Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Natur- und Umweltbelange<br />
Klima<br />
Für die Belüftung der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
wichtige Lokalwinde sind störanfällig<br />
gegenüber großen Baukörpern.<br />
Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />
Die genannten Flächen zeichnen sich<br />
in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte,<br />
durch geringe Erwärmung und starke<br />
Abkühlung in der Nacht aus. Im Bereich<br />
der Altneckarschlingen findet zudem eine<br />
sehr gute Kaltluftbildung statt. Initiiert<br />
durch die Temperaturunterschiede können<br />
sich zwischen den Siedlungsbereichen<br />
und den genannten Flächen bodennahe<br />
Lokalwinde in Form von Flurwinden<br />
(tagsüber) und Kaltluftabflüssen (nachts)<br />
ausbilden. Jedoch erreichen diese Lokalwinde<br />
aufgrund der örtlichen Gegebenheiten<br />
(allg. Geländeebenheit und Tieflage<br />
der Altneckarschlingen) nur geringe<br />
Windgeschwindigkeiten, geringe vertikale<br />
Mächtigkeiten sowie begrenzte<br />
räumliche Reichweiten. Es wird daher<br />
angenommen, dass die Lokalwinde nur<br />
eine geringe Wirksamkeit besitzen.<br />
Bezogen auf die oben genannte Problematik<br />
ist gleichzeitig von einer besonderen<br />
Störanfälligkeit dieser Lokalwinde<br />
auszugehen. Bauliche Maßnahmen, insbesondere<br />
Änderungen der Flächennutzung<br />
sowie die Errichtung von großen<br />
Baukörpern in bislang unbebauten oder<br />
nur lückig bebauten Bereichen, können<br />
somit das Lokalklima deutlich verändern<br />
und beeinträchtigen.<br />
Vorbelastungen, welche sich negativ auf<br />
die Wirksamkeit bodennaher Winde im<br />
Planungsgebiet auswirken, sind durch<br />
die teilweise dichte Bebauung mit geringem<br />
Vegetationsanteil sowie durch die<br />
am Siedlungsrand verlaufenden Straßen<br />
und Bahnlinien, vorallem in Kombination<br />
mit Dammbauwerken gegeben. Die Straßen<br />
und die Gleisanlagen erhitzen sich<br />
und wirken dadurch als Barriere für Ausgleichsströmungen.<br />
Das Landschaftsplanerische Gutachten<br />
weist in diesem Zusammenhang auf die<br />
Notwendigkeit der Freihaltung siedlungsnaher,<br />
klimaaktiver Freiflächen hin, sowie<br />
auf die besondere Bedeutung innerörtlicher,<br />
klimaaktiver Grünflächen. Diese sollen<br />
wegen ihrer positiven Wirkungen auf<br />
das lokale Siedlungsklima erhalten und<br />
möglichst weiterentwickelt werden.<br />
Da für das Planungsgebiet keine speziellen<br />
lokalklimatischen Messdaten vorliegen,<br />
empfiehlt das Landschaftsplanerische<br />
Gutachten, bei vorraussichtlich<br />
klimatisch bedeutsamen Nutzungsänderungen<br />
bzw. bei großflächigen Siedlungsentwicklungen,<br />
Messungen bezogen<br />
auf das Lokalklima des Vorhabensbereiches<br />
durchzuführen.<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
39