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05 | 2013 - Spital Region Oberaargau

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Hausärztlicher Notfalldienst Stehend und<br />

‹‹Fliegend›› im Einsatz Seit Januar <strong>2013</strong> sind<br />

auch die Hausärzte der <strong>Region</strong> Niederbipp in den hausärztlichen Notfalldienst am SRO-<br />

Zentrumspital Langenthal integriert. Im Gespräch mit Dr. med. Christoph Ott, pRäsident<br />

des äRztlichen BezirkSVereins, erfahren wir mehr über diesen neuen aSpekt.<br />

Dr. Christoph Ott,<br />

Präsident vom Ärztlichen<br />

Bezirksverein<br />

<strong>Oberaargau</strong><br />

Mehrere Gründe führten zu der Fusion mit der Teilnahme der<br />

«Bipper» Ärzte in den hausärztlichen Notfalldienst. Bisher<br />

existierte nördlich der Aare ein kantonsübergreifender Notfalldienst.<br />

«Da haben praktisch alle Ärzte entlang dem Jurasüdfuss<br />

mitgemacht. Diese Regelung wurde auch nach der<br />

Gründung der hausärztlichen Notfallpraxis, angegliedert an<br />

die Notfallstation des SRO-<strong>Spital</strong>s Langenthal, vorerst beibehalten.<br />

Eine Neuorientierung drängte sich nicht zuletzt aufgrund<br />

des zunehmenden Mangels an niedergelassenen Hausärzten<br />

auf», informiert Dr. med. Christoph Ott.<br />

Massgebend für die gesplittete Einteilung ist jetzt die Kantonsgrenze.<br />

Das heisst, die Solothurner Ärzte haben sich dem<br />

Notfalldienst im Bürgerspital Solothurn angeschlossen und die<br />

Berner Ärzte sind integriert beim hausärztlichen Notfalldienst<br />

am SRO Langenthal. Momentan betrifft dies sechs Ärzte aus<br />

den Gemeinden Attiswil, Wangen und Wiedlisbach. «Indem<br />

der Notfalldienst neu geregelt ist, kennt man den genauen<br />

Dienstplan und kann dadurch besser disponieren. Mit der höheren<br />

Anzahl der Beteiligten werden die einzelnen Ärzte von<br />

der Häufigkeit des Dienstes entlastet. Dieser Vorteil könnte<br />

für andere Hausärzte durchaus ein Anreiz sein, in der <strong>Region</strong><br />

zu praktizieren», sagt der Facharzt FMH für Allgemeine Innere<br />

Medizin. Diese Fusion umfasst sozusagen das gleiche Einzugsgebiet<br />

wie dasjenige des Ärztlichen Bezirksvereins <strong>Oberaargau</strong>,<br />

welcher von Christoph Ott präsidiert wird.<br />

Das Langenthaler Modell vereint den Notfall des <strong>Spital</strong>s mit<br />

der Notfallpraxis. Entwickelt wurde das Konzept von einer Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Hausärzten der <strong>Region</strong> und Ärzten<br />

der SRO AG, die den Notfalldienst ergänzend übernehmen.<br />

Stehender und Dienst<br />

Der hausärztliche Notfalldienst besteht aus verschiedenen<br />

Elementen: Notfallpraxis, «fliegender» Dienst und Medphone.<br />

Ausserhalb der Öffnungszeiten der hausärztlichen Notfallpra-<br />

xis übernimmt das <strong>Spital</strong> die Notfälle. Ein wichtiger Teil dieses<br />

Konzeptes ist die Triage durch das medizinische Callcenter<br />

Medphone mit einer zentralen Telefonnummer. Die professionelle<br />

Anlaufstelle in Bern beurteilt mittels strukturierter<br />

Befragung die Dringlichkeit der Notfälle. «Unser Vertrauen in<br />

diese Triage ist sehr gross. Gleichzeitig ist es für uns und die<br />

Patienten beruhigend zu wissen, dass für Notfälle ein zuverlässiges<br />

Team erreichbar ist. Neben einer telefonischen Beratung<br />

erhalten die Anrufenden falls nötig einen Termin innert<br />

vernünftiger Zeit», erklärt Christoph Ott.<br />

Neben den angemeldeten Patienten werden in der Notfallpraxis<br />

der Hausärzte die sogenannten «Walk-ins» des medizinischen<br />

und chirurgischen Notfalls abgenommen. «Dies liegt<br />

auch im Interesse des <strong>Spital</strong>s. Grundsätzlich ist der Dienst für<br />

Notfälle gedacht und nicht für eine Impfung vor den längst geplanten<br />

Ferien», betont der Langenthaler Hausarzt.<br />

Für den Hintergrundsdienst reicht das Einzugsgebiet von<br />

Eriswil bis Rumisberg. Diese zweite Dienstleistung hat schon<br />

immer existiert, aber jetzt sind die Aufgaben zwischen dem<br />

stationären und dem «fliegenden» Dienst während 24 Stunden<br />

klarer definiert. Von daheim machen die Ärzte Hausbesuch;<br />

oft in Altersheimen oder bei Patienten, die nicht mobil sind.<br />

Das sind jedoch keine Blaulichteinsätze.<br />

Während der Woche ist die Notfallpraxis von 6 bis 21 Uhr<br />

und Samstag/Sonntag zwischen 13 und 19 Uhr geöffnet. «Als<br />

Hausarzt ist man im Turnus einmal pro Monat einen Nachmittag<br />

oder Abend im Einsatz. Es läuft viel während dem Notfalldienst.<br />

Auf Patienten warten müssen wir nicht, und immer<br />

mehr Leute haben keinen Hausarzt mehr», resümiert Christoph<br />

Ott. Das bisherige Feedback von Ärzten und Patienten<br />

ist durchwegs positiv: «Für die Patienten ändert grundsätzlich<br />

wenig. Schon vorher kamen sie von Niederbipp nach Langenthal,<br />

weil sie wussten, dass die Notfallstation immer besetzt<br />

ist. Nun müssen auch Leute aus Wiedlisbach bei einem Not-

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