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Verwaltungsstruktur und Stadtplanung. Behörden der ... - TU Wien

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172 Felix Sternath<br />

Organisationspopulation. Die Kontingenztheorie (vgl. u. a. Kieser/Walgenbach<br />

2007; Kieser/Kubicek 1992; Kieser 2006a; Schreyögg 1999: 326ff.) geht davon<br />

aus, dass die formelle Organisationsstruktur einen erheblichen Einfluss auf die<br />

Effizienz einer Organisation hat <strong>und</strong> von bestimmten situativen Faktoren unmittelbar<br />

abhängig ist.<br />

Der neoinstitutionalistischen Organisationstheorie (vgl. u. a. Walgenbach<br />

2006; Walgenbach/Meyer 2008; Hasse/Krücken 2005) zufolge ist vor allem die<br />

Legitimität einer Organisation für ihren Erfolg <strong>und</strong> damit für ihr Überleben ausschlaggebend.<br />

Legitimität wird dabei durch die Adoption institutionalisierter<br />

Erwartungshaltungen aus <strong>der</strong> Organisationsumwelt erlangt, wodurch es innerhalb<br />

eines organisationalen Feldes zu wachsen<strong>der</strong> Isomorphie kommt. In <strong>der</strong><br />

Umwelt einer Organisation existiert eine Vielzahl an Institutionen, die einem<br />

ständigen Wandel bzw. Institutionalisierungs- <strong>und</strong> Deinstitutionalisierungsprozessen<br />

ausgesetzt sind. Diese Institutionen können auch in Wi<strong>der</strong>spruch<br />

zueinan<strong>der</strong> stehen. Leitet eine Teilöffentlichkeit bzw. eine Kontroll- <strong>und</strong> Bezugsgruppe<br />

aus einer Institution ein Legitimitätskriterium ab, so ist eine Organisation<br />

dem Druck ausgesetzt, die entsprechende institutionalisierte Erwartungshaltung<br />

zu adoptieren, um so dem Legitimitätskriterium zu entsprechen.<br />

Gibt die Organisation diesem Druck nicht nach, so kann sie mithilfe <strong>der</strong> Entkopplung<br />

eine Legitimitätsfassade errichten o<strong>der</strong> auf eine strategische Option<br />

im Umgang mit institutionalisierten Erwartungshaltungen zurückgreifen.<br />

1.4. Vorteile <strong>und</strong> Vorzüge einer neoinstitutionalistischen Betrachtungsweise<br />

von Organisationen<br />

Die Vorteile einer neoinstitutionalistischen Betrachtungsweise von Organisationen<br />

werden durch eine vergleichende Betrachtung mit den an<strong>der</strong>en vorgestellten<br />

Organisationstheorien <strong>und</strong> Organisationskonzeptionen deutlich.<br />

We<strong>der</strong> die Organisationskonzeption <strong>der</strong> rationalen Systeme noch die Organisationskonzeption<br />

<strong>der</strong> sozialen Systeme scheinen auszureichen, um das Organisationsgeschehen<br />

hinreichend zu erklären. Während die erste ein zu starkes<br />

Vertrauen in die instrumentelle Rationalität setzt, scheint <strong>der</strong>en völlige Ablehnung<br />

durch die zweite ebenso wenig zielführend zu sein. Beide negieren<br />

zudem den Einfluss <strong>der</strong> Organisationsumwelt, wodurch <strong>der</strong> Eindruck abgeschlossener<br />

Systeme entsteht, was mit Sicherheit zu kurz greift. Innerhalb <strong>der</strong><br />

Organisationskonzeption <strong>der</strong> offenen Systeme besitzt die neoinstitutionalistische<br />

Organisationstheorie die höchste Aussagekraft. Sie hat im Gegensatz zur<br />

Organisationsökologie mehr im Blick als allein die Prozesse <strong>der</strong> Gründung <strong>und</strong><br />

des Scheiterns von Organisationen <strong>und</strong> hebt sich gegenüber <strong>der</strong> Kontingenz­

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