05 | 2013 - Spital Region Oberaargau
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Dafür gönne ich mir Rohschinken oder Bündnerfleisch anstelle<br />
von Wurst und Käse. Statt Pommes Chips esse ich eine Frucht.<br />
Ausnahmsweise ist «sündigen» erlaubt. Ganz ohne schlechtes<br />
Gewissen dafür mit Genuss. Während ich früher oft aus Frust<br />
gegessen habe, bei Ärger mit den Kindern oder Stress beim<br />
Arbeiten, versuche ich mich zu beschäftigen. Ich mache ein<br />
Puzzle, löse ein Sudoku oder gehe spazieren.<br />
Weshalb hat Sie das Zeitungsinserat über das SRO-<br />
Adipositas-Programm angesprochen?<br />
Das Gesamtpaket und der Aufbau haben mich interessiert.<br />
Nach der Vorinformation im SRO mit den zuständigen Fachpersonen<br />
war ich vollends überzeugt. Für mich war entscheidend,<br />
dass auch die psychische Verhaltensebene einbezogen<br />
wird. Nach der Anmeldung durch meinen Hausarzt, wurde<br />
ich verschiedenen Untersuchungen und Tests unterzogen.<br />
Mit Ausnahme eines Vitamin D-Mangels wurden keine Folgekrankheiten<br />
festgestellt. Das Zusammensein mit Betroffenen<br />
in der Gruppe und der fixe Terminplan fördern die Motivation.<br />
Sie haben in mancher Hinsicht einen Wandel durchlaufen<br />
und betrachten Dinge von einer neuen Seite.<br />
Eine Veränderung der Verhaltensmuster ist nur möglich, wenn<br />
einem selber bewusst ist, dass etwas ändern muss. Ziele<br />
setzen, aber mit kleinen Schritten vorwärts gehen. Langsam,<br />
ohne zu leiden und Druck zu verspüren. Eine grosse Unterstützung<br />
bildeten Dr. Catherine Walther und Dr. Johann Christian<br />
Weinland von den Psychiatrischen Diensten SRO. Sie haben<br />
mir gewisse Zusammenhänge und neue Wege aufgezeigt. Ich<br />
bin am Lernen, «nein» zu sagen, nicht nur beim Essen, sondern<br />
auch in anderer Hinsicht nicht alles zu schlucken.»<br />
Zwei Schwerpunkte<br />
des Programms:<br />
Bewegung und<br />
gesunde Ernährung<br />
Sie bewegen sich regelmässig. Wie wirkt sich das aus?<br />
Den Schrittzähler, den wir zu Beginn des Programms im Februar<br />
2012 erhielten, motiviert mich zu mehr Bewegung in der<br />
Freizeit, nicht nur bei schönem Wetter. Während meiner Arbeit<br />
im Hausdienst der Altersresidenz zur Wiese in Huttwil erreiche<br />
ich problemlos 10 000 Schritte pro Tag. Daheim erholte<br />
ich mich jedoch am liebsten auf dem Sofa. Jetzt zieht es mich<br />
förmlich hinaus und macht mir Spass, zügig zu laufen. Ich bin<br />
beweglicher geworden, das fängt beim Schuhe binden an. Mit<br />
einer Kollegin besuche ich nun regelmässig das Aqua-Fit.<br />
Text:<br />
Brigitte Meier