Städtebauliches Konzept Südzuckerareal (13,75 MB) - Groß-Gerau
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Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong><br />
Geschichte<br />
Mit dem Bau der Eisenbahn von Darmstadt<br />
nach Mainz gewann die Industrialisierung<br />
im 19. Jahrhundert an Bedeutung.<br />
Schon Mitte des 20. Jahrhunderts<br />
hatte sich <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> zu einem attraktiven<br />
Wirtschaftsstandort entwickelt.<br />
Die Geschichte <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>s reicht weit<br />
zurück. Schon in der römischen Zeit<br />
hatte das heutige Stadtgebiet eine hohe<br />
Bedeutung. Überreste aus dieser Zeit<br />
wurden vor allem in dem Stadtteil Auf<br />
Esch gefunden.<br />
Die erste urkundliche Erwähnung <strong>Groß</strong>-<br />
<strong>Gerau</strong>s geht auf eine Schenkungsurkunde<br />
des Mainzer Erzbischhofs Hatto<br />
im Jahre 910 zurück. In der Folgezeit<br />
herrschten in der Region die Herren von<br />
Dornberg, bei denen es sich möglicherweise<br />
um Dienstleute der staufischen<br />
Kaiser in der Frankfurter Pfalz handelte.<br />
1160 wurde eine Wasserburg auf dem<br />
Gebiet des heutigen Dornberg erstmals<br />
erwähnt (heute: Schloss Dornberg).<br />
Die Nachfolger der Herren von Dornberg,<br />
die Grafen von Katzenelnbogen, erwirkten<br />
<strong>13</strong>98 die Stadtrechte für <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
1479 starb Graf Philipp der Ältere von<br />
Katzenelnbogen ohne männlichen Nachfolger<br />
und die Grafschaft fiel an die Landgrafschaft<br />
Hessen.<br />
In den Jahren 1578 bis 1579 wurde das<br />
Rathaus in der Frankfurter Straße gebaut.<br />
Während des 30-jährigen Krieges wurde<br />
die Stadtkirche von kaiserlichen Truppen<br />
in Brand gesetzt. Die Bevölkerung<br />
der Stadt ging in den Folgejahren stark<br />
zurück. Am Ende des Krieges lebten nur<br />
noch 50 Personen in <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>.<br />
Gegen eine Zahlung von 24.000 Gulden<br />
erneuerte Landgraf Ludwig VI. von Hessen-Darmstadt<br />
1663 die Stadtrechte.<br />
Damit wurde die Position der Stadt weiter<br />
gestärkt.<br />
1858 und 1879 wurde <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> an die<br />
Hessische Ludwigsbahn, die zwischen<br />
Darmstadt - Mainz und Frankfurt am<br />
Main - Mannheim verkehrte, angeschlossen.<br />
Die drei Bahnhöfe, <strong>Groß</strong> <strong>Gerau</strong>, GG-<br />
Dornberg und GG-Dornheim entstanden.<br />
Die Folge war, dass mehrere Fabriken in<br />
<strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> gegründet wurden und die<br />
Industrialisierung in der Stadt begann:<br />
1850: Ölfabrik Wolf<br />
1860: Ölfabrik Schönenberg<br />
1862: Käserei Horst<br />
1868: Union Brauerei<br />
1870: Likörfabrik Hirsch<br />
1883: Zuckerfabrik<br />
1893: Fagro<br />
1899: Helvetia Konserven<br />
Ende des 2. Weltkrieges wurden weite<br />
Teile des Marktplatz-Bereiches, der<br />
Darmstädter Straße und der Helwigstraße<br />
bei einem Luftangriff der englischen<br />
Royal Air Force zerstört.<br />
Nach Kriegsende herrschte zunächst<br />
eine Versorgungsnot, die sich durch<br />
schlechte Ernte sowie die Aufnahme<br />
zahlreicher Flüchtlinge verschärfte. Ab<br />
1950 begann der wirtschaftliche Aufschwung.<br />
Der Landkreis <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong> war 1950 der<br />
am stärksten industrialisierte Kreis der<br />
Bundesrepublik mit einem Jahresumsatz<br />
der Industrie von über 1 Milliarde DM<br />
und einer Arbeitslosenquote von 2,1 %.<br />
Frankfurter Straße / Rathaus<br />
Helwigstraße / Evangelische Kirche<br />
Postkartenmotiv Zuckerfabrik<br />
Postkartenmotiv Helvetia-Konservenfabrik<br />
10 Die Stadt <strong>Groß</strong>-<strong>Gerau</strong>