05 | 2013 - Spital Region Oberaargau
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links: Hämodialyse-<br />
Katheter<br />
rechts: Hämodialysemaschine<br />
Bei der Peritonealdialyse erfolgt die Blutwäsche, indem das gut<br />
durchblutete Bauchfell als natürliche Filtermembran benutzt<br />
wird. Durch einen permanenten Katheter wird die Dialysierflüssigkeit<br />
in die Bauchhöhle geleitet. Nach einigen Stunden wird<br />
die benutzte Lösung entfernt und mit einer frischen ersetzt.<br />
Normalerweise werden täglich vier Beutelwechsel durchgeführt.<br />
Das Verfahren setzt eine hohe Eigenverantwortung im<br />
Umgang mit Krankheit und Therapie voraus. Sauberkeit, Hygiene<br />
sowie manuelles Geschick sind unabdingbar.<br />
«Beides sind gleichwertige Verfahren mit Vor- und Nachteilen,<br />
die nach persönlichen Aspekten sorgfältig abgewogen werden.<br />
Beispielsweise ist die Peritonealdialyse für Patienten ungeeignet,<br />
die einen Tumor im Bauch haben», argumentiert Thomas<br />
Künzi. Neben der Dialyse und Durchführung von Nierenbiopsien<br />
werden in der Abteilung Nephrologie folgende Dienstleistungen<br />
angeboten:<br />
– Ambulante Betreuung von Patienten mit Nierenkrankheiten<br />
und nach Nierentransplantation in der nephrologischen<br />
Sprechstunde<br />
– Stationäre Betreuung von Patienten mit Nierenkrankheiten<br />
und nach Nierentransplantation in der Medizinischen Klinik<br />
Transplantation<br />
«Eine Transplantation ist nach wie vor die beste Methode, einen<br />
Ausfall der Nierenfunktion auszugleichen und sollte angestrebt<br />
werden, insbesondere wenn der Patient keine schweren<br />
zusätzlichen Krankheiten hat. Wir arbeiten eng mit dem<br />
Inselspital Bern zusammen», betont Thomas Künzi, der ebenso<br />
wie Dr. med. Maja Causevic, Leitende Ärztin Nephrologie,<br />
im Inselspital Bern ausgebildet wurde. Vorteile gegenüber der<br />
Dialyse sind mehr Bewegungsfreiheit und höhere Arbeitsfähigkeit.<br />
Nachteile sind eine mögliche Abstossung des fremden<br />
Organs oder die lebenslange Medikamenteneinnahme. Verschiedene<br />
Parameter wie Gesundheitszustand des Empfängers<br />
und Verfügbarkeit eines Organs, entscheiden darüber, ob<br />
eine Transplantation möglich ist. Nicht jeder Patient, der ein<br />
Organ benötigt, hat einen passenden Lebendnierenspender in<br />
seinem Umfeld, weshalb es wichtig ist, dass möglichst viele<br />
Leute bereit sind, im Falle ihres Todes ihre Organe zu spenden.<br />
Den Willen, ein Organ zu spenden, kann durch die Information<br />
des eigenen Umfeldes und das Ausfüllen eines Organspende-<br />
Ausweises dokumentiert werden.<br />
Organspende<br />
Viele Nierenkranke warten auf eine passende Niere. In<br />
der Schweiz werden Nieren in den fünf Universitätsspitälern<br />
sowie im Kantonsspital St. Gallen transplantiert.<br />
Eine Niere kann gespendet werden von einem lebenden<br />
Blutsverwandten (Eltern oder Geschwister), einem<br />
lebenden, nicht verwandten Spender (Lebenspartner,<br />
Freund) oder einem verstorbenen Spender. Der Ausweis<br />
der Schweizerischen Stiftung für Organspende<br />
und Transplantation Swisstransplant ist eine Willensäusserung<br />
für oder gegen die Entnahme von Organen,<br />
Geweben und Zellen zum Zweck der Transplantation im<br />
Todesfall des Trägers. Die Spendekarte ist in Apotheken,<br />
Drogerien, Arztpraxen und Spitälern erhältlich.<br />
Infos: www.swisstransplant.ch<br />
Text:<br />
Brigitte Meier