

HLPG<br />

BauGB<br />

Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

Haltepunkt im Regionalverkehr, Haltepunkt im Regionalverkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

<br />

Vorranggebiet Sportanlage, für Natur Freibad, und Landschaft Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />

§ 9 Abs.4 s.o. Nr.4 HLPG i.V.m.<br />

Kennzeichnung aus Zentraler Genehmigungsbescheid<br />

Versorgungsbereich<br />

Bundesfernstraße, Rohstoffsicherung Einrichtung zur Wasserversorgung, Bestand/geplant<br />

größerer Spielplatz, mindestens Kleintierzucht, vierstreifig, Hundedressur, Bestand/geplant Tiergehege<br />

§ 6 Abs.3 § 9 Nr.1 Abs.4 HLPG Nr.3 HLPG<br />

von der Genehmigung ausgenommene Fläche<br />

Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

<br />

s.o.<br />

Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft<br />

von der Genehmigung ausgenommene Fläche<br />

§ 9 Abs.4 Nr.4 HLPG i.V.m.<br />

Ergänzungsstandort<br />

Bundesfernstraße, Einrichtung Vorbehaltsgebiet zur Abfallentsorgung, oberflächennaher Bestand/geplant<br />

Lagerstätten<br />

<br />

Wohnungsferne Gärten zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />

§ 6 Abs.3 s.o.<br />

Nr.2 HLPG<br />

von der Genehmigung ausgenommene Straße, Bestand/geplant<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />

Bahntunnel **<br />

Ökologisch verkehrsstraße, bedeutsame mindestens Flächennutzung<br />

Dornheim<br />

vierstreifig, mit Flächen Bestand/geplant für Maßnahmen ** zum Schutz,<br />

§ 5 Abs.2 § 5 Nr.10 Abs.2 BauGB Nr.3 BauGB<br />

von Bahntunnel Sonstiger der Genehmigung Einzelhandelsstandort, Einrichtung Vorranggebiet ** ausgenommene Bestand Straße, Bestand/geplant<br />

Bahntunnel Haltepunkt im zur Sonstige **<br />

S-Bahn-Verkehr, für Abwasserbeseitigung, den Abbau oberflächennaher Bestand/geplant Bestand/geplant Lagerstätten, Bestand/geplant<br />

Friedhof regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />

zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />

§ 5 Abs.2a Haltepunkt im S-Bahn-Verkehr, Bestand/geplant<br />

Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

Fernverkehr, Bestand/geplant<br />

Hochspannungsleitung, Haltepunkt im Fernverkehr, U-/Stadt- oder Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />

Haltepunkt<br />

Haltepunkt im<br />

im U-/Stadt-<br />

Regionalverkehr, S-Bahn-Verkehr, oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />

Bestand/geplant<br />

§<br />

s.o. BauGB<br />

verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />

5 Abs.2 Nr.3 BauGB<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Hauptvon<br />

der Genehmigung ausgenommen<br />

Haltepunkt im Regionalverkehr, S-Bahn-Verkehr, Fläche für den Luftverkehr, Bestand/geplant<br />

Fläche Haltepunkt für den Regionalverkehr, Luftverkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

s.o.<br />

!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet verkehrsstraße, für Regionalparkkorridor<br />

zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

§ 9 Abs.4 Nr.4 HLPG i.V.m.<br />

Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />

Beikarte 1: Vermerke, nachr. Übernahmen, Kennzeichnun<br />

§ 6 Abs.3 s.o. Nr.1 HLPG<br />

! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />

Abgrenzung unterschiedlicher Nutzungen<br />

Verkehr<br />

verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />

(siehe auch Hauptkarte)<br />

Beikarte D D D D D 1: D Vermerke, Abbau Hochspannungsleitung nachr. Übernahmen, Kennzeichnun<br />

Vorranggebiet Ausbaustrecke Regionaler Straße Grünzug<br />

§ 9 Abs.4 s.o. Nr.7 HLPG i.V.m.<br />

(siehe * Zulässige auch Hauptkarte) großflächige Sortimente innerhalb der "Sondergebiete Einkaufszentrum" (nummeriert<br />

Haltepunkt im U-/Stadt- oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

L 3040<br />

Wochenend<br />

Camping<br />

L 3482<br />

A 67<br />

B 44<br />

K 160<br />

B 42<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />

<br />

Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />

<br />

Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />

<br />

Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />

<br />

Sicherheit und Ordnung<br />

Krankenhaus<br />

<br />

Weiterführende<br />

Kultur<br />

Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />

Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />

mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

B 44<br />

A


Bestehende Planungen<br />

Regionaler Flächennutzungsplan<br />

Der RegFNP sieht für das Südzuckergelände<br />

eine abgestufte Nutzung in<br />

gewerbliche Baufläche (ca. 14 ha),<br />

gemischte Baufläche (ca. 4,4 ha) und<br />

Wohnbaufläche (ca. 9,1 ha) vor. Bei<br />

einer veränderten Nutzungskonzeption<br />

wie sie der aktuelle städtebauliche<br />

Entwurf vorsieht (s. S. 70ff.), ist<br />

der RegFNP parallel zum Bauleitplanverfahren<br />

zu ändern.<br />

Der Regionale Flächennutzungplan, Ballungsraum<br />

Rhein-Main, 2010 (RegFNP<br />

2010, veröffentlicht im StAnz. am<br />

17.10.2011) definiert für die Siedlungsstruktur<br />

der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> maßgeblich<br />

drei Hauptnutzungsbereiche:<br />

Wohn-, Misch- und Gewerbeflächen.<br />

Dabei wird deutlich, dass die Stadt einen<br />

besonderen gewerblichen Schwerpunkt<br />

setzt. Die entsprechenden Bauflächen<br />

im Nord-Westen, Norden und Süd-Osten<br />

umfassen rund 178 ha.<br />

Im Bereich Natur- und Landschaft zeigt<br />

der RegFNP ein Vorranggebiet Regionaler<br />

Grünzug, das sich vor allem im Osten<br />

und Süden <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s zur Sicherung<br />

der Freiräume durch die Kreisstadt zieht.<br />

Weiterhin sind Vorranggebiete für einen<br />

Regionalparkkorridor vorgesehen. Ein solcher<br />

Korridor verläuft an der nordwestlichen<br />

Grundstücksgrenze des Plangebietes.<br />

Ein <strong>Groß</strong>teil der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und<br />

das ehemalige Südzuckergelände liegen<br />

innerhalb des Siedlungsbeschränkungsgebietes.<br />

Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen<br />

/ Mischgebiete im Rahmen<br />

der Bauleitplanung ist hier nicht zulässig.<br />

Bauflächen in geltenden Bebauungsplänen<br />

und Flächen innerhalb des<br />

Siedlungsbestandes für städtebauliche<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen wie das<br />

Südzuckergelände bleiben jedoch von<br />

dieser Regelung unberührt (siehe hierzu<br />

auch Thema Lärmimmissionen/Fluglärm).<br />

Für das ehemalige Südzucker-Gelände<br />

wird gemäß RegFNP eine neue Nutzung<br />

in Form einer abgestuften Flächennutzung<br />

mit „Wohnbaufläche“, „Gemischter<br />

Baufläche“ und „Gewerblicher Baufläche“<br />

angestrebt.<br />

Die gewerbliche Baufläche umfasst den<br />

größten Teil mit ca. 14 ha; die gemischte<br />

Baufläche wird mit ca. 4,4 ha und die<br />

Wohnbaufläche mit ca. 9,1 ha ausgewiesen.<br />

Bestehende Planungen<br />

51


Bestehende Planungen<br />

Bebauungspläne<br />

Im Schachen<br />

Fabrikstraße<br />

Innenstadt II<br />

Übersicht Geltungsbereiche Bebauungspläne<br />

52 Bestehende Planungen


Bestehende Planungen<br />

Bebauungspläne<br />

Für den <strong>Groß</strong>teil des Südzuckergeländes<br />

liegt kein rechtskräftiger B-Plan<br />

vor, die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit<br />

richtet sich nach § 35 BauGB.<br />

Ausnahmen bilden der nordwestliche<br />

Grundstücksbereich (Teilfläche B-Plan<br />

„Im Schachen“ und eine Fläche entlang<br />

der Fabrikstraße (B-Plan „Fabrikstraße“).<br />

Die Rechtskraft der bestehenden<br />

B-Pläne wird in den betroffenen<br />

Teilbereichen mit Satzungsbeschluss<br />

des neuen B-Planes ausgesetzt.<br />

Für das ehemalige Südzuckergelände<br />

liegt in großen Teilen derzeit kein rechtskräftiger<br />

Bebauungsplan vor. Verschiedene<br />

Anläufe zur Schaffung von Planungsrecht<br />

für diverse Nachnutzungen<br />

wurden nicht zur Satzung geführt.<br />

Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit<br />

von Vorhaben wird sich weitestgehend<br />

nach § 35 BauGB „Bauen im Außenbereich“<br />

richten.<br />

Im Schachen<br />

Im Norden liegt das Gelände zum Teil im<br />

Geltungsbereich des B-Planes „Im Schachen“<br />

aus dem Jahr 1973, der die Fläche<br />

als Industriegebiet festsetzt.<br />

Gas- oder staubförmige Emissionen<br />

sind nur zulässig, wenn der ungestörte<br />

Abtransport mit der freien Luftströmung<br />

gewährleistet ist. Die Emissionen sind<br />

nach Ziffer 2.4 der TALuft in der Fassung<br />

vom 28.2.1983 abzuleiten. Vom gesamten<br />

Plangebiet GE11 sind 30 % der nicht<br />

überbaubaren Fläche als Grünfläche<br />

anzulegen und dauerhaft zu unterhalten“.<br />

„Innenstadt II“<br />

Im Süden schließt der der Bebauungsplan<br />

„Innenstadt II“ aus dem Jahr 2002<br />

an, der in den Südzucker zugewandten<br />

westlichen Randbereichen Mischgebiete<br />

und allgemeine Wohngebiete festsetzt:<br />

Fabrikstraße<br />

Im Süden befindet sich ein Teil des<br />

Geländes im Geltungsbereich des B-Planes<br />

„Fabrikstraße“ aus dem Jahr 1984,<br />

zuletzt geändert durch eine 1. Änderung<br />

aus dem Jahr 2003. Dieser Bereich wird<br />

als Gewerbegebiet ausgewiesen, welches<br />

durch einen Lärmschutzwall mit<br />

5m Höhe von den benachbarten Gebieten<br />

getrennt wird. „Die gewerbliche<br />

Nutzung wird gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 24<br />

BBauG eingeschränkt. Zugelassen sind<br />

nur Lagerflächen, Lagerhallen und sonstige<br />

nicht störende Einrichtungen mit<br />

einer Geräuschimmission in den betroffenen<br />

Gebieten von 55 dB(A) bei Tag und<br />

45 dB(A) bei Nacht.<br />

Ferner dürfen keine Stoffe gelagert werden,<br />

von denen störende bodennahe<br />

Geruchs- und Schadstoffemissionen ausgehen.<br />

Bestehende Planungen<br />

53


Bestehende Planungen<br />

Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020<br />

LEITBILDPLAN<br />

LEITZIELE DER INTEGRIERTEN<br />

STADTENTWICKLUNG GROSS-GERAU 2020<br />

RÄUMLICH<br />

Erhalt, Pflege und Einbindung von stadtbildprägenden<br />

Gebäuden und Gesamanlagen<br />

GG-Nord<br />

Ausbildung attraktiver Stadteingänge<br />

Ausbildung der Stadtränder<br />

Procter & Gamble<br />

Erhalt und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft,<br />

Stärkung der Erlebbarkeit<br />

der Alt-Neckarschlinge<br />

nördlich der Bahn<br />

ehem. Südzucker<br />

Friedrich-Ebert-Anlage<br />

Frankfurter Straße<br />

Fagro II<br />

Bahnhof GG<br />

Springberg<br />

Etablierung von Aufenthaltsqualitäten<br />

und multifunktionalen Räumen in der<br />

Friedrich-Ebert-Anlage<br />

Vernetzung von Grün- und Freiflächen,<br />

Naherholungsbereiche sichern und<br />

entwickeln, über das Behördenzentrum<br />

zum Sportpark<br />

Wallerstädten<br />

Hist. Rathaus<br />

Auf Esch III<br />

Unter anderem gibt es die Marke<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er-Garten.<br />

Über die Jahn-Straße sind fünf<br />

Schulen miteinander verknüpft.<br />

Es ist ein campusartiges Bildungsband<br />

mit Kooperationen<br />

Kreiskrankenhaus<br />

unter den unterschiedlichsten<br />

Bildungseinrichtungen entstanden.<br />

Die Schulen teilen Auf Esch I + IIsich eine<br />

Ebbelwoi-Päädsche<br />

Mensa an der Martin-Buber-Schule.<br />

Und auch die Nachmittags-<br />

Fasanerie<br />

AG’s für die Ganztagsbetreuung<br />

sind schulübergreifend.<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er Gesundheitsstandards<br />

sind ein Begriff in der<br />

Alt-Neckar-Schlinge<br />

Region. Das Hallenbad hat einen<br />

medizinischen Wellnessbereich.<br />

Vom Bildungsband über den<br />

Sport-Park kommt man direkt zum<br />

Wasserturm – dem Wahrzeichen<br />

der Kreisstadt.<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist auch weiterhin<br />

Zentrum des Speed-Skating in<br />

Deutschland. Das Café im Sport-<br />

Park mit Biergarten ist das Herzstück<br />

des Parks. Als Generationenprojekt<br />

wurde das Café ins<br />

Leben gerufen und wird von Jugendlichen<br />

betrieben...<br />

Die Odenwaldstraße hat sich gewandelt<br />

zu einer Handwerker-<br />

Meile mit Werkstatthöfen und viel<br />

Grün. In Dornberg lädt die Fasanerie<br />

zu einem Besuch ein. Es<br />

gibt schönen alten Baumbestand,<br />

einen Abenteuerspielplatz, Minigolf,<br />

ein Pfad der Sinne, Biergarten<br />

im Dezember Sommer, 2010 Schlittschuh Leitbildplan, SEK <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020, im<br />

Jahnhalle<br />

Jahnstraße<br />

Sportpark<br />

Behördenzentrum<br />

Scheidgraben<br />

Dornheim<br />

Stadtkirche<br />

Sandböhlplatz<br />

Marktplatz<br />

Kernstadt<br />

Stadthaus<br />

Winter und einen Kletterpark. Die<br />

Fasanerie Darmstädter Straße ist die pure Grünoase.<br />

Wasserturm<br />

Berufliche Schulen<br />

hist. Freibad<br />

Bestehende<br />

Kreissporthalle<br />

Wohngebiete sind<br />

gemeinsam mit den Bewohnern<br />

Bhf Dornberg<br />

attraktiver gestaltet worden. Auch<br />

Odenwaldstraße<br />

die Stadtteilzentren wurden zu<br />

attraktiven Treffpunkten für die<br />

Helvetia-Parc<br />

Bürger. Gestaltete Frei- und Grünräume<br />

verbinden die Stadt mit der<br />

Dornberg<br />

Dornberger Schloss<br />

Ried-Landschaft.<br />

VHS<br />

Die <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er sind mittendrin<br />

in der Region und doch im Grünen.<br />

Die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> zeigt<br />

sich in Zukunft mit ihren Besonderheiten,<br />

mit ihrer kompakten<br />

Berkach<br />

Struktur durch neue Verbindungen,<br />

mehr Orientierung und Akzentuierung.<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> hat<br />

eine neue Dialogkultur in Politik,<br />

Verwaltung und Öffentlichkeit etabliert.<br />

Diskurs führt zu Lösungen<br />

und Veränderung und nicht zu<br />

Dissens und Stillstand.<br />

Bhf Dornheim<br />

GESTALTERISCH<br />

Stärkung der Ortsmitten/Stadtteilzentren,<br />

Nutzungs- und Gestaltungskonzepte<br />

Ausbildung des Bildungsstandortes,<br />

Darstellung und Vernetzung von<br />

Angeboten für Kinder und Jugendliche<br />

in der Jahnstraße<br />

FUNKTIONAL<br />

Stärkung der Innenstadt, des Einzelhandels<br />

und der Dienstleister<br />

Reaktivierung/Entwicklung von<br />

gewerblich/industriell genutzten Flächen<br />

Südzucker und FAGRO,<br />

Etablierung des Handwerks, Entwicklung<br />

der Odenwaldstraße<br />

Ausbildung eines modernen Verwaltungsstandortes,<br />

Stärkung von Kooperationen,<br />

Entwicklung des Behördenzentrums<br />

Ausbildung eines Wohnstandortes für<br />

alle Lebenssituationen und<br />

Generationen, Anpassung der Städtebaulichen<br />

Entwicklung Auf Esch I und<br />

Schaffung von Wohnraumqualitäten<br />

am Springberg, Am Hermannsberg<br />

„Nördlich der Bahn“<br />

Verdichtung, Innen- vor Außenentwicklung,<br />

Siedlungserweiterung<br />

Verknüpfung von Nutzungsschwerpunkten,<br />

Stadt der kurzen Wege<br />

Stärkung der Vernetzung der Stadtteile,<br />

Ausbildung einer Nord-Süd Achse<br />

GG-Nord - Kernstadt - Auf Esch<br />

Reduzierung der Verkehrsbelastung<br />

Wallerstädten, Berkach, Dornheim<br />

Verkehrliche Entlastung durch<br />

Ortsumgehung Dornheim<br />

ÜBERGEORDNETE ELEMENTE<br />

Gewässer<br />

Landschaftsraum (Landwirtschaft)<br />

Wald Bestand und Planung<br />

Alt-Neckarschleife<br />

Parks und Freiflächen,<br />

Städtisches Grün<br />

Bahn<br />

Hauptverkehrswege<br />

Wasserturm Standortmarken<br />

165<br />

164<br />

54 Bestehende Planungen


Bestehende Planungen<br />

Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020<br />

Das SEK GG 2020 sieht für das<br />

Südzuckergelände die Reaktivierung/<br />

Entwicklung von gewerblich/industriell<br />

genutzten Flächen vor.<br />

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt<br />

wurden von den Bürgern als mögliche<br />

Visionen für eine Nachnutzung des<br />

Geländes „innovatives Gewerbe“,<br />

„Leben und Arbeiten“ und „Grün- und<br />

Freizeitnutzungen“ angegeben.<br />

Zwischen 2009 und 2010 entstand das<br />

Stadtentwicklungskonzept „<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

2020 - Mittendrin und doch im Grünen“<br />

für die Kreisstadt.<br />

In einem mehrstufigen Prozess aus verschiedenen<br />

Workshops, Bürgerbeteiligungen,<br />

Bürgerforen, Arbeitswerkstätten<br />

und Befragungen entwickelte sich ein<br />

Handbuch, das die zukünftige Entwicklung<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s beschreibt.<br />

Die unterschiedlichen Erwartungen der<br />

Bürger bilden sich unter anderem aus der<br />

Stärkung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s als Wohnstandort,<br />

aber auch aus der Förderung neuer<br />

Arbeitsplätze sowie einer Verkehrsentlastung<br />

an den Hauptknotenpunkten. Weiterhin<br />

ist die Entwicklung der derzeitigen<br />

Industriebrachen des Fagro- und des<br />

Südzuckergeländes ein großes Anliegen<br />

der Bürger.<br />

Eines der damit verbundenen, übergeordneten<br />

Themen ist die Frage nach dem<br />

Wirtschaftsstandort und dem Arbeitsmarkt<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />

Durch die gute Lage in der Metropolregion<br />

Rhein-Main und der guten Anbindung<br />

durch die BAB 67 eignet sich die<br />

Stadt als Standort für viele Unternehmen.<br />

Das Hauptaugenmerk soll aus Sicht<br />

der Bürger dabei vor allem auf kleineren<br />

Handwerks-, Landwirtschafts- und<br />

Dienstleistungsbetrieben liegen. Ein Projektvorschlag<br />

aus einer der Arbeitswerkstätten<br />

sieht vor Handwerksbetriebe und<br />

„leichtes“ Industriegewerbe zu fördern.<br />

Aus dem Stadtentwicklungskonzept hervorgehende<br />

Bürgerwünsche für das Südzuckergelände<br />

sind unter anderem:<br />

--Nachhaltigkeit, Flexibilität von Nutzungen<br />

--Branchenmix<br />

--Entwicklung eines Landschaftsparks<br />

--Freizeit und Naherholung in Form von<br />

Freizeitnutzung<br />

--große zusammenhängende Gewerbefläche,<br />

keine Ansiedlung eines großflächigen<br />

Logistik-Unternehmens<br />

--Umsetzung der Ziele des RegFNP<br />

--neues Stadtgebiet neben Kernstadt<br />

(lebendiger Stadtteil mit vielfältigen<br />

Nutzungen)<br />

--Leben + Arbeiten<br />

--Wohnbebauung mit Gärten<br />

--Entwicklung eines städtebaulichen Rahmenplans,<br />

Architekturwettbewerb<br />

--negativ geprägtes Stadtbild / Stadteinfahrt<br />

der großen Industriebrache aufwerten<br />

--neue Arbeitsplätze anbieten<br />

--Wohnstandort stärken<br />

Da <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> kaum auf die Nachfrage<br />

von Geschosswohnungsbau reagieren<br />

kann, liegt die Chance der Wohnflächenentwicklung<br />

in der Kernstadt.<br />

Weitere Siedlungserweiterungsflächen<br />

sind im Nord-Westen Dornheims sowie<br />

im Süden Wallerstädtens vorgesehen.<br />

Der abgestimmte Leitbildplan des Stadtentwicklungskonzeptes<br />

sieht für das<br />

Südzuckergelände die Reaktivierung und<br />

Entwicklung für gewerbliche und industrielle<br />

Flächen vor.<br />

Bestehende Planungen<br />

55


195/4<br />

195/3<br />

195/5<br />

255<br />

296<br />

48/1<br />

55/2<br />

883/10<br />

883/4<br />

344/5<br />

344/7<br />

166/3<br />

Zusammenfassende Analyse<br />

Potentiale<br />

A67 ca. 1,6km<br />

Nordring<br />

Ludwig-Kaiser Straße<br />

Sichtbeziehung zur Landschaft<br />

Hirsländer Weg<br />

Mainzer Straße<br />

Innenstadt ca. 600m<br />

H<br />

Übersichtsplan Potentiale<br />

56 Zusammenfassende Analyse


Zusammenfassende Analyse<br />

Potentiale<br />

Nachfolgende Potentiale des Südzuckergeländes<br />

lassen sich ausmachen:<br />

Verkehr<br />

--gute Verkehrsanbindung durch den<br />

Anschluss an die Bundesautobahn 67<br />

(knapp 2km Entfernung) und damit<br />

kurze Entfernung u.a. zum Flughafen<br />

Rhein-Main<br />

--Möglichkeit eines geländeeigenen<br />

Gleisanschlusses für Güterverkehr an<br />

den Verkehrskorridor Rotterdam-Genua<br />

--Bushaltestelle befindet sich in einem<br />

Einzugsradius unter 400 Meter<br />

Infrastruktur<br />

--Angebote des täglichen und periodischen<br />

Bedarfs befinden sich ebenso<br />

wie zahlreiche soziale Einrichtungen in<br />

fußläufiger Entfernung<br />

--Innenstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s in fußläufiger<br />

Entfernung<br />

Grün / Gestaltung<br />

--Nähe und Blickbeziehungen zur Landschaft<br />

an zwei Seiten des Geländes<br />

--etablierter Baumbestand im Südwesten<br />

und Südosten, hochwertiges Bestandsgrün<br />

sowie eine bestehende Allee im<br />

Südwesten<br />

--bereits bestehende attraktive Platzsituationen<br />

in unmittelbarer Nähe des Geländes<br />

--erhaltswerte rote, circa 1,5 Meter hohe<br />

Klinkermauer im Süden<br />

--Nähe zum vorhandenen Grünzug Mühlbach<br />

Supermarkt in unmittelbarer Nähe<br />

Attraktive Platzsituation mit Mauer<br />

Bestandsgrün im Süden<br />

Bestandsgrün<br />

attraktive Platzsituation<br />

Grünzug Mühlbach<br />

Fußweg<br />

Dichter Baumbestand<br />

Mauer<br />

H<br />

Allee<br />

Anbindung zur A67<br />

Infrastruktur<br />

Bushaltestelle<br />

Oppenheimer Straße<br />

möglicher Gleisanschluss<br />

Uferpromenade Mühlbach<br />

Zusammenfassende Analyse<br />

57


195/4<br />

195/3<br />

195/5<br />

255<br />

296<br />

48/1<br />

55/2<br />

883/10<br />

883/4<br />

344/5<br />

344/7<br />

166/3<br />

Zusammenfassende Analyse<br />

Konflikte<br />

Überlastung<br />

Knotenpunkt<br />

Nordring /<br />

H.B.Str.<br />

H<br />

Nordring<br />

>= 50 - 55 dB(A)<br />

!<br />

Ludwig-Kaiser Straße<br />

Hirsländer Weg<br />

WA<br />

Nacht-Schutzzone >= 50 dB(A)<br />

Mainzer Straße<br />

WA<br />

Tag-Schutzzone 2 >= 55 dB(A)<br />

Übersichtsplan Konflikte<br />

58 Zusammenfassende Analyse


Zusammenfassende Analyse<br />

Konflikte<br />

Neben den Potentialen lassen sich mehrere<br />

Konflikte für das Planungsgebiet<br />

ausmachen.<br />

Nutzung<br />

--Nutzungseinschränkungen durch festgelegte<br />

Lärmschutzzonen<br />

Verkehr<br />

--hohe Lärmbelastung durch Flug-, Schienen-<br />

und motorisierten Individualverkehr<br />

--bereits heute hohe Verkehrsbelastung<br />

des Netzes und Erreichen der Kapazitätsgrenzen<br />

an einzelnen Knotenpunkten<br />

Grün / Gestaltung<br />

--Trennwirkung der Bahn zwischen<br />

dem Plangebiet und dem nordöstlich<br />

anschließenden Wohn- und Freiflächen<br />

--Defizite im Stadtbild (u.a. undefinierter<br />

Stadteingang im Südwesten) und in der<br />

Attraktivität der Umgebung ergeben<br />

sich unter anderem durch eine undefinierte<br />

Stadteinfahrt von der L 3094<br />

kommend<br />

--unattraktive Fassaden der angrenzenden<br />

Bebauung sind vermehrt in der<br />

Fabrikstraße zu finden<br />

Lärmbelastung Güter- und Flugverkehr<br />

Barriere Bahngleise<br />

undefinierter Stadteingang Mainzer Str.<br />

Lärmbelastung Straßenverkehr<br />

Lärmbelastung Schienenverkehr<br />

Barriere Bahn<br />

Brachfläche unattraktive<br />

EG-Gestaltung<br />

undefinierter Stadteingang<br />

H<br />

Fehlende ÖPNV-Anbindung<br />

Parkplatz Real-Markt<br />

Wohnbebauung nicht möglich<br />

Wohnbebauung mit Restriktion<br />

Wohnbebauung nicht<br />

ausgeschlossen<br />

hohe Verkehrsbelastung an Knotenpunkten<br />

Zusammenfassende Analyse<br />

59


Teil B<br />

Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion<br />

Teil B Entwicklungskonzeption<br />

61


Szenarienentwicklung<br />

Schritt 1<br />

Aufbauend auf den Erkenntnissen und<br />

Folgerungen aus den vorangegangenen<br />

Bestandsaufnahmen und Analysen<br />

sowie der von Bürgern und Fraktionen<br />

im Rahmen der REWE-Planung hervorgebrachten<br />

Anregungen und Bedenken,<br />

werden in drei Schritten erste Denkansätze<br />

für unterschiedliche Entwicklungsrichtungen<br />

des Südzuckergeländes erarbeitet:<br />

--Schritt 1 Anwendung der Fluglärmschutzbereiche<br />

--Schritt 2 Nutzungsstaffelung nach<br />

BauNVO<br />

--Schritt 3 - Bewertung nach Kriterien des<br />

SEK GG 2020<br />

Im Folgenden sind diese 3 Bereiche in<br />

eine Hauptnutzung Nord, eine mittlere<br />

Zone und eine Hauptnutzung Süd unterteilt.<br />

In der rechts gezeigten Grafik, in der<br />

eine Dreiteilung des Grundstücks aufgrund<br />

der Verordnung über die Festsetzung<br />

des Lärmschutzbereichs für den<br />

Flughafen Frankfurt Main vorrausgesetzt<br />

ist, sind die unterschiedlichen Nutzungen<br />

(Wohnbaufläche, gemischte Baufläche,<br />

gewerbliche Baufläche, Grünfläche) nach<br />

der allgemeinen Art ihrer baulichen Nutzung<br />

nach BauNVO dargestellt.<br />

Bestand Nord<br />

G<br />

Nordring<br />

Hauptnutzung<br />

Nord<br />

Mainzer Str.<br />

Hauptnutzung<br />

Süd<br />

Kirchgarten-/Fabrikstraße<br />

Bestand Süd<br />

W<br />

mittlere Zone<br />

„Puffer“<br />

M<br />

Auf die Überprüfung des Status Quo<br />

oder die Etablierung einer öffentlichen<br />

Grünfläche wird verzichtet, da sich dieser<br />

aufgrund des hohen Entwicklungsdrucks<br />

auf das Gelände nicht halten lassen wird.<br />

Als wesentlicher gesetzlicher Rahmen<br />

wird zunächst die Verordnung über<br />

die Festsetzung des Lärmschutzbereichs<br />

für den Flughafen Frankfurt<br />

Main betrachtet, die das Grundstück in 3<br />

Bereiche einteilt (Nachtschutzzone1, Tagschutzzone<br />

2, Bereich ohne Restriktionen).<br />

Hierdurch werden einzelne Nutzungen<br />

auf bestimmten Teilen des Grundstücks<br />

ausgeschlossen.<br />

Nachtschutzzone<br />

1<br />

50 dB(A) Grenze<br />

Tagschutzzone<br />

2<br />

55 dB(A) Grenze<br />

Anwendung der Fluglärmschutzbereiche<br />

62 Szenarienentwicklung


Szenarienentwicklung<br />

Schritt 1<br />

Die Überprüfung lässt erkennen, dass für<br />

den nördlichen Teil aufgrund des Fluglärms<br />

nur eine gewerbliche Nutzung in<br />

Frage kommt.<br />

Durch die Lärmbelastung der Nachtschutzzone<br />

1 sind im nördlichen Teil des<br />

Grundstücks sowohl eine Wohnbaufläche,<br />

als auch eine gemischte Baufläche<br />

ausgeschlossen. Damit wird für die Szenarienentwicklung<br />

im Bereich der Nachtschutzzone<br />

1 (im Folgenden als „Hauptnutzung<br />

Nord“ bezeichnet) als einzige<br />

mögliche Nutzung Gewerbe angenommen.<br />

Aus Lärmschutzgründen sind in der Tagschutzzone<br />

2, der mittlere Zone, prinzipiell<br />

alle Nutzungen geeignet, Wohnen<br />

und Mischnutzung allerdings mit Restriktionen<br />

(passiver Lärmschutz). Einschränkungen<br />

ergeben sich aber durch<br />

die BauNVO, die eine Nutzungsstaffelung<br />

von Gewerbe über Mischnutzung zu<br />

Wohnen vorsieht.<br />

Nordring<br />

Bestand Nord G G G G<br />

Nacht-Schutzzone<br />

kein Wohnen möglich<br />

50 dB(A) Grenze<br />

Tagschutzzone 2<br />

Wohnen mit<br />

Restriktionen<br />

55 dB(A) Grenze<br />

Wohnen nicht<br />

ausgeschlossen<br />

Kirchgarten- /Fabrikstraße<br />

W - Wohnbaufläche<br />

M - gemischte Baufläche<br />

G - gewerbliche Baufläche<br />

GR - Grünfläche<br />

W M G GR<br />

W M G GR<br />

( ) ( )<br />

W M G GR<br />

Bestand Süd W W W W<br />

Für den südlichen Bereich bestehen<br />

keine Nutzungseinschränkungen aus der<br />

Lärmschutzverordnung, trotz der Lage<br />

im Siedlungsbeschränkungsbereich des<br />

Regionalen Flächennutzungsplans ist<br />

Wohnen hier nicht ausgeschlossen. Zu<br />

berücksichtigen ist aber die Nutzungsstaffelung<br />

nach BauNVO.<br />

2012-11-29_MischszenarienSüdzucker_differenziert.xlsx Bewertungsübersicht<br />

Szenarienentwicklung<br />

63


Szenarienentwicklung<br />

Schritt 2<br />

Schritt 3<br />

Im nächsten Schritt wird die mögliche<br />

Nutzungsstaffelung nach Baunutzungsverordnung<br />

(BauNVO) auf dem<br />

Grundstück betrachtet. Zum Schutz von<br />

Einrichtungen, die dem ständigen Aufenthalt<br />

dienen wie Wohnen, Freizeitund<br />

Naherholungseinrichtungen, Krankenhäuser,<br />

Altenheime und Kindergärten<br />

etc. ist zu emittierenden Nutzungen wie<br />

Gewerbe eine „Puffernutzung“ bzw. ein<br />

Abstand („Pufferzone“) einzuhalten.<br />

Aufbauend auf die oben beschriebene<br />

Dreiteilung des Geländes ergeben sich<br />

hieraus, in Verbindung mit dem bestehenden<br />

Mischgebiet im Westen und<br />

dem Wohnen im Süden des Geländes,<br />

eine Reihe möglicher Nutzungsmischungen,<br />

die im Folgenden dargestellt sind.<br />

Die gezeigten <strong>13</strong> möglichen Nutzungsvarianten<br />

ergeben sich zunächst aus der<br />

Annahme, dass als Hauptnutzung Nord<br />

nur eine gewerbliche Baufläche realisierbar<br />

ist.<br />

Für die mittlere Zone „Puffer“ und die<br />

Hauptzone Süd werden jeweils gewerbliche<br />

Bauflächen, gemischte Bauflächen,<br />

Wohnbauflächen und Grünflächen angenommen<br />

und jeweils miteinander kombiniert.<br />

Variante 6, die sich aus Gewerbe-,<br />

Misch- und Wohngebiet zusammensetzt,<br />

entspricht in Bezug auf die Nutzungsverteilung<br />

der aktuellen Darstellung des<br />

RegFNP.<br />

Die Varianten 3, 8, 9 und 10 können ausgeschlossen<br />

werden, da eine direkte<br />

Nachbarschaft von gewerblicher Baufläche<br />

und Wohnbaufläche planungsrechtlich<br />

nur unter großen Schwierigkeiten<br />

umsetzbar ist. Eine geringe Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />

hat auch die Volllösung<br />

Gewerbe aus Variante 1.<br />

Der Bebauungsplan „Fabrikstraße“setzt<br />

nördlich der Einmündung „Schützenstraße“<br />

ein allgemeines Wohngebiet<br />

fest, weiter südlich schließt sich ein<br />

unbeplanter Innenbereich nach § 34<br />

BauGB an, der durchaus als allgemeines<br />

Wohngebiet erkannt werden kann. Hierdurch<br />

würden sich nachbarschaftliche<br />

Konflikte und starke Einschränkungen<br />

beider Nutzungen ergeben würden.<br />

Es verbleiben 8 mögliche Mischszenarien,<br />

deren Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

in einem weiteren Schritt analog der im<br />

Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes<br />

mit den Bürgern gemeinsam aufgestellten<br />

Bewertungskriterien beurteilt<br />

werden.<br />

Bestand Nord G G G G G G G G G G G G G<br />

Nordring 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 <strong>13</strong><br />

Hauptnutzung Nord G G G G G G G G G G G G G<br />

mittlere Zone "Puffer" G G G G M M M W W W GR GR GR<br />

Hauptnutzung Süd G M W GR M W GR M W GR M W GR<br />

Kirchgarten- /Fabrikstraße<br />

Bestand Süd W W W W W W W W W W W W W<br />

↓<br />

Szenario RegFNP<br />

64 Szenarienentwicklung


Szenarienentwicklung<br />

Schritt 3<br />

Fazit<br />

Übereinstimmung mit SEK (innovatives<br />

GE, Leben + Arbeiten, Grün und Freizeit)<br />

Nachhaltigkeit, Diversität / Flexibilität<br />

von Nutzungen, Nachnutzung bei<br />

Standortaufgabe)<br />

Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />

Nachbarschaftsschutz/<br />

Verträglichkeit<br />

Flächenerwerb/Verfügbarkeit<br />

finanzieller Mittel<br />

Aufwendungen der Stadt für<br />

Lärmschutz Bestand<br />

Aufwendungen für Lärmschutz neue<br />

Nutzung<br />

Erschließungskosten für Stadt<br />

Dauer der Umsetzung<br />

Anzahl der möglichen Arbeitsplätze<br />

zu erwartende<br />

Gewerbesteuereinnahmen<br />

Leistungsfähigkeit der<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Verkehrsbelastung/Aufwendungen für<br />

Verkehrsinfrastruktur<br />

Auswirkungen auf das Stadtbild<br />

Grün- und Freiflächen/Einbindung<br />

städtebauliche Einbindung<br />

Imagewirkung für die Kreisstadt nach<br />

Innen und Außen<br />

Auswirkungen auf Biotop- und<br />

Artenspektrum<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

- - - 0 0 0 + + -<br />

0 + 0 0 0 0 + 0<br />

0 - - + 0 - ++ -<br />

- + - + + - ++ +<br />

+ 0 + 0 - - - - -<br />

++ ++ + 0 + - - - -<br />

0 ++ 0 0 0 + 0 +<br />

+ + 0 0 + + + ++<br />

- + - - 0 - + ++<br />

++ + + + + + 0 0<br />

++ + + + + + 0 0<br />

- - - - - - - - 0<br />

- - - - - - 0 0 0 +<br />

- - - - - 0 0 - 0 +<br />

- - + - - 0 + 0 + ++<br />

0 + 0 + + 0 + ++<br />

0 + 0 0 0 0 + +<br />

- - 0 - - - 0 0 0 +<br />

Zunächst ist festzustellen, dass Szenarien<br />

mit einer Mischnutzung generell<br />

eine eher negative Bilanz aufweisen,<br />

hierzu gehört auch das Szenario 4<br />

(RegFNP). Im Alltag wirft eine Mischnutzung<br />

häufig Probleme in der implizierten<br />

Nachbarschaft aus Wohnen und<br />

Gewerbe auf. Daher wird, sofern es sich<br />

nicht um explizite Innenstadt-/Kernbereiche<br />

handelt, oftmals auf eine Ausweisung<br />

von Mischgebieten verzichtet.<br />

Aufgrund der Vielzahl an entstehenden<br />

Grundstücken ist mit einer eher langfristigen<br />

Umsetzung zu rechnen, große<br />

Lücken wären eine mögliche Folge. Im<br />

konkreten Fall ist auch die Kleinteiligkeit<br />

der Bebauung eines MIs nicht dienlich im<br />

Hinblick auf die Ausbildung eines Lärmschutzes<br />

aus der eigenen Nutzung heraus<br />

oder im Hinblick auf den bestehenden<br />

Bahnlärm. Klassische Nutzer von<br />

MIs wie lokale Handwerksbetriebe können<br />

sich aber auch in einem Gewerbegebiet<br />

ansiedeln.<br />

Die drei Varianten mit der besten Bewertung<br />

zeichnen sich durch eine Mischnutzung<br />

aus Gewerbe und Grün aus. Am<br />

besten schneidet Szenario 7 ab, das<br />

zusätzlich Wohnen im Übergangsbereich<br />

zum Bestand vorsieht. Dieses Szenario<br />

dient im Weiteren als Ausgangsbasis für<br />

die städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion.<br />

Gesamturteil -4 8 -9 0 5 -3 9 8<br />

Bewertung nach Kriterien des SEK GG 2020<br />

20<strong>13</strong>-02-20_Bewertungsmatrix aus SEK_Südzucker_Extrakt_Dafni.xlsx Bewertungsübersicht (3)<br />

Szenarienentwicklung<br />

65


Entwurfsprinzipien<br />

H<br />

Entwurfsprinzipien<br />

66 Entwurfsprinzipien


Entwurfsprinzipien<br />

Auf Basis des ausgewählten Nutzungsszenarios<br />

und der Ergebnisse der Konflikt-<br />

und Potentialanalyse ergeben sich<br />

die nachfolgenden Entwurfsprinzipien:<br />

Das Gelände wird dreigeteilt und in der<br />

Nutzung von Norden nach Süden gestaffelt<br />

in Gewerbe, Grün und Wohnen.<br />

Die grüne Pufferzone wirkt als räumliche<br />

Trennung zwischen Gewerbe und Wohnen<br />

und integriert gestalterisch den zwingend<br />

erforderlichen Lärmschutz entlang<br />

der Bahn.<br />

Die wertvollen und identitätsstiftenden<br />

Grünbestände entlang der Mainzer<br />

Straße und Kirchgartenstraße sowie<br />

große Teile der ursprünglichen Fabrikmauer<br />

sollen erhalten bleiben und<br />

ebenso wie die neu entstehende Grünfläche<br />

erlebbar gemacht werden. Hierzu<br />

werden die vorhandenen Grün- und<br />

Wegebeziehungen aus der Innenstadt in<br />

das Gebiet weitergeführt und miteinander<br />

vernetzt.<br />

Die Erschließung der beiden Hauptnutzungsbereiche<br />

erfolgt getrennt voneinander,<br />

das Gewerbegebiet wird an den<br />

Nordring, das Wohngebiet losgelöst vom<br />

Bestand an die Mainzer Straße und darüber<br />

an die L 3094 angebunden. Die bisherige<br />

Anbindung der Mainzer Straße an<br />

den Nordring wird gekappt. Für die Verbesserung<br />

der Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln soll am Nordring<br />

ein neuer ÖPNV-Haltepunkt entstehen.<br />

Gewerbliche Baufläche<br />

Anbindung Nordring<br />

Grünfläche / Pufferzone<br />

Wohnbaufläche<br />

Wegeverbindung Wohnen<br />

Bestandsgrünfläche<br />

H<br />

Grünverbindung<br />

Bestandsmauer<br />

Fußweg Mühlbach<br />

Mühlbach<br />

Bushaltestelle<br />

Entwurfsprinzipien<br />

67


195/4<br />

195/3<br />

195/5<br />

255<br />

296<br />

48/1<br />

55/2<br />

883/10<br />

883/4<br />

344/5<br />

344/7<br />

166/3<br />

Entwurf<br />

Stand 11/2012<br />

Nordring<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

Ludwig-Kaiser Straße<br />

Wall<br />

Freizeitsport<br />

Spiel<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

Hirsländer Weg<br />

Mainzer Straße<br />

Anger<br />

Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />

68 Entwurf


Entwurf<br />

Stand 11/2012<br />

Gebietskategorie Flächengröße absolut prozentual<br />

Bruttobaugebiet ca. 27,5 ha 100 %<br />

Gewerbegebiet ca. 19 ha 69 %<br />

überbaubar<br />

(ca. 15 ha)<br />

Grünfläche<br />

(ca. 4 ha)<br />

Grünfläche ca. 5,5 ha 20 %<br />

Allgemeines Wohngebiet ca. 3 ha 11 %<br />

Vorbehaltlich der Ergebnisse des Lärmschutz-<br />

und Verkehrsgutachtens wurde<br />

im November 2012 Bürgerschaft und<br />

Politik ein erster städtebaulicher Entwurf<br />

vorgestellt, der die vorher beschriebenen<br />

Entwurfsprinzipien in eine erste räumliche<br />

<strong>Konzept</strong>ion überführte: Die Rückmeldungen<br />

zum dargelegten <strong>Konzept</strong> waren<br />

insgesamt sehr positiv.<br />

Entlang der Bahn wird als Lärmschutz<br />

für die neu entstehende Wohnbebauung<br />

im geplanten Gewerbegebiet ein durchgängiger<br />

Gebäuderiegel entlang der Bahn<br />

vorgesehen. Dieser geht im Süden über<br />

in eine Wand-Wall-Kombination, die als<br />

Aussichtspunkt ausgebildet werden soll<br />

und den Auftakt bildet zu einer Fußgänger-<br />

/ Radbrücke über die Gleise zu dem<br />

im Norden liegenden bislang isolierten<br />

Wohngebiet.<br />

Auf weitere Aussagen zur baulichen Entwicklung<br />

des Gewerbegebietes wurde<br />

verzichtet, da zu diesem Zeitpunkt noch<br />

kein Investor/Nutzer feststand. Als wichtiges<br />

Element wurde einzig eine introvertierte<br />

ringförmige Erschließung vorgesehen,<br />

um Erschließungslärm möglichst<br />

von der Wohnbebauung abzuschirmen.<br />

Reihenhäuser vorgesehen, entlang der<br />

Kirchgartenstraße Doppel- und Kettenhäuser.<br />

Zentrum des neuen Quartiers bildet<br />

ein grüner Anger, damit wird ein typisches<br />

Gestaltungselement <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s<br />

aufgenommen. Zur Entlastung des<br />

Bestandes entsteht eine neue Verbindung<br />

zwischen Mainzer Straße und Fabrikstraße,<br />

die gleichzeitig die Grenze zum<br />

Park und der gewerblichen Nutzung darstellt.<br />

Über in Nord-Süd-Richtung verlaufende<br />

neue Wegebeziehungen werden die<br />

bestehenden Grünflächen entlang des<br />

Mühlbachs, die erhaltenen <strong>Groß</strong>grünbestände<br />

entlang der Klinkermauer und<br />

der Anger mit der neuen Parkandschaft<br />

netzartig verbunden. Diese soll Spielund<br />

Aufenthaltsangebote sowohl für die<br />

direkten Anwohner als auch für die Nachbarschaft<br />

bieten.<br />

Entlang der rückgebauten Mainzer<br />

Straße entsteht ein Fuß- und Radweg<br />

Richtung Norden.<br />

Das an den Bestand anschließende<br />

Wohngebiet nimmt in seiner Struktur die<br />

Wohnformen und Geschossigkeiten der<br />

Nachbarbebauung auf. Zum Gewerbe<br />

im Norden und zur Mainzer Straße sind<br />

Entwurf<br />

69


Entwurf<br />

Stand 03/20<strong>13</strong><br />

Planungsvariante 1<br />

Industriegebiet<br />

"Im Schachen"<br />

Nordring<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Stpl.<br />

L3094<br />

Hans-Böckler-Straße<br />

Anbindung<br />

Gewerbe<br />

geplante Bushalteste le<br />

Stpl.<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

<strong>13</strong>,70 16,20 m<br />

Bahn<br />

16,20 m<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

H<br />

mögl. Gleisanschluss<br />

(Lage wird noch geklärt)<br />

Ludwig-Kayser-Straße<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

Fabrikstraße<br />

12,00 <strong>13</strong>,70 m<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Feuerwehrzufahrt<br />

Stpl.<br />

Fabrikstraße<br />

Kita<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

II-III<br />

H<br />

Mainzer Straße<br />

Real-Markt<br />

Anbindung<br />

Wohnen<br />

Kirchgarten<br />

straße<br />

Meter<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />

70 Entwurf


Entwurf<br />

Stand 03/20<strong>13</strong><br />

Planungsvariante 1<br />

Gebietskategorie Flächengröße absolut prozentual<br />

Bruttobaugebiet ca. 27,5 ha 100 %<br />

Gewerbegebiet ca. 19,7 ha 72 %<br />

überbaubar<br />

(ca. 17,5 ha)<br />

davon geplante Gebäudegrundfl. (ca. 11,2 ha)<br />

Grünfläche<br />

(ca. 2,2 ha)<br />

Grünfläche ca. 5,1 ha 18 %<br />

Allgemeines Wohngebiet ca. 2,7 ha 10 %<br />

Nach Vorliegen der vorläufigen Ergebnisse<br />

des Verkehrs- und Lärmgutachtens<br />

und konkreter Nutzungsanforderungen<br />

des zwischenzeitlich gefundenen Investors,<br />

der nextparx-Gruppe, wurde das<br />

Entwurfskonzept modifiziert und weiter<br />

konkretisiert.<br />

Die größte Veränderung ist im Bereich<br />

des Wohnens zu verzeichnen. Hier muss<br />

aufgrund des von der Bahn in der Nacht<br />

ausgehenden Lärms trotz unterstellter<br />

umfangreicher aktiver Schallschutzmaßnahmen<br />

die nordöstliche Ausdehnung<br />

des Gebietes bis etwa auf Höhe<br />

der Adolf-Kolping-Straße zurückgenommen<br />

werden. Die bisher für Wohnen vorgesehene<br />

Fläche wird der Parklandschaft<br />

zugeschlagen.<br />

Als weiterer Lärmschutz zum Bahnlärm<br />

dient die geschlossene Bauweise aus<br />

Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau<br />

(3-geschossig) am nördlichen Rand<br />

des Gebietes. So entstehen im Gebietskern<br />

introvertierte geschützte Grünbereiche<br />

mit einem Quartiers- und einem<br />

Spielplatz. Die südliche Bebauung entlang<br />

der Kirchgartenstraße zeigt sich zum<br />

vorherigen Entwurf unverändert.<br />

Auf den Anschluss der neuen Erschließungsstraße<br />

am Nordrand des Gebietes<br />

an die Fabrikstraße kann verzichtet werden.<br />

Im Bereich des Gewerbegebietes<br />

wird die im vorherigen Entwurf vorgesehene,<br />

interne, ringförmige Erschließung<br />

und Anbindung an den Nordring aufgenommen.<br />

Lediglich als Notüberlauf dient die dargestellte<br />

Anbindung an die Mainzer Straße.<br />

Zugunsten einer geschlossenen baulichen<br />

Kante Richtung Süden und damit<br />

eines verbesserten Lärmschutzes der<br />

Wohnbebauung vor Gewerbelärm wird<br />

der Gebäuderiegel des GE etwas von<br />

der Wohnbebauung abgesetzt. Auch aus<br />

verkehrlicher Sicht zeigt sich das vorliegende<br />

<strong>Konzept</strong> tragfähig und hält die<br />

max. Obergrenzen des Ingenieurbüros<br />

Habermehl & Follmann ein.<br />

Der nun vorliegende Entwurf wird Basis<br />

eines Bebauungsplans, dessen Aufstellungsbeschluss<br />

im Mai 20<strong>13</strong> gefasst<br />

werden soll.<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

H<br />

Schemaskizze Erschließung<br />

Schemaskizze Grün / Freiraum<br />

Entwurf<br />

71


Entwurf<br />

Stand 03/20<strong>13</strong><br />

Planungsvariante 2<br />

Industriegebiet<br />

"Im Schachen"<br />

Nordring<br />

Stpl.<br />

L3094<br />

Hans-Böckler-Straße<br />

Anbindung<br />

Gewerbe<br />

geplante Bushalteste le<br />

Stpl.<br />

16,20 m<br />

Bahn<br />

Scha lwand<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

H<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

Ludwig-Kayser-Straße<br />

Stpl.<br />

mögl. Gleisanschluss<br />

(Lage wird noch geklärt)<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

Fabrikstraße<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Feuerwehrzufahrt<br />

Stpl.<br />

Fabrikstraße<br />

Kita<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

II-III<br />

H<br />

Mainzer Straße<br />

Real-Markt<br />

Anbindung<br />

Wohnen<br />

Kirchgarten<br />

straße<br />

Meter<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />

72 Entwurf


Entwurf<br />

Stand 03/20<strong>13</strong><br />

Planungsvariante 3<br />

Industriegebiet<br />

"Im Schachen"<br />

Nordring<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Stpl.<br />

L3094<br />

Hans-Böckler-Straße<br />

Anbindung<br />

Gewerbe<br />

geplante Bushalteste le<br />

Stpl.<br />

16,20 m<br />

Bahn<br />

Scha lwand<br />

Scha lwand<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

H<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

mögl. Gleisanschluss<br />

(Lage wird noch geklärt)<br />

Ludwig-Kayser-Straße<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

Fabrikstraße<br />

<strong>13</strong>,70 m<br />

Feuerwehrumfahrt<br />

Feuerwehrzufahrt<br />

Stpl.<br />

Fabrikstraße<br />

Kita<br />

Verbindungsachse Landschaft<br />

II-III<br />

H<br />

Mainzer Straße<br />

Real-Markt<br />

Anbindung<br />

Wohnen<br />

Kirchgarten<br />

straße<br />

Meter<br />

0 10 20 30<br />

Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />

Entwurf<br />

73


Quellenverzeichnis<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020 integriertes Stadtentwicklungskonzept<br />

Abschlussbericht –<br />

Magistrat der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>, November<br />

2007<br />

Bevölkerungsvorausschätzung für die<br />

hessischen Landkreise und kreisfreien<br />

Städte – Hessisches Ministerium für<br />

Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,<br />

2007<br />

Fortschreibung des Schulentwicklungsplans<br />

2008-20<strong>13</strong> – Kreisausschuss des<br />

Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>, November 2007/<br />

Mai 2008<br />

Magistrat der Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

(2010): Integriertes Stadtentwicklungskonzept<br />

<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020. Abschlussbericht.<br />

Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />

Verkehr und Landesentwicklung (2007):<br />

Bevölkerungsvorausschätzung für die<br />

hessischen Landkreise und kreisfreien<br />

Städte. Eine Projektion für den Zeitraum<br />

von 2007 bis 2030 und eine Trendfortschreibung<br />

bis 2050.<br />

Kreisausschuss des Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

(2007/2008): Fortschreibung des Schulentwicklungsplans<br />

2008 - 20<strong>13</strong>.<br />

Website Hessenviewer<br />

hessenviewer.hessen.de/ (Stand:<br />

27.10.2011<br />

(Luftbild Gesamtstadt), Erschließungsstrukturen<br />

Kernstadt, Luftbild Südzuckergelände)<br />

Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt<br />

Main, Anlage 2, Karte 1, Oktober 2011<br />

Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt<br />

Main, Detailkarten 46, 47, 53, 54, Oktober<br />

2011<br />

Hessenviewer - Lärmkartierung Hessen<br />

2012 Straße Lnight<br />

Heimat-Zeitung des Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />

(Hrsg.) 1980: Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />

Unsere Heimat im Bild.<br />

Bilder Deckblatt sowie Seite 6:<br />

Autor: Armin Kübelbeck<br />

Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de<br />

Bilder Seite 11:<br />

Wikipedia<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F-<br />

<strong>Gerau</strong><br />

http://www.akpool.de/<br />

ansichtskarten/144703-ansichtskartepostkarte-gross-gerau-frankfurterstrassemit-rathaus<br />

http://www.stadt-luftbilder.de/index.<br />

php?option=com_wrapper&Itemid=191<br />

http://www.schulserver.hessen.de/<br />

gross-gerau/praelat-diehl/i-lernen/praelat_<br />

diehl/1/b2.html<br />

http://www.schulserver.hessen.de/<br />

gross-gerau/praelat-diehl/i-lernen/praelat_<br />

diehl/1/b3.html<br />

http://www.akpool.de/<br />

ansichtskarten/24351909-ansichtskartepostkarte-gross-gerau-rhein-main-gebiethellwig-strasse-mit-evangelischer-kirche<br />

http://alexanderiser.npage.de/kreis-grossgerau/gross-gerau.html<br />

Beratungspapier Gebietsentwicklung<br />

ehemaliges Gelände Südzucker - schalltechnisch-strategisch-städtebauliche<br />

Beratung, IBK - Ingenieur- und Beratungsbüro<br />

Kohnen, 2011<br />

Verkehrsuntersuchung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord,<br />

Arbeitskreis Entwicklung Südzuckergelände,<br />

2. AK-Sitzung 01.03.2012, Habermehl<br />

& Follmann Ingenieurgesellschaft<br />

mbH<br />

Landschaftspflegerisches Gutachten für<br />

den Bereich der Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>,<br />

Regionalverband Frankfurt/Main, 2001<br />

74 Quellenverzeichnis


Rheinstraße 40-42<br />

64283 Darmstadt<br />

Tel: 0 61 51/99 57- 0<br />

Fax: 0 61 51/99 57- 30<br />

da@stadtbauplan.de<br />

www.stadtbauplan.de<br />

Friedrichsring 46<br />

68161 Mannheim<br />

Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />

Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />

ma@stadtbauplan.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Hans Rausch<br />

Dipl. Ing. Architekt<br />

und Stadtplaner,<br />

Immobilienconsultant<br />

Günter Reeg<br />

Dipl. Ing. Architekt<br />

Stadtbauplan GmbH<br />

Amtsgericht Darmstadt<br />

HRB<br />

Rheinstraße 40-42<br />

Rheinstraße 1780 40-42<br />

64283 Darmstadt<br />

64283 Darmstadt<br />

Tel: 61 51/99 57- Tel: 0 61 51/99 57- 0<br />

Fax: 61 51/99 57- 30<br />

Fax: 0 61 51/99 57- 30<br />

da@stadtbauplan.de<br />

da@stadtbauplan.de<br />

www.stadtbauplan.de<br />

www.stadtbauplan.de<br />

Friedrichsring 46<br />

Friedrichsring 46<br />

68161 Mannheim<br />

68161 Mannheim<br />

Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />

Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />

Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />

Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />

ma@stadtbauplan.de<br />

ma@stadtbauplan.de

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