Untersuchungen zur Richtungsabbildung mit L-C-R Hauptmikrofonen
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Elevation ist allerdings nicht der einzige Ortsunterschied zwischen verschieden<br />
erzeugten Phantomschallquellen derselben Auslenkung. Es wird manchmal wesentlich<br />
deutlicher eine Änderung des Entfernungseindrucks wahrgenommen, das heißt die<br />
Phantomschallquelle wandert nicht nur nach oben, sondern verschiebt sich auch nach<br />
vorne oder hinten.<br />
2.2.4. Klangfarbe<br />
In den <strong>Untersuchungen</strong> der McGillUniversity [Martin et al. 1999] wird neben den<br />
Ergebnissen von Lokalisationshörtests für die 3/2-Stereo-Aufstellung auch von neuen<br />
Phänomenen berichtet: So sind Klangverfärbungen in Folge von Kammfiltereffekten bei<br />
den verkleinerten Basen L-C, C-R wahrnehmbar, was wiederum zu Nachteilen bei<br />
laufzeitbasierter Phantomschallquellenbildung führt.<br />
Als Grund wird die größere Wahrnehmbarkeit von Kammfiltereffekten wegen der<br />
fehlenden Abschattung des Center-Lautsprechers an den Ohren angegeben.<br />
Diese Beobachtungen konnten auch in eigenen Hörerfahrungen gemacht werden, und<br />
starke Abweichungen der Klangfarbe mögen auch die Wahrnehmung des<br />
Hörereignisorts beeinträchtigen.<br />
So stellte z.B. Gernemann in [Gernemann 1999] bei Hörversuchen fest, daß die<br />
Auslenkung innerhalb der seitlichen Lautsprecherbasen unsymmetrisch verläuft. Auch<br />
die Ergebnisse der McGillUniversity sind im Bereich kleiner Laufzeitdifferenzen leicht<br />
abweichend zum äußeren Lautsprecher gezogen.<br />
Gerade die Variation kleiner Laufzeitdifferenzen zwischen zwei kohärenten Signalen<br />
auf zwei benachbarten Lautsprechern erzeugt starke Klangfarbenschwankungen. Dieser<br />
Effekt ist bei Zweikanalaufstellung nicht in diesem Maße feststellbar. (à Kap. 2.4)<br />
Ebenfalls erheblichen Einfluß auf die Klangfarbe hat der Effekt eines „dreikanaligen<br />
Klangbilds“ (Phänomene bei einer durch die die wesentliche Beteiligung dreier<br />
Schallquellen entstehenden Phantomschallquelle à nächstes Kapitel 2.2.5.).<br />
Gerzon empfiehlt in seinen „Panpot Laws for Multispeaker Stereo“[Gerzon 1992,1] ein<br />
bestimmtes Panning-Verfahren für die drei vorderen Lautsprecher, bei dem maximale<br />
„Consistence“ erreicht wird, das heißt möglichst genaue Übereinstimmung der durch<br />
die verschiedenen Lokalisationsmechanismen wahrgenommenen Hörereignisrichtungen<br />
(Schnelle- und Energielokalisationsvektor, siehe [Gerzon 1992,2]). Allerdings geschieht