06.01.2014 Aufrufe

Welche Bedeutung haben Entwicklungstheorien ... - Hannahdenker.de

Welche Bedeutung haben Entwicklungstheorien ... - Hannahdenker.de

Welche Bedeutung haben Entwicklungstheorien ... - Hannahdenker.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

existiere es für das Kind nicht mehr. Auch ein halb ver<strong>de</strong>ckter Gegenstand<br />

wird meist nicht mehr erkannt, so PETER ROSSMANN.<br />

4. Stufe: (acht bis zwölf Monate) Die Koordinierung <strong>de</strong>r erworbenen<br />

Handlungsschemata und ihre Anwendung auf neue Situationen. Typisch für<br />

diese Stufe sei die systematische Anwendung mehrerer Handlungsschemata<br />

auf <strong>de</strong>n gleichen Gegenstand. Das Kind verhalte sich so, als wolle es<br />

ausprobieren, wozu ein Gegenstand gut sei. Dadurch differenzieren sich die<br />

Handlungsschemata weiter, sie wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Gegenstand angepaßt. Das<br />

Schema o<strong>de</strong>r die Struktur <strong>de</strong>s Greifens könne und müsse – um erfolreich zu<br />

sein - je nach Situation und je nach zu greifen<strong>de</strong>m Gegenstand in an<strong>de</strong>rer<br />

Weise realisiert wer<strong>de</strong>n. Diese Anpassung an die Situation o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Gegenstand bezeichnet PIAGET nach OERTER/ MONTADA als<br />

Akkomodation <strong>de</strong>s Schemas an <strong>de</strong>n Gegenstand. Gleichzeitig wer<strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>ne Schemata koordiniert: z.B. Greifen und Werfen (was ein<br />

Loslassen voraussetzt), Hinkrabbeln, Greifen, An-<strong>de</strong>n-Mund-Führen und<br />

Beißen. PIAGET bezeichnet dies als gegenseitige, reziproke Assimilation-<br />

Akkomodation. Es bil<strong>de</strong>n sich dabei hierarchische Strukturen aus. Das Kind<br />

kann nun <strong>de</strong>n Gegenstand über alle Sinne i<strong>de</strong>ntifizieren und verhält sich<br />

allmählich so, als gehe es davon aus, dass <strong>de</strong>r Gegenstand unabhängig von<br />

seiner konkreten Handlung im Raum existiert und Dauer hat<br />

(Objektpermanenz). Es beginne erstmals nach einem versteckten Objekt zu<br />

suchen, was anzeigt, dass es über eine innere Repräsentation <strong>de</strong>s Gegenstan<strong>de</strong>s<br />

verfügt. Allerdings passierten nach Rossmanns Meinung, dabei noch typische<br />

Fehler. Beispielsweise suchten Kin<strong>de</strong>r in diesem Stadium einen versteckten<br />

Gegenstand üblicherweise an einem vertrauten Ort, auch wenn sie dabei<br />

zusehen konnten, wie <strong>de</strong>r Gegenstand an einem ganz an<strong>de</strong>ren Ort versteckt<br />

wur<strong>de</strong>. Der Ort wer<strong>de</strong> noch als „Signal“ für das Objekt verstan<strong>de</strong>n, die<br />

Unabhängigkeit von Objekt und Ort wird noch nicht ganz erfaßt. Das<br />

erwachsene Konzept <strong>de</strong>r Objektpermanenz beginnt sich auf Personen<br />

auszu<strong>de</strong>hnen. Die Folge davon ist, dass die meisten Kin<strong>de</strong>r im achten<br />

Lebensmonat die sog. Achtmonatsangst zeigen. Auf <strong>de</strong>r Basis <strong>de</strong>r<br />

entstehen<strong>de</strong>n Objektpermanenz ist ihnen erstmals die Unterscheidung<br />

zwischen „bekannter Person“ und „unbekannter Person“ möglich.<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!