05 | 2013 - Spital Region Oberaargau
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Orthopädie Rascher genesen dank<br />
modernem Behandlungskonzept<br />
Als zweites <strong>Spital</strong> in der Schweiz realisiert die SRO ag ein neues Behandlungsprojekt für<br />
künstliche Hüft- und Kniegelenke. Dr. med. Thomas Maurer, Chefarzt Klinik für oRthopädie<br />
und tRaumatologie, hat das Konzept ‹‹Rasche Genesung›› mit einem inteRDisziplinären Team<br />
umgesetzt.<br />
interdisziplinäre<br />
Teambesprechung<br />
Mit dem neuen Projekt werden noch schonendere Behandlungskonzepte<br />
umgesetzt für Patienten, die ein künstliches<br />
Hüft- oder Kniegelenk benötigen. Aufgrund optimierter Massnahmen<br />
von der Operation bis zur Nachbehandlung hat der<br />
Patient noch weniger Schmerzen und ist postoperativ rascher<br />
wieder selbstständig. Erste Erfahrungen und Ergebnisse sind<br />
denn auch beeindruckend: «Am 9. Januar wurde eine Patientin,<br />
die mit einer Knietotalprothese versorgt wurde erstmals<br />
nach der neuen Methode operiert und stand nur fünf Stunden<br />
nach der Operation wieder auf. Noch bis vor nicht allzu langer<br />
Zeit war dies kaum vorstellbar», konstatiert Thomas Maurer erfreut.<br />
Dies erhöht die Zufriedenheit der Patienten und fasziniert<br />
gleichzeitig das Pflegepersonal.» Seit Anfang Jahr werden alle<br />
Patienten mit diesem Verfahren operiert. Die künstlichen Hüftund<br />
Kniegelenke werden minimal invasiv, das heisst in Muskulatur<br />
und Weichteil schonender Technik («Kleiner Schnitt»)<br />
implantiert. «Entscheidend ist die Technik, auch wenn keine revolutionären<br />
Änderungen gemacht wurden. Aufgrund von Studien<br />
wurden jedoch wichtige Details optimiert und angepasst»,<br />
präzisiert der Chefarzt. Initiert von Thomas Maurer erfolgte der<br />
Projektstart am SRO Langenthal im Februar 2012. Unter anderem<br />
besuchte eine SRO-Delegation das Hvidovre Universitätsspital<br />
in Kopenhagen. Dort wird das «Rasche-Genesung»-Verfahren<br />
(Rapid Recovery) für Patienten der Orthopädie seit dem<br />
Jahr 2000 angewendet. Inzwischen gilt das Universitätsspital<br />
als weltweite Referenzklinik für dieses Programm, das an über<br />
150 Kliniken in 14 Ländern umgesetzt wird. Nach der Rückkehr<br />
wurde in sechs Arbeitsgruppen intensiv geplant und gemeinsam<br />
koordiniert.<br />
Optimiertes Behandlungsergebnis<br />
dank Rundumbetreuung<br />
Bei diesem Programm kann der Patient den Behandlungsverlauf<br />
positiv mitgestalten und aktiv am Gesundwerden teilnehmen.<br />
Dies wird durch ein enges Zusammenspiel von Patient,<br />
Anästhesist, Orthopäde, Physiotherapie und Pflege erreicht.<br />
Begleitet werden die einzelnen Behandlungsschritte von allen<br />
beteiligten Disziplinen und Thomas Maurer zeigt sich erfreut,<br />
wie offen und engagiert die klinischen Hauptpartner des Programms<br />
Anästhesie, Physiotherapie und Pflege eingestiegen<br />
sind und somit das Projekt von Beginn weg mitgetragen haben.<br />
Unter anderem wurden Informationsbroschüren für die Patienten<br />
erstellt. «Auch nach der Realisierung wird das Konzept laufend<br />
überprüft und angepasst. Beispielsweise haben wir festgestellt,<br />
dass die Physiotherapie abschwellende Lymphbandagen<br />
wickelt, die sehr wirkungsvoll sind», erklärt der Orthopäde.<br />
Frühe Mobilisation<br />
Für die Operation und die Schmerzmitteltherapie werden<br />
neue, bewährte Behandlungsmethoden verwendet. Während<br />
der Operation wird ein lokales Betäubungsmittel ähnlich wie<br />
beim Zahnarzt ins Gelenk und ins Gewebe gespritzt, so ist das<br />
Gelenk noch betäubt und deshalb sind die Patienten praktisch<br />
schmerzfrei wenn sie bereits am Operationstag aufstehen. In<br />
der Regel ist auch kein Blasenkatheter vorgesehen. Weniger<br />
Schmerzen und ein kleineres Risiko für Komplikationen sind<br />
wesentliche Gründe für die frühe Mobilisation vier bis sechs<br />
Stunden nach der Operation (bisher 24 Stunden). Dies stärkt<br />
die Muskulatur, erhält das Gleichgewicht und gibt dem Patienten<br />
ein gutes Gefühl. «Aufgrund optimierter Massnahmen<br />
von der Operation bis zur Nachbehandlung ist der Patient<br />
schneller wieder selbstständig. Als Nebeneffekt fühlt er sich<br />
früher sicher genug, das <strong>Spital</strong> zu verlassen. Die anschliessende<br />
Physiotherapie kann meistens ambulant durchgeführt