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Zur Wahrnehmung virtueller Quellen in Wellenfeldsynthese

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KAPITEL 2. PSYCHOAKUSTISCHE GRUNDLAGEN 15<br />

abschätzen als die e<strong>in</strong>es künstlichen Signals wie beispielsweise weißem Rauschen<br />

([19]).<br />

Schall mit dem der Mensch <strong>in</strong> der Natur konfrontiert ist, ist nur selten<br />

stationär, d.h. die Schallquelle und der Hörer selbst s<strong>in</strong>d meist <strong>in</strong> Bewegung.<br />

Dadurch kommt es zu Dopplerverschiebungen <strong>in</strong> der Frequenz, welche von<br />

der Versuchsperson gehört werden können, und welche e<strong>in</strong>en Rückschluss<br />

auf die momentane Entfernung des Schallsenders zulassen.<br />

Das Ausführen von Kopfbewegungen erleichtert die <strong>Wahrnehmung</strong> des<br />

Azimutw<strong>in</strong>kels von Schallquellenorten <strong>in</strong> der Horizontalebene ([12]). Für die<br />

Distanzwahrnehmung konnte bis jetzt ke<strong>in</strong> solcher Zusammenhang festgestellt<br />

werden.<br />

2.4.7 Komb<strong>in</strong>ation der unterschiedlichen Merkmale<br />

Bis dato ist noch weitgehend ungeklärt <strong>in</strong> welcher Weise das Gehirn die verschiedenen<br />

Merkmale des Schallfeldes auswertet und komb<strong>in</strong>iert. Das Problem<br />

hierbei ist, dass nicht immer alle Merkmale <strong>in</strong> gleicher Weise vorhanden<br />

s<strong>in</strong>d. So s<strong>in</strong>d zum Beispiel die b<strong>in</strong>auralen Unterschiede im Nahfeld stark<br />

ausgeprägt, während Änderungen im Frequenzspektrum erst für große Entfernungen<br />

auftreten.<br />

E<strong>in</strong>en Erklärungsansatz liefert hier Pavel Zahorik ([20]). Er vermutet,<br />

dass das Gehör jeweils die Merkmale auswertet, die am e<strong>in</strong>fachsten zu e<strong>in</strong>er<br />

Entfernungsschätzung führen. Das heißt konkret, wenn beispielsweise die<br />

Intensität zu e<strong>in</strong>er sicheren Schätzung führt, werden andere Merkmale des<br />

Schallfeldes nicht mehr ausgewertet.<br />

2.5 Im - Kopf - Lokalisation<br />

E<strong>in</strong> Spezialfall der Distanzwahrnehmung stellt die sogenannte Im - Kopf -<br />

Lokalisation dar, bei der sich e<strong>in</strong> Hörereignis <strong>in</strong>nerhalb des eigenen Kopfes<br />

bef<strong>in</strong>det. Sie entsteht hauptsächlich bei e<strong>in</strong>er Kopfhörerdarbietung, kommt<br />

allerd<strong>in</strong>gs auch <strong>in</strong> der Natur vor. Grund hierfür dürfte se<strong>in</strong>, dass bei Kopfhörerdarbietung<br />

die Funktion der Ohrmuschel und des Kopfes weitestgehend<br />

ausgeschaltet ist. Experimente haben ergeben ([4]), dass bei Kopfhörerdarbietung,<br />

bei der dem Schallsignal die E<strong>in</strong>flüsse von Kopf und Ohrmuschel<br />

künstlich h<strong>in</strong>zugefügt wurden, die Lokalisation vom Inneren des Kopfes auf<br />

e<strong>in</strong>e Position außerhalb des Kopfes gewandert ist.<br />

Natürliche Im - Kopf - Lokalisation tritt zum Beispiel auf, wenn man<br />

sich beim Sprechen beide Ohren zuhält.

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