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Untersuchungen zur Richtungsabbildung mit L-C-R Hauptmikrofonen

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1.2. Prezedenzeffekt<br />

Weiteren gewichtigen Einfluß auf die Wahrnehmung der Hörereignisrichtung hat der<br />

Prezedenzeffekt (früher: Haas-Effekt, Gesetz der ersten Wellenfront).<br />

Der Prezedenzeffekt bewirkt, daß zeitlich zuvorkommende Signale gegenüber zeitlich<br />

nacheilenden bevorzugt werden, auch wenn jene einen höheren Pegel haben.<br />

Die Eigenschaften des wahrgenommenen Signals gleichen allerdings nicht denen des<br />

ohne nacheilender „Reflektion“ dargebotenen Signals.<br />

Der Prezedenzeffekt ist signalabhängig wirksam ab einer Laufzeitdifferenz von etwa 2,0<br />

ms. Ab dieser Differenz ändert sich bei Vergrößerung der Differenz kaum etwas in<br />

Bezug auf die Wahrnehmung des Testsignals. Erst bei Eintreten des Echoeffekts<br />

(signalabhängig ab ca. 20ms) ist wieder eine Veränderung der Wahrnehmung<br />

bemerkbar.<br />

Der Prezedenzeffekt wird auch in der Lautsprecherstereofonie <strong>zur</strong> Richtungsdarstellung<br />

von Klangkörpern benutzt.<br />

1.3. Summenlokalisation<br />

Die Theorie der Summenlokalisation sagen aus, daß die Signale der Lautsprecher sich<br />

an den Ohren jeweils genau so addieren, daß die resultierenden Ohrsignale schließlich<br />

den Ohrsignalen bei Beschallung durch eine reale Schallquelle am Ort der Phantomschallquelle<br />

gleichen.<br />

Dies ist jedoch, wie Theile [Theile 1980] in seinen Einwänden <strong>zur</strong> Summenlokalisationstheorie<br />

aussagt, nur bei schmalbandigen Signalen der Fall. Ist das Signal<br />

genügend breitbandig, ist keine Korrelation der Ohrsignale in diesen beiden Fällen mehr<br />

zu erkennen. So<strong>mit</strong> ist für die Gesetze der Stereofonie, wo hauptsächlich hinreichend<br />

breitbandige Signale vorkommen, die Summenlokalisationstheorie nicht anwendbar.<br />

Das Summieren von Lautsprechersignalen und das daraus folgende Entstehen von<br />

Kammfiltereffekten ist jedoch trotzdem in gewissen Fällen möglich. (àKap. 1.4.4.)

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