05 | 2013 - Spital Region Oberaargau

Wundambulatorium pRoblemwunden heilen
und Schmerzen lindern Die Wundbehandlung
bündelt pflegerisches und ärztliches SpezialwiSSen und basiert auf interprofeSSioneller
Zusammenarbeit. Aus dem Wundambulatorium Huttwil ist ein Kompetenzzentrum SRO
gewachsen, mit Sprechstunden in Langenthal und Niederbipp.
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links: Dr. Dominik
Lüdi, Stv. Chefarzt
Chirurgie
rechts: Verbandsmaterial
Jahrhundertelang haben heilkundige Kräuterfrauen in der
Volksmedizin ihre überlieferten Rezepturen weitergegeben
und die Wundärzte unterstützt. Damals wie heute wird eine
enge Zusammenarbeit der beteiligten Spezialisten angestrebt.
Dr. med. Dominik Lüdi, Facharzt FMH für Chirurgie, hat 1999
das Wundambulatorium Huttwil aufgebaut, welches sich zu
einem Kompetenzzentrum SRO für den gesamten Oberaargau
entwickelt hat. Unter seiner Leitung konzentriert sich
die Wundbehandlung im SRO-Gesundheitszentrum Huttwil.
Inzwischen wurde das Angebot mit Sprechstunden an den
Standorten Langenthal und Niederbipp erweitert, die von
Eileen Fritz betreut werden. Vor ihrer Tätigkeit im Wundambulatorium
hat die zertifizierte Wundmanagerin ® in Deutschland
zwölf Jahre als diplomierte Pflegefachfrau HF auf einer
chirurgischen Abteilung gearbeitet. «Dort sind mir eine
Vielzahl von nicht heilenden Wunden begegnet. Das weckte
mein Interesse und die Faszination an den Möglichkeiten der
Wundheilung.» Huttwil ist ihr Haupteinsatzgebiet. Daneben
ist sie im Spital Langenthal und im Gesundheitszentrum Jura
Süd in Niederbipp tätig. Vor zwei Jahren absolvierte Eileen
Fritz eine Zweitausbildung in «CAS Wound Care» an der Hochschule
Aarau. Ihr grosses Fachwissen über Wundbehandlung
gibt sie an regelmässigen Fortbildungen an das Pflegepersonal
und die Spitex weiter. Mit einem Wundkonzept wurde ein
weiteres Instrument zur Qualitätssicherung erarbeitet. Dieses
Handbuch kann von den Pflegefachpersonen im Infonet
abgerufen werden und wird alle zwei Jahre aktualisiert.
Körpereigene Wundheilung als gRundlage
«Jeder Mensch, insbesondere jeder kranke Mensch und die
behandelnden Fachkräfte sind darauf angewiesen, dass der
Körper sich selber heilt. Mit unserem Wissen können wir
die Behandlung darauf ausrichten, dass die körpereigenen
Prozesse optimiert, und damit die Wundheilung unterstützt
wird. Das ist die Kunst, die wir im Wundambulatorium machen»,
erläutert Dominik Lüdi, der im SRO Langenthal operiert.
Der Stv. Chefarzt Chirurgie freut sich über die frisch
bezogenen Räumlichkeiten im neuen Ärztehaus 2: «Hier sind
wir autonomer eingerichtet und können das Pflegepersonal
im Spital während der täglichen Arbeit unterstützen.
Teamwork
Unter dem Begriff Problemwunden versteht man chronische
Wunden, die innerhalb von sechs Wochen nicht spontan abheilen
oder akute Wunden, die nach einer Verletzung oder
Operation eine Behandlung erfordern, weil Komplikationen
auftreten, z.B. eine Infektion. Trotz moderner Therapiekonzepte
bedarf die oft langwierige Behandlung von Problemwunden
Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl.
Von beiden Seiten. «Wir sind keine Wunderheiler. Deshalb
ist es wichtig, den Patienten von Beginn weg verständlich
zu machen und zu begründen, weshalb die zeitaufwendige
Behandlung viel Geduld und Disziplin braucht. Häufig leiden
die Patienten an starken Begleitschmerzen und sind sehr
dankbar, wenn wir diese in relativ kurzer Zeit lindern können.
Natürlich ist eine Heilung unser primäres Ziel. Manchmal
können wir die Wunde nicht heilen, aber derart kontrollieren,
dass Komplikationen vermieden werden können. Die Abheilungsrate
ist jedoch relativ hoch», argumentiert der Arzt.
Chronische Wunden können die betroffenen Patienten auch
psychisch belasten, deshalb steigert eine optimale Wundversorgung
mit individueller Begleitung die Lebensqualität.
Zusätzlich trägt eine professionelle Behandlung zu einer Kostensenkung
bei.
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