Welche Bedeutung haben Entwicklungstheorien ... - Hannahdenker.de
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Dies wie<strong>de</strong>rum ist für Eltern hilfreich, wenn sie Umgang mit ihren Kin<strong>de</strong>rn <strong>haben</strong>. Aber mit<br />
solcher These ist nicht spezifiziert, worin solche „Hilfe“ eigentlich besteht. Vielleicht war<br />
dies <strong>de</strong>r Grund für die Kritrik <strong>de</strong>r Seminarteilnehmer an <strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n Praxisrelevanz <strong>de</strong>s<br />
Textes. Um genauer <strong>de</strong>r Frage nachzugehen, worin die „Hilfe“ <strong>de</strong>s Grundlagentextes von<br />
DORIS BISCHOF-KÖHLER für praktisches Han<strong>de</strong>ln vom Erwachsenen gegenüber Kin<strong>de</strong>rn<br />
besteht, möchte ich am Beispiel <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Autorin zitierten Entwicklungstheorie PIAGETS,<br />
genauer seiner Bestimmung <strong>de</strong>r sensumotorischen Phase, zu ver<strong>de</strong>utlichen versuchen, worin<br />
mögliche Praxishilfen bestehen.<br />
Dazu wer<strong>de</strong> ich<br />
1. fragen, welche Praxishilfen generell von Entwicklungspsychologie als einer<br />
Forschungsdisziplin versprochen wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m ich anhand von OERTER/<br />
MONTADA (1995) entsprechen<strong>de</strong> allgemeine Anwendungsbeispiele vorstelle,<br />
2. die Entwicklungstheorie PIAGETS und speziell seine Bestimmung <strong>de</strong>r<br />
sensumotorische Phase darstelle, um dann<br />
3. die speziellen Anwendungen von <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Phasenbestimmung PIAGETS in<br />
<strong>de</strong>r Ratgeberliteratur zu suchen.<br />
Die Absicht meiner Arbeit ist es, einerseits <strong>de</strong>m Votum von <strong>de</strong>r „Praxisferne“ kognitiver<br />
<strong>Entwicklungstheorien</strong> entgegen zu treten und an<strong>de</strong>rseits verständlich zu machen, warum und<br />
in welchen Punkten doch dieses „Vorurteil“ zu Recht besteht.<br />
2 Generelle Anwendungsmöglichkeiten von <strong>Entwicklungstheorien</strong><br />
An wissenschaftlich-psychologische Theorien wur<strong>de</strong>n schon immer – so lese ich bei<br />
SCHÖNPFLUG/ SCHÖNPFLUG (1989, S. 27) - unterschiedliche Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt,<br />
vor allem was <strong>de</strong>mn Zusammenhang zwischen Theorie und Beobachtungsdaten betrifft. So<br />
wer<strong>de</strong>n MORITZ SCHLICK (1918) und RUDOLF CARNAP (1932) als Vertreter eines sog.<br />
„positivistischen“ Standpunktes vorgestellt mit <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung, dass Theorien sehr eng an<br />
beobachtbaren, empirisch erfaßbaren Fakten anlehnen, was ihre konkrete Anwendung<br />
erleichtern wür<strong>de</strong>.<br />
An<strong>de</strong>re Autoren dagegen sehen in „empiriefernen“ Theorien wie grundlegen<strong>de</strong>n<br />
philosophischen Weltkonzeptionen, fachspezifischen theoretischen Richtungen sowie<br />
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