Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau

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Das Südzuckergelände Geschichte Klärbecken Gleisanschluss Silos Haupterschließung/ Andienung Betriebswohnungen Luftbild des Südzuckergeländes, Stand 2006 (Quelle: Website Hessenviewer) 12 Das Südzuckergelände
Das Südzuckergelände Geschichte Das ca. 27 ha große Grundstück wurde intensiv über 125 Jahre industriell genutzt (24h-Betrieb während der Erntezeit) und war etwa zu 2/3 nutzungsspezifisch u.a. mit Hallen, Silos und Klärbecken bebaut. Der Abriss aller Gebäude und Becken ist erfolgt, derzeit liegt das Grundstück brach. Das Südzuckergelände befindet sich im Nord-Westen der Groß-Gerauer Kernstadt, schließt in nördlicher Richtung an das bestehende Industriegebiet im Schachen und in südlicher Richtung an die Innenstadt an. Die Zuckerfabrik wurde 1883 von dem Rübenzuckerfachmann Bergsträßer und dem Landwirt Anton Schudt gegründet. Sie gehört seit dem Zusammenschluss der deutschen Zuckerfabriken 1926 zur Südzucker AG. Das Werk war mit seinen knapp 130 Mitarbeitern der größte Zuckerproduzent Hessens. Während der Erntezeit der Zuckerrüben von Ende September bis Ende Dezember wurden in der Fabrik pro Tag ca. 9.200 Tonnen im 24-Stundenbetrieb verarbeitet. Daraus wurden 1.400 Tonnen Zucker gewonnen. In den Silos konnten bis zu 93.000 Tonnen Zucker gelagert werden. Die Fabrik war nur während der Erntezeit voll in Betrieb. Ansonsten fanden auf dem Gelände Wartungsarbeiten statt. Knapp 125 Jahre nach der Eröffnung des Werkes wurde es im Dezember 2007 geschlossen. Mit der Schließung reagierte die Südzucker AG auf Forderungen der Europäischen Union, die mit Änderungen der Zuckermarktordnung die Zuckerproduktion drosselte und den Garantiepreis für die Zuckerrübenbauern um etwa ein Drittel gekürzt hatte. Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan erstellt; Landwirten wurde durch Entschädigungszahlungen der Ausstieg aus dem Rübenbau erleichtert. Zwei Jahre nach der Schließung begannen die Abrissarbeiten der Zuckerfabrik, die vollständige (Altlasten-)Sanierung wurde 2010 abgeschlossen. Zu Zeiten des Produktionsbetriebes wurde das Gelände vom Nordring über die Mainzer Straße etwa in Grundstücksmitte erschlossen. Die Gebäude der Zuckerfabrik konzentrierten sich im Wesentlichen im mittleren Grundstücksbereich entlang der Gleisanlagen, die im Kreuzungspunkt mit der Fabrikstraße quer auf das Gelände geführt waren. Ebenfalls an den Gleisanlagen im nordöstlichen Teil des Grundstücks waren die drei ortsprägenden ca. 45 m hohen Silos angeordnet. Im Norden waren die Klärbecken gelegen, die über ein Rohrleitungssystem die mit dem aus der Zuckerproduktion anfallenden geklärten Abwasser ebenfalls zu Südzucker gehörenden sogenannten „Engel- und Zuckerteiche“ speisten. Diese befinden sich heute noch außerhalb des Südzuckergeländes in westlicher Richtung. Der südliche Teil des Grundstücks wurde schon damals von noch heute bestehenden Baumgruppen und Grünbereichen geprägt. Hier befanden sich, ebenfalls erschlossen von der Mainzer Straße, auch die Betriebswohnungen der Firma Südzucker. Blick auf Zuckersilos vor dem Abriss von der Fabrikstraße aus (Quelle: Armin Kübelbeck, Autor) Das Südzuckergelände 13
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