Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
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Projektbild<br />
Bestandsanalyse, Entwicklungsszenarien<br />
und Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion<br />
Vorabzug Stand <strong>13</strong>.03.20<strong>13</strong><br />
Entwicklung des Südzuckergeländes<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>
Impressum<br />
Auftraggeber<br />
Projektsteuerung<br />
nextparx-Gruppe<br />
Philipp-Reis-Straße 14<br />
63303 Dreieich<br />
vertreten durch:<br />
Oliver Schmitt<br />
Telefon: 06103 - 8 00 06 0<br />
Fax: 06103 - 8 00 06 66<br />
Email: schmitt@nextparx.de<br />
Stadtbauplan GmbH<br />
Rheinstraße 40 - 42<br />
64283 Darmstadt<br />
vertreten durch:<br />
Hans Rausch<br />
Telefon: 06151 - 99 57 0<br />
Fax: 06151 - 99 57 30<br />
E-Mail: suedzucker@stadtbauplan.de<br />
Bearbeitung:<br />
Eva Baumgarten-Weng<br />
Stefanie Buchholz<br />
Tim Eckhardt<br />
Julia Finke<br />
Thomas Fischer<br />
Dafni Pagé<br />
Daniel Rausch<br />
Nicolas Schröter<br />
Nadine Wagner<br />
Harishan Yogendran<br />
Darmstadt, März 20<strong>13</strong><br />
Impressum<br />
3
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum 3<br />
Auftraggeber 3<br />
Projektsteuerung 3<br />
Inhaltsverzeichnis 4<br />
Einleitung 5<br />
Anlass, Handlungserfordernis, Ziel 5<br />
Vorgehensweise 6<br />
Teil A<br />
Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen 7<br />
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 8<br />
Lage und Verkehr 8<br />
Geschichte 10<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> heute 11<br />
Das Südzuckergelände 12<br />
Geschichte 12<br />
Heute 14<br />
Nutzungs- und Infrastruktur 16<br />
Stadtbild / Baustruktur 18<br />
Körnigkeit 18<br />
Gebäudehöhen/Geschossigkeit 20<br />
Verkehr 22<br />
Erschließungsnetz 22<br />
Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord 24<br />
Technische Infrastruktur 28<br />
Natur- und Umweltbelange 30<br />
Arten und Biotope 30<br />
Boden 36<br />
Klima 38<br />
Wasser 40<br />
Engel- und Zuckerteiche 41<br />
Lärmimmissionen 42<br />
Fluglärm 42<br />
Schienenverkehrslärm 46<br />
Straßenverkehrslärm 48<br />
Gewerbelärm 49<br />
Zwischenfazit 49<br />
Bestehende Planungen 50<br />
Regionaler Flächennutzungsplan 50<br />
Bebauungspläne 52<br />
Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020 54<br />
Zusammenfassende Analyse 56<br />
Potentiale 56<br />
Konflikte 58<br />
Teil B<br />
Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion 61<br />
Szenarienentwicklung 62<br />
Schritt 1 62<br />
Schritt 2 64<br />
Schritt 3 64<br />
Fazit 65<br />
Entwurfsprinzipien 66<br />
Entwurf 68<br />
Stand 11/2012 68<br />
Stand 03/20<strong>13</strong> 70<br />
Planungsvariante 1 70<br />
Planungsvariante 2 72<br />
Planungsvariante 3 73<br />
Quellenverzeichnis 74<br />
4 Inhaltsverzeichnis
Einleitung<br />
Anlass, Handlungserfordernis, Ziel<br />
Aus dem Diskussionsprozess um die<br />
Ansiedlung von REWE entstand die Forderung<br />
nach einer fachlich fundierten<br />
neutralen Entwicklungsperspektive für<br />
das Südzuckergelände.<br />
Die vorliegenden Bausteine „Bestandsanalyse“<br />
sowie „Szenarienentwicklung“<br />
bilden die Grundlage für die weitere<br />
Entwicklung des zwischenzeitlich<br />
von der nextparx-Gruppe erworbenen<br />
Geländes.<br />
Die Südzucker AG mit Sitz in Mannheim<br />
ist der größte europäische Zuckerproduzent<br />
und einer der größten Nahrungsmittelkonzerne<br />
Deutschlands. Einer ihrer<br />
Standorte war die Zuckerfabrik in <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>.<br />
Nach Aufgabe des Standortes im Jahr<br />
2007 und erfolgter Altlastensanierung im<br />
Jahr 2010 stand das ca. 27 ha große ehemalige<br />
Fabrikgelände der Südzucker AG<br />
zum Verkauf.<br />
Nach Schließung des Werkes wurden<br />
verschiedene Ideen zur Nachnutzung des<br />
Geländes, von einem Gewerbegebiet mit<br />
Schwerpunkt landwirtschaftliche Maschinen<br />
bis zum Standort für ein Geothermiekraftwerk,<br />
entwickelt und hierzu bereits<br />
erste Schritte in Richtung einer baurechtlichen<br />
Umsetzung gemacht.<br />
Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage<br />
des Standortes machte im April 2010<br />
die REWE-Gruppe ein Kaufangebot mit<br />
dem Ziel, auf dem Südzuckergelände ein<br />
Lager anzusiedeln.<br />
Das Projekt wurde in der Bevölkerung<br />
kontrovers diskutiert. Neben positiven<br />
Stimmen gab es vor allem seitens einer<br />
im Juni 2010 gegründeten Bürgerinitiative<br />
„Zukunft GG“ Kritik an dem Vorhaben.<br />
Ende August 2010 wurde das Vorhaben<br />
im beiderseitigen Einvernehmen beendet.<br />
Konkrete Anfragen verschiedenster<br />
potentieller Nutzer lagen seitdem vor,<br />
wurden mit Verweis auf eine fehlende<br />
abgestimmte Grundlage für die Nachnutzung<br />
des Geländes bisher von der Stadt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> jedoch nicht weiter verfolgt.<br />
Forderungen an die zukünftige Nutzung<br />
des Geländes werden aus verschiedensten<br />
Richtungen gestellt; es herrscht<br />
Unsicherheit auf Seiten der Bürger, der<br />
Stadt <strong>Groß</strong> <strong>Gerau</strong>, der Eigentümer und<br />
möglicher Interessenten, die einer geordneten<br />
Entwicklung des Standortes entgegenstehen.<br />
Im August 2012 wurde daher das Büro<br />
Stadtbauplan mit der Erarbeitung einer<br />
umfassenden Bestandsanalyse sowie<br />
verschiedener Szenarien als Grundlage<br />
einer Entwicklungskonzeption für<br />
das zwischenzeitlich von der nextparx-<br />
Gruppe erworbene ehemalige Südzuckergelände<br />
beauftragt.<br />
Einleitung<br />
5
Einleitung<br />
Vorgehensweise<br />
Für die in dieser Broschüre vorliegende<br />
Bestandsanalyse wurden durch das Büro<br />
Stadtbauplan ab Oktober 2012 mehrere<br />
Begehungen des Plangebietes und seiner<br />
Umgebung unternommen. Dabei<br />
wurden die wesentlichen Sachverhalte<br />
auch fotografisch dokumentiert. Zusätzlich<br />
zu den vor Ort durchgeführten<br />
Bestandsaufnahmen fand eine Auswertung<br />
von Luftbildern sowie bestehender<br />
Planungen und Daten statt.<br />
Eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten<br />
Ergebnisse werden je Thema in<br />
einer „Infobox“ dargestellt.<br />
Nach ausführlicher Erarbeitung der<br />
Bestandsanalyse und der Betrachtung<br />
der Rahmenbedingungen für das Südzuckergelände<br />
wird eine zusammenfassende<br />
Analyse in Form eines Potentialund<br />
eines Konfliktplanes gezeigt.<br />
Aufbauend hierauf werden für die<br />
zukünftige Entwicklung des Südzuckergeländes<br />
verschiedene Szenarien möglicher<br />
Nutzungen untersucht. Eine detaillierte<br />
Beschreibung der Vorgehensweise<br />
hierzu erfolgt im entsprechenden Kapitel<br />
der vorliegenden Broschüre.<br />
Nach der Ermittlung eines bestmöglichen<br />
Nutzungsszenarios werden auf Basis der<br />
bisherigen Erkenntnisse erste Entwurfsprinzipien<br />
abgeleitet und schließlich in<br />
eine städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion übertragen.<br />
6 Einleitung
Teil A<br />
Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen<br />
Teil A Bestandsanalyse und Rahmenbedingungen<br />
7
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
nausdruck Lage und (Kein Verkehr amtlicher Auszug)<br />
L3482<br />
Nauheim<br />
A67<br />
Frankfurt<br />
Mainz<br />
L3040<br />
44<br />
L3040<br />
L3094<br />
Südzuckergelände<br />
L3094<br />
Worfelden<br />
GG - Kernstadt<br />
Klein-<strong>Gerau</strong><br />
L3094<br />
Wallerstädten<br />
44<br />
Dornberg<br />
42<br />
Berkach<br />
Büttelborn<br />
Darmstadt<br />
L3303<br />
A67<br />
44<br />
Dornheim<br />
Lage der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> (Quelle: Website Hessenviewer)<br />
8 Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Lage und Verkehr<br />
Die verkehrsgünstige Lage im Rhein-<br />
Main-Gebiet stellt eine bedeutende<br />
Stärke des Mittelzentrums <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
dar. Ausschlaggebend hierfür sind vor<br />
allem der Anschluss an die Bundesautobahn<br />
67, die kurze Entfernung<br />
zum Flughafen Rhein-Main sowie der<br />
Anschluss an den für den Güterverkehr<br />
wichtigen Verkehrskorridor Rotterdam-<br />
Mailand.<br />
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist Kreisstadt des<br />
Landkreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und übernimmt<br />
gegenüber seinem Umfeld die Funktion<br />
eines Mittelzentrums.<br />
Der Landkreis liegt in Südhessen und<br />
wird im Norden vom Main und im Westen<br />
vom Rhein gefasst. Im Osten beginnen<br />
die Ausläufer des Odenwaldes.<br />
Die Stadt liegt im südlichen Rhein-Main-<br />
Gebiet, im Norden des Hessischen Rieds<br />
in der Oberrheinischen Tiefebene.<br />
Angrenzende Städte und Gemeinden<br />
sind im Norden die Gemeinde Nauheim,<br />
im Nordosten die Stadt Mörfelden-Walldorf,<br />
im Osten die Gemeinde Büttelborn,<br />
im Südosten die Stadt Griesheim (Landkreis<br />
Darmstadt-Dieburg), im Süden die<br />
Stadt Riedstadt sowie im Westen die<br />
Gemeinde Trebur.<br />
Die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> fasst die<br />
Stadtteile Wallerstädten, Berkach und<br />
Dornheim zusammen.<br />
Eigenes Wachstum, die Eingemeindung<br />
von Dornberg (1939) und Berkach (1972)<br />
und schließlich der Zusammenschluss<br />
mit den Gemeinden Dornheim und Wallerstädten<br />
im Rahmen der Gebietsreform<br />
1977 sorgten für ein stetiges Wachstum<br />
der Einwohnerzahl.<br />
Heute wohnen in der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
ca. 24.000 Menschen.<br />
Über die an <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> grenzende Bundesautobahn<br />
67 sind es knapp 14 km<br />
bis nach Darmstadt und etwa 30 km bis<br />
nach Frankfurt und Mainz.<br />
Der Flughafen Rhein-Main ist in weniger<br />
als 20 Minuten mit dem Auto zu erreichen.<br />
Die parallel zur Autobahn verlaufende<br />
Bundesstraße B44 / B42 verbindet die<br />
Städte Bischofsheim, Nauheim, Büttelborn,<br />
Weiterstadt und Darmstadt sowie<br />
die Autobahnen A60, A67 und A5 miteinander.<br />
Drei Bahn-Haltepunkte - davon 1 S-Bahn-<br />
Anschluss - innerhalb des Rhein-Main-<br />
Verkehrsverbundes mit den regionalen<br />
Zielen Frankfurt/Mannheim und Darmstadt/Mainz-Wiesbaden<br />
komplettieren<br />
die sehr gute Verkehrsinfrastruktur.<br />
Hohe Bedeutung für den Güterverkehr<br />
hat die Anbindung an den Verkehrskorridor<br />
Rotterdam-Mailand.<br />
Wiesbaden<br />
Mainz<br />
35 min.<br />
20 min.<br />
10 min.<br />
GG<br />
Frankfurt<br />
Die zentrale Lage der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
stellt in Verbindung mit ihrer günstigen<br />
Verkehrsanbindung eine bedeutende<br />
Stärke dar.<br />
Mannheim<br />
Darmstadt<br />
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
9
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Geschichte<br />
Mit dem Bau der Eisenbahn von Darmstadt<br />
nach Mainz gewann die Industrialisierung<br />
im 19. Jahrhundert an Bedeutung.<br />
Schon Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
hatte sich <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> zu einem attraktiven<br />
Wirtschaftsstandort entwickelt.<br />
Die Geschichte <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s reicht weit<br />
zurück. Schon in der römischen Zeit<br />
hatte das heutige Stadtgebiet eine hohe<br />
Bedeutung. Überreste aus dieser Zeit<br />
wurden vor allem in dem Stadtteil Auf<br />
Esch gefunden.<br />
Die erste urkundliche Erwähnung <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>s geht auf eine Schenkungsurkunde<br />
des Mainzer Erzbischhofs Hatto<br />
im Jahre 910 zurück. In der Folgezeit<br />
herrschten in der Region die Herren von<br />
Dornberg, bei denen es sich möglicherweise<br />
um Dienstleute der staufischen<br />
Kaiser in der Frankfurter Pfalz handelte.<br />
1160 wurde eine Wasserburg auf dem<br />
Gebiet des heutigen Dornberg erstmals<br />
erwähnt (heute: Schloss Dornberg).<br />
Die Nachfolger der Herren von Dornberg,<br />
die Grafen von Katzenelnbogen, erwirkten<br />
<strong>13</strong>98 die Stadtrechte für <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
1479 starb Graf Philipp der Ältere von<br />
Katzenelnbogen ohne männlichen Nachfolger<br />
und die Grafschaft fiel an die Landgrafschaft<br />
Hessen.<br />
In den Jahren 1578 bis 1579 wurde das<br />
Rathaus in der Frankfurter Straße gebaut.<br />
Während des 30-jährigen Krieges wurde<br />
die Stadtkirche von kaiserlichen Truppen<br />
in Brand gesetzt. Die Bevölkerung<br />
der Stadt ging in den Folgejahren stark<br />
zurück. Am Ende des Krieges lebten nur<br />
noch 50 Personen in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
Gegen eine Zahlung von 24.000 Gulden<br />
erneuerte Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt<br />
1663 die Stadtrechte.<br />
Damit wurde die Position der Stadt weiter<br />
gestärkt.<br />
1858 und 1879 wurde <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> an die<br />
Hessische Ludwigsbahn, die zwischen<br />
Darmstadt - Mainz und Frankfurt am<br />
Main - Mannheim verkehrte, angeschlossen.<br />
Die drei Bahnhöfe, <strong>Groß</strong> <strong>Gerau</strong>, GG-<br />
Dornberg und GG-Dornheim entstanden.<br />
Die Folge war, dass mehrere Fabriken in<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> gegründet wurden und die<br />
Industrialisierung in der Stadt begann:<br />
1850: Ölfabrik Wolf<br />
1860: Ölfabrik Schönenberg<br />
1862: Käserei Horst<br />
1868: Union Brauerei<br />
1870: Likörfabrik Hirsch<br />
1883: Zuckerfabrik<br />
1893: Fagro<br />
1899: Helvetia Konserven<br />
Ende des 2. Weltkrieges wurden weite<br />
Teile des Marktplatz-Bereiches, der<br />
Darmstädter Straße und der Helwigstraße<br />
bei einem Luftangriff der englischen<br />
Royal Air Force zerstört.<br />
Nach Kriegsende herrschte zunächst<br />
eine Versorgungsnot, die sich durch<br />
schlechte Ernte sowie die Aufnahme<br />
zahlreicher Flüchtlinge verschärfte. Ab<br />
1950 begann der wirtschaftliche Aufschwung.<br />
Der Landkreis <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> war 1950 der<br />
am stärksten industrialisierte Kreis der<br />
Bundesrepublik mit einem Jahresumsatz<br />
der Industrie von über 1 Milliarde DM<br />
und einer Arbeitslosenquote von 2,1 %.<br />
Frankfurter Straße / Rathaus<br />
Helwigstraße / Evangelische Kirche<br />
Postkartenmotiv Zuckerfabrik<br />
Postkartenmotiv Helvetia-Konservenfabrik<br />
10 Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> heute<br />
Neben den historischen Stadtstrukturen<br />
prägen großflächige Gewerbe- und<br />
Industrieflächen das Stadtbild. In den<br />
letzten Jahren wurden verstärkt ehemals<br />
produzierende Gewerbestandorte<br />
zu Dienstleistungs- und Logistikflächen<br />
umgenutzt.<br />
Heute ist <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> eine Kreisstadt mit<br />
stabiler gewerblicher Basis und einem<br />
vielfältigem Arbeitsplatzangebot (Einpendlerüberschuss<br />
> 1.100, ca. 9.700<br />
Beschäftigte im Jahr 2010). Im Mittelzentren-Ranking<br />
der IHK Darmstadt liegt die<br />
Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> auf Platz fünf. Besonders<br />
punktet der Standort in den Themenblöcken<br />
Verkehrsinfrastruktur sowie<br />
Kaufkraft und Einzelhandel. Neben dem<br />
guten Abschneiden in diesem Ranking<br />
wurde die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> im<br />
März 2012 von der IHK Darmstadt Rhein<br />
Main Neckar mit dem neuen Gütesiegel<br />
„Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und<br />
Führungskräfte“ ausgezeichnet.<br />
Gleichzeitig ist die Stadt stark durch ihre<br />
Geschichte geprägt. Erkennbar ist dies<br />
sowohl in der Stadtstruktur der Kernstadt<br />
und der Randzonen, aber auch im Stadtbild<br />
und in den verschiedenen stadtbildprägenden<br />
Bauwerken. So weist zum<br />
Beispiel die Stadtstruktur der Kernstadt<br />
durch die Kleinteiligkeit der Gebäude<br />
und die Enge der Straßenräume auf eine<br />
mittelalterliche Siedlungsstruktur hin.<br />
Hier wird das Stadtbild zu großen Teilen<br />
durch Fachwerkhäuser geprägt. Identitätsstiftende<br />
Gebäude für <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
sind unter anderem der Wasserturm,<br />
das historische Rathaus, das Dornberger<br />
Schloss sowie der Turm der evangelischen<br />
Stadtkirche.<br />
Viele der im 19. Jahrhundert gegründeten<br />
Unternehmen wirtschafteten erfolgreich<br />
und prägten das Erscheinungsbild<br />
der Stadt.<br />
Heute ist die Zukunft präsent, vertreten<br />
durch eine enorme Bandbreite an kleinen,<br />
mittleren und großen Betrieben.<br />
Branchenschwerpunkte in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
sind: Handel, Gastgewerbe, Verkehr ca.<br />
26 %, Finanzierung, Unternehmensdienstleister<br />
ca. 18 %, produzierendes<br />
Gewerbe ca. 24 %, öffentliche und private<br />
Dienstleister ca. 31,5 % und Landwirtschaft<br />
ca. 0,5.<br />
Insbesondere das verarbeitende<br />
Gewerbe wird repräsentiert durch große,<br />
schon seit Jahrzehnten bestehende<br />
Unternehmen, wie Procter & Gamble<br />
(Körperpflege und Arzneimittel) und die<br />
Erlenbacher Backwaren GmbH. Auch das<br />
Regionalzentrum vom Frischespezialisten<br />
von Stöver ist schon lange in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
beheimatet.<br />
Die Entwicklung von Produktion zu<br />
Dienstleistung lässt sich auch in <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong> ablesen. In den letzten Jahren<br />
wurden einige Konversionsflächen umgenutzt,<br />
so entstand beispielsweise am<br />
ehem. Firmensitz der Fa. Fagro (Pressund<br />
Stanzwerk) unmittelbar nördlich an<br />
die Kernstadt angrenzend ein Logistikstandort.<br />
Dieser Trend ist auch in der Nachnutzung<br />
anderer ehemaliger gewerblicher<br />
Standorte ablesbar. Es werden vor allem<br />
Standorte für Nutzer mit hohem Flächenbedarf<br />
nachgefragt, insbesondere aufgrund<br />
der verkehrsgünstigen Lage <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>s aus dem Bereich Logistik.<br />
Marktplatz<br />
Kirchstraße<br />
Procter & Gamble<br />
Industriegebiet Im Schachen<br />
Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
11
Das Südzuckergelände<br />
Geschichte<br />
Klärbecken<br />
Gleisanschluss<br />
Silos<br />
Haupterschließung/<br />
Andienung<br />
Betriebswohnungen<br />
Luftbild des Südzuckergeländes, Stand 2006 (Quelle: Website Hessenviewer)<br />
12 Das Südzuckergelände
Das Südzuckergelände<br />
Geschichte<br />
Das ca. 27 ha große Grundstück wurde<br />
intensiv über 125 Jahre industriell<br />
genutzt (24h-Betrieb während der Erntezeit)<br />
und war etwa zu 2/3 nutzungsspezifisch<br />
u.a. mit Hallen, Silos und<br />
Klärbecken bebaut.<br />
Der Abriss aller Gebäude und Becken<br />
ist erfolgt, derzeit liegt das Grundstück<br />
brach.<br />
Das Südzuckergelände befindet sich im<br />
Nord-Westen der <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er Kernstadt,<br />
schließt in nördlicher Richtung an<br />
das bestehende Industriegebiet im Schachen<br />
und in südlicher Richtung an die<br />
Innenstadt an.<br />
Die Zuckerfabrik wurde 1883 von dem<br />
Rübenzuckerfachmann Bergsträßer und<br />
dem Landwirt Anton Schudt gegründet.<br />
Sie gehört seit dem Zusammenschluss<br />
der deutschen Zuckerfabriken 1926 zur<br />
Südzucker AG. Das Werk war mit seinen<br />
knapp <strong>13</strong>0 Mitarbeitern der größte<br />
Zuckerproduzent Hessens.<br />
Während der Erntezeit der Zuckerrüben<br />
von Ende September bis Ende Dezember<br />
wurden in der Fabrik pro Tag ca.<br />
9.200 Tonnen im 24-Stundenbetrieb verarbeitet.<br />
Daraus wurden 1.400 Tonnen<br />
Zucker gewonnen. In den Silos konnten<br />
bis zu 93.000 Tonnen Zucker gelagert<br />
werden.<br />
Die Fabrik war nur während der Erntezeit<br />
voll in Betrieb. Ansonsten fanden auf<br />
dem Gelände Wartungsarbeiten statt.<br />
Knapp 125 Jahre nach der Eröffnung des<br />
Werkes wurde es im Dezember 2007<br />
geschlossen.<br />
Mit der Schließung reagierte die Südzucker<br />
AG auf Forderungen der Europäischen<br />
Union, die mit Änderungen der<br />
Zuckermarktordnung die Zuckerproduktion<br />
drosselte und den Garantiepreis für<br />
die Zuckerrübenbauern um etwa ein Drittel<br />
gekürzt hatte.<br />
Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan<br />
erstellt; Landwirten wurde durch Entschädigungszahlungen<br />
der Ausstieg aus<br />
dem Rübenbau erleichtert.<br />
Zwei Jahre nach der Schließung begannen<br />
die Abrissarbeiten der Zuckerfabrik,<br />
die vollständige (Altlasten-)Sanierung<br />
wurde 2010 abgeschlossen.<br />
Zu Zeiten des Produktionsbetriebes<br />
wurde das Gelände vom Nordring über<br />
die Mainzer Straße etwa in Grundstücksmitte<br />
erschlossen.<br />
Die Gebäude der Zuckerfabrik konzentrierten<br />
sich im Wesentlichen im mittleren<br />
Grundstücksbereich entlang der<br />
Gleisanlagen, die im Kreuzungspunkt mit<br />
der Fabrikstraße quer auf das Gelände<br />
geführt waren. Ebenfalls an den Gleisanlagen<br />
im nordöstlichen Teil des Grundstücks<br />
waren die drei ortsprägenden ca.<br />
45 m hohen Silos angeordnet.<br />
Im Norden waren die Klärbecken gelegen,<br />
die über ein Rohrleitungssystem die<br />
mit dem aus der Zuckerproduktion anfallenden<br />
geklärten Abwasser ebenfalls<br />
zu Südzucker gehörenden sogenannten<br />
„Engel- und Zuckerteiche“ speisten.<br />
Diese befinden sich heute noch außerhalb<br />
des Südzuckergeländes in westlicher<br />
Richtung.<br />
Der südliche Teil des Grundstücks wurde<br />
schon damals von noch heute bestehenden<br />
Baumgruppen und Grünbereichen<br />
geprägt. Hier befanden sich, ebenfalls<br />
erschlossen von der Mainzer Straße,<br />
auch die Betriebswohnungen der Firma<br />
Südzucker.<br />
Blick auf Zuckersilos vor dem Abriss von der Fabrikstraße aus (Quelle: Armin Kübelbeck, Autor)<br />
Das Südzuckergelände<br />
<strong>13</strong>
Fabrikstr.<br />
Das Südzuckergelände<br />
Heute<br />
sdruck (Kein amtlicher Auszug)<br />
Hans-Böckler-Str.<br />
Nordring<br />
Wohngebiet<br />
„Nördlich der Bahn“<br />
L ...<br />
Südzuckergelände<br />
Mainzer Str.<br />
Kirchgartenstr.<br />
Mühlbach<br />
Kernstadt<br />
Europakreisel<br />
Bahnhof<br />
Real-<br />
Markt<br />
Marktplatz<br />
Das Plangebiet (Quelle: Website Hessenviewer - Luftbild Stand: 27.10.2011)<br />
14 Das Südzuckergelände
Das Südzuckergelände<br />
Heute<br />
Das heute brachliegende Gelände<br />
wurde zwischenzeitlich von der nextparx-Gruppe<br />
aufgekauft.<br />
Das circa 27 ha große Gelände der ehemaligen<br />
Südzuckerfabrik war bis Ende<br />
2012 im Besitz der Südzucker AG und<br />
wurde seit Schließung des Standortes<br />
teilweise zurückgebaut.<br />
Außer einigen Vegetationen und Baumbeständen<br />
liegt das Grundstück brach.<br />
Nur eine kleine Mauer im Süden des<br />
Geländes, die an verschiedenen Stellen<br />
durch kleine Tore unterbrochen ist, erinnert<br />
an seine alte Funktion.<br />
Zwischenzeitlich wurde das Grundstück<br />
von der nextparx-Gruppe aufgekauft.<br />
Blick von Ludwig-Kayser-Straße<br />
Blick über Gelände Richtung Osten<br />
ehem. Zufahrt von Mainzer Straße<br />
Blick von Mainzer Straße<br />
Das Südzuckergelände<br />
15
Nutzungs- und Infrastruktur<br />
Industriegebiet<br />
Im Schachen<br />
mit Schwerpunkt Logistik<br />
Landwirtschaftliche Flächen<br />
Gewerbe<br />
Wohnen<br />
Brache<br />
Gewerbe<br />
Wohnen<br />
Landwirtschaftliche Flächen<br />
Wohnen<br />
Mischgebiet<br />
Gewerbe<br />
Wohnen<br />
Wohnen<br />
Kernstadt / Zentraler<br />
Versorgungsbereich<br />
Wohnen<br />
Wohnen<br />
Nutzungsverteilung/Ifrastruktur ehemaliges Südzuckergelände und Umfeld<br />
16 Nutzungs- und Infrastruktur
Nutzungs- und Infrastruktur<br />
Aufgrund der gewachsenen Gemengelage<br />
bildet das Grundstück die Schnittstelle<br />
zwischen Gewerbe im Norden<br />
und Ausläufern der Kernstadt im Süden.<br />
Angebote des täglichen und periodischen<br />
Bedarfs befinden sich in fußläufiger<br />
Entfernung.<br />
Das Südzuckergelände grenzt im Südosten<br />
unmittelbar an die Kernstadt mit der<br />
lagetypischen Nutzungsmischung, wobei<br />
die Wohnnutzung unmittelbar an das<br />
Gelände angrenzend dominiert.<br />
Die südwestlich angrenzende Bebauung<br />
zwischen dem Plangebiet und dem<br />
Südring zeigt eine stark durchwachsene<br />
Nutzungstrukur im Sinne eines Mischgebietes.<br />
Neben einem Einkaufszentrum<br />
prägen mehrere Kfz-Betriebe das Gebiet.<br />
Das im Norden gelegene Industriegebiet<br />
„Im Schachen“ wird zum <strong>Groß</strong>teil<br />
von Logistikunternehmen wie zum Beispiel<br />
der Nagel-Group, dem Logistikkonzern<br />
Gefco und dem Unternehmen Rhenus<br />
Logistics genutzt.<br />
Auch kleinere Betriebe (Gebrauchtwarenhändler,<br />
Straßen- und Kanalbau, Gerüstbau)<br />
und einzelne Lagerhallen sind hier<br />
angesiedelt.<br />
Im Südwesten und Nordosten befinden<br />
sich landwirtschaftliche Nutzflächen<br />
sowie vereinzelt Kleingärten.<br />
Durch die Innenstadtnähe und die Nachbarschaft<br />
zu „real“ ist das Plangebiet<br />
optimal mit Angeboten des täglichen und<br />
periodischen Bedarfs in fußläufiger Entfernung<br />
versorgt.<br />
Das Plangebiet befindet sich im Zentrum<br />
unterschiedlichster Nutzungsstrukturen.<br />
Damit bildet es die Schnittestelle<br />
zwischen Wohnnutzung, Gewerbegebiet<br />
und landwirtschaftlichen Flächen.<br />
Industriegebiet Im Schachen<br />
Mischgebiet Mainzer Straße<br />
Tankstelle<br />
Real-Markt<br />
Kindertagesstätten<br />
Banken<br />
Ärzte<br />
Freiwillige Feuerwehr<br />
Wohnen Mainzer Straße<br />
Wohnen Kirchgartenstraße<br />
Nutzungs- und Infrastruktur<br />
17
Stadtbild / Baustruktur<br />
Körnigkeit<br />
Schwarzplan der Kernstadt<br />
18 Stadtbild / Baustruktur
Stadtbild / Baustruktur<br />
Körnigkeit<br />
Das Stadtbild von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> wird<br />
in großen Teilen geprägt von großflächigen<br />
Gewerbe- und Industriegebieten,<br />
häufig in direkter Nachbarschaft zu<br />
Wohnnutzungen.<br />
Ein starker Kontrast zwischen Kleinstrukturen<br />
im Inneren und <strong>Groß</strong>strukturen<br />
in den Randbereichen prägt das<br />
Stadtbild, die verschiedenen Nutzungen<br />
sind aufgrund ihrer Körnigkeit klar<br />
ablesbar.<br />
Kartenausdruck (Kein amtlicher Auszug)<br />
Das Stadtbild von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> wird in<br />
großen Teilen geprägt von großflächigen<br />
Gewerbe- und Industriegebieten, die<br />
sich vorwiegend entlang der Autobahn,<br />
den Stadteinfahrten oder auf bereits historisch<br />
industriell genutzten Flächen in<br />
Innenstadtnähe angesiedelt haben.<br />
Insbesondere hierdurch ist häufig eine<br />
direkte Nachbarschaft von Wohnen und<br />
Gewerbe anzutreffen.<br />
Industriegebiet<br />
„Im Schachen“<br />
Konversionsfläche<br />
„Südzucker“<br />
Wohngebiet<br />
„Nördlich der<br />
Bahn“<br />
„Nordring“<br />
Gewerbegebiet<br />
„Nordring“<br />
Gewerbegebiet<br />
„Münchener Str.“<br />
Wohnen<br />
Wohngebiet<br />
„Nördlich der<br />
Autobahn“<br />
Industriegebiet<br />
„Procter Gamblestraße“<br />
Gewerbegebiet<br />
„Wasserweg“<br />
Aufgrund der Körnigkeit lassen sich die<br />
unterschiedlichen Nutzungen im Stadtgrundriss<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s klar ablesen. Der<br />
Unterschied zwischen den <strong>Groß</strong>- und den<br />
Kleinstrukturen ist hier besonders markant.<br />
Im Gesamten lässt sich eine grobe Einteilung<br />
von innen nach außen wie folgt<br />
vornehmen:<br />
--Kernstadt/Innenbereich mit kleinteiliger<br />
durchmischter Nutzung und überwiegend<br />
geschlossenen Strukturen<br />
--Umrandung mit überwiegender Wohnnutzung<br />
und kleinteiliger offener Bauweise;<br />
hier ist u.a. die Anordung entlang<br />
der Straßen deutlich zu erkennen<br />
--Randzonen mit gewerblichen oder<br />
Gemeinbedarfsflächen; insbesondere<br />
im Nord-Osten und in einem dazu vergleichsweise<br />
kleineren Bereich im<br />
Nord-Westen befinden sich mehrere<br />
sehr großmaßstäbliche Elemente<br />
--vereinzelte Ableger unterschiedlicher<br />
Nutzung und damit unterschiedlich großer<br />
Körnung<br />
--100 m:<br />
1 : 12500<br />
Mischgebiet „An<br />
der Mainzer Str.“<br />
grobe Nutzungsverteilung Kernstadt<br />
Kernstadt<br />
Wohnen<br />
Mischnutzung<br />
Gewerbe<br />
„Behördenzentrum“<br />
„Behördenzentrum“<br />
Kernstadt<br />
Kernstadt<br />
Gewerbegebiet<br />
„Odenwaldstr.“<br />
Kartenausdruck (Kein amtlicher Auszug) - 1 -<br />
Stadtbild / Baustruktur<br />
19
Stadtbild / Baustruktur<br />
Gebäudehöhen/Geschossigkeit<br />
Kirche<br />
Wohnhochhaus<br />
Kirche<br />
Gebäudehöhen/Geschossigkeiten ehemaliges Südzucker-Gelände heute<br />
20 Stadtbild / Baustruktur
Stadtbild / Baustruktur<br />
Gebäudehöhen/Geschossigkeit<br />
Die gewachsene Gemengelage des<br />
Umfeldes spiegelt sich auch in der heterogenen<br />
Geschossigkeit wider:<br />
Wohnen ist in der Regel 1-2-geschossig,<br />
Gewerbe variiert von einem bis zu<br />
5 Geschossen; Ausnahme bildet die<br />
5-geschossige Lärmschutzbebaung entlang<br />
der Bahn / Fabrikstraße.<br />
Die historische Industrienutzung zeigte<br />
ebenfalls eine heterogene Geschossigkeit<br />
mit Hochpunkten bis zu 45 Meter<br />
Höhe.<br />
Entsprechend der Größe und dem Charakter<br />
einer Kleinstadt weist <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
eine überwiegend 2-geschossige Bebauung<br />
auf.<br />
Dies gilt auch für den Bereich süd-östlich<br />
des Plangebietes unterhalb der Kirchgartenstraße.<br />
Die Bebauung der Fabrikstraße<br />
hebt sich mit ihrer 5-geschossigen<br />
Lärmschutzbebauung entlang der Bahn<br />
deutlich vom restlichen Gesamtbild ab.<br />
In den Gewerbegebieten nord- und südöstlich<br />
des Plangebietes reichen die<br />
Höhen von einem Geschoss bis zu fünf<br />
Geschossen.<br />
Zuckersilos<br />
Der historische Vergleichsplan zeigt die<br />
ehemalige Bebauung der Zuckerfabrik.<br />
Sowohl die Silos mit 45 Metern Höhe als<br />
auch der Schornstein sind deutlich höher<br />
als die umgebende Bebauung.<br />
Gebäudehöhen/Geschossigkeiten ehemaliges Südzuckergelände historisch<br />
entspricht ca. 1 - 2 Geschossen<br />
entspricht ca. 3 - 5 Geschossen<br />
entspricht ca. 5+ Geschossen<br />
Unbekannt<br />
Blick in die Annastraße<br />
Zuckersilos vor dem Abriss<br />
Stadtbild / Baustruktur<br />
21
Verkehr<br />
Erschließungsnetz<br />
A67<br />
Nordring<br />
H<br />
Hans-Böckler-Straße<br />
L3094<br />
Ludwig-Kayser-Straße<br />
Mainzer Straße<br />
H<br />
Oppenheimer Str.<br />
Fabrikstraße<br />
Kirchgartenstraße<br />
Adolf-Kolping-Str.<br />
Schützenstraße<br />
Mainzer Straße<br />
Römerkreisel<br />
Europakreisel<br />
H<br />
H<br />
H<br />
Frankfurter Straße<br />
H<br />
Südring<br />
H<br />
H<br />
Erschließungskonzept Kernstadt<br />
22 Verkehr
Verkehr<br />
Erschließungsnetz<br />
Das Südzuckergelände ist über die an<br />
der westlichen Grundstücksgrenze<br />
verlaufende Mainzer Straße an den<br />
Nordring/A67 bzw. über die südl. verlaufende<br />
Oppenheimer Straße an die<br />
L3094 gut an das übergeordnete Verkehrsnetz<br />
angebunden. Die Innenstadt<br />
ist fußläufig erreichbar, eine Bushaltestelle<br />
befindet sich süd-westl. des<br />
Grundstückes (Real-Markt). Die Reaktivierung<br />
des geländeeigenen Gleisanschlusses<br />
für Güterverkehr soll im weiteren<br />
Verfahren geprüft werden.<br />
Das Plangebiet grenzt im Norden unmittelbar<br />
an den Nordring, die nordwestliche<br />
Umgehungsstraße <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s. Diese<br />
bindet das Südzuckergelände nach Norden<br />
über den Römerkreisel an die Frankfurter<br />
Straße und damit an die A67 an.<br />
Die Fahrzeit mit dem PKW beträgt ca. 3<br />
Minuten. Im Süden mündet der Nordring<br />
in die von Nordwest nach Südost verlaufende<br />
L3094, die die Verbindung zu den<br />
Nachbarstädten und südlich gelegenen<br />
Stadtteilen <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s darstellt. Das<br />
Südzuckergelände ist damit sowohl regional<br />
als auch überregional gut angebunden.<br />
Eine zweite Anbindung an das übergeordnete<br />
Verkehrssnetz besteht derzeit<br />
über die Mainzer Straße, die an der südwestlichen<br />
Plangebietsgrenze verläuft.<br />
Diese schließt im Süden an die Oppenheimer<br />
Straße an, die ebenfalls an den<br />
Südring/L3094 angebunden ist.<br />
Über die Mainzer Straße und die östlich<br />
des Plangebiets verlaufende Kirchgarten-/Fabrikstraße<br />
ist das Südzuckergelände<br />
gut an das innerstädtische Verkehrsnetz<br />
angebunden.<br />
H<br />
Bundesautobahn<br />
Hauptsammelstraße<br />
Sammelstraße<br />
Bahnhof <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Bahn<br />
Bushaltestelle<br />
best. Zufahrt<br />
Aufgrund der teils engen Straßenquerschnitte<br />
im Kernbereich ist dieses teilweise<br />
über Einbahnstraßen geregelt.<br />
Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze<br />
des Südzuckergeländes verläuft<br />
die Bahnlinie Mainz-Darmstadt bzw.<br />
Genua-Rotterdam, der Bahnhof ist fußläufig<br />
in nur 10 Minuten zu erreichen.<br />
Von dort aus bestehen direkte Fahrverbindungen<br />
Richtung Mainz und Darmstadt.<br />
Der historische Gleisanschluss des<br />
Geländes für Güterverkehr wurde im<br />
Rahmen des Rückbaus und der Altlastensanierung<br />
entfernt. Es bestehen lediglich<br />
Fragmente des Gleisbettes parallel<br />
zur Bahnstrecke im Norden. Die Möglichkeit<br />
eines neuen Anschlusses soll im<br />
weiteren Verfahren geprüft werden.<br />
Die Buslinien verlaufen zum größten Teil<br />
entlang der Frankfurter Straße, sammeln<br />
sich am Marktplatz und verbinden die<br />
Städte und Gemeinden des gesamten<br />
Landkreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>. Die zum Plangebiet<br />
nächstgelegene Bushaltestelle<br />
befindet sich an der Oppenheimer Straße<br />
und wird im 30 Minuten-Takt von den<br />
Buslinien 22 und 61 bedient. Die Linie<br />
22 verläuft von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> über Trebur<br />
nach Rüsselsheim. Die Linie 61 fährt die<br />
Gemeinde Nauheim an.<br />
Die Innenstadt ist fußläufig in weniger<br />
als 5 Minuten erreichbar, separate Radwege<br />
bestehen nicht.<br />
Bahnstrecke Richtung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
L3094 mit Blick auf Im Schachen<br />
Fabrikstraße<br />
Nordring-Brücke zu L3094<br />
Verkehr<br />
23
Verkehr<br />
Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord<br />
Verkehrsuntersuchung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord<br />
- Bestandsanalyse -<br />
Qualität des Verkehrsablaufs - Status Quo<br />
6<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Verkehrsuntersuchung 7<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord<br />
- Verkehrsprognose 2020 -<br />
• relevante Knotenpunkte<br />
Qualität des Verkehrsablaufs<br />
KP2 -Status B44/ AS QuoA67 Rampe Nord (QSV = B)<br />
KP3 - B44/ AS A67 Rampe Süd (QSV = B)<br />
KP4 - Römerkreisel (QSV = E)<br />
KP6 - Nordring/ H.-Böckler-Str. (QSV = F)<br />
KP7 - L3482/ Nordring (QSV = B)<br />
KP8 - L3482/ L3092/ Oppenh. Str. (QSV = D)<br />
- leistungsfähig (QSV: A - D)<br />
Qualität des Verkehrsablaufs - Prognose-Nullfall<br />
5 |<br />
7<br />
6<br />
8<br />
Handlungsbedarf<br />
- an der Kapazitätsgrenze (QSV: E)<br />
- überlastet (QSV: F)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
Handlungsbedarf<br />
Ergebnis:<br />
Handlungsbedarf bereits heute vorhanden,<br />
insbesondere Anbindung GE Schachen<br />
• relevante Knotenpunkte<br />
Qualität des Verkehrsablaufs Stand: 24.08.2011<br />
KP2 -<br />
Prognose-Nullfall<br />
B44/ AS A67 Rampe<br />
2020<br />
Nord (QSV = C)<br />
KP3 - B44/ AS A67 Rampe Süd (QSV = C)<br />
KP4 - Römerkreisel (QSV = F)<br />
KP6 - Nordring/ H.-Böckler-Str. (QSV = F)<br />
KP7 - L3482/ Nordring (QSV = B)<br />
KP8 - L3482/ L3092/ Oppenh. Str. (QSV = D)<br />
relevante Knotenpunkte:<br />
ggf. zusätzlicher<br />
Handlungsbedarf<br />
8<br />
- leistungsfähig (QSV: A - D)<br />
- an der Kapazitätsgrenze (QSV: E)<br />
- überlastet (QSV: F)<br />
Auszüge aus Verkehrsuntersuchung von Habermehl & Follmann vom 01.03.2012<br />
10 |<br />
Ergebnis:<br />
2 - B44 / AS A67 Rampe Nord<br />
Verschärfung der Defizite mit<br />
entsprechendem<br />
3 - B44 / AS A67 Rampe<br />
Handlungsbedarf<br />
Süd<br />
-4 - bauliche Römerkreisel Maßnahmen am<br />
6 Römerkreisel - Nordring / Hans-Böckler-Straße<br />
+ GE Schachen<br />
- 7 -(betriebliche L3094 / Nordring Maßnahmen LSA)<br />
8 - L3094 / L3092<br />
Stand: 24.08.2011<br />
24 Verkehr
Verkehr<br />
Verkehrsgutachten <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord<br />
Die Kapazitätsobergrenzen des Verkehrsnetzes<br />
sind kritisch zu betrachten,<br />
bereits jetzt besteht ohne neue<br />
Nutzung des Südzuckergeländes Handlungsbedarf<br />
für den Römerkreisel und<br />
die Kreuzung Nordring/Hans-Böckler-<br />
Straße.<br />
Im Jahr 2012 wurde das Ingenieurbüro<br />
Habermehl & Follmann von der Stadt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> mit einer Verkehrsstudie für<br />
den Bereich <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>-Nord beauftragt,<br />
die nachfolgende Punkte umfasst:<br />
--eine verkehrliche Bewertung der Status-Quo-Situation<br />
des städtischen<br />
Netzes im Nordteil,<br />
--Nachweis der verkehrlichen Erschließung<br />
des Südzuckergeländes mit<br />
--Prüfung möglicher Nutzungsszenarien<br />
--Definition des erforderlichen Handlungsbedarfs<br />
im Verkehrsnetz,<br />
--Entwicklung eines zukunftsfähigen<br />
Verkehrskonzepts für die Prognose<br />
GG-2020,<br />
--Empfehlung eines Maßnahmenkonzepts<br />
für eine stufenweise Gesamtentwicklung<br />
von GG-Nord.<br />
In einem nächsten Schritt wurde in einer<br />
mehrteiligen Prognose die verkehrliche<br />
Entwicklung bis 2020 skizziert. In einzelnen<br />
Szenarien wurden die oben genannten<br />
Punkte erneut betrachtet und die<br />
Auswirkungen der einzelnen Entwicklungen<br />
beurteilt. Die Lösungskonzepte<br />
werden in allen folgenden Szenarien als<br />
umgesetzt betrachtet:<br />
L3094 von Nordwesten kommend<br />
Römerkreisel<br />
Grundlage bildet eine detaillierte<br />
Bestandsanalyse mit Ermittlung der<br />
Querschnittsbelastungen an acht Stellen<br />
im Stadtgebiet. Die Belastungszahlen<br />
wurden an den großen zu-/abführenden<br />
Straßen, am Nordring sowie an der südlichen<br />
Umgehungsstraße (B44/L3094)<br />
erhoben. Zusammen mit einer Bewertung<br />
des Verkehrsablaufes kommt die<br />
Studie zu dem Ergebnis, dass schon im<br />
Bestand der Römerkreisel seine Kapazitätsgrenze<br />
erreicht und die Kreuzung<br />
Nordring/Hans-Böckler-Straße diese<br />
sogar schon überschritten hat.<br />
Nordring<br />
Kreuzung L3094/Nordring<br />
Verkehr<br />
25
Verkehr<br />
Szenario „Nullfall“<br />
Im sog. Nullfall wird die Situation bewertet,<br />
die sich ohne jegliche Entwicklung<br />
auf dem Südzuckergelände einstellen<br />
würde. daraus ist ggf. ein Handlungsbedarf<br />
ableitbar. Hier kommt die Studie zu<br />
dem Ergebnis, dass aufgrund regionaler<br />
und lokaler Maßnahmen das Verkehrsaufkommen<br />
im gesamten Bereich GG-<br />
Nord merklich ansteigen wird. Allein der<br />
Römerkreisel wird eine Mehrbelastung<br />
von geschätzt 10% zu tragen haben.<br />
Die Bewertung des Verkehrsablaufes<br />
ergibt in Folge der Mehrbelastung einen<br />
Handlungsbedarf in Form von baulichen<br />
Maßnahmen am Römerkreisel und bei<br />
der Anbindung des Industriegebietes<br />
„Im Schachen“. Möglicherweise ist auch<br />
schon zu diesem Zeitpunkt im Bereich<br />
des Knotenpunktes L3482/L3094/B44/<br />
Oppenheimer Straße Handlungsbedarf<br />
gegeben.<br />
Folgende Lösungsansätze für die problematischen<br />
Bereiche können auch in den<br />
weiteren Szenarien aufgegriffen werden:<br />
I. Der Römerkreisel sollte ohne Lichtsignalanlage<br />
(LSA) zu einem sog. „Turbokreisel“<br />
ausgebaut werden. Dies könnte<br />
den benötigten Durchsatz gewährleisten.<br />
Eine LSA wird nicht empfohlen, da für<br />
die erforderlichen Fahrstreifen und die<br />
Aufstellflächen kein Platz vorhanden ist,<br />
und auch notwendige Verflechtungsbereiche<br />
nicht untergebracht werden können.<br />
II. Für die Anbindung des Industriegebietes<br />
„Im Schachen“ wird prinzipiell empfohlen,<br />
die Hans-Böckler-Straße nur noch<br />
als Einfahrt freizugeben und am nordwestlichen<br />
Ende einen neuen Knotenpunkt<br />
als Ausfahrmöglichkeit direkt an<br />
die L3094 zu schaffen. Die Anbindung<br />
des Südzuckergeländes sollte laut Studie<br />
ebenfalls an den Nordring, aber versetzt<br />
zur Hans-Böckler-Straße erfolgen.<br />
Die empfohlenen Maßnahmen könnten<br />
hier aus verkehrstechnischer Sicht<br />
sowohl mit Kreiseln als auch mit LSA-<br />
Kreuzungen erfolgen, die bauliche<br />
Umsetzung wäre jeweils vor Ort zu prüfen.<br />
III. Am dritten Problembereich – dem<br />
Knotenpunkt L3482/L3094/B44/Oppenheimer<br />
Straße – wurde ebenfalls der Einsatz<br />
eines Kreisels untersucht. Aufgrund<br />
örtlicher Zwangspunkte und einer nicht<br />
gesicherten Fußgänger- und Radfahrerführung<br />
wird hier aber eine Ertüchtigung<br />
der vorhandenen LSA empfohlen, um<br />
dem wachsenden Verkehrsaufkommen<br />
gerecht zu werden.<br />
Szenario „Südzucker FNP“<br />
Die erste Prognose, die eine Entwicklung<br />
des Südzuckergeländes berücksichtigt,<br />
hält sich an die Vorgaben des Flächennutzungsplanes.<br />
Dies beinhaltet<br />
eine Dreiteilung des Geländes in ca. 14,0<br />
ha Gewerbegebiet, ca. 4,4 ha Mischgebiet<br />
und ca. 9,1 ha Wohngebiet. Daraus<br />
resultiert eine Mehrbelastung von<br />
insg. ca. 4.500 Kfz/24h. Diese werden an<br />
vier Knoten abgeführt (Zugang Nordring,<br />
zweimal Mainzer Straße, Fabrikstraße).<br />
Diese Mehrbelastungen werden laut Studie<br />
von den ertüchtigten Knotenpunkten<br />
bis auf eine Ausnahme leistungsfähig<br />
abgewickelt. Der Römerkreisel ist<br />
mit dem angenommenen Kfz-Aufkommen<br />
deutlich überlastet, da ein <strong>Groß</strong>teil<br />
der zusätzlichen Belastung über den Nordring<br />
abfließen wird, welcher über den<br />
Römerkreisel den Zugang zur Autobahn<br />
darstellt. Aufgrund dieser Überlastung<br />
wird das Szenario FNP als nicht umsetzbar<br />
betrachtet.<br />
Szenario „Südzucker GE“<br />
Diese Betrachtung geht von dem Fall<br />
aus, dass das gesamte Südzuckergelände<br />
als Gewerbegebiet mit Logistiknutzung<br />
auf ca. 27 ha entwickelt wird. Hieraus<br />
ergeben sich laut Berechnung knapp<br />
3.300 Kfz/24h. Allerdings werden diese<br />
komplett über den angenommenen<br />
Zugang auf den Nordring abgewickelt,<br />
was ebenfalls zu einer Überlastung des<br />
Römerkreisels führt.<br />
Aus diesem Grund wird auch das Szenario<br />
GE als nicht umsetzbar bewertet.<br />
26 Verkehr
Verkehr<br />
Die Belastungsobergenze für eine<br />
Nachnutzung des Südzuckergeländes<br />
liegt bei ca. 3.500 Kfz/24h, der Nachweis<br />
über die Leistungsfähigkeit für<br />
den aktuellen Entwurfsstand (s. Seite<br />
70 ff.) mit leicht geänderter Nutzungsverteilung<br />
wird derzeit überprüft.<br />
Szenario „Südzucker FNP, optimiert“<br />
Die Ausgangslage in diesem Szenario<br />
ist ähnlich der Variante, die sich komplett<br />
am FNP orientiert, nur wird hier kein<br />
Mischgebiet vorgesehen. Dementsprechend<br />
werden in diesem Szenario die<br />
Flächenanteile leicht verändert. Die Ausgangslage<br />
wird angesetzt mit ca. 15 ha<br />
Gewerbegebiet, ca. 9 ha Wohngebiet<br />
und einer Grünfläche von ca. 3 ha, die<br />
aus verkehrlicher Sicht irrelevant bleibt.<br />
Aus diesen Annahmen entsteht eine entwicklungsbedingte<br />
Mehrbelastung von<br />
ca. 3.600 Kfz/24h, welche an drei Punkten<br />
abgeführt wird (Zugang Nordring,<br />
Mainzer Straße, Fabrikstraße).<br />
Da sich hier die Belastung nicht ausschließlich<br />
auf den Nordring auswirkt,<br />
sondern auch teilweise über das innerstädtische<br />
Netz aufgenommen wird,<br />
sieht die Studie den Römerkreisel hier<br />
als noch leistungsfähig an.<br />
Aus diesem Grund wird dieses Szenario<br />
als umsetzbar erachtet, da der Römerkreisel<br />
durch Ertüchtigung und Mehrbelastung<br />
eine ungefähr gleiche Auslastung<br />
wie im Bestand erfährt.<br />
Belastungsobergrenzen<br />
Die maximale verkehrliche Zusatzbelastung,<br />
die das Netz bei Durchführung der<br />
oben genannten Ertüchtigungen verkraften<br />
kann, wird mit ca. 3.500 Kfz/24h<br />
angegeben. In der durchgeführten<br />
Berechnung wird hier mit 20 ha Logistikanteil<br />
gerechnet, aus dem dann eine<br />
Belastung von ca. 2.300 Kfz/24h resultiert.<br />
Des Weiteren wird von einer integrierten<br />
Dienstleisterfläche von ca. 2 ha<br />
ausgegangen, was zusätzliche Belastungen<br />
von ca. 1.200 Kfz/24h nach sich<br />
zieht. Dadurch wäre rein rechnerisch die<br />
mögliche Mehrbelastung eines ertüchtigten<br />
Verkehrsnetzes in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ausgeschöpft.<br />
(vgl. Habermehl & Follmann,<br />
2012)<br />
Verkehr<br />
27
Technische Infrastruktur<br />
Hessenwasser<br />
Zentralkläranlage<br />
Ver- und Entsorgungsleitungen und -anschlüsse des ehemaligen Südzuckergeländes<br />
28 Technische Infrastruktur
Technische Infrastruktur<br />
Das Gelände kann problemlos an bestehende<br />
Versorgungsleitungen für Wasser,<br />
Strom, Gas und Telekommunikation<br />
angeschlossen werden. Stromleitungen<br />
verlaufen dabei über das<br />
Gelände selbst, so dass Leitungsrechte<br />
zu beachten sind. Die Entwässerung<br />
hat im Trennsystem zu erfolgen. Das<br />
Schmutzwasser kann voraussichtlich an<br />
die städtische Kanalisation angeschlossen<br />
werden. Die Entsorgung des Niederschlagwassers<br />
ist noch zu klären.<br />
Versorgung<br />
Wasser<br />
Die Wasserversorgung ist in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
als kommunale Aufgabe durch die Wasserversorgungssatzung<br />
geregelt.<br />
Entlang des Nordrings, zwischen dem<br />
Südzuckergelände und dem Industriegebiet<br />
Im Schachen verläuft eine Fernwasserleitung<br />
der Hessenwasser GmbH.<br />
Für die weiteren Trinkwasserleitungen<br />
entlang den Rändern des Plangebietes<br />
ist das Wasserwerk <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er-Land<br />
zuständig.<br />
Bei den Wasserleitungen auf dem Südzuckergelände<br />
(hellblau) handelte es sich<br />
in der Vergangenheit um Privatleitungen<br />
der Südzucker AG.<br />
Die Anschlussleitungen für das Grundstück<br />
sind aktuell nicht mehr vorhanden,<br />
da diese zurückgebaut wurden um stehendes<br />
Wasser und eine damit verbundene<br />
Gefahr der Verkeimung zu vermeiden.<br />
Strom<br />
Der zuständige Regionalversorger ist die<br />
Stadtwerke <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Versorgungs<br />
GmbH.<br />
Stromleitungen verlaufen parallel zur<br />
Fabrikstraße bzw. Mainzer Straße, zum<br />
anderen von der Nauheimer Straße ausgehend<br />
über das Südzucker-Grundstück<br />
zu den Gleisanlagen und dann parallel<br />
zu den Schienen weiter in Richtung Nordring.<br />
Gas<br />
Der zuständige Versorger ist die HEAG<br />
Südhessische Energie AG (HSE).<br />
Es gibt keine Leitungen, die direkt auf<br />
das Südzuckergelände führen. Lediglich<br />
eine Endkappe befindet sich an der<br />
Grenze zum Grundstück in der Mainzer<br />
Straße auf Höhe der ehemaligen<br />
Betriebswohnungen der Südzucker Mitarbeiter.<br />
Kabelfernsehen / Telefon<br />
Das Gelände kann jederzeit an die bestehenden<br />
Leitungen der Umgebung angeschlossen<br />
werden.<br />
Entsorgung<br />
Die Abwasserbeseitigung ist in <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong> als kommunale Aufgabe durch die<br />
Entwässerungssatzung geregelt.<br />
Die Entsorgung von Abwasser soll<br />
gemäß Entwässerungkonzeption im<br />
Trennsystem erfolgen.<br />
Das anfallende Schmutzwasser kann voraussichtlich<br />
an die städtische Kanalisation<br />
(insgesamt 4 Schächte) angeschlossen<br />
werden.<br />
Es sind zudem noch 3 Abwasserleitungen<br />
vorhanden, die vorbei an den Engelund<br />
Zuckerteichen führen und ggf. mit<br />
der städtischen Kläranlage verbunden<br />
werden können.<br />
Das anfallende Niederschlagswasser soll<br />
soweit wie möglich auf dem Gelände<br />
versickert werden (Mulden, Sickerbecken).<br />
Aufgrund des Grundwasserstandes<br />
sind die Versickerungsmöglichkeiten<br />
noch zu prüfen, ggf. kann die Einleitung<br />
in den Mühlbach vorgesehen werden.<br />
Eine zeitnahe Abstimmung mit der Unteren<br />
Wasserbehörde ist geplant.<br />
Strom<br />
Trinkwasser<br />
ehem. private Wasserleitungen<br />
Abwasser<br />
Gas<br />
Kabelfernsehen<br />
Telefon<br />
Technische Infrastruktur<br />
29
Natur- und Umweltbelange<br />
Arten und Biotope<br />
Vorbemerkung<br />
Beschreibung des Bestands<br />
Die Gliederung der im Folgenden dargestellten<br />
Umweltbelange wurden in<br />
Anlehnung an Anlage 1 zum BauGB entwickelt.<br />
Die vorliegenden Bestandsaufnahme<br />
der Natur- und Umweltbelange<br />
dient somit als Grundlage für den im<br />
Bauleitplan zu entwickelnden Umweltbericht<br />
nach § 2a BauGB.<br />
Biotope<br />
Im Zuge einer Vorbegehung des Geländes<br />
im Oktober 2012 konnten erste<br />
Abschätzungen zum natürlichen Entwicklungszustand<br />
des Geländes getroffen<br />
werden. Prägende Grünbestände befinden<br />
sich überwiegend in den Randbereichen<br />
des Areals. Insbesondere die Bereiche<br />
der ehemaligen Betriebswohnungsgärten<br />
sowie der süd-östliche Randbereich<br />
des Areals weisen teilweise einen<br />
bedeutenden Altbaumbestand auf. Entlang<br />
der Fabrikstraße erstreckt sich eine<br />
ausgewachsene Heckenstruktur, welche<br />
das Areal deutlich von der angrenzenden<br />
Wohnbebauung abgrenzt und eine klare<br />
Kante bildet.<br />
Die Brücke im Norden des Areals wird<br />
von einer großen Pappel-Allee gefasst.<br />
Zur Feststellung der aktuellen Biotopvorkommen<br />
wird ab Februar 20<strong>13</strong> über den<br />
Zeitraum einer Vegetationsperiode eine<br />
Biotopkartierung durchgeführt.<br />
Aus naturschutzfachlicher Sicht weisen<br />
die vorhandenen Grünbestände unterschiedliche<br />
Wertigkeiten auf.<br />
Bestandsgrün im Süden, ehem. Hausgärten Grüninsel im Westen des Geländes Blick über das Gelände Richtung Osten<br />
Ursprüngliche Fabrikmauer an der Mainzer Str.<br />
Bestandsgrün im Südosten<br />
Ehemalige Gleisanlagen mit Gehölzsaum<br />
30 Natur- und Umweltbelange
Gebüsche<br />
0,0<strong>75</strong> ha<br />
Röhrichte 10 m²<br />
0,00<strong>75</strong> ha<br />
feuchte Anuellengesellschaften<br />
3,3284 ha<br />
Baum-/Strauchreihe<br />
1,1942 ha<br />
trockene Anuellengesellschaften<br />
17,459 ha<br />
Feldgehölz<br />
0,0922 ha Brache<br />
0,0541 ha<br />
Baum-/Strauchreihe<br />
1,1942 ha<br />
Feldgehölz<br />
0,0891 ha<br />
Gleisanlagen<br />
1,6307 ha<br />
Silbergras 5m²<br />
0,0006 ha<br />
Feldgehölz<br />
0,0534 ha<br />
Schotterweg<br />
ruderalisierte Scherrasen 0,1171 ha<br />
0,289 ha<br />
ruderalisierte Scherrasen<br />
0,5249 ha<br />
Feldgehölz<br />
0,<strong>13</strong>89 ha<br />
Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />
1,2886 ha<br />
Brache mit Initialgebüschen<br />
0,5778 ha<br />
Baum-/Strauchreihe<br />
1,1942 ha<br />
Brache mit Initialgebüschen<br />
0,5778 ha<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
Arten und Biotope<br />
Nach Brachfallen des Geländes ist<br />
eine fortschreitende Wiederbesiedlung<br />
durch Flora und Fauna zu erkennen.<br />
Prägende Grünbestände befinden sich<br />
überwiegend in den Randbereichen.<br />
Floristische Untersuchungen werden in<br />
20<strong>13</strong> fortgesetzt.<br />
Im Zuge der ersten Kartierung lassen<br />
sich folgende Einheiten grob differenzieren:<br />
--Einzelbäume und Baumgruppen, Baumhecken<br />
--Feldgehölze, Gebüsche, Hecken und<br />
Säume<br />
--ehemalige Gärten<br />
--Gleisanlagen<br />
--Anuellengesellschaften, Ruderalfluren<br />
--Grasland, versch. Rasentypen<br />
--Brachen, vegetationsarme kahle Flächen<br />
Aktuelle lokale Angaben zu Biotopen<br />
werden nach Fertigstellung der floristischen<br />
Untersuchung ergänzt.<br />
Biotoptypen<br />
trockene Anuellengesellschaften<br />
feuchte Anuellengesellschaften<br />
Brache<br />
Brache mit Initialgebüschen<br />
Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />
ruderalisierte Scherrasen<br />
Gebüsche<br />
trockene Feldgehölz Anuellengesellschaften<br />
Baum-/Strauchreihe<br />
Gleisanlagen<br />
Röhrichte 10 m²<br />
feuchte Schotterweg Anuellengesellschaften<br />
Silbergras 5m²<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Brache<br />
Brache mit Initialgebüschen<br />
Glatthafer-Ruderalgesellschaft<br />
ruderalisierte Scherrasen<br />
Gebüsche<br />
Feldgehölz<br />
Baum-/Strauchreihe<br />
Gleisanalage<br />
·<br />
0 12,5 25 50 <strong>75</strong> 100 125 150 1<strong>75</strong> 200<br />
Meter<br />
Röhrichte 10m²<br />
Projekt<br />
Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
ehemaliges Südzuckergelände<br />
Schotterweg<br />
Bauherr / Auftraggeber<br />
hbm<br />
Silbergras 5m²<br />
Projektbearbeitung<br />
BG NATUR - Dipl.-Biol. Jens Tauchert<br />
Alemannenstraße 3<br />
D-55299 Nackenheim<br />
Plandetails<br />
bearbeitet: 26.06.2012Jens Tauchert<br />
gezeichnet: 26.06.2012Jens Tauchert<br />
geändert: 04.10.2012Jens Tauchert<br />
Untersuchungsgebiet<br />
Biotopkartierung ehemaliges Südzuckergelände<br />
Maßstab:<br />
1:1.500<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
31
Natur- und Umweltbelange<br />
Arten und Biotope<br />
Es wird ein Vorkommen der nach FFH-<br />
RL unter Schutz gestellten Mauereidechse<br />
vermutet. Detaillierte Aussagen<br />
können erst nach Abschluss der faunistische<br />
Untersuchung in 20<strong>13</strong> getroffen<br />
werden. Sollten im Zuge dessen die vermuteten<br />
Artenvorkommen belegt werden,<br />
müssen entsprechende Kompensationsmaßnahmen<br />
und/oder Umsiedlungsmaßnahmen<br />
geplant werden.<br />
Arten<br />
Das einst nahezu vollständig versiegelte<br />
Südzucker-Gelände wurde im Jahr 2010<br />
vollständig abgeräumt und liegt seither<br />
brach. Ohne gegenwirkende Maßnahmen<br />
ist, auf Grund der angrenzenden<br />
natürlichen Flächen, eine schnell<br />
voranschreitende Sukzession zu erwarten.<br />
Auch eine Einwanderung unter<br />
Schutz gestellter Arten aus den umliegenden<br />
Habitaten (Gleisanlagen, Natura<br />
2000-Gebiete) kann nicht ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Hervorgehend aus dem Protokoll<br />
zum Scopingtermin zum Bebauungsplan<br />
„Südzucker-Gelände“ zur einstigen<br />
Rewe-Planung (Skibbe/Jansen),<br />
wird über ein Vorkommen der Mauereidechse<br />
(Podarcis muralis) im Süden<br />
des Geländes diskutiert. Weitere Hinweise<br />
zu einem Mauereidechsenvorkommen<br />
finden sich im Artikel von Ingo<br />
Kober in der Zeitschrift „elaphe“ der<br />
Deutschen Gesellschaft für Herpetologie<br />
und Terrarienkunde (Heft 1/2010<br />
Jahrgang 18). Hier wird ausführlich eine<br />
Mauereidechsenpopulation dokumentiert,<br />
welche sich an der im Süden des<br />
Südzucker-Geländes verlaufenden Backsteinmauer<br />
etabliert hatte. Die Art ist im<br />
Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet und<br />
steht somit unter besonderem Rechtsschutz<br />
der EU. Dieser Artenschutz gilt<br />
unabhängig von Schutzgebieten in ganz<br />
Europa. Zusätzlich besteht für die Art<br />
eine strenge Unterschutzstellung nach<br />
dem Bundesnaturschutzgesetz (Besonders<br />
geschützte Art nach BNatschG).<br />
Die Feststellung der tatsächlichen Artenvorkommen<br />
auf dem <strong>Südzuckerareal</strong><br />
kann jedoch nur durch eine faunistische<br />
Erhebung erfolgen.<br />
Während der Vorbegehung konnte diesbezüglich<br />
eine erste Abschätzung zum<br />
Untersuchungsbedarf getätigt werden.<br />
Demnach werden spezielle Untersuchungen<br />
zum Vorkommen von Fledermäusen,<br />
Vögeln (Specht, Offenlandarten), Amphibien<br />
(Kreuzkröte, Wechselkröte), Reptilien<br />
(Mauereidechse, Zauneidechse) und<br />
Insekten (Heuschrecken, Schmetterlinge,<br />
Falter) nötig. Die Untersuchungen<br />
werden mit 4 bis 9 Begehungen, je nach<br />
zu untersuchender Art, im Zeitraum von<br />
Mai bis September veranschlagt. Sollten<br />
im Zuge dessen die vermuteten Artenvorkommen<br />
belegt werden, müssen entsprechende<br />
Kompensationsmaßnahmen<br />
und/oder Umsiedlungsmaßnahmen<br />
geplant werden.<br />
Aktuelle lokale Angaben zu faunistischen<br />
Belangen werden nach Fertigstellung<br />
des Faunistischen Gutachtens ergänzt.<br />
Aufgrund der vorliegenden Datengrundlage<br />
sowie bisherigen Ortbegehungen<br />
ist vorgesehen insbesondere folgende<br />
Tierarten/-gruppen zu untersuchen:<br />
--Fledermäuse<br />
--Vögel<br />
--Amphibien<br />
--Reptilien<br />
--Heuschrecken<br />
32 Natur- und Umweltbelange
Natur- und Umweltbelange<br />
Arten und Biotope<br />
Schutzgebiete<br />
Eine landschaftliche Besonderheit stellt<br />
die Alt-Neckarschlinge dar, welche westlich<br />
des ehemaligen Südzuckergeländes<br />
verläuft. Sie weist die typische Flora<br />
und Fauna des hessischen Rieds auf und<br />
große Teile gehören dem Schutzgebietssystem<br />
Natura 2000 an.<br />
Die betreffenden Flächen wurden als<br />
Vogelschutzgebiete (VSG), nach der<br />
Vogelschutzrichtline (Richtlinie 2009/147/<br />
EG über die Erhaltung der wildlebenden<br />
Vogelarten) ausgewiesen. In diesem<br />
Bereich befinden sich auch die zum Südzuckergelände<br />
gehördenden sogenannten<br />
Engel- und Zuckerteiche<br />
VSG 6217-403 „Hessische Altneckarschlinge<br />
Westlich und südlich des ehemaligen<br />
Südzuckergeländes liegen Teile des Vorranggebietes<br />
6217-403 „Hessische Altneckarschlinge“.<br />
Das Gebiet mit FFH-<br />
Gebietsvorschlag umfasste, gemäß Standarddatenbogenauszug<br />
des Hessischen<br />
Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz (HMU-<br />
ELV), eine Fläche von ca. 2.779 ha und<br />
liegt zu etwa 50% im Landkreis <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>. Weitere Flächen befinden sich in<br />
den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und<br />
Bergstraße. Das Gebiet wird als „mehr<br />
oder weniger durchgängiges Band von<br />
Feuchtgebietskomplexen im Verlauf des<br />
verlandeten Altneckars bzw. des Rheinrandflusses<br />
mit Feuchtwiesen, Röhrichten,<br />
Seggenriedern und Bruchwäldern“<br />
beschrieben und dient dem Schutz von<br />
„Vorkommen einer Vielzahl seltener und<br />
bestandsbedrohter Brut- und Zugvogelarten,<br />
insbesondere Vogelarten nach<br />
Anhang I EU-VSRL mit zum Teil landesweiter<br />
Bedeutung (u.a. Rohrweihe, Tüpfelralle,<br />
Wachtelkönig, Blaukehlchen,<br />
<strong>Groß</strong>er Brachvogel)“.<br />
VSG 6016-402 „Streuobstwiesen bei<br />
Nauheim und Königstädten“<br />
Nördlich des Plangebietes erstreckt sich<br />
das ausgewiesene FFH-Gebiet 6016-<br />
402 „Streuobstwiesen bei Nauheim und<br />
Königstädten“. Es umfasst, gemäß Standarddatenbogenauszug<br />
des HMUELV<br />
eine Fläche von etwa 496 ha und befindet<br />
sich vollständig im Landkreis <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>. Das Gebiet wird als „größtenteils<br />
offene Landschaft der flachen, sandigen<br />
Untermainebene mit Streuobstflächen,<br />
trockenen Waldabschnitten mit Kiefern,<br />
Eichen, Robinien, sowie Feldfluren mit<br />
Äckern, Gärten und einem kleinflächigen<br />
Abtragungsgebiet“ und als „bestes und<br />
einzig dauerhaft besetztes hessisches<br />
Brutgebiet für Wiedehopf, hervorragendes<br />
Brutareal für Heidelerche, Gartenrotschwanz,<br />
Wendehals u. a. Arten sowie<br />
einer der besten Vermehrungsräume für<br />
wärmeliebende gefährdete Zugvogelarten“<br />
beschrieben.<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
33
Natur- und Umweltbelange<br />
Arten und Biotope<br />
Nach Abschluss der faunistischen<br />
Untersuchung wird parallel zum<br />
Umweltbericht voraussichtlich eine<br />
FFH-Vorprüfung vorgenommen werden.<br />
NSG „Erlenwiesen und Kratzenau von<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und Nauheim“<br />
Teilweise überlagern sich die Natura<br />
2000-Gebiet mit Naturschutzgebieten<br />
(NSG). So sind Teile des EU-VSG „6217-<br />
403“ gleichzeitig als NSG „Erlenwiesen<br />
u. Kratzenau von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und<br />
Nauheim“ ausgewiesen. Geschützt<br />
sind hier insbesondere die Auwaldreste,<br />
Erlenbestände, Grünlandgesellschaften,<br />
vor allem den Glatthaferwiesen des<br />
Schwarzbachdammes und den Feuchtwiesen,<br />
den Röhrichten, Seggenriedern<br />
und Hochstaudenfluren mit den dort vorkommenden<br />
Tier- und Pflanzenarten.<br />
NSG Kollenbruch<br />
Das NSG Kollenbruch von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
befindet sich südwestlich vom <strong>Südzuckerareal</strong>.<br />
Es überlagert hier ebenso das<br />
EU-VSG „6217-403“ und schützt die<br />
bestandsgefährdeten Tier und Pflanzenarten<br />
der hier vorkommenden Feuchtgebiete<br />
(Quelle: Homepage der Kreisstadt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>).<br />
FFH-Gebiete<br />
Vogelschutzgebiet<br />
Naturschutzgebiete<br />
6016 - 304<br />
6016 - 402<br />
6217 - 403<br />
6016 - 304<br />
1433 - 029<br />
1433 - 010<br />
Wald bei <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Streuobst - Trockenwiese<br />
bei Nauheim und Königsstädten<br />
Hessische Altneckarschlinge<br />
Mönchbruch und Wälder<br />
bei Mörfelden-Walldorf und<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Erlenwiese und Kratzenau<br />
von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und Nauheim<br />
Kollenbruch von <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
34 Natur- und Umweltbelange
Natur- und Umweltbelange<br />
6016 - 304<br />
6017 - 401<br />
6016 - 402<br />
6217 - 403<br />
1433 - 029<br />
ehem. Südzuckergelände<br />
6217 - 403<br />
Engel- und<br />
Zuckerteiche<br />
1433 - 010<br />
6217 - 403<br />
Schutzgebiete im Umfeld des ehemaligen Südzuckergeländes<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
35
Natur- und Umweltbelange<br />
Boden<br />
Die lehmigen Böden im Plangebiet können<br />
ggf. zu Problemen bei der Versickerung<br />
von anfallendem Niederschlagswasser<br />
führen.<br />
Beschreibung des Bestands<br />
Das Plangebiet liegt am Rand der Naturraum<br />
Haupteinheitengruppen „Nördliches<br />
Oberrheintiefland“ sowie dem<br />
nördlich angrenzenden „Rhein-Main-<br />
Tiefland“. Auf naturräumlicher Ebene<br />
teilt sich das Plangebiet in den „Hegbach-Apfelbach-Grund“<br />
und den „<strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>er Sand“.<br />
Auffällig für die Untermainebene ist das<br />
weitgehende Fehlen von Löß. Daher<br />
sind die überwiegend sandigen Böden<br />
relativ nährstoffarm. Ein verhältnismäßig<br />
großer Teil der Untermainebene ist<br />
noch mit Wald bedeckt, ohne dass indessen<br />
die Waldverteilung einen besonderen<br />
ökologischen Zeigerwert hätte, vielmehr<br />
ist sie historisch bedingt. Des der<br />
Tieflage entsprechenden günstigen Klimas<br />
wegen, findet sich neben Ackerbau<br />
vor allem auch Obstbau sowie in jüngster<br />
Zeit verbreitet Sozialbrache (Brachfallen<br />
landwirtschaftlicher Nutzflächen infolge<br />
Nutzungsaufgabe aufgrund von Strukturwandel).<br />
Mit zunehmend flächenhafter<br />
Überbauung sind wesentliche Änderungen<br />
des vorgegebenen Naturhaushaltes,<br />
insbesondere des Lokalklimas und des<br />
Abflussregimes, verbunden.<br />
Die Hessische Rheinebene umfasst den<br />
Hauptteil der rechtsrheinischen Niederterrasse<br />
zwischen den heutigen Mündungen<br />
von Main und Neckar.<br />
Sie bildet zusammen mit dem hessischen<br />
Teil der Nördlichen Oberrheinniederung<br />
das sogenannte „Hessische<br />
Ried“.<br />
Als sandige Niederterrasse umfasst<br />
sie, neben Flugsand- und Dünengebieten,<br />
ausgedehnte Flächen, die mit<br />
Neckarschwemmlehm bedeckt sind<br />
sowie das als feuchte Rinne in Erscheinung<br />
tretende Altneckarbett (vgl. Meyen/<br />
Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen<br />
Gliederung Deutschlands und<br />
Klausing: Die naturräumlichen Einheiten<br />
auf Blatt 151 Darmstadt).<br />
Die heutige Oberflächengestalt wie auch<br />
der geologische Untergrund wurde in<br />
erster Linie durch Flüsse und windbedingte<br />
Prozesse geprägt. Dabei wechselten<br />
zeitlich und räumlich Einflüsse von<br />
Rhein, Altneckar und Bäche des Messeler<br />
Hügelland bzw. auch des Mains.<br />
Gemäß Landschaftspflegerischem Gutachten<br />
für den Bereich der Kreisstadt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist für das Boden- und Standortmosaik,<br />
die Entwicklung des Nutzungsgefüges<br />
und das heutige Erscheinungsbild<br />
der Landschaft die Entstehung<br />
als ehemalige Aue oder renzente Aue<br />
von besonderer Bedeutung.<br />
Die für das Plangebiet relevanten geologisch-bodenkundlichen<br />
Einheiten stellen<br />
sich wie folgt dar:<br />
Junge Hochflutablagerungen<br />
--Verbreitung:<br />
entlang der größeren Bäche, in den<br />
ehemaligen Rinnen des Altneckars<br />
sowie in der Rheinniederung.<br />
--dominante Bodentypen:<br />
Auengley, Kalkgley, Pararendzina, Pelosol-Gley,<br />
Pseudogley, Gley, Brauner<br />
Auenboden, oft stark kolluvial geprägt,<br />
stellenweise stärker humos bis anmoorig,<br />
heutige Entwicklungstendenz oft zu<br />
Braunerde.<br />
--Bodenarten:<br />
lehmiger Schluff, sandiger Lehm,<br />
toniger Lehm, lehmiger Ton; gelegtlich<br />
und vor allem im Unterboden lehmigsandig<br />
bis sandig-kiesig.<br />
Ältere Hochflutablagerungen<br />
- - Verbreitung:<br />
Niederterrassenplatten zwischen den<br />
ehemaligen Neckar-Abflußschottern<br />
oder Flugsand<br />
- - dominante Bodentypen:<br />
Parabraunerde, lokal Pararendzina,<br />
Rendzina und Pelosol aus ursprünglichen<br />
Aue- oder Grundwasserböden,<br />
stellenweise Übergänge zu Gley oder<br />
Pseudogley, lokal als Folge anthropogener<br />
Materialanhäufung kolluvial<br />
geprägte sog. „Ackerberge“, in ihrer<br />
Umgebung verkürzte Bodenprofile.<br />
- - Bodenarten:<br />
Lehm sowie schluffig-toniger Lehm<br />
bis lehmiger Schluff, z. T. sandig oder<br />
tonig; im Unterboden i. a. sandig-kiesig.<br />
36 Natur- und Umweltbelange
Natur- und Umweltbelange<br />
Boden<br />
Die Altlasten wurden vollständig<br />
saniert; das Gelände ist im Hinblick<br />
auf die gewerbliche Nachnutzung aus<br />
bodenschutzrechtlicher Sicht ohne Nutzungsbeschränkungen<br />
nutzbar.<br />
Die Eignung der derzeitigen Bodenverhältnisse/Stand<br />
der Altlastensanierung<br />
für eine Wohnnutzung wird derzeit im<br />
Rahmen eines Bodengutachtens untersucht.<br />
Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />
Jüngere Flugsande<br />
--Verbreitung:<br />
Flugsandgebiete des Hegbach-Apfelbach-Grundes<br />
und kleine inselhafte Vorkommen<br />
im Neckarried; oft allmählicher<br />
Übergang zwischen Flugsand und<br />
Schlick.<br />
--dominante Bodentypen:<br />
Braunerde, Parabraunerde, z. T. mit<br />
Übergängen zu rezentem oder reliktischem<br />
Gley bzw. Pseudogley (z. B.<br />
Gley-Parabraunerde, Gley-Braunerde,<br />
auch Pseudogley-Gley), lokal Übergänge<br />
zu Pararendzina, stellenweise<br />
auch stärker podsolig bis podsolierte<br />
Braunerde.<br />
--Bodenarten:<br />
Sand, schluffiger Sand, lehmiger<br />
Sand bis sandiger Lehm, gelegentlich<br />
höherer Kiesgehalt, Oberboden lokal in<br />
Gewässernähe lehmig-tonig.<br />
Aktuelle lokale Angaben zum Schutzgut<br />
Boden werden nach Fertigstellung eines<br />
Bodengutachtens ergänzt.<br />
Altlasten<br />
Die folgenden Informationen zum Thema<br />
Altlasten stammen aus dem „Endbericht<br />
Altlasten vom 17.05.2010“, welcher<br />
unter der Leitung der R&H Umwelt<br />
abbruchbegleitend erstellt wurde.<br />
Demnach wurden ölkontaminierte Flächen<br />
und eine unerwartet vorgefundene<br />
Altablagerung durch Bodenaustausch -<br />
teilweise mit begleitender Bauwasserhaltung<br />
- und anschließender Entsorgung<br />
des Bodenaushubs saniert.<br />
Die Bauwasserhaltungsanlage bestand<br />
aus einer Vakuumpumpe, Kleinfilterbrunnen<br />
und einer Grundwasserreinigungsanlage.<br />
Bei der Grundwasserabsenkung<br />
wurden rund 29.500 cbm Grundwasser<br />
gefördert und nach Aufbereitung des<br />
geförderten Grundwassers in die Kanalisation<br />
eingeleitet. Die Geringfügigkeitsschwellenwerte<br />
wurden eingehalten.<br />
Die kontaminierten Schichten wurden<br />
zumeist 3,0 m tief und maximal 4,0<br />
m tief ausgekoffert. Die Beweissicherungbeprobung<br />
ergab überwiegend keine<br />
oder nur geringfügig belastete Böden.<br />
Nur in zwei Teilbereichen wurden tolerable<br />
Restbelastungen aus Gründen der<br />
Verhältnismäßigkeit im Untergrund belassen.<br />
Von diesen gingen nach halbquantitativ<br />
erstellten Bilanzierungen keine<br />
Grundwassergefährdungen aus.<br />
Die ausgekofferten Böden, rund 7.500<br />
cbm der LAGA-Klassen Z 1.2 bis Z 5 wurden<br />
in einem Bereitstellungslager aufgehaldet,<br />
nach LAGA PN 98 abfalltechnisch<br />
untersucht und im Auftrag der Südzucker<br />
AG über zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe<br />
entsorgt. Die freigemessenen<br />
Sanierungsbereiche wurden nach einem<br />
definierten, mit der Bodenschutzbehörde<br />
abgestimmten Einbauplan verfüllt.<br />
Die sanierten Flächen sind im Hinblick<br />
auf die gewerbliche Nachnutzung aus<br />
bodenschutzrechtlicher Sicht ohne Nutzungsbeschränkungen<br />
nutzbar, gemäß<br />
Stellungnahme des RP Darmstadt vom<br />
3.2.2011 ist das Verfahren der Bodensanierung<br />
abgeschlossen.<br />
Die Eignung der derzeitigen Bodenverhältnisse/Stand<br />
der Altlastensanierung<br />
für eine Wohnnutzung des Geländes<br />
wird zur Zeit durch das Ingenieurbüro<br />
IBU für Baugrund- und Umweltconsult<br />
HOFMANN, Hohenahr, überprüft. Bei<br />
Bedarf werden entsprechende Maßnahmen<br />
zur weiteren Sanierung eingeleitet.<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
37
Natur- und Umweltbelange<br />
Klima<br />
Beschreibung des Bestands<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> liegt in einem der wärmsten<br />
und niederschlagärmsten Gebiete<br />
Mitteleuropas mit gemäßigt - kontinentalem<br />
Klimacharakter (warme Sommer,<br />
milde Winter). Das Landschaftsplanerische<br />
Gutachten der Stadt <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>, bezeichnet das Bioklima <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>s wegen der großen Anzahl von<br />
Schwületagen (Ø 25-30 Tage/Jahr) und<br />
aufgrund relativ geringer Durchlüftung<br />
(geringe Windgeschwindigkeiten, Ø 2-3<br />
m/sec) als „intensiv belastet“. Hinzu<br />
kommen die typischen Immissionsbelastungen<br />
des Ballungsraums Rhein Main,<br />
welche aus dem starken Verkehrsaufkommen<br />
und den Industrieansiedlungen<br />
in der Region resultieren.<br />
Ausschnitt aus dem landschaftsplanerischen Gutachten<br />
Wald mit angenehmen Bioklima<br />
siedlungsnahe, klima-ökologische<br />
Ausgleichsfläche<br />
für Belüftung von Siedlungen<br />
wichtiger großflächiger<br />
Bereich / Frischluftbahn / Kaltluftabfluss<br />
für Ausfilterung von Luftschadst.<br />
wichtige Fläche<br />
straßenbegleitender Gehölzstreifen<br />
mit Immissionsschutzzfunktion<br />
Hauptverk.straße mit lufthygienisch<br />
belastetem Bereich<br />
dicht bebaute, stark versiegelte<br />
Flächen<br />
mäßig dicht bebaute, mäßig<br />
versiegelte Flächen<br />
durchlüftungshemmende Barriere<br />
am Siedlungsrand<br />
Aufgrund der sehr geringen Reliefenergie<br />
der Umgebung treten keine „internen“<br />
Berg-Talwindsysteme auf. Winde<br />
von meist geringer Stärke wehen vorwiegend<br />
aus südwestlichen Richtungen.<br />
Ein sekundäres Maximum bilden<br />
nordöstliche, bzw. nordwestliche Winde.<br />
Diese Winde können bodennahe Lokalwinde<br />
(z.B. Kaltluftabflüsse, Flurwinde)<br />
in gewisser Weise „anschieben“ und<br />
haben somit für die Durchlüftung der<br />
Siedlungskörper durchaus eine Bedeutung.<br />
Klimarelevante Flächen, welche im direkten<br />
Zusammenhang mit dem Planungsgebiet<br />
stehen, sind die ackerbaulich<br />
genutzten Flächen, die Grünlandflächen<br />
in den Tieflagen der Altneckarschlingen<br />
sowie die Brachfläche des Südzuckergeländes<br />
an sich.<br />
38 Natur- und Umweltbelange
Natur- und Umweltbelange<br />
Klima<br />
Für die Belüftung der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
wichtige Lokalwinde sind störanfällig<br />
gegenüber großen Baukörpern.<br />
Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />
Die genannten Flächen zeichnen sich<br />
in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte,<br />
durch geringe Erwärmung und starke<br />
Abkühlung in der Nacht aus. Im Bereich<br />
der Altneckarschlingen findet zudem eine<br />
sehr gute Kaltluftbildung statt. Initiiert<br />
durch die Temperaturunterschiede können<br />
sich zwischen den Siedlungsbereichen<br />
und den genannten Flächen bodennahe<br />
Lokalwinde in Form von Flurwinden<br />
(tagsüber) und Kaltluftabflüssen (nachts)<br />
ausbilden. Jedoch erreichen diese Lokalwinde<br />
aufgrund der örtlichen Gegebenheiten<br />
(allg. Geländeebenheit und Tieflage<br />
der Altneckarschlingen) nur geringe<br />
Windgeschwindigkeiten, geringe vertikale<br />
Mächtigkeiten sowie begrenzte<br />
räumliche Reichweiten. Es wird daher<br />
angenommen, dass die Lokalwinde nur<br />
eine geringe Wirksamkeit besitzen.<br />
Bezogen auf die oben genannte Problematik<br />
ist gleichzeitig von einer besonderen<br />
Störanfälligkeit dieser Lokalwinde<br />
auszugehen. Bauliche Maßnahmen, insbesondere<br />
Änderungen der Flächennutzung<br />
sowie die Errichtung von großen<br />
Baukörpern in bislang unbebauten oder<br />
nur lückig bebauten Bereichen, können<br />
somit das Lokalklima deutlich verändern<br />
und beeinträchtigen.<br />
Vorbelastungen, welche sich negativ auf<br />
die Wirksamkeit bodennaher Winde im<br />
Planungsgebiet auswirken, sind durch<br />
die teilweise dichte Bebauung mit geringem<br />
Vegetationsanteil sowie durch die<br />
am Siedlungsrand verlaufenden Straßen<br />
und Bahnlinien, vorallem in Kombination<br />
mit Dammbauwerken gegeben. Die Straßen<br />
und die Gleisanlagen erhitzen sich<br />
und wirken dadurch als Barriere für Ausgleichsströmungen.<br />
Das Landschaftsplanerische Gutachten<br />
weist in diesem Zusammenhang auf die<br />
Notwendigkeit der Freihaltung siedlungsnaher,<br />
klimaaktiver Freiflächen hin, sowie<br />
auf die besondere Bedeutung innerörtlicher,<br />
klimaaktiver Grünflächen. Diese sollen<br />
wegen ihrer positiven Wirkungen auf<br />
das lokale Siedlungsklima erhalten und<br />
möglichst weiterentwickelt werden.<br />
Da für das Planungsgebiet keine speziellen<br />
lokalklimatischen Messdaten vorliegen,<br />
empfiehlt das Landschaftsplanerische<br />
Gutachten, bei vorraussichtlich<br />
klimatisch bedeutsamen Nutzungsänderungen<br />
bzw. bei großflächigen Siedlungsentwicklungen,<br />
Messungen bezogen<br />
auf das Lokalklima des Vorhabensbereiches<br />
durchzuführen.<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
39
Natur- und Umweltbelange<br />
Wasser<br />
Beschreibung des Bestands<br />
Beeinträchtigungen / Vorbelastungen<br />
Oberflächengewässer<br />
Im Plangebiet (ehemaliges Südzucker-<br />
Gelände) befinden sich keine Oberflächengewässer.<br />
Grundwasser<br />
Einen Überblick über den Grundwasserhaushalt,<br />
insbesondere die Entwicklung<br />
der Grundwasserstände in den letzten<br />
Jahrzehnten, gibt der Grundwasserbewirtschaftungsplan<br />
Hessisches Ried<br />
(RP Darmstadt 1999). Er zeigt die Abhängigkeit<br />
der Grundwasserstände von anthropogenen<br />
Eingriffen wie Rheinbegradigung<br />
und -ausbau, Meliorationen und<br />
Grundwasserförderung auf.<br />
Nicht nur reliktische Gleymerkmale, die<br />
in den Böden des Raumes <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
weit verbereitet sind, sondern auch Messungen<br />
an den Grundwasserpegeln belegen,<br />
dass die Flurabstände früher geringer<br />
waren als heute. Seit den sechziger<br />
Jahren war - insbesondere als Folge<br />
der Wasserentnahmen durch die <strong>Groß</strong>wasserwerke<br />
(z. B. Wasserwerk Dornheim<br />
der Riedwerke Kreis <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>,<br />
Wasserwerk <strong>Gerau</strong>er Land) - ein allmähliches<br />
Absinken des Grundwasserspiegels<br />
im Ried zu beobachten. Aber auch örtliche<br />
Grundwasserbrunnen der Industrie<br />
(z. B. Zuckerrübenverarbeitung) führen<br />
zu flachen Entnahmetrichtern; daneben<br />
nimmt das Beregnen der Ackerflächen<br />
das Grundwasserdargebot ebenfalls sehr<br />
in Anspruch.<br />
Seit Ende der siebziger Jahre haben sich<br />
infolgedessen die Grundwasserstände<br />
auf ein neues Gleichgewicht auf niedrigem<br />
Niveau eingestellt; zusätzlich treten,<br />
je nach Jahreszeit sowie in Abhängigkeit<br />
von trockenen bzw. feuchten Perioden,<br />
Schwankungen auf.<br />
Durch Inbetriebnahme der Infiltrierungsanlage<br />
Eschollbrücken des Wasserverbandes<br />
„Hessisches Ried“ wird versucht,<br />
die Grundwasserstände anzuheben<br />
und zu stabilisieren.<br />
Aktuelle lokale Angaben zum Grundwasserhaushalt<br />
und Flurabstand werden<br />
nach Fertigstellung des Bodengutachtens<br />
ergänzt.<br />
Laut Grundwasserbewirtschaftungsplan<br />
des Regierungspräsidiums Darmstadt<br />
(1999) ist die (natürliche) gesteinsbedingte<br />
Grundwasserbeschaffenheit zum<br />
Teil maßgeblich anthropogen beeinflußt<br />
bzw. überprägt. Als wesentliche Belastungsquellen<br />
werden genannt:<br />
--zum Teil noch übermäßiger Einsatz von<br />
Nährstoffen (Düngemittel) sowie von<br />
Pflanzenschutz und -behandlungsmitteln<br />
auf landwirtschaftlich und gärtnerisch<br />
genutzten Flächen<br />
--Versickerung belasteter oberirdischer<br />
Gewässer<br />
--diffuser Eintrag luftgetragener Schadstoffe<br />
in den Untergrund<br />
--unsachgemäßer Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen an Gewerbe- und<br />
Industriestandorten (einschließlich Altstandorten)<br />
--nicht ordnungsgemäß abgedichtete<br />
Abfallablagerung<br />
Die diffusen, linienförmigen und punktuellen<br />
Belastungsquellen stellen mittel-<br />
bis langfristig ein erhebliches Gefährdungspotenzial<br />
für das für die Trinkwasserversorgung<br />
nutzbare Grundwasserdargebot<br />
dar (vgl. Landschaftspflegerisches<br />
Gutachten für den Bereich der Kreisstadt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>).<br />
40 Natur- und Umweltbelange
Natur- und Umweltbelange<br />
Engel- und Zuckerteiche<br />
Im Zuge der Entwicklungen des Südzuckergeländes<br />
empfiehlt es sich die<br />
Engel- und Zuckerteiche als mögliche<br />
Kompensationsfläche in die Planung<br />
mit einzubeziehen.<br />
Ca. 1,5 km westlich des ehemaligen Fabrikgeländes<br />
der Südzucker AG befinden<br />
sich, im Geltungsbereich des EU-VSG<br />
„6217-403“, die sogenannten Engel- und<br />
Zuckerteiche (s. Karte S. 35). Die von<br />
Dämmen umschlossenen Teiche umfassen<br />
eine Fläche von ca. 20 ha und wurden<br />
als Sedimentationsteiche für das<br />
auf dem Produktionsgelände anfallende<br />
Abwasser (vorgeklärtes Produktionswasser<br />
und Niederschlagswasser) künstlich<br />
angelegt. Die so geschaffenen Stillgewässer<br />
mit wechselnden Wasserständen<br />
haben heute wahrscheinlich<br />
eine Bedeutung für verschiedene Arten<br />
(insbesondere Wasservögel). Wie auch<br />
schon im Scoping-Termin-Protokoll zur<br />
ehemaligen REWE Planung festgehalten,<br />
empfiehlt sich daher eine Abschätzung,<br />
beziehungsweise eine Voruntersuchung<br />
des Gebietes bezüglich der tatsächlichen<br />
Artenvorkommen.<br />
luftbild SZ Übersicht ohne Schutzgebiete (Kein amtlicher Auszug)<br />
Je nachdem wie im Laufe der Entwicklung<br />
mit den Teichen umgegangen<br />
werden soll, empfiehlt sich auch eine<br />
Abschätzung der Auswirkungen auf die<br />
Teiche, gesetzt den Fall, dass die Wasserspeisung<br />
durch das <strong>Südzuckerareal</strong><br />
wegfällt. Denn seit der Stilllegung des<br />
<strong>Südzuckerareal</strong>s fallen die Teiche nach<br />
und nach trocken.<br />
Im Zusammenhang der ehem. REWE<br />
Planung wurde über den Erhalt der Teiche<br />
und die weitere Nutzung des Retentionsraumes<br />
für das zukünftig anfallende<br />
Niederschlagswasser nachgedacht. Als<br />
Alternative wurde der Rückbau der Teiche,<br />
einhergehend mit einer Renaturierung<br />
der Flächen als Auenbereich mit<br />
Einbeziehung des Mühlengrabens vorgeschlagen.<br />
Ähnliche Überlegungen sind auch für die<br />
aktuelle Entwicklungsplanung anzustellen.<br />
Bezogen auf die genannten Alternativen<br />
empfiehlt es sich, das Verhältnis<br />
zwischen der Eingriffsintensität und<br />
der Inwertsetzung der Flächen durch die<br />
Renaturierung, abzuschätzen. Ein Wertverlust<br />
durch den Rückbau sollte vermieden<br />
werden.<br />
Wall entlang der Engel- und Zuckerteiche<br />
Engelteich<br />
Lage der Engel- und Zuckerteiche (Quelle: Website Hessenviewer)<br />
Engelteich<br />
1 : 12169<br />
--398 m:<br />
Natur- und Umweltbelange<br />
41<br />
luftbild SZ Übersicht ohne Schutzgebiete (Kein amtlicher Auszug) - 1 -
Lärmimmissionen<br />
Fluglärm<br />
2961<br />
2<strong>13</strong>1<br />
1961<br />
1811<br />
2951<br />
2121<br />
1971<br />
1801<br />
31<br />
2941<br />
2101<br />
2111<br />
1991<br />
1981<br />
3181<br />
3171<br />
1791<br />
2001<br />
3191<br />
3161<br />
1781<br />
2091<br />
2011<br />
2501<br />
3201<br />
2491<br />
2481<br />
3151<br />
1771<br />
2081<br />
2021<br />
2031<br />
2071<br />
2041<br />
2531<br />
2061 2051<br />
2541 3241<br />
2551<br />
3251<br />
2561<br />
3261<br />
2571<br />
3271<br />
2581<br />
3281<br />
2591<br />
2511<br />
3221<br />
2521<br />
3231<br />
2471<br />
2461<br />
2451<br />
2441<br />
2431<br />
3141<br />
3<strong>13</strong>1<br />
3121<br />
3111<br />
3101<br />
1761<br />
1<strong>75</strong>1<br />
1741<br />
1731<br />
1721<br />
1711<br />
1<br />
170<br />
2601<br />
3291<br />
2421<br />
3091<br />
2611<br />
3301<br />
2621<br />
3311<br />
2411<br />
3081<br />
3331<br />
3321<br />
2401<br />
3071<br />
3341<br />
2391<br />
3061<br />
2381<br />
3051<br />
Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt Main, Anlage 2, Karte 1, Oktober 2011<br />
2371<br />
3041<br />
42 Lärmimmissionen<br />
2361<br />
3031<br />
3021
Lärmimmissionen<br />
Fluglärm<br />
Die Einschätzung zu Lärmimmissionen<br />
wurde im Wesentlichen durch die<br />
Rechtsanwälte Dolde Mayen & Partner,<br />
Bonn, sowie IBK - Ingenieur- und<br />
Beratungsbüro Kohnen, Freinsheim,<br />
erarbeitet.<br />
Die gesetzliche Grundlage in Form von<br />
Schutzzonen schränkt die Art der baulichen<br />
Nutzung stark ein.<br />
Auf dem Grundstück ist Wohnen entweder<br />
gar nicht oder nur mit besonderen<br />
festgesetzten Schallschutzanforderungen<br />
möglich.<br />
Mit dem „Gesetz zum Schutz gegen<br />
Fluglärm“ (FluLärmG - Fluglärmgesetz)<br />
aus dem Jahr 2007 sowie den dazugehörigen<br />
Verordnungen wurden Grundlagen<br />
definiert, in welcher Weise den Lärmauswirkungen<br />
des Flugbetriebes zu begegnen<br />
ist.<br />
Im Umkreis von Flughäfen wird durch<br />
Landesverordnung ein Lärmschutzbereich<br />
mit zwei Tag-Schutzzonen und<br />
einer Nacht-Schutzzone festgelegt. Die<br />
Schutzzonen werden nach der Kontur<br />
des äquivalenten Dauerschallpegels und<br />
die Nacht-Schutzzone zusätzlich nach<br />
der Anzahl der Überschreitungen eines<br />
bestimmten Maximalpegels bestimmt.<br />
Maßgebend ist das Verkehrsaufkommen<br />
der sechs verkehrsreichsten Monate des<br />
Prognosejahrs. Einzelheiten des Erfassungs-<br />
und Berechnungsverfahrens<br />
regelt die 1. FlugLärmSV. Die Schutzzonen<br />
führen zu Baubeschränkungen bzw.<br />
lassen Bauvorhaben nur bei passivem<br />
Schallschutz zu.<br />
Begrenzungskurven<br />
mit Nummern der Kurvenpunkte<br />
Tag-Schutzzone 1<br />
>= 60 dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 2<br />
>= 55 dB(A)<br />
Nacht-Schutzzone<br />
>= 50 dB(A)<br />
Die Anforderungen an den passsiven<br />
Schallschutz ergeben sich aus der 2.<br />
FlugLärmSV. Grundsätzlich dürfen in keiner<br />
Schutzzone Krankenhäuser, Altenheime,<br />
Erholungsheime und ähnliche<br />
schutzbedürftige Einrichtungen errichtet<br />
werden. Für Schulen, Kindergärten<br />
und andere schutzbedürftige Einrichtungen<br />
gilt in beiden Tag-Schutzzonen ein<br />
grundsätzliches Bauverbot. Wohnungen<br />
dürfen, außer in Ausnahmefällen<br />
(etwa, wenn das Grundstück bisher nach<br />
§ 34 BauGB bebaubar war), weder in<br />
der Nacht-Schutzzone noch in der Tag-<br />
Schutzzone 1 errichtet werden. In der<br />
Tag-Schutzzone 2 setzt die Errichtung<br />
von Wohnungen passiven Schallschutz<br />
voraus.<br />
Nach der Verordnung über die Festsetzung<br />
des Lärmschutzbereichs für den<br />
Verkehrsflughafen Frankfurt Main vom<br />
30.09.2011 wird die Tag-Schutzzone 1<br />
durch die Kontur des Dauerschallpegels<br />
60 dB(A) und die Tag-Schutzzone 2 durch<br />
Kontur des Dauerschallpegels von 55<br />
dB(A), jeweils am Tag (06:00 bis 22:00)<br />
bestimmt. Die Nacht-Schutzzone richtet<br />
sich nach der Kontur des Dauerschallpegels<br />
von mindestens 50 dB(A) außen<br />
bzw. mindestens sechs Überschreitungen<br />
eines Maximalpegels von 53 dB(A)<br />
im Innenraum pro Nacht. Maßgebend<br />
sind die sechs verkehrsreichsten Monate<br />
des Prognosejahres 2020. Ein Grundstück<br />
liegt innerhalb einer Schutzzone,<br />
wenn es von dieser angeschnitten wird.<br />
Die Kurvenpunkte in der links aufgeführten<br />
Übersichtskarte geben in einer weiteren<br />
Anlage der Lärmschutzbereichsverordnung<br />
ganz genaue Koordinaten für die<br />
Begrenzung der Schutzzonen an.<br />
Lärmimmissionen<br />
43
2621<br />
2941<br />
3341<br />
2951<br />
2611<br />
2961<br />
3331<br />
2071<br />
2061<br />
2081<br />
2601<br />
60<br />
2091<br />
3321<br />
2101<br />
2051<br />
2591<br />
2111<br />
3311<br />
2121<br />
2041<br />
2<strong>13</strong>1<br />
2581<br />
3301<br />
2031<br />
61<br />
2571<br />
3291<br />
2021<br />
2561<br />
3281<br />
2011<br />
3271<br />
2551<br />
2001<br />
61<br />
1991<br />
L Aeq Tag<br />
< 60 dB(A)<br />
= 65 dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 65 - 70 dB(A)<br />
≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />
Tag-Schutzzone 2 - L Aeq Tag<br />
mit Nummern der Kurvenpunkte<br />
1981<br />
≥ 60 dB(A)<br />
≥ 55 dB(A)<br />
0 50 100 200 300 400 500<br />
Meter<br />
3261<br />
L Aeq Tag<br />
= 65 dB(A)<br />
L Aeq Nacht = 55 dB(A) < 60 dB(A)<br />
< 50 dB(A) ≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 50 - 55 dB(A) ≥ 65 - 70 dB(A)<br />
≥ 55 - 60 dB(A) ≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A) ≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ 65 dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />
≥ 60 dB(A)<br />
Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone - L Aeq Nacht ≥ 50 2 - dB(A) L Aeq Tag oder ≥ 55 mindestens dB(A)<br />
6 Fluglärmereignisse mit einem L Amax ≥ 53 dB(A) innen<br />
mit Nummern der mit Kurvenpunkte Nummern der Kurvenpunkte<br />
0 50 100 0 50200100 300200 400300 500400 500<br />
Meter Meter<br />
L Aeq Nacht = 55 dB(A)<br />
< 50 dB(A)<br />
≥ 50 - 55 dB(A)<br />
≥ 55 - 60 dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 65 dB(A)<br />
2541<br />
3251<br />
2531<br />
1971<br />
3241<br />
2521<br />
1961<br />
3231<br />
2511<br />
3221<br />
3211<br />
2501<br />
3201<br />
2491<br />
3191<br />
3181<br />
2481<br />
2471<br />
2461<br />
3171<br />
2451<br />
50<br />
2441<br />
2431<br />
2421<br />
2411<br />
49<br />
50<br />
3161<br />
51<br />
3151<br />
50<br />
51<br />
52<br />
3141<br />
3<strong>13</strong>1<br />
51<br />
3121<br />
53<br />
3111<br />
52<br />
55<br />
3101<br />
55<br />
3091<br />
56<br />
59<br />
3081<br />
L Aeq Tag<br />
< 60 dB(A)<br />
= 65 dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 65 - 70 dB(A)<br />
≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />
Tag-Schutzzone 2 - L Aeq Tag<br />
mit Nummern der Kurvenpunkte<br />
≥ 60 dB(A)<br />
≥ 55 dB(A)<br />
0 50 100 200 300 400 500<br />
Meter<br />
L Aeq Tag<br />
= 65 dB(A)<br />
L Aeq Nacht = 55 dB(A) < 60 dB(A)<br />
< 50 dB(A) ≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 50 - 55 dB(A) ≥ 65 - 70 dB(A)<br />
≥ 55 - 60 dB(A) ≥ 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A) ≥ <strong>75</strong> dB(A)<br />
≥ 65 dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 1 - L Aeq Tag<br />
≥ 60 dB(A)<br />
Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone - L Aeq Nacht ≥ 50 2 - dB(A) L Aeq Tag oder ≥ 55 mindestens dB(A)<br />
6 Fluglärmereignisse mit einem L Amax ≥ 53 dB(A) innen<br />
mit Nummern der Kurvenpunkte<br />
mit Nummern der Kurvenpunkte<br />
0 50 100 0 50200100 300200 400300 500400 500<br />
Meter Meter<br />
L Aeq Nacht = 55 dB(A)<br />
< 50 dB(A)<br />
≥ 50 - 55 dB(A)<br />
≥ 55 - 60 dB(A)<br />
≥ 60 - 65 dB(A)<br />
≥ 65 dB(A)<br />
Lärmimmissionen<br />
Fluglärm<br />
32 460000<br />
32 460500<br />
32 461000<br />
32 461500<br />
32 462000<br />
32 462500<br />
32 463000<br />
32 463500<br />
32 464000<br />
32 464500<br />
32 465000<br />
Nauheim<br />
1 2<br />
5 6 7 8 9 10<br />
11 12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />
3<br />
4<br />
1 2 3 4<br />
5 6 7 8 9 10<br />
11 12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
58<br />
59<br />
60<br />
60<br />
59<br />
5532500<br />
5533000<br />
5532000<br />
5531000<br />
5531500<br />
5531000 5531500 5532000 5532500 5533000<br />
25 26 27 28 29 30 31 32<br />
33 34 35 36 37 38 39<br />
40 41 42 43 44<br />
45 46 47 48 49 50 51<br />
52 53 54 55 56 57 58 59<br />
60 61 63 64 65<br />
68<br />
71<br />
60<br />
59<br />
58<br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />
Detailkarte Tag-Schutzzone<br />
Blatt 46<br />
Maßstab 1 : 5.000 ±<br />
57<br />
55<br />
56<br />
Woogsdamm<br />
57<br />
58<br />
5531000<br />
5531500<br />
5532000<br />
5532500<br />
5533000<br />
25 26 27 28 29 30 31 32<br />
33 34 35 36 37 38 39<br />
40 41 42 43 44<br />
45 46 47 48 49 50 51<br />
52 53 54 55 56 57 58 59<br />
60 61 63 64 65<br />
68<br />
71<br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />
Detailkarte Tag-Schutzzone<br />
Blatt 47<br />
Maßstab 1 : 5.000 ±<br />
58<br />
Projektion: UTM Zone 32, Ellipsoid GRS 80, Datum ETRS89<br />
Kartengrundlage: Geobasisdaten © Hessisches Landesamt für<br />
Bodenmanagement und Geoinformation 2011<br />
Projektion: UTM Zone 32, Ellipsoid GRS 80, Datum ETRS89<br />
Kartengrundlage: Geobasisdaten © Hessisches Landesamt für<br />
Bodenmanagement und Geoinformation 2011<br />
32 460000<br />
32460000<br />
59<br />
51<br />
49<br />
32 460500<br />
58<br />
32 460500<br />
32460500<br />
Nauheim<br />
50<br />
57<br />
51<br />
56<br />
32 461000 32 461000<br />
32461000<br />
55<br />
Wallerstädten<br />
32 460500 32 461000 32 461500<br />
52<br />
32 461500 32 461500<br />
32461500<br />
51<br />
53<br />
Gemeinde<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
50<br />
5532500<br />
5533000<br />
5532000<br />
5531000<br />
5531500<br />
5531000 5531500 5532000 5532500 5533000<br />
32 462000<br />
51<br />
57<br />
5530500<br />
5528000 5528500 5529000 5529500 5530000 5530500<br />
18 19 20 21 2211<br />
2312<br />
24<strong>13</strong><br />
56<br />
7<br />
165<br />
14<br />
33 34 3525 3626 3727 3828 3929 30 31 32<br />
5530000<br />
5529500<br />
5529000<br />
5528500<br />
33 4034 4<strong>13</strong>5 4236 4337 4438 39<br />
46 47 4840 4941 5042<br />
5143<br />
44<br />
32462500<br />
3<br />
8 9<br />
176<br />
26 27 28 2918<br />
3019<br />
3120<br />
21 22 23 24<br />
55<br />
52 53 5445 5546 5647 5748 5849 5950 51<br />
32 462500<br />
60 61 6252 6353 54 55 6456 6557 6658 59<br />
6760 6861 63 6964 65<br />
1<br />
4<br />
102<br />
3 4<br />
7 8 9 10<br />
15 16 17<br />
74 <strong>75</strong><br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Flughafen Frankfurt/Main Frankfurt/Main (EDDF) (EDDF)<br />
Detailkarte Detailkarte Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone<br />
Blatt 46 Blatt 53<br />
Maßstab 1 : 5.000 Maßstab 1 : 5.000 ± ±<br />
Projektion: UTM Projektion: Zone 32, UTM Ellipsoid Zone 32, GRS Ellipsoid 80, Datum GRS ETRS89 80, Datum ETRS89<br />
Kartengrundlage: Kartengrundlage: Geobasisdaten Geobasisdaten © Hessisches © Landesamt Hessisches für Landesamt für<br />
Bodenmanagement Bodenmanagement und Geoinformation und Geoinformation 2011 2011<br />
5528000<br />
32 462000<br />
32462000<br />
5<br />
12 <strong>13</strong> 14<br />
50<br />
70 71<br />
68<br />
72 73<br />
71<br />
49<br />
32 462500<br />
6<br />
15<br />
54<br />
50<br />
51<br />
32 463000 32 463000<br />
32463000<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
52<br />
32 463500 32 463500<br />
32463500<br />
50<br />
51<br />
32 464000 32 464000<br />
32464000<br />
Woogsdamm<br />
52<br />
Beurteilungszeitraum<br />
32 464500 32 464500<br />
32 465000 32 465000<br />
32464500<br />
32465000<br />
Tag 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
32 462000 32 462500 32 463000 32 463500 32 464000 32 464500 32 465000<br />
53<br />
54<br />
5530500<br />
5530000<br />
5529500<br />
5529000<br />
5528500<br />
5528000<br />
18 19 20 21 2211<br />
2312<br />
24<strong>13</strong><br />
3 4<br />
7 8 9 1 102<br />
3 4<br />
165<br />
176<br />
7 8 9 10<br />
14 15 16 17<br />
26 27 28 2918<br />
3019<br />
3120<br />
21 22 23 24<br />
33 34 3525 3626 3727 3828 3929 30 31 32<br />
= 65 dB(A)<br />
33 4034 4<strong>13</strong>5 4236 4337 4438 39<br />
46 47 4840 4941 5042<br />
5143<br />
44<br />
52 53 5445 5546 5647 5748 5849 5950 51<br />
< 60 dB(A)<br />
60 61 6252 6353 54 55 6456 6557 6658 59<br />
6760 6861 63 6964 65<br />
70 71<br />
68<br />
71<br />
>= 60 - 65 dB(A)<br />
72 73<br />
74 <strong>75</strong><br />
>= 65 - 70 dB(A)<br />
>= 70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
>= <strong>75</strong> dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 1 >= 60 dB(A)<br />
Tag-Schutzzone 2 >= 55 dB(A)<br />
5533000<br />
5532500<br />
5532000<br />
5531000<br />
5531500<br />
12 <strong>13</strong><br />
5 6<br />
14 15<br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Flughafen Frankfurt/Main Frankfurt/Main (EDDF) (EDDF)<br />
Detailkarte Detailkarte Nacht-Schutzzone Tag-Schutzzone<br />
Blatt 47 Blatt 54<br />
Beurteilungszeitraum<br />
Nacht 22:00 Uhr bis 6:00 Uhr<br />
Maßstab 1 : 5.000 Maßstab 1 : 5.000 ± ±<br />
Projektion: UTM Projektion: Zone 32, UTM Ellipsoid Zone 32, GRS Ellipsoid 80, Datum GRS ETRS89 80, Datum ETRS89<br />
Kartengrundlage: Kartengrundlage: Geobasisdaten Geobasisdaten © Hessisches © Landesamt Hessisches für Landesamt für<br />
Bodenmanagement Bodenmanagement und Geoinformation und Geoinformation 2011 2011<br />
32460000<br />
32460500 32460500<br />
52<br />
32461000 32461000<br />
32461500 32461500<br />
32462000<br />
32462000<br />
32462500<br />
32462500<br />
32463000<br />
32463000<br />
32463500<br />
32463500<br />
32464000<br />
32464000<br />
32464500<br />
32464500<br />
32465000<br />
32465000<br />
49<br />
44 Lärmimmissionen<br />
50<br />
49<br />
Gemeinde<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
5529500<br />
5530000<br />
5530500<br />
5528500<br />
5529000<br />
5528500 5529000 5529500 5530000 5530500<br />
49<br />
5 6 7<br />
12 <strong>13</strong> 14 15 16<br />
3<br />
8 9<br />
17<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
26 27 28 29 30 31<br />
33 34 35 36 37 38 39<br />
40 41 42 43 44<br />
46 47 48 49 50 51<br />
52 53 54 55 56 57 58 59<br />
60 61 62 63 64 65 66<br />
67 68 69<br />
70 71<br />
72 73<br />
74 <strong>75</strong><br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt Main, Detailkarten 46, 47, 53, 54, Oktober 2011<br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />
Detailkarte Nacht-Schutzzone<br />
Blatt 53<br />
4<br />
10<br />
5530500<br />
5 6 7 8 9 10<br />
12 <strong>13</strong> 14 15 16 17<br />
= 55 dB(A)<br />
18 19 20 21 22 23 24<br />
26 27 28 29 30 31<br />
33 34 35 36 37 38 39<br />
< 50 dB(A)<br />
40 41 42 43 44<br />
46 47 48 49 50 51<br />
52 53 54 55 56 57 58 59<br />
>= 50 - 55 dB(A)<br />
60 61 62 63 64 65 66<br />
67 68 69<br />
70 71<br />
>= 55 - 60 dB(A)<br />
72 73<br />
74 <strong>75</strong><br />
>= 60 - 65 dB(A)<br />
>= 65 dB(A)<br />
Nacht-Schutzzone >= 50 dB(A)<br />
oder mind. 6 Fluglärmereignisse<br />
mit einem Lärmpegel >= 53 dB(A)<br />
5530000<br />
5529500<br />
5528500<br />
5529000<br />
3 4<br />
Lärmschutzbereich<br />
Flughafen Frankfurt/Main (EDDF)<br />
Detailkarte Nacht-Schutzzone<br />
Blatt 54
Lärmimmissionen<br />
Fluglärm<br />
Wohnen ist in der Nacht-Schutzzone<br />
nur möglich, wenn ein Bauvorhaben<br />
schon vor der Festsetzung des<br />
Lärmschutzbereichs nach § 34 BauGB<br />
zulässig war. In der Tag-Schutzzone 2<br />
kann Wohnen aus Sicht des FluglärmG<br />
jedenfalls dann planerisch zugelassen<br />
werden, wenn das bisher einheitliche<br />
Südzucker-Grundstück geteilt wird und<br />
wenn die künftige Wohnbebauung<br />
über passiven Schallschutz verfügt.<br />
Bei einer planerischen Zulassung von<br />
Wohnnutzung ist durch geeignete Festsetzungen<br />
dem Umstand Rechnung zu<br />
tragen, dass Außenwohnbereiche mit<br />
einem Dauerschallpegel von 60 dB(A)<br />
und mehr am Tag beaufschlagt sein<br />
können.<br />
Der größte Teil des Südzuckergeländes<br />
liegt in der Tag-Schutzzone 2, knapp<br />
die Hälfte des Grundstücks (der nordwestliche<br />
Teil) in der Nacht-Schutzzone.<br />
Ein Bebauungsplan darf auf dem<br />
Gelände grundsätzlich keine Krankenhäuser,<br />
Altenheime, Erholungsheime und<br />
ähnliche schutzbedürftige Einrichtungen<br />
zulassen. In der Tag-Schutzzone 2 gilt<br />
Gleiches für Schulen, Kindergärten und<br />
ähnliche in gleichem Maße schutzbedürftige<br />
Einrichtungen. Des Weiteren darf<br />
der Bebauungsplan im nordwestlichen<br />
Teil keine Wohnbebauung zulassen.<br />
Die planungsrechtliche Zulassung von<br />
Wohnbebauung ist nur auf den Flächen<br />
außerhalb der Nacht-Schutzzone und nur<br />
dann zulässig, wenn diese Flächen von<br />
dem Ausgangsgrundstück abgeschrieben<br />
werden (derzeit handelt es sich bei<br />
dem Areal um ein Buchgrundstück, das<br />
von der Nacht-Schutzzone angeschnitten<br />
wird). Eine Bebauung der Flächen in<br />
der Nacht-Schutzzone nach § 34 BauGB<br />
scheidet aus. Soweit die relevanten Teilflächen<br />
in der Tag-Schutzzone 2 liegen,<br />
steht das FlugLärmG alleine einer planerischen<br />
Zulassung von Wohnbebauung<br />
nicht entgegen, wenn die Anforderung<br />
der 2. FlugLärmSV an den passiven<br />
Schallschutz eingehalten werden.<br />
Das Plangebiet liegt innerhalb des Siedlungsbeschränkungsbereichs<br />
des Regionalen<br />
Flächennutzungsplans 2010 und<br />
damit innerhalb der Kontur, für die 2020<br />
nach Maßgabe der Leitlinie zur Beurteilung<br />
von Fluglärm durch die Immissionsschutzbehörden<br />
der Länder (LAI-Leitlinie)<br />
eine Fluglärmbelastung von 60 dB(A)<br />
und mehr prognostiziert wird (siehe<br />
Karte Kapitel RegFNP). Die LAI-Leitlinie<br />
geht von einer 100:100-Betrachtung<br />
aus, betrachtet also jede Betriebsrichtung<br />
gesondert und nicht nur die Verhältnisse<br />
während der sechs verkehrsreichsten<br />
Monate am Flughafen. Im Ergebnis<br />
führt dies zu einer prognostisch höheren<br />
Lärmbelastung als die Prognose nach<br />
dem FlugLärmG.<br />
In der Realität können Außenwohnbereiche<br />
daher zu einem erheblichen Teil<br />
des Jahres allein durch den Fluglärm mit<br />
einem Dauerschallpegel von 60 dB(A)<br />
beaufschlagt werden.<br />
An die Festlegung eines Raumordnungsziels,<br />
wie es ein Siedlungsbeschränkungsbereich<br />
darstellt, ist die kommunale<br />
Bauleitplanung gebunden. Die Ausweisung<br />
neuer Wohnbauflächen / Mischgebiete<br />
im Rahmen der Bauleitplanung<br />
ist hier grundsätzlich unzulässig. Weil es<br />
sich bei dem Südzucker-Gelände jedoch<br />
um Flächen innerhalb des Siedlungsbestandes<br />
für städtebauliche Umstrukturierungsmaßnahmen<br />
handelt, steht der<br />
Siedlungsbeschränkungsbereich der Ausweisung<br />
von Wohn- und Mischgebieten<br />
im vorliegenden Fall jedoch nicht entgegen.<br />
Unabhängig davon muss die Bauleitplanung<br />
die Fluglärmbelastung berücksichtigen.<br />
Lärmimmissionen<br />
45
Lärmimmissionen<br />
Schienenverkehrslärm<br />
Eine weitere Lärmart, die auf das Plangebiet<br />
einwirkt, ist der Schienenverkehrslärm.<br />
Nordöstlich des Planungsgebietes grenzt<br />
unmittelbar die Zugstrecke 3530 der<br />
Deutschen Bahn AG, die von Darmstadt<br />
nach Mainz verläuft. Diese Zugstrecke ist<br />
Teil der europäischen Güterverkehrsstrecke<br />
Rotterdam - Genua und wird über<br />
den europäischen Nord-Süd-Güterverkehr<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnen,<br />
wenn der Gotthard-Basistunnel und<br />
die ausgebaute Rheintalbahn zwischen<br />
Karlsruhe und Basel in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Von IBK (Ingenieur- und Beratungsbüro<br />
Kohnen) wurden erste Berechnungen zur<br />
Ermittlung der Geräuscheinwirkungen<br />
auf dem Südzucker-Gelände im Prognosejahr<br />
2025 durchgeführt.<br />
Die Berechnung der Geräuscheinwirkungen<br />
liegt für unterschiedliche Beurteilungszeiträume<br />
Tag (6.00 - 22.00 Uhr)<br />
und Nacht (22.00 - 6.00 Uhr) vor.<br />
Die von der Deutschen Bahn bereitgestellten<br />
Zugzahlen für das entsprechende<br />
Jahr bilden dabei die Berechnungsgrundlage<br />
für die schalltechnische Untersuchung.<br />
Die zu erwartenden Zugzahlen liegen<br />
dabei am Tag bei 127 (davon ca. 100<br />
Güterzüge) und nachts bei 85 Zügen (ca.<br />
80 Güterzüge) mit einer Länge von bis zu<br />
700m.<br />
Für die Berechnung selbst gilt die<br />
Annahme einer freien Fläche ohne<br />
Bebauung. Die flächendeckenden Isophonenkarten<br />
gelten für die beispielhafte<br />
Immissionsorthöhe des 1. Obergeschosses.<br />
Als Beurteilungsgrundlage dient die DIN<br />
18005 Teil 1 „Schallschutz im Städtebau“,<br />
mit dem dazugehörigen Beiblatt<br />
1 mit den Orientierungswerten für die<br />
unterschiedlichen Gebietsarten.<br />
Die Isophonenkarten sind farblich so skaliert,<br />
dass auf Flächen mit einer grünen<br />
Darstellung die Orientierungswerte für<br />
ein Allgemeines Wohngebiet (Tag/Nacht<br />
55/45 dB(A)), auf gelben Flächen die Orientierungswerte<br />
für ein Mischgebiet<br />
(Tag/Nacht 60/50 dB(A)) und auf orangenen<br />
Flächen die Orientierungswerte für<br />
ein Gewerbegebiet (Tag/Nacht 65/55<br />
dB(A)) eingehalten werden.<br />
Des Weiteren werden die Übergänge zur<br />
Gesundheitsgefahr durch rote Flächen<br />
kenntlich gemacht. Diese liegen am Tag<br />
bei > 70 dB(A) und in der Nacht bei > 60<br />
dB(A).<br />
Die dargestellten Ergebnisse der Berechnung<br />
zeigen, dass am Tag knapp ein Drittel<br />
der Grundstücksfläche den Orientierungswert<br />
für ein Allgemeines Wohngebiet<br />
und zwei Drittel den Wert für ein<br />
Mischgebiet einhalten.<br />
Nachts dagegen wird nur auf einem kleinen<br />
Teil der Orientierungswert für ein<br />
Gewerbegebiet eingehalten.<br />
Auf knapp der Hälfte der Grundstücksfläche<br />
wird nachts der Schwellenwert<br />
für eine Gesundheitsgefahr von 60 dB(A)<br />
überschritten.<br />
46 Lärmimmissionen
Lärmimmissionen<br />
Schienenverkehrslärm<br />
Ohne aktive Schallschutzmaßnahmen<br />
(Gebäuderiegel, Lärmschutzwände,<br />
Geländemodellierung) kann der für<br />
2025 prognostizierte Schienenverkehrslärm<br />
ungehindert auf das Grundstück<br />
und die angrenzende Bebauung<br />
einwirken. Ohne umfangreiche aktive<br />
Lärmschutzmaßnahmen sind angesichts<br />
der Überschreitung der Orientierungswerte<br />
auf wesentlichen Teilen<br />
des Grundstücks weder Wohnnoch<br />
Mischgebiete zulässig. Die<br />
Immissionen des Schienenverkehrs<br />
werden zudem trotz der Durchführung<br />
entsprechender aktiver Schallschutzmaßnahmen<br />
passive Schallschutzmaßnahmen<br />
für Wohnnutzungen<br />
erforderlich machen.<br />
Beurteilungszeitraum<br />
Tag 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr<br />
Emissionsband Schiene<br />
Lärmschutzwand<br />
Lärmimmissionen<br />
Straßenverkehrslärm<br />
Für eine abschließende Einschätzung<br />
fehlen Aussagen über die schalltechnischen<br />
Auswirkungen der örtlichen Straßen,<br />
wie z.B. des Nordrings, der Mainzer<br />
Straße sowie der Fabrikstraße. Die<br />
Geräuscheinwirkungen aller Straßen<br />
werden im weiteren Verfahren ermittelt.<br />
Soweit erforderlich, werden die<br />
notwendigen aktiven und passiven<br />
Schallschutzmaßnahmen für künftige<br />
schutzbedürftige Nutzungen im Plangebiet<br />
entwickelt.<br />
erung Hessen 2012 Straße Lnight<br />
3<br />
Lärmkartierung L night<br />
(Quelle: Website Hessenviewer)<br />
2012 HLUG; Geobasisdaten: © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation<br />
Untersuchungsumfang -<br />
Hauptverkehrsstraßen<br />
45 dB(A)<br />
>45 - 50 dB(A)<br />
>50 - 55 dB(A)<br />
>55 - 60 dB(A)<br />
>60 - 65 dB(A)<br />
>65 - 70 dB(A)<br />
>70 - <strong>75</strong> dB(A)<br />
><strong>75</strong> dB(A)<br />
Der Hessenviewer zur Lärmkartierung<br />
2012 zum Straßenlärm von Hauptverkehrsstraßen<br />
zeigt, dass das Südzuckergelände<br />
durch den Straßenverkehrslärm<br />
der Autobahn A 67 und der Landesstraße<br />
L 3094 beaufschlagt ist.<br />
Die Lärmkartierung stellt die<br />
Geräuscheinwirkungen für das Jahr<br />
2012 dar. Die Kartierung differenziert in<br />
die Lärmindizes L den<br />
(Tag/Abend/Nacht)<br />
und L night<br />
. Der L night<br />
entspricht näherungsweise<br />
dem Beurteilungspegel Nacht<br />
(22.00 - 6.00 Uhr) nach RLS-90. Der L den<br />
ist höher als der entsprechende Beurteilungspegel<br />
Tag (6.00 - 22.00 Uhr) nach<br />
RLS-90.<br />
Die Darstellung des L den<br />
zeigt, dass weite<br />
Teile des Südzuckergeländes derzeit in<br />
der Zeit von 6:00 Uhr bis 22:00 Uhr mit<br />
einem Schallpegel von weniger als 55<br />
dB(A) beaufschlagt sind. Lediglich auf<br />
Teilbereichen in unmittelbarer Zuordnung<br />
zur Landesstraße L 3094 werden<br />
Pegel von 55-65 dB(A) erreicht. Damit<br />
liegt die Belastung durch den Straßenverkehrslärm<br />
der Hauptverkehrsstraßen derzeit<br />
in weiten Teilen unterhalb des Orientierungswerts<br />
für ein Allgemeines Wohngebiet.<br />
Lediglich auf kleineren Teilbereichen<br />
in unmittelbarer Zuordnung zur L<br />
3094 wird der Orientierungswert für ein<br />
Mischgebiet überschritten.<br />
Die Darstellung des L night<br />
zeigt, dass im<br />
Zeitraum Nacht (22.00 - 6.00 Uhr) im<br />
südöstlichen Teil des Plangebietes ein<br />
Pegel von weniger als 45 dB(A) einwirkt.<br />
Auf diesen Teilflächen wird der Orientierungswert<br />
für ein Allgemeines Wohngebiet<br />
eingehalten. Im nordwestlichen<br />
Teil des Plangebietes liegt der Pegel im<br />
Wesentlichen zwischen 45 und 50 dB(A).<br />
Lediglich auf Flächen unmittelbar an der<br />
L 3094 ist dieser Pegel höher. Somit wird<br />
im nordwestlichen Teil des Plangebietes<br />
in weiten Teilen der Orientierungswert<br />
für ein Mischgebiet einhalten.<br />
Im Zuge der Lärmkartierung 2012 wurden<br />
nur die überörtlichen Hauptverkehrsstraßen<br />
kartiert. Nicht berücksichtigt<br />
wurden die Geräuscheinwirkungen aufgrund<br />
der dem Plangebiet nahe gelegenen<br />
örtlich bedeutsamen Straßen, wie<br />
z.B. der Nordring, die Mainzer Straße und<br />
die Fabrikstraße. Die Geräuscheinwirkungen<br />
dieser Straßen werden im weiteren<br />
Verfahren untersucht und mit den Geräuschen<br />
der Hauptverkehrsstraßen überlagert.<br />
Für die Bauleitplanung ist eine Hochrechnung<br />
der Verkehrszahlen auf das Prognosejahr<br />
2025 erforderlich. Hinsichtlich der<br />
Hauptverkehrsstraßen wird sich aufgrund<br />
der Hochrechnung der Verkehrsmengen<br />
allerdings kein grundsätzlich anderes Bild<br />
ergeben.<br />
48 Lärmimmissionen
Lärmimmissionen<br />
Gewerbelärm<br />
Eine abschließende Einschätzung zum<br />
Gewerbelärm lässt sich derzeit nicht<br />
treffen. Entsprechende Untersuchungen<br />
werden im weiteren Verfahren durchgeführt.<br />
Es ist davon auszugehen, dass<br />
für gewerbl. Nutzungen im Plangebiet<br />
eine Geräuschkontingentierung erarbeitet<br />
und im Bebauungsplan festgesetzt<br />
wird. Dies gewährleistet, dass von den<br />
geplanten gewerbl. Flächen keine schädlichen<br />
Umwelteinwirkungen auf die vorhandenen<br />
/ geplanten schutzbedürftigen<br />
Nutzungen ausgehen.<br />
Zwischenfazit<br />
Neben der lärmartspezifischen Ermittlung<br />
/ Bewertung der Geräuscheinwirkungen<br />
des Flug-, Straßen-, Schienenu.<br />
Gewerbelärms muss sich die Stadt<br />
im Zuge der B-Plan-Aufstellung mit der<br />
Gesamtgeräuschbelastung aufgrund der<br />
Überlagerung der Lärmarten auseinandersetzen.<br />
Dabei wird die Erarbeitung<br />
eines umfassenden Schallschutzkonzeptes<br />
erforderlich. Von besonderer Bedeutung<br />
wird die Gewährleistung gesunder<br />
Wohnverhältnisse auf den Außenwohnbereichen<br />
der Wohnungen sein.<br />
Als weitere Aufgabenstellung sind die<br />
schalltechnischen Auswirkungen des<br />
Gewerbelärms zu untersuchen. Dabei<br />
sind zum einen die Geräuscheinwirkungen<br />
der vorhandenen gewerblichen Nutzungen<br />
auf das Plangebiet zu ermitteln<br />
und zu bewerten. Bei den relevanten<br />
gewerblichen Nutzungen handelt es<br />
sich zum einen um gewerblich-industrielle<br />
Nutzungen im Norden des Nordrings<br />
sowie um gewerbliche Nutzungen und<br />
Einzelhandelsnutzungen im Bereich der<br />
Mainzer Straße. Zum anderen sind die<br />
Geräuscheinwirkungen aufgrund der im<br />
Plangebiet beabsichtigten gewerblichen<br />
Nutzung auf die vorhandenen schutzbedürftigen<br />
Nutzungen außerhalb des Plangebiets<br />
sowie die im Plangebiet geplanten<br />
künftigen schutzbedürftigen Nutzungen<br />
zu untersuchen. Im Zuge der<br />
Planung ist sicherzustellen, dass in Überlagerung<br />
der vorhandenen und der künftig<br />
zu erwartenden Geräuscheinwirkungen<br />
gewerblicher Quellen die zulässigen<br />
Orientierungswerte der DIN 18005 bzw.<br />
die Immissionsrichtwerte der TA Lärm<br />
eingehalten werden. Die hierzu erforderlichen<br />
Untersuchungen werden im weiteren<br />
Verfahren durchgeführt.<br />
Lärmimmissionen<br />
49
Bestehende Planungen<br />
Nahversorgung<br />
Regionaler Flächennutzungsplan<br />
Legende<br />
Hauptkarte<br />
Siedlungsstruktur<br />
Nahversorgung<br />
Sport<br />
Regionaler Flä<br />
Regionaler Legende<br />
Flä<br />
Schule<br />
Legende Hauptkarte Sonderbaufläche Siedlungsstruktur<br />
Hauptkarte<br />
Siedlungsstruktur Sondergebiet<br />
Hauptkarte <br />
Hauptkarte<br />
Siedlungsstruktur <br />
für den großflächigen Einzelhandel<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Islam.Kulturzentrum<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
Wohnbaufläche,<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Bestand/geplant<br />
Siedlungsstruktur<br />
Hauptkarte<br />
Siedlungsstruktur<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
Siedlungsstruktur<br />
Siedlungsstruktur Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
Wohnbaufläche,<br />
Gemischte Baufläche,<br />
Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Krankenhaus<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Krankenhaus<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Weiterführende Schule<br />
Weiterführende Schule<br />
Kultur<br />
Kultur<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
Weiterführende Schule<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Kultur<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Wohnbaufläche, für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
Gewerbliche <br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
Vorranggebiet Wohnbaufläche,<br />
Bund<br />
Bestand/geplant<br />
<br />
Gewerbliche<br />
Grünfläche<br />
Baufläche, Bestand/geplant<br />
(ohne Gemischte Symbol: Parkanlage) Baufläche,<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Krankenhaus<br />
<br />
Sicherheit größerer Spielplatz, und Ordnung Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
Gewerbliche Baufläche,<br />
Regionaler Flächennutzungsplan<br />
Krankenhaus<br />
Wohnungsferne Bestand/geplant<br />
Baufläche,<br />
Gärten<br />
<br />
Bestand/geplant<br />
Weiterführende für Schule Gemeindebedarf,<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Weiterführende Friedhof<br />
für den Gemeinbedarf, Schule<br />
Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Krankenhaus<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
mit hohem Grünanteil (textl. Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche<br />
Sondergebiet für den<br />
mit gewerblichem<br />
großflächigen<br />
Charakter<br />
Einzelhandel<br />
(textl. Zweckbestimmung)<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />
Schule<br />
Kultur<br />
Kultur<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
<br />
Verkehr Krankenhaus<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Fläche Sonderbaufläche Weiterführende<br />
für den Straßenverkehr<br />
mit hohem Grünanteil Schule<br />
(textl. Zweckbestimmung)<br />
Weiterführende Sonderbaufläche Schule<br />
mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
Legende<br />
Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Kultur<br />
Kultur<br />
mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Regionaler Flächennutzungsplan<br />
Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)* <br />
Sondergebiet<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
für den großflächigen Einzelhandel<br />
Sondergebiet<br />
Sonderbaufläche,<br />
für den großflächigen Einzelhandel<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
<br />
<br />
Sonderbaufläche Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sondergebiet <br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
für den großflächigen Einzelhandel<br />
<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Sondergebiet (ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
für den großflächigen Einzelhandel<br />
<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Bund<br />
Grünfläche<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
<br />
<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Bund<br />
Grünfläche<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Grünfläche<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
Sportanlage, größerer Spielplatz, Freibad, Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz, Tiergehege<br />
<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Grünfläche<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
Vorranggebiet Bund<br />
<br />
Sonstige Bestand/geplant<br />
regional bedeutsame Straße oder örtliche Hauptverkehrsstraße,<br />
mindestens vierstreifig, Bestand/geplant ** <br />
Hauptkarte<br />
Rechtsgrundlage<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Siedlungsbeschränkungs-<br />
<br />
Hauptkarte<br />
Einkaufszentrum 9<br />
<br />
Rechtsgrundlage<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Siedlungsstruktur<br />
<br />
verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
Grünfläche<br />
Grünfläche<br />
(ohne<br />
Ausbaustrecke<br />
Symbol: Parkanlage)<br />
Straße<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
Legende<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Siedlungsstruktur<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Grünfläche (Parkanlage)<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />
THW<br />
Vorranggebiet für Landwirtschaft<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />
<br />
<br />
Vorranggebiet<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Straßentunnel<br />
Sportanlage,<br />
für Landwirtschaft<br />
größerer<br />
Klein-Gera<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Fläche Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz, <br />
Sportanlage, für die Freibad, Landbewirtschaftung<br />
Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
größerer<br />
Kinderspielplatz<br />
Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
Vorranggebiet P+R-Platz (ab Bund ca. 50 Stellplätzen)<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
Grünfläche Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />
<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Fläche für die Landbewirtschaftung<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Wald, Bestand/Zuwachs<br />
Wohnferne Gärten<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
Fläche Sportanlage, Wohnungsferne Gärten<br />
größerer für Spielplatz, den Freibad, Schienenverkehr<br />
Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz, Tiergehege<br />
Hauptkarte<br />
<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Wald, Bestand/Zuwachs<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
GROSS-GERAU<br />
§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Rechtsgrundlage<br />
Sportanlage, größerer Spielplatz, Freibad, Kleintierzucht, Festplatz, Grillplatz, Hundedressur, Jugendzeltplatz,<br />
Tiergehege<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
Friedhof<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Wohnungsferne Gärten Bestand/geplant<br />
Verkehr<br />
Verkehr<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
<br />
Krankenhaus<br />
Siedlungsstruktur<br />
<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />
Natur und Landschaft Friedhof<br />
s.o.<br />
Natur und Landschaft<br />
<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet Schienenverkehrsstrecke<br />
für Natur und Landschaft<br />
s.o.<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG<br />
Land- und Forstwirtschaft Vorranggebiet<br />
Friedhof<br />
für Natur und Landschaft<br />
Krankenhaus<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
Weiterführende Schule<br />
Regional Friedhof<br />
bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
Fläche für den Straßenverkehr<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
Friedhof Fläche für den Straßenverkehr<br />
§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />
Verkehr<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, für Landwirtschaft Bestand/geplant **<br />
<br />
Friedhof<br />
Kultur<br />
Verkehr<br />
<br />
s.o.<br />
Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft<br />
s.o.<br />
Vorbehaltsgebiet Vorranggebiet für Natur für und Landschaft Landwirtschaft<br />
Weiterführende Schule<br />
s.o.<br />
Ökologisch bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />
s.o.<br />
Bundesfernstraße,<br />
nutzungsplan<br />
mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
Bundesfernstraße, zur Ausbaustrecke Pflege zur Schiene<br />
den Straßenverkehr<br />
Entwicklung mindestens vierstreifig, von Boden, Bestand/geplant<br />
Natur und Landschaft<br />
<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Verkehr<br />
<br />
Verkehr<br />
Fläche Bundesfernstraße, für den Straßenverkehr<br />
zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
Verkehr<br />
Bundesfernstraße,<br />
Bundesfernstraße, zweimindestens<br />
oder dreistreifig,<br />
vierstreifig, Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
Fläche für den Straßenverkehr<br />
Bundesfernstraße,<br />
Fläche für den Straßenverkehr<br />
mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
Fläche für den Straßenverkehr<br />
Bundesfernstraße,<br />
Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
zwei- oder dreistreifig, Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
mindestens vierstreifig, **<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
Fläche für die Landbewirtschaftung<br />
Kultur<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
<br />
2010<br />
Einkaufszentrum<br />
s.o.<br />
8<br />
Ökologisch bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />
zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />
!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet<br />
Vorranggebiet<br />
Trassensicherung für Regionalparkkorridor<br />
für Regionalparkkorridor<br />
für Regionalparkkorridor<br />
stillgelegter Strecke<br />
<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Wald, Bestand/Zuwachs<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Dornberg<br />
§ 5 Abs.2 Nr.1 BauGB<br />
<br />
!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet Sonstige Bahntunnel regional ** Regionaler bedeutsame Grünzug Straße oder örtliche Haupt-<br />
<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
§ 5 Abs.2 Nr.2 BauGB<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
s.o.<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
Sonstige Bundesfernstraße, zwei- oder Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
Sonstige verkehrsstraße, regional mindestens bedeutsame vierstreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
Sonstige regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder örtliche Haupt-<br />
**<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
Sonstige verkehrsstraße, regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
<br />
regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
<br />
<br />
Vorranggebiet<br />
Vorranggebiet<br />
Regionaler Grünzug<br />
Regionaler<br />
Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
s.o.<br />
Natur und Landschaft<br />
<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
s.o.<br />
Vorbehaltsgebiet Grünzug für besondere Klimafunktionen<br />
Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
<br />
Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet<br />
Krankenhaus<br />
Haltepunkt im Regionalverkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
s.o.<br />
Still- Fließgewässer<br />
Natur und Landschaft<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Ausbaustrecke Straße<br />
s.o.<br />
Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen<br />
Fläche für Versorgungsanlagen,<br />
für für die für vorbeugenden Natur Abfallentsorgung<br />
und Landschaft<br />
<br />
Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />
s.o.<br />
Still- und Fließgewässer<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Vorbehaltsgebiet Ausbaustrecke Straße<br />
Weiterführende Schule<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Hochwasserschutz<br />
Haltepunkt im S-Bahn-Verkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />
§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />
Straßentunnel<br />
Ausbaustrecke Straße<br />
Sonstige verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
Ausbaustrecke regional<br />
Straße<br />
bedeutsame oder örtliche <br />
Haupt-<br />
Sonstige P+R-Platz verkehrsstraße, regional zwei- bedeutsame oder dreistreifig, Straße oder Bestand/geplant örtliche Haupt- **<br />
<br />
<br />
Ökologisch Straßentunnel bedeutsame Flächennutzung mit Flächen für Maßnahmen zum Schutz<br />
Kultur<br />
s.o.<br />
Haltepunkt im U-/Stadt- oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />
(ab ca. 50 Stellplätzen)<br />
P+R-Platz verkehrsstraße,<br />
Ausbaustrecke<br />
Straßentunnel<br />
(ab ca. zwei- 50 Stellplätzen)<br />
oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
Fläche für den Luftverkehr,<br />
Straße<br />
Bestand/geplant<br />
Ausbaustrecke Straße<br />
Straßentunnel<br />
Überörtliche Fahrradroute, Ausbaustrecke Bestand/geplant<br />
Überörtliche<br />
P+R-Platz (ab Fahrradroute,<br />
ca.<br />
Straße<br />
50 Stellplätzen)<br />
Bestand/geplant<br />
Flughafen, Bestand/geplant<br />
Straßentunnel<br />
P+R-Platz<br />
Straßentunnel<br />
(ab ca. 50 Stellplätzen)<br />
Straßentunnel<br />
Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />
P+R-Platz (ab ca. 50 Stellplätzen)<br />
P+R-Platz Überörtliche<br />
(ab Fahrradroute,<br />
ca. 50 Stellplätzen)<br />
P+R-Platz (ab ca. 50 Stellplätzen)<br />
Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />
Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />
Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
Ausbaustrecke Schiene<br />
Überörtliche Fahrradroute, Bestand/geplant<br />
Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
Ausbaustrecke Fläche für den Schienenverkehr<br />
Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />
Ausbaustrecke Schiene<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />
Ausbaustrecke Schiene<br />
Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
<br />
Regional bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
<br />
Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
Ausbaustrecke Fläche für den Schienenverkehr<br />
Schienenfernverkehrsstrecke, Bestand/geplant<br />
<br />
zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Nr.1 <br />
Vorranggebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />
Auszug Regionaler Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
Flächennutzungsplan, Ballungsraum Rhein-Main 2010<br />
und Abwasserbeseitigung,<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />
§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />
<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />
Abs.3 Nr.1 HLPG<br />
Bestand<br />
Grünfläche<br />
Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />
§ 5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />
!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet für Regionalparkkorridor<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />
§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />
Einrichtung zur Abwasserentsorgung<br />
(ohne Symbol: Parkanlage)<br />
Grünfläche<br />
Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />
§ 5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />
Wallerstädten<br />
(ohne Sonderbaufläche Symbol: Parkanlage) mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
Rechtsgrundlage<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet Regionaler Grünzug<br />
Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
größerer Spielplatz, Kleintierzucht, Hundedressur, Tiergehege<br />
Sonderbaufläche mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
Verkehrslandeplatz, Bestand/geplant<br />
Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
Sondergebiet für den großflächigen Einzelhandel<br />
s.o.<br />
<br />
(ggf. nähere Zweckbestimmung)*<br />
Versorgungsanlagen, Regional Abfallentsorgung bedeutsame Schienennahverkehrsstrecke und Abwasserbeseitigung oder<br />
örtliche Schienenhauptverkehrsstrecke, Bestand/geplant **<br />
<br />
Fläche für Versorgungsanlagen, für die Abfallentsorgung<br />
und Ausbaustrecke Abwasserbeseitigung, Bestand/geplant<br />
<br />
Still- und Fließgewässer<br />
Friedhof<br />
s.o.<br />
Rohstoffsicherung<br />
Land- und Forstwirtschaft Sportanlage, Freibad, Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
s.o.<br />
Rohstoffsicherung<br />
größerer Spielplatz, Kleintierzucht,<br />
Berkach<br />
Stadt-, Gemeindegrenze<br />
Hundedressur, Tiergehege<br />
Vorbehaltsgebiet oberflächennaher Lagerstätten<br />
<br />
s.o.<br />
Vorranggebiet für Landwirtschaft<br />
§ 9 Abs.4 Nr.6 HLPG i.V.m.<br />
Vorbehaltsgebiet Grenze des rechtlichen oberflächennaher Geltungsbereiches Lagerstätten des<br />
Wohnungsferne Gärten<br />
§ 6 Abs.3 s.o. Nr.1 HLPG<br />
Vorranggebiet Regionalen Flächennutzungsplanes<br />
§ 5 Abs.2 Nr.9a BauGB<br />
für den Abbau oberflächennaher Lagerstätten, Bestand/geplant<br />
s.o.<br />
Fläche für die Landbewirtschaftung<br />
§ 9 Abs.4 Nr.2 HLPG i.V.m.<br />
<br />
<br />
Vorranggebiet<br />
Siedlungsbeschränkungsgebiet<br />
für vorbeugenden Abbau oberflächennaher Hochwasserschutz Lagerstätten, Bestand/geplant<br />
Friedhof<br />
§ 6 Abs.3 Satz 2 HLPG<br />
<br />
Büttelborn<br />
§ 9 Abs.4 Nr.6 HLPG i.V.m.<br />
§ 6 Abs.3 s.o. Nr.2 HLPG<br />
§ 5 Abs.2 Nr.9a BauGB<br />
Trassensicherung stillgelegter Einrichtung Strecke<br />
Trassensicherung der Elektrizitätsversorgung stillgelegter Strecke- Kraftwerk, Bestand/geplant<br />
Wald, Bestand/Zuwachs<br />
§ 9 Abs.4 Nr.5 HLPG i.V.m.<br />
! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />
Vorranggebiet Bund<br />
Vorbehaltsgebiet für vorbeugenden Hochwasserschutz<br />
§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />
Beikarte 2: Regionaler Abgrenzung unterschiedlicher Einzelhandel<br />
§ 6 Abs.3 Nr.1 HLPG<br />
Nutzungen<br />
Verkehr<br />
§ 5 Abs.2 Nr.9b BauGB<br />
(siehe auch Hauptkarte)<br />
! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />
Abgrenzung unterschiedlicher Nutzungen<br />
Verkehr<br />
Grünfläche<br />
5 Abs.2 Nr.5 BauGB<br />
Vorbehaltsgebiet für den Grundwasserschutz<br />
Fläche für den Straßenverkehr<br />
§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />
Natur und Landschaft (ohne Symbol: Parkanlage)<br />
§ 5 Abs.2 Nr.3 BauGB<br />
Versorgungskern<br />
Bahntunnel Fläche für den Straßenverkehr<br />
Einrichtung **<br />
§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />
Kennzeichnung Ausbaustrecke Schiene<br />
<br />
Bahntunnel **<br />
Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />
Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
Regionalverkehr, 50 Bestehende Planungen<br />
Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />
Bahntunnel **<br />
Trassensicherung stillgelegter Strecke<br />
aus Bahntunnel Genehmigungsbescheid<br />
der ** Elektrizitätsversorgung - Umspannstation, Bestand/geplant<br />
<br />
Bundesfernstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant<br />
Fernverkehr, Regionalverkehr, Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
§<br />
9<br />
5<br />
Abs.4<br />
Abs.2<br />
Nr.3<br />
Nr.3<br />
HLPG<br />
BauGB<br />
Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
Haltepunkt im Regionalverkehr, Haltepunkt im Regionalverkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
<br />
Vorranggebiet Sportanlage, für Natur Freibad, und Landschaft Festplatz, Grillplatz, Jugendzeltplatz,<br />
§ 9 Abs.4 s.o. Nr.4 HLPG i.V.m.<br />
Kennzeichnung aus Zentraler Genehmigungsbescheid<br />
Versorgungsbereich<br />
Bundesfernstraße, Rohstoffsicherung Einrichtung zur Wasserversorgung, Bestand/geplant<br />
größerer Spielplatz, mindestens Kleintierzucht, vierstreifig, Hundedressur, Bestand/geplant Tiergehege<br />
§ 6 Abs.3 § 9 Nr.1 Abs.4 HLPG Nr.3 HLPG<br />
von der Genehmigung ausgenommene Fläche<br />
Bundesfernstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
<br />
s.o.<br />
Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft<br />
von der Genehmigung ausgenommene Fläche<br />
§ 9 Abs.4 Nr.4 HLPG i.V.m.<br />
Ergänzungsstandort<br />
Bundesfernstraße, Einrichtung Vorbehaltsgebiet zur Abfallentsorgung, oberflächennaher Bestand/geplant<br />
Lagerstätten<br />
<br />
Wohnungsferne Gärten zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant<br />
§ 6 Abs.3 s.o.<br />
Nr.2 HLPG<br />
von der Genehmigung ausgenommene Straße, Bestand/geplant<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />
Bahntunnel **<br />
Ökologisch verkehrsstraße, bedeutsame mindestens Flächennutzung<br />
Dornheim<br />
vierstreifig, mit Flächen Bestand/geplant für Maßnahmen ** zum Schutz,<br />
§ 5 Abs.2 § 5 Nr.10 Abs.2 BauGB Nr.3 BauGB<br />
von Bahntunnel Sonstiger der Genehmigung Einzelhandelsstandort, Einrichtung Vorranggebiet ** ausgenommene Bestand Straße, Bestand/geplant<br />
Bahntunnel Haltepunkt im zur Sonstige **<br />
S-Bahn-Verkehr, für Abwasserbeseitigung, den Abbau oberflächennaher Bestand/geplant Bestand/geplant Lagerstätten, Bestand/geplant<br />
Friedhof regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
§ 9 Abs.4 Nr.3 HLPG<br />
zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft<br />
§ 5 Abs.2a Haltepunkt im S-Bahn-Verkehr, Bestand/geplant<br />
Haltepunkt im Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
Fernverkehr, Bestand/geplant<br />
Hochspannungsleitung, Haltepunkt im Fernverkehr, U-/Stadt- oder Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />
Haltepunkt<br />
Haltepunkt im<br />
im U-/Stadt-<br />
Regionalverkehr, S-Bahn-Verkehr, oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />
Bestand/geplant<br />
§<br />
s.o. BauGB<br />
verkehrsstraße, mindestens vierstreifig, Bestand/geplant **<br />
5 Abs.2 Nr.3 BauGB<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Hauptvon<br />
der Genehmigung ausgenommen<br />
Haltepunkt im Regionalverkehr, S-Bahn-Verkehr, Fläche für den Luftverkehr, Bestand/geplant<br />
Fläche Haltepunkt für den Regionalverkehr, Luftverkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
s.o.<br />
!( !( !( !( !( !( !( !( !( !( !( Vorranggebiet verkehrsstraße, für Regionalparkkorridor<br />
zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
§ 9 Abs.4 Nr.4 HLPG i.V.m.<br />
Sonstige regional bedeutsame Straße oder örtliche Haupt-<br />
Beikarte 1: Vermerke, nachr. Übernahmen, Kennzeichnun<br />
§ 6 Abs.3 s.o. Nr.1 HLPG<br />
! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! !<br />
Abgrenzung unterschiedlicher Nutzungen<br />
Verkehr<br />
verkehrsstraße, zwei- oder dreistreifig, Bestand/geplant **<br />
(siehe auch Hauptkarte)<br />
Beikarte D D D D D 1: D Vermerke, Abbau Hochspannungsleitung nachr. Übernahmen, Kennzeichnun<br />
Vorranggebiet Ausbaustrecke Regionaler Straße Grünzug<br />
§ 9 Abs.4 s.o. Nr.7 HLPG i.V.m.<br />
(siehe * Zulässige auch Hauptkarte) großflächige Sortimente innerhalb der "Sondergebiete Einkaufszentrum" (nummeriert<br />
Haltepunkt im U-/Stadt- oder Straßenbahnverkehr, Bestand/geplant<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
L 3040<br />
Wochenend<br />
Camping<br />
L 3482<br />
A 67<br />
B 44<br />
K 160<br />
B 42<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wohnbaufläche, Bestand/geplant<br />
<br />
Gemischte Baufläche, Bestand/geplant<br />
<br />
Gewerbliche Baufläche, Bestand/geplant<br />
<br />
Fläche für den Gemeinbedarf, Bestand/geplant<br />
<br />
Sicherheit und Ordnung<br />
Krankenhaus<br />
<br />
Weiterführende<br />
Kultur<br />
Sonderbaufläche, Bestand/geplant (textl. Zweckbestimmung)<br />
Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil (textl. Zweckbestimmung)<br />
mit gewerblichem Charakter (textl. Zweckbestimmung)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
B 44<br />
A
Bestehende Planungen<br />
Regionaler Flächennutzungsplan<br />
Der RegFNP sieht für das Südzuckergelände<br />
eine abgestufte Nutzung in<br />
gewerbliche Baufläche (ca. 14 ha),<br />
gemischte Baufläche (ca. 4,4 ha) und<br />
Wohnbaufläche (ca. 9,1 ha) vor. Bei<br />
einer veränderten Nutzungskonzeption<br />
wie sie der aktuelle städtebauliche<br />
Entwurf vorsieht (s. S. 70ff.), ist<br />
der RegFNP parallel zum Bauleitplanverfahren<br />
zu ändern.<br />
Der Regionale Flächennutzungplan, Ballungsraum<br />
Rhein-Main, 2010 (RegFNP<br />
2010, veröffentlicht im StAnz. am<br />
17.10.2011) definiert für die Siedlungsstruktur<br />
der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> maßgeblich<br />
drei Hauptnutzungsbereiche:<br />
Wohn-, Misch- und Gewerbeflächen.<br />
Dabei wird deutlich, dass die Stadt einen<br />
besonderen gewerblichen Schwerpunkt<br />
setzt. Die entsprechenden Bauflächen<br />
im Nord-Westen, Norden und Süd-Osten<br />
umfassen rund 178 ha.<br />
Im Bereich Natur- und Landschaft zeigt<br />
der RegFNP ein Vorranggebiet Regionaler<br />
Grünzug, das sich vor allem im Osten<br />
und Süden <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s zur Sicherung<br />
der Freiräume durch die Kreisstadt zieht.<br />
Weiterhin sind Vorranggebiete für einen<br />
Regionalparkkorridor vorgesehen. Ein solcher<br />
Korridor verläuft an der nordwestlichen<br />
Grundstücksgrenze des Plangebietes.<br />
Ein <strong>Groß</strong>teil der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> und<br />
das ehemalige Südzuckergelände liegen<br />
innerhalb des Siedlungsbeschränkungsgebietes.<br />
Die Ausweisung neuer Wohnbauflächen<br />
/ Mischgebiete im Rahmen<br />
der Bauleitplanung ist hier nicht zulässig.<br />
Bauflächen in geltenden Bebauungsplänen<br />
und Flächen innerhalb des<br />
Siedlungsbestandes für städtebauliche<br />
Umstrukturierungsmaßnahmen wie das<br />
Südzuckergelände bleiben jedoch von<br />
dieser Regelung unberührt (siehe hierzu<br />
auch Thema Lärmimmissionen/Fluglärm).<br />
Für das ehemalige Südzucker-Gelände<br />
wird gemäß RegFNP eine neue Nutzung<br />
in Form einer abgestuften Flächennutzung<br />
mit „Wohnbaufläche“, „Gemischter<br />
Baufläche“ und „Gewerblicher Baufläche“<br />
angestrebt.<br />
Die gewerbliche Baufläche umfasst den<br />
größten Teil mit ca. 14 ha; die gemischte<br />
Baufläche wird mit ca. 4,4 ha und die<br />
Wohnbaufläche mit ca. 9,1 ha ausgewiesen.<br />
Bestehende Planungen<br />
51
Bestehende Planungen<br />
Bebauungspläne<br />
Im Schachen<br />
Fabrikstraße<br />
Innenstadt II<br />
Übersicht Geltungsbereiche Bebauungspläne<br />
52 Bestehende Planungen
Bestehende Planungen<br />
Bebauungspläne<br />
Für den <strong>Groß</strong>teil des Südzuckergeländes<br />
liegt kein rechtskräftiger B-Plan<br />
vor, die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit<br />
richtet sich nach § 35 BauGB.<br />
Ausnahmen bilden der nordwestliche<br />
Grundstücksbereich (Teilfläche B-Plan<br />
„Im Schachen“ und eine Fläche entlang<br />
der Fabrikstraße (B-Plan „Fabrikstraße“).<br />
Die Rechtskraft der bestehenden<br />
B-Pläne wird in den betroffenen<br />
Teilbereichen mit Satzungsbeschluss<br />
des neuen B-Planes ausgesetzt.<br />
Für das ehemalige Südzuckergelände<br />
liegt in großen Teilen derzeit kein rechtskräftiger<br />
Bebauungsplan vor. Verschiedene<br />
Anläufe zur Schaffung von Planungsrecht<br />
für diverse Nachnutzungen<br />
wurden nicht zur Satzung geführt.<br />
Die bauplanungsrechtliche Zulässigkeit<br />
von Vorhaben wird sich weitestgehend<br />
nach § 35 BauGB „Bauen im Außenbereich“<br />
richten.<br />
Im Schachen<br />
Im Norden liegt das Gelände zum Teil im<br />
Geltungsbereich des B-Planes „Im Schachen“<br />
aus dem Jahr 1973, der die Fläche<br />
als Industriegebiet festsetzt.<br />
Gas- oder staubförmige Emissionen<br />
sind nur zulässig, wenn der ungestörte<br />
Abtransport mit der freien Luftströmung<br />
gewährleistet ist. Die Emissionen sind<br />
nach Ziffer 2.4 der TALuft in der Fassung<br />
vom 28.2.1983 abzuleiten. Vom gesamten<br />
Plangebiet GE11 sind 30 % der nicht<br />
überbaubaren Fläche als Grünfläche<br />
anzulegen und dauerhaft zu unterhalten“.<br />
„Innenstadt II“<br />
Im Süden schließt der der Bebauungsplan<br />
„Innenstadt II“ aus dem Jahr 2002<br />
an, der in den Südzucker zugewandten<br />
westlichen Randbereichen Mischgebiete<br />
und allgemeine Wohngebiete festsetzt:<br />
Fabrikstraße<br />
Im Süden befindet sich ein Teil des<br />
Geländes im Geltungsbereich des B-Planes<br />
„Fabrikstraße“ aus dem Jahr 1984,<br />
zuletzt geändert durch eine 1. Änderung<br />
aus dem Jahr 2003. Dieser Bereich wird<br />
als Gewerbegebiet ausgewiesen, welches<br />
durch einen Lärmschutzwall mit<br />
5m Höhe von den benachbarten Gebieten<br />
getrennt wird. „Die gewerbliche<br />
Nutzung wird gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 24<br />
BBauG eingeschränkt. Zugelassen sind<br />
nur Lagerflächen, Lagerhallen und sonstige<br />
nicht störende Einrichtungen mit<br />
einer Geräuschimmission in den betroffenen<br />
Gebieten von 55 dB(A) bei Tag und<br />
45 dB(A) bei Nacht.<br />
Ferner dürfen keine Stoffe gelagert werden,<br />
von denen störende bodennahe<br />
Geruchs- und Schadstoffemissionen ausgehen.<br />
Bestehende Planungen<br />
53
Bestehende Planungen<br />
Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020<br />
LEITBILDPLAN<br />
LEITZIELE DER INTEGRIERTEN<br />
STADTENTWICKLUNG GROSS-GERAU 2020<br />
RÄUMLICH<br />
Erhalt, Pflege und Einbindung von stadtbildprägenden<br />
Gebäuden und Gesamanlagen<br />
GG-Nord<br />
Ausbildung attraktiver Stadteingänge<br />
Ausbildung der Stadtränder<br />
Procter & Gamble<br />
Erhalt und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft,<br />
Stärkung der Erlebbarkeit<br />
der Alt-Neckarschlinge<br />
nördlich der Bahn<br />
ehem. Südzucker<br />
Friedrich-Ebert-Anlage<br />
Frankfurter Straße<br />
Fagro II<br />
Bahnhof GG<br />
Springberg<br />
Etablierung von Aufenthaltsqualitäten<br />
und multifunktionalen Räumen in der<br />
Friedrich-Ebert-Anlage<br />
Vernetzung von Grün- und Freiflächen,<br />
Naherholungsbereiche sichern und<br />
entwickeln, über das Behördenzentrum<br />
zum Sportpark<br />
Wallerstädten<br />
Hist. Rathaus<br />
Auf Esch III<br />
Unter anderem gibt es die Marke<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er-Garten.<br />
Über die Jahn-Straße sind fünf<br />
Schulen miteinander verknüpft.<br />
Es ist ein campusartiges Bildungsband<br />
mit Kooperationen<br />
Kreiskrankenhaus<br />
unter den unterschiedlichsten<br />
Bildungseinrichtungen entstanden.<br />
Die Schulen teilen Auf Esch I + IIsich eine<br />
Ebbelwoi-Päädsche<br />
Mensa an der Martin-Buber-Schule.<br />
Und auch die Nachmittags-<br />
Fasanerie<br />
AG’s für die Ganztagsbetreuung<br />
sind schulübergreifend.<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er Gesundheitsstandards<br />
sind ein Begriff in der<br />
Alt-Neckar-Schlinge<br />
Region. Das Hallenbad hat einen<br />
medizinischen Wellnessbereich.<br />
Vom Bildungsband über den<br />
Sport-Park kommt man direkt zum<br />
Wasserturm – dem Wahrzeichen<br />
der Kreisstadt.<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> ist auch weiterhin<br />
Zentrum des Speed-Skating in<br />
Deutschland. Das Café im Sport-<br />
Park mit Biergarten ist das Herzstück<br />
des Parks. Als Generationenprojekt<br />
wurde das Café ins<br />
Leben gerufen und wird von Jugendlichen<br />
betrieben...<br />
Die Odenwaldstraße hat sich gewandelt<br />
zu einer Handwerker-<br />
Meile mit Werkstatthöfen und viel<br />
Grün. In Dornberg lädt die Fasanerie<br />
zu einem Besuch ein. Es<br />
gibt schönen alten Baumbestand,<br />
einen Abenteuerspielplatz, Minigolf,<br />
ein Pfad der Sinne, Biergarten<br />
im Dezember Sommer, 2010 Schlittschuh Leitbildplan, SEK <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020, im<br />
Jahnhalle<br />
Jahnstraße<br />
Sportpark<br />
Behördenzentrum<br />
Scheidgraben<br />
Dornheim<br />
Stadtkirche<br />
Sandböhlplatz<br />
Marktplatz<br />
Kernstadt<br />
Stadthaus<br />
Winter und einen Kletterpark. Die<br />
Fasanerie Darmstädter Straße ist die pure Grünoase.<br />
Wasserturm<br />
Berufliche Schulen<br />
hist. Freibad<br />
Bestehende<br />
Kreissporthalle<br />
Wohngebiete sind<br />
gemeinsam mit den Bewohnern<br />
Bhf Dornberg<br />
attraktiver gestaltet worden. Auch<br />
Odenwaldstraße<br />
die Stadtteilzentren wurden zu<br />
attraktiven Treffpunkten für die<br />
Helvetia-Parc<br />
Bürger. Gestaltete Frei- und Grünräume<br />
verbinden die Stadt mit der<br />
Dornberg<br />
Dornberger Schloss<br />
Ried-Landschaft.<br />
VHS<br />
Die <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>er sind mittendrin<br />
in der Region und doch im Grünen.<br />
Die Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> zeigt<br />
sich in Zukunft mit ihren Besonderheiten,<br />
mit ihrer kompakten<br />
Berkach<br />
Struktur durch neue Verbindungen,<br />
mehr Orientierung und Akzentuierung.<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> hat<br />
eine neue Dialogkultur in Politik,<br />
Verwaltung und Öffentlichkeit etabliert.<br />
Diskurs führt zu Lösungen<br />
und Veränderung und nicht zu<br />
Dissens und Stillstand.<br />
Bhf Dornheim<br />
GESTALTERISCH<br />
Stärkung der Ortsmitten/Stadtteilzentren,<br />
Nutzungs- und Gestaltungskonzepte<br />
Ausbildung des Bildungsstandortes,<br />
Darstellung und Vernetzung von<br />
Angeboten für Kinder und Jugendliche<br />
in der Jahnstraße<br />
FUNKTIONAL<br />
Stärkung der Innenstadt, des Einzelhandels<br />
und der Dienstleister<br />
Reaktivierung/Entwicklung von<br />
gewerblich/industriell genutzten Flächen<br />
Südzucker und FAGRO,<br />
Etablierung des Handwerks, Entwicklung<br />
der Odenwaldstraße<br />
Ausbildung eines modernen Verwaltungsstandortes,<br />
Stärkung von Kooperationen,<br />
Entwicklung des Behördenzentrums<br />
Ausbildung eines Wohnstandortes für<br />
alle Lebenssituationen und<br />
Generationen, Anpassung der Städtebaulichen<br />
Entwicklung Auf Esch I und<br />
Schaffung von Wohnraumqualitäten<br />
am Springberg, Am Hermannsberg<br />
„Nördlich der Bahn“<br />
Verdichtung, Innen- vor Außenentwicklung,<br />
Siedlungserweiterung<br />
Verknüpfung von Nutzungsschwerpunkten,<br />
Stadt der kurzen Wege<br />
Stärkung der Vernetzung der Stadtteile,<br />
Ausbildung einer Nord-Süd Achse<br />
GG-Nord - Kernstadt - Auf Esch<br />
Reduzierung der Verkehrsbelastung<br />
Wallerstädten, Berkach, Dornheim<br />
Verkehrliche Entlastung durch<br />
Ortsumgehung Dornheim<br />
ÜBERGEORDNETE ELEMENTE<br />
Gewässer<br />
Landschaftsraum (Landwirtschaft)<br />
Wald Bestand und Planung<br />
Alt-Neckarschleife<br />
Parks und Freiflächen,<br />
Städtisches Grün<br />
Bahn<br />
Hauptverkehrswege<br />
Wasserturm Standortmarken<br />
165<br />
164<br />
54 Bestehende Planungen
Bestehende Planungen<br />
Stadtentwicklungskonzept <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020<br />
Das SEK GG 2020 sieht für das<br />
Südzuckergelände die Reaktivierung/<br />
Entwicklung von gewerblich/industriell<br />
genutzten Flächen vor.<br />
Im Rahmen der Zukunftswerkstatt<br />
wurden von den Bürgern als mögliche<br />
Visionen für eine Nachnutzung des<br />
Geländes „innovatives Gewerbe“,<br />
„Leben und Arbeiten“ und „Grün- und<br />
Freizeitnutzungen“ angegeben.<br />
Zwischen 2009 und 2010 entstand das<br />
Stadtentwicklungskonzept „<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
2020 - Mittendrin und doch im Grünen“<br />
für die Kreisstadt.<br />
In einem mehrstufigen Prozess aus verschiedenen<br />
Workshops, Bürgerbeteiligungen,<br />
Bürgerforen, Arbeitswerkstätten<br />
und Befragungen entwickelte sich ein<br />
Handbuch, das die zukünftige Entwicklung<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s beschreibt.<br />
Die unterschiedlichen Erwartungen der<br />
Bürger bilden sich unter anderem aus der<br />
Stärkung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s als Wohnstandort,<br />
aber auch aus der Förderung neuer<br />
Arbeitsplätze sowie einer Verkehrsentlastung<br />
an den Hauptknotenpunkten. Weiterhin<br />
ist die Entwicklung der derzeitigen<br />
Industriebrachen des Fagro- und des<br />
Südzuckergeländes ein großes Anliegen<br />
der Bürger.<br />
Eines der damit verbundenen, übergeordneten<br />
Themen ist die Frage nach dem<br />
Wirtschaftsstandort und dem Arbeitsmarkt<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
Durch die gute Lage in der Metropolregion<br />
Rhein-Main und der guten Anbindung<br />
durch die BAB 67 eignet sich die<br />
Stadt als Standort für viele Unternehmen.<br />
Das Hauptaugenmerk soll aus Sicht<br />
der Bürger dabei vor allem auf kleineren<br />
Handwerks-, Landwirtschafts- und<br />
Dienstleistungsbetrieben liegen. Ein Projektvorschlag<br />
aus einer der Arbeitswerkstätten<br />
sieht vor Handwerksbetriebe und<br />
„leichtes“ Industriegewerbe zu fördern.<br />
Aus dem Stadtentwicklungskonzept hervorgehende<br />
Bürgerwünsche für das Südzuckergelände<br />
sind unter anderem:<br />
--Nachhaltigkeit, Flexibilität von Nutzungen<br />
--Branchenmix<br />
--Entwicklung eines Landschaftsparks<br />
--Freizeit und Naherholung in Form von<br />
Freizeitnutzung<br />
--große zusammenhängende Gewerbefläche,<br />
keine Ansiedlung eines großflächigen<br />
Logistik-Unternehmens<br />
--Umsetzung der Ziele des RegFNP<br />
--neues Stadtgebiet neben Kernstadt<br />
(lebendiger Stadtteil mit vielfältigen<br />
Nutzungen)<br />
--Leben + Arbeiten<br />
--Wohnbebauung mit Gärten<br />
--Entwicklung eines städtebaulichen Rahmenplans,<br />
Architekturwettbewerb<br />
--negativ geprägtes Stadtbild / Stadteinfahrt<br />
der großen Industriebrache aufwerten<br />
--neue Arbeitsplätze anbieten<br />
--Wohnstandort stärken<br />
Da <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> kaum auf die Nachfrage<br />
von Geschosswohnungsbau reagieren<br />
kann, liegt die Chance der Wohnflächenentwicklung<br />
in der Kernstadt.<br />
Weitere Siedlungserweiterungsflächen<br />
sind im Nord-Westen Dornheims sowie<br />
im Süden Wallerstädtens vorgesehen.<br />
Der abgestimmte Leitbildplan des Stadtentwicklungskonzeptes<br />
sieht für das<br />
Südzuckergelände die Reaktivierung und<br />
Entwicklung für gewerbliche und industrielle<br />
Flächen vor.<br />
Bestehende Planungen<br />
55
195/4<br />
195/3<br />
195/5<br />
255<br />
296<br />
48/1<br />
55/2<br />
883/10<br />
883/4<br />
344/5<br />
344/7<br />
166/3<br />
Zusammenfassende Analyse<br />
Potentiale<br />
A67 ca. 1,6km<br />
Nordring<br />
Ludwig-Kaiser Straße<br />
Sichtbeziehung zur Landschaft<br />
Hirsländer Weg<br />
Mainzer Straße<br />
Innenstadt ca. 600m<br />
H<br />
Übersichtsplan Potentiale<br />
56 Zusammenfassende Analyse
Zusammenfassende Analyse<br />
Potentiale<br />
Nachfolgende Potentiale des Südzuckergeländes<br />
lassen sich ausmachen:<br />
Verkehr<br />
--gute Verkehrsanbindung durch den<br />
Anschluss an die Bundesautobahn 67<br />
(knapp 2km Entfernung) und damit<br />
kurze Entfernung u.a. zum Flughafen<br />
Rhein-Main<br />
--Möglichkeit eines geländeeigenen<br />
Gleisanschlusses für Güterverkehr an<br />
den Verkehrskorridor Rotterdam-Genua<br />
--Bushaltestelle befindet sich in einem<br />
Einzugsradius unter 400 Meter<br />
Infrastruktur<br />
--Angebote des täglichen und periodischen<br />
Bedarfs befinden sich ebenso<br />
wie zahlreiche soziale Einrichtungen in<br />
fußläufiger Entfernung<br />
--Innenstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s in fußläufiger<br />
Entfernung<br />
Grün / Gestaltung<br />
--Nähe und Blickbeziehungen zur Landschaft<br />
an zwei Seiten des Geländes<br />
--etablierter Baumbestand im Südwesten<br />
und Südosten, hochwertiges Bestandsgrün<br />
sowie eine bestehende Allee im<br />
Südwesten<br />
--bereits bestehende attraktive Platzsituationen<br />
in unmittelbarer Nähe des Geländes<br />
--erhaltswerte rote, circa 1,5 Meter hohe<br />
Klinkermauer im Süden<br />
--Nähe zum vorhandenen Grünzug Mühlbach<br />
Supermarkt in unmittelbarer Nähe<br />
Attraktive Platzsituation mit Mauer<br />
Bestandsgrün im Süden<br />
Bestandsgrün<br />
attraktive Platzsituation<br />
Grünzug Mühlbach<br />
Fußweg<br />
Dichter Baumbestand<br />
Mauer<br />
H<br />
Allee<br />
Anbindung zur A67<br />
Infrastruktur<br />
Bushaltestelle<br />
Oppenheimer Straße<br />
möglicher Gleisanschluss<br />
Uferpromenade Mühlbach<br />
Zusammenfassende Analyse<br />
57
195/4<br />
195/3<br />
195/5<br />
255<br />
296<br />
48/1<br />
55/2<br />
883/10<br />
883/4<br />
344/5<br />
344/7<br />
166/3<br />
Zusammenfassende Analyse<br />
Konflikte<br />
Überlastung<br />
Knotenpunkt<br />
Nordring /<br />
H.B.Str.<br />
H<br />
Nordring<br />
>= 50 - 55 dB(A)<br />
!<br />
Ludwig-Kaiser Straße<br />
Hirsländer Weg<br />
WA<br />
Nacht-Schutzzone >= 50 dB(A)<br />
Mainzer Straße<br />
WA<br />
Tag-Schutzzone 2 >= 55 dB(A)<br />
Übersichtsplan Konflikte<br />
58 Zusammenfassende Analyse
Zusammenfassende Analyse<br />
Konflikte<br />
Neben den Potentialen lassen sich mehrere<br />
Konflikte für das Planungsgebiet<br />
ausmachen.<br />
Nutzung<br />
--Nutzungseinschränkungen durch festgelegte<br />
Lärmschutzzonen<br />
Verkehr<br />
--hohe Lärmbelastung durch Flug-, Schienen-<br />
und motorisierten Individualverkehr<br />
--bereits heute hohe Verkehrsbelastung<br />
des Netzes und Erreichen der Kapazitätsgrenzen<br />
an einzelnen Knotenpunkten<br />
Grün / Gestaltung<br />
--Trennwirkung der Bahn zwischen<br />
dem Plangebiet und dem nordöstlich<br />
anschließenden Wohn- und Freiflächen<br />
--Defizite im Stadtbild (u.a. undefinierter<br />
Stadteingang im Südwesten) und in der<br />
Attraktivität der Umgebung ergeben<br />
sich unter anderem durch eine undefinierte<br />
Stadteinfahrt von der L 3094<br />
kommend<br />
--unattraktive Fassaden der angrenzenden<br />
Bebauung sind vermehrt in der<br />
Fabrikstraße zu finden<br />
Lärmbelastung Güter- und Flugverkehr<br />
Barriere Bahngleise<br />
undefinierter Stadteingang Mainzer Str.<br />
Lärmbelastung Straßenverkehr<br />
Lärmbelastung Schienenverkehr<br />
Barriere Bahn<br />
Brachfläche unattraktive<br />
EG-Gestaltung<br />
undefinierter Stadteingang<br />
H<br />
Fehlende ÖPNV-Anbindung<br />
Parkplatz Real-Markt<br />
Wohnbebauung nicht möglich<br />
Wohnbebauung mit Restriktion<br />
Wohnbebauung nicht<br />
ausgeschlossen<br />
hohe Verkehrsbelastung an Knotenpunkten<br />
Zusammenfassende Analyse<br />
59
Teil B<br />
Städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion<br />
Teil B Entwicklungskonzeption<br />
61
Szenarienentwicklung<br />
Schritt 1<br />
Aufbauend auf den Erkenntnissen und<br />
Folgerungen aus den vorangegangenen<br />
Bestandsaufnahmen und Analysen<br />
sowie der von Bürgern und Fraktionen<br />
im Rahmen der REWE-Planung hervorgebrachten<br />
Anregungen und Bedenken,<br />
werden in drei Schritten erste Denkansätze<br />
für unterschiedliche Entwicklungsrichtungen<br />
des Südzuckergeländes erarbeitet:<br />
--Schritt 1 Anwendung der Fluglärmschutzbereiche<br />
--Schritt 2 Nutzungsstaffelung nach<br />
BauNVO<br />
--Schritt 3 - Bewertung nach Kriterien des<br />
SEK GG 2020<br />
Im Folgenden sind diese 3 Bereiche in<br />
eine Hauptnutzung Nord, eine mittlere<br />
Zone und eine Hauptnutzung Süd unterteilt.<br />
In der rechts gezeigten Grafik, in der<br />
eine Dreiteilung des Grundstücks aufgrund<br />
der Verordnung über die Festsetzung<br />
des Lärmschutzbereichs für den<br />
Flughafen Frankfurt Main vorrausgesetzt<br />
ist, sind die unterschiedlichen Nutzungen<br />
(Wohnbaufläche, gemischte Baufläche,<br />
gewerbliche Baufläche, Grünfläche) nach<br />
der allgemeinen Art ihrer baulichen Nutzung<br />
nach BauNVO dargestellt.<br />
Bestand Nord<br />
G<br />
Nordring<br />
Hauptnutzung<br />
Nord<br />
Mainzer Str.<br />
Hauptnutzung<br />
Süd<br />
Kirchgarten-/Fabrikstraße<br />
Bestand Süd<br />
W<br />
mittlere Zone<br />
„Puffer“<br />
M<br />
Auf die Überprüfung des Status Quo<br />
oder die Etablierung einer öffentlichen<br />
Grünfläche wird verzichtet, da sich dieser<br />
aufgrund des hohen Entwicklungsdrucks<br />
auf das Gelände nicht halten lassen wird.<br />
Als wesentlicher gesetzlicher Rahmen<br />
wird zunächst die Verordnung über<br />
die Festsetzung des Lärmschutzbereichs<br />
für den Flughafen Frankfurt<br />
Main betrachtet, die das Grundstück in 3<br />
Bereiche einteilt (Nachtschutzzone1, Tagschutzzone<br />
2, Bereich ohne Restriktionen).<br />
Hierdurch werden einzelne Nutzungen<br />
auf bestimmten Teilen des Grundstücks<br />
ausgeschlossen.<br />
Nachtschutzzone<br />
1<br />
50 dB(A) Grenze<br />
Tagschutzzone<br />
2<br />
55 dB(A) Grenze<br />
Anwendung der Fluglärmschutzbereiche<br />
62 Szenarienentwicklung
Szenarienentwicklung<br />
Schritt 1<br />
Die Überprüfung lässt erkennen, dass für<br />
den nördlichen Teil aufgrund des Fluglärms<br />
nur eine gewerbliche Nutzung in<br />
Frage kommt.<br />
Durch die Lärmbelastung der Nachtschutzzone<br />
1 sind im nördlichen Teil des<br />
Grundstücks sowohl eine Wohnbaufläche,<br />
als auch eine gemischte Baufläche<br />
ausgeschlossen. Damit wird für die Szenarienentwicklung<br />
im Bereich der Nachtschutzzone<br />
1 (im Folgenden als „Hauptnutzung<br />
Nord“ bezeichnet) als einzige<br />
mögliche Nutzung Gewerbe angenommen.<br />
Aus Lärmschutzgründen sind in der Tagschutzzone<br />
2, der mittlere Zone, prinzipiell<br />
alle Nutzungen geeignet, Wohnen<br />
und Mischnutzung allerdings mit Restriktionen<br />
(passiver Lärmschutz). Einschränkungen<br />
ergeben sich aber durch<br />
die BauNVO, die eine Nutzungsstaffelung<br />
von Gewerbe über Mischnutzung zu<br />
Wohnen vorsieht.<br />
Nordring<br />
Bestand Nord G G G G<br />
Nacht-Schutzzone<br />
kein Wohnen möglich<br />
50 dB(A) Grenze<br />
Tagschutzzone 2<br />
Wohnen mit<br />
Restriktionen<br />
55 dB(A) Grenze<br />
Wohnen nicht<br />
ausgeschlossen<br />
Kirchgarten- /Fabrikstraße<br />
W - Wohnbaufläche<br />
M - gemischte Baufläche<br />
G - gewerbliche Baufläche<br />
GR - Grünfläche<br />
W M G GR<br />
W M G GR<br />
( ) ( )<br />
W M G GR<br />
Bestand Süd W W W W<br />
Für den südlichen Bereich bestehen<br />
keine Nutzungseinschränkungen aus der<br />
Lärmschutzverordnung, trotz der Lage<br />
im Siedlungsbeschränkungsbereich des<br />
Regionalen Flächennutzungsplans ist<br />
Wohnen hier nicht ausgeschlossen. Zu<br />
berücksichtigen ist aber die Nutzungsstaffelung<br />
nach BauNVO.<br />
2012-11-29_MischszenarienSüdzucker_differenziert.xlsx Bewertungsübersicht<br />
Szenarienentwicklung<br />
63
Szenarienentwicklung<br />
Schritt 2<br />
Schritt 3<br />
Im nächsten Schritt wird die mögliche<br />
Nutzungsstaffelung nach Baunutzungsverordnung<br />
(BauNVO) auf dem<br />
Grundstück betrachtet. Zum Schutz von<br />
Einrichtungen, die dem ständigen Aufenthalt<br />
dienen wie Wohnen, Freizeitund<br />
Naherholungseinrichtungen, Krankenhäuser,<br />
Altenheime und Kindergärten<br />
etc. ist zu emittierenden Nutzungen wie<br />
Gewerbe eine „Puffernutzung“ bzw. ein<br />
Abstand („Pufferzone“) einzuhalten.<br />
Aufbauend auf die oben beschriebene<br />
Dreiteilung des Geländes ergeben sich<br />
hieraus, in Verbindung mit dem bestehenden<br />
Mischgebiet im Westen und<br />
dem Wohnen im Süden des Geländes,<br />
eine Reihe möglicher Nutzungsmischungen,<br />
die im Folgenden dargestellt sind.<br />
Die gezeigten <strong>13</strong> möglichen Nutzungsvarianten<br />
ergeben sich zunächst aus der<br />
Annahme, dass als Hauptnutzung Nord<br />
nur eine gewerbliche Baufläche realisierbar<br />
ist.<br />
Für die mittlere Zone „Puffer“ und die<br />
Hauptzone Süd werden jeweils gewerbliche<br />
Bauflächen, gemischte Bauflächen,<br />
Wohnbauflächen und Grünflächen angenommen<br />
und jeweils miteinander kombiniert.<br />
Variante 6, die sich aus Gewerbe-,<br />
Misch- und Wohngebiet zusammensetzt,<br />
entspricht in Bezug auf die Nutzungsverteilung<br />
der aktuellen Darstellung des<br />
RegFNP.<br />
Die Varianten 3, 8, 9 und 10 können ausgeschlossen<br />
werden, da eine direkte<br />
Nachbarschaft von gewerblicher Baufläche<br />
und Wohnbaufläche planungsrechtlich<br />
nur unter großen Schwierigkeiten<br />
umsetzbar ist. Eine geringe Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />
hat auch die Volllösung<br />
Gewerbe aus Variante 1.<br />
Der Bebauungsplan „Fabrikstraße“setzt<br />
nördlich der Einmündung „Schützenstraße“<br />
ein allgemeines Wohngebiet<br />
fest, weiter südlich schließt sich ein<br />
unbeplanter Innenbereich nach § 34<br />
BauGB an, der durchaus als allgemeines<br />
Wohngebiet erkannt werden kann. Hierdurch<br />
würden sich nachbarschaftliche<br />
Konflikte und starke Einschränkungen<br />
beider Nutzungen ergeben würden.<br />
Es verbleiben 8 mögliche Mischszenarien,<br />
deren Eintrittswahrscheinlichkeit<br />
in einem weiteren Schritt analog der im<br />
Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes<br />
mit den Bürgern gemeinsam aufgestellten<br />
Bewertungskriterien beurteilt<br />
werden.<br />
Bestand Nord G G G G G G G G G G G G G<br />
Nordring 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 <strong>13</strong><br />
Hauptnutzung Nord G G G G G G G G G G G G G<br />
mittlere Zone "Puffer" G G G G M M M W W W GR GR GR<br />
Hauptnutzung Süd G M W GR M W GR M W GR M W GR<br />
Kirchgarten- /Fabrikstraße<br />
Bestand Süd W W W W W W W W W W W W W<br />
↓<br />
Szenario RegFNP<br />
64 Szenarienentwicklung
Szenarienentwicklung<br />
Schritt 3<br />
Fazit<br />
Übereinstimmung mit SEK (innovatives<br />
GE, Leben + Arbeiten, Grün und Freizeit)<br />
Nachhaltigkeit, Diversität / Flexibilität<br />
von Nutzungen, Nachnutzung bei<br />
Standortaufgabe)<br />
Umsetzungswahrscheinlichkeit<br />
Nachbarschaftsschutz/<br />
Verträglichkeit<br />
Flächenerwerb/Verfügbarkeit<br />
finanzieller Mittel<br />
Aufwendungen der Stadt für<br />
Lärmschutz Bestand<br />
Aufwendungen für Lärmschutz neue<br />
Nutzung<br />
Erschließungskosten für Stadt<br />
Dauer der Umsetzung<br />
Anzahl der möglichen Arbeitsplätze<br />
zu erwartende<br />
Gewerbesteuereinnahmen<br />
Leistungsfähigkeit der<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
Verkehrsbelastung/Aufwendungen für<br />
Verkehrsinfrastruktur<br />
Auswirkungen auf das Stadtbild<br />
Grün- und Freiflächen/Einbindung<br />
städtebauliche Einbindung<br />
Imagewirkung für die Kreisstadt nach<br />
Innen und Außen<br />
Auswirkungen auf Biotop- und<br />
Artenspektrum<br />
1 2 3 4 5 6 7 8<br />
- - - 0 0 0 + + -<br />
0 + 0 0 0 0 + 0<br />
0 - - + 0 - ++ -<br />
- + - + + - ++ +<br />
+ 0 + 0 - - - - -<br />
++ ++ + 0 + - - - -<br />
0 ++ 0 0 0 + 0 +<br />
+ + 0 0 + + + ++<br />
- + - - 0 - + ++<br />
++ + + + + + 0 0<br />
++ + + + + + 0 0<br />
- - - - - - - - 0<br />
- - - - - - 0 0 0 +<br />
- - - - - 0 0 - 0 +<br />
- - + - - 0 + 0 + ++<br />
0 + 0 + + 0 + ++<br />
0 + 0 0 0 0 + +<br />
- - 0 - - - 0 0 0 +<br />
Zunächst ist festzustellen, dass Szenarien<br />
mit einer Mischnutzung generell<br />
eine eher negative Bilanz aufweisen,<br />
hierzu gehört auch das Szenario 4<br />
(RegFNP). Im Alltag wirft eine Mischnutzung<br />
häufig Probleme in der implizierten<br />
Nachbarschaft aus Wohnen und<br />
Gewerbe auf. Daher wird, sofern es sich<br />
nicht um explizite Innenstadt-/Kernbereiche<br />
handelt, oftmals auf eine Ausweisung<br />
von Mischgebieten verzichtet.<br />
Aufgrund der Vielzahl an entstehenden<br />
Grundstücken ist mit einer eher langfristigen<br />
Umsetzung zu rechnen, große<br />
Lücken wären eine mögliche Folge. Im<br />
konkreten Fall ist auch die Kleinteiligkeit<br />
der Bebauung eines MIs nicht dienlich im<br />
Hinblick auf die Ausbildung eines Lärmschutzes<br />
aus der eigenen Nutzung heraus<br />
oder im Hinblick auf den bestehenden<br />
Bahnlärm. Klassische Nutzer von<br />
MIs wie lokale Handwerksbetriebe können<br />
sich aber auch in einem Gewerbegebiet<br />
ansiedeln.<br />
Die drei Varianten mit der besten Bewertung<br />
zeichnen sich durch eine Mischnutzung<br />
aus Gewerbe und Grün aus. Am<br />
besten schneidet Szenario 7 ab, das<br />
zusätzlich Wohnen im Übergangsbereich<br />
zum Bestand vorsieht. Dieses Szenario<br />
dient im Weiteren als Ausgangsbasis für<br />
die städtebauliche <strong>Konzept</strong>ion.<br />
Gesamturteil -4 8 -9 0 5 -3 9 8<br />
Bewertung nach Kriterien des SEK GG 2020<br />
20<strong>13</strong>-02-20_Bewertungsmatrix aus SEK_Südzucker_Extrakt_Dafni.xlsx Bewertungsübersicht (3)<br />
Szenarienentwicklung<br />
65
Entwurfsprinzipien<br />
H<br />
Entwurfsprinzipien<br />
66 Entwurfsprinzipien
Entwurfsprinzipien<br />
Auf Basis des ausgewählten Nutzungsszenarios<br />
und der Ergebnisse der Konflikt-<br />
und Potentialanalyse ergeben sich<br />
die nachfolgenden Entwurfsprinzipien:<br />
Das Gelände wird dreigeteilt und in der<br />
Nutzung von Norden nach Süden gestaffelt<br />
in Gewerbe, Grün und Wohnen.<br />
Die grüne Pufferzone wirkt als räumliche<br />
Trennung zwischen Gewerbe und Wohnen<br />
und integriert gestalterisch den zwingend<br />
erforderlichen Lärmschutz entlang<br />
der Bahn.<br />
Die wertvollen und identitätsstiftenden<br />
Grünbestände entlang der Mainzer<br />
Straße und Kirchgartenstraße sowie<br />
große Teile der ursprünglichen Fabrikmauer<br />
sollen erhalten bleiben und<br />
ebenso wie die neu entstehende Grünfläche<br />
erlebbar gemacht werden. Hierzu<br />
werden die vorhandenen Grün- und<br />
Wegebeziehungen aus der Innenstadt in<br />
das Gebiet weitergeführt und miteinander<br />
vernetzt.<br />
Die Erschließung der beiden Hauptnutzungsbereiche<br />
erfolgt getrennt voneinander,<br />
das Gewerbegebiet wird an den<br />
Nordring, das Wohngebiet losgelöst vom<br />
Bestand an die Mainzer Straße und darüber<br />
an die L 3094 angebunden. Die bisherige<br />
Anbindung der Mainzer Straße an<br />
den Nordring wird gekappt. Für die Verbesserung<br />
der Erreichbarkeit mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln soll am Nordring<br />
ein neuer ÖPNV-Haltepunkt entstehen.<br />
Gewerbliche Baufläche<br />
Anbindung Nordring<br />
Grünfläche / Pufferzone<br />
Wohnbaufläche<br />
Wegeverbindung Wohnen<br />
Bestandsgrünfläche<br />
H<br />
Grünverbindung<br />
Bestandsmauer<br />
Fußweg Mühlbach<br />
Mühlbach<br />
Bushaltestelle<br />
Entwurfsprinzipien<br />
67
195/4<br />
195/3<br />
195/5<br />
255<br />
296<br />
48/1<br />
55/2<br />
883/10<br />
883/4<br />
344/5<br />
344/7<br />
166/3<br />
Entwurf<br />
Stand 11/2012<br />
Nordring<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
Ludwig-Kaiser Straße<br />
Wall<br />
Freizeitsport<br />
Spiel<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
Hirsländer Weg<br />
Mainzer Straße<br />
Anger<br />
Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />
68 Entwurf
Entwurf<br />
Stand 11/2012<br />
Gebietskategorie Flächengröße absolut prozentual<br />
Bruttobaugebiet ca. 27,5 ha 100 %<br />
Gewerbegebiet ca. 19 ha 69 %<br />
überbaubar<br />
(ca. 15 ha)<br />
Grünfläche<br />
(ca. 4 ha)<br />
Grünfläche ca. 5,5 ha 20 %<br />
Allgemeines Wohngebiet ca. 3 ha 11 %<br />
Vorbehaltlich der Ergebnisse des Lärmschutz-<br />
und Verkehrsgutachtens wurde<br />
im November 2012 Bürgerschaft und<br />
Politik ein erster städtebaulicher Entwurf<br />
vorgestellt, der die vorher beschriebenen<br />
Entwurfsprinzipien in eine erste räumliche<br />
<strong>Konzept</strong>ion überführte: Die Rückmeldungen<br />
zum dargelegten <strong>Konzept</strong> waren<br />
insgesamt sehr positiv.<br />
Entlang der Bahn wird als Lärmschutz<br />
für die neu entstehende Wohnbebauung<br />
im geplanten Gewerbegebiet ein durchgängiger<br />
Gebäuderiegel entlang der Bahn<br />
vorgesehen. Dieser geht im Süden über<br />
in eine Wand-Wall-Kombination, die als<br />
Aussichtspunkt ausgebildet werden soll<br />
und den Auftakt bildet zu einer Fußgänger-<br />
/ Radbrücke über die Gleise zu dem<br />
im Norden liegenden bislang isolierten<br />
Wohngebiet.<br />
Auf weitere Aussagen zur baulichen Entwicklung<br />
des Gewerbegebietes wurde<br />
verzichtet, da zu diesem Zeitpunkt noch<br />
kein Investor/Nutzer feststand. Als wichtiges<br />
Element wurde einzig eine introvertierte<br />
ringförmige Erschließung vorgesehen,<br />
um Erschließungslärm möglichst<br />
von der Wohnbebauung abzuschirmen.<br />
Reihenhäuser vorgesehen, entlang der<br />
Kirchgartenstraße Doppel- und Kettenhäuser.<br />
Zentrum des neuen Quartiers bildet<br />
ein grüner Anger, damit wird ein typisches<br />
Gestaltungselement <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s<br />
aufgenommen. Zur Entlastung des<br />
Bestandes entsteht eine neue Verbindung<br />
zwischen Mainzer Straße und Fabrikstraße,<br />
die gleichzeitig die Grenze zum<br />
Park und der gewerblichen Nutzung darstellt.<br />
Über in Nord-Süd-Richtung verlaufende<br />
neue Wegebeziehungen werden die<br />
bestehenden Grünflächen entlang des<br />
Mühlbachs, die erhaltenen <strong>Groß</strong>grünbestände<br />
entlang der Klinkermauer und<br />
der Anger mit der neuen Parkandschaft<br />
netzartig verbunden. Diese soll Spielund<br />
Aufenthaltsangebote sowohl für die<br />
direkten Anwohner als auch für die Nachbarschaft<br />
bieten.<br />
Entlang der rückgebauten Mainzer<br />
Straße entsteht ein Fuß- und Radweg<br />
Richtung Norden.<br />
Das an den Bestand anschließende<br />
Wohngebiet nimmt in seiner Struktur die<br />
Wohnformen und Geschossigkeiten der<br />
Nachbarbebauung auf. Zum Gewerbe<br />
im Norden und zur Mainzer Straße sind<br />
Entwurf<br />
69
Entwurf<br />
Stand 03/20<strong>13</strong><br />
Planungsvariante 1<br />
Industriegebiet<br />
"Im Schachen"<br />
Nordring<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Stpl.<br />
L3094<br />
Hans-Böckler-Straße<br />
Anbindung<br />
Gewerbe<br />
geplante Bushalteste le<br />
Stpl.<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
<strong>13</strong>,70 16,20 m<br />
Bahn<br />
16,20 m<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
H<br />
mögl. Gleisanschluss<br />
(Lage wird noch geklärt)<br />
Ludwig-Kayser-Straße<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
Fabrikstraße<br />
12,00 <strong>13</strong>,70 m<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Feuerwehrzufahrt<br />
Stpl.<br />
Fabrikstraße<br />
Kita<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
II-III<br />
H<br />
Mainzer Straße<br />
Real-Markt<br />
Anbindung<br />
Wohnen<br />
Kirchgarten<br />
straße<br />
Meter<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />
70 Entwurf
Entwurf<br />
Stand 03/20<strong>13</strong><br />
Planungsvariante 1<br />
Gebietskategorie Flächengröße absolut prozentual<br />
Bruttobaugebiet ca. 27,5 ha 100 %<br />
Gewerbegebiet ca. 19,7 ha 72 %<br />
überbaubar<br />
(ca. 17,5 ha)<br />
davon geplante Gebäudegrundfl. (ca. 11,2 ha)<br />
Grünfläche<br />
(ca. 2,2 ha)<br />
Grünfläche ca. 5,1 ha 18 %<br />
Allgemeines Wohngebiet ca. 2,7 ha 10 %<br />
Nach Vorliegen der vorläufigen Ergebnisse<br />
des Verkehrs- und Lärmgutachtens<br />
und konkreter Nutzungsanforderungen<br />
des zwischenzeitlich gefundenen Investors,<br />
der nextparx-Gruppe, wurde das<br />
Entwurfskonzept modifiziert und weiter<br />
konkretisiert.<br />
Die größte Veränderung ist im Bereich<br />
des Wohnens zu verzeichnen. Hier muss<br />
aufgrund des von der Bahn in der Nacht<br />
ausgehenden Lärms trotz unterstellter<br />
umfangreicher aktiver Schallschutzmaßnahmen<br />
die nordöstliche Ausdehnung<br />
des Gebietes bis etwa auf Höhe<br />
der Adolf-Kolping-Straße zurückgenommen<br />
werden. Die bisher für Wohnen vorgesehene<br />
Fläche wird der Parklandschaft<br />
zugeschlagen.<br />
Als weiterer Lärmschutz zum Bahnlärm<br />
dient die geschlossene Bauweise aus<br />
Reihenhäusern und Geschosswohnungsbau<br />
(3-geschossig) am nördlichen Rand<br />
des Gebietes. So entstehen im Gebietskern<br />
introvertierte geschützte Grünbereiche<br />
mit einem Quartiers- und einem<br />
Spielplatz. Die südliche Bebauung entlang<br />
der Kirchgartenstraße zeigt sich zum<br />
vorherigen Entwurf unverändert.<br />
Auf den Anschluss der neuen Erschließungsstraße<br />
am Nordrand des Gebietes<br />
an die Fabrikstraße kann verzichtet werden.<br />
Im Bereich des Gewerbegebietes<br />
wird die im vorherigen Entwurf vorgesehene,<br />
interne, ringförmige Erschließung<br />
und Anbindung an den Nordring aufgenommen.<br />
Lediglich als Notüberlauf dient die dargestellte<br />
Anbindung an die Mainzer Straße.<br />
Zugunsten einer geschlossenen baulichen<br />
Kante Richtung Süden und damit<br />
eines verbesserten Lärmschutzes der<br />
Wohnbebauung vor Gewerbelärm wird<br />
der Gebäuderiegel des GE etwas von<br />
der Wohnbebauung abgesetzt. Auch aus<br />
verkehrlicher Sicht zeigt sich das vorliegende<br />
<strong>Konzept</strong> tragfähig und hält die<br />
max. Obergrenzen des Ingenieurbüros<br />
Habermehl & Follmann ein.<br />
Der nun vorliegende Entwurf wird Basis<br />
eines Bebauungsplans, dessen Aufstellungsbeschluss<br />
im Mai 20<strong>13</strong> gefasst<br />
werden soll.<br />
H<br />
H<br />
H<br />
H<br />
H<br />
Schemaskizze Erschließung<br />
Schemaskizze Grün / Freiraum<br />
Entwurf<br />
71
Entwurf<br />
Stand 03/20<strong>13</strong><br />
Planungsvariante 2<br />
Industriegebiet<br />
"Im Schachen"<br />
Nordring<br />
Stpl.<br />
L3094<br />
Hans-Böckler-Straße<br />
Anbindung<br />
Gewerbe<br />
geplante Bushalteste le<br />
Stpl.<br />
16,20 m<br />
Bahn<br />
Scha lwand<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
H<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
Ludwig-Kayser-Straße<br />
Stpl.<br />
mögl. Gleisanschluss<br />
(Lage wird noch geklärt)<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
Fabrikstraße<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Feuerwehrzufahrt<br />
Stpl.<br />
Fabrikstraße<br />
Kita<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
II-III<br />
H<br />
Mainzer Straße<br />
Real-Markt<br />
Anbindung<br />
Wohnen<br />
Kirchgarten<br />
straße<br />
Meter<br />
0 10 20 30 40 50<br />
Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />
72 Entwurf
Entwurf<br />
Stand 03/20<strong>13</strong><br />
Planungsvariante 3<br />
Industriegebiet<br />
"Im Schachen"<br />
Nordring<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Stpl.<br />
L3094<br />
Hans-Böckler-Straße<br />
Anbindung<br />
Gewerbe<br />
geplante Bushalteste le<br />
Stpl.<br />
16,20 m<br />
Bahn<br />
Scha lwand<br />
Scha lwand<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
H<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
mögl. Gleisanschluss<br />
(Lage wird noch geklärt)<br />
Ludwig-Kayser-Straße<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
Fabrikstraße<br />
<strong>13</strong>,70 m<br />
Feuerwehrumfahrt<br />
Feuerwehrzufahrt<br />
Stpl.<br />
Fabrikstraße<br />
Kita<br />
Verbindungsachse Landschaft<br />
II-III<br />
H<br />
Mainzer Straße<br />
Real-Markt<br />
Anbindung<br />
Wohnen<br />
Kirchgarten<br />
straße<br />
Meter<br />
0 10 20 30<br />
Städtebaulicher Entwurf - unmaßstäblich<br />
Entwurf<br />
73
Quellenverzeichnis<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020 integriertes Stadtentwicklungskonzept<br />
Abschlussbericht –<br />
Magistrat der Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>, November<br />
2007<br />
Bevölkerungsvorausschätzung für die<br />
hessischen Landkreise und kreisfreien<br />
Städte – Hessisches Ministerium für<br />
Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung,<br />
2007<br />
Fortschreibung des Schulentwicklungsplans<br />
2008-20<strong>13</strong> – Kreisausschuss des<br />
Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>, November 2007/<br />
Mai 2008<br />
Magistrat der Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
(2010): Integriertes Stadtentwicklungskonzept<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> 2020. Abschlussbericht.<br />
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,<br />
Verkehr und Landesentwicklung (2007):<br />
Bevölkerungsvorausschätzung für die<br />
hessischen Landkreise und kreisfreien<br />
Städte. Eine Projektion für den Zeitraum<br />
von 2007 bis 2030 und eine Trendfortschreibung<br />
bis 2050.<br />
Kreisausschuss des Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
(2007/2008): Fortschreibung des Schulentwicklungsplans<br />
2008 - 20<strong>13</strong>.<br />
Website Hessenviewer<br />
hessenviewer.hessen.de/ (Stand:<br />
27.10.2011<br />
(Luftbild Gesamtstadt), Erschließungsstrukturen<br />
Kernstadt, Luftbild Südzuckergelände)<br />
Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt<br />
Main, Anlage 2, Karte 1, Oktober 2011<br />
Lärmschutzbereich Flughafen Frankfurt<br />
Main, Detailkarten 46, 47, 53, 54, Oktober<br />
2011<br />
Hessenviewer - Lärmkartierung Hessen<br />
2012 Straße Lnight<br />
Heimat-Zeitung des Kreises <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
(Hrsg.) 1980: Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
Unsere Heimat im Bild.<br />
Bilder Deckblatt sowie Seite 6:<br />
Autor: Armin Kübelbeck<br />
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de<br />
Bilder Seite 11:<br />
Wikipedia<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9F-<br />
<strong>Gerau</strong><br />
http://www.akpool.de/<br />
ansichtskarten/144703-ansichtskartepostkarte-gross-gerau-frankfurterstrassemit-rathaus<br />
http://www.stadt-luftbilder.de/index.<br />
php?option=com_wrapper&Itemid=191<br />
http://www.schulserver.hessen.de/<br />
gross-gerau/praelat-diehl/i-lernen/praelat_<br />
diehl/1/b2.html<br />
http://www.schulserver.hessen.de/<br />
gross-gerau/praelat-diehl/i-lernen/praelat_<br />
diehl/1/b3.html<br />
http://www.akpool.de/<br />
ansichtskarten/24351909-ansichtskartepostkarte-gross-gerau-rhein-main-gebiethellwig-strasse-mit-evangelischer-kirche<br />
http://alexanderiser.npage.de/kreis-grossgerau/gross-gerau.html<br />
Beratungspapier Gebietsentwicklung<br />
ehemaliges Gelände Südzucker - schalltechnisch-strategisch-städtebauliche<br />
Beratung, IBK - Ingenieur- und Beratungsbüro<br />
Kohnen, 2011<br />
Verkehrsuntersuchung <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> Nord,<br />
Arbeitskreis Entwicklung Südzuckergelände,<br />
2. AK-Sitzung 01.03.2012, Habermehl<br />
& Follmann Ingenieurgesellschaft<br />
mbH<br />
Landschaftspflegerisches Gutachten für<br />
den Bereich der Kreisstadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>,<br />
Regionalverband Frankfurt/Main, 2001<br />
74 Quellenverzeichnis
Rheinstraße 40-42<br />
64283 Darmstadt<br />
Tel: 0 61 51/99 57- 0<br />
Fax: 0 61 51/99 57- 30<br />
da@stadtbauplan.de<br />
www.stadtbauplan.de<br />
Friedrichsring 46<br />
68161 Mannheim<br />
Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />
Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />
ma@stadtbauplan.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Hans Rausch<br />
Dipl. Ing. Architekt<br />
und Stadtplaner,<br />
Immobilienconsultant<br />
Günter Reeg<br />
Dipl. Ing. Architekt<br />
Stadtbauplan GmbH<br />
Amtsgericht Darmstadt<br />
HRB<br />
Rheinstraße 40-42<br />
Rheinstraße 1780 40-42<br />
64283 Darmstadt<br />
64283 Darmstadt<br />
Tel: 61 51/99 57- Tel: 0 61 51/99 57- 0<br />
Fax: 61 51/99 57- 30<br />
Fax: 0 61 51/99 57- 30<br />
da@stadtbauplan.de<br />
da@stadtbauplan.de<br />
www.stadtbauplan.de<br />
www.stadtbauplan.de<br />
Friedrichsring 46<br />
Friedrichsring 46<br />
68161 Mannheim<br />
68161 Mannheim<br />
Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />
Tel: 06 21/82 04 07- 30<br />
Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />
Fax: 06 21/82 04 07- 31<br />
ma@stadtbauplan.de<br />
ma@stadtbauplan.de