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Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau

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Das Südzuckergelände<br />

Geschichte<br />

Das ca. 27 ha große Grundstück wurde<br />

intensiv über 125 Jahre industriell<br />

genutzt (24h-Betrieb während der Erntezeit)<br />

und war etwa zu 2/3 nutzungsspezifisch<br />

u.a. mit Hallen, Silos und<br />

Klärbecken bebaut.<br />

Der Abriss aller Gebäude und Becken<br />

ist erfolgt, derzeit liegt das Grundstück<br />

brach.<br />

Das Südzuckergelände befindet sich im<br />

Nord-Westen der <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er Kernstadt,<br />

schließt in nördlicher Richtung an<br />

das bestehende Industriegebiet im Schachen<br />

und in südlicher Richtung an die<br />

Innenstadt an.<br />

Die Zuckerfabrik wurde 1883 von dem<br />

Rübenzuckerfachmann Bergsträßer und<br />

dem Landwirt Anton Schudt gegründet.<br />

Sie gehört seit dem Zusammenschluss<br />

der deutschen Zuckerfabriken 1926 zur<br />

Südzucker AG. Das Werk war mit seinen<br />

knapp <strong>13</strong>0 Mitarbeitern der größte<br />

Zuckerproduzent Hessens.<br />

Während der Erntezeit der Zuckerrüben<br />

von Ende September bis Ende Dezember<br />

wurden in der Fabrik pro Tag ca.<br />

9.200 Tonnen im 24-Stundenbetrieb verarbeitet.<br />

Daraus wurden 1.400 Tonnen<br />

Zucker gewonnen. In den Silos konnten<br />

bis zu 93.000 Tonnen Zucker gelagert<br />

werden.<br />

Die Fabrik war nur während der Erntezeit<br />

voll in Betrieb. Ansonsten fanden auf<br />

dem Gelände Wartungsarbeiten statt.<br />

Knapp 125 Jahre nach der Eröffnung des<br />

Werkes wurde es im Dezember 2007<br />

geschlossen.<br />

Mit der Schließung reagierte die Südzucker<br />

AG auf Forderungen der Europäischen<br />

Union, die mit Änderungen der<br />

Zuckermarktordnung die Zuckerproduktion<br />

drosselte und den Garantiepreis für<br />

die Zuckerrübenbauern um etwa ein Drittel<br />

gekürzt hatte.<br />

Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan<br />

erstellt; Landwirten wurde durch Entschädigungszahlungen<br />

der Ausstieg aus<br />

dem Rübenbau erleichtert.<br />

Zwei Jahre nach der Schließung begannen<br />

die Abrissarbeiten der Zuckerfabrik,<br />

die vollständige (Altlasten-)Sanierung<br />

wurde 2010 abgeschlossen.<br />

Zu Zeiten des Produktionsbetriebes<br />

wurde das Gelände vom Nordring über<br />

die Mainzer Straße etwa in Grundstücksmitte<br />

erschlossen.<br />

Die Gebäude der Zuckerfabrik konzentrierten<br />

sich im Wesentlichen im mittleren<br />

Grundstücksbereich entlang der<br />

Gleisanlagen, die im Kreuzungspunkt mit<br />

der Fabrikstraße quer auf das Gelände<br />

geführt waren. Ebenfalls an den Gleisanlagen<br />

im nordöstlichen Teil des Grundstücks<br />

waren die drei ortsprägenden ca.<br />

45 m hohen Silos angeordnet.<br />

Im Norden waren die Klärbecken gelegen,<br />

die über ein Rohrleitungssystem die<br />

mit dem aus der Zuckerproduktion anfallenden<br />

geklärten Abwasser ebenfalls<br />

zu Südzucker gehörenden sogenannten<br />

„Engel- und Zuckerteiche“ speisten.<br />

Diese befinden sich heute noch außerhalb<br />

des Südzuckergeländes in westlicher<br />

Richtung.<br />

Der südliche Teil des Grundstücks wurde<br />

schon damals von noch heute bestehenden<br />

Baumgruppen und Grünbereichen<br />

geprägt. Hier befanden sich, ebenfalls<br />

erschlossen von der Mainzer Straße,<br />

auch die Betriebswohnungen der Firma<br />

Südzucker.<br />

Blick auf Zuckersilos vor dem Abriss von der Fabrikstraße aus (Quelle: Armin Kübelbeck, Autor)<br />

Das Südzuckergelände<br />

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